Die Braut des Kaisers von chaska (Eine Reise mit Schwierigkeiten) ================================================================================ Kapitel 17: Ein Verräter und ein Kampf um Leben und Tod ------------------------------------------------------- Hallöchen, oh je, da hatte ich mit dem Ende des letzten Kapitel was angerichtet. Warum so kurz? Wie und wann geht es weiter? Mit diesem Kapitel läute ich den Endspurt dieser Geschichte ein. Ich hoffe, das Ende findet Eure Zustimmung. Hier löst sich auch das Geheimnis um die geheimnisvolle Person. Wer sie in Wirklichkeit ist und warum sie das alles getan hat. Ich habe auch nochmal den Titel umgeändert. Aber nun genug der Vorrede Es geht los ... ***************************************************************************** Ein Verräter und ein Kampf um Leben und Tod Ayaka sprang auf. Alle ihre Sinne waren gespannt. Sie roch Blut. Im selben Moment wurde die Tür von ihrem Gemach aufgeschoben und eine verhüllte Gestalt trat herein. Wenige Schritte vor ihr blieb sie regungslos stehen. "Du bist wirklich schön. Kein Wunder, dass der Kaiser sich für dich entschieden hat." Die Stimme ließ Ayaka zusammenfahren. Die Kapuze des Umhangs war tief in das Gesicht des Ankömmlings gezogen. Sie konnte keine Gesichtszüge ausmachen. "Wer bist du?", fragte Ayaka misstrauisch. Vorsichtig bewegte sie sich auf den Schreibtisch zu, in dessen Schublade sie noch einen Dolch versteckt hatte. "Suchst du das hier?", aus dem Umhang schob sich eine schmale Hand und zwischen den Fingern schimmerte die Klinge eines Dolches. Ayaka stoppte. Sie erkannte den Griff. Es war ihr Dolch, den sie versteckt hatte. In ihrer Abwesenheit, musste diese Person hier eingedrungen sein und ihn entwendet haben. Ihr Gegner, wer immer es auch war, hatte sich wahrhaftig gut vorbereitet. Ayaka beruhigte ihren Herzschlag. Es war offensichtlich, dass sie hier endlich ihren Gegenspieler vor sich hatte. Derjenige, der auf der ganzen Reise für diese Zwischenfälle gesorgt hatte. "Zeig mir dein Gesicht!", forderte sie leise. Schmale Hände hoben sich und schoben die Kapuze zurück. Ein Frauengesicht erschien. Lange grüne Haare umrahmten ein ansprechendes Gesicht. Wunderschöne grüne Augen lagen mit kaltem Blick auf Ayaka. "Mein Name ist Kee-Lin. Ich wollte die nächste Braut des Kaisers werden. Leider bist du mir dazwischen gekommen." "Nimm dir den Kaiser. Meinen Segen hast du. Ich habe keinerlei Interesse an diesem Kerl", gab Ayaka kalt zurück. "Das habe ich auch schon gehört. Du hast dich mit Sesshomaru eingelassen. Ich hätte nie gedacht, dass dieser Eisblock jemals auftauen würde. Doch leider ist es schon zu spät." Ayaka runzelte die Stirn. "Was meinst du mit: Zu spät! Zu spät für was?" Kee-Lin trat einen Schritt näher. "Ich habe von den Wachen erfahren, dass ein Gorran auf dem Weg hierher ist." Ayaka zuckte zusammen. "Ich sehe, du weißt, was das bedeutet", fuhr Kee-Lin fort. "Ein Gorran, ein Höllendämon. Er wird hier alles verwüsten. Denn er will dich...Ayaka-sama. Er wird den Palast in Schutt und Asche legen. Viele Unschuldige werden sterben. Vielleicht sogar Sesshomaru. Es gibt nur eine Chance. Du musst von hier verschwinden." Der Gedanke, dass ihre Anwesenheit Sesshomaru und viele andere Unschuldige in Gefahr brachte, ließ Ayaka nicht zögern. In ihrer Sorge schob sie alle Bedenken und Überlegungen, warum diese Person ihr nun helfen wollte, wo sie doch die ganze Zeit versuchte hatte sie zu töten, achtlos und leichtsinnig zur Seite. "Ich werde mitgehen!" "Dann folge mir, ich werde versuchen dir zur Flucht zu verhelfen. Vor dem Kaiser und dem Gorran", drängte Kee-Lin. Als Ayaka Kee-Lin aus den Gemächern folgte, zuckte sie zurück. Die Wachen lagen tot vor ihr. "Warum hast du sie getötet?", fuhr sie Kee-Lin an. "Sie wollten mich, trotz der Gefahr für den Palast, nicht durchlassen. Lass sie. Sie sind ersetzbar", antwortet Kee-Lin kaltblütig. Gemeinsam liefen sie durch die Gänge. Kee-Lin schaffte es sie unbemerkt aus dem Palast zu schleusen. In schnellem Lauf entfernten sie sich immer mehr von dem Palast. Inmitten des dichten Waldes stoppte Kee-Lin plötzlich. Ayaka blieb neben ihr stehen. "Was soll das? Wir sollten weiter!" "Wartet einen Moment, Ayaka-sama!" "Warten auf was? Wir müssen weiter!", im nächsten Moment erstarrte Ayaka. Unter ihren Füssen spürte sie die Erde beben. Ihr Blick suchte Kee-Lin. Das Lächeln, das sich auf deren Gesicht ausbreitete, sagte Ayaka alles. Sie spürte, dass sie leichtsinniger Weise der Falschen getraut hatte. Nein, Kee-Lin wollte ihr und dem Palast nicht helfen. Im Gegenteil. Kee-Lin hatte sie direkt zum Höllendämon geführt. ***************************************************************************** Das Brüllen erschütterte die Schlossmauer bis in die Fundamente. Der Boden bebte unter den Füßen. "Bei allen Göttern! Was war das?", schrie der Kaiser erschrocken auf. Ohne ein Wort zu verlieren, drehte Sesshomaru sich um und stürmte aus dem Raum. Er nahm kaum wahr, dass der Kaiser, seine sechs Leibwachen, die vor dem Saal gewartet hatten, sowie der alte Berater, ihm folgten. Er hetzte durch die Gänge in Richtung der Frauengemächer. Der Blutgeruch war so durchdringend, dass Sesshomaru ihn schon aus großer Entfernung wahrnehmen konnte. Angst schlich sich in sein Herz. Als er um die Ecke bog, sah er vor sich, was er schon geahnt hatte. Die beiden Wachen vor Ayaka's Gemächern lagen tot auf dem Boden. Ihre Körper waren mit tiefen Wunden bedeckt. Er stieg über sie hinweg und betrat die Gemächer. Ayaka war nicht da. Der Raum war nicht verwüstet, keinerlei Anzeichen auf einen Kampf. Sie musste freiwillig mitgegangen sein. Auf einmal stutzte Sesshomaru. Prüfend sog er tief die Luft ein. Diesen Geruch kannte er! Ein tiefes zornerfülltes Knurren entstand in seiner Kehle. Jetzt wurde alles klar für ihn, jetzt ergab alles einen Sinn. Die ganzen Angriffe auf Ayaka, die Versuche sie zu töten, alles wurde für ihn klar. Sesshomaru drehte sich um und stürmte aus dem Raum. Draußen untersuchte der Kaiser persönlich die Leichen seiner Wächter. Eben erhob er sich und hatte ein Schwert in der Hand. "Es gehört meiner Braut. Es wurde ihr zur Sicherheit abgenommen. Aber die Wachen sind nicht mit dieser Waffe getötet worden", noch etwas verwirrt starrte der Kaiser auf das Schwert, das er in seiner Hand hielt. "Sie war es auch nicht, Eure Erhabenheit. Genauso wenig, wie sie den Anschlag auf Euch verübte", sagte Sesshomaru und nahm Ayaka’s Schwert aus der Hand des Kaisers. "Wir müssen sie finden. Sie befindet sich in höchster Gefahr", fügte er hinzu. "Dann lasst uns keine Zeit verlieren, Lord Sesshomaru. Ich brenne darauf, auf meine Fragen endlich Antworten zu finden", stimmte der Kaiser zu. ***************************************************************************** Unmittelbar brach vor ihr der Boden auf. Im letzten Moment warf sich Ayaka zurück und verhinderte so, dass sie in die Spalte fiel. Hart fiel sie auf den Rücken und erstarrte, als sie sah, was da aus der Tiefe stieg. Es war ein Ungeheuer. Der riesige Körper war mit vollständig schwarzer Haut überzogen. Aus einen flachen, grausamen Gesicht glotzten zwei tiefrote Augen auf sie herab. Zwischen schmalen Lippen blitzen riesige, fleckige Reißzähne. Lange Arme, die in Pranken mit armlangen, messerscharfen Krallen endeten, schliffen fast auf der Erde. ~Der Gorran!~, durchzuckte es Ayaka. Der rechte Arm des Höllendämons fuhr nach unten. In letzter Sekunde überwand Ayaka ihre Erstarrung und brachte sich mit einer Seitwärtsrolle gerade noch in Sicherheit, bevor die Krallenbewehrte Pranke auf der Stelle aufkam, an der sie eben noch gelegen hatte. Sie sprang auf die Füße. "Ayaka-sama, haltet einfach still, dann ist es schnell für Euch vorbei und Ihr habt gleichzeitig den Palast und Sesshomaru von dem Höllendämon gerettet. Ihr wärt eine Heldin", spöttisch erklang die Stimme hinter ihr auf. Ayaka wirbelte herum. In sicherer Entfernung stand Kee-Lin. "DU MISTSTÜCK!", schrie Ayaka wütend und rannte auf sie. Fest entschlossen, diese Verräterin zur Rechenschaft zu ziehen. Innerlich schalt sie sich eine Närrin, dass sie Kee-Lin gegenüber so leichtgläubig gewesen war. Noch nie hatte sie so wenig nachgedacht. Das zischende Geräusch warnte Ayaka und abrupt brach sie im Laufen nach links aus. Die langen Krallen des Gorran bohrten sich direkt neben ihr ins Erdreich. Dumpfes Grollen über den missglückten Versuch erklang. Ein rascher Blick zeigte Ayaka, dass sich Kee-Lin vom Kampfplatz zurückzog und sie konnte sie nicht verfolgen. Ayaka musste sich stellen. Sie musste den Kampf aufnehmen, den Kampf um ihr Leben. ***************************************************************************** Im schnellen Lauf folgte der Trupp aus dem Palast den Kampfgeräuschen. Durch die Lücken der Baumkronen konnten sie ab und zu den Umriss einer riesigen schwarzen Gestalt ausmachen. Je näher sie kamen, umso mehr roch es nach Schwefel und Verbranntem. Eine große Hitze schlug ihnen entgegen und im nächsten Moment fauchte eine gewaltige Feuerlohe heran. Im letzen Moment wichen Sesshomaru und seine Begleiter der heißen Welle aus. Bäume gingen in Flammen auf, andere, im Zentrum der Flammen, zerfielen gleich zu Staub. Lösten sich praktisch in Asche auf. Es waren nur noch wenige Meter, dann erreichten sie die gesuchte Stelle. Sie war auch nicht zu übersehen. Eine Lichtung hatte sich im dichten Wald gebildet. Verbrannte Erde bedeckte sie. Die verkohlten Stümpfe ehemals mächtiger Bäume, standen wie krumme Grabsteine herum. Inmitten dieser verbrannten Wüste standen zwei Giganten und bekämpften sich. Ein riesiger schwarzer Dämon mit langen Krallen hieb gerade gegen eine silberfarbene Wölfin, die gerade im letzten Moment einem Schlag ausweichen konnte. Sie nutzte die Gunst der Stunde und schlug mit der rechten Pranke zu. Die Wolfkrallen rissen eine tiefe Wunde in den Arm des Dämons. Doch nach wenigen Sekunden begann sich die tiefe Verletzung wieder zu schließen. "Bei allen Götter, was ist das?", fassungslos sah der Kaiser auf die riesige schwarze Gestalt. Sesshomaru konnte es selbst kaum glauben. Er kannte diese Wesen nur aus Erzählungen und Legenden. "Ein Gorran. Ein Höllendämon!" "Wie besiegt man ein solches Wesen?", schrie der Kaiser gegen Kampflärm an. "Gar nicht. Es ist durch eine Beschwörung erschienen. Es wird nur verschwinden, wenn es seinen Auftrag erfüllt hat, oder...wenn der, der es gerufen hat stirbt", erwiderte Sesshomaru. "AYAKA!" schrie Sesshomaru, um der Wölfin zu zeigen, dass sie nicht mehr allein war. Die silberfarbene Wölfin wandte den Kopf. Im nächsten Moment leuchtete es kurz um ihren Körper auf und sie verwandelte sich in menschliche Gestalt zurück. So entging sie gleichzeitig dem mörderischen Schlag, der nach ihrem Kopf gezielt hatte. Das Ziel war plötzlich viel kleiner, als der Höllendämon gedacht hatte. Enttäuscht brüllte er auf. Ayaka rannte auf die Gruppe zu. Mit Schrecken sah Sesshomaru, dass Ayaka keine Waffe trug. Sein Blick fiel auf seine Hand. Noch immer hielt er ihr Schwert in der Hand, das er dem Kaiser abgenommen hatte. Weit holte er mit dem Arm aus und schleuderte es in ihre Richtung. Ayaka sah den silbernen Blitz in ihre Richtung fliegen. Mit einem dumpfen Geräusch grub sich das Schwert mit der Spitze nicht weit vor ihr in den Boden. Nur noch wenige Schritte und sie hatte es erreicht. "PASST AUF!", die Warnung des Kaisers erreichte sie. Aus vollem Lauf ließ sie sich zu Boden fallen. Kaum spürte sie die Erde unter sich, rollte sie sich mehrfach zur Seite. Knapp über ihr zischte die schwarze Pranke des Gorran hinweg. Sie sprang wieder auf die Beine, rannte vorwärts und ergriff das Schwert im Vorbeilaufen. Keuchend kam sie bei der Gruppe um den Kaiser an. "Was ist passiert?", fragte Sesshomaru schnell. "Ein Rufer! Sie kommt aus dem Palast. Sie ist Schuld an allen Schwierigkeiten, die auf der Reise passiert sind. Sie hat auch den Kaiser versucht zu töten. Keine Ahnung, wie sie es geschafft hat, es aussehen zu lassen, dass ich es war. Vielleicht kann sie ihre Gestalt verändern", stieß Ayaka hektisch und atemlos hervor. Ihre Augen suchten verzweifelt Sesshomaru’s Blick. "Flieht! Es gibt keine andere Möglichkeit, als den Tod des Opfers, um diesen Dämon aufzuhalten. Ich will nicht, dass irgendjemanden etwas passiert." "Keiner nimmt mir meine Braut!", rief der Kaiser empört über diese Schilderung der Tatsachen. "Wachen greift an!" Einer der Wachen befolgte prompt den Befehl. "Nicht!", schrie Ayaka angstvoll auf, sie ahnte, dass der Arme keine Chance gegen so einen Dämon hatte. Doch es war zu spät. Der Schlag des Höllendämons fegte die Wache einfach beiseite. Leblos prallte sie mehrere Meter entfernt auf den Boden. "Es gibt noch eine andere Möglichkeit. Haltet aus. Ich werde den Rufer suchen", rief Sesshomaru und lief los. Ayaka war bereit sich zu opfern, damit der Fluch erlosch, doch das würde er nicht zulassen. Er hatte die Hoffnung, dass Ayaka solange den Kampf überlebte, bis er den Rufer gestellt und vernichtet hatte. Es gab keine andere Möglichkeit diesen Höllendämon zu vernichten. Witternd hob Sesshomaru den Kopf. Seine Nasenflügel bebten, als er versuchte zwischen dem aufwallenden Staub und Qualm die Witterung aufzunehmen. Da...da war er wieder. Der Geruch, den Sesshomaru schon im Palast wahrgenommen hatte. Er folgte der Spur, die sich immer weiter vom Kampfplatz entfernte. Sie wurde intensiver und er wusste, dass er ihn gleich eingeholt haben würde. Die Kampfgeräusche aus dem Hintergrund trieben ihn vorwärts. Wie lange konnte Ayaka noch aushalten? In diesem Moment sah er die Gestalt zwischen den Bäumen vor sich auftauchen. Sie hörte sein Kommen und drehte sich ihm zu. Sesshomaru stoppte und ging nun langsam näher. "Ah! Sesshomaru-sama. Was wollt Ihr hier noch?", wurde er begrüßt. Sesshomaru musterte die Gestalt der jungen Frau. Grünes, langes Haar, eine zierliche Figur. Eigentlich ganz hübsch anzusehen, wenn nicht dieser...Gestank gewesen wäre. "Du bist ein Abkömmling von Naraku!", stellte er mit ruhiger Stimme fest. "Oh. Ich wusste es. Eine Hundenase kann man nicht täuschen. Ich habe gut daran getan, mich von Euch fernzuhalten, während Ihr im Palast gewesen seid", Kee-Lin zuckte mit den Schultern. "Ihr kommt zu spät. Der Höllendämon ist beschworen worden, um Ayaka zu töten. Niemand kann ihn davon abbringen, selbst Ihr nicht." Sesshomaru lächelte kalt. "Ich muss dich enttäuschen. Es gibt durchaus eine Methode den Gorran aufzuhalten. Ich kenne die Legenden. Man muss denjenigen töten, der ihn heraufbeschworen hat. Also dich. Naraku’s Plan durch dich den Dämonenkaiser kontrollieren zu können und somit der eigentliche Herrscher des gesamten Landes zu werden, wird nicht in Erfüllung gehen." Kee-Lin Gesicht verlor die Farbe. Doch dann ging ein Ruck durch ihren Körper. "Nun gut, dann wollen wir doch mal sehen, wie gut Ihr gegen jemanden kämpfen könnt, für den Ihr offensichtlich mehr empfindet." Um ihren Körper begann die Luft zu flimmern. Als Sesshomaru sie wieder klar sehen konnte, stockte ihm für einen kurzen Moment der Atem. Vor ihm stand Ayaka. Eine perfekte Kopie, bis in die kleinste Einzelheit. So hatte sie den Verdacht auf Ayaka lenken können. Sie hatte diese Fähigkeit die Gestalt zu verändern, wohl von ihrem Schöpfer mitbekommen. Egal...dass hier war nicht Ayaka. So ein erbärmlicher Trick konnte ihn nicht davon abhalten dieses Weib zu töten. Eine silberfarbene Schwertklinge richtete sich auf Sesshomaru. Kee-Lin sprang auf ihn zu und schlug zu. Mit einem Sprung wich er aus und zog noch in der Bewegung Tokijin. Den nächsten Schlag fing er mit Leichtigkeit ab. Sofort setzte er nach und drängte sie zurück. Immer wieder prallten die Schwerter zusammen. Funken stoben. Kee-Lin duckte sich unter einem Schlag weg und stieß das Schwert vor. In der Ferne hörte Sesshomaru das triumphierende Grollen des Höllendämons und für eine Sekunde war er abgelenkt. Die Klinge fuhr durch den Pelz in seine rechte Schulter. Blut sickerte aus der Wunde, als Kee-Lin das Schwert wieder zurückzog. "Sieh mal einer an. Der mächtige Sesshomaru ist nicht unverwundbar", Triumph spiegelte sich in ihrer Stimme. Wortlos holte er zum Schlag aus. Der blaue Energiewirbel löste sich von Tokijin’s Klinge und fuhr zielsicher auf Kee-Lin zu. Erschrocken schrie sie auf. Sie hatte für eine Sekunde zu lange gezögert. Der Wirbel erreichte sie und schlug in ihren Körper ein. Sie wurde mehrere Meter weit zurückgeschleudert. Kaum das sie auf dem Boden aufschlug, war Sesshomaru schon an ihrer Seite. Tiefe Wunden bedeckten ihren Körper. Mit letzter Kraft hob sie das Schwert. Ohne große Anstrengung schlug er die Klinge zur Seite. Die Spitze der Schwertklinge von Tokijin berührte ihre Brust. "Du hast verspielt!", leidenschaftslos klang Sesshomaru’s Stimme auf. Kee-Lin lief ein Schauder über den Körper. Sie hörte ihr Todesurteil in dieser kalten Stimme. Mit letzter Kraft rief sie mit Ayaka’s Stimme. "Gnade Gebieter!" "Du wirst nie so sein, wie sie!", Sesshomaru stieß zu. Ohne große Anstrengung drang Tokijin in Kee-Lins Körper ein und beendete ihr Leben. Mit einem dumpfen Knurren zog er die Klinge wieder heraus. Die Umrisse von Kee-Lin’s Körper begannen zu verschwimmen und Sekunden später lag sie wieder in ihrer ursprünglichen Form da. Sesshomaru sah den Weg zurück, den hergekommen war. Mit dem Tod des Rufers war der Kampflärm verstummt. Die Frage war nur, ob er es rechtzeitig geschafft hatte, oder ob der Plan Naraku's doch noch am Ende aufgegangen war und Ayaka tot war. Er steckte das Schwert weg und eilte zurück. Vor ihm wurden die Bäumen lichter, verkohlte Stümpfe schimmerten durch die Lücken. Er zögerte kurz. Fast hatte er Angst davor, was er auf der verbrannten Waldlichtung sehen würde. Dann fasste er sich ein Herz und ging vorwärts. Er trat unter den Bäumen hervor, und blieb stehen. Seine Augen suchten und...fanden Ayaka. Der Kaiser höchstpersönlich half ihr gerade auf die Beine. Um sie herum standen die noch lebenden Mitglieder der Leibwache. Ayaka’s Kleidung hatte zahlreiche Risse und aus einer langen Wunde an ihrem linken Arm tropfte Blut auf den Boden. Aber sie war am Leben und das war alles, was zählte. Er fühlte Stolz auf sie. Sie hatte nicht aufgegeben. Sie hatte weitergekämpft und ihm vertraut. "Ayaka....!", leise sprach Sesshomaru ihren Namen aus. Ayaka fühlte, wie eine Hand ihr hilfreich unter den Arm fasste und sie von Boden hochzog. Sie hob den Blick und sah direkt in das Gesicht des Kaisers. "Ihr seid die mutigste Frau, die ich je kennen gelernt habe. Noch nie sah ich so einen Kampf. Eure Unschuld ist erwiesen. Ihr seid von dem Vorwurf des Mordversuches freigesprochen. Ihr würdet eine ganz besondere Zierde für diesen Palast sein", lobte er sie. Ayaka fühlte sich noch ziemlich schwach, doch die Worte ließen sie zusammenfahren. Hatte er es noch nicht aufgegeben? Doch mehr als das, bereitete ihr jedoch der Gedanke an Sesshomaru Sorgen. Angst um ihn umklammerte ihr Herz, wie eine stählerne Klammer. Hoffentlich war ihn nichts passiert. "Ayaka...!", der Wind schien ihren Namen zu flüstern, und sie hob suchend den Kopf. Ihr Blick fiel auf die einsame Gestalt, die reglos unter den Bäumen stand. "Sesshomaru...", lautlos formten ihre Lippen den Namen. Energisch befreite sie sich aus dem Griff des Kaisers und lief auf ihn zu. Sesshomaru sah, wie sie ihren Kopf hob und zu ihm rüber sah. Ihre Augen leuchteten auf, dann befreite sie sich auf dem Griff des Kaisers und kam auf ihn zu gerannt. Unwillkürlich breitete er die Arme aus und fing sie auf, als sie gegen ihn warf. Ayaka drückte sich an ihn und atmete tief seinen Geruch ein. Er lebte. Sie roch sein Blut. Erschrocken fuhr sie zusammen. "Ihr seid verletzt?" Er fasste mit einer Hand unter ihr Kinn und hob es sanft hoch. "Es ist unbedeutend!" Zart berührten seine Lippen die ihren. Mit Erstaunen sah der Kaiser auf das engumschlungene Paar. Erst jetzt wurde ihm der volle Umfang der Gefühle bewusst, die seine Braut und der Herrscher der westlichen Länder miteinander teilten. Der kaltherzigste Dämon, den er kannte, hielt diese wunderbare Frau zärtlich in den Armen. Nie hätte er so etwas für möglich gehalten. Er ging auf sie zu. "Lord Sesshomaru?", sprach er den Herrn der westlichen Länder an. Nur ungern unterbrach Sesshomaru den Kuss. Doch hier gab es noch Dinge, die geklärt werden mussten. Der Kaiser erhob vielleicht immer noch Anspruch auf Ayaka. Bevor Sesshomaru jedoch sprechen konnte, ergriff der Kaiser das Wort. Er hatte einen Entschluss gefasst. "Lord Sesshomaru. Mir ist klar geworden, dass Ayaka-sama tiefe Gefühle für Euch hegt und ich sehe, dass beruht auf Gegenseitigkeit. Sie würde, wenn ich auf der Hochzeit bestehen würde, nur unglücklich hier werden. Irgendwann würde sie beginnen mich zu hassen. Und was soll ich mit einer Frau anfangen, die mir, wenn sie die Möglichkeit bekommt, irgendwann ein Schwert zwischen die Rippen rammt. Außerdem kann ich mir keinen besseren Herrscher der westlichen Länder vorstellen. Es würde das gesamte Gefüge des Landes aus dem Gleichgewicht bringen, wenn sich in dieser Beziehung etwas ändern würde. Zusätzliche Unruhe kann ich in diesen kriegerischen Zeiten wahrhaftig nicht gebrauchen. Und in Anbetracht der Tatsache, dass ihr Beide euch unter Einsatz des Lebens bemüht habt, den kaiserlichen Palast und meine eigene Person vor diesem Höllendämon zu retten..." Gespannt lauschten Sesshomaru und Ayaka den Worten. Konnte es wirklich sein, dass...? "Ich löse das Verlobungsversprechen und gebe Euch frei, Ayaka-sama. Und Ihr Lord Sesshomaru... Ihr bleibt das, was Ihr seid, der Herrscher, der westlichen Ländereien. Auf eine Erneuerung des Treueides muss ich allerdings bestehen. Seid versichert, ein neuerliches Brechen werde ich nicht tolerieren." Ayaka konnte kaum glauben, was sie da gehört hatte. Der Kaiser verzichtete, und Sesshomaru wurde freigesprochen. Sie spürte, wie sie noch ein wenig fester umarmt wurde und sah hoch. Der warme Blick aus Sesshomaru’s goldenen Augen berührte sie tief. Er lag voller Versprechen für die Zukunft. Sesshomaru hatte die Worte gehört, die der Kaiser gesprochen hatte. Ayaka war frei. Nein, dass stimmte so nicht. Sie war nicht frei. Sie gehörte ihm. Niemals würde er sie wieder gehen lassen. "Ich liebe dich", flüsterte er leise und als sie ihm die Arme um den Hals legte und seinen Kopf tiefer zog, hörte er ihre leise Antwort. "Mein Herz gehört Euch, Gebieter. Für immer." ***************************************************************************** ENDE Hier endet die "Reise mit Schwierigkeiten". Am Ziel angekommen hat sie doch noch ein glückliches Ende gefunden. Der Kaiser ist doch kein so Schlechter. Zumindest ist er fähig seine Meinung zu ändern. Ich möchte mich bei allen ganz herzlich bedanken, die Sesshomaru und Ayaka auf dieser Reise begleitet haben. Die mir mit ihren Kommentaren den Mut gegeben haben, weiterzumachen. Vielen, vielen Dank !!!!! Bitte schreibt mir doch auch, wie Euch das letzte Kapitel gefallen hat. Eine Fortsetzung schwirrt mir schon im Kopf herum. Und wieder gilt: wer mir hier einen Kommi hinterlässt, den werde ich informieren, sobald das erste Kapitel der neuen Geschichte online geht. Also werde ich jetzt mal die Tastatur quälen gehen. Bis bald Eure chaska Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)