Premier Amour von abgemeldet (oder: Wenn das Gefühl den Kopf übertönt) ================================================================================ Kapitel 2: 2. Kapitel --------------------- Kapitel 2 "Erzähl mir von dir Mana." Der Gitarrist sah seinen Freund stirnrunzelnd an, während er in seinem Kaffee rührte. Gackt lag, den Kopf auf die Hände gestützt und nur mit einem Handtuch bekleidet im Bett und sah auf den in einem heute nur einfachen Kleid gehüllten jungen Mann vor ihm. "Ich erzähle nicht gern von mir, das weißt du Gackt." "Ja sicher weiß ich das, aber wie soll ich dich gut kennen, wenn du nie etwas erzählst?" "Du sollst mich ja gar nicht gut kennen." "Warum dass denn bitte? Mana, komm. Spiel nicht den Sturbock!" "Ich will einfach nur, dass mich nicht jeder auswendig kennt." "Bin ich jeder?" Gackt setzte sich hin und nahm Mana Hand. Dieser zuckte und zog sie weg. Der Sänger seufzte. "Was hab ich denn jetzt schon wieder falsch gemacht?" Mana schwieg und Gackt rollte sich stöhnend auf den Rücken. "Du bist echt verdammt schwierig, weißt du das eigentlich? Erst darf niemand von uns wissen, dann darf man uns nicht zusammen auf der Straße sehen und jetzt darf ich dich nicht mal hier anfassen, wo uns kein Mensch sieht?" "Ich will ... nur kein Aufsehen erregen." "Aufsehen ... hey komm, wenigstens Kami möchte ich es sagen. Er ist immerhin mein bester Freund." "Irgendwann wird es dann rauskommen." "Tut es sowieso." Mana sah zur Seite. Abermals stand Gackt aus, rupfte Mana die Kaffeetasse aus der Hand und stützte sich auf dessen Oberschenkel auf, so dass er dem Gitarristen genau in das Gesicht sah. "Wie lange geht das jetzt schon zwischen uns? Drei Monate? Jetzt ist doch langsam Zeit es den anderen zu sagen." Nicht Közi, nicht Közi! Gackt sah ein, dass er aus Mana nichts mehr herauskriegen würde und lehnte sich wieder zurück. "Was ist eigentlich damals passiert, als ich sturzbetrunken in der Bar gehockt bin?" "Da?" "Ja, da. Als ich dich am nächsten Tag in meinem Bett vorfand." Nun musste Mana lächeln. "Da Gackt, da ist rein gar nichts passiert." "Gar nichts?" Mana nickte. "Es war sehr amüsant. Du hast im Taxi geschlafen wie ein Baby und der Fahrer musste dich in die Wohnung tragen." Er lachte. Gackt verzieh ihm alles, wenn er lachte. Das hörte sich so schön an. "Und warum war ich dann halbnackt im Bett? Warst du das?" Mana prustete nun los. "Nein, das war auch der Taxifahrer!" "Der Taxifahrer hat mich ausgezogen?!" Mana nickte kichernd. "Es war köstlich, weil du dich immer wieder umgedreht hast. Aber ich glaube, der Mann hat es gern gemacht. Kein Wunder, wer würde das den schon nicht gern machen!" Eines der wenigen Komplimente, die Gackt in diesen drei Monaten von seinem Freund bekommen hatte. Er lächelte dankbar, dann wurde er wieder ernst. "Und weißt du was mit Közi los ist? Er ruft mich zweimal am Tag an und fragt, wies mir geht." Der Gitarrist hörte schlagartig auf zu Grinsen. "Ach?" "Und irgendwie macht er immer ein paar komische Bemerkungen ... ich soll auf mich aufpassen und ... und mich vor dir in Acht nehmen." "Sagt er?" Dieses hinterhältige ... "Ja. Aber ich weiß nicht, wie er darauf kommt, ich solle mich vor dir in Acht nehmen." "Er hat vielleicht Angst um dich.", er versuchte seine Stimme gleichgültig klingen zu lassen. Ich bring ihn um ... "Ja vielleicht. Komm Mana, Kaffee kannst du später auch trinken, aber ich bin dann weg." Gackt zwinkerte ihm zu und zog ihn an der Hand vom Stuhl auf das Bett. "Ich sagte, du sollst ihn in Ruhe lassen!", keifte Közi. Kami schrak hoch und Yu-ki verschluckte sich an seinem Wasser. Mana starrte Közi völlig perplex an. "Verdammt, kannst du nicht einmal auch an andere denken? Warum bist du so ein Egoist, Mana, warum? Du wirst ihm so was von weh tun, Gackt liebt dich wirklich und ich mag es nicht mit ansehen, wie du mit ihm spielst!" "Du hast was mit Gackt?", fragte Yu-ki erstaunt. Kami grinste. Er wusste es schon. Gackt hatte alle Warnungen Manas in den Wind geschlagen und es ihm brühwarm berichtet. Mana sah immer noch den 2. Gitarristen an. Wie konnte Közi es wagen ... "Woher weißt du das?", fragte er mit einem Eisblock in der Stimme. "Gackt hat es mir erzählt. Er sagte mir, er könne die Geheimnistuerei nicht mehr aushalten." Wie konnte Gackt es wagen .... "Sag mir, warum du das jetzt in aller Öffentlichkeit ausposaunen musst?" "Öffentlichkeit? Mana, dass sind unsere Bandmitglieder, unsere Freunde! Oder fehlt dir dieser Teil an Wortschatz?" "Közi, du gehst zu weit! Nur weil ich einmal dich so schwer getroffen habe, heißt dass nicht, dass ich bei Gackt das Selbe durchziehen werde!" "Mana, glaub mir, dass wirst du. Irgendwann wirst du bemerken, dass dieser Mensch nicht das Wahre für dich ist." "Du hältst dich gefälligst aus meinem Gefühlsleben raus!. Közi, so wie bei dir wird es nicht sein, es läuft jetzt schon viel länger." "Was war denn da bei euch?", fragte Yuki neugierig. Die Antwort musste nicht ausgesprochen werden, da in diesem Moment Gackt abgehetzt die Tür aufschlug. Közi tötete Mana mit einem messerscharfen Blick und ging an die Gitarre. Keiner sagte etwas und Gackt, völlig perplex durch die Kälte im Studio, schnappte sich sein Mikrofon. Jedoch sollte diese Probe nicht lang dauern. Als Közi zum zweiten Mal einen falschen Akkord anschlug, reichte es ihm, dass Mana die Augen verdrehte und er rann in rasender Geschwindigkeit aus dem Raum. "Was ... Közi!", schrie Gackt, wollte hinterher, doch Yuki hielt ihm am Arm fest. "Lass nur Gackt, du kriegst ihn jetzt eh nicht mehr." "Was um Himmels Willen ist denn in den gefahren?" Yuki und Kami drucksten herum, während Mana bitter schwieg. "Schwamm drüber, Camui-Chan. Komm, wir gehen noch etwas aus.", rief Kami, um das Thema zu wechseln und zog Gackt an die frische Luft. "Sag jetzt bitte nichts, Yuki.", warnte Mana eisig, als dessen Bandkollege gerade den Mund aufmachen wollte. Yuki schloss ihn sofort wieder und sah betreten ins Leere. Fünf Minuten später sagte er jedoch doch etwas. "Was ist mit dir los, Mana? Du hast dich sehr verändert." "Das ist gar nicht wahr." Der Gitarrist sah auf das Schlagzeug. "Doch Mana. Du bist so ... bitter geworden. Früher warst du zwar auch nicht ein wirklich fröhlicher Mensch, aber du warst nicht so kalt wie jetzt. Wer entzieht dir deine Wärme, Mana?" Dieser schwieg. "Oder willst du sie uns nicht zeigen? Warum hast du ein Problem damit, zuzugeben, dass du etwas mit Gackt hast?" "Közi.", gurgelte Mana. "Közi? Das glaub ich dir nicht. Sieht zwar so aus, als hättest du ihm verdammt weh getan, aber ich kenne dich. Das ist nicht der einzige Grund." Stille. "Ich glaube, ich weiß warum du es uns verheimlicht hast." Mana sah auf. "Du hast Angst, wir könnten merken, dass du sentimentaler bist, als du es in Wirklichkeit zugeben willst. Du hast Angst, wir könnten herausfinden, dass auch du Liebe empfinden kannst, Mana." "Das ist ... nicht wahr.", doch seine Stimme war gebrochen. "Doch das ist es. Aber warum versteckst du dich so? Es ist doch nichts schlimmes, Zuneigungsgefühle zu empfinden. Denkst du es schadet deinem Ruf? Nein Mana. Es wird dir nur zu Gute kommen." Er trat auf den jüngeren zu und nahm ihn in den Arm. Mana erstlich geschockt, über die tröstliche Umarmung, wollte Yuki wegstoßen, doch letztendlich lies er sich in dessen Arme versinken. "Warum treffen wir uns hier vorne?" Gackt sah Mana mit hochgezogenen Augenbrauen an und zog an seiner Zigarette. "Ach, ich wollte dich nur noch Mal vor den Proben sehen.", sagte Mana fröhlich, stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste Gackt auf die Nase. "Hast du was genommen?", fragte der Sänger misstrauisch. "Natürlich nicht!" Dann nahm der Gitarrist seinen Freund bei der Hand und schritt so mit ihm durch die Tür. Alle waren schon da und starrten auf das Händchenhaltende Paar. "Hallo, ihr Lieben!", rief Mana und stellte sich mit Gackt vor ihnen auf. Dieser sah perplex in die Runde. Was hatte Mana vor? "Darf ich euch meinen neuen Freund vorstellen? Das ist Gackt." Erst starrten alle recht dümmlich auf die beiden, dann endlich begriff Yu~ki das Spiel. "Hallo Gackt, schön dich zu treffen.", er schüttelte grinsend dem Sänger die Hand. Kami folgte, nur Közi blieb wie angewurzelt stehen. Mana sah ihn auffordernd an. "Na los, begrüß ihn doch mal, Közi.", sagte Kami. Közi ging sehr langsam auf das Paar zu und drückte Gackts Hand. Etwas zu fest. "Tut es weh, die beiden zu sehen?" Közi wand sich um und sah in Yukis lächelndes Gesicht. "Ja ... Es tut verdammt weh." "Weißt du ..." Yuki setzte sich neben ihn und betrachtete das Pärchen, dass gerade auf der Tanzfläche tanzte. "... ich glaube es war das Beste." "Meinst du?" "Sicher. Siehst du, wie glücklich die beiden sind?" Közi nickte widerwillig. "Aber ich bin es nicht." "Ich weiß. Aber was hätte das gebracht, wenn sich Mana von Gackt ferngehalten hätte, wo es doch der erste war, den er seit langem geliebt hatte? Tut mir Leid, wenn das jetzt hart klingt, aber mit euch beiden wäre eh nichts mehr geworden." Der Gitarrist seufzte. "Du hast Recht, Yuki-Chan. Ich habe auch nicht immer im Interessen Gackts gehandelt. Ich habe sehr auf meine Gefühle geachtet. Dass sie nicht verletzt werden." "Das konntest du nicht verhindern. Und jetzt ist das schlimmste vorbei. Du kannst dich nun von Mana lösen, weil du nun keine Hoffnung mehr hast." Er legte seinem Freund den Arm um die Hüfte. "Und du hast ihn ja immer noch als Freund. Und uns! Kami, Gackt, Mana, ich - wir sind doch immer noch für dich da!" "So ist es!", meinte eine fröhliche Stimme von hinten. Kami lies sich neben Közi nieder und legte ihm die Hand auf die Schulter. Dieser musste lächeln. Es bedeutete ihm viel, dass die beiden nun neben ihm saßen. "Danke Kami-Chan. Danke Yuki-Chan." Und sie sahen zu, wie Mana Gackt den Schneewalzer beibrachte.................. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)