The Wings of a Butterfly von Disqua ================================================================================ Kapitel 14: ------------ Dartz war ziemlich genervt und Valons Erzählungen machten es nicht besser. “Wir hatten alles im Griff, WIE konnte DAS passieren? Valon, du hattest die Verantwortung für den Unterschlupf, den können wir jetzt komplett vergessen.” Valon sass in einem Sessel vor Dartz Schreibtisch und verschränkte die Arme vor seiner Brust. Er hatte keine Lust für etwas die Verantwortung zu übernehmen, wofür er nun wirklich nichts konnte. “Ich habe dir nach dem kleinen Präsent von Bakura schon gesagt, dass wir da weg müssen. Du dachtest, er greift ein Wohngebiet nicht an, falsch gedacht. Der Mann ist offenbar skrupelloser, als du dir vorstellen konntest und ich habe auch keine Ahnung, wie du dir denken kannst, dass wir alles im Griff hätten, wenn du mir Rafael an die Seite stellst.” Dartz schnalzte kurz mit der Zunge. Er wollte so etwas gar nicht hören, er machte keine Fehler. “Rafael sitzt nun bei den Bullen?”, fragte er nach und ignorierte die Vorwürfe seiner rechten Hand geflissentlich. “Richtig, Gurimo kümmert sich darum, den habe ich aus dem Wagen bereits angerufen.” - “Ist mir egal, was mich mehr interessiert ist allerdings, wieso er dort sitzt.” Valon seufzte beinahe lautlos auf und strich kurz durch die Haare. Mit Dartz zu diskutieren war einfach nicht seine Stärke, vor allem wenn sie sich beide keiner Schuld bewusst waren. “Er wollte nicht auf mich hören und stürmte mit ein paar Männern raus, ich habe ihm mehrfach gesagt, er soll drin bleiben, den Schaden klein halten, aber du kennst ihn doch selbst. Rafael und Keith kennen nichts, wenn es darum geht, Stress zu suchen.” Erneut schnalzte Dartz mit seiner Zunge und gönnte sich einen Schluck Wasser. “Na, was für ein Glück, war Keith hier, sonst hätten wir ja ein doppeltes Problem, nicht wahr?”, wollte er dann ein wenig sarkastisch wissen. “Gib jetzt nicht mir die Schuld, ich habe echt keine Lust, mir eine Moralpredigt anzuhören, wenn eigentlich alles verhinderbar gewesen wäre. Dich trifft genauso eine Schuld wie uns und anstatt dass wir jetzt darüber diskutieren und wertvolle Zeit verlieren, planen diese Bastarde vielleicht schon einen weiteren Angriff, während wir Däumchen drehen. Ich denke, darüber sollten wir Gedanken machen und nicht über etwas, das nun einmal passiert ist.” Auf Dartz Lippen schlich sich ein Lächeln, er wusste, wieso Valon seine rechte Hand war und keiner der Anderen, er sagte ihm, was er dachte und es hatte Hand und Fuss. Er war wahrlich kein Rafael oder Keith, die blind drauf los rannten, er dachte auch nicht zu viel nach wie Gurimo oder Alister, er war einfach eine perfekte Mischung. “Und was schlägst du vor?” Langsam stand Dartz aus seinem Sessel auf und musterte Valon eindringlich. “Den Unterschlupf verlegen wäre eine Idee, wir können die Männer, die es weggeschafft haben, nicht dort lassen. Dann sollten wir herausfinden, wer uns angegriffen hat.” - “Wer uns angegriffen hat liegt auf der Hand, Bakura. Setos Clan hat keine Ahnung, wo wir unseren Unterschlupf haben”, unterbrach Alister Valon, was diesen kurz knurren liess. Den Idioten hatte er komplett vergessen. “Sicher?”, wollte er dann von diesem wissen und auch Dartz Aufmerksamkeit lag nun auf Alister. “Woher sollten sie es wissen? Wir haben bei Bakura den Fehler gemacht und nicht bei Seto.” - “Wir? Was war genau deine Aufgabe bei dem Anschlag auf Bakura?”, wollte Valon direkt wissen. Es ging ihm wirklich auf den Zeiger, wie Alister sich einschleimen wollte und sich Erfolge oder Misserfolge aneignen wollte, die ihm nicht zustanden. Zumal er den Anschlag bei Bakura nicht als Misserfolg ansehen würde, nur nicht als zu 100 % geglückt. “Wie war das? Wir sollten nicht diskutieren, sondern herausfinden, wer es war? Wie kommst du auf die Idee, dass Seto etwas von dem Unterschlupf wissen könnte?”, wollte Dartz dann von Valon wissen. “Verfolgst du die Nachrichten?” Dartz war von der Frage verwirrt. “Natürlich, wieso?” Valon schmunzelte bei der Antwort und setzte sich nun ein wenig gerader hin. “Bevor wir hier aufgeschlagen sind, gab es alle paar Tage eine Meldung zwischen dem Krieg der Clanbosse, die Zeitungen waren voll damit, als hätten die Gruppierungen einen festen Platz und seit wir hier sind, kein Wort mehr. Findest du das nicht ein wenig seltsam?” Dartz setzte sich nun wieder hin und trank einen erneuten Schluck aus seinem Glas. “Du denkst, die arbeiten zusammen?” - “Richtig, die Frage ist nur, wieso.” Alister räusperte sich leise und die Blicke lagen direkt bei diesem. “Die Frage ist ziemlich einfach zu beantworten. Ich habe mich ein wenig mit den beiden Bossen beschäftigt und mich sehr tief in deren Geschäfte gestürzt und es gibt eine Sache, die deutlich auffällt.” - “Die da wäre?” Dartz wurde langsam aber sicher ein wenig ungeduldig. “Nun, Bakura ist eindeutig gewaltbereiter, nicht selten hat er Waffen im Spiel. Seto hingegen geht taktisch vor. Ich gehe davon aus, die Beiden brauchen sich, der eine hat die Waffengewalt, der andere gelinde gesagt, das Hirn.” Dartz nickte und befand die Ausführung für sinnvoll und logisch. “Vielleicht sollten wir dann abwarten und dabei zusehen, wie sie sich gegenseitig auslöschen. Die zwei sind wie Feuer und Wasser, allerdings nicht zu unterschätzen. Zusammen könnten sie tatsächlich eine Gefahr darstellen und wenn Valon damit recht hat, weiss Seto ebenfalls, wo wir unseren Unterschlupf hatten und wir müssen unsere Antwort auf beide abstimmen.” - “Was es schwieriger macht. Wir haben zwar viele Leute, aber auf zwei Clans gleichzeitig? Sollten die sich wirklich zusammen getan haben, sind sie ziemlich sicher mehr und mir wäre lieber, wir hätten Insiderinfos.” Valon stand bei seinen Worten auf und nahm sich nun ebenfalls ein Glas Wasser und trank einen Schluck davon. “Insiderinfos?” Valon nickte. “Ja, ein Kerl, der ausgestiegen ist oder nicht mehr glücklich über die Situation ist, was weiss ich, sie von Innen zerstören mit einer Intrige, irgendwas müssen wir tun.” Nun war es an Dartz zu nicken. “Erst einmal müssen wir herausfinden, ob sie zusammenarbeiten, dann können wir uns um eine Ratte kümmern. Valon, ich denke, du hast ein wenig was zu tun, schnapp dir von mir aus Keith und kümmer dich um Infos, was Rafael angeht. Alister, du hilfst ihm.” - “Ich kann das auch …” - “Valon, du brauchst Hilfe, die Sache ist für einen alleine zu gross und nun verschwindet, alle beide.” Valon sowie Alister nickten und gingen dann aus dem Büro. Begeisterung sah bei beiden allerdings ein wenig anders aus. Was die Gegenseite plante, davon bekamen Bakura und Co. nichts mit. Dieser sass in der Wohnung und hatte sich ein Bier genehmigt, während Seto in sein Zimmer verschwunden war und seine Ruhe wollte. Sehr zum Bedauern von Bakura. Dieser hätte gerne da weitergemacht, wo sie unterbrochen wurden, allerdings konnte er genauso gut verstehen, dass die Stimmung dahin war. Er war ja nicht mehr sauer, sondern amüsiert, ein Punkt, der Seto wohl wirklich anregte und den er sich merken würde. Ihn wütend zu machen, war ja keine besondere Kunst. Lange konnte er die Ruhe allerdings nicht geniessen, da Marik und Yami ebenfalls zurück kamen und die Laune schien eher im Mittelmass zu liegen. “Wo ist Seto?”, wollte Yami direkt wissen und Bakura deutete auf dessen Schlafzimmer, wohin Yami sogleich verschwand und ihn mit Marik alleine liess. “Wirklich?”, fragte dieser mit einem leichten Unterton in der Stimme, welchen Bakura getrost ignorierte. “Ich habe Feierabend, ich darf mir doch ein Bier genehmigen.” Ihm war sehr wohl bewusst, was Marik meinte, aber die Annäherungen zwischen Seto und ihm gingen eigentlich nur sie beide was an und keinen Marik oder Yami. “Du hast heute auch so unglaublich viel geleistet, ich bring dir am besten noch ein Bier.” Mariks Antwort triefte nur vor Sarkasmus, was Bakura jedoch nichts auszumachen schien. Im Gegenteil, er setzte noch einen Spruch obendrauf. “Da du gerade stehst, wäre es wirklich total nett von dir, richtig.” Er drückte ihm die leere Flasche in die Hand, was Marik nun endgültig explodieren liess. “Willst du mich eigentlich komplett verarschen? Ich habe dir zwar gesagt, ihr sollt euch wie normale Menschen benehmen, aber ich habe mit keinem Wort erwähnt, dass ihr miteinander vögeln sollt.” - “Fahr einen Gang zurück, Marik. Erstens, wir vögeln nicht, da würde ich ja gerne wissen, was Yami dir für einen Floh ins Ohr gesetzt hat. Zweitens, geht es dich an sich gar nichts an. Es sei denn, du bist eifersüchtig, dann hättest du aber lange genug Zeit gehabt, mir das mitzuteilen. Allerdings gibt die Szene mit Duke nun auch einen Sinn.” - “Ich bin nicht eifersüchtig, nur endlos genervt. Ich wäre der Erste, der dir gratulieren würde, solltest du endlich einen Mann finden, aber doch nicht dein Rivale.” Bakura setzte sich nun ein wenig gerader hin, musterte Marik bei seinen Worten und zuckte dann mit den Schultern. “Aktuell ist er mein Partner oder habe ich da irgendwas falsch verstanden? Du und Yami zwingt uns zu einer Kooperation, dann wollt ihr, dass wir uns verstehen und jetzt tun wir es mehr oder weniger und es ist auch nicht okay? Ganz ehrlich, eure Logik verstehe ich absolut nicht.” - “Lass es einfach nicht ausarten, sollte das, was ihr da habt, zu Problemen führen, reisse ich dir den Arsch auf, glaub mir.” Marik war sichtlich sauer und Bakura nahm es nicht sonderlich ernst. Wieso denn auch? Es war seine Sache, mit wem er Spass hatte und mit wem nicht und alleine die Tatsache, dass sie es noch nicht ins Bett geschafft haben, machte ihm selbst genug Gedanken. “Holst du mir jetzt noch ein Bier?” Bakura konnte sich gerade noch so wegducken, als die Flasche auf ihn zugeflogen kam und fiel dann in ein schallendes Gelächter. “Ein Nein hätte es auch getan, mein Lieber.” - “Fick dich, Bakura.” Marik schnaubte und verschwand nicht gerade leise in seinem Zimmer. Vielleicht sollte er sich nachher doch bei ihm entschuldigen. Bei Seto und Yami sah es nicht sonderlich anders aus, nur das Yami nicht sauer auf Seto war. Im Gegenteil, er war ziemlich neugierig und ging genau damit seinem Boss tierisch auf die Nerven. “Da lief nichts” - “Aber nur weil ich reingeplatzt bin, habt ihr schon mehr als nur Küsse ausgetauscht?” Seto beschloss diese Frage einfach zu ignorieren und hoffte, dass Yami sein Zimmer vor lauter Langeweile wieder verliess. Er hatte jedoch das Durchhaltevermögen seiner rechten Hand vergessen, die nicht nur fürs Bett galt, sondern für alle Lebensbereiche. “Ich kann den ganzen Abend hier bei dir sitzen und warten bis du mir irgendwas erzählst, wissen wir beide, wenn du also deine Ruhe haben willst, dann solltest du mit mir sprechen”, stellte dieser amüsiert fest und setzte sich nun neben Seto auf dessen Bett. “Was haben Mai und Mokuba rausgefunden?”, versuchte es Seto mit einer Ablenkungstaktik, die allerdings nach hinten los ging. “Ow, diese Information ist mir entfallen, weil ich gerade einen ziemlich heissen Kuss im Kopf habe und nur daran denken kann. Wie kriege ich dieses Bild nur wieder da raus, damit mir die nötigen Informationen wieder einfallen?” Yami klang in seiner Frage so unschuldig und doch wusste Seto ganz genau, was dieser damit bezwecken wollte. Er kannte ihn eindeutig lange genug und dumm war er nun wirklich nicht. “Irgendwann wirst du mir die Infos geben müssen”, stellte er trocken fest und hatte keine zwei Sekunden später Yami auf seinem Schoss sitzen. “Vielleicht sollte ich dich so lange reizen, bis du es mir freiwillig erzählst. Du weisst, ich habe kein Problem damit, dich heiss zu machen”, schnurrte Yami ihm dann gegen die Lippen und fing an sich ein wenig auf Setos Schoss zu reiben, was diesen völlig unbeeindruckt liess. “Und ich habe kein Problem damit, dich hier zu behalten und dir deine Grenzen aufzuzeigen”, hauchte Seto Yami kühler gegen die Lippen, was diesen wohlig erschaudern liess. “Na dann, ich lasse es drauf ankommen, ich meine, ich geh hier definitiv als Gewinner raus. Entweder bekomme ich die Informationen, die ich will oder ich hab guten Sex.” Yami begann langsam den Hals seines Bosses zu verwöhnen und öffnete dessen Hemd, um mit seinen Händen über den Bauch zu streicheln. Er spürte jedoch ziemlich schnell, dass Seto nur zu geniessen schien und keinerlei Anstalten machte, ihn ebenfalls anzufassen, was ihn doch grinsen und ihn kurz in seinen Hals beissen liess. “Weisst du, ich habe meine Antwort, du bist sehr leicht zu durchschauen, zumindest für mich.” Er stand dann langsam wieder auf und schaute in Setos doch etwas überraschtes Gesicht. “Ich habe kein Wort gesagt”, stellte dieser fest und knöpfte sich sein Hemd wieder zu. “Brauchst du nicht. Ich kenne dich mein halbes Leben lang und du bist sexuell nicht der Aktivste, wissen wir beide, aber da regt sich ja gar nichts, du hast nicht einmal das Bedürfnis mich anzufassen, also hab ich meine Antwort.” Seto schnaubte leise, manchmal hasste er es wirklich, dass Yami ihn so gut kannte, auch wenn er es als Einziger tat, manchmal war er schon einer zu viel. “Du musst mir nur eines erklären, Seto. Wie? Wann? Wieso?” - “Das sind drei Dinge und ich werde dir wirklich nur eines davon erklären, also musst du dich entscheiden.” Seto erhob sich von seinem Bett und ging zu dem kleinen Schreibtisch in seinem Raum, nahm sich die Flasche Wasser und trank einen grossen Schluck aus dieser. “Wieso?” - “Keine Ahnung. Er reizt mich und macht mich wahnsinnig zugleich. Der Kerl ist so primitiv in seiner Denkweise und doch zieht er mich an.” Yami lachte bei Setos Erklärung und liess sich nun wieder auf dessen Bett fallen. “Interessant, wirklich interessant. Ich hatte ja schon immer das Gefühl, dass bei euch die Emotionen überkochen, sobald ihr euch getroffen habt. Ich meine, er war der Einzige, der dich aus der Fassung bringen konnte und offensichtlich kann. Und ihr seid so unterschiedlich, es stimmt wohl wirklich, das Gegensätze sich anziehen. Unfassbar.” - “Red keinen Stuss, das ist lediglich körperliche Anziehung, nicht mehr und nicht weniger.” - “Deswegen habt ihr noch nicht miteinander geschlafen, ich lass dich mal in dem Glauben, aber ich werde es beobachten, ich bin dein Schatten, immer an deiner Seite~” Yami lachte bei seinen eigenen Worten und spürte den kalten Blick Setos auf sich. “Der zog bei mir noch nie, aber ich werde dich mal alleine lassen. Brav ausschlafen, wir haben morgen ein bisschen was zu besprechen.” Yami tat dann wie gesagt und verliess Setos Zimmer, um in sein Eigenes zu gehen. So wirklich glauben konnte er die Info noch nicht, auch wenn er es abstritt, es war ein ungewöhnliches Verhalten seines Bosses und er war sich sicher, dass mehr dahinter steckte als nur körperliche Anziehung. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)