Rain, sunshine or moonlight von Akailein (Fragen, die nur du für dich selbst lösen kannst!) ================================================================================ Kapitel 1: Regen ---------------- Ein kalter regnerischer Tag, die Straßen sind wie leergefegt und nur ab und zu, aber recht selten, sieht man ein Auto auf den Straßen. Es sind nur die da die wirklich müssen, niemand sonst, nur die bei denen es unvermeidlich ist. Der Regen wird immer stärker, zwei Mädchen sind dennoch auf den Straßen. Sie suchen Schutz und stellen sich bei einem Wohnblock unter. Frierend und zittert stehen sie nebeneinander und wollen das Gewitter abwarten, keine in der Lage etwas zu sagen. Eine Tür geht auf, direkt hinter den Mädchen. Ein kleiner Junge steht da, in der Tür, in der linken Hand hält er einen Schlüssel, die rechte liegt auf dem Türknauf. Er starrt die Mädchen an, mit seinen stillen, weiten undurchdringlichen Augen, so tief wie der Ozean, fast werden die Mädchen von dieser Tiefe verschluckt, doch der Junge wendet sich wieder ab. Still und leise geht er zurück ins Treppenhaus. Das eine Mädchen folgt ihm sofort, das andere erst zögernd. Nach den Zwei fällt die Tür zu, der Regen bleibt draußen. Das eine Mädchen, welches den Jungen ohne zögern gefolgt war, tritt einen Schritt auf ihn zu. Sie beginnt zu sprechen. "Danke, dass du uns rein gelassen hast! Draußen im Regen war es wirklich grauenvoll." Der Junge starrt sie mit einen gleichgültigen Gesicht an und seinen undurchdringlichen Augen. "Ich musste es tun. Regen ist böse." Das sprechende Mädchen ganz perplex zurückgelassen, tritt das Andere in den Vordergrund. Mit sachter Stimme fragt sie ihn. "Aber warum den? Hat dir den der Regen etwas Böses getan?" Der Junge schweigt eine Weile und spricht erst nach einiger Zeit mit Verzögerung. "Nein, aber weshalb sind dann alle Menschen so böse und traurig wenn es regnet. Mama, Papa sogar Oma und Opa, und all die Leute auf der Straße, wie ihr." "Deshalb denkst du das Regen böse ist....aber was wenn ich dir sage, dass das nicht immer stimmt?" "Dann werde ich dir zuhören." "Wirst du das? Na dann, weißt du Kleiner..." Das Mädchen lächelt ihn traurig an, doch er erwidert nur ihren Blick, nicht mehr und nicht weniger. "Weißt du, dass jeder Regentropfen Hoffnung bedeutet, sozusagen ein Versprechen ist. Jeder Tropfen der die Erde berührt ist ein erfülltes Versprechen. Und das ist doch etwas Gutes?" Der kleine starrt sie noch immer mit seinen Meerestiefen Augen an, doch plötzlich senkt er den Blick zu seinen Füßen. "Aber was ist....aber was ist mit all den Regentropfen die die Erde nicht erreichen, weil sie aufgehalten werden. Wenn die Tropfen in den Federn der Vögel hoch oben hängen bleiben, wenn sie aufgehalten werden, weil sie auf irgendeinen Widerstand stürzen, wie Beton, Autos, Asphalt und noch vieles mehr? Genauso verhindern wir wenn wir nur draußen sind die Erfüllung eines Versprechens." Das Mädchen lächelt noch trauriger. Das andere will auch etwas dazufügen, wird aber zur Stille ermahnt. "Ich sagte doch die Tropfen stehen für Hoffnung, aber welche Hoffnung nur? Ist der Regen wirklich schlecht oder auch wirklich gut? Beschert er uns nicht neues Leben und hält er uns nicht von der Arbeit ab und nimmt uns unseren Spaß? Was denkst du vom Regen?" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)