Demolition-Breakers oder Blade-Boys? von JoeyB (Die schrecklichste Teamfusion aller Zeiten) ================================================================================ Kapitel 6: Frei!! ----------------- Nachdem Hilary jedem, der das dreckige Geschirr auch nur anfassen wollte, ihren Kochlöffel auf die Hand geschlagen hatte, räumte sie selbst den Tisch ab und murmelte dabei ununterbrochen etwas von wegen "Rüpel" und "Nichtsnutze" und "denken wohl, nur weil ich das einzige Mädchen bin, muss ich ihnen alles hinterher räumen". Aidan war wieder rausgelaufen - in der Hoffnung, Melanie wieder zu sehen. Kenny und Spencer waren, natürlich mit Jolie im Schlepptau, nach oben in ihr Zimmer gegangen. Tala saß noch am Esstisch und tat so, als würde er Hilarys Geschimpfe geduldig anhören, damit sie keinen Nervenzusammenbruch kriegte. Dabei polierte er seinen Beyblade. Julien saß ihm gegenüber am Tisch und verfasste seinen Bericht für den gestrigen Tag. Hin und wieder blickte er auf und schaute Tala kurz an. Etwas verwirrt legte Tala seinen Blade auf den Tisch und blickte sich peinlich berührt um. "Nimmst du wohl sofort dieses... dieses Ding vom Esstisch!!", wütete Hilary, als sie das nächste Mal in die Küche kam und holte weit aus, um Tala mit ihrem Kochlöffel zu schlagen. "Nicht schlagen", bat Tala und zog Wolborg schnell vom Tisch. Sie drohte ihm noch einmal mit dem Löffel, drehte sich dann jedoch um und stürzte, den Brotkorb tragend, in die Küche zurück. "Die ist geil drauf", meinte Julien plötzlich. "Du redest mit mir?", wunderte sich Tala. "Was?", fragte Julien verdutzt. "Ich bin nicht nur ein Demolition Boy", sagte Tala mit Grabesstimme. "Nein, ich bin sogar ihr Anführer!" Julien räusperte sich verlegen und konzentrierte sich dann wieder auf sein Blatt, wobei er dennoch hin und wieder aufsah. Nach einer Weile kam Max in die Küche, selbstverständlich nicht ohne Evan. Tala runzelte verärgert die Stirn. Er mochte Evan irgendwie nicht! "Wo ist Bryan?", wollte Max streng an ihn gerichtet wissen. Tala zuckte mit den Schultern. "Bin ich sein Kindermädchen?", fragte er entrüstet. Max entriss der vorbeieilenden Hilary den Kochlöffel und deutete damit ernst auf Tala. "Ray ist verschwunden!", meinte er scharf. "Die Tür ist abgeschlossen und keiner der beiden gibt auch nur ein Lebenszeichen von sich!" "Aha." Tala deutete ein Gähnen an. Max kam ihm nun näher, noch immer den Kochlöffel in der Hand. "Wenn Ray irgendwas zugestoßen ist, dann..." "Dann kriegt ihr gewaltigen Ärger", schloss Evan mit dem gefährlichsten Blick, den er zustande brachte. "Och, halt doch die Klappe, du Schwuchtel", stöhnte Tala. "Wag' es ja nicht, Evan zu beleidigen!", fauchte Max und holte aus. In dem Moment entriss ihm Hilary den Kochlöffel wieder und eilte von dannen. "Pff!", machte Max nur. "Komm, Evan, wir gehen!" "Leckt dein Hündchen auch so gut, wie es gehorcht?", wollte Tala breit grinsend wissen, was Max entweder nicht mehr hörte oder geflissentlich ignorierte. "Amal, Lizzy, Jonathan", murmelte Ian und schüttete ein wenig Futter in das ausgespülte Marmeladenglas. Er blickte auf und meinte klagend: "63. Was soll ich nur machen, Kai?" "Keine Ahnung", meinte der bloß ratlos und wollte eine Ameise, die sein Bein hochgekrabbelt war, wegschnippen, als ihm einfiel, dass Ian die Viecher doch wieder einsammeln wollte. "Ähm.. hier ist noch eine..." "TRIXI!", freute sich Ian und stürzte sich auf Kais Bein. "Moment mal", sagte Kai ernst. "Was denn?", fragte Ian. "Du hast... du hast dir das Tier noch nicht einmal angesehen", überlegte Kai. "Woher weißt du, dass es Trixi ist?" "Ähm..." Ian errötete, als er das Tier zu seinen Artgenossen ließ. "Sag es niemandem weiter, aber ich kann die Viecher nicht unterscheiden. Ich denke mir die Namen immer nur spontan aus, um meine Teamkollegen zu verwirren." Er kicherte vergnügt. "Oh", machte Kai. Plötzlich ging die Tür auf und Max und Evan stürmten den Raum. "Hat einer von euch Ray oder Bryan gesehen?", wollte Max wissen. Ian grinste breit. "Achja...", erinnerte er sich. "Ich habe die beiden doch glatt vergessen!" "Was?", fragte Max schockiert und rannte zu Ian, um ihn kräftig zu schütteln. "Was hast du Widerling angestellt?!" Ian schlug seine Hand weg und verschränkte die Arme vor der Brust. "Sag' ich dir doch nicht!" "Ian!", empörte sich Tala, der hinter Evan den Raum betreten hatte. "Na gut", murmelte Ian, nahm einen verdrehten Draht von seinem Nachttisch und ging langsam und gemächlich zur Tür, in den Korridor hinaus und zu dem Zimmer der beiden. Er steckte den Draht in das Schloss und schaute, während er daran herumwerkelte, hin und wieder eingeschüchtert über die Schulter zu Tala, der ihn streng anstarrte. Max verdrehte die Augen. "Lass uns gehen", sagte er zu Evan und die beiden gingen zurück in ihr Zimmer. "Was soll das?", fragte sich Tala empört. "Ich hab's!", rief Ian und stieß die Tür auf. Ein bestialischer Gestank, verpackt in unmenschlich dicker Luft, schlug ihnen entgegen. "Bah!", machte Tala erschrocken. "Endlich!", seufzte Ray und stürmte aus dem Zimmer. "Es war ja so schrecklich!", Er fiel der nächstbesten Person, also Tala, um den Hals und atmete tief ein. "Frische Luft! Endlich bin ich den Stinker los!" Er schaute Tala an, begriff, wen er da umarmt hatte, und stürmte mit einem erleichterten "Haaaach!" hinunter in die Küche. Bryan taumelte nun ebenfalls aus dem Zimmer. "Isser weg?", fragte er und umarmte Tala nun ebenfalls erleichtert. "Ich bin so froh, dass es vorbei ist!", schluchzte er. "Der hat doch tatsächlich gesagt, dass ich stinke! Und er hat immer gejammert! Und er ist so eitel! Er musste alle zehn Minuten seine Haare kämmen!!" Er presste Tala so fest an sich, dass der glaubte, er müsse ersticken. "Es war ja so schrecklich, Tala!!" Während der Rotschopf versuchte, seinen Teamkollegen, der tatsächlich nicht sehr gut roch, zu entfernen, schlich sich Ian klammheimlich zurück in sein eigenes Zimmer. "Jetzt spielt doch endlich mit mir", quengelte Jolie und stampfte mit ihrem Fuß auf. Spencer und Kenny taten so, als würden sie sie nicht hören. Sie hatten heute Nacht lange darüber diskutiert, wie sie das Mädchen vertrieben konnten. Und da sie beide nicht handgreiflich werden wollten, musste sie die Kleine wohl ignorieren. "Spencer!", entrüstete sich Jolie und warf Loretta mit voller Wucht an Kennys Kopf. ... Das Ignorieren war schwieriger, als zuvor noch gedacht. Sie flitzte zu Kenny, hob Loretta wieder auf und eilte dann zu Spencer. Sie riss seine Hand an sich und biss ihn in seinen Finger. "HE!", empörte sich Spencer und machte eine Handbewegung, als wolle er eine Fliege verscheuchen. Dabei traf er Jolie, die ein paar Meter weit geschleudert wurde und dann mit dem Kopf gegen Kennys Bettpfosten schlug. Kenny schlug sich erschrocken die Hand vor den Mund und Spencer starrte ungläubig das zusammengesackte, Mädchen an. Ein paar Sekunden lang bewegte sich keiner von ihnen und schließlich fragte Spencer leise: "Lebt sie noch?" Kenny beugte sich vorsichtig aus dem Bett und suchte ihren Puls. "Ich glaube...", wimmerte er. "SPENCER!", quietschte Jolie, packte Kenny an der Hand und zog ihn aus dem Bett. "Endlich willst du spielen!" Spencer atmete erleichtert auf. Er war also doch nicht zum Mörder geworden... "Kommst du, Kenny???" ... Wobei... Vielleicht wäre das gar nicht so schlimm gewesen! Tyson genoss die Stille im Fitnessraum. Er saß seit dem Frühstück (also seit etwa einer Stunde) auf einem Trimmrad und lächelte zufrieden in sich hinein. Bisher war nämlich noch niemand auf den Gedanken gekommen, dass sie ja trainieren konnten. Das hieß, dass er komplett allein war. Nach der Nacht mit Julien hatte er das dringend nötig. Irgendwie war es schon merkwürdig, dass er eine Stunde im Fitnessraum so sehr genoss. Morgen würde er bestimmt Muskelkater in den Beinen haben. "Tyson?", fragte plötzlich eine überraschte Stimme. "Hallo, Bryan", sagte Tyson unglücklich. Aus war es mit der Ruhe. Aber Bryan schien weder an einem Streit noch an einem Gespräch interessiert zu sein, denn er legte sich schweigend auf eine Matte und starrte die Decke an. Tyson hob fragend eine Augenbraue, radelte dann jedoch weiter. Hin und wieder warf er einen vorsichtigen Blick über seine Schulter, um zu sehen, ob Bryan nicht plötzlich mit einer Pistole auf ihn zielte. Aber nach ein paar Minuten schien der junge Russe eingeschlafen zu sein. Schulternzuckend trat Tyson weiter in die Pedale. Aidans Hand zuckte blitzschnell wieder zurück. Er starrte wie paralysiert die Tür an. Er hatte doch tatsächlich geklingelt!! Hoffentlich war Melanie nicht zu Hause. Wie peinlich... Wieso hatte er bloß klingeln müssen? Da sich nichts tat, drehte er sich schnell um, um zurück in das Haus seines Teams zu gehen. Er war noch nicht einmal einen Schritt weit gegangen, als ihn jemand am Kragen packte und in das Haus zerrte. Ungläubig blickte er Melanie an, die nun die Tür verschloss und ihn bitterböse aus ihren wundervollen braunen Augen anfunkelte. Moment mal...!! Hatte Melanie nicht eigentlich blaue Augen? "Wenn es eins gibt, was ich nicht ausstehen kann", fauchte die braunäugige Melanie, "dann sind es Leute, die meinen, sie müssten mich aus dem Schlaf klingeln und dann einfach abhauen!" "Ähm...", machte Aidan verwirrt. "Melanie?" Das Mädchen, das anscheinend tatsächlich nicht Melanie war, holte tief Luft und atmete dann langsam wieder aus. Anscheinend versuchte sie, einen Wutausbruch zu unterdrücken. "Verpiss' dich!", zischte sie. Aidan ging vorsichtig zur Tür, Melanies braunäugiges Spiegelbild nicht aus den Augen lassend. Er öffnete die Tür und ging dann vorsichtig nach draußen. Nachdem die Fremde die Tür hinter ihm zugeschmissen hatte, rannte er, so schnell wie er konnte, zurück zum Nachbarhaus und klingelte Sturm. Dass er einen Schlüssel in der Hosentasche hatte, hatte er schon vergessen. Er wollte nur weg von diesem unheimlichen Monster mit den unheimlich schönen Augen... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)