The Wings of a Butterfly von Disqua ================================================================================ Kapitel 15: ------------ Marik sass ziemlich genervt in ihrem kleinen Büro und trommelte mit den Fingern auf der Tischplatte rum. Sie hatten zwar keine Zeit ausgemacht, aber sollte nicht klar und deutlich sein, dass sie sich so früh wie möglich treffen würden? Anscheinend brauchten ihre Chefs eine Extraeinladung und er war beinahe gewillt, eine Taube los zu schicken. Dem Effekt wegen. “Du könntest dich auch ein wenig entspannen, Marik. Ich dachte, unsere Bosse haben kein Sex, aber dein Verspannungslevel deutet daraufhin, dass du dich ihnen anschliessen kannst.” Yami setzte sich grinsend auf den Tisch und musterte Marik eindringlich. “Ich bin vollkommen entspannt, mach dir da mal keine Sorgen”, murrte der Sitzende und trommelte noch ein wenig heftiger auf die Tischplatte. “Verzeih, wie kam ich auf die Idee, an deiner Entspanntheit zu zweifeln, werter Herr Ishtar. Ich hoffe, diesen Fehler könnt ihr mir verzeihen.” Marik musste tatsächlich leise lachen und hörte mit dem nervigen Geräusch auch endlich auf. “Du bist jetzt aber nicht genervt davon, dass die Obrigkeit erst gemütlich frühstückt und uns hier warten lässt?” Marik schüttelte den Kopf und seufzte lautstark. “Wenn die Zwei nun miteinander vögeln, haben wir noch mehr Arbeit an der Backe, ist dir das bewusst?” - “Darüber machst du dir Gedanken?” Yami rutschte quasi über den Tisch und sass nun direkt vor Marik. “Ich habe mir gestern lange Gedanken darüber gemacht und bin zu dem Entschluss gekommen, dass es mir lieber ist, wenn die beiden miteinander klar kommen, als wenn sie sich wieder fetzen. Für die Sache ist es eindeutig ein Vorteil und wer weiss, vielleicht herrscht danach Frieden in der Stadt~” Yami konnte gar nicht anders, als breit zu grinsen und erntete ein Schnauben von Mariks Seite. “Du bist ein sehr optimistischer Mensch. Ich kenne Bakura, er ist ein Freigeist, er tut und macht, was er will und ich seh es in einer Katastrophe enden, die WIR ausbaden dürfen.” Yami zuckte mit den Schultern und grinste nach wie vor. “Nein, Seto und Bakura sind eindeutig alt genug, um selbst zu wissen, was eine Liaison zu diesem Zeitpunkt bedeutet, zumal Seto darauf besteht, dass es lediglich Neugierde und maximal eine Affäre ist. Keine Ahnung, wie Bakura dies sieht, aber wenn er ein solcher Freigeist ist, vermute ich ziemlich ähnlich.” Marik stöhnte beinahe ein wenig entnervt auf und sprang quasi aus seinem Sessel. “Ok, analysieren wir mal die Lage, damit wir möglichst wenig Stress bekommen, sollte es schief gehen. Aktuell sagen sie beide, es sei nur Sex, ohne dass welcher im Spiel ist, richtig?” Yami nickte und musste sich ein Lachen verkneifen. “Wir sind am Arsch, wir sind komplett gefickt, ist dir das bewusst?” Nun musste Yami doch leise lachen. Marik hatte nicht unrecht, in seinen Augen gehörte zu einer Affäre definitiv Sex und solange sie keinen hatten, war es etwas komplett anderes. Etwas, dass die zwei niemals in Worte fassen würden. “Was lachst du jetzt so dämlich?” Yami sprang nun vom Tisch runter und stellte sich vor Marik und küsste diesen innig, während er mit einer Hand in dessen Hose griff. Genauso schnell wie er die Aktion startete, löste er sich auch schon wieder von dem Grösseren. “Jetzt haben wir schon mehr getan als die zwei, ich denke wir können das vorerst ziemlich entspannt angehen. In dem Tempo landen sie vielleicht in zwei oder drei Monaten miteinander im Bett und das auch nur, sollte Bakura nicht irgendwen anderen vorher vögeln. Seto ist da ziemlich eigen. Bis dahin könnte die Sache hier schon ausgestanden sein und sie sind wieder in getrennten Lagern und die Anziehung verpufft im Nichts.” Marik war noch immer vollkommen perplex von dem Kuss und der Aktion überhaupt. “Du bist wirklich ein Optimist und wenn du das noch einmal machst, ohne vorher zu fragen, muss ich dich leider bestrafen.” Yami trat erneut vor Marik und musterte diesen kurz interessiert. “Hm, vielleicht, aber nur vielleicht, klingt dies interessanter, als du glaubst. Ich überleg es mir”, schnurrte er ihm dann gegen die Lippen, allerdings ohne diese zu berühren und löste sich augenblicklich, als er von draussen ein leises Fluchen hörte. Das Fluchen gehörte zu Duke, welcher die beiden belauscht hatte und eindeutig Dinge mitbekam, die er so nicht wissen wollte. Seto und Bakura also? Sollte dies stimmen, war er für Bakura wertlos und hier wirklich einfach nur irgendeiner seiner Männer. Kein Sonderstatus mehr, was ihn ein klein wenig nervte. Dazu kam, dass dieser sich einfach so Kaiba gekrallt hatte, was ihm noch weniger passte. Seine Bemühungen waren umsonst, wobei er zugeben musste, dass er bisher wirklich nicht viel dafür getan hatte, den Braunhaarigen für sich zu gewinnen. Vielleicht sollte er jetzt damit anfangen, jetzt, wo es noch keine körperliche Aktivitäten der beiden gab. Sofern er Yami da richtig verstanden hatte. Nur, wie sollte er dies bewerkstelligen? Seto hatte ihm schon deutlich gemacht, dass er nicht an einer schnellen Nummer interessiert war. Während er über einen Plan nachdachte, kam ihm sein Objekt der Begierde entgegen und so gedankenverloren wie er selbst war, prallte er mit voller Wucht gegen diesen und verlor tatsächlich das Gleichgewicht. Den Boden knutschte Duke allerdings nicht, da Seto ihn festgehalten und ihn ein wenig an sich gedrückt hatte, was Duke direkt ausnutzte und sich ein wenig näher an diesen heran schmiegte. “Du kannst mich jetzt wieder los lassen”, stellte Seto nach einigen Momenten fest und Duke realisierte, dass dieser ihn losgelassen hatte. Ein kaum hörbares Murren entglitt seinen Lippen, ein wenig länger hätte er die Körperwärme Setos doch noch gerne genossen. “Wie kann ich mich dir erkenntlich zeigen?”, wollte Duke mit seinem charmantesten Lächeln wissen und bekam einen irritierten Blick seines Gegenübers. Dieser schien gar keine Zeit zu haben und weiter zu wollen, da er für einen Moment auf die Uhr blickte, was Duke aber nicht hinderte, auf eine Antwort zu beharren. “Nun? Keinen Wunsch?”, hakte er dann nach und strich ihm leicht über den Unterarm. “Mein jetziger Wunsch ist es, zu meiner Besprechung zu kommen, andererseits, es gibt da definitiv etwas, dass du für mich tun könntest.” Dukes Lächeln verwandelte sich bei den Worten in ein Strahlen, welches direkt erlosch, als Seto weiter sprach. “Du könntest in Zukunft aufpassen, wo du hin läufst, damit wäre wohl allen geholfen.” Mit den Worten schob Seto die Hand des Schwarzhaarigen von sich und sich selbst an diesem vorbei. Er war sich ziemlich sicher, dass Yami schon auf ihn warten würde. “Schwingungen zwischen Kaiba und Bakura, hm?”, wollte Joey dann mit einem süffisanten Grinsen wissen. “Halt die Klappe”, knurrte Duke leise und richtete sich seine Klamotten ein wenig. “Sich an Kaiba ranzumachen ist schon mutig, dumm und mutig. Aber hey, es gleicht einem kleinen Wunder, dass du nicht direkt zu einer Eissäule erstarrt bist, wenigstens etwas Positives? Oder?” Duke knurrte einmal mehr und beschloss für sich, Joey zu ignorieren. Sicher hätte es besser laufen können. Normalerweise konnte er solche Situationen perfekt für sich ausnutzen und er war sich ziemlich sicher, dass Bakura ihn direkt ins Bett gezerrt hätte. Wieso mussten diese Männer so unterschiedlich sein wie Tag und Nacht? “Am Ende werde ich an Kaibas Seite sein, du wirst schon sehen”, feuerte er noch in Joeys Richtung, ehe er seines Weges ging. “Ja, als Fussabtreter und persönlicher Butler”, rief Joey ihm noch hinterher, wurde allerdings geflissentlich überhört und ignoriert. Bakura kam ein paar Minuten nach Seto zu der kleinen Besprechung und wurde direkt in Augenschein genommen. “Sind wir im Zoo?”, stellte er belustigt eine Frage und verscheuchte Marik von einem der Stühle. “Dann dürftest du nicht frei rumlaufen”, beantwortete Marik die Frage und räumte murrend seinen Platz. “Es ist ja nicht so, dass es hier nicht genügend Stühle gibt”, stellte er dabei noch fest und schnappte sich einfach einen anderen. “Der ist vorgewärmt, wenn ich meinen Arsch schon aus dem weichen und sehr bequemen Bett bewegen muss, dann sucht er sich die nächste Wärmequelle von selbst, tut mir leid.” Seto glaubte Bakura keine Sekunde, dass es ihm leid tat, zudem hatte er den zweideutigen Unterton im Bezug auf dessen Bett durchaus wahrgenommen, er versuchte allerdings, jegliche Gedanken in diese Richtung zu unterbinden. “Wir sollten anfangen. Es ist eine Frage der Zeit, bis Dartz weiss, was vor sich geht und uns finden wird und ich will ehrlich gesagt nicht auf diesen Tag warten. Yami, was haben Mokuba und Mai herausgefunden, wo ist dieser Kerl hingefahren?” Yami ging an den PC und projizierte das Bild an die Wand, dies war eindeutig einfacher, als dass sie sich alle vor dem Monitor klebten. “Nun, die beiden haben ziemlich viel herausgefunden, mehr als ich ehrlicherweise erwartet hatte.” - “Könntest du aufhören, um den heissen Brei zu reden? Ich hab Lust, was in die Luft zu jagen, also komm zur Sache.” Yami schüttelte den Kopf, er war eindeutig froh, Seto als seinen Boss bezeichnen zu dürfen, wobei sie aktuell ja nicht wussten, wie sich das entwickeln würde. “Nun, Mokuba hat den Standort des Wagens geortet und das Hauptquartier befindet sich mit aller Wahrscheinlichkeit im südlichen Teil der Stadt und ist eine ziemlich grosse Villa. Von irgendwoher scheint der Kerl Kohle zu haben.” Yami deutete auf einen Punkt auf der Karte, an welchem die Villa zu stehen schien und wechselte direkt auf die Ansicht des Gebäudes. “Und weiter?” Seto verschränkte die Arme vor seiner Brust. Er kannte Yami gut genug, um zu wissen, dass dieser noch mehr zu erzählen hatte. “Nun, ich muss ehrlicherweise zugeben, dass Mai Valentine eine wahre Könnerin ihres Gebiets ist. Wir haben nicht nur den genauen Standort, wir haben die Grundrisse und sie hat sich in Rekordzeit in die Überwachung gehackt. Wir können, dank Wärmebildkameras, ausmachen, wie viele Personen sich in dem Gebäude befinden. Entweder hat Dartz keine Ahnung, was das angeht oder er rechnet nicht damit. Fakt ist, er selbst ist in dem Gebäude, das haben die beiden natürlich schon abgecheckt.” Yami wechselte auf die Überwachungskameras und diese zeigten ein Bild von Dartz mit zweien seiner Leute. “Der hier nennt sich Valon, er ist polizeilich schon bekannt, scheint seine rechte Hand zu sein, der da ist Rafael, Alleinerbe einer ziemlich reichen Familie und ich denke Mitgeldgeber für Dartz. Er war übrigens derjenige, der von der Polizei abgeführt wurde, dass er wieder draussen ist, zeigt deutlich, dass sie genug Kohle haben, um eine Kaution zu bezahlen oder aber sie haben ebenfalls einen Handlanger bei der Polizei, was sehr schlecht für uns werden könnte.” Yami glaubte zwar nicht daran, da es ziemlich viel Zufall wäre, aber man konnte nie vorsichtig genug sein. “Ok, wenn ich das richtig sehe, wissen wir, wo die Schweine sind, wir kennen ihr Haus und wie es aufgebaut ist und wir können sie jederzeit überwachen? Worauf warten wir noch?”, wollte Bakura dann aufgeregt wissen. Er hatte wirklich Lust, ein paar Kerlen aufs Maul zu hauen und sie boten sich gerade wie auf dem Präsentierteller an. “Nun, wir sollten uns vielleicht einen sicheren Plan überlegen. Die Jungs sind nicht dumm. Dartz scheint sogar ziemlich intelligent zu sein, Valon und Rafael sind ebenfalls nicht zu unterschätzen. Mokuba ist gerade dabei, die weiteren Mitglieder zu identifizieren, vielleicht hat einer so grossen Dreck am Stecken, dass er falsch spielen würde und uns einschleusen kann, OHNE dass wir gross auffallen”, mischte sich nun Marik in das Gespräch ein und erntete ein entnervtes Aufschnauben seines Bosses. “Mai kann bestimmt die Alarmanlage ausser Kraft setzen, wenn sie schon diese Bilder liefern kann.” - “Kann sie oder eher könnte sie, allerdings hat sie auch festgestellt, dass sich die Alarmanlage nicht einfach so hacken lässt, ohne das, die Bullen informiert werden.” Bakura schnaubte einmal mehr auf. Wie endlos nervig. “Also zusammengefasst, wir haben bald jegliche personelle Info über diese Drecksbande, kennen den kompletten Grundriss des Hauses, inklusive Livebilder und kommen gerade trotzdem nicht rein, ausser wir starten einen offensiven Angriff?” Marik sowie Yami nickten bei Bakuras Zusammenfassung und ernteten ein erneutes Aufschnauben Seitens Bakura. “Nun, Mai und Mokuba tun eindeutig ihr bestes, schick Taylor zu den beiden, er soll ihnen helfen, was die Überwachungskameras angeht, von mir aus kann Wheeler dekorativ daneben sitzen, solang er keinen Unfug anstellt. Ich denke, wenn die zwei in diesem Tempo weitermachen, sollte es nicht allzu lange dauern, bis wir einen gut ausgeklügelten Plan aufstellen können, der absolut keine Lücke enthält und wir diese Bande wieder aus unserer Stadt vertreiben. Bis dahin brauchen wir nur noch ein paar Tage Geduld.” - “Schön, wie gelassen du bist, was wenn die uns in den paar Tagen finden und uns zuerst angreifen, dann nützt uns dieses Wissen absolut gar nichts”, unterbrach Bakura Seto mit deutlich genervten Unterton. “Ein wenig Risiko sollte dir doch entgegen kommen, aber wenn es dem Herrn angenehmer ist, bereiten wir Vorsichtsmassnahmen vor.” Seto lächelte und blickte zu Yami. “Alles klar, ich werde Mokuba auftragen, unsere Sicherheitsmassnahmen zu überprüfen und unhackbar zu machen, was sie vermutlich eh schon sind. Eine Überprüfung kann allerdings nie schaden.” Nun war es an Seto zu nicken und die kleine Versammlung aufzulösen. Gerade als Bakura an ihm vorbei gehen wollte, hielt er diesen fest und musterte ihn einen Augenblick. “Du kannst einem mit deinen Ansichten so richtig die Nerven rauben”, stellte er relativ kühl fest. “Wieso? Weil ich nicht länger auf der faulen Haut sitzen will? Immer nur abwarten, geht mir nun einmal tierisch gegen den Strich und wer weiss, vielleicht haben diese Idioten dasselbe gemacht? Spionieren uns gerade aus und lachen sich über uns kaputt.” - “Du bist ein paranoider Idiot.” Seto zog Bakura in einen kurzen und innigen Kuss. Dieser paranoider Idiot reizte ihn definitiv. Dieser erwiderte den Kuss ein wenig inbrünstiger und drängte Seto zurück an den Tisch. “Reiz mich nicht, wenn ich nicht gut drauf bin, du könntest es bereuen”, raunte er ihm nach ein paar Momenten gegen die Lippen, was ein Grinsen auf Setos Seite auslöste. “Ich habe noch nie etwas in meinem Leben bereut.” Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)