The Wings of a Butterfly von Disqua ================================================================================ Kapitel 13: ------------ “Okay, was haben die Idioten bitte angestellt?” Bakura tigerte vor dem Fernseher auf und ab. Er wusste gerade nicht, auf wen er wütender sein sollte. Auf Yami und Marik, weil sie eigenständig gehandelt hatten oder auf Seto, der einfach sitzen blieb und seinen Kaffee genüsslich weiter trank. “Stört dich das gar nicht? Wie kannst du nur so verdammt ruhig bleiben! Die haben mächtig Scheisse gebaut und ich werde ihnen BEIDEN den Arsch so etwas von aufreissen und dann noch schön reintreten und gerade, wenn sie sich an den Schmerz gewöhnt haben, noch schön Salz in die Wunden streuen und erstmal wieder verarzten, damit ich …” - “Du sagst mir Bescheid, solltest du damit fertig sein?”, unterbrach ihn Seto nach einer Weile. Noch immer mit seiner Tasse Kaffee in der Hand. “Du verarscht mich doch? Wie kannst du so ruhig bleiben, es sei denn, du wusstest davon! Wann wolltet ihr mich einweihen?” Bakura redete sich immer weiter in Rage und baute sich einmal mehr vor Seto auf, beugte sich bedrohlich zu ihm runter und funkelte ihn sauer an. “War das euer Plan? Natürlich, von wegen Zusammenarbeit, miese, kleine, dreckige Arschkröten seid ihr und …”, weiter kam Bakura nicht, da er auf einmal Setos Lippen auf seinen Eigenen spürte. Dieser Kuss nahm ihm komplett den Wind aus den Segeln und ein wenig überrumpelt löste er sich von dem Sitzenden. Völlig entgeistert schaute er Seto an und bevor er sich wieder in Rage reden konnte, übernahm dieser das Wort. “Ich bin von diesen Nachrichten genauso überrascht wie du, allerdings bin ich mir ziemlich sicher, dass Yami eine Erklärung dafür haben wird. Ich sagte dir, ich vertraue ihm blind und daher wird er sich schon etwas dabei gedacht haben.” Seto trank genussvoll einen Schluck und schaltete nebenbei den Fernseher aus. “Und ich sagte dir, dass blindes Vertrauen nach hinten losgehen kann. Aasgeier, die darauf aus sind, die Macht zu ergreifen, sobald man ihnen zu viele Freiheiten gibt, so einer ist Muto!” - “Und du denkst, Ishtar hat damit nichts zu tun? Lehn dich nicht zu weit aus dem Fenster, Bakura.” Seto bekam zur Antwort ein leises Knurren und ein noch wütenderes Aufschnauben. Seto ahnte schon, dass dieser wirklich sauer war und er konnte es ihm nicht verübeln. Er war genauso wenig begeistert von den eben gesehenen Nachrichten, aber sie würden mit Yami und Marik sprechen müssen und dies am besten so schnell wie möglich. Er wollte nur ungern länger mit diesem Kerl in einem Raum bleiben, da er ansonsten zugeben müsste, ihn wirklich anziehend zu finden, wenn dieser sich so sehr aufregte. “Wo willst du hin?” Seto war aufgestanden und wollte sich auf die Suche nach den beiden machen, nur so würden sie Antworten bekommen. “Es bringt nichts, uns über die Zwei aufzuregen, wir müssen sie fragen”, stellte er relativ kühl fest. Beinahe automatisch zog er seine Mauer hoch, damit Bakura nicht mitbekam, wie sehr er auf ihn reagierte. “Wenigstens eine sinnvolle Idee heute.” Bakura schob sich an Seto vorbei und stampfte praktisch aus der Wohnung. So geladen hatte er ihn noch nie gesehen und sie trafen schon öfters unschön aufeinander. Er folgte ihm dann auch und lange musste er nicht suchen, er hörte schon von Weitem, WO Bakura hinging und wäre er nicht selbst sauer, hätte er vermutlich ein wenig Mitleid mit Yami und Marik. “Ihr nutzlosen Maden. Wer von euch beiden kam auf diese beschissene Idee und streitet es nicht ab, die Nachrichten sind voll damit!” Bakura hatte es geschafft, die beiden in einem kleineren Büro zu finden, dort hatten sie bereits weiterführende Pläne geschmiedet. Sie hatten nicht mitbekommen, was passiert war, stand doch kein Fernseher in dem Raum. “Was ist denn los?”, wollte Marik ruhig wissen. Er wusste selbst, wenn Bakura sauer war, musste man selbst ruhig bleiben, ansonsten würde dies in Mord und Totschlag enden und ein wenig hing er noch an seinem Leben. “Euer beschissener Ernst? Ihr plant quasi einen Anschlag und dann verfolgt ihr die Scheisse nicht einmal? Was war euer Ziel?” Mariks Blick ging direkt zu Yami und ihnen wurde natürlich klar, was Bakura meinen könnte. “Weisst du, Bakura, wenn du immer so deine Dinge regelst, wundert es mich nun wirklich nicht, dass du so einen Mitarbeiterschwund hast”, mischte sich nun Seto ein, welcher die Tür hinter sich schloss und auf die beiden vermeintlichen Übeltäter zuging. “Einer von euch beiden muss auspacken, mir ist egal wer, nur solltet ihr es schnell tun.” Marik seufzte und liess sich auf einen Stuhl fallen, er hatte jetzt keine Lust sich zu rechtfertigen, aber im Grunde war es ja sein Antrieb gewesen und dann konnte er auch den Kopf dafür hinhalten. “Ok, ich dachte mir einfach, dass die Männer von Dartz nicht dumm sind und es sicher komisch finden würden, einfach so eine oder mehrere Pizzen geliefert zu bekommen, also dachte ich…” - “Dachten wir, dass wir den Plan ein wenig anpassen. Wir schicken nicht welche der wichtigsten Männer hin, sondern gerade als Pizzaboten einen Mann, dem man dies auch wirklich abkauft und falls was schief geht, halt ein paar Aufpasser. Die sollten sich wirklich nur in der Gegend postieren und aufpassen”, sprang Yami Marik zur Seite und sie beide hofften, ihre Chefs ein wenig beruhigen zu können. “Der Plan war einfach, einer der Jungs sollte einen Peilsender anbringen, nicht mehr und nicht weniger und ihr veranstaltet ein Schlachtfest?” Bakura musste sich wirklich beherrschen nicht komplett die Fassung zu verlieren. Yami wollte gerade antworten, als die Tür zu ihrem Büro aufging und Shadi gemeinsam mit Rishid eintrat. “Wir haben hier eine Meinungsverschiedenheit und seit wann wird hier eigentlich nicht mehr angeklopft und einfach reingekommen? Denkt hier jeder tun und lassen zu können, was er gerade will?!?” Bakura war schon gewillt die beiden wieder hinaus zu begleiten, allerdings hielt ihn Marik davon ab. “Lass sie reden”, forderte er seinen Boss auf, welcher die Tür wieder schloss, ohne die beiden davor abgestellt zu haben. “Dann redet, die Luft hier drin wird immer dünner und ich habe langsam aber sicher den Drang, irgendwem hier richtig weh zu tun.” Shadi schluckte leicht, wurde allerdings von Yami ein wenig beruhigt. Rishid und Marik kannten Bakuras Temperament, sie wussten, wie er war, wenn er sauer wurde und dann hatte er sich eindeutig nicht unter Kontrolle. Für Yami und Shadi war dies eine neue Situation. Seto blieb immer ruhig, was auch nicht viel besser war, da man nie genau wusste, was er gerade dachte und vor hatte. Eine Mischung der Beiden wäre ihnen vermutlich am liebsten, gerade wenn es um kleine Differenzen ging, was gewisse Ausführungen an Plänen beinhaltete. “Ein Peilsender ist an einem schwarzen SUV angebracht und der zweite an einem schwarzen Mercedes.” - “Wie? Ihr wart auch da? Da draussen muss es von Bullen wimmeln, wie kamt ihr da weg?” Rishid lächelte geheimnisvoll und schaute zu Shadi. “Nun, Yami und Marik haben den Plan geändert, sie schickten euren umlackierten Wagen vor, dahinter ein paar unserer Männer. Shadi und ich sollten uns im Hintergrund aufhalten, die Szenerie überblicken und genau beobachten, wer zu der Bande gehört und wer nicht. Das Hauptaugenmerk lag dabei darauf, WER in der Wohnung blieb.” - “Richtig, wie eben schon erwähnt, ging ich davon aus, dass sie nicht so dumm sein würden und eine Pizzabestellung annehmen, die keiner getätigt hat. Sie würden ihm folgen und herausfinden wollen, was dahinter steckt und dann automatisch hierher gelangen, was dumm gewesen wäre”, mischte sich Marik nun ebenfalls wieder ein. “Weiter! Jetzt raus mit der Story, die Polizei wird nicht lange brauchen und uns mit ins Spiel bringen”, forderte Bakura die Jungs auf weiter zu sprechen. “Naja, einem der Jungs ist wohl die Waffe ausgerutscht und dann ging es ziemlich schnell, Rishid und ich hatten ziemlich Mühe, weit genug weg zu bleiben und doch alles beobachten zu können. Wir sind uns ziemlich sicher, dass ZWEI der wichtigeren Männer von Dartz in diesem Unterschlupf waren. Einer ist es noch.” - “Habt ihr einen gekillt?”, wollte Seto nun wissen und erhielt ein Kopfschütteln von Rishid. “Nein, so ein grosser blonder Kerl kam mit ein paar anderen raus gestürmt und wurde dann von der Polizei mit abgeführt. Ich habe noch nie einen Kerl mehr fluchen gehört.” Seto blickte zu Bakura und er hatte so eine Ahnung, dass selbst Rishid Bakura noch nie wirklich fluchen gehört hatte. “Und der Zweite?”, wollte dann Yami wissen. “Der Zweite ist ein Braunhaariger mit nem ziemlichen Wuschelkopf. Wir haben ihn lediglich durchs Fenster gesehen, während der Schiesserei selbst, wir konnten ja nicht zu nahe heran, Rishid hatte ihn danach quasi getroffen, er sollte sich nicht mehr draussen blicken lassen”, antwortete nun Shadi auf die Frage. “Inwiefern getroffen?” Marik war sich nicht sicher, ob er diese Info wirklich wollte, aber jede Info war gerade wichtig. “Nun, als die Polizei wegging, blieb Shadi draussen und ich ging in die Tiefgarage, wir waren uns sicher, dass mindestens einer ins Hauptquartier fahren wird, um Dartz direkt zu erzählen, was passiert war und wir hatten recht. Ich hab den Wuschelkopf in der Garage getroffen und mir gelang es einen Peilsender an dessen Wagen anzubringen. Ich weiss allerdings nicht, ob er etwas bemerkt hat.” Rishid lächelte leicht, er war eindeutig verbrannt, immerhin hatte er Valon direkt in die Augen geblickt. Zwar kannte er solche Situationen zu genüge, aber vermutlich war Valon nicht dumm. “Welchen Wagen fuhr der Kerl?” - “Den SUV. Bei dem sind wir uns zu 100 % sicher, dass er zu Dartz gehört, beim Mercedes nicht ganz.” Bakura nickte lediglich, hatte allerdings nicht damit aufgehört, im Raum auf und ab zu tigern. Er war nach wie vor sauer, mehr als nur sauer und am liebsten hätte er jetzt Konsequenzen für seine Jungs gezogen. Nur leider hatte Marik wirklich mitgedacht und dumm war die Änderung an sich nicht. Er hätte nur gern Bescheid gewusst. “Gut, wissen Mai und Mokuba schon Bescheid?”, wollte nun Seto wissen. Dieser hatte so eine Ahnung, dass Bakura grad nicht der beste Gesprächspartner sein würde. Man konnte es richtig in ihm brodeln sehen. “Nein, wir kamen direkt hierher, als die Jungs draussen meinten, hier wäre ein wenig Krisenstimmung”, antwortete Shadi und er getraute sich nicht, Bakura anzusehen. Er würde sich nicht mehr über Seto als Boss beschweren, der war wenigstens ignorant, sobald er sauer war, bei Bakura fehlte aktuell nur ein Funken und dieser würde explodieren, da war er sich ziemlich sicher. “Gut, ihr beide zieht euch zurück und haltet euch zurück, ich bin mir sicher, dass der Typ dich, Rishid, seinem Boss beschreiben wird und ob du wirklich nicht gesehen wurdest, Shadi, wissen wir aktuell nicht.” Die beiden nickten und verliessen den Raum schneller, als sie in diesen gekommen waren. “Und ihr beide habt den Mist angezettelt, also werdet ihr Mai und Mokuba nun beim Orten der Signale helfen und bei allen weiteren Schritten. Ich will Ergebnisse und die weiteren Pläne besprechen wir GEMEINSAM, noch so ein Alleingang und ich weiss nicht, was mit ihm dann passiert.” Er deutete mit seinem Kopf auf Bakura, der bei seinen Worten nur leise knurrte. Er wusste selbst, dass er sich ein wenig beruhigen musste, aber aktuell war er einfach nur sauer und dies liess er Yami und Marik deutlich spüren. “Alles klar, wir sind dann mal weg”, Marik schaute kurz zu Yami und verliess mit diesem den Raum. Seto dachte sich bestimmt etwas dabei, sie gemeinsam weg zu schicken. “Du könntest dich jetzt ein wenig beruhigen”, stellte Seto wieder ein wenig kühler fest, während er sich gegen den Tisch lehnte. “Du sagst mir nicht, wann ich mich beruhigen soll. Ich werde Marik noch einen privaten Einlauf geben, da kannst du dir sicher sein”, knurrte Bakura erneut vor sich hin und wurde beim Vorbeigehen an Seto herangezogen. “Nutz deine Wut für unseren Gegner, nicht für die eigenen Leute.” Bakura prallte fast gegen Seto und murrte bei dessen Worte lediglich. Ihm war durchaus bewusst, dass es keinen Sinn ergab, nun auf Marik sauer zu sein, aber er konnte es wirklich nicht ab, wenn dieser über seinen Kopf hinweg etwas entschied und durchführte. “Ich beruhig mich schon wieder, keine Sorge …”, gab er ein wenig verspätet zur Antwort und blickte Seto nun direkt an, welcher ihn mittlerweile wieder losgelassen hatte. “Hm, interessant!”, stellte er dann mit einem Grinsen auf den Lippen fest und kam diesem dann wieder ein wenig näher. “Kann es sein, dass du es ziemlich gut findest, wenn ich sauer bin? Habe ich da ein Fetisch von dir entdeckt? Mir war vorhin in der Wohnung schon so, als würde es dir gut gefallen”, raunte er ihm dann wissend zu und bekam nun ein Aufschnauben zur Antwort. “Halt den Mund.” Ohne zu zögern, war es nun Seto, der Bakura zu sich zog und seine Lippen hart auf die des etwas Kleineren presste. Der Kerl würde ihn noch wahnsinnig machen und vermutlich würden sie ihre Pläne komplett über den Haufen werfen, aber gerade konnte er wirklich nicht an etwas anderes denken als daran, den Idioten küssen zu müssen. Dieser sogenannte Idiot erwiderte den Kuss nicht weniger hart. Es war kein Kuss, der aus Gefühlen bestand, im Gegenteil, es war ein Kampf um die Macht über den jeweils Anderen. Ein Kampf, in den sie sich beide rein steigerten und die Umgebung erst einmal komplett in Vergessenheit geraten liessen. Bakura war gerade dabei, den Kuss ausweiten zu lassen und wollte gerade das Hemd öffnen, als hinter ihnen ein Räuspern zu vernehmen war. “Wenn ich Mokuba alle Infos geben soll, dann brauch ich die Unterlagen, die ich hier noch liegen lassen habe”, stellte Yami überrascht fest und schnappte sich diese kurz. “Ihr, versteht euch nun offenbar ein wenig besser”, stammelte er dann kurz und verliess den Raum wieder und hinterliess zwei überrumpelte Clanbosse. “Nun, das wird Diskussionen und Gesprächsstoff geben”, lachte Bakura dann amüsiert und löste sich dann von Seto. “Hm, wir sollten in die Wohnung und auf die zwei warten …” Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)