The Wings of a Butterfly von Disqua ================================================================================ Kapitel 11: ------------ Yami hatte Tristan und Joey direkt eingeweiht. Begeisterung sah zwar anders aus, aber sie waren bereit, die Aufgabe zu übernehmen. Immerhin bekamen sie überhaupt etwas zu tun und sassen nicht rum wie die letzten Tage. Marik hingegen kümmerte sich um einen Wagen, allerdings nicht wie erst angekündigt um einen Firmenwagen, sondern um eine eher schrottreife Karre, die danach direkt entsorgt werden konnte. Irgendwie traute er seinen Jungs zu, den Firmenwagen direkt hierher zu fahren und ungünstiger könnte die Situation nicht sein. Dementsprechend kümmerte er sich selbst darum. Bereits am Nachmittag stand dieser in der Lagerhalle und wurde von den Männern bearbeitet, ein wirkliches Konzept hatten sie nicht, er sollte einfach wie ein Pizzalieferwagen aussehen. “Wir sind so gut wie fertig”, teilte einer der Männer nach ein paar Stunden mit und Marik sah sich das Meisterwerk ein wenig genauer an. “Ihr solltet vielleicht die Namensgebung noch einmal überdenken oder sollen wir direkt ankündigen, was wir vorhaben?”, wollte er mit einem ziemlich genervten Unterton wissen. So dumm konnten seine Leute nicht sein und er hoffte sehr, Bakura würde es nicht mitbekommen, wenn sie wenigstens Kaibas Name auf die Seite geschrieben hätten, aber Nein… Es war zum Verzweifeln. “Und wie sollen wir den Laden nennen? Der eh nur für ein paar Minuten existiert?”, fragte einer der Kerle nach. “Nehmt doch ein Allerweltspizzalieferdienstnamen, Tony's Pizza oder Alfredos Pizzeria, mir egal, aber nicht SO!” Die Jungs schauten sich untereinander an und nickten sich dann zu. Marik war wirklich kurz vor der Verzweiflung, das Denken sollten sie wohl wirklich Setos Bande überlassen … Auch wenn er damit Bakura ein wenig Unrecht tat. Genau zu diesem war er unterwegs, um die Fortschritte mitzuteilen, vielleicht war auch Seto anwesend und somit konnte er zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. In der Wohnung allerdings traf er nur auf Yami, welcher auf dem Sofa gammelte und ein wenig durch die Sender zappte, da war wohl jemandem langweilig. “Weisst du, wo unsere Bosse sind?”, wollte Marik nach wie vor ein wenig genervt wissen und liess sich neben Yami auf das Sofa fallen. “Seto wollte in seinem Büro mal nach dem Rechten sehen, wo Bakura hin ist, keine Ahnung, ist allerdings kurz nach Seto abgehauen”, klärte Yami ihn auf und legte die Fernbedienung zur Seite. “Wie läufts?”, wollte er dann wissen und musterte Marik neugierig. “Abgesehen davon, dass die Kerle absolute Idioten sind, ganz gut. Ich denke wir können in zwei Tagen damit anfangen, die Peilsender unterzujubeln. Sofern nicht etwas Unvorhergesehenes passiert.” - “Was soll passieren?” Yami setzte sich nun ein wenig anders hin, er war neugierig. Er hatte durchaus schon bemerkt, dass sich Marik ziemlich viele Gedanken zu machen schien und wohl sehr viele mehr als Bakura. “Nun, findest du es nicht ein wenig ZU ruhig? Dartz greift erst eines unserer Bordelle an, dann ein Massaker in eurem Club und dann auf einmal Stille? Ich traue ihm nicht und ich habe ein sehr ungutes Gefühl”, gab Marik zu Bedenken und ein Seufzen seinerseits folgte. “Taylor und Wheeler sind wichtige Männer in eurem Clan, oder?”, wollte er dann wissen und hatte spätestens jetzt die Aufmerksamkeit von Yami. “Sie sind ein sehr starkes Duo, ich würde ungern auf sie verzichten”, antwortete Yami dann ehrlich. “Dann schick nicht die beiden. Dartz wusste genau, wer Bakura und wer Seto ist, ich bin mir sicher, er weiss über jeden Einzelnen in einer höheren oder angesehenen Position Bescheid und ich denke seine Männer auch.” Yami musste leider zugeben, dass Mariks Worte Sinn ergaben, aber er konnte doch nicht irgendwem eine so wichtige Aufgabe übergeben? Und ohne Seto Bescheid zu geben schon gar nicht, aber sollte an Mariks Verdacht was dran sein, schickte er sie vielleicht in eine direkte Falle. “Ach Scheisse, ich muss zugeben, ich habe nicht darüber nachgedacht, dass es zu ruhig ist”, gab er dann ehrlicherweise zu und stand von dem Sofa auf, allerdings nur um ein wenig vor diesem und Marik auf und ab zu tigern. “Lass das”, forderte dieser ihn mit einem Lächeln auf. “Was?” - “Dieses hoch und runter laufen, das macht mich nervös”, entgegnete Marik dann allerdings ziemlich entspannt. “Ok, wir schicken zwei unserer Männer hin, war ausgemacht, in der Nähe positionieren wir allerdings weitere Männer, sowohl von euch wie auch von uns, zur Absicherung.” - “Du weisst, dass dieser Unterschlupf in einem Wohnquartier ist und wir eine offene Konfrontation vermeiden sollten?” Yami nickte, liess sich von seinem Plan allerdings nicht abbringen. “Es ändert nichts, sie haben sich diesen Platz ausgesucht und in einem muss ich Bakura recht geben, die haben Männer von uns und Unschuldige auf dem Gewissen, nur um zu zeigen, was sie können, natürlich wollen wir nicht mit gleicher Münze antworten, aber wir sind im Krieg, oder?” Marik lächelte nach wie vor, Yami schien es langsam aber sicher zu verstehen und Bakura würde bestimmt erfreut sein, dies zu hören. “Endlich denkst du wie einer aus einem Mafia Clan, dieses friedlich lösen funktioniert nicht. Nicht bei einem, der zu Beginn schon solche Geschütze auffährt. Verstehe mich nicht falsch, Bakura steht ebenfalls nicht auf zivile Opfer, aber das, was getan werden muss, wird getan, fertig.” Langsam erhob auch er sich von dem Sofa und hielt Yami fest. Dieser tigerte immer noch hoch und runter, was ihn wirklich wahnsinnig machte. “Seto wird nicht begeistert sein, aber ich kann ihm die Planänderung nicht verschweigen.” - “Wir greifen sie nicht an, wir gehen auf Nummer sicher, fertig. Du kannst ihn vor vollendete Tatsachen stellen, werde ich bei Bakura genauso machen, wobei er nur etwas dagegen haben wird, weil es auch Leute von uns betreffen wird.” - “Ihr steht wirklich auf ein wenig Action, hm?” Marik zuckte mit den Schultern und liess sich wieder aufs Sofa fallen. “Nun, auf Dauer werden Bordelle und ein gut organisierter Drogenhandel langweilig, Bakura hat nicht umsonst ein riesiges Waffenarsenal, wobei er mit den meisten davon handelt, was aber kaum einer weiss. Er benutzt sie allerdings auch gerne. Sollte es wirklich zu einem offenen Krieg kommen, müssen eure Männer darauf gefasst sein und in dem Punkt, denke ich vermutlich ein wenig ähnlich wie mein Boss. Ihr braucht uns.” Yami tat es nun Marik gleich und strich sich kurz durchs Haar. “Ihr denkt wirklich, wir haben lediglich die Clubs für Geldwäsche und ein paar illegale Pokerrunden, oder?”, fragte er dann mit einem leichten Grinsen auf den Lippen nach. “Werde ich jetzt in die geheimen Geschäfte des Seto Kaibas eingeweiht?” - “Nur wenn du dicht hältst, genauso wie ich es tun werde, Deal?” Marik nickte. Sie mussten sich vertrauen und solange Seto und Bakura es nicht taten, waren sie leider die Leidtragenden, die ihren Krieg letzten Endes ein wenig eindämpften und alles andere forcierten. “Was denkst du, passiert mit den Männern und Frauen, die Seto die Kredite nicht zurückzahlen können?” - “Nun, was Bakura mit den Menschen macht, weiss man~” Yami musste kurz auflachen. “Nun, Seto sieht tatsächlich in jedem Menschen einen Wert. Ich denke, das unterscheidet ihn ein wenig von Bakura und diesen Wert weiss er für sich auszunutzen. Er lässt die Schuldner für sich arbeiten, kostenfrei, bis sie schuldenfrei sind, sind die Schulden allerdings zu hoch, nun …” - “Er verkauft sie?” Yami nickte. “Als was?” - “Das ist mir egal, es gibt genug Menschenhändler auf der Welt und ich bin mir ziemlich sicher, dass alle skrupelloser sind als Kaiba, allerdings, verweilt keine der Personen mehr in Japan.” Marik nickte einmal mehr und war beinahe ein wenig erleichtert. Er wusste gut, wie viele Menschenhändler ihre Ware als Prostituierte verkauften und es wäre nicht auszudenken, sollte eine dieser Personen bei ihnen arbeiten. Bakura würde sie direkt umlegen. “Und jetzt, brauch ich was zu trinken, ehe ich meinen Boss hintergehe.” Yami erhob sich wieder und holte aus der Küche einen Whiskey und zwei Gläser. Er ging davon aus, dass Marik ihm noch ein wenig Gesellschaft leisten würde. “Ich frage mich, wieso du so dämlich bist, Kaiba. Dein Schosshündchen macht einen unfassbaren Aufriss, damit wir unentdeckt bleiben und was machst du? Fährst in deine Firma und könntest beim Zurückfahren ein paar ungebetene Gäste mitbringen … Fast so, als würdest du etwas torpedieren wollen.” Seto brauchte nicht von der Tastatur hoch sehen, um zu wissen, wer in seinem Büro war. “Du bist ein wenig paranoid, Bakura. Aus diesem Gebäude fahren täglich ziemlich viele Wagen und ich glaube nicht, dass Dartz sich die Mühe macht, jedem einzelnen zu folgen.” - “Weisst du es?” Bakura lehnte sich mit dem Rücken zu Kaiba an den Schreibtisch und beobachtete die Tür. “Weisst du, ich habe fast die Befürchtung, dass deine rechte Hand alles sehr viel ernster nimmt als du. Diese Tatsache macht mich ein wenig traurig.” - “Und weiter?” Seto war an dem Gespräch nicht sonderlich interessiert, allerdings war ihm genauso bewusst, dass er Bakura anders nicht los werden würde. “Nun, unsere Positionen sind klar, du magst mich nicht und ich mag dich nicht, aber ich bespreche Dinge dann doch lieber mit dem Oberhaupt persönlich als mit einem Lakaien. Mein Problem ist nur, und die Frage stelle ich nicht nur ich mir, wer bei euch eigentlich der Clanboss ist?” Bakura drehte sich bei seinen Worten langsam aber sicher zu Seto um und beugte sich nun beinahe über den Schreibtisch. “Ist der eigentliche Kopf bei euch Muto und du nur das Gesicht und das Geld? Du warst letztens schon komisch drauf, als ich dieses Thema ansprach und irgendwie, werde ich das Gefühl nicht los, dass bei euch die Hierarchie anders ist, als bisher gedacht.” - “Bist du nun fertig mit deinen Verschwörungstheorien?” Seto hatte nun tatsächlich aufgeblickt und war einmal mehr mit den braunen Augen Bakuras konfrontiert. “Ist es denn eine Verschwörungstheorie?” - “Deine Worte lassen mich nur noch ein wenig mehr daran glauben, dass du in Wahrheit ziemlich paranoid bist.” Seto fuhr seinen PC runter und erhob sich aus seinem Stuhl, allerdings nur, um seinen Schreibtisch herum zu gehen und Bakura zu sich heran zu ziehen. “Ich gehe davon aus, du wünschst dir, dass ich ein Lakai bin, damit die Positionen zwischen uns geklärt sind, aber den Gefallen tue ich dir nicht. Yami hat die volle Befugnis, alles zu tun, was er für richtig befindet, ich vertraue ihm und bisher hat er mich nicht enttäuscht, solltest du und eure Bande besser auch nicht, ich kann auch anders”, kühl hauchte er die Worte an Bakuras Lippen und liess diesen ein wenig erschaudern. Dieses Spielchen hätte er eindeutig nicht anfangen dürfen. Seto spielte es ausgezeichnet mit, was ihn wurmte. “Pass nur auf, dass er dir nicht in den Rücken fällt. Blindes Vertrauen verleiht vielleicht den falschen Personen Macht, welchen, die es absolut nicht verdienen.” Bakura stiess Seto langsam von sich und schob sich an diesem vorbei. Die Situation konnte noch sehr brenzlig werden und er hatte eindeutig nicht vor, hier einen Fehler zu machen. “Du bist hier fertig, oder? Dann fahren wir zurück und am besten teilst du deiner Sekretärin mit, dass du ein paar Tage nicht hier auftauchst, Geschäftstermine ausserhalb.” - “Ich werde deine Paranoia nicht unterstützen, Bakura.” Nun war es an Seto, sich an Bakura vorbei zu schieben und sich zum Aufzug zu begeben. Dieser Kerl machte ihn wahnsinnig und es war wirklich nur eine Frage der Zeit, wann er seine Beherrschung verlieren würde, egal in welcher Hinsicht. Es fiel natürlich auf, als die beiden gemeinsam das Hauptquartier betraten, waren sie doch bisher nicht dafür bekannt, sich gut zu verstehen. Dennoch wurde es von der Gemeinschaft durchaus begrüsst, es zeigte wohl endlich, dass auch ihre Bosse an einem Strang ziehen wollten und die gesamte Aktion einen Sinn haben könnte. Bisher hatten ein paar daran gezweifelt. Jemand, der die beiden allerdings genau beobachtete, war Duke und ihm gefiel es gar nicht, dass die Zwei sich so gut verstanden oder es zumindest so wirkte. “Du ziehst ja ein Gesicht wie sieben Tage Regenwetter”, vernahm er die Stimme einer der Männer Setos hinter sich und wandte sich diesem dann zu. “Die Schwingungen gefallen mir nicht”, äusserte sich Duke und lächelte den Blonden süffisant an. “Was für Schwingungen?”, hakte dieser nach und erhielt ein weiteres Lächeln von Duke. “Nun, du weisst bestimmt, was mein Beruf ist, oder?” Während er seine Worte sprach, strich er mit einem Finger über Joeys Brust und fuhr langsam über diese ein wenig tiefer. “Du gehörst zu Bakuras Huren, was meine Frage nicht beantwortet.” Duke lachte leise auf und löste sich von Joey, um sich eine Zigarette anzuzünden. “Mein Leben besteht aus Sex, ich werde dafür bezahlt, Männer glücklich zu machen oder wie die letzten Wochen, Bakura. Mir kann keiner was vormachen, wenn es um sexuelle Schwingungen geht und zwischen den beiden schwingt es gewaltig.” Joey war sichtlich verwirrt. “Du spinnst doch, bei Kaiba schwingt gar nichts, es gibt vermutlich nichts, was den weniger interessiert als Sex.” Joey wusste nicht, dass Seto ab und an was mit Yami hatte, aber das ging auch niemanden was an. “Oh, ich denke schon und ich werde derjenige sein, den er in die Matratze drückt und nicht genug davon bekommen kann.” Joey verkniff sich ein Lachen. “Warte, damit ich das richtig verstehe. Du bist hier, damit sich Bakura nicht anstrengen muss, andere Kerle hierher zu bringen und denkst wirklich, dass unser Boss dich mit dem Arsch anschaut? Du hast sehr hohe Ambitionen.” Duke zuckte lediglich mit den Schultern. Was Joey dachte, war ihm eigentlich egal und was er sich vornahm, bekam er normalerweise auch hin und er wollte Kaiba. “Ich habe bisher immer bekommen, was ich wollte, man muss nur wissen wie.” Joey schüttelte lediglich den Kopf und musterte Duke noch einmal. “Schlag es dir aus dem Kopf, unser Boss ist eindeutig eine Nummer zu hoch für dich und er legt kein Wert auf eine hübsche Hülle, aber du nimmst ja auch Schwingungen zwischen Bakura und ihm war, also, viel Glück.” Mit den Worten wandte er sich von dem Schwarzhaarigen ab und verschwand in seiner eigenen Wohnung, erzählte Tristan von dem Gespräch, welcher das durchaus interessant und gefährlich fand. Er beschloss Duke ein wenig im Auge zu behalten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)