The Wings of a Butterfly von Disqua ================================================================================ Kapitel 24: ------------ Marik und Yami konnten kaum fassen, was sie da zu sehen und hören bekamen. Dieser Kerl hatte nicht einmal ein paar Stunden gewartet, er lief direkt zu Dartz und erzählte ihm alles brühwarm. Wobei, direkt war nicht ganz richtig, natürlich musste er sich noch erst begatten lassen. “Einmal Hure, immer Hure”, war Mariks einziger Kommentar zu dieser Szene gewesen. Yami konnte ihm da nur beipflichten. Es wunderte ihn allerdings schon ein klein wenig, dass Duke sich so einfach um den Finger wickeln liess. So ernst konnten die Gefühle nicht gewesen sein, nicht für Bakura und schon gar nicht für Seto, ansonsten hätte er sich niemals direkt auf Dartz eingelassen. Da war wohl wirklich nur das Ego gekränkt, weil er nicht das bekommen hatte, was er wollte. “Gibst du Seto Bescheid?”, wollte Marik dann von Yami wissen. “Hab ich längst getan”, kam es vom anderen Ende des Raumes. Mokuba hatten sie komplett vergessen. “Ich hoffe, er überlässt es nicht Bakura, sondern regelt dieses kleine Problem selbst …”, knurrte dieser und setzte sich neben Marik und Yami. “Ich denke, er wird Bakura fragen, allerdings bin ich mir auch ziemlich sicher, dass dieser wohl oder übel das Okay geben wird.” Marik versuchte an sich ruhig zu bleiben. Yami sah ihm jedoch deutlich genug an, wie dieser sich beherrschen musste und legte ihm eine Hand auf den Oberschenkel. “Hey, der Plan wird funktionieren und am Ende sind wir die Gewinner, ok? Duke soll sein letztes Schäferstündchen ruhig geniessen.” Marik seufzte leise und kam tatsächlich ein wenig runter. Allerdings würde es ihn genauso die Beherrschung kosten, Duke nicht an die Gurgel zu gehen, sollte er vor Seto hier auftauchen. “Wir sollten uns um die Details des Plans kümmern. Vielleicht konnte Yugi die Uniformen schon besorgen und wir müssen eine Versammlung einberufen, gerade ist Duke nicht im Haus, da können wir das offen erledigen.” - “Ihr seid so aus dem 19ten Jahrhundert, wisst ihr das eigentlich?” Yami sah ein wenig verwirrt zu Setos Bruder, was diesen noch ein wenig breiter Grinsen liess. “Sagt mir wann und wo, ich habe hier die E-Mailadressen aller Mitglieder, sowohl die von Setos Leuten, als auch die von Bakuras Leuten, ich muss lediglich Duke aus dem Verteiler rausnehmen und schon sind alle informiert.” - “Und das konntest du uns nicht schon bei anderen Angelegenheiten mitteilen?”, wollte Yami ein klein wenig genervt wissen. Manchmal trieb ihn Mokuba wirklich in den Wahnsinn, aber gut, die Idee war eindeutig nicht schlecht und er teilte ihm eine Zeit mit. Der Ort war ja offensichtlich. Seto hingegen kämpfte wirklich mit Bakura. Der Kerl war so unfassbar stur, dass er ihm einmal mehr den Hals umgedreht hätte. “Sag mir einen guten Grund, wieso ich mich darauf einlassen sollte? Und wenn du den gleichen wie mein Bruder angibst, trete ich dich aus dem Fenster”, knurrte dieser und war sichtlich sauer. Er sich der Polizei stellen? Er wollte die Idioten noch nicht einmal hier um sich haben und freiwillig in den Knast? Nein, bestimmt nicht. “Du übertreibst. Eine Flucht, würde dich tiefer reinreiten, wenn du freiwillig zurück kommst, hilft es dir.” Seto wusste, dass dieses Argument bestimmt nicht ziehen würde. Doch versuchen musste er es auf alle Fälle. “Ich sagte, ein gutes Argument und nicht eines, was mich als Boss eines Clans absolut nicht interessiert.” Seto setzte sich zu Bakura aufs Bett und atmete einmal tief ein und aus. “Ich sag dir das jetzt genau einmal, also solltest du besser zuhören, verstanden?” Bakura war ein wenig über den Tonwechsel irritiert, zwar war Seto eben schon ernst, aber jetzt klang er beinahe so, als würde sein Leben davon abhängen und nicht sein Eigenes. “Ich werde dich nicht im Knast besuchen und genauso wenig auf dem Friedhof, also wirst du genau das tun, was wir dir sagen. Verstanden?” Bakuras Lippen verzogen sich zu einem ziemlich breiten Grinsen. “Das war ja fast ein Liebesgeständnis, so sehr willst du mich also bei dir haben, ja?” Seto schnaubte leise und wollte wieder aufstehen, als Bakura ihn am Arm festhielt und ihn mit seinem Blick fixierte. “Schon darüber nachgedacht, dass ich genau deswegen den Plan scheisse finde und mich deswegen nicht stellen will?” - “Wenn du mitspielst, wird er klappen, vertrau uns doch einfach.” Nun war es an Bakura zu seufzen. Anderen zu Vertrauen war nicht sein Spezialgebiet, er machte alles lieber selbst, aber vielleicht hatte Seto recht. Langsam und vorsichtig setzte er sich auf. Seine Schmerzen waren schon besser geworden, aber jede Bewegung tat nach wie vor ziemlich weh. “Ich vertraue an sich nur Marik, aber da du dir die Mühe machst und immer wieder herkommst, glaube ich, dass ich dir vertrauen kann. Es scheint zumindest so, als würdest du Zeit mit mir verbringen wollen, sonst würdest du sicher Marik vorbei schicken.” Seto wusste nicht so genau, ob er nun ein Kompliment bekam oder eine Beleidigung, allerdings schien Bakura die Worte ernst zu meinen. “Ich fahre sicher nicht aus Spass an der Freude dich besuchen. Du bist ein verdammt anstrengender Patient und …”, weiter kam Seto nicht, da er mit einem kräftigen Ruck näher an Bakura gezogen und von diesem geküsst wurde. “Spinner”, murrte Seto in den Kuss, erwiderte ihn allerdings für einen Moment, ehe er sich löste. “Du scheinst fitter zu sein, als du vorgibst.” - “Nein, aber manche Aktionen setzen einen unerwarteten Energieschub frei. Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass ich nur so schwach bin, weil du mich auf dem Trockenen sitzen lässt.” Für die Worte bekam Bakura einen eisigen Blick geschenkt, was ihn allerdings leise lachen liess. “Du sitzt noch sehr viel länger auf dem Trockenen mit jedem blöden Spruch, den du raushaust. Der Unterschied zwischen dir und mir ist, ich brauche keinen Sex um ausgeglichen zu sein.” - “Schaden tut es dir allerdings auch nicht.” Bakura zog automatisch ein wenig den Kopf ein. Seto wirkte wirklich nicht mehr so entspannt wie zuvor, aber ein wenig ärgern durfte ja wohl erlaubt sein. “Wenn es einen nächsten Besuch gibt, schicke ich definitiv Marik”, legte Seto für sich selbst fest und blickte auf sein surrendes Handy. “Dieser Drecksack”, murmelte er vor sich her und zog damit erst recht wieder die Aufmerksamkeit von Bakura auf sich. “Will mir eigentlich jemand erklären, was vor sich geht? Wie euch vielleicht aufgefallen ist, bin ich hier abgeschnitten von der Welt.” Seto blickte zu Bakura und zeigte ihm die Nachricht seines Bruders, was allerdings dazu führte, dass Bakura direkt aufstehen wollte und nur mit aller Kraft von Seto zurückgehalten werden konnte. “Du bleibst liegen, verdammt.” - “Ich bring den Bastard um!” Seto konnte Bakuras Wut durchaus nachvollziehen, aber ihn jetzt aus dem Bett zu lassen, war eindeutig nicht seine Intention. “Lass mich los, Seto. Ich werde dem Kerl umgehend eine Kugel zwischen die Augen platzieren …” Seto liess Bakura allerdings nicht los, im Gegenteil, er drückte ihn zurück ins Bett und küsste nun ihn seinerseits ziemlich innig, was zu helfen schien. Nach einer Weile löste er sich von ihm und schaute ihm direkt in die Augen, in welchen noch immer die Wut aufflammte. “Gib mir die Erlaubnis und ich erledige es für dich”, flüsterte er beinahe. Ihm war klar, dass Bakura es lieber selbst erledigen wollte, aber solange konnten sie nicht warten. Dieser war augenscheinlich ein wenig überrascht. So hatte er Seto nicht eingeschätzt. “Du willst? Kannst du mit einer Waffe überhaupt umgehen?” Seto rollte mit den Augen und setzte sich wieder neben Bakura aufs Bett. Dieser Mann … Vor ein paar Wochen hätte er sich noch gefreut, wenn er hier gelegen hätte und jetzt trieb er ihn in den Wahnsinn, weil er hier lag. “Ja, Bakura, ich kann mit einer Waffe umgehen”, beantwortete er ihm die Frage und spürte eine Hand an seiner Seite. “Dann tu es, ich will diesen Bastard nicht sehen, wenn ich hier rauskomme.” Seto nickte und legte seine Hand auf die von Bakura. “Versprochen!” Bakura lächelte und zog Seto noch einmal ein wenig näher zu sich, um ihm einen erneuten Kuss aufzudrücken. Dieser war allerdings sanfter als jeglicher zuvor und Seto konnte spüren, wie viel Dankbarkeit in diesem lag. Sie konnten sich körperlich offensichtlich besser ausdrücken als mit Worten. “Ich fahr dann auch mal, ich gehe davon aus, dass du auf Joey und Tristan hören wirst, wenn sie hier auftauchen.” Bakura murrte leise gegen Setos Lippen, liess ihn dann allerdings los. “Ja, wenns sein muss …” Seto sagte dazu nichts mehr, er wollte nicht mit Bakura diskutieren, erst recht nicht, wenn sie sich gerade so Nahe waren wie nie zuvor. Es war an sich nicht einfach gewesen zu gehen. Bakura war zu Recht stinksauer auf Duke und er konnte ihn vollkommen verstehen, ihn in diesem Augenblick alleine zu lassen, war vielleicht nicht die beste Option, aber ging es nicht anders. Zurück im Hauptquartier suchte er direkt nach Yami und fand diesen nach wie vor bei Mokuba. “Ist er schon auf dem Weg zurück?” Yami drehte sich zu seinem Boss um und irgendetwas war anders. Er konnte es sich nicht erklären, aber Seto wirkte eindeutig ein wenig verändert. “Wie war das Gespräch mit Bakura?”, stellte er ihm eine Gegenfrage und erhielt ein genervtes Augenrollen. “Ich habe dich was anderes gefragt, Yami”, wurde Seto ein wenig deutlicher und erhielt ein Kopfschütteln zur Antwort. “Er ist noch bei ihm, wir haben den Porno auf stumm geschaltet, sollten wir das Ende tatsächlich verpassen, geben uns Joey und Tristan Bescheid”, fügte er noch zu seiner Geste an. “Gut, gebt mir Bescheid, ich leg mich ein wenig hin.” Seto wirkte erschöpft, wie Yami feststellen konnte und er liess ihn ohne ein weiteres Wort einfach wieder gehen. Lange sollte die Ruhe nicht anhalten, Seto war keine halbe Stunde in seinem Zimmer, da kam Yami zu ihm und störte die gerade eingekehrte Ruhe. “Er hat die Villa verlassen, wohin er geht, wissen wir nicht, allerdings denken wir durchaus, dass er nach Hause kommt, wobei nach Hause …” Yami grinste bei seinen Worten nur leicht und liess sich neben Seto aufs Bett fallen. “Ich bin mit den Beiden verbunden, also, wirst du nichts verpassen.” Seto seufzte abgrundtief auf und setzte sich selbst wieder auf. Er war wirklich froh, wenn diese Tage und diese ganze Geschichte vorbei war. Seine Nerven würden sich eindeutig auch freuen, da war er sich ziemlich sicher. “Und bis der Kerl da ist, will ich gerne wissen, was bei Bakura passiert ist.” Setos Reaktion war eindeutig, das Aufschnauben wurde wohl langsam zu einer Dauerreaktion von ihm, was ihn ziemlich amüsierte. “Nichts, ich hab ihn wohl ein wenig beleidigt, er hat mich ein wenig beleidigt und am Ende haben wir ein wenig geknutscht.” Yami konnte sich ein Lachen nicht verkneifen, irgendwie klang das nach Bakura, aber nicht nach Seto. “Er bringt dich wirklich aus der Ruhe, oder?” Seto nickte und strich sich kurz durchs Haar. “Ich weiss nicht, wie das passieren konnte, wirklich nicht. Allerdings hat er mir die Erlaubnis gegeben, mich um Duke zu kümmern, nachdem er beinahe aus dem Bett gesprungen wäre.” Yami konnte nicht aufhören mit dem Grinsen. Die Lovestory war eindeutig ein Highlight ihrer Zusammenarbeit, zwar arbeitete er selbst an seiner, aber die war bedeutend weniger aufregend, Marik hatte eindeutiges Interesse an ihm und sie verstanden sich von Anfang an bestens. “Nun, ich glaube, die Clans werden sich definitiv zusammenschliessen, wann wirst du es den anderen sagen?” - “Nachdem der Verräter aus dem Weg geräumt ist … Ich denke, Bakura ist auch der Meinung, zumindest klang es danach.” Yami nickte zustimmend. “Die Jungs verstehen sich interessanterweise auch sehr gut miteinander, obwohl sie teilweise sehr unterschiedlich sind.” - “Beruhigend.” Seto erhob sich langsam vom Bett und begann sich umzuziehen. “Angst, dein weisses Hemd zu beflecken?” - “Blut gibt hässliche Flecken, ich werde sicher keines meiner teuren Hemden dazu tragen.” Yami seufzte leise auf und blickte auf sein Handy, auf welchem gerade die Nachricht kam, dass Duke auf dem Weg hierher war. “Dein Timing ist einmal mehr perfekt. Es wird nicht sehr lange dauern, bis er eintrifft.” - “Gut, dann warte ich unten, er wird diese Halle nicht mehr betreten.” Seto zog sich komplett schwarz an und nahm eine seiner Waffen aus dem Schrank. Bakura glaubte zwar, dass er damit nicht umgehen konnte, aber ganz ahnungslos war er nicht. Er war immerhin ein Mann, der ziemlich Feinde hatte, irgendwann hatte auch er bemerkt, dass es mehr als nur einen Bodyguard benötigte. “Du willst? Wirklich?” Yami sprang auf und folgte seinem Boss. Niemals hätte er erwartet, dass Seto wirklich an eine Hinrichtung dachte. Eigentlich hatte er geglaubt, dass er ein wenig dezenter wäre, anscheinend wollte er wirklich wie Bakura handeln und dieser würde es genauso machen. Lange dauerte es nicht, bis Seto unten angekommen war und sich gegen einen der Stützpfeiler lehnte. Jetzt hiess es nur noch zu warten. Die Blicke der anderer ignorierte er gepflegt und ein kurzer Blick zu Yami deutete diesem an, Joey und Tristan zu warnen. Er wollte nicht die falschen erwischen. Sie waren noch nützlich, auch wenn er dies ungern über Joey zugab. “Seto, was ist hier los?”, wollte einer der Männer wissen, wurde allerdings ignoriert und von Yami beiseite gezogen. Natürlich fiel allen auf, dass Seto ein wenig anders wirkte. Nach einer Weile fing das Tuscheln an, was Seto ebenso ignorierte, Yami hingegen hatte ziemliche Mühe hatte, die Jungs davon abzuhalten, Seto weiterhin zu nerven. Deswegen hätte er das dezenter machen sollen, doch die Fragen würden sich sicherlich gleich klären. Kaum ging die Tür auf und Seto erkannte Duke, fiel schon der Schuss. Kein Wort wurde ausgetauscht. Keine Fragen gestellt, keine Antworten gefordert. In der Halle, in welcher zuvor noch getuschelt worden war, war es augenblicklich still. Niemand hatte damit gerechnet und keiner rührte sich, ehe Seto die Waffe herunter nahm und auf Duke zuging. Gemächlich kniete er sich neben diesen und begutachtete sein Werk. Ein direkter Treffer zwischen die Augen, wie Bakura es wollte. “Bitte entsorgt dieses Subjekt, ich will ihn nicht mehr sehen.” Ein wenig schneller als zuvor, erhob sich Seto wieder und drückte Yami die Waffe in die Hand. Mittlerweile waren so ziemlich alle Anwesenden dazu gekommen und Seto drehte sich zu diesen um. “Sollte noch einer auf die Idee kommen, zu Dartz zu rennen und uns verraten zu wollen, wisst ihr nun, was passiert.” Setos Stimme war kühl, die meisten waren dies gewohnt und Bakuras Leute waren sichtlich beeindruckt. “Solange Bakura im Krankenhaus ist, werde ich hier die alleinige Leitung übernehmen, danach werden die Clans zusammengeführt und gemeinsam geleitet. Wer damit ein Problem hat, nun, ich bin mir ziemlich sicher, Bakura will auch noch ein wenig Spass.” Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)