Somebody's watching over me von abgemeldet (Inuyasha & Kagome) ================================================================================ Kapitel 11: Teil 11.: Zuerst kommt der Schmerz...und dann der Verlust --------------------------------------------------------------------- Anmerkung: Hallo @ all!!! Vielen,v ielen Dank für eure Kommis. N aja hab mich echt etwsa mit der Verwandlungssache aufgehalten, aber ich mag das immer, wenn Inu unberechenbar wird. So nun wieder ein neues Kappie. Ich hoffe ich hab es ganz gut rübergebracht, habe mir mal wieder passende Musik dazu angehört. Puuuhhh....ich hoffe ihr mögt das Kap. Bis bald, sehen uns wieder in Teil 12 *gg* hab dich lieb Phoebe-chani....danke für dieses riesen kommi ^^ *riesigmegadollefreu* *** Teil 11.: Zuerst kommt der Schmerz...und dann der Verlust *** ** * Ich kauere mich zusammen, meine Beine sind eingeschlafen und kribbeln bereits, als würden sie unter einen Stromschlag stehen. Ich verziehe die Mundwinkel. Und versuche eine andere Sitzhaltung einzunehmen. Immer wieder rutsche ich hin und her. "Was ist denn, Kagome?" "Meine Beine sind eingeschlafen...", erkläre ich leise. Es ist mir peinlich, es gerade einem Hanyou erklären zu müssen. Denn so jemand wie Inuyasha wird mit solchen banalen Dingen sicher nie gequält. "Es ist nicht mehr weit, aber...wir können eine kurze Pause machen!", sagt er und ich bin ein wenig überrascht, dass er auf dieses Problem, was ich habe, eingeht. "Bist du sicher? Du weißt, was diese Nacht passiert...und es wird schon langsam Abend!" "Ich komme zu recht, los Kirara, wir landen da unten am Fluss!" Ich schweige, bis wir wieder den Boden erreichen und Inuyasha bereits von Kiraras Rücken springt. "Was ist?", fragt er und schaut mich stutzig an. Ich starre auf meine Oberschenkel. Sie kommen mir wie fremde Klumpen vor, die mir nicht gehören. Dieser Schmerz und dieses unerklärliche Pochen darin, als würden sie zwar wieder zum Leben erweckt werden, sind aber dennoch noch vollkommen leblos. Aber dieser Schmerz ist eindeutig schlimmer, als ich mal versuchen will, den Fuß über Kirara zu schwingen, stöhne ich bereits auf. "Das kribbelt so schrecklich...", gebe ich schmerzvoll von mir. Inuyasha sieht mich skeptisch an. "Also so was ist mir echt neu...Weiber! Feh...nun komm schon von Kirara runter!", zwingt er mich fast. Seine Stimme ist mir ein wenig zu aggressiv. Ich wollte ja nicht landen, das wollte er doch...also wieso ist er nun so voreilig? "Ich kann nicht. Das tut so weh! Ich habe dir doch gesagt, dass meine Beine eingeschlafen sind", entgegne ich ihm scharf. Der Hanyou schüttelt nur darüber den Kopf, kommt auf mich zu. "Na dann hole ich dich da runter...und sei nicht so zimperlich. Keh..." Seine Hand legt sich um meine Hüfte und die andere um meine Schultern herum. Er hebt mich hoch und trägt mich ein paar Meter bis zu einem hohen Baum, wo er mich absetzt. Ich lehne meinen Kopf an den rauen Baumstamm und versuche die Beine auszustrecken. Immer wieder verziehe ich das Gesicht, bis das Kribbeln endlich nachlässt und dieses einschlafende Gefühl verschwindet. Erfreut puste ich die Luft aus. Inuyasha beobachtet mich, indem er vor mir hockt und sich meine Beine anschaut. "Also so was hab ich noch nie gehabt", meint er nur. "Tut mir leid, dass wir deswegen anhalten mussten", entschuldige ich mich. "Schon gut, mach dir keine Gedanken!", antwortet er knapp. "Ich hab das ja gewollt", er sieht sich um. "Was ist? Spürst du etwas?", will ich wissen. Plötzlich kommt es mir erstaunlich still vor... Zu still. Er hebt die Schultern, doch an seinem wachsamen Blick erkenne ich bereits, dass er die Umgebung prüft. "Dämonen?", flüstere ich. Wieso flüstere ich? Habe ich etwa Angst, dass in der nächsten Sekunde ein Dämon aus dem Gebüsch neben mir heraus springt? Auch wenn ich flüstere, der Hanyou neben mir ist ein Blickfang - gar keine Frage. Der rote Suikan erkennt man ja schon von weitem. Da bringt mein Flüstern auch nichts, schalt ich mich selbst. "Weiß nicht", meint er kurz angebunden. "Wir sollten verschwinden, Inuyasha!", sage ich und merke, wie die Angst mich von hinten umpacken will. "Unsinn. Ich werde doch keinem Kampf ausweichen!" Er blickt mich fast verdüstert an und steht auf. "Das glaube ich auch", hören wir beide plötzlich eine bekannte Stimme. Inuyasha umfasst sofort Tessaiga und will es aus der Schwertscheide ziehen. "Na, na, na....Inuyasha. Nicht so voreilig. Hör mich erstmal an!" Inuyasha jedoch wirbelt um die eigene Achse, selbst ich schaue nach rechts. Naraku! Er ist wieder erschienen- Heute! Hier! Jetzt! "Halt deine Klappe....du verdammter...." "Aber Inuyasha...ich möchte heute mal nicht mit dir kämpfen. Außerdem würdest du eh verlieren..." "Halt deine Klappe!", zischt Inuyasha und zieht Tessaiga, es verwandelt sich sofort und der Hanyou rennt unüberlegt auf Naraku zu. "Inuyasha", schreie ich gequält auf, als mich jemand fremdes von hinten packt. Mitten im Sprint hält Inuyasha inne, dreht sich herum, seine Augen werden größer. "Kagooooommmmmmeeeeeeee!", er ruft nach mir, hadert mit den Gedanken, was er machen soll. Doch schon werde ich vom Boden hochgehoben. Ich will mich winden, will mich von den Pranken befreien. "Naraku...lass sie frei...sonst...", fängt Inuyasha an zu drohen. Mein Blickfeld wird trüber, als die Kralle des Dämons sich fester um meinen Hals legt. "Was sonst? Was willst du machen? Wenn du mich angreifst, wird Kagome sterben und wenn du sie retten willst, wirst du sterben....also..." Naraku lacht hämisch auf, zeigt mit dem Finger hinter sich. Ein dunkler Punkt...der immer schneller näher kommt. "Inu....yasha...", murmle ich und spüre plötzlich das lästige Kribbeln, was mich allzeit verfolgt hatte in meinen Beinen gar nicht mehr. Solch eine Bagatelle, war nun total entschwunden. Ich hatte Angst um mein Leben. "So leicht bin ich nicht zu töten....", erwidert Inuyasha und sein Blick ruht auf meinen Augen. Etwas in seinen Blick will mir etwas sagen, etwas zuflüstern. Nur was? ich kann es nicht erkennen. "Ich werde dieses Mädchen so oder so mit mir nehmen, da kannst du nichts gegen tun." "Kagome...", er will mit mir reden, versucht Naraku zu überhören. "Es tut mir...so leid....", fange ich an und muss fast keuchen, als der Dämon meinen Hals fast zudrückt, für einige Sekunden bleibt mir die Luft im Halse stecken. Inuyasha schaut mich an. Ich kann den Schmerz fühlen, als ob er ihn auch spüren würde. "Verdammt ---- ", höre ich ihn fluchen, "hab keine Angst - ich werde dich beschützen...! Was willst du von ihr, Naraku?" "Was ich von ihr will? Sie kann die Juwelensplitter sehen...ganz einfach. Gebe sie mir freiwillig und du wirst leben..." Für einen Moment glaube ich doch tatsächlich, dass der Hanyou zustimmt.- "Eher würde ich sterben...", schreit er und rennt auf Narakus Abbild zu, Tessaiga schwingt durch die Luft. "Lass sie sofort los...ich werde dich töten...wenn du sie nicht loslässt! ----ich werde sie dir nie überlassen...du Scheusal....lass.....meine...Kagome...los!------------- Kaze no Kizu!" Wa----wa.....waaaaaaaassssssss? Hat er da gerade "meine Kagome" gesagt? Hat er das gerade wirklich gesagt? Meine Wangen fangen an zu glühen und ich vergesse doch für eine Sekunde lang, in welche Gefahr ich stecke. Ich schließe die Augen, der Boden unter mir wird immer tiefer....er zieht sich in die Länge. Oh nein...wohin bringt mich der Dämon? Meine Lungen fühlen sich an, als hätte man sie stundenlang zusammengepresst. Ein Schleier legt sich kurzerhand vor meinen Augen, bleibt jedoch nicht lange genug, als das er gefährlich werden könnte. "Inuyasha...", schreie ich verzweifelt und balle meine Hände zu Fäusten. Ich will hier weg, ich will zu ihm. Doch dann erhasche ich im Norden eine ganze Flugarmee von Insekten und Dämonen, die genau auf uns zufliegen. Selbst Inuyasha hat sie gesehen. Doch er achtet nicht darauf, die Windnarbe hat nun ihre gesamte Kraft entfaltet. Schwer atmend wartet Inuyasha. Nachdem die Staubwolke verschwunden ist, ist Naraku noch immer da. "Die Windnarbe hat er einfach so abgeblockt?" Inuyasha wendet sich herum, schaut empor, sucht mich...sein Blick irrt erst umher. "NEEEEEEEEEEEEEEEIIIIIIIIIIIIINNNNNN....Kagome...Kagome.....komm zurück...", Seine Stimme ist schrill und er schaut mir nach, seine Gedanken scheinen sich zu überschlagen. Er will ganz deutlich hinter mir her, er will mich retten... Und doch....ich sehe es erst zu spät, doch Naraku greift Inuyasha an, als der Hanyou ihm den Rücken zugedreht hat. Als seine sonnigen Augen angsterfüllt zu mir aufblicken will ich ihn warnen, doch dann bin ich dem Schauplatz schon entschwunden. Ich kann nichts mehr sehen, nur noch dichte Baumwipfel. Ich weiß nicht, was mit Inuyasha passiert ist. Er ist stark, rufe ich mir in Erinnerung. Er wird mich suchen, er wird mich finden, mich hier weg holen. Doch er wird heute zu einem Menschen, sobald die Sonne untergegangen ist...so kann er mich nicht holen. Warum muss immer alles auf einmal passieren? Alle Situationen aufeinander prallen. Wieso musste Naraku jetzt erscheinen? Gerade jetzt, wo wir eine Pause eingelegt haben - gerade wo wieder alles friedlich geworden war, nach allem... "Lass mich los", schreie ich und sehe nun endlich in ein grässlich grün, schleimiges Gesicht eines Flugdämons. Ich höre ferne Schreie....einen harten Aufprall, ein Donnern und ein Blitzen über den Bäumen. Das musste noch einmal die Windnarbe gewesen sein -... das hoffte ich zumindest. Verbissen schaute ich noch auf den Punkt, wo ich den hellen Blitz aufgeschlagen gesehen habe. Doch dann werde ich schwerfällig, falle fast nach hinten. Irgendetwas stimmt nicht mit mir. Ich sehe nur noch wie die Dämonenschar näher an Inuyasha herankommt. Meine Beine versuche ich nach hinten zu schlagen, den Dämon zu treffen, doch vergebens. "INUYASHA", schallt meine Stimme über die Ebene. "HILF MIR!" Doch meine Hilferufe sind ebenso vergebens. Denn nun haben die Dämonen Inuyasha erreicht. Es ist als würde die Zeit kurz stehen bleiben, ich blinzle. Ich höre ein Geräusch, als würde die Erde beben. Dann sehe ich eine Art Explosion, von der ich mich bereits weit genug entfernt habe. Nein, nein, nein.....Inuyasha....bitte nicht...sei am Leben....bitte sei am Leben. Ich muss dir noch soviel beichten, dir soviel sagen.....bitte nicht....ihm darf nichts geschehen sein. Was soll ich dann machen? Ohne ihn?....Mein Herz schlägt plötzlich schneller. Ich will ihn nicht verlieren - nicht so. Ich konnte ihm nicht sagen, dass ich ihn liebe....er würde es nie erfahren...wenn...nein....Moment...ich darf nicht so denken. Er lebt!!!!! Zu aller Not sehe ich nun auch noch, wie die Sonne untergeht und sich immer mehr Dämonen an dem Kampfplatz einfinden. Dann wendet der Dämon mit mir die Richtung und ich kann nichts mehr sehen. Nichts mehr erkennen, ich weiß nicht, was mit ihm passieren wird und das ist der härteste Schmerz, den mir nicht mal ein Dämon hätte verabreichen können. Er wird überschwänglich, der Schmerz breitet sich in meinen gesamten Körper aus, lässt mich eine kurze Zeit wie gelähmt aussehen. Ich habe ein merkwürdiges Gefühl in der Brust. Etwas schlimmes....es ist etwas schlimmes passiert....? Nein...das kann nicht sein, mein Körper muss sich irren, mein Herz muss sich irren. Ich greife mit meinen Händen in die Luft. Ich muss zurück, zurück.....verdammt.... "Lass.mich.los.", schreie ich jedes Wort betont und schmerzvoll aus meinen Lippen und boxe dieses mal härter gegen den harten Panzer des Dämons. Ich höre ihn tatsächlich aufkeuchen, doch schließlich legt sich seine Krallenhand wieder um meinen Hals und will mich zum schweigen bringen. Er würgt mich fast. Meine Augen reißen auf. Ich versuche meinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen, aus seiner Armbeuge, die wie ein Messer an meiner Kehle setzt und wartet, losgelassen zu werden. Er hätte mich doch schon längst töten können. Als ich plötzlich merke, wie der Dämon wieder tiefer fliegt und zu aller Überraschung sehe ich etwas, was mir bekannt vorkommt und ihm inneren wünsche ich mir so sehr, dass er Es auch ist. Eine Windwolke, fast einem Tornado ähnlich kommt immer näher. Das muss Kouga sein. Ob er wegen mir gekommen ist? Ob er mich retten kann? Der Dämon muss ihn auch gesehen haben....denn er flattert unwirsch ein wenig über der Erde herum. Wenn Inuyasha das wüsste....aber mir ist das im Moment egal....Hauptsache, ich werde gerettet, und könnte zu ihm zurück. Ich muss wissen, was passiert ist. "Kagome-chan", hallte Kouga-kun's Stimme zu mir. Seine Schnelligkeit ist fantastisch, in bereits Sekundenschnelle steht er vor uns. "Lass Kagome sofort los...", fordert er und springt an mir vorbei. Sein harter Fußtritt geht haarscharf an mir vorbei und trifft den Dämon in die Flanke. Seine Kralle lockert sich und ich kann hindurchschlüpfen. Hart lande ich zu Boden und schaue zu, wie Kouga den Zweikampf mit dem Dämon zu gewinnen scheint. "Wo ist denn der Hundejunge?", höre ich ihn während des Kampfes rufen. "Hat er dich doch nicht beschützen können....dieser Idiot...der wird was zu hören bekommen..." Ich keuche auf, endlich kann ich wieder richtig viel Luft einatmen. Doch mein Körper fühlt sich noch immer komisch an. Etwas fehlt in mir....ein wichtiger Teil. Als würde er fehlen....Inuyasha. Verwirrt über meine konfusen Gedanken halte ich mir die Stirn fest mit meiner zittrigen, fahrigen Hand. Es ist noch alles gut gegangen. Ich werde nicht sterben. Ich wurde gerettet. Mir geht es gut. Doch anstatt, dass ich aufatmen kann, froh darüber sein kann, heil aus diesem Schlamassel raus zu sein, habe ich eine regelrechte, tiefe, kaum fühlbare Leere in mir. Vor meinen Augen verschwimmt wieder alles und alles was ich noch sehen kann ist ein verschwommenes Gesicht. Kouga-kun- Ich falle fast zu Boden, hätte fest und hart auf meine Knochen prallen können, doch Kouga hat mich bereits aufgefangen. "Kagome-chan...was hat dieser Hunde-junge wieder angerichtet? --- Verdammt...Kagome komm wieder zu dir!" Mein Gehirn fühlt sich an, als würde es erst jetzt wieder benutzt, alles ist wirr, alle Gedanken zielen nur auf den Hanyou, all meine Gedanken befassen sich mit Sorge und Todespanik. Obwohl ich fast meinen Tod entwichen bin und den Fesseln des Todfeindes, habe ich mehr Angst um Inuyashas Leben, als um meines. Als wäre meine ganze Energie verschwunden, kann ich mich kaum aufrichten. Kouga scheint mich bereits auf seinen Armen zu tragen. "Ich bringe dich hier weg...." Nein, ich will ihn aufhalten. Er soll mich zu Inuyasha bringen. Er soll mich zurückbringen. Ich habe Angst um ihn. "Nein....", hauche ich verzweifelt, meine Lippen sind trocken geworden und mein Hals kratzt, als wäre die Kralle noch immer um meinen Hals gelegt. "Du willst, dass ich dich wieder zu diesem Verlierer zurück bringe? Er kann dich ja nicht mal beschützen....du hättest tot sein können." "Bitte...", meine Lippen formen hoffentlich die Worte, denn ich kann mich selbst nicht sprechen hören. "Meinetwegen - Kagome-chan." Er sprintet los. Der kalte Wind faucht um meine Ohren und zum ersten Mal fährt ein eiskalter Schauer aus tausend zittrigen Kristallen, die sich in meine Haut drücken wollen, durch mich hindurch. Es ist fast, als würde ich die gesamte Körperwärme auf einmal verlieren. Mich fröstelt es. Mir ist so kalt. Plötzlich rieche ich den Geruch des Todes. Wir sind dem Schlachtfeld nahe. Als wäre ein dicker Kloß im Hals, habe ich Angst auf zu sehen. Ich habe mein Gesicht gesenkt, als Kouga mich behutsam absetzt. Meine Füße sind wackelig. Ich sehe nur verwüsteten Boden, wo eben noch zuvor das blühende Leben war. Eine schiere Panik erfasst mein kräftig, schlagendes Herz. Ich will nicht aufsehen, ich habe solche schreckliche Angst. Ich will es nicht sehen, will ihn nicht dort liegen sehen. "Was ist denn mit dem Hunde-jungen los?" Ich höre, wie Kouga an mir vorbei geht, seine Schritte hallen gefährlich, wie ein Echo, über die kahle Ebene. Ich muss hoch schauen, ich muss meinen Blick zu Inuyasha lenken. "Äh---Kagome, schau lieber nicht her!" Was sagt er da? Was ist geschehen? Mein Kopf will sich heben, doch meine Angst lässt es nicht zu. Nein, nein. Nein. Meine Gedanken überschlagen sich. Was kann geschehen sein? Mein Körper verliert fast das Gleichgewicht, als die Gewissheit noch immer nicht klarer wird. Mit flatternden Knien und einer kaum beschreibbaren Gänsehaut auf den Armen gehe ich vorwärts. Die Kralle ist noch immer imaginär um meinen Hals zu spüren, als würde er noch meine Luft abdrücken wollen, kann ich mein Kinn etwas anheben. Dort...tausend tote Dämonen....unzählige liegen verstreut. Riesige Risse in der Erde zieren den verfrosteten Boden. "Naraku war hier", schlussfolgert der Wolfsjunge. Warum spricht Inuyasha nicht? Er ist doch nicht... Ich schluchze auf, obwohl ich keine Gewissheit habe. Mein Kloß im Hals wird immer breiter, die Melancholie immer schwerer, die auf mir lastet. Meine Augen werden wässrig, als ich mein Kinn noch weiter anhebe. "Wo...ist...er?" Ich spreche es aus...ich sehe nur Dämonen...einen Berg von Dämonen, der sich auftürmt, tote Leichen, die bestialisch riechen. Meine Stimme...kalt...niedergedrückt....kaum hörbar...flüsternd. "Keine Ahnung, ich kann ihn nicht riechen. Er ist wohl tot." Ich zucke zurück. Nein....nein... Ich schüttle ungläubig den Kopf. "Nein...das....kann nicht sein...", erwidere ich verletzt. "Inuyasha....", murmle ich, meine Stimme klingt hoffnungslos. Meine Augen mustern alles. Doch ich kann ihn nicht sehen. Wo ist Kirara? Wo Ist Inuyasha? Ich trete dem Leichenberg entgegen. Der Geruch nimmt mir bereits den Atem. Mehrmals muss ich nach links sehen. "Was hast du vor?" Kouga steht erstaunt neben mir. "ER ist noch hier....ich weiß es...einfach!" Was ich vorhabe weiß nicht mal ich...ich lasse mich schwerfällig in die Knie fallen. Meine Hände graben sich in den Leichenberg. Ich versuche ohne hinzusehen, die Leichenteile aus dem Weg zu Räumen. Meine Finger grabschen immer wieder in ekelige, weiche, klebrige Dinge. Ich blinzle mehrmals, blicke weg, um nicht zu sehen, wo ich hineingreife. Mir wird so übel... Er muss hier sein...ich kann ihn nur nicht sehen. Er ist noch hier. Naraku kann ihn nicht haben. "Kagome...hör auf damit", Kouga will immer wieder nach meiner Hand greifen - mich aufhalten. Doch vehement grabe ich weiter....ich will ihn nicht aufgeben. Er darf nicht tot sein, das kann nicht sein. Das würde mich nicht überzeugen. Er ist stark, er wird es geschafft haben. Doch die tiefe Nacht sagt mir bereits, dass er sich schon längst verwandelt haben muss. Als Mensch war er genauso schwach, wie ich. Vielleicht konnte er sich nicht mehr rächen. Er ist nur wegen mir gestorben. Nur weil ich dieses dumme Kribbeln in meinen Beinen hatte. Er wollte mir nur helfen und hat nur wegen mir diese Pause eingelegt. Wären wir doch bloß nie gelandet....nur nie.... "Kagome", ich höre wie er ernsthaft versucht meine Handgelenke zu fassen, doch trotz seiner Hand, die mich versucht aufzuhalten, strenge ich mich noch mehr an. "INUYASHAAAAAA", schreie ich... Mit heißen Tränen, die über meine Augenwinkel hinauslaufen, meine Wimpern verklebend richte ich meine gesamte Stärke auf den Leichenberg. Dieses abstoßende Gefühl...Dämonenleichen anzufassen...dieser ekelige Geruch von Tod und Friedhofserde....buddle ich weiter, meine Finger fassen immer wieder in klitschige, schleimige Dinge. "Er ist tot...Kagome...hör auf damit. Deine Hände sind schon voller Blut...." Total in mich gekehrt schüttle ich fast animalisch den Kopf. Nein.....er ist nicht tot. Er ist nicht tot. HÖR SOFORT AUF SOWAS ZU SAGEN! Ich fühle mich so allein, so einsam...oh Gott, bin ich etwa zu spät gekommen? Ich wollte ihn nicht zurück lassen....nein...soll das etwa das Ende gewesen sein? Ich weiß so vieles nicht über ihn, weiß nicht, wie er fühlt...ich weiß gar nichts. Eher würde ich sterben.... Das hat er gesagt....hat er sein Leben für mich geopfert? NEEEEEEIIIIIIIIIIIINNNNNNN Das werde ich nicht zulassen, ich werde dich finden. Ich weiß, du bist noch hier. Ich spüre es einfach. Mein Herz ist wie ein Eisklotz, die Kälte ist in mir gefangen. Plötzlich packt mich Kouga fester. Will mich wegziehen. Doch ich versuche ihn abzuschütteln, verziehe mein Gesicht zu Schmerzen. "Lass mich los....bitte....ich...ich....muss....", ich zeige mit funkelnd, nassen Augen auf den Leichenberg, der ziemlich verwühlt aussieht. "Denkst du etwa, dass er da irgendwo vergraben ist?---- Kagome...sieh es ein. Er ist nicht mehr hier. Vielleicht ist er tot, vielleicht auch nicht. Wir müssen hier weg!" Meine Augen sind groß, wollen nicht begreifen. Nein, ich werde erst gehen, wenn ich mich überall vergewissert habe. "Dann geh doch....ich werde ihn suchen, egal...was mit mir geschieht...ich werde ihn finden. Er hätte das gleiche getan..." Kouga schaut mich perplex an. "Aber Kagome...", er will was sagen, doch er bleibt stumm. Sein Griff wird lockerer und ich ziehe meine Hand engstirnig und mit festen Glauben weg, drehe mich wieder zu den Leichen. Der Boden unter meinen Füßen ist schlammig, meine Kniescheiben graben sich bereits selbst in den Schmutz. Meine Hände wühlen weiter...wieso kann ich ihn nicht sehen...keinen Zipfel seines Suikans, kein Aufblitzen seiner Gestalt...nichts...er kann doch nicht wirklich verschwunden sein. Ich werde sogar den Fluss neben uns durchsuchen, wenn es sein muss. Ich werde alles durchwühlen.... Keine Ahnung, ob Kouga gegangen ist, doch mir ist das alles egal. Er weiß, dass ich ihn für die Rettung danke, doch Inuyasha ist nun das wichtigste. "Bitte....Inuyasha....das kann nicht sein, nicht...nicht so...!" Meine Augen brennen, immer mehr Tränen tropfen zu Boden. Meine Seele will aufschreien, alles in mir will aufschreien. Das kann nur ein Alptraum sein. Ich schaue ab und zu hinter mich. Kouga ist weg....oh nein. Was hab ich getan? Er ist eingeschnappt, ich hab ihn verärgert, ihn verletzt mit meinen Worten. Was hab ich getan? Er hat mich gerettet und ich hab ihn zum dank...sooo mit Worten angegriffen... "Inuyasha...", ich rufe nach ihm, meiner Liebe. "Wo bist du? --- Lass mich nicht allein." "Kagome...was machst du da?" Zuerst achte ich nicht darauf, höre auch nicht, dass es nicht Kougas Stimme ist. "Bitte...Inuyasha...", ich stürze zu Boden, meine Kräfte haben mich gänzlich verlassen, meine Hände voller Blut. Dämonenblut. "Du darfst nicht tot sein....bitte nicht...ich brauche dich...ich brauche dich so sehr....", hauche ich verzweifelt auf den klitschigen Boden. Ich bin so verzweifelt. Plötzlich umfassen mich zwei starke Hände von hinten. Kouga? Nein, diese Umarmung ist anders. "Kagome...komm zu dir...was redest du denn da?" Abrupt wende ich mein Gesicht, drehe meinen Körper seitwärts. Liege schief in den Armen von....Inuyasha? Ich bin geschockt...Mein Herz schlägt mir bis zum Hals, mein Blut rauscht wirr durch meine Adern, meine Hände zittern unstet. Oh mein Gott....oh mein Gott. Seine Haare sind blutverklebt und einige dicke Haarsträhnen sind wie zusammengeknotet. Sein Gesicht ist voller tiefer Schrammen, sein Suikan ist an vielen Stellen gerissen und er hat tiefe Blutwunden, die noch immer nicht geschlossen sind. Das Blut von ihm klebt an meiner Bluse. Aber darauf fixiere ich mich gar nicht. Seine dunklen Haare, sein Gesicht so voller Verletzbarkeit. Seine braunen Augen schauen mich starr und direkt an. Er hat Schmerzen, doch die Wärme in seinen Augen ist noch immer da. Er versucht seine Schmerzen zu überspielen. "Was hat der Wolfsjunge hier zu suchen?", fragt er mich und deutet nach rechts. Kouga lehnt an einem Baumstamm. "Ich verschwinde lieber...aber wenn du Kagome noch mal so einen Schrecken einjagst, kriegst du es mit mir zu tun!" Dann nickt er mir zu und läuft in die entgegen gesetzter Richtung davon. "Du...du lebst", entfährt es mich und bin sprachlos, meine Hände fassen überglücklich an seine Schultern. Er ist real... "Warum hast du diese ganzen Dämonen durchwühlt...was hast du denn da gesucht? Kagome...?" Ich muss schlucken, ich kann keine Worte finden, die das beschreiben, was ich zu eben durchlebt habe. "Ich...habe...gedacht...tot....bist!" ich wimmere und lasse den Kopf sinken. "Kagome...", presst er durchwühlt durch seine halbgeöffneten Lippen. "Ich habe dir doch immer gesagt, dass ich nicht leicht zu töten bin!" Seine leichten Worte, die mich besänftigen sollen, lassen meine Trauer noch weiter steigern. Ich schluchze auf. "Ich hatte eher Angst um dich, Kagome...ich wollte dich retten..." Ich blinzle überrascht. "Ich habe gedacht, du hast....mich allein gelassen, ich habe...solch eine Angst gehabt! Kagome...", wieder meinen Namen, diese sanfte Stimme. Er reißt mich in die Arme und ich höre ihn husten. "Du bist schwer verletzt...Inuyasha...ich muss deine Wunden versorgen!" Ich spüre seine Wange, die meine berührt. Ich bin ihm so nah, spüre seinen Atem ganz heiß an meinem Kinn. "Mir...mir geht es gut. Naraku ist geflohen...ich konnte mich ganz gut schlagen...die Wunden sind nicht schlimm!---- Ich hatte solche Angst, als dich der Dämon gepackt hat....", fährt er fort. "Kouga hat mich gerettet!" "Dieses Mal danke ich ihn sogar dafür..." Er streicht mit seiner Hand über meinen Rücken. "Kagome...wieso hast du nur diese ganzen Dämonen durchwühlt?" "Ich habe gedacht...", presse ich atemlos hervor, "dass du....da...liegen würdest, begraben von....", ich stoppe, kann kaum nach Luft schnappen, "ich habe gedacht du wärst....tot!" Ich schmeiße mich gegen seine Brust, kann sein Herz unschuldig schlagen hören. "Ich werde dich nie allein lassen...verstehst du das? Hab keine Angst um mich!" Ich schniefe auf. Die Last weicht von mir ab... "Kirara wartet auf uns...wir sollten zu Sango und Miroku zurück!" Inuyasha hilft mir aufzustehen. Ich halte mich an seinen Armen fest. Unsere Blicke verfestigen sich. Ich schaue ihn lange an. "Wasch das Blut von deinen Händen, Kagome!", sagt er plötzlich. Ich erwidere nichts, nicke nur und lasse mich vor dem Fluss nieder. Das kalte, sprudelnde Wasser reinigt meine Hände wie von selbst. Auch Inuyashas Hände lässt das Wasser seine reinigen. "Wie sehen deine Wunden aus?", entfährt es mir. Inuyasha schaut mich an. Kurz verlegen, doch dann zieht er seinen Suikan aus und öffnet sein weißes Gewand darunter, das bereits rot gefärbt ist. Seine Mundwinkel verziehen sich, als der Stoff an seinen Wunden haften bleibt. Er fällt ein wenig nach hinten, tiefer ins Gras, als ich mich über ihn beuge. Seine nackte Brust ziert eine tiefe Schramme, die sich zu vielen anderen hinzugesellen wird. Kurz unter seinem Brustansatz jedoch ist eine tiefere Wunde. Er muss viel Blut verloren haben. Sorgend suche ich nach seinen braunen, offenen Augen, die mich auf einmal peinlich berührt anschauen. "Oh Inuyasha....und du sagst, das ist nichts?", frage ich ironischerweise und fahre über seine verkrustete Schramme, die sich bereits geschlossen hat. Er zieht die Luft ein. "Lass gut sein, das wird schon wieder!" "Unsinn...das sieht nicht gut aus. Doch ich habe nichts dabei um deine Wunden zu desinfizieren...." "Na dann können wir auch aufbrechen. Mir geht es gut", sagt er schnell und will sich wieder aufsetzen. "Du bist den Tod fast entkommen, wie es aussieht." Ich schaue auf seine Bauchwunde. "Feh...ich hatte schon schlimmere Wunden!" Wir schauen uns wieder länger an. "Na wie du meinst....dann lass uns erst zurückfliegen. Vielleicht krieg ich in dem Dorf ein paar Sachen zusammen, um deine Wunden zu säubern..." Inuyasha nickt kaum merklich, schaut mich noch immer an. Er sieht nicht weg? "Wenn du meinst", sagt er knapp und will aufstehen...sofort fällt er zurück und ihm entfällt ein schweres Seufzen. "Was...was ist?" Ich beuge mich sofort über ihn. "Weiß nicht...ich..." Er will sich wieder aufsetzen und hält sich dazu noch an der Hüfte. "Ich hätte mich nicht hinsetzen sollen", entfährt es ihm leicht hämisch. Ich verdrehe die Augen. "Kirara!", rufe ich nach der Dämonenkatze und bin erstaunt dass sie noch gesund und ohne Wunden zu uns kommt. Sie schaut mich an und ich versuche ihr klar zu machen, dass sie sich zu Boden legen soll, damit ich Inuyasha auf sie legen kann. "Was soll das werden?", fragt Inuyasha mich und blickt mich wieder mit einem störrischen Blick an. "Ich bringe dich heil ins Dorf zurück...du wirst schon sehen!" "Kagome...", plötzlich umfasst er mein Handgelenk. Seine hand ist noch feucht vom Wasser, ein unbeschreibliches Kribbeln kann ich nun auf meinen Fingern spüren. Ich begegne seinem Blick. Verfalle in eine Art Trance, während ich ihn beobachte. "Inuyasha....", sage ich nur leise, als er mich plötzlich zu sich zu Boden zieht. Kirara zischt überrascht auf und geht zwei Schritte zurück, als ich wie eine Feder auf seinen Körper lande. Ich bin seinem Gesicht so nah...Er schaut mich wieder an, seine braunen Augen kommen mir so verschlossen vor - für einen Moment. Dann legt er seine Arme fest um mich und hält mich einfach so. Er drückt mich ganz nah an sich heran. Erstaunt entweicht mir die Luft. "Ich darf dich nie verlieren - versprich mir das, Kagome!" Seine Worte sind so....ehrlich gemeint, so gutmütig und sanft. Ich nicke. "Dann verspreche mir dasselbe", antworte ich. Unsere Blicke haften wie Magnete aufeinander Er nickt nicht, er antwortet nicht. "Ich kann es dir nicht versprechen....ich werde dich immer beschützen", erklärt er mir. Seine dunklen Ponysträhnen liegen feucht auf seiner Stirn. Mein Blick verfestigt sich auf seine Lippen. Langsam tausche ich wieder einen Blick mit ihm. Es fällt mir schwer. "Ich hatte Angst um dich...", fange ich an. Meine Hand legt sich wie von allein um seine Wange. Doch schließlich dreht er sein Gesicht weg von mir. "So leicht bin ich nicht zu töten - merk dir das endlich, Kagome!" Dann schiebt er mich von ihm runter. Und hievt sich allein auf Kiraras Rücken. Sprachlos schaue ich zu. "Wir sollten nun los...", spricht er mich an. Ich verflüchtige meine Gedanken, ich sollte das alles nicht so ernst nehmen. Auch wenn er manchmal solche Andeutungen macht, mich so umarmt, das hat nie was zu bedeuten. Ich nicke ihm zu und setze mich hinter ihm. Er liegt fast, als das er sitzt und ich versuche seine Hüften zu umfassen, lasse ihn ein wenig Spielraum, sich zu mir nach hinten zu lehnen, wenn er das auch will. Dann steigt Kirara in die Lüfte und wir netfernen uns von diesem schrecklichen Ort. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)