Schneeweischen als: the huntsmen´s wife

Materialien:
8 m Brautkleidsatin dunkelgrün,1,5 m Posamentenborte schwarz,1,5 m Futtertaft schwarz,1,5 m Baumwollstoff mit Rosenprint,10 m Spitze schwarz,1,5 m Baumwolle schwarz,1,5 m Kordstoff schwarz,30 Knöpfe schwarz
1,5 m Gummiband,20 Federn,1,5 m Satinband schwarz, 1 Hirschgeweih,1,5 m Baumwolle schwarz,1 Waschbärschwanz

Der Rock:
Dieses Outfit stammt aus der Zeit der frühen Tournüre. Außerdem ist es bisher das einzige, welches eine Balltaille sowie eine passende Taille mit ¾ Ärmeln Von diesem Outfit gibt es zwei Versionen, zum einen die hochgeschlossene Taille mit 3/4 Ärmeln und zum anderen die Ballkleidversion mit Balltaille.
Das komplette Ensemble steht unter dem Motto – wie der Name schon sagt – der Jagd.
Ursprünglich, als ich den Stoff gefunden habe und mich für ihn entschied, war nicht geplant, dass sich daraus einmal ein Jagdoutfit entwickeln würde, diese Idee kam mir eigentlich erst, als das Grundoutfit schon komplett fertig war. Diese Form des Tournürenrocks nennt sich „Pariser Rock mit Schleppe“. Ausgestellt wird er mit einem kompletten Unterbau, einfache Poschen oder Hummerschwänze sind hier nicht ausreichend. Der Rock besteht jedoch nicht aus zwei einzelnen Teilen, wie es sonst bei Tournürenrocken üblich ist.

Wie man auf den Bildern gut sieht ist der Rock an der Frontseite sehr schlicht gehalten, dies stellt eine große Abweichung zum Originalschnitt dar. Eigentlich sollte der Rock an der Frontseite durch zwei in Falten gelegte Schürzen, sowie Spitze geziert werden, jedoch fand ich es im Nachhinein einfach nicht sehr passend.
Auch zu sehen ist die breit fallende Schleppe des Rockes, was hier leider nicht so gelungen ist, da die Schleppe nicht in Form bleibt. Sie hätte durch einen Draht beschwert werden müssen, damit ein schöner Fall entsteht.
Eine weitere Besonderheit dieses Rockes ist die seitlich angebrachte Tasche – ja auch früher waren Taschen eine Notwendigkeit – speziell in diesem Rock wird die Taschen mit eingenäht.

Die Taillen:
Wie bereits erwähnt, wurden zu diesem Rock zwei Taillen angefertigt. Zu Beginn habe ich lediglich die normale Taille mit den ¾ Ärmeln angefertigt. Diese wird durch ca. 30 kleine Kunststoffknöpfe geschlossen. Gehasst habe ich dabei das Herstellen der Knöpflöcher – und es wurde seither auch nicht besser –.

Geziert wird die Taille durch aufwändig bestickte Rosen-spitze und Posamentenborte. Auch diese Taille ist komplett unterfüttert und erhält hierdurch ihre Festigkeit.

Was mir dabei besonders gefällt ist der wundervolle Glanz des Stoffes. Dieser ist einer der teuersten Stoffe, die ich bisher verarbeitet habe.

Das zweite Oberteil das ich hierzu angefertigt habe, nennt sich Balltaille. Dies kommt daher, dass man diese zu Bällen und anderen Festivitäten trug. Es war nicht geplant, dass ich hierzu noch ein zweites Oberteil nähe, doch aus einem kleinen Rest, den ich unbedingt verwerten wollte, hat es sich dann ergeben. Signifikant für die Balltaille ist der besonders große „Carmenausschnitt“ (üppiger V-Ausschnitt), sowie die kleinen kurzen Puffärmel.

Der Ausschnitt ist hierbei mit feiner Spitze verziert, welche vom Rock ebenfalls aufgegriffen wird. Zusätzlich findet sich auch hier dieselbe Posamentenborte, wie auf dem Rock.

In dieser Form finde ich das ganze Kleid noch um einiges edler, wie mit normaler Taille. Hier deutlich zu sehen ist jedoch der sich deutlich unterscheidende Schnitt. Während die Taille mit den ¾ Ärmeln aus 16 Einzelteilen zusammengenäht wird, besteht diese Balltaille lediglich aus 4 Teilen, welche mittels Taillennähten in Form gebracht werden. Es wirkt daher lange nicht so figurbetonend, wie die erste Taille.

Die Taille besitzt einen ausgearbeiteten Stehkragen und ein aufliegendes Schößchen, welches eine schöne Passform bei den weit ausgestellten Tournürenrocken garantiert.

Die Accessoires:
Dazu passend habe ich auch einen Hut angefertigt, welcher ebenfalls das Jagdmotiv aufgreift. Jedoch dabei außer Acht gelassen, wie schwer dieser im Höchstfall sein darf,......dies musste ich beim ersten Tragen schmerzlich erkennen. Der Hut war so schwer, dass ich vor Ort einen zweiten Hut kaufen musste, den man tragen kann!

Das Fuchsfell und das antike Opernglas sind Ebay-Funde, die meiner Meinung doch sehr gut dazu passen. Jedoch kommt bei der ersten Kombination die Eleganz etwas zu kurz, daher habe ich versucht es mit der Balltaille ein wenig eleganter aussehen zu lassen.

Der Hut wird geziert durch ein Hirschgeweih und einen Waschbärschwanz, sowie Fasan-, Strauß- und Hahnenfedern. Alle hierfür verwendeten Materialien sind echt. Der Hut wurde ebenfalls mit einer flachen Strohhutbasis hergestellt und wird zusätzlich durch zum Kleid passende Spitze, sowie Posamentenborte geziert.

(Aber ich kann die Tierschützer beruhigen, hierfür musste kein unschuldiges Kids/ Kücken/ Waschbärjunges etc. sterben. Einiges davon ist Flohmarktware - Tiere wurden bereits um 1950 erlegt - und anderes wurde auf Ebay gefunden.)

Durch die Einfachheit des gesamten Outfits, kommt der Stoff unheimlich gut zur Wirkung. Daher wollte ich keine weitere Spitze oder Rüschen anbringen! Die Raffung wird durch drei Satinbänder gehalten und der Abschluss bildet die durch einen Tunnelzug zusammengeraffte Rüschenbahn.