Die Karten legt das Schicksal von Strichi ================================================================================ Kapitel 20: Eine Familie bekommen... ------------------------------------ Nach dem ich endlich Feierabend hatte, war ich gerade auf dem Weg zum Kindergarten, als ich im Rückspiegel plötzlich etwas aufblitzen sah, was meine Aufmerksamkeit verlangte. Ich erkannte einen Streifenwagen hinter mir, welcher gerade das Blaulicht anmachte. Verwirrt fuhr ich auf den Seitenstreiten und fragte mich gerade, ob ich zu schnell unterwegs gewesen war. Oder hatte ich ein Stoppschild nicht beachtet? Ich ließ das Fenster herunter und kramte im Handschuhfach schon mal nach meinen Papieren. Als ich mich umwandte blickte ich in zwei graue bekannte Augen. Überraschung zeichnete sich auf meinem Gesicht ab. Es war der Freund von Paul. Michael. Die Verwirrung war mir ins Gesicht geschrieben, während ich ihn anblickte und fragte: „Ist das jetzt ein Zufall, oder ist das Absicht?“ Erstaunlich distanziert betrachtete mich der Polizist und ließ seinen Blick über mein Gesicht gleiten. Seine Augen wanderten durch das Auto und blieben an dem Kindersitz hinten hängen. Was schaute der bitte? Hatte Paul ihm nichts von mir erzählt? Oder nicht alles? Diese Situation war mir unangenehm und meine Hände verkrampften sich leicht, während ich das Lenkrad festhielt. Irgendwie wusste ich die Situation einfach nicht einzuschätzen. „Kann sein, kann nicht sein. Führerschein und Fahrzeugpapiere“, meinte er und hielt mir seine Hand entgegen. Kein „Bitte“ verließ seine Lippen, noch zeichnete irgendein netter Zug sich auf dem strengen Gesicht ab. Skeptisch betrachtete ich ihn aus meinen dunklen Augen und langsam reichte ich ihm die geforderten Unterlagen. Schließlich wollte ich mich beeilen und schnell zum Kindergarten zu kommen. Madeline wartete schließlich auf mich. Wenn er eine Verkehrskontrolle durchführen wollte, dann bitte. Zu verbergen hatte ich schließlich nichts. Genau wanderten seine Augen über die Dokumente. Was war sein Problem? Mit den Papieren in der Hand ging er zu seinem Fahrzeug und ich konnte durch den Rückspiegel sehen, dass er per Funk mit jemanden sprach. Ließ er mich gerade durch das System jagen? Das ergab für mich einfach überhaupt keinen Sinn. Doch die Frage konnte ich mir selbst beantworten. Ja, genau das tat dieser Mann. Verwirrt zogen sich meine Augenbrauen zusammen und irgendwie verstand ich nicht, was das alles sollte. Ich wusste, dass Paul mir gesagt hatte, dass sein bester Freund nicht schwul war, sonst hätte ich die Vermutung gehabt, dass er eifersüchtig war. Ich war schon häufiger in Verkehrskontrollen gekommen, doch noch nie war sie so abgelaufen. Oder war das nicht der beste Freund von dem er erzählt hatte? Normalerweise schauten sie auf die Sachen und nach einem kurzen Gespräch mit mir waren sie wieder verschwunden. Gemächlich kam Michael auf mich zu und gab mir die Dokumente wieder. „Alles okay“, meinte er und blickte mich immer noch distanziert an. Ich nahm sie entgegen und konnte nicht anders als zu fragen „Was sollte das? Ich habe doch nichts getan.“ Immer noch ließ sich auf dem Gesicht des Mannes nicht abschätzen, was er dachte oder meinte. Neutral sah er mich an, fast schon distanziert. Ein wenig bekam ich den Eindruck, dass sich der Mann hinter seiner Marke versteckte. Einen Grund dafür konnte ich jedoch nicht verstehen. „Ich wollte mal schauen, was der tolle Herr Anwalt noch alles zu verbergen hat. Ich bin nicht Paul und lass mich nicht so leicht blenden“, erklärte er und ich war überrascht, dass ich tatsächlich eine ehrliche Antwort von ihm bekam. Irgendwie war ich davon ausgegangen, dass er sagte, es sei ein Zufall, dass er mich gerade kontrollierte. Jedoch begriff ich nicht wieso er das machte. „Wieso blenden? Ich habe nichts getan. Ich habe Paul in keine unangenehme Situation gebracht“, erwiderte ich und konnte den genervten Unterton aus meiner Stimme nicht verbannen. Es war mir zu unlogisch um das Verhalten des Mannes zu verstehen. „Ich werde dich trotzdem im Auge behalten. Paul und ich kennen uns schon sehr lange und ich weiß wie er ist, wenn er verliebt ist“, meinte er und verschränkte die Arme vor der Brust. Fassungslos sah ich ihn an. „Was?“, entfuhr es mir entsetzt. Das konnte doch nur ein schlechter Scherz sein, zweifelte ich. „Wie wäre es,“, schlug ich in einem gereizten Ton vor, „wenn du mich einfach kennen lernst. So ganz normal meine ich. Beim Essen vielleicht oder bei einem netten Abend in einer Bar. Dann brauchst du auch nicht deine Kollegen bei der Polizei zu nerven und die nach mir suchen lassen. Ich bin Anwalt und außer ein paar Strafzetteln kam ich mit dem Gesetzt sicher noch nie in Konflikt!“ Normalerweise sprach ich nicht so mit Polizisten oder anderen Menschen, doch er nervte mich gerade. Ich hatte verdammt noch mal nichts gemacht. Nur, weil ich sie bei der Mittagspause überrascht hatte, machte es mich jetzt nicht zu einem schlechten oder gar schlimmen Menschen. „Meine Tochter wartet auf mich. Also, darf ich jetzt weiterfahren?“, fragte ich den Polizisten und verblüfft sah er mich an. Doch ich hatte ihn weder beleidigt, noch hatte ich sonst etwas gemacht, was verboten war. Michael presste die Lippen aufeinander und betrachtete mich. Erneut wanderten seine grauen Augen durch das Auto und irgendwie schwang ein Hauch des Spottes in seiner Stimmte mit als er sprach, so jedenfalls interpretierte ich seine Worte. „Du kannst eigentlich froh sein, dass ich mit Paul gesprochen habe. Nachdem du ihm nichts von deinem Kind erzählt hattest, war er erst einmal bei mir“, meinte er mit kühler Stimme, „Ich habe ihm gesagt, dass er sich das besser noch mal durch den Kopf gehen lassen sollte und nicht sofort nein sagen soll. Also ein bisschen mehr Dankbarkeit könntest du ja doch an den Tag legen…“ Das war doch jetzt nicht sein ernst. In Gedanken stöhnte ich laut und genervt auf und konnte nicht verhindern, dass ich die Augen verdrehte. „Schreib es dir das nächste mal irgendwo hin, damit ich das auch weiß“, schlug ich vor. Woher sollte ich denn bitte wissen, was er mit Paul alles besprach? Schließlich war der Mann mir keine Rechenschaft schuldig. „Ich würde aufpassen, wie du mit mir sprichst“, meinte Michael und stellte sich gerade hin. Den Kopf schüttelnd meinte ich: „Ich will gar keinen Streit. Aber ich verstehe das hier alles nicht. Wieso machst du sowas? Ich meine… Ich habe weder dir, noch Paul etwas getan. Ich bin in deinen besten Freund verknallt und er wohl auch in mich. Lass uns doch einfach schauen, was sich darauf ergibt und lerne mich einfach kennen“, schlug ich versöhnlich vor. Denn ich hatte keinen Bock wegen so etwas einen Strafzettel zu bekommen. Es dauerte einen Augenblick und vermutlich musste er sich meine Worte erst durch den Kopf gehen lassen. Wieso musste ich nicht verstehen. Doch endlich nickte er und gab mir meine Sachen wieder. „Ich will nur nicht, dass er sich einen Freak raussucht“, meinte Michael und meinte dann, dass ich weiter fahren dürfte. Da mir nichts einfallen wollte, was man darauf erwidern konnte, fuhr ich einfach weiter. Doch ich fragte mich, was das alles sollte. Leise murmelte ich vor mich hin: „Den Freak scheint er ja schon als besten Freund zu haben…“ Ich war froh, dass dieser Michael mich nicht hören konnte, denn das hätte mir sicherlich eine saftige Geldstrafe eingehandelt. Während ich auf Grün wartete schüttelte ich den Kopf über das was geschehen war. Doch auf einmal fiel mir etwas ein, was Michael gesagt hatte. Paul war verliebt… Er schien es seinem besten Freud gesagt zu haben. Ich spürte deutlich, dass Freude in mir wuchs und der Ärger über Michaels Verhalten wich der Freude. Wenn er gegenüber anderen sagte, dass er sich in mich verliebt hatte, war das einfach nur ein wundervolles Gefühl. Doch natürlich musste und wollte ich Paul darauf ansprechen, dass sein Freund irgendwie ein Problem mit mir zu haben schien. Welches das war konnte er mir vielleicht besser sagen. Zum Glück erreichte ich schnell mein Ziel und sammelte meine Tochter ein. Ich schrieb Paul, während ich darauf wartete, dass Madeline sich endlich angezogen hatte, dass sein Freund mich gerade angehalten habe. Ich bat ihn darum mir gleich in Ruhe zu erklären, was dessen Problem sei. Ein genervter Smiley kam zurück und er schrieb, dass es ihm Leid täte. Später wollte er mit mir darüber sprechen. Ich musste etwas schmunzeln als ich diese Nachricht las. Er schien es also auch schrecklich zu finden, dass er sich so in unsere Beziehung einmischte. Als ich mit Madeline zuhause war, steckte ich sie gleich in die Badewanne. Sie hatte vom Spielen im Kindergarten Dreck im Gesicht. Augenscheinlich hatten sie heute viel Zeit im Freien verbracht. Etwas, das ich gut fand. Ich ärgerte meine Tochter in der Badewanne, doch als sie mich fragte, ob ich nicht mit reinkommen wollte, schüttelte ich den Kopf. Dafür war mir die Zeit heute zu knapp. „Nein“, sagte ich gut gelaunt und meinte mit erstaunlich sanfter Stimme: „Außerdem kommt Paul gleich. Der wollte sich noch mal mit uns treffen.“ Neugierig sah mich Madeline an, doch sie sagte nichts dazu. Sie grinste mich breit an. „Darf ich gleich schon meinen Schlafanzug anziehen?“, wollte sie wissen und während ich nickte, zog ich den Stöpsel aus der Badewanne. „Klar, wir müssen dir auch bald mal neue holen. Du bist gewachsen“, meinte ich grinsend und wickelte Madeline in ein großes Handtuch. Ich ließ sie sich selbst abtrocknen und verschwand in ihrem Kinderzimmer. Während ich nach frischen Klamotten suchte hörte ich sie hinter mir in ihr Zimmer tapsen. „Richtig abgetrocknet hast du dich aber nicht“, meinte ich schmunzelnd als ich sah, dass sie das Handtuch einfach im Badezimmer hatte liegen lassen. Sie grinste nur breit und ich reichte ihr die frischen Klamotten. Ich ließ sie sich anziehen und hoffte einfach, dass sie heute alles alleine schaffte, aber ich konnte ihr schließlich auch nicht alles abnehmen… Als es an der Tür klingelte rief ich Madeline mit glücklicher Stimme zu: „Ich mache Paul mal auf.“ Sie sagte etwas, was ich nicht verstand, denn ich machte mich sofort auf den Weg nach unten. Als ich die Tür öffnete strahlte ich den Mann vor mir an und mein Herz begann höher zu schlagen. „Hey“, sagte ich und merkte wie zufrieden ich war. Vergessen war das komische Aufeinandertreffen mit Michael. Liebevoll zog ich den Mann vor mir in eine Umarmung und wie ich seine Wärme spürte und sein Geruch in meine Nase zog, konnte ich nicht anders als zufrieden zu seufzen. „Lass uns später wegen Michael sprechen“, hörte ich Pauls Stimme an meinem Ohr flüstern und ich konnte nur nicken. Liebevoll strich er mir kurz über den Rücken und ich hätte mich am liebsten einfach so mit ihm auf die Couch gelegt. Doch leider hatten wir beide dafür keine Zeit. Denn laut hörte ich von oben ein fröhliches ‚Hallo Paul‘ rufen. Nach dem Essen das Paul gekocht hatte, setzten wir uns zu dritt auf die Couch. Madeline hatte sich gefreut das er wieder da war. Sie erzählte ihm gerade wieder darüber, dass die Jane aus dem Kindergarten „doof“ sei. Er solle als Polizist endlich etwas gegen das Mädchen unternehmen. Genau hörte ich nicht zu. Ich war froh nicht immer alles mit anhören zu müssen. Entspannt ging ich in die Küche und machte gerade meiner Tochter einen Kakao, als ich ihre leise Stimme hörte: „Paul… Wieso schaust du Dad so komisch nach? Der hat heute auch so komisch geschaut als er sagte du kommst.“ Perplex erstarrte ich. Was meinte sie damit? Ich hörte auf in dem Becher zu rühren und wartete gespannt auf Pauls Reaktion. „Ich schau deinen Dad doch gar nicht komisch an“, erwiderte Paul und ich hörte die Verwirrtheit deutlich in seiner Stimme heraus. Wieder verblüffte mich Maddy, wie fein ihre Antennen doch waren. Anscheinend konnte ich vor meiner Tochter einfach nichts verborgen halten, so wie sie vor mir. Die hohe Stimme meiner Tochter drang an mein Ohr und leiser, aber für mich deutlich hörbar sagte sie: „Doch. Du hast ihm gerade nachgeschaut und gelächelt.“ Ach, dachte ich mir und meine Laune steigerte sich, hat er das wirklich? Schließlich war es mir gar nicht aufgefallen. Ich hörte wie Paul begann nach und nach etwas sagen zu wollen, doch wirklich verstand ich das Gestammel nicht. „Ja gut“, meinte er nach einem Augenblick, „Ich hab deinem Dad nachgeschaut…. Ich mag ihn.“ Die Stille die auf diese Aussage folgte, ließ mich schwer seufzen. Ich hoffte, dass Madeline nun nicht wieder meckern würde. Ich wollte nicht noch mehr Stress haben. „Magst du ihn so… wie manche Mamas und Papas sich gerne haben? Oder Papas und Papas?“ Innerlich lachte ich über diese Aussage, zeigte sie doch auch, wie liberal ich meine Tochter erzog und wie normal sie meine Homosexualität nahm. Ein Lächeln glitt auf mein Gesicht während ich die Beiden immer noch belauschte. Bestimmt war Paul bewusst, dass ich jedes ihrer Wörter verstand. „Ein wenig vielleicht“, kam es nach einem kurzen Moment von Paul und selbst aus der Distanz heraus hörte ich, wie sanft er sprach. Liebevoll lächelte ich und eine angenehme Wärme breitete sich in mir aus. Sie war so viel stärker, als ich es geahnt hatte. „Hm“, kam es von meiner Tochter und brachte mich wieder zurück in die Realität, „Ich will nicht, dass du ihn mir wegnimmst.“ Die Unsicherheit schwang deutlich in ihrer Stimme mit und gerade als ich etwas sagen wollte, erhob Paul die Stimme: „Das schaffe ich doch gar nicht. Du wirst immer die wichtigste Person für deinen Papa sein, aber glaubst du nicht, dass der nicht ab und zu jemanden braucht der ihn glücklich macht?“ „Ich mache Dad doch auch glücklich“, meinte sie lauter und ich hörte deutlich die Entrüstung in der Stimme meines Kindes heraus. Langsam ging ich mit dem Kakao zurück ins Wohnzimmer und noch bevor einer der Beiden etwas sagen konnte, meinte ich: „Du machst mich auch glücklich, Mäuschen. Aber Paul macht mich… auf seine Art und Weise glücklich…“ Ich wusste nicht, ob es der richtige Zeitpunkt war, um darüber mit meiner Tochter zu sprechen, doch wenn sie schon selbst darauf kam, wollte ich es nicht verheimlichen. Ich reichte ihr den Kakao und unsicher sah sie mich an. Sie nahm den Becher entgegen und blickte zwischen Paul und mir hin und her. Erneut wünschte ich mir, dass ich ihre Gedanken lesen könnte. „Aber du…. Paul ist jetzt wichtiger?“, wollte sie unruhig wissen und ich schüttelte energisch den Kopf. „Nein“, meinte ich mit strenger Stimme zu ihr, „Du wirst mir immer wichtiger sein. Klar? Ich mag Paul und bin froh ihn getroffen zu haben…. Aber du wirst ja immer mein Mädchen sein.“ Die grünen Augen meiner Tochter glitten von mir zu Paul und wieder zurück. Nachdenklich betrachtete sie uns und auf einmal meinte sie: „Also liebt ihr euch?“ Unschlüssig sah ich hinauf in das Gesicht des Polizisten und wusste tatsächlich nichts zu sagen und so wie Paul schaute, er auch nicht. Doch als ich ihm in die Augen blickte spürte ich, wie mich die warmen Augen des Mannes beruhigten. Ein Gefühl der Wärme breitete ich unnachgiebig in mir aus und als ich bemerkte wie ein leichtes und irgendwie auch unsicheres Lächeln seine Lippen zierten, sprudelte es einfach aus mir heraus: „Doch ich glaube ich liebe diesen Mann.“ Es gab sicher bessere Augenblicke um sich das erste Mal die Liebe zu gestehen, doch wer sagte denn welcher Augenblick der Richtige war. Wenn dies unser Augenblick war, dann war er es. Und wenn ich ihn schon nicht alleine genießen durfte, dann war es doch umso schöner, dass meine kleine Tochter dabei war. Die zwei Menschen, welche mir gerade in diesem Augenblick die wichtigsten auf der Welt waren. Unschlüssig betrachtete Madeline Paul, doch nur kurz achtete ich auf sie, denn meine eigentliche Aufmerksamkeit galt dem Mann vor mir. Überrascht weiteten sich seine Augen und ein glücklicher und zufriedener Ausdruck erschien in ihnen. Es war ein Lächeln, das alles sagte, was er für mich empfand. Micheal hatte Recht. Denn so kitschig es vielleicht klang, die Liebe war deutlich in seinem Gesicht zu erkennen. „Bevor du fragst Maddy“, meinte Paul mit sanfter und weicher Stimme, „Ich liebe deinen Vater auch.“ Es schien als könne Paul nur schwer die Augen von mir nehmen und immer wieder, nachdem er meine Tochter anschaute, suchten seine Augen die meinen. „Ich hoffe, dass das für dich okay ist. Ich will ihn dir nicht wegnehmen. Ich hoffe, dass auch wir Freunde werden“, sagte Paul mit ruhigen und liebevollen Ton zu meine Tochter. Unschlüssig sah sie uns an und mein Herz hätte nicht leichter sein sollen. Das Lächeln auf meinem Gesicht war nicht mehr wegzudenken und seit langem war ich glücklich. Es war für diesen Augenblick, als sei alle Last von meinen Schultern genommen worden und wäre Madeline nicht hier gewesen, hätte ich ihn sicher nicht mehr hergegeben. Statt Paul zog ich Madeline auf meinen Schoß und meinte: „Ich liebe dich auch mein Mäuschen und trotzdem brauch ich auch mal einen Erwachsenen, dem ich das sagen kann. Glaubst du, du kannst damit leben?“ Unschlüssig betrachtete mich Madeline und als sie von meinem freudestrahlenden Gesicht zu Pauls blickte, nickte sie nur. „Na gut“, meinte sie nach einem Augenblick, „Aber nur, wenn Paul sich einen Hund kauft.“ Leise lachte ich auf und drückte meine Kleine fest an mich. „Das kannst du nicht bestimmen“, meinte ich schmunzelnd und leise hörte ich Paul lachen. Ich sah, wie er sich über sein Bein strich und ich vermutete, dass er wieder einmal an seine Prothese dachte. Doch darauf ansprechen konnte ich ihn gerade nicht. „Ich glaub ein Hund fällt erstmal raus, aber man soll ja nie, nie sagen“, meinte er gelassen und als Madeline todernst meinte, dass ich nie einen Hund kaufen würde, hatte sie eigentlich Recht damit. Endlich hatte ich Madeline hingelegt und als ich wieder runter kam, ging ich ohne Umwege einfach auf Paul zu. Fest drückte ich meine Lippen auf die Seinen und ein zufriedener Seufzer entkam meinen Lippen. „Weißt du eigentlich, wie glücklich ich gerade bin?“, fragte ich leise und noch bevor er etwas sagen konnte, drückte ich erneut meine Lippen auf die Seinen. Einen Arm um mich legend drückte Paul mich an ihn und erst nach einigen Augenblicken löste er den Kuss. „Und ich erst… Und lass dich nicht von Micheal nerven… Der ist etwas komisch, aber eigentlich ein netter Kerl, sonst wäre er ja nicht mein bester Freund… Lass dich einfach nicht ärgern“, meinte Paul und drückte mich an seine Seite. Kraftvoll drückte ich ihn auf das Sofa und blickte hinab in die dunklen Augen des Mannes. „Weißt du… dein Freund ist mir gerade irgendwie egal… Ich bin gerade viel zu glücklich darüber, was jetzt ist. Der wird sich schon an mich gewöhnen…“, meinte ich grinsend und langsam wanderte meine Hand unter sein Oberteil. „Stört es dich… dass es jetzt nicht der romantischte Augenblick war, in dem ich es dir gesagt habe?“, fragte ich Paul, denn ich könnte verstehen, dass er den Satz, ich liebe dich, gerne romantischer gesagt bekommen hätte. Zu zweit, ohne neugierige Kinderohren. Während meine Finger über seinen Rücken strichen, zuckte er leicht mit den Schultern. „Es ist vollkommen okay Richie. Wir werden noch genug Möglichkeiten bekommen, in dem die Kleine nicht dabei ist… Für mich war gerade alles richtig“, erklärte er leise und strich mir durch die schwarzen Haare. Unsere Blicke begegneten sich und leise hauchte Paul: „Ich liebe deine Augen…“ Sich zu mir beugend, fing er meine Lippen in einem liebevollen Kuss ein. Mein Puls setzte aus um danach nur doppelt so schnell weiter zu schlagen. Der Geschmack des Mannes war wunderbar und seine offene Einstellung war einfach herrlich. Sie gab mir Sicherheit. Und ich brauchte dieses Gefühl mehr als ich je zugeben würde. Es dauerte, bis wir uns voneinander lösen konnten und ich strich mit meiner Hand über seine Wange. Langsam glitten Pauls Hände unter mein Shirt und sofort strichen seine Hand über meinen Rücken während er meinte: „Aber weißt du… ich glaube, ich habe deine Maddy auch irgendwie lieb gewonnen…. Irgendwie… gefällt mir der Gedanken eine Familie zu bekommen…“ Liebevoll lächelte ich ihn an und beugte mich zu ihm runter und fing seine Lippen erneut in einen Kuss ein. Ich hätte keine Worte gehabt, welche meine Gefühle Ausdruck verliehen hätten und so konnte ich nur hoffen, dass dieser Kuss mehr sagte, als es Worte konnten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)