An endless Tale von pechfeder (kleine SS / HP) ================================================================================ Kapitel 2: Kapitel 02 --------------------- Kapitel 02 So kam es, wie es kommen musste. Am nächsten Tag waren Harrys Vorsätze, den Tränkelehrer nach dessen Worten zu fragen, wie fortgeblasen. Geplagt von höllischen Kopfschmerzen, die seltsamerweise nicht von seiner Narbe auszugehen schienen, quälte er sich auf und stellte verwundert fest, dass er nur ein Handtuch um hatte, aber selbst das, war nicht wirklich verdeckend, hatte er sich in der Nacht ganz schön rumgewälzt. Wankend und mit einem leichten Zittern in den Knien, begab er sich zum Bad. Es war schon eigenartig zur Abwechslung mal als erstes wach zu sein und das gesamte Bad für sich zu haben. Nach einer weiteren, ausgiebigen Dusche, machte er sich zurück in den Schlafraum, um seinen Umhang anzuziehen. Dabei übersah er, dass seine Augen Blut unterlaufen waren und seine Augen glänzten. Träge zog er sich an und schlich sich aus dem Schlafzimmer, ohne Ron und die Anderen zu wecken. Da es noch dunkel draußen war, musste es ziemlich früh sein, also wollte er die Chance nutzen, um noch vor dem Frühstück seine nicht gemachten Hausaufgaben zu erledigen. Eine Predigt von Hermine, darüber, wie wichtig doch dieses Schuljahr sei, wollte er sich nicht anhören müssen. Bewaffnet mit seiner Schultasche und der Karte des Rumtreibers, um Filch nicht in die Arme zu rennen, machte er sich auf den Weg zur Bibliothek um zu arbeiten. Aber auch das lief nicht ganz so, wie er geplant hatte. Denn kaum sass er vor seinen herrausgesuchten Büchern, überkam ihn erneute Müdigkeit und er schlief über diesen ein. "Harry...", flüsternd nahm er die Stimme von Ron wahr. Schwerfällig öffnete Harry die Augen und sah seine beiden besten Freunde vor ihm stehen. "Ron, er ist wach", Hermine beugte sich über ihn und sah ihn abschätzend an. "Du siehst echt nicht gut aus Harry. Ganz blass. Vielleicht solltest du zu Madam Pomfrey auf die Krankenstation?" Harry, sich den Schlaf aus den Augen reibend, nuschelte nur etwas von wegen "das bildest du dir ein" und winkte ab. Etwas munterer als noch vor wenigen Minuten sah er nun seine Freunde an. "Wie spät haben wirs?" "Genug Zeit, damit du was essen kannst", mit diesen Worten zog Ron Harry ins Stehen und hinter sich her, Richtung Große Halle. Lustlos gabelte der Schwarzhaarige auf dem Teller vor sich rum. Er hatte keinen Hunger. Es war eigenartig. Er fühlte sich heute ohnehin seltsam. Aber das würde er Hermine gegenüber bestimmt niemals zugeben. Madam Pomfrey hielt ihn doch ohnehin schon für einen Sonderfall was Gebrechen und seine Anfälle und Verletzungen anging. Er wollte ihr keines Wegs Anreiz geben, ihn für noch schwächer zu halten, als er wirklich wahr. Mit einem Seitenblick sah er zu seinen Freunden, die sich angeregt über etwas zu unterhalten schienen, was sich gestern in der Bibliothek ereignet hatte. Nein. Er wollte ihnen keine Sorgen machen. Vielleicht bildete er sich das alles auch nur ein und die Kopfschmerzen ließen ihm alles so seltsam erscheinen. Ja. Das musste es einfach sein. Sich selbst zunickend stand Harry auf und erklärte seinen Freunden, dass er schon mal vor gehen würde. Sie hatten Zaubertränke und nach dem, was letztes mal passiert war, wollte er es nicht riskieren, schon wieder von Malfoy den Weg versperrt zu bekommen. So machte er sich auf den Weg in die Kerker und trat in den Klassenraum. Blinzelnd darüber, dass Snape hier war, obwohl er ihn eben noch in der Großen Halle gesehen hatte und er doch eigentlich hier unten nichts mehr zu suchen hatte, ging er stillschweigend zu seinem Platz und setzte sich. Zumindest seinen Aufsatz für Zaubertränke hatte er heute noch hinbekommen, in der Pause musste er Ron und Hermine fragen, ob sie ihn die anderen Sachen abschreiben ließen. Verwirrt darüber, dass Snape bisher noch nichts gesagt hatte, blickte Harry auf. Snape unterrichtete doch Verteidigung gegen die dunklen Künste, warum also war er hier unten in den Kerkern, noch dazu im Klassenraum für Zaubertränke? Wusste Slughorn davon? Kopfschüttelnd wollte er in seine Bücher sehen, doch statt dessen starrte er nur weiterhin auf den Slytherinhauslehrer. Wieder beschlich ihn dieses seltsame Gefühl von gestern. Die Bilder von seinem kleinen Abenteuer auf dem Astronomieturm kamen ihm in den Sinn und er dachte an das Gefühl, dass er da empfunden hatte. Wärme. "Ja genau...", flüsterte er. Snape hob den Kopf. Er hatte Potter gar nicht wahrgenommen. Stirnrunzelnd sah er zu ihm. Er starrte ihn an. Aber nicht das war es, was ihn störte. "Was suchen Sie hier Potter?" Aus seinen Gedanken gerissen sah Harry nun, dass Snape ihn ansah. Schluckend meinte er, er habe ja die erste Stunde Zaubertränke und dies hier sei nun mal das Klassenzimmer für jenes Fach. Nickend betrachtete er den Jungen noch immer interessiert. "Und ich soll Ihnen doch wahrhaftig glauben, dass Sie nichts vorhaben, wenn Sie schon eine halbe Stunde vor Unterrichtsbeginn auf Ihrem Platz sitzen, Potter?", kam es von Snape. Es stimmte natürlich. Es war bis zum Unterricht noch etwas hin, aber er wollte seine Ruhe haben und da waren die Kerker eben der beste Ort für. Aber das würde er Snape nicht sagen. "Wenn ich Sie störe, kann ich auch wieder gehen Professor", sagte er darum. Es sollte eigentlich keck klingen, aber irgendwie gehorchte ihm sein Körper heute nicht so wirklich, weswegen seine Worte auch mit zittrigen Unterton und abgebrochener Stimme aus seinem mund entwichen. Snape hob die Augenbraue. Der Junge klang, als hätte er die ganze Nacht durch geweint. Seine Augen ließen den Gedanken auch aufkommen. Sie waren Blutunterlaufen und glänzten, ganz so, als ob jeden Moment eine erneute Tränenflut aus ihnen brechen könnte. Außerdem war er blass. Sehr blass. Auch seine Haut im Gesicht glänzte. Etwas stimmte nicht. Der Professor stand auf und ging langsam auf ihn zu. "Wie ich sehe, haben Sie sich doch dazu entschlossen Ihrem Leben kein Ende zu setzen", seine Stimme klang kalt. Er wollte zwar etwas nachhaken, aber sich keinesfalls offenbaren. Harry blinzelte. Er brauchte einige Momente, bis ihm der Knut fiel und wovon zum Henker Snape da sprach. "Ehm, nein Sir. War mir gestern dann doch zu spät. Aber wenn Ihnen so viel daran liegt kann ich dieses Missgeschick ja noch heute Nacht aus der Welt schaffen", dass die Worte absolut nicht ernst gemeint waren, war eine Sache, aber dass seine Stimme ihn dermaßen ihm Stich ließ und den sarkastischen Unterton verschluckte, störte ihn dann doch. Ein lustloses Lächeln zierte nun Snapes Gesicht. "Auf dieses Angebot komme ich gern noch einmal zurück. Aber da Sie ja nun wieder halbwegs bei Verstand sind und wir gerade zufällig ungestört sind, erwarte ich von Ihnen eine Erklärung." "Erklärung, Sir?", Harry wusste was er meinte, aber er wollte nicht einfach drauf los plappern und am Ende seine Verwirrung zeigen. Sollte Snape genauere Auskunft darüber geben, was er wissen wollte. "Was haben Sie zu dieser Uhrzeit da oben noch gesucht?" Ein Schulterzucken folgte. "Ich wollte mir die Sterne abschauen." "Ach ja. Das war auch bestimmt der Grund, weswegen Sie solche Gedanken hatten. Ich werde des Direktor darüber informieren." "Tun Sie das, Sir", gleichgültig hob der Jüngere seine Schultern und ließ sie anschließend sinken. "Er kann eh nichts dagegen tun. Außerdem ist Dumbledore nicht da. Meine Gedanken gehören noch immer mir. Was ich denke und warum, bleibt also meine Sache", er sah Snape direkt in die schwarzen Augen. Er war nun vor seinem Tisch angekommen und sah ihn an. "So? Ihre Privilegien als 6.Klässer können wir aber streichen", wieder ein Schulterzucken. "Mir ist klar, dass ich wohl der Letzte bin mit dem Sie reden wollen, Potter. Und bei Merlin, ich will gewiss keinen Seelsorger abgeben, aber Sie sollten mit jemandem über Ihre Sorgen reden. So gering sie auch sein mögen." Harry lachte heißer auf. Es klang kalt und ließ Snape bei diesem Ton eine Gänsehaut über den Körper kriechen. "Geringe Sorgen? Sir, ich werde bis zu meinem Lebensende von einem Mörder verfolgt. Selbst wenn ich Voldemort töte, werden mir die Todesser, die ich, mit Verlaub, ganz bestimmt nicht alle umnieten kann, nachjagen. Sie mögen diese Tatsache ja aalglatt übergehen, aber ich kann das schlecht. Denn wenn ich das tue, habe ich das kleinste Problem", als sein Gegenüber fragend die Augenbraue hob, sprach Harry weiter; "Wenn ich aufgebe, stört es mich herzlich wenig, wenn mich Voldemort tötet. Allerdings haben Sie und alle anderen die dann noch leben ein Problem. Verstehen Sie mich nicht falsch, ich halte mich ganz bestimmt nicht für einen großen Helden oder Erlöser oder als was mich die Zaubererschaft hinstellt. Alles was ich will, ist meine Ruhe, normal sein. Ich bin nun mal ein Kind und entgegen Hermines Glauben stehe ich nicht aufs Kriegspielen." "Als ich sagte, Sie sollen sich Ihr Herz ausschütten gehen, meinte ich nicht mich", meinte Snape und versuchte somit seine eigenen Gedanken zu ordnen. Das dieser Junge genauso über sich selbst dachte, wie er, Severus es tat, irritierte ihn. Er hatte immerhin die ganze Zeit geglaubt, dass Harry, der James Potters Sohn ist, ebenso arrogant war, wie sein Vater. Aber hier vor ihm sass ein Junge, der eigentlich nicht in den Krieg ziehen wollte, der Kind sein wollte und der stark erschein, weil er seine Schwäche erkannte. "Und was, wenn ich mich gerade Ihnen ausschütten möchte?" "Wieso zum Henker sollten Sie das wollen?" "Gute Frage. Vielleicht Sie es nicht weitersagen werden?" "Denken Sie?", ein Nicken war die Antwort. "Wenn Sie es verraten, geben Sie zu, dass Sie ansatzweise etwas wie Sorge um mein Wohl an den Tag legen. Das würden Sie nie zugeben. Nicht mal Dumbledore gegenüber", ein abfälliges Schnauben, Seitens Snape erklang. Harry hatte ins schwarze getroffen und das wusste er. Als Harry aufstand und die Chance nutzen wollte, um über das gestern Gesagte zu reden, verschwamm ihm alles vor Augen. Das Zittern in seinen Knien verschwand, aber er fühlte sich, als würde er schweben. Langsam schlossen sich seine Augen und ehe er sich am Tisch abstützen konnte, fiel er seitlich und krachend zu Boden. Snape, der dem Jungen den Rücken zugedreht hatte, fuhr bei dem Geräusch wieder zu ihm zurück und fauchte: "Was machen Sie da Pot...". Was er sah, war ein auf dem Boden liegender Potter, dessen Brille beim Sturz nicht nur zerbrochen war, sondern auch einige Zentimeter von ihm entfernt lag. Erschrocken kniete er sich zu dem Kind und zog seine Hand wieder zurück. "Er glüht..." Nachdem sich Snape umgesehen hatte, um sicher zu gehen, dass noch keine Schüler hier waren und alles mit ansahen, hob er den Jungen auf seine Arme. Gestern noch glaubend, der Junge sei schwer, fiel ihm erst jetzt auf, wie leicht er doch war. Kaum zu glauben, dass er schon 16 war. Genau zu diesem Zeitpunkt kam Slughorn zur Tür rein und besah sich seinen einstigen Schüler und jetzigen Kollegen. "Was ist passiert?", fragte er mit wichtigtuerischer Stimme. "Potter wird vom Unterricht befreit. Er hat Fieber. Ich bringe ihn nun zur Krankenstation", ohne weitere Erklärung, ließ er den Anderen stehen und machte sich ohne Umschweife auf den Weg. Am Rande bekam er mit, wie sich eine kalkweiße Hand in sein Hemd krallte und sich sogar leicht an ihn schmiegte. Das konnte es doch gar nicht geben. Und erst recht nicht von einem Potter. Er tat es als Folge seines hohen Fiebers ab und legte ihn auf einem der Betten ab, um anschließend nach Poppy zu rufen. ___________________________________________________________________ So, und wieder ein Chap. Fertig ^^ Ich glaub, das zieht sich noch etwas hin. *am kopfkratz* Nyu, auf meine Beschränkungen hat man sich noch nie verlassen können ^^;; Danke an Iliahna: Das mit dem fallen lassen, ist echt das größte Lob, dass ich bisher bekommen habe. Außerdem ist es hilfreich. Ich weiß selber nie genau, ob ich das Geschriebene so lassen soll oder nochmal überarbeiten. @ Severuslover: Danke, gerne doch. Ist alles noch in Arbeit. Ich überrede gerade ne Freundin von mir, ob ich die Zusatzstorys, zu ihrer FF posten darf. Dann gibt es sogar nen ganzen Schwung von SS / HP Ffs. @Dracona: Ist hiermit erledigt. Ob ich jedes mal dran denke, kann ich aber leider nicht versprechen. Werde mir aber Mühe geben. @Jazar: Japp. Lies auf der Seite mal "Ein Jahr und ein Tag". Dazu schreibe ich gerade Extra Stories. Mal schaun, ob ich Taurus überreden kann, meine Varianten frei zu geben. Also bis zum nächsten mal. Kann aber etwas länger dauern. Ich hab eben erst meine Ausbildung angefangen und muss ein halbes Jahr Unterrichtsstoff nachholen. Und das ist ganz schön happig. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)