Mr. Svensson von Coventina ================================================================================ Kapitel 14: Zwischenspiel III.2 ------------------------------- Das Echo lässt tatsächlich nicht lange auf sich warten. Cal und ich sind nach dem nächtlichen Überfall wieder in den Schlafsack gekrabbelt und haben versucht, noch ein wenig Schlaf zu finden, bevor uns unsere Wecker wieder aus dem Traumland reißen. Es klappt leidlich und Cal und ich fühlen uns beide ziemlich gerädert, als wir uns noch vor Sonnenaufgang aus dem Schlafsack schälen. Wir könnten uns ja einfach um die Jagd drücken, doch abgemacht ist abgemacht und eigentlich jage ich gern. Es hat nichts mit einer Vorliebe für Waffen oder wildem Herumgeballer zu tun, ich mag vielmehr das Ansitzen, das Spurenlesen und das Warten. Ich mag das Kräftemessen der Natur und das Gefühl, selbst für meine Nahrung arbeiten zu müssen. Mehr als nur in den Supermarkt zu gehen, und sie zu kaufen. Ich würde niemals gefährdete Tierarten jagen, nur um eine Trophäe zu ergattern. Wenn ich ein Tier schieße, dann verwerte ich es auch und es ist fraglich, ob es heute überhaupt dazu kommen wird. Als wir dick eingepackt und bewaffnet unsere Hütte verlassen, hat sich draußen schon ein Grüppchen versammelt. Logan und Alexander sind auch schon da und Calvins Bruder ist gerade dabei, die Gruppen mit einer Karte einzuteilen. Wir haben am Parkeingang ein Jagdgebiet zugesprochen bekommen, in dem es mehrere Hochsitze und Stationen gibt. Wir versuchen möglichst viele davon zu bemannen, um die größtmögliche Chance auf Erfolg zu haben. Es wundert mich kein bisschen, dass Logans Plan vorsieht, Calvin und mich zu trennen. Während Cal die Backen aufplustert, schenke ich Logan nur ein sehr breites und vielsagendes Grinsen. „Lass nur Cal. Er kann es nach letzter Nacht einfach nicht abwarten, mit mir allein zu sein.“ Logan wirft mir über die Karte hinweg einen beinahe ertappten Blick zu, wie ich amüsiert feststellen muss. Cal zischt nur leise, fügt sich dann aber und tritt zu Alexander, seinem Teamkollegen in Logans Plan. Nach dem jedes Team eine Karte mit Markierung bekommen hat, machen wir uns gemeinsam auf den Weg in den Wald. Insgesamt sind wir zu 8. Neben Logan, Calvin, Alexander und mir sind noch vier andere Männer aus Logans Einheit dabei. Zwei von ihnen sind Piloten wie Logan und Alexander, zwei sind Mechaniker der jeweiligen Maschine. Sie sind alle sehr nett und sie haben mich und Calvin ohne Umschweife in ihrer Mitte willkommen geheißen. Gut, Calvin ist ja nicht das erste Mal dabei, aber auch mir sind alle direkt offen und freundlich gegenüber getreten. Logans Vorbehalte scheinen nicht für den Rest zu gelten. Nach und nach trennen sich die einzelnen Teams voneinander und steuern ihre Standpunkte an. Cal und Alexander verlassen uns als Vorletzte und Cal wirft seinem Bruder im Weglaufen einen frechen Blick über die Schulter zu. „Nimm ihn nicht zu hart ran Arn, sonst hab ich nichts mehr von dir…“ Logans wütendes Knurren geht ihm Gelächter der anderen unter. Ich schenke Logan einen prüfenden Seitenblick. Du kannst es wohl wirklich nicht erwarten, mit mir allein zu sein… Ich liege mit meiner Einschätzung falsch. Als sich auch das letzte Team von uns verabschiedet, stapft Logan einfach schweigend weiter durch den Schnee, die Karte in der Hand und sich offenbar genau des Weges bewusst, den wir einschlagen müssen. Ich habe keinen Blick auf die Karte geworfen, doch da er diesen ganzen Trip geplant hat, nehme ich an, er weiß was er tut. In jedem Fall finde ich mich nicht direkt am nächsten Baum wieder und werde von Logan zurechtgewiesen, meine gierigen Finger gefälligst von seinem kleinen Bruder zu lassen. Nach seinen Worten vergangene Nacht glaube ich auch nicht, dass es der Gedanke daran ist, dass Calvin und ich miteinander schlafen, der ihn so überfürsorglich macht. Ich glaube es ist eher die Tatsache, dass Calvin und ich uns nahestehen und Logan sich Sorgen macht, dass Calvin Gefühle für mich entwickelt, die ich nicht erwidere. Doch solange Logan nicht den Mund aufmacht sehe ich mich nicht in der Position, mich irgendwie erklären zu müssen. Da ich Logan die Führung überlasse, habe ich Gelegenheit, die wunderschöne Landschaft um mich herum genauer in Augenschein zu nehmen. Der Schnee knirscht unter meinen hohen Stiefeln und der Pfad dem wir folgen ist kaum zu erkennen. Neuschnee hat vergangene Fußabdrücke überdeckt und eine beinahe jungfräuliche Schönheit hinterlassen. Spuren von Rotwild sind deutlich im Schnee zu erkennen und je heller es wird, desto verträumter wirkt der Wald auf mich. Es erinnert mich an Schweden im Winter und für einen Moment gebe ich mich dem Gefühl von Heimweh hin, das mich nicht allzu häufig erfasst. Irgendwann kehre ich dorthin zurück, das weiß ich. Bis dahin ist Kanadas Landschaft ein würdiger Ersatz. Vor mir ist Logan stehen geblieben. Der Pfad ist auf den letzten Metern etwas angestiegen und hat uns aus der Senke geführt, die wir eben am Rand durchquert haben. Ich reiße den Blick von der Betrachtung des Waldes und der Senke los und sehe nach vorn. Vor uns ist eine behelfsmäßige Treppe in einen Abhang gezimmert worden, die zu einem kleinen, erhöhten Plateau führt. Auf dem Plateau steht eine richtige kleine Hütte, kein Hochsitz. Die Treppe führt zu einer zugeschneiten kleinen Plattform, von der aus eine Tür in die Hütte führt. Zur Senke hin öffnet sich ein Fenster und darunter kann ich Schießscharten erkennen, die sich bei Bedarf öffnen lassen. Komfortabel, daran gibt es keinen Zweifel. Allerdings ist die Senke auch nicht unbedingt ein Platz, an dem viel Wildwechsel stattfindet, also wird man hier vielleicht länger warten müssen. Die Aussicht darauf, mit Logan stundenlang ins Nichts zu starren, ist nicht unbedingt erhebend, doch ich habe keine andere Wahl. Er hat die Karte zusammen gefaltet und ist gerade dabei, sie in seiner Jacke zu verstauen. „Nach dir“, murmelt er leise in die Stille der Schneelandschaft und deutet die Stufen hinauf. „Ein Liebesnest, hm?“ Ich kann mir den Kommentar nicht verkneifen, als ich an ihm vorbeigehe, um die Stufen zu erklimmen. Logan sieht auf und kneift die Augen zusammen, doch in seinem Blick liegt nichts Angewidertes oder Ablehnendes. Zumindest erkenne ich nichts dergleichen. Stattdessen zuckt sein Mundwinkel beinahe belustigt. Naja, das könnte immerhin ein Anfang sein. Ich überwinde die Stufen und öffne den Riegel an der Tür, ziehe sie auf und trete ins Innere, nach dem ich den gröbsten Schnee von meinen Schuhen geklopft habe. Tatsächlich ist diese Hütte erstaunlich komfortabel im Vergleich zu einem Hochsitz, der gerade mal eine nackte Holzbank bietet. Vor dem Fenster und den dazugehörigen Schießscharten steht eine Bank, auf der ein paar Kissen liegen und an der rückwärtigen Wand gibt es ein Feldbett, auf dem einige dickere Matten wie eine Matratze liegen. Ich lasse die Waffe von meiner Schulter gleiten und lehne sie gegen die Bank, stelle meinen Rucksack darauf ab und schäle mich aus der Jacke, während Logan hinter mir in die Hütte kommt. Während er ebenfalls sein Gepäck ablegt, lasse ich den Blick durch das große Fenster schweifen. Ein idyllischer Platz, der einen wirklich guten Blick über die Senke bietet, auch wenn die Gesellschaft sicher angenehmer sein könnte.. Gerade als ich mich zu Logan umdrehen will, höre ich ein metallisches Schleifen und Klicken. Der Türriegel…? Ich habe mich schon halb gedreht, als Logans Körper mit Schwung gegen mich prallt und mich frontal an die gegenüberliegende Wand pinnt. Es gelingt mir gerade noch so, den Kopf zurück zu biegen, um nicht mit dem Gesicht gegen das grob bearbeitete Holz zu knallen. Der Geruch von Lasur steigt mir in die Nase, während der Aufprall mir zunächst die Luft raubt. Im ersten Affekt versuche ich, Logan abzuschütteln, doch der ist dieses Mal definitiv im Vorteil, packt meinen rechten Arm und verdreht ihn auf meinem Rücken. Gepaart mit seinem Körpergewicht zwingt er mich so zum Stillhalten, doch ich habe ohnehin den Versuch aufgegeben, ihn abschütteln zu wollen, denn der Zug in meiner Schulter ist wirklich schmerzhaft. Mit einem gezielten Tritt zwingt er jetzt meine Beine ein Stück weiter auseinander und fängt meine freie Hand noch ein, so dass er mich vollends im Griff hat. „Jetzt pass mal auf Freundchen..“ sein Kinn drückt unangenehm in meine ohnehin schon angespannte Schulter. Trotzdem kann ich den Mund nicht halten. „Was, kommt jetzt die ‚großer Bruder‘ Rede?“ Meine Stimme klingt etwas gepresst, doch sie verfehlt ihre Wirkung nicht. Ich kaschiere das schmerzhafte Keuchen in einem heiseren Auflachen, als Logan an meinem Arm ruckt. „Du kannst es wirklich nicht erwarten, den Arsch versohlt zu bekommen, oder?“ Seine Stimme klingt tatsächlich amüsiert, was mich jetzt irgendwie wundert. „Ganz wie du willst..“ Er verdreht meinen zweiten Arm und umfasst meine Handgelenke mit einer Hand. Um zu verhindern, dass ich mich befreie, lehnt er seinen Oberkörper zusätzlich schwer gegen seinen Griff und fixiert mich damit. Da er sich sonst leicht zur Seite gedreht hat, erwarte ich einen Schlag in die Nierengegend und spanne bereits reflexartig die Muskeln an. Einen hat er nach meinen bissigen Kommentaren vielleicht frei, danach werde ich dem definitiv ein Ende bereiten. Der Schlag, den ich erwartet habe, kommt nicht. Stattdessen höre ich erneut ein metallisches Klicken und sehe aus dem Augenwinkel, dass Logan ein kleines Klappmesser hat aufschnappen lassen. „HEY!“ protestiere ich jetzt ernsthafter und will mich von der Wand abstoßen, doch Logan gibt mir eine Kopfnuss von hinten und lässt mich Sterne sehen. Zeit genug für ihn, das Messer unter dem Stoffgürtel einzuhaken, der meine Hose an Ort und Stelle hält. Ich spüre wie er nachgibt und die Hose mit den vollgepackten Taschen augenblicklich tiefer rutscht. Das Messer landet klappernd auf dem Boden, Logan hat es achtlos fallen lassen. Stattdessen zerrt er nicht gerade sanft meine Hose samt Shorts nach unten. Das ist doch wohl ein schlechter Scherz! Das wird der doch nicht ernsthaft.. KLATSCH! Logans flache Hand landet mit einem unnatürlich lauten Geräusch auf meiner nackten Arschbacke. Ich kann den Aufschrei nur mit Mühe unterdrücken, bringe stattdessen ein überrascht-wütendes Knurren zu Stande und versuche meinen Stand so zu festigen, dass ich Logan mit einem entschiedenen Stoß nach hinten befördern kann. KLATSCH! SCHEISSE DAS BRENNT! Und nicht nur das. Während ich im ersten Moment die Kälte überdeutlich auf meiner nackten Haut gespürt habe, ist da jetzt nur noch Hitze. Sie breitet sich über meine Wirbelsäule nach oben aus und sendet heiße Impulse zurück in meinen Schoß. Einige Herzschläge lang ist es so, als würde ich diese seltsame Situation von außen betrachten: Logan, der hinter mir steht, mir die Arme auf dem Rücken verdreht und mir ganz wortwörtlich den Hintern versohlt. Ich höre seinen keuchenden Atem, als seine flache Hand ein drittes Mal schmerzhaft auf meine sicher schon rot glühende Haut klatscht. Mich in Position zu halten ist anstrengend, denn mein ganzer Körper ist angespannt wie eine Bogensehne. Dennoch schaffe ich es nicht, mich abzudrücken. Ich bin viel zu überfordert von den Gefühlen, die gerade in meinem Körper toben. Erstaunlicherweise empfinde ich keinerlei Erniedrigung, obwohl Logan zum einen der ältere, ranghöhere Soldat ist und er mich zum anderen gerade so bloßstellt, dass es die einzig logische Reaktion wäre – doch da ist nichts. Stattdessen spüre ich, wie sich langsam aber sicher Druck in meinem Unterleib aufbaut. Als er das vierte Mal zuschlägt, klingt mein eigentlich schmerzverzerrtes Knurren selbst in meinen Ohren ein Stück zu genüsslich. Logan holt abermals aus, doch er schlägt nicht zu. Ich habe bereits die Luft in Erwartung der neuen Reizwelle angehalten, doch er bremst den Schlag ab, berührt die gerötete Haut stattdessen nur hauchzart mit den Fingerspitzen und streicht darüber. Oh Gott im Himmel… Ich muss die Zähne zusammen pressen, um nicht zu stöhnen. So etwas habe ich noch nie in meinem Leben gefühlt. Ich bin so gar nicht der Typ für Spanking oder jede andere Form von BDSM angehauchten Praktiken. Auch mit BDSM selbst kann ich nichts anfangen. Der Gedanke einen anderen Menschen zu kontrollieren und zu dominieren oder gar in einem gewissen Rahmen zu zwingen – in sexueller Hinsicht – behagt mir nicht. Genauso will ich mich nicht unterwerfen. Ich möchte ausgeglichene Verhältnisse, auch wenn ich rein gar nichts gegen ein paar Machtkämpfe um die Oberhand habe. Bisher hatte ich das allerdings noch nie, was vermutlich mit meiner Größe und meinem Äußeren zusammenhängt. An mir hat sich schlicht noch nie ein anderer Kerl versucht, daher habe ich auch keinerlei Erfahrung, was das angeht. Logan ist der erste, der sich mir auf diese Weise annähert. Und ich will verdammt sein, aber es macht mich heiß! „Na, hast du schon genug..?“ Seine Stimme erklingt rau und ganz nah an meinem Ohr, während die Finger seiner Hand Kreise auf meine brennende Haut malen. Ich muss mich bemühen, sehr kontrolliert ein und aus zu atmen, um die Lust wieder nieder zu kämpfen, die sich in meinen Lenden gesammelt hat. Logan lacht leise, ein Geräusch, das ein seltsames Kribbeln in meinen Eingeweiden hervorruft. „Du kannst ja richtig handzahm sein, wenn man dich einfach nur richtig anpackt“, stellt er amüsiert fest und provoziert damit meine viel zu überfällige Reaktion. Mit Schwung stoße ich mich endlich mit einer fließenden Bewegung von der Wand vor mir ab und lasse mich nach hinten fallen. Logan stolpert rückwärts und lässt mich los, so dass ich endlich wieder Herr über meine Arme bin. Augenblicklich wirbele ich herum, was mit halb herunter gezogener Hose gar nicht so leicht ist. Ich habe die Beine noch immer auseinander gestellt, so dass sie nicht weiter nach unten rutscht. Wenigstens meine enge Shorts sitzt vorne noch an Ort und Stelle, auch wenn der Grund dafür nicht der Gummibund sondern meine halbharte Erektion ist, die sie am tiefer rutschen hindert. Logan hat sich schnell wieder gefangen, macht jedoch keinen Versuch mehr, mich wieder unter Kontrolle zu bringen. Stattdessen mustert er mich von Kopf bis Fuß und ich will gar nicht wissen, was für einen Anblick ich abgebe. Ich spüre wie die Röte in meine Wangen steigt und mein Arsch glüht gefühlt wie ein Hochofen. Logans Blick verweilt verdächtig lange zwischen meinen Beinen, so habe ich Zeit genug, die Situation und mich selbst wieder unter Kontrolle zu bringen. Entschieden ziehe ich die Shorts über meine glühende Haut nach oben und greife nach der Hose, um sie ebenfalls wieder hoch zu ziehen. Wegen des Gürtels muss ich mir etwas überlegen. Ich habe sicher noch einen, aber eben nicht hier. Nun, es wird auch so gehen. Mein bestes Stück protestiert etwas beleidigt, als ich ihm keine Aufmerksamkeit widme und es stattdessen wieder in die Hose verbanne, ehe ich zu Logan aufsehe und überrascht feststellen muss, dass der auf einmal gar nicht mehr so selbstsicher aussieht. Achwas? Erst große Töne spucken, aber jetzt nicht mit den Konsequenzen leben können? Du bist mir einer… „Was? Von hinten noch die große Klappe haben, aber jetzt nicht mit der Vorderseite leben können?“ Meine Stimme klingt noch immer etwas zittrig, aber sie findet zu ihrer gewohnten Sicherheit zurück. Logan leckt sich mit der Zunge über die Unterlippe und erwidert dann wieder meinen Blick, beinahe entschuldigend. „Ich.. Sorry.. ich wusste nicht.. ähm.. ich dachte…“ So stammelnd ist er ja beinahe süß. Unglaublich, dass das der gleiche Kerl ist, der eben noch.. Pfui! Nicht mehr dran denken! Was auch immer er als Reaktion auf seine „Bestrafung“ erwartet hat, hatte offenbar nichts damit zu tun, dass sein Opfer mit gut gefüllter Hose vor ihm steht und sich nicht postwendend auf ihn stürzt, um die Demütigung wett zu machen. Es dauert etwas, doch schließlich hat Logan seine Stimme wieder gefunden, nach dem er sich einmal geräuspert hat. „Arnor, hör zu, wirklich, tut mir leid. Ich dachte irgendwie… Naja, Cal verrennt sich so oft in die Idee, dass er irgendwelche Typen umdrehen kann und ich wollte nur… Ich dachte, wenn…“ Umdrehen..? Oh. Ah. Daher weht der Wind. Tja, Überraschung Logan. „An mir ist nichts mehr umzudrehen.“ Ich verschränke die Arme vor der Brust und sehe, wie Logans Adamsapfel auf und ab hüpft, als er schluckt. Zeit, hier ein paar Takte klarzustellen. „An mir ist nichts umzudrehen, weil ich schon schwul bin. Ich habe das nur nicht so herausgebrüllt, wie dein Bruder das getan hat, aber ich habe es auch nie verleugnet, wenn die Frage aufkam. Ich habe keine Ahnung was du von mir denkst, du kennst mich ja kaum und ich nehme an, dass deine Sorge vor allem Cal gilt. Lass mich daher eines klar stellen: Ich stehe nicht auf Männer wie ihn.“ Logan zieht die Augenbrauen irritiert zusammen, lässt mich aber ausreden. „Auf Männer mit seiner Statur und seiner Art. Natürlich sieht er gut aus, aber er ist für mich auch mehr wie der Bruder, den ich nie hatte. Ich glaube eher, dass er und ich den gleichen Männergeschmack haben. In jedem Fall habe ich nicht mit ihm geschlafen und habe es auch nicht vor.“ Außer letzte Nacht, da habe ich wirklich kurzzeitig gedacht… - Reiß dich zusammen Arn!   „Mir ist die Kameradschaft und Freundschaft wichtiger und ihm auch.“ Meine Worte haben den notwendigen Ernst und machen für Logan einiges klarer. Allerdings ist ihm die ganze Situation jetzt erst recht peinlich. „Ich dachte du sagst das mit dem Arsch versohlen nur, weil du davon ausgegangen bist, dass ich sowieso keine Hand an dich legen würde, zumindest nicht so.“ Er zuckt die Schultern und hat dabei wieder diesen seltsam niedlich-zerknirschten Gesichtsausdruck. Bei Cal sieht das immer nur aus wie ein angeschossenes Reh, bei Logan, der sechs Jahre älter ist als sein Bruder, ist es einfach nur scharf. Gott verdammt was denke ich da? „Tja, so kann man sich täuschen. Ich hoffe, die Sache ist damit geklärt. Abgesehen davon, dass du dir den Falschen vorgeknöpft hast, ist Cal alt genug um auf sich selbst aufzupassen. Ein wachsames Auge ist ja ganz okay, aber wenn du jeden Kerl spankst, der Cal auch nur von der Seite anschaut, wird er dir sehr bald den Hals umdrehen.“ Logan nickt langsam und bückt sich, um sein Messer wieder aufzuheben. „Du hast ja Recht. Aber er ist eben einfach mein kleiner Bruder und er hat es in der Schule schon nie leicht gehabt. Sämtliche Kerle, die mal ‚was versuchen‘ wollten, haben ihn wie Freiwild angesehen und er war einfach zu gutgläubig und hat sich zu oft auf die falschen eingelassen“, stellt er ein letztes Mal klar und beäugt dann meinen zerschnittenen Gürtel, der seitlich an meiner Hose baumelt. „Gib mir den, ich repariere ihn. Ich habe Nähzeug im Rucksack.“ Ach.. du kannst ja richtig handzahm sein.. Unweigerlich muss ich grinsen, händige ihm aber den Gürtel aus und trete dann endlich ans Fenster. Draußen ist es inzwischen sehr viel heller geworden, doch von Wild ist noch keine Spur zu sehen. „Dann überlass es doch einfach mir, ihm ab und an den Kopf zu waschen. Ich will nämlich auch nicht, dass er an den Falschen gerät. Er hat sein Glück wirklich verdient.“ Während Logan kurze Zeit später meinen Gürtel notdürftig flickt, sitze ich (endlich, es hat echt eine Weile gedauert, bis es nicht mehr gebrannt hat!) vor dem großen Fenster und starre hinaus in der Hoffnung, ein wildes Tier zu erspähen. Wir reden nicht mehr, doch das Schweigen ist im Gegensatz zu vorher nicht mehr unangenehm. Ab und an erwische ich mich dabei, wie ich zu Logan hinüber sehe, der konzentriert mit Nadel und Faden arbeitet. Ich komme nicht umhin daran zu denken, wie er sich in meinem Rücken angefühlt hat. Seine Kraft, mit der er mich gegen die Wand gedrückt hat, der feste Griff und die festen aber irgendwie auch anregenden Schläge, die raue Stimme an meinem Ohr. Er ist so anders als Cal, bestimmend und fordernd. Shit.. er gefällt mir. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)