Harry Potter empfiehlt! von Swanpride (Komplett!!! Yual-Story!) ================================================================================ Der Spezialtag -------------- Kapitel 9: Der Spezial-Tag Nach und nach stellte sich für Harry eine neue Routine ein. Jeden Morgen von Montag bis Samstag saß er pünktlich um acht im Klassenzimmer, und wartete auf Professor Snapes Erscheinen. Er wusste nie vorher, welches Fach der Professor an dem Tag durchzunehmen gedachte, deshalb war er immer sowohl auf Verteidigung, als auch auf Zaubertränke und Kräuterkunde aufs beste vorbereitet. Alle drei Fächer fand er aber bald ziemlich frustrierend. Er hatte sich darauf gefreut, während des Unterrichts so viel wie möglich seinen Zauberstab schwingen zu dürfen, doch bereits in der ersten Stunden Zaubertränke verkündete Professor Snape: "Angeberisches Zauberstabgefuchtel wird es hier im Labor nicht geben. Sie sind hier, um die hohe Kunst des Brauens zu lernen. Ich kann Sie lehren, wie man Ruhm in Flaschen füllt, Ansehen zusammenbraut, sogar den Tod aufhält. Es ist eine schwierige und exakte Wissenschaft, die vollste Konzentration und Hingabe erfordert - die Sie mit Sicherheit nicht besitzen werden. Solange Sie also nicht lernen, die Schönheit des leise brodelnden Kessels mit seinen schimmernden Dämpfen zu erkennen, die zarte Macht der Flüssigkeiten, die durch die menschlichen Venen kriechen, den Kopf verhexen und die Sinne zu betören...solange erwarte ich von Ihnen, dass Sie wenigstens nicht regelmäßig ihren Kessel in die Luft sprengen." Tatsächlich stellte sich Zaubertränke schnell als Harrys schlechtestes Fach heraus. Er konnte einen halbwegs akzeptablen Trank brauen, doch nur, wenn sein Professor die Zeit nutzte, um über seinen Unterlagen zu brüten; meist stand Snape jedoch die ganze Zeit bedrohlich hinter ihm, und schaute ihm über die Schulter. Dann war das Resultat fast immer eine stinkende, schleimige Masse in unterschiedlichsten Farben. In Verteidigung war Harry gleich darüber aufgeklärt worden, dass er erst seine Feinde kennen lernen sollte, ehe er ziellos mit seinem Zauberstab herumwedelte und dabei vielleicht noch jemanden ein Auge ausstach. So wurde er zunächst über Vampire, Trolle und Zombies belehrt, und musste jeden Tag lange Aufsätze schreiben. Am angenehmsten war bei weitem noch Kräuterkunde. Zum einen hatte es etwas Befriedigendes an sich, Pflanzen die richtige Pflege angedeihen zu lassen, zum anderen arbeiteten Snape und er dann immer Seite an Seite, wodurch er sich nicht so unter Beobachtung fühlte. Im Vergleich zu den Stunden bei Mr. Oldridge war der Unterricht bei Snape jedoch der reinste Himmel. Jeden Montag- und Donnerstagnachmittag hatte Harry Unterricht in Verwandlung, und jedes Mal war ihm danach zum Heulen zumute. In der ersten Stunde, sollte er ein Streichholz in eine Nadel verwandeln, doch er brachte einfach keine Veränderung zustande. Mr. Oldridge nahm daraufhin das Streichholz, drückte es gegen Harrys Zeigefinger und verwandelte es dann in eine Nadel. Die Nadelspitze drang so tief in Harrys Fleisch ein, dass es blutete, doch Mr. Oldridge meinte nur ungerührt, er solle sich das eine Lehre sein lassen, und sich in der nächsten Stunde mehr Mühe geben. Bis Harry der Zauber aber endlich gelang, hatten alle seine Finger bereits mindestens einmal dran glauben müssen. Am schönsten war die Zeit, die er mit Midas verbringen durfte. Midas ließ ihn seinen Zauberstab regelmäßig in Zauberkunst schwingen, und Harry machte so rasche Fortschritte, dass er bereits nach der dritten Woche den Schwebezauber erlernen durfte. Geschichte der Zauberei war recht interessant. Midas hatte ein Talent dazu, interessant zu erklären. Sogar die Koboldaufstände wurden dadurch zu richtig fesselnden Ereignissen, obwohl Harry Schwierigkeiten hatte, sich die Namen der verschiedenen Anführer zu merken. Wenn die Nacht klar genug war, ging Midas mit Harry auf die große Wiese vorm Gästehaus, stellte ein Teleskop auf und erklärte ihm die Gestirne. Harry war dann zwar immer am nächsten Morgen in Snapes Unterricht ziemlich müde, aber das war es ihm wert. Zum einen, weil er früher nachts nie draußen sein durfte (die Dursleys sperrten ihn immer um Punkt 9 Uhr in sein Zimmer ein), zum andern, weil Dudley das Teleskop in dem Moment, wo er es erblickt hatte, in Besitz hatte nehmen wollen, diesmal aber seinen Wunsch nicht erfüllt gekriegt hatte. Die Dursleys hatten ihm zwar dann ein eigenes geschenkt, aber das war eben nur ein Muggel-Teleskop (Harry hatte inzwischen gelernt, was dieser Begriff bedeutete), sehr futuristisch, aber nicht mit geheimnisvollen Zahnrädern und diamantgleich funkelnden Linsen ausgestattet, wie das, was Harry zur Verfügung stand. Dudley hatte einen ziemlichen Wirbel gemacht: Er hatte geschrieen, seine Mutter getreten, sich geweigert, zu essen (zumindest in Gegenwart seiner Eltern), sein neues Rennrad in den Pool geschmissen, aber das Teleskop durfte er trotzdem nicht anrühren. Auch wenn es den Dursleys lediglich darum gegangen war, ihren Diddyschatz von diesem "Freakzeugs" fernzuhalten, und nicht etwa um die Rechte ihres Neffen, war es doch das erste Mal, das Harry etwas bekommen hatte, was Dudley verwehrt blieb, anstatt umgekehrt. Natürlich waren die Dursleys darüber nicht erfreut gewesen. Dudley hatte seine Wut abgebaut, indem er Harry auf seinem Kindermotorrad über die Ländereien jagte. Zum Glück konnte Harry sich auf einen Apfelbaum retten, auf dem er ausharrte, bis Dudley in die Villa zurückkehrte um sich den Großen Humberto im Fernsehen anzuschauen. Er konnte sogar die Wartezeit nutzen, um einige Augustäpfel für seine Vorräte zu pflücken. Onkel Vernon hatte Harry eine Stunde lang angeschrieen, und ihm dann verboten, irgendetwas von seinem "Freakzeugs" in die Villa zu bringen. Deswegen erledigte Harry seine Hausaufgaben jetzt im Gästehaus, unter Midas wachsamen Augen, der ihn ab und an mal auch noch ein wenig mit dem Zauberstab üben ließ. Und Petunia hatte ihm ebenfalls mit ihrer schrillen Stimme eine Lektüre gehalten, an dessen Ende sie ihn davon informierte, sie habe nun endgültig beschlossen, dass er ab jetzt alt genug sei, für sich selbst zu kochen. Alles in allen war Harry als Sieger aus der ganzen Sache hervorgegangen. Doch fast zwei Monate später hatte Onkel Vernon ihm angekündigt, dass am nächsten Montag ein Spezial-Tag sein sollte. Das musste nicht unbedingt etwas Schlechtes bedeuten. Die meisten Spezial-Tage waren sogar richtig großartig. Harry durfte dann meistens in das große Spielzimmer im Gästehaus und mit magischem Spielzeug spielen. Besonders mochte er den Spielzeugbesen und den klingenden Ball. Aber er erinnerte sich auch an einigen Gelegenheiten, wo sein Spezial-Tag gar nicht lustig verlaufen war. Der sechsjährige Harry rannte, in seinen Roben gekleidet, aufgeregt in das große Spielzimmer. Doch diesmal lag kein aufregendes neues Spielzeug für ihn bereit. Stattdessen hatte man einen Kinderstuhl und einen kleinen Tisch aufgestellt, auf dem eine Schale mit einer widerlichen, grünlichen Masse stand. Harry sah sich unsicher nach Midas um, der ihm ins Zimmer gefolgt war. "Pass auf", sagte Midas, "Dein Onkel möchte, dass du dich dort hinsetzt, die Schale leerst und dabei ein möglichst fröhliches Gesicht machst, in Ordnung?" Dann drückte er ihm einen bunten Löffel in die Hand. Harry setzte sich gehorsam und rührte missmutig in der schleimigen Masse herum. Das Zeug sah nicht nur unappetitlich aus, es hatte auch einen sehr merkwürdigen Geruch. Doch er wusste, dass sein Onkel keinerlei Ungehorsam zulassen würde, also kostete er davon. Es schmeckte genauso widerlich, wie es aussah. Midas rief von der Tür her: "Mach nicht so ein Gesicht, Harry! Stell dir einfach vor, es wäre Schokoladencreme." Harry bemühte sich wirklich, aber dieser Aufgabe war seine Vorstellungskraft einfach nicht gewachsen. Selbst wenn er die Augen schloss und nur durch den Mund atmete, spätestens wenn die schleimige Substanz seine Zunge berührte, verzog er wieder angewidert das Gesicht. Schließlich seufzte Midas leise und meinte: "Es ist gut, Harry. Ich werde versuchen, es deinem Onkel zu erklären." Harry war bei diesem Gespräch nicht dabei gewesen, aber die Folgen hatte er zu spüren bekommen. Offensichtlich war es Midas nicht gelungen, seinen Onkel zu besänftigen. Drei Tage lang war Harry in seinem Zimmer eingesperrt gewesen, ohne Nahrung. Er hatte in dem angeschlossenen Badezimmer aus dem Wasserhahn trinken können, doch an seinem Hunger hatte das nichts ändern können. Als man ihn dann wieder in das Spielzimmer brachte, zögerte er nicht, sich auf die abermals bereitgestellte Schale zu stürzen. Das Zeug mochte schleimig und widerlich sein, aber es war wenigstens was zu essen. Danach war er Tränen ausgebrochen. Midas hatte ihn getröstet und ihm irgendeine Art von Trank eingeflößt. Später hatte er ihm eine Pizza gebracht, die erste Pizza, die Harry hatte essen dürfen. Sie hatte himmlisch geschmeckt. Verständlicherweise hatte Harry danach jedem Spezial-Tag mit gemischten Gefühlen entgegengesehen. Und nun, wo die Dursleys so wütend auf ihn waren, war er noch beunruhigter als sonst. Die Tatsache, dass Midas ihm für den Tag eine neue, gepolsterte Robe gab, schürte seine Angst noch. Wozu sollte er Polsterung brauchen, wenn man nicht etwas Gefährliches von ihm verlangen würde? Doch es half alles nichts. Gemäß Midas Anweisungen wartete er pünktlich um zehn Uhr morgens auf der Wiese auf ihn, in der Hoffnung, dass ihn nichts Schlimmes erwarten würde. OOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOO Severus war im Labor. Er hatte beschlossen, seinen unerwarteten freien Tag mit Brauen zu verbringen. Vor zwei Tagen hätte Potter beinahe einen Trank produziert, der hochgiftige Dämpfe absonderte. Severus hatte zwar noch rechtzeitig eingreifen können, stellte nun aber sicherheitshalber eine Auswahl von Gegengiften her. Die Schlagzeile: "Ex-Todesser vergiftet Harry Potter!" wollte er auf keinen Fall im Tagesprophet entdecken müssen. Wenn Harry unter seiner Aufsicht was geschehen würde, dann würde dieser Midas Fox ihn sofort am Schlafittchen haben, dessen war Severus sich sicher. Die Sicherheitsvorkehrungen des Grundstückes waren eines Alastor Moody würdig. Sowohl die Villa als auch das Gästehaus waren mit Schutzzaubern und Schilden förmlich übersät. Der Raum, in dem er angekommen war, war der einzige Ort, an dem man tatsächlich apparieren konnte. Severus hatte heimlich die Schilde erprobt, und dabei festgestellt, dass es zwei davon gab. Einer umgab die Villa und das Gästehaus, ein zweiter lag wie eine Glocke darüber und erstreckte sich sogar noch ein ganzes Stück über das eigentliche Grundstück hinaus. Dieser zweite Schild war allerdings jüngeren Datums, gerade mal 4-5 Jahre als. Severus hätte gerne gewusst, was damals passiert war, dass eine solche Verstärkung als notwendig erachtet worden war. Es war später Nachmittag, als Severus sich entschloss, eine Pause zu machen. Er wollte sich schnell etwas zu essen machen, und dann noch einige Stunden weiterbrauen. Als er aus seinem Labor heraustrat, drang ein lauter Jubelschrei an sein Ohr. Er schaute aus dem Fenster, und erblickte Potter, der auf etwas dahinsauste, was, der perfekt ergonomischen Form und der Geschwindigkeit nach zu urteilen, ein Nimbus 2.000 war. Das war also der wichtige Termin, weswegen Harry einen Tag vom Unterricht entlassen worden war. Auf dem teuersten Rennbesen den es gab durch die Lüfte flitzen. Severus schaute mit zusammengekniffenen Augen zu, wie Harry in einem gefährlich steilen Winkel abwärts sauste. Der Junge hatte eindeutig viel Übung auf dem Besen. Wahrscheinlich hatten seine Verwandten ihn schon in sehr jungen Jahren den ersten geschenkt. "Verwöhntes Balg!" dachte Severus Snape. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)