Ein glücklicher Zufall von Fuchsfell ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Ein glücklicher Zufall(?) Ein lauter Knall durchbrach die Nacht. In einer Seitenstraße, in Dunkelheit gehüllt, lag Makoto auf dem Boden. Blut floss aus seinem Mundwinkel. Ein Mann beugte sich über ihn, packte ihn am Kragen und riss ihn hoch. „Na los, Junge, sag uns, wo du es versteckt hast. Wenn du jetzt schön brav deine Klappe aufmachst werde ich dir auch nicht mehr weiter wehtun.“ „Ich werde euch nie verraten, wo es ist! Ihr werdet das heilige Schwert nie bekommen!“ Voller Verachtung spuckte er seinem Angreifer vor die Füße. „Gut wie du willst, ich hab dich gewarnt!“ Er holte zum Schlag aus. Makoto schloss die Augen, gefasst darauf, dass der Schlag ihn sicher nicht verfehlen würde, dass er vor Schmerz aufschreien müsste. Doch der erwartete Schmerz blieb aus. Vorsichtig öffnete er die Augen. Ein Junge stand vor ihm und hielt die Hand des Angreifers fest umschlossen. Dieser versuchte verzweifelt, sich aus dem Griff des Jungen zu befreien, vergeblich. Eine warme, weiche Stimme fragte Makoto: „Alles in Ordnung mit dir?“. Makoto brachte nur einen Laut hervor, den man, wenn man genau hinhörte, als ein leises „Ja.“ deuten konnte. Er hatte nicht damit gerechnet, dass ihm irgendjemand helfen würde. In dieser Stadt interessierte sich jeder nur für sich selbst und war darauf bedacht, dass ihm auch ja nichts passiert. Und in dieser Stadt hatte jemand den Mut gefasst ihm, einem unwichtigen und vorlauten Bengel, zu helfen. Der Junge, der ihm zu Hilfe gekommen war ließ den Arm des Mannes los. „Na los verschwinden sie.“ In den Augen des Mannes erkannte Makoto blanke Angst, als er, so schnell ihn seine Beine Trugen, in die nächste Seitenstraße verschwand. Der Junge drehte sich zu Makoto um und kniete sich vor ihn. „Das war knapp. Ich heiße Yuki, dürfte ich auch nach deinem Namen fragen?“ „Ich heiße Makoto, vielen dank, dass du mich gerettet hast, Yuki-san.“ „Ist schon in Ordnung und nenn mich einfach Yuki. Jetzt bring ich dich erstmal zu mir nach Hause und versorge deine Wunden.“ Eine Zeit lang hatte Makoto seinen Retter einfach nur angestarrt, doch dann besann er sich und stand auf. Er lehnte sich an die Wand, um nicht den Halt zu verlieren und meinte, dass es schon gehen werde und Yuki sich keine Umstände machen müsse und schob sich an der Wand entlang. Doch als er die Ecke erreicht hatte gaben seine Knie nach und ihm wurde schwarz vor Augen. Als er wieder aufwache musste er einen Moment nicht, was passiert war, dann fiel es ihm wieder ein, der Junge hatte ihn geschützt und offensichtlich hatte er ihn doch zu sich nach Hause gebracht. Makoto setzte sich auf, sein ganzer Körper schmerzte, doch seine Wunden waren versorgt und seine Prellungen mit Verbänden umwickelt. Die Tür schwang auf und Yuki kam mit einem Tablett herein. Er stellte es das Bett und setzte sich daneben auf einen Stuhl. „Na, bist du endlich aufgewacht?“ das war eine unnütze Frage, doch sie gab Makoto Zeit, um sich zu sammeln. „Ich hab dir Frühstück gemacht, keine Angst ich erwarte nichts als Gegenleistung.“ Makoto guckte ihn erstaunt an, doch er brachte kein Wort heraus. Aber Yuki beantwortete ihm die Frage, die sich in seinem Blick widerspiegelte: „Ich weiß, es ist selten, dass in dieser Stadt etwas umsonst ist, doch ich denke, es gibt auch so etwas wie Hilfsbereitschaft. Zwar ist sie hier selten, doch es gibt sie. Aber iss jetzt erst einmal.“ Makoto war verwundert, dass solche Worte aus dem Mund eines Jungen kamen. Doch er hielt sich nicht an seiner Verwunderung auf und folgte der Bitte. Das Tablett war erstaunlich schnell leer. Eine lange Stille folgte. Schließlich wurde sie von Yuki unterbrochen: „Was wollte dieser Typ eigentlich von dir?“ Makoto überlegte, ob er ihm sagen sollte, was war und kam zu dem Entschluss, dass er es Yuki schuldig war. „Also… wo soll ich anfangen, am besten ganz von Vorne. Du hast sicher schon einmal von dem heiligen Schwert gehört, das einem magische Zauberkräfte verleit. Es wurde vor vielen Jahren von meinen Ahnen versiegelt und an einem sicheren Ort versteckt, da es zu viele Gefahren birgt. Wenn es in die falschen Hände geraten würde, wäre die ganze Welt in Gefahr. Und der Mann, der mich angegriffen hat, wollte von mir den Aufenthaltsort des Schwertes erfahren, doch auch wenn ich nicht so stark bin, wie meine Vorfahren, so habe ich doch einen Starken Willen und werde den Aufenthaltsort nie preisgeben, auch wenn ich dafür sterben muss.“ Yuki schaute Makoto eine Weile an, bis er ihm gestand: „Das ist sehr mutig. Doch so ein hübscher und kluger Junge wie du, Makoto, sollte nicht sterben. Ich werde dir das kämpfen beibringen, natürlich nur wenn du willst.“ „Das würdest du wirklich tun? Das wäre sehr nett von dir, aber ich habe nichts, womit ich dich bezahlen könnte.“ Sagte Makoto besorgt, doch Yuki meinte nur, dass es ihm egal wäre und er es liebend gerne mache, auch dass Makoto bei ihm wohnen könne, da er ja kein Dach über Kopf habe. Makoto hatte ihn verwundert angesehen und sich gefragt, woher Yuki das wusste, doch gesagt hatte er nichts, wahrscheinlich hatte er im Schlaf gesprochen. Nach einer kurzen Zeit der Überlegung hatte Makoto zugestimmt, doch unter der Bedingung, dass er den Haushalt mache, womit Yuki mehr als einverstanden war. Am nächsten Tag fingen sie sofort mit dem Training an und Makoto wurde von Tag zu Tag stärker und erfahrener. Yuki lehrte ihn die Schwertkunst, weihte ihn in die Geheimnisse der Ninja ein und brachte ihm auch all die anderen wissenswerten Dinge bei. Eines Tages beim Training aber fragte Makoto, was ihm schon seit einiger Zeit auf dem Herzen lag: „Yuki, warum tust du das alles? Nur weil du hilfsbereit bist? Das denke ich nicht, ich denke da ist noch etwas anderes. Wieso, frage ich dich, wieso machst du das für mich?“ Stille. Die Stille, die folgte, war schon fast unheimlich, bis Yuki tief seufzte und gestand: „Weil ich dich süß finde, ich mag dich, auch wenn du ein Junge bist. Ich kann nichts dagegen tun… Ich liebe dich! Ich liebe dich, seit ich dich das erste Mal sah.“ Makoto war geschockt, dass Yuki so etwas für ihn empfand hatte er nie gedacht. Er senkte den Blick „Du liebst mich also…und deswegen tust du das alles?“ „Ja.“ „Wieso hast du mir das nicht gesagt?“ die Verzweiflung in seiner Stimme überschlug sich „Weil ich weiß dass du dann weggegangen wärst, genau wie du es jetzt machen wirst.“ „Du denkst also, dass ich jetzt einfach so gehe? Da irrst du dich, denn: Ich liebe dich auch!“ Beide ließen ihre Schwerter fallen, mit denen sie gerade geübt hatten. Makoto traten Tränen des Glücks in die Augen. Yuki trat einen Schritt vor und packte Makoto an den Schultern. Seine Lippen näherten sich denen Makotos, bis sie eins wurden und ein ewig unvergesslicher Kuss den Tag im Sonnenuntergang beendete. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)