Somebody's watching over me von abgemeldet (Inuyasha & Kagome) ================================================================================ Kapitel 3: Teil 3: Irgendetwas passiert mit mir... -------------------------------------------------- Teil 3: Irgendetwas passiert mit mir... Ich will nicht mehr zurück. Jetzt nicht mehr, ich geh einfach nicht. Bleibe für ewiglich zu Hause. Ich kann ihn nicht mehr wieder sehen. Nicht wo er Kikyo liebt. Ich glaube das nicht und will mir keine weiteren Gedanken zu diesem Paar machen. Ich habe da nichts entgegenzusetzen. Diese Liebe ist schon so lange...und ich? Glaube ich wirklich, dass ich mich dazwischen stellen kann? Ich stehe auf, gehe langsam runter in die Küche, meine Füße berühren nur sanft den Boden und jede Treppenstufe knarrt, als wäre ein Laster kurzerhand stehen geblieben. Unten höre ich bereits wohltuende Geräusche. Meine Mutter. "Guten Morgen, Kagome. Ich habe Frühstuck gemacht. Sag mal - geht es dir nicht gut? Du hast ja ganz viele rote Flecken im Gesicht?" Meine Mutter lässt es sich nicht nehmen, auf mich zuzukommen und mich gänzlich abzusondieren. "Hast du etwa geweint?" "Geweint? Ich -...", ich halte die Luft kurz an und schüttle schnell den Kopf. "Kagome, was ist los?" Besorgt legt sie ihre Hände auf meine Schultern. "Willst du es mir nicht sagen?" Wieso bohrt sie weiter in diese Wunde, wieso hört sie nicht auf? Merkt sie den nicht, dass ich nicht reden will. "Inuyasha war hier", ruft ein gutgelaunter Bruder namens Sota in die Küche. Meine Wut schlägt sich in meinem Gesicht hier. "DER HAT NICHTS DAMIT ZU TUN!", schreie ich sofort und werfe Sota einen giftigen Blick zu. "Ich verstehe", meint meine Mutter auf einmal. Ich stemme meine Hände in die Hüften. "Ich habe nicht wegen Inuyasha geweint - klar?" Ich versuche mich zu rechtfertigen, merke jedoch, dass mir meine Mutter nicht glaubt und wohl viel eher das Gegenteil denkt. "Kagome, du kannst es mir doch sagen!", meint meine Mutter sanft und sieht mich auch noch mit diesem fürsorglichen Blick an. Ich schweife ab, mein Blick manifestiert sich in der Küchenuhr. "Inuyasha war ziemlich schnell weggelaufen - was habt ihr denn so laut besprochen?" Sota steht neben mir und zupft an meinem Ärmel. "ES GIBT NICHTS ZU SAGEN!", grummle ich und stampfe zur Haustür. "Liebeskummer. Ganz klar!" Ich höre meine Mutter, das war Absicht. Doch ich habe kein Liebeskummer, wieso dnen auch? Pah, er kann mir gestohlen bleiben. Hast du das gehört, Inuyasha? Ich sitze auf der Parkbank und schaue zu dem heiligen Baum. Der Baum ist etwas Besonderes. Ich fühle, wie meine Mutter näher kommt. "Hier...ich hab dir dein Frühstück gebracht!" Sie setzt sich neben mich und reicht mir einen vollen Teller. Mein Magen knurrt. "Weißt du, Kagome...was Liebe bedeutet?" Ich halte inne. Schaue verblüfft zu meiner Mutter, die ihr Gesicht zu dem Baum gehoben hat. "W-was?" "Du liebst ihn. Habe ich recht?" "Äh...äh...ich...!" "Du tust es. Das sehe ich. Ich bin deine Mutter!" Sie lächelt mich an. Wieso weiß sie immer alles? Langsam versuche auch ich zu lächeln und schaue zu der Baumkrone empor, die sich im Wind wiegt. "Nun Kagome...wenn du es ihm nicht sagst, wird es für dich immer mehr zu einer Qual werden!" "Er liebt mich nicht!" Nun war es raus und meine Mutter nickt nur wissentlich. Ich musste keine richtige Antwort, wie "Ja" oder "Nein" sagen. Das hatte auch schon genügt, um meiner Mutter zu zeigen, dass sie mit ihrer Vermutung Recht hatte. "Ach Kagome...woran machst du das fest?" "Ich...ich weiß es einfach. Er redet nur über sie!" "Das ist doch ganz normal. Kagome...er liebt dich!" "Woher willst du das wissen? Du bist ja nicht ständig bei ihm!" "Wenn er hier ist, spricht sein Körper eine ganz andere Sprache und die spürt eine jede Mutter! Warum würde er sonst so oft zu dir kommen? Sich so um dich bemühen, damit du erst gar keine anderen Verabredungen hast?" "Ich soll halt so oft es geht in seine Zeit wechseln!" "Das ist doch kein GRUND, Kagome. Ich sag dir den wahren Grund: Er will dich nicht an jemand anderen verlieren, weil er dich auch liebt!" Ich muss den Kopf schütteln, bei meiner Mutter hört sich das alles so normal an, so einleuchtend. Aber Inuyasha ist nicht normal. "Ich gehe wieder rein, Dein Großvater und ich sind heute Abend nicht da und kommen erst spät zurück. Denk darüber nach, was ich dir gesagt habe!" * Die zeit vergeht wie im Flug und währen dich vor dem Fernseher sitze und versuche das von heute Morgen zu vergessen und einfach nur abzuschalten, genieße ich diese Ruhe. Sota ist bei seinem Freund Fußball spielen und ich bin mal ganz allein im Haus. Wenigstens etwas, obwohl der regen draußen echt nervig ist und meine jetzige Situation nur deutlich wieder spiegelt. Inuyasha, er liebt mich nicht, was meine Mutter da immer sehen will. Das ist Schwachsinn. Eindeutig. Nun würde er sie treffen...ob er es ihr schon gesagt hat? Ob sie sich gerade küssen? Gott, ich wollte doch nicht an ihn denken. Das Fernseh-Programm verschwimmt vor meinen Augen. Der Nachrichtensprecher spricht wie durch einen Wattebausch und dringt ziemlich leise zu mir. Als plötzlich... Jemand klopft an die Tür...mehrmals. Immer lauter, fordernder. Etwa Sota? Langsam stehe ich auf und schlürfe zum Flur. Als ich die Tür öffne, klatscht mir regen ins Gesicht und ich sehe...ihn. Der Regen in seinem Gesicht. Die nassen Strähnen, die auf seiner Haut zu kleben scheinen. Diese sonnengelben Augen, die voller Traurigkeit und Hoffnungslosigkeit mich ansehen. Sein zittriger Körper und der Suikan, der nur so durchgeweicht ist von dem dichten Regen, der draußen herrscht. Stille. Wir müssen nichts sagen, denn der Augenblick sagt genug. Seine Haut ist so bleich, fast weiß. Der Glanz in seinen wunderschönen Augen ist verschwunden, eine Leere hat nun darin Platz gefunden. Ich trete einen Schritt zurück, lasse ihn ins Haus schreiten. Er ist vollkommen verstört, und zittert am ganzen Leib. Er sieht mich nur an, so hilfebedürftig wie ein Baby. Ich spüre wie seine Traurigkeit auch auf mich überschwappen will. Wie ich ihn liebe. Doch diese Art kenne ich noch nicht von ihm, diese Art ist so schutzlos. Dem Schicksal so hilflos ausgeliefert. Er hat sein Gesicht gesenkt, fast ehrfurchtvoll folgt er mir und hinterlässt eine nasse Verzierung auf dem Boden. Seine Füße quietschen bei jedem erneuten Auftreten. Ich kann hören, wie er schwer atmet, die Last auf seinem Herzen ist schon so groß geworden, dass sein Körper alles versucht, um es zu verarbeiten. Er folgt mir, bleibt stehen und schaut mich wieder an, als ich mein Gesicht verwirrt zu ihm wende. Er öffnet seinen Mund, will etwas sagen, womöglich seine jetzigen Gefühle schildern, mit jemanden reden, doch aus seinen Lippen kommt kein Ton. Er senkt das Gesicht wehmütig zu Boden, fährt sich ein wenig fahrig durch das Gesichtsfeld, streicht sich dadurch noch mehr silbrige, nasse Strähnen vor die Augen. "Setz, dich doch...", sage ich nur vorsichtig, kann nicht mit diesem Moment umgehen. Er ist hier, hier im Wohnzimmer. Aber dieses Mal ist die Situation so anders. Was war geschehen? Und er ist völlig hilflos, wieso ist er gerade zu mir gekommen? Er mustert mich nur und seine Leere macht mich traurig. Ich fühle die Anspannung in der Luft, er möchte mit mir reden. Das kann ich ganz deutlich spüren. Doch er schafft es einfach nicht, sein Körper weigert sich noch, darüber zu sprechen. Ich weiß, wie sehr es ihm schmerzt. Ich kann ihm diesen Schmerz nicht nehmen, ich verstehe das alles selbst ja nicht. Was war geschehen? War er schon bei ihr gewesen? Vorsichtig, lautlos und schweigend setzt er sich mitten auf die Couch und sackt hilflos und geknickt zusammen "Kagome...!" Er schafft es nur, meinen Namen zu sagen, als er mich dann noch mit den glänzenden Augen ansieht, bin ich erneut den Tränen nahe. Doch ich darf nicht heulen, nicht vor ihm. Nicht jetzt, nicht wo er doch eigentlich heulen sollte. Besonders jetzt nicht, wo er doch meine Stütze braucht. Ich sehe es ihm doch so deutlich an, dass etwas nicht stimmt. Ich gehe langsam auf ihn zu und setze mich neben ihm. Er fährt sich wieder mit einer Hand durchs feuchte Gesicht. Dann plötzlich schluchzt er auf. Ich bin ein wenig geschockt, hätte nicht mit so was gerechnet. Nicht bei Inuyasha. "Es wird alles wieder...gut", murmle ich leise und strecke meine Hand nach ihm aus. Bleibe mitten in der Bewegung stehen. Soll ich ihn berühren, will er das überhaupt? "Ich...glaube...das nicht! Einfach nicht...nein...", höre ich ihn stockend flüstern. Seine Stimme hört sich krächzend an, als fiele es ihm schwer, normal zu sprechen. Man spürt, dass er versucht den Tränenschwall zu verhindern, der bereits in ihm lauert. Schließlich schaffe ich es noch rechtzeitig meine Hand auf seine Schulter abzulegen. Sein Schutzanzug ist klitschnass. Er zittert. Als ob er mich erst jetzt wahrnimmt, fällt er wie ein Stein seitlich zu mir. Mit meiner anderen Hand fange ich ihn etwas ungeschickt auf. Sein Kopf landet auf meinem Bauch, fast schon auf meinem Schoß. Seine Hände umarmen mich so fest, als würde ich seinen letzten Anker für Rettung bedeuten "Warum - hat....hat...hat sie das getan? Kagome? ---Kagome? Sag es mir!" Es hört sich an wie eine Forderung. Doch seine Stimme bebt unter dieser Düsterkeit. "Was? Wenn du es mir nicht sagst, dann....", fange ich an Langsam streiche ich ihm über den Hinterkopf. Seine dichte Fülle des Haares ist nun etwas chaotisch geworden, das ganze Volumen ist durch den Regen wie fort gewaschen. Ich schaue ihn an, kann einfach nichts sagen. Er schaut zu mir auf, wie ein hilfloses Kind. Dann versucht er zu lächeln, was allerdings kläglich scheitert. "Shhh", murmle ich, "komm erst mal mit. Du bist ja ganz nass!" Ich reiche ihm die Hand. Er umfasst sie so fest, dass ich für einen Moment wie eine Salzsäule erstarre. Weiß Kikyo, dass er bei mir ist? Er folgt mir wortlos. Erst in meinem Zimmer, kann ich hören, wie er erneut versucht, etwas zu sagen. "Ich bin wie gelähmt durch den Wald gelaufen, ich wusste...nicht....zu wem ich gehöre. Und dann...dann, stand ich vor deinem Haus!" Will er nun erklären, wieso er hier ist? Zuerst verstehe ich seine Worte nicht, weiß nicht, wie er das meint. Ich bin wie routiniert und drücke ihn auf mein Einzelbett hinab. Gehe aus meinem Zimmer, hinein ins Bad und suchen Handtücher. Als ich zurückkomme, bleibe ich in der Tür stehen. Er sitzt noch immer auf der Bettkante, aber dieses Mal hat er meinen Teddy in den Händen. Ich muss lächeln. Inuyasha und ein Teddy? "Kagome?" Er hat mich wohl gehört, doch ich kann meinen Blick von meinen Teddy nicht wegnehmen, Er streicht mit seinem Daumen über das braune, kuschelige Fell und schaut ihn sich lange an. "Äh-m...hier!" Ich komme näher und hocke mich vor seinen Füßen. Ich reiche ihm ein Handtuch, doch er schaut noch immer auf den kleinen Teddy. Er reagiert gar nicht. Meine Augen studieren ihn, sehen von seinen Haaren hinab, über die Augen und zum Kinn. Als ob ich das schon immer gemacht habe, nehme ich selbst das Handtuch und rubble wie automatisch über seine nassen Haare. Ich höre ihn seufzen, als er den Kopf senkt. Erst jetzt wird mir heiß im Körper. Was tue ich nur? Warum ist er nur hergekommen? Dann, als ich glaube, dass seine Haare einigermaßen trocken wirken, nehme ich eine Strähne ganz leicht und lasse sie durch die Finger gleiten und halte das Handtuch etwas ungeschickt vor seinem Gesicht. Er mustert mich und unsere Blicke bleiben aneinander hängen. "Dein Gesicht...äh...ist...noch nass....also...wenn du...", ich deute mit meinen Augen auf das Handtuch. Er sollte das lieber machen. "Nein...ich...", er wendet sich kurz ab, atmet durch, schaut wieder auf den Teddy, der auf seinen Schoß gelandet ist, "mach du...das Kagome!" Er sieht mich wieder mit diesem Blick an. Ich kann ihm nichts abschlagen. Ich beiße mir auf die Lippe und dann streiche ich so sanft ich kann über die Stirn. Es ist schon komisch ihn zu berühren. Ich muss mir allerdings klar machen, dass das nur durch ein Handtuch geschieht. Als ich etwas nach unten ziehe, werden seine Augen wieder sichtbar. Ich muss schlucken. Er sieht so traurig aus. Das Wasser auf seinem Gesicht ist nicht nur von dem Regen... Das sehe ich jetzt - denn er weint. Ich stocke zuerst, bin fassungslos. Er weint....vor mir? "M-mach...weiter", bittet er leise. Seine Stimme trotzt nur so vor Kummer. Ich versuche ein Nicken anzudeuten, als ich versuche über seine Wangen zu streichen. Oh Inuyasha! Was machst du mit mir? Gerade, als ich dich vergessen will... Er umfasst plötzlich mein Handgelenk, hält meine Hand fest. "Danke!" Er sieht mich wieder an, so lange, dass ich mich selbst wundere, dass ich ihm standhalten kann. "Du...du kannst hier schlafen. Ich meine...na du weißt schon, wie ich das meine...", versuche ich. Wieso rede ich nur in abgehackten Sätzen? Der Hanyou nickt langsam. "Darf ich das solange halten?" Ich runzle die Stirn. Meint er meine Hand? "Der Teddy! Es erinnert mich an meine Mutter, sie hat mir auch mal aus Stoff so was Ähnliches genäht." Ich muss lächeln. Ich stelle mir den kleinen Inuyasha mit einem Stofftier vor. "Natürlich!" "Und wo willst du schlafen? Ich will dir nicht dein Bett nehmen!" "Ist schon okay. Wirklich! Ich komm gleich zurück!" Ich lasse ihn allein. Erst im Flur lehne ich mich gegen die Wand und atme tief durch. Er ist hier. Hier in meinem Zimmer, hält meinen Lieblingsteddy und schläft in meinem Bett. Okay, ganz ruhig Kagome. Er ist nur wegen Kikyo hier....etwas muss passiert sein. Das hat nichts mit dir zu tun. Du bist nur ein Mittel zum Zweck. Als ich wieder durch meine Tür schiele, liegt er schon auf meinem Bett, der Teddy liegt dicht neben sein Gesicht und er hat die Augen geschlossen. Ein Glücksgefühl besonderer Art durchfährt mich. Ich trete wieder leise ins Zimmer und möchte ihm zärtlich und sanft meine Decke über den Körper legen. Sein Suikan ist noch nass...sollte ich? Ach nein...du kannst ihm unmöglich den Suikan ausziehen. Denk nach...lass es einfach. Aber wenn er sich dadurch erkältet? Du bist nicht für alles verantwortlich, Kagome. Ich nicke mir selbst zu und ich lege ihm die Decke langsam drüber. Als plötzlich im Flur das Licht angeht. Ich höre Schritte. Oh Mist! Meine Mutter oder Großvater? Die wissen nicht, dass Inuyasha... und auch wenn, sie würden nur falsche Schlüsse ziehen. Was mache ich denn jetzt? Meine Gedanken überschlagen sich. Und schließlich...ich versuche mich neben Inuyasha zu zwängen, der bereits eingeschlafen ist. Er muss ziemlich fertig gewesen sein. Ich ziehe die Decke so über mich, dass der Hanyou hinter mir verschwindet. Ich spüre ihn dicht hinter mir... Falscher Gedanke, am falschen Ort. Lege dich einfach schlafen. Und in genau dem Moment, wo ich die Augen schließe, wird meine Zimmertür geöffnet. "Kagome?" es ist mein Bruder. Ich höre Inuyasha hinter mir atmen. Hoffentlich knipst mein Bruder das Licht nicht an. Dann ist alles aus. "Ich dachte, ich hätte was gehört!" Ich halte die Luft an. Als mein Bruder wieder die Tür schließt, lasse ich die Luft entweichen. So, nun kann ich im Wohnzimmer schlafen. Ich will gerade aus dieser unbequemen Lage aufstehen, als Inuyasha wohl eher unbeabsichtigt seine Hand um mich legt. Ich bin zu einer Salzsäule erstarrt, spüre den Teddy in meinen Rücken drücken, als er sich auch noch an mich drückt. Für einen Moment, will ich doch noch aufstehen, doch dann... Ich kann sein Herz schlagen hören. So nah... Ich kann nicht aufstehen. Jetzt nicht! Warum kommt Sota auch gerade jetzt in mein Zimmer? Sonst stört er sich doch auch um kein Geräusch und seit wann ist er wieder zurück? Und hat er etwas gesehen? Hat er Inuyasha vielleicht gesehen? Ich versuche ganz still zu liegen, doch mein Herz schlägt so laut, ich wünsche mir so sehr, dass er es nicht hören kann. Ich bin total aufgeregt, dass er nun dicht neben mir liegt. Sein Suikan ist noch immer feucht, ich kann ihn an meinem Rücken fühlen, wie auch bei mir die Nässe langsam überweichen will. Ich kneife fest die Augen zusammen. Was kann nur geschehen sein? Hat Kikyo ihm einen Korb gegeben? Nein - so was blödes, was ich immer denke! Aber was dann? Er sah so erschüttert aus, als hätte er etwas gesehen, was er lieber nie in seinem Leben gesehen hätte. Aber was war es? Sein Atem geht langsam, sehr flach und ruhig. Er merkt meine Nervosität gar nicht. Vielleicht ist das auch gut so. Aber soll ich ihn morgen darauf ansprechen...soll ich ihn fragen? Ich kann nur nicht einschlafen, am Liebsten würde ich alles sofort und direkt machen. Ich würde mich umdrehen, ihn küssen und umarmen. Ihm sagen, dass ich ihn liebe und er Kikyo vergessen soll. Aber ich bin zu schüchtern, wenn es sich um Inuyasha handelt. Er ist so unberechenbar, ich weiß nie, wie er sich verhalten wird. Manchmal kommt es mir so vor, als würde er auch was fühlen, nur ich bin mir nie hundertprozentig sicher und im nächsten Moment werden wir beide rot und schauen uns gegenseitig nicht mehr in die Augen. Es ist nie dazu gekommen, einen Schritt über diese peinliche Szenerie zu unternehmen, einfach weiterzugehen. Mal austesten, was passieren würde - zwischen uns. Aber das traue ich mich nicht und er sich auch nicht, denn da ist noch Kikyo, die ihm mehr bedeutet, als meine Wenigkeit. Obwohl ich mich schon zu seiner besten Freundin zähle. Kann ich so was eigentlich mit Gewissheit sagen? Beste Freundin? Bin ich nicht etwas dazwischen? Wie würde er unsere Beziehung bezeichnen, als Freundschaft? Oder mehr? Manchmal wünschte ich, seine Gedanken lesen zu können. "Gute Nacht, Inuyasha!", murmle ich und bin mir sicher, dass er es sowieso nicht gehört hat, schließlich schaffe ich es, meine Augen zu schließen und weg zu driften, obwohl es mir schwer fällt. * Ich wache auf, mir ist ungewöhnlich kalt und dieser Schauer über meinen Rücken, etwas fehlt. Aber was? Und was war gestern nur passiert? Langsam drehe ich mich herum und versuche mich in eine halbwegs, aufrechte Sitzhaltung zu bringen. Ein Lächeln huscht über mein Gesicht. Das hat gefehlt: Die Bettdecke! Inuyasha ist ganz zur Wand gerückt und die Decke ist wohl nun nur für ihn, denn er hat sich völlig darin eingehüllt. Ich neige meinen Kopf zu ihm hinab und erkenne, dass er nach Regen duftet. Er hat noch die Augen geschlossen, doch er atmet sehr schlecht. Auf meiner Stirn bilden sich Fragezeichen und langsam mache ich mir Sorgen. Denn immer wieder höre ich ein Pfeifen, wenn er einatmet und ein Rasseln. Hat er sich etwa doch erkältet? Langsam weiche ich noch weiter über ihm und lege meine Hand auf seine Stirn. Erschrocken ziehe ich diese wieder zurück. Sie ist kochendheiß. Oh mein Gott. Er hat Fieber! Das ist das erste was ich denken kann und sofort versuche ich ihn zu wecken. "Was ist....", murmelt er und beginnt zu niesen. Das muss ihn nun völlig aus der Schlaftrunkenheit gerissen zu haben. Erschrocken fährt er hoch. Sofort macht er ein Gesicht, dass ziemlich schmerzempfindlich aussieht. Dann greift er sich an die Stirn. "Ahhhh.....", flüstert er nur heiser und macht ein Gesichtsausdruck, der nur Schmerzen zu kennen scheint. "Kagome...was hast du gemacht?" Er sieht mich an und will immer wieder die Augen schließen. "Was ist mit mir?" Er will eine Antwort, doch ich sitze nur wie versteinert neben ihm. "Du---du hast dir wohl von gestern eine Erkältung eingefangen!" Inuyasha grunzt nur: "Keh! Das kann gar nicht sein, ich werde so gut wie nie krank, eigentlich gar nicht!" "Tja dieses Mal bist du aber krank. Du hast Fieber und du...!" Ich schaue ihn noch mal direkt an, "du musst dir diese Sachen endlich ausziehen!" "Aber...Kagome...!" Auf seiner Nase erscheint ein roter Schimmer. "Mir ist aber so eiskalt..." Er zieht sich die Decke wieder bis zum Hals. Was mache ich denn jetzt nur? "Deine Sachen sind nur schuld, du warst ja klitschnass...aber du wolltest ja nicht hören!" "Keh...ich hatte andere Sorgen. Jetzt hilf mir schon!" Er sieht mich an, als wäre ich ganz allein Schuld an der Misere. Meine Gedanken nehmen an einem Wettlauf teil. Was soll ich machen? Überleg einfach. "Ich geh schnell runter und du ziehst dir währenddessen deinen Suikan aus." "Nein!" "DOCH! Und keine Widerrede!" Ich stehe auf und stutze ihn mit meinen Blicken zurecht. Er legt sich wieder zurück und schaut mich an. Sein Blick ist so....unglücklich. "Sonst wirst du gar nicht mehr gesund!", erkläre ich. "So ein Unsinn...ich bin schneller gesund, als du denkst. Ich bin ja nicht wie du, Kagome!" Pah, was will er denn damit sagen? "Mach was ich dir gesagt habe!" Ich renne raus, ich hab nur Schuld daran, dass er krank geworden ist. Nur ich, ich hätte mich darum kümmern müssen. Wenn er verletzt oder krank ist, dann ist er immer so unberechenbar und launisch. Unten in der Küche sehe ich bereits meine Mutter. "Ma...Ma!", rufe ich schon in der Türschwelle. "Was ist denn nur los? Kagome, was ist passiert?" "Inuyasha. Er ist krank, ich weiß nicht, was ich machen soll!" "Wie? - äh....Kagome. Aber...ist er etwa hier?" Ich nicke schnell. "Er ist in meinem Bett! Er hat Fieber und ich glaube eine Erkältung" Egal, wie zweideutig das klingen mag, ihm muss geholfen werden. Meine Mutter sieht mich erstaunt an, dann huscht ein merkwürdiges Grinsen über ihr Gesicht. "Ach so ist das!" "Ich will nicht wissen, was du denkst!", sage ich schnell. "In Ordnung, Kagome. Ich kümmere mich darum. Es ist nun am Besten wenn du ihn warm hältst. Ich brühe einen Kamillentee auf und koche eine Hühnersuppe, das ist immer ganz gut für Erkältungen, vielleicht lässt du ihm auch Wasser in die Wanne rein!" Warm halten? Meine Augenbraue zuckt nach oben. Wanne? "Und wenn er nasse Sachen angehabt hat, ist das nur ersichtlich, dass er krank geworden ist", tadelt sie mich plötzlich. Wieder wackelt meine Augenbraue nach oben und unten. Wie? "Nun kümmere dich schon um ihn. Hier ist das Fieberthermometer!" Sie reicht es mir, nachdem sie das kleine Gerät aus dem Schrank gefischt hatte. Ich nicke nur. Dann renne ich wieder hoch, als ich meine Tür aufreiße, bleibe ich stehen, halte die Luft an. Als wäre die Zeit stehen geblieben, starrt Inuyasha mich an. Er steht genau im Zimmer und hat bereits seinen Suikan zu Boden fallen lassen. Er wollte sich wohl gerade den Morgenmantel nehmen, den ich - den genauen Zeitpunkt fällt mir nicht mehr ein - von meinem Großvater entwendet hatte. Doch dieser liegt noch auf meinem Bett und ich habe den teuren Genuss, Inuyashas hintere, nackte Partie zu bewundern. Meine Augenbraue zuckt wieder unkontrolliert, sollte ich nun schreien? "Ähhh....kannst du dich auch umdrehen?", raunt er. Ist die Zeit stehen geblieben? Erst jetzt merke ich, wie ich rot und heiß werde. Schließlich schaffe ich es, mich umzudrehen. Mein Herz schlägt bis zum Hals. Oh Gott. "Jetzt kannst du gucken!" Er niest erneut und hustet plötzlich. Besorgt schaue ich wieder ins Zimmer. Er hat sich den Morgenmantel übergeworfen und die Bettdecke um sich geschlungen. "Hier...ich will dein Fieber messen!" Ich komme näher, habe plötzlich Panik, ihm näher zu kommen. "Ich habe aber kein Fieber, mir ist eiskalt!" "Das ist normal, glaube ich. Hier....du musst das kurz in den Mund nehmen!" Er schaut auf das Thermometer, als wäre es ausserirdisch. "Wie? Was soll das sein? In den Mund? Keh - auf keinen Fall!" Er zieht eine Schnute mit einem schmerzverzerrten Gesicht. "Mach schon!" Ich gehe in die Hocke und will das Thermometer durch seine zusammengepressten Lippen schieben. "N....neee....", nuschelt er unmissverständlich. Er zieht sein Gesicht etwas zurück und schüttelt angewidert den Kopf. "Kann man das nicht anders messen?" Na ja eigentlich schon, aber das musste er ja nicht wissen. "Es dauert nicht lange. Bitte Inuyasha! Vertrau mir!" Jetzt sieht er mich an, unsere Blicke treffen sich, dann öffnet er den Mund und ich kann das Thermometer unter seine Zunge legen. "So Mund wieder zu...jetzt müssen wir abwarten!" Genüsslich knabbert er mit seinen Zähnen auf dem Thermometer herum und starrt mich an. "Ich muss - aber heute - wieder zurück!", flüstert er neben das Fiebermessgerät hindurch. "Du gehst nirgendwo hin", sage ich streng. Inuyasha sieht mich verblüfft an. "Du kannst mich nicht aufhalten!", murmelt er. "MACH PLATZ!" Inuyasha knallt nach hinten und landet unweich auf der Decke. Dann fängt er an zu husten und spuckt das Thermometer aus. Ich starre ihn nur an, als das Husten noch schlimmer wird. Oh nein, das wollte ich nicht. Er bäumt sich kurz auf und scheint sich allen Übels auch noch verschluckt zu haben. Seine Augen quellen fast aus den Höhlen, als er versucht das Husten einzustellen. Allerdings wird es dadurch nur noch schlimmer und sein Husten hört sich nun nicht mehr gesund an, sondern viel mehr nach einem Erstickungsanfall - endlich befreie ich mich aus dieser Starre und knie vor ihm nieder. Fasse auf seine Schultern, will dass er mich ansieht. Doch er kann nicht, sein Husten zwingt ihn dazu, von mir wegzusehen. "D-das wollte ich nicht...Inuyasha....ganz ruhig atmen. Okay?" Ich klopfe auf seinem Rücken, will so den Husten etwas lösen. Inuyasha beugt sich etwas nach vorne, seine Stirn berührt fast meine, sein Keuchen wird bereits ruhiger, doch das Rasseln in seinen Lungen plötzlich hörbarer. Oh Gott, das wird doch nicht noch eine üble Lungenentzündung? Endlich beruhigen sich seine Bronchien und er sieht erleichtert auf. "Mach...das nie wieder", keucht er. "O-Okay", stammle ich schnell und streiche ihm über die Stirn. "Geht's wieder?", frage ich fürsorglich. Er nickt und nuschelt so etwas wie "Ja!". Ich fasse neben ihm und hebe das Thermometer hoch. Es ihm nochmals geben zu wollen, halte ich zu riskant, vielleicht schiebe ich das auf später? "Komm leg dich etwas hin. Meine Mutter hat Tee gemacht!" "Was? Keh - sie soll sich nicht um mich kümmern, Kagome...!" Er zieht eine Schnute und schaut mich flehend an. "Sie kennt sich aber damit besser aus....hey, weißt du noch, als ich diese Erkältung hatte, du hast mir doch mal diesen Trank zubereitet....was war da drin? Ich könnte ihn ja für dich machen!" "Äh....ähhhh....nein....nein auf keinen Fall!", ringt er. "Der hilft mir nicht!" "Aber ich dachte, deine Mutter hat ihn dir immer zubereitet?" Argwöhnisch betrachte ich den Hanyou. Der versucht sich irgendwie rauszureden. "Ja schon, aber das würde zulange dauern. Und du hast auch nicht die Zutaten!" "Welche Zutaten braucht man denn?" Inuyasha schaut mich peinlich berührt an. "Äh - hab ich vergessen", sagt er fast zu schnell. "Inuyasha - du verheimlichst mir doch nichts, oder?" "N...Nein", gesteht er. Ich runzle die Stirn, aber dieser Hanyou ist so stur, aus dem würde ich nie was rauskriegen. "Hier ist der Tee! Hallo Inuyasha....wie fühlst du dich? Ich habe eine gesunde Hühnersuppe aufgesetzt!" Meine Mutter kommt herein und schaut sofort zu uns beiden. Ihr Blick sagt alles. Mit rötlichem Schimmer auf den Wangen schaue ich kurz zu Boden. "Nicht so gut, mir ist kalt und ich scheine Fieber zu haben, ebenso Husten!" Zur Unterstützung hustet er tatsächlich und dieses Mal hört es sich gar nicht gut an. Ich verziehe die Mundwinkel und betrachte meine Mutter. "Wir haben noch einen Hustensaft im Haus, ebenso Erkältungstabletten", erinnert sie sich und scheint uns in ihren Gedankengängen völlig vergessen zu haben, denn sie geht einfach mit einem weiter führenden Selbstgespräch aus dem Zimmer. "Gibst du mir den Tee, Kagome?" Ich nicke und reiche ihm die dampfende Tasse. Dann stutze ich erst einmal. "Warte! Der ist noch zu heiß!" Doch schon zu spät, er hat bereits daran genippt. Dann presst er seine Lippen zusammen, verzieht sein Gesicht zu einer Grimasse. Dann schluckt er. "Keh....", murmelt er mit einer Hand vor dem Mund. "Verdammt...das war heiß! Ich hab mir die Zunge verbrannt!" "Das tut mir so leid - aber du bist einfach zu gierig!" "Pah...ich und gierig!" Er verschränkt die Arme vor die Brust und schaut mich auffordernd an. "Meine Mutter hat vorgeschlagen, dass du erst einmal ein heißes Bad nimmst!" Seine sonnengelben Augen werden für einen Moment größer. "B-bei---bei euch?", fragt er verwirrt. "Natürlich bei uns. Wir haben auch noch ein paar Erkältungstropfen, die man ins Wasser gießen kann. Glaub mir, danach fühlst du dich besser. Ich komm gleich wieder!" An meiner Zimmertür jedoch werde ich noch von seinen merkwürdigen Wörten zurückgehalten. Ich kann in dieser Sekunde echt froh sein, dass er meine Mimik nicht sehen kann. "Kagome....lass mich nicht allein. Bitte...komm zurück!" Ich lege meine hand auf den Türrahmen, versuche seine Worte erneut zu interpretieren. Das sollte ich lassen, denn da gibt's nicht zu interpretieren. Verdammt noch mal. "Ich komme zurück, Inuyasha. Das werde ich immer tun!" Dann gehe ich ins Bad und suche nach den Erkältungstropfen, die sich im heißen Wasser auflösen. Dass er hier ist wirft mich völlig aus der Bahn - gerade Inuyasha. Wieso musste er herkommen? Soll ich ihn danach fragen? - Ihn ausquetschen? Er wird es schon irgendwann sagen, ich muss nur warten können. Ich bleibe in meiner Bewegung stehen und lausche. Das darf nicht wahr sein. Sota? Was macht der denn in meinem Zimmer? Der soll ich gefälligst um sich selbst kümmern und nicht um Inuyasha. Zu Blöd, dass ich nur ein paar abgehackte Sätze hören kann. "Inuyasha...wie fühlst du dich?" Darauf höre ich ein alt zu bekanntes Grummeln. "Kannst du mir helfen? Ich hab da so eine Hausaufgabe und Kagome ist immer so gemein...hilfst du mir?" Was macht Sota da? Inuyasha kann ihm nicht helfen, hat mein Bruder schon vergessen, dass Inuyasha keine Schule kennt. "Kagome soll gemein sein?", höre ich von Inuyasha. Ich muss lächeln und vergesse doch ganz, warum ich ins Bad gegangen bin. "Es geht um Liebe. Du weißt bestimmt so was!" Ich beiße mir abrupt auf die Unterlippe. Auch das noch! "Wir sollen eine Definition aufschreiben....Was ist Liebe, Inuyasha?" "Warum...fragst du mich...frag das Kagome", kommt es wieder angesäuert von Inuyashas Seite. "Bitte. Hilf mir." "Komm etwas näher... ich will nicht das ganze Haus unterhalten!" Mist! Ich kann nichts mehr hören, außer einem Flüsterton. Was sagt Inuyasha meinem kleinen Bruder? Ich spitze die Ohren. Und schließlich erkenne ich, dass ich auch so nichts hören kann und lasse das Wasser in die Wanne laufen. Ist doch völlig egal, was sie beiden bereden. Aber es hätte mich schon interessiert, was Inuyasha gesagt hat. **** Anmerkung: Huhu meine Lieben! So der nächste Teil ist wieder on, und diesesmal etwas länger geworden. besondere Widmung: caro-chani ^^ habsch lieb vielen dank, ersteinmal für eure lieben Bewertungen zum vorherigen Kap. bis bald mal wieder und ich werde mich mit dem nächsten Kap beeilen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)