Licht und Dunkelheit von abgemeldet (Von den Asur und Druchii) ================================================================================ Kapitel 1: Von den Asur und Druchii ----------------------------------- Kapitel I - Die Lehre des Lichts Südöstlich von Avelorn, an den Ufern des Meeres der Träume, liegt Saphery, das Land der magischen Künste. Das Herz von Saphery ist der Weiße Turm von Hoeth, höchster Tempel des Weisheitsgottes und größter Schatz an magischem Wissen in der ganzen Welt. Er wurde im Laufe vieler Jahrhunderte von unzähligen Lehrmeistern angesammelt, die ihr Leben der Mehrung und Erforschung magischen Wissens gewidmet haben. Doch nicht nur die Meister waren hier bekannt, auch die Schüler und Schwertmeister, die gemeinsam nach der Perfektion streben. Unter den Meistern befand sich beispielsweise Imrik, der Schutzpatron Anlecs. Dieser ca. 6000 Jahre alte Hochelf, sieht für sein hohes Alter gerade mal wie ein 25 jähriger Mensch aus, also sehr jung. Seine lange weiße Magierrobe war mit vielen hochelfischen Runen bestickt, die Ärmel lang und weit, seine Kutte war blau-grau mit eisblauen Flammen zur Zierde, die die Wiedergeburt des Aschevogels symbolisieren sollte. Um die Hüfte trug er weiße Seidenschleifen, die eine Breite von 20 cm hatten und deren Ränder ebenfalls blau-grau gefärbt waren. Viele Runenanhänger zierten seine zerbrechliche, schlanke aber hochgewachsene Gestalt. Die langen silbrig-blonde glatten Haare trug er offen und sein Kopf zierte ein prächtiger goldener Phönixreif, welcher silbrig schimmerte. Seine Augen waren gänzlich leer, keine Pupille, keine Iris und sein schlankes Gesicht hatte einen nichts sagenden Ausdruck. Still und schweigsam unterwies er die Fortgeschrittenen in der Kunst der höheren Magie. Nur durch Handzeichen und Illusionen, aber ab und zu ließ er auch seinen Stab für sich sprechen, denn Imrik war ein sehr schweigsamer und geduldiger Elf. Neugierig und erstaunt betrachteten die Schüler den rotierenden Magierstab, des Meisters, der sich selbstständig bewegte. Sein Stab war silbern, mit goldenen Runen verziert und die Edelsteine darauf waren rote Rubine. Die Spitze krönte ein goldener Phönix, der bemüht war, sich aus der Flamme zu erheben. Seine drei Schwänze bestanden ebenfalls aus purem Gold und aus wertvollen Rubinen. Unmittelbar darunter waren zwei rote Seidenschleifen befestigt, die sich mit jeder Bewegung geschmeidig mitbewegten und wie ein Feuer zu tanzen schien. Unter den begabtesten Schülern befand sich auch die junge 149 jährige Shelara, die Enkelin des Meistermagiers und Schwester des Phönixkönigs, der denselben Namen wie sein Großvater trägt. Aber auch der junge 150 jährige Adarian, der vor langer Zeit von seinem Vater, Lord Malekith, einem Dunkelelfen verbannt und von den Hochelfen aufgezogen wurde, war unter ihnen, denn er war der ständige Begleiter Prinzessin Shelaras und ihr Partner. Jedoch war er in Gedanken versunken und konnte dem Unterricht nicht folgen. Diese Abwesenheit spürte Imrik und schritt zu ihm. "Was bedrückt dich, Junge?", fragte der Meister sanft, während ihn Adarian erschrocken ansah. "Nichts von Bedeutung, Meister. Nur meine Vergangenheit. Ich kann mich an nichts erinnern...mein Gedächtnis ist getrübt." "Weißt du, du wurdest damals von deinem Vater verbannt und die Klippen hinunter ins Wasser geworfen. Du warst noch ein Baby also wundert es mich nicht, dass dein Gedächtnis getrübt ist." "Meister, ich bitte Euch, erzählt mir was geschah! Wie konnte ich überleben?", wollte der Wissbegierige Elf wissen. "Nun, du überlebtest den Sturz durch deine Magie. Schon damals hattest du eine gewaltige magische Kraft ihn dir. Damals konntest du sie nur noch nicht nutzen, weil du noch zu klein warst, doch deine Angst und deine lebensbedrohliche Lage, ließen dich einen Zauber weben, welcher den Aufprall erheblich abdämpfte. Die Geschöpfe der Tiefe brachten dich nach Ulthuan, zu uns, wo du liebevoll aufgezogen wurdest.", erzählte der anmutige Meistermagier ruhig und bemerkte die staunenden Gesichter, ohne auch nur hingesehen zu haben. "Wisst Ihr warum mein Vater das getan hatte?" "Dein Vater war und ist auch heute noch ein geschickter und mächtiger Magier. Ihn störten zwei Dinge: 1. Seine Mutter, nämlich Lady Morathi, ist auch deine Mutter, wenn du verstehst was ich meine, und 2. Weil er Angst hatte, dass du eines Tages mächtiger als er sein würdest. Er war mein Schüler, aber das ist jetzt unwichtig. Nun musst du für deine restlichen Fragen alleine eine Antwort finden, Adarian.". Graziös stellte sich Imrik wieder aufrecht hin und blickte zu den anderen Schülern. "Ab morgen werden euer eigentlicher Meister, Meister Teclis und Meister Belannaer wieder für euch da sein. Nun zieht euch in eure Schlafgemächer zurück und ruht euch aus. Es ist schon spät.". Nach diesen Worten, drehte sich der Asur um und glitt lautlos die große Halle entlang, in Richtung seines Gemaches. Shelara bemerkte die Trauer in Adarians Ausdruck und nahm ihn in die Arme. "Mein Vater war der Schüler von Meister Imrik?? Wie ist dies möglich?" "Du solltest dich ausruhen, Adarian und dich deines Schlafes bemächtigen. Morgen brauchst du viel Geisteskraft, denn dann beginnen die Prüfungen, und diese werden sehr schwer sein und an deinen Kräften zerren." "Ja, du hast Recht, Shel. Ich sollte mir nicht den Kopf darüber zerbrechen, zumindest noch nicht. Habe eine angenehme Nacht!", flüsterte er und teleportiertete sich in sein Gemach. Die junge Meistermagierin drehte sich um und schritt elegant in Richtung Bibliothek, nachdenklich und sich fragend, was wohl nun aus Adarian werden soll. Schnell erreichte sie ihr Ziel und durchstöberte einen Teil der schier unendlich vielen Bücher. Sie waren meist über 100 000 Jahre alt, sehr staubig und einige Seiten wiesen Risse auf. Ein jedes Buch verschlang sie in ihrem Wissensdrang. Die Meisten hatte sie bereits schon einmal gelesen und fragte sich einige Zeit später, ob es in dieser riesigen Bibliothek wohl ein Buch gäbe, welches ihr helfen würde, ihren Traum, die beste Magierin aus Ulthuan zu werden, zu erfüllen. Und tatsächlich! Ihre Blicke fielen auf ein sehr dünnes, kristallenes Buch, welches irgendwo zwischen zwei dicken steckte und so kaum sichtbar war. Misstrauisch entnahm sie es dem Regal und versteckte es unter ihrer Robe. Erst als sie sicher war, dass keiner mehr hier vorbei kommen würde, teleportiertete sie sich in ihr Gemach und schloss ab. Durch ein Schnippen ihrer rechten Hand, entzündeten sich die langen weißen Kerzen auf den silbernen vierfüßigen Kerzenständern und spendeten Shelara Licht. Das Buch betrachtend, lenkte sie ihre Schritte zum Bett, setzt sich hin und begann im Buch zu lesen. >Moment mal, Kristall.... Die Geheime Magie... Die Lehre des Kristalls! Großvater beherrscht sie als Einziger! Bestimmt wollte er, dass ich das Buch finde.....<, dachte sie und las aufmerksam weiter. ......... So vergangen einige Stunden, in denen die junge Prinzessin eifrig den Geheimkünsten der Kristallmagie nachkam und sich nach Vollendung des Buches schlafen legte, um für den nächsten Tag das nötige geistige Potential aufbringen zu können, welches zu Prüfung verlangt war... Kapitel 2: Das Ritual --------------------- Kapitel II - Das Ritual Am nächsten Morgen war Shelara schon zeitig aufgestanden, um sich für die bevorstehende Prüfung sammeln zu können. Nachdenklich lenkte sie ihre Schritte zum Fenster und blickte hinaus. Es stürmte sehr heftig. Der Regen peitschte gegen die Fensterscheibe und die Bäume mussten sich den tobenden Winden unterwerfen und sich wehrlos beugen. Grelle Blitze zuckten, worauf meist laute Donner grollten. Von diesem Ansehen getrübt, bemerkte sie anschließend den Himmel, der kohlrabenschwarz war, wie die Seele eines Druchii. In dem Moment fragte sie sich, was noch alles schief gehen könnte, denn sie hasste Gewitter. Blitz und Donner waren ihr in der Dunkelheit ein Gräuel. Nach kurzen Überlegungen drehte sich die Meistermagierin um, zückte ihren Kristallenen Aquamarinstab, dessen Spitze ein ebenfalls kristallener Phönix zierte und reich an Runen und blauen Edelsteinen geschmückt war, und verlies ihr Gemach. Immer wieder betete sie, dass das Gewitter schnell aufhören sollte, aber irgendwie war genau dies der Grund, warum plötzlich Adarian vor ihr stand und sie begrüßte. "Guten Morgen, Shel. Ich kam, um nach dir zu sehen. Ich weiß, dass du die Gewitter nicht besonders magst.". Adarian lächelte ihr gutmütig ins Gesicht. "Willst du damit sagen, dass ich Angst habe??? HA! Ich hab doch keine Angst! Schon gar nicht vor so etwas!", gab Shelara barsch zurück. In dem Moment schlug im Weißen Turm ein Blitz ein, worauf sie durch den lauten Knall ziemlich erschrak und schreiend Adarian ansprang und umarmte. Sie hatte vor Angst die schönen himmelblauen Augen geschlossen und zitterte am ganzen Leib. "Keine Angst, ha?". Adarian schüttelte den Kopf und atmete aus. Sanft streichelte er ihren Kopf und versprach: "Keine Angst, Shel, ich beschütze dich! Aber nun komm! Die drei Meister erwarten uns." "J-ja, d-du ha-hast Recht! W-wir sssollten los!" "Bist du wirklich sicher, dass es dir gut geht?" "J-ja! L-los gehen wir!". Shelaras Worte klangen steif und verkrampft. Nervös blickte sie von einer Richtung zur anderen und erbleichte, als sie einen weiteren grellen Blitz zucken sah. Blitzschnell hielt Adarian ihre Ohren zu und konnte sich kein Grinsen verkneifen, als sie ziemlich perplex schaute. Es war äußerst selten, dass er grinste, geschweige denn lachte. "Das ist nicht witzig, ich kann nichts dafür! Ich habe schlechte Erfahrungen und Erinnerungen von Gewittern!", wollte Shelara ihm aufgebracht klar machen. Dieser aber nahm nur ihre Hand und führte sie durch die großen Hallen zum Ort der Prüfung. Einige Magier warteten geduldig, im Halbkreis stehend auf die beiden. Vor der kleinen Gruppe, die 10 Mann zählte, standen die drei Meister, Imrik, Belannaer und Teclis, die jeweils ein anderes Buch in den Händen hielten. Adarian und die Prinzessin schlossen sich den Schülern an und begaben sich an ihren Platz. Langsam blickte Meister Teclis zu Imrik, der eine nickende Geste machte, welches als Zeichen des Anfangs galt. Er trat einen Schritt hervor und sprach: "Meine Schüler! Lange Zeit lerntet ihr die Kunst der Magie, ihr machtet erhebliche Fortschritte. Dies ließ uns den Entschluss fassen, eine Prüfung zu gestalten. Eine Prüfung, in der ihr euer Können unter Beweiß stellen müsst." Einer der hellhörigen Magier, fragte sich, wie die Prüfung wohl aussehen würde. Imrik bemerkte seinen Gedankengang spielerisch und lächelte kurz. Nun trat Belannaer einen Schritt nach vor und setzte fort: "Die Prüfung wird in zwei Disziplinen gespaltet. Erstens: eine Gruppenprüfung und zweitens: ein Ausscheidungswettkampf." "Wofür soll dies gut sein, ehrenwerter Meister?", wollte einer der anderen Schüler wissen. "Nun, ganz einfach: Ihr müsst euch im Kampf beweißen müssen. Am Schlachtfeld hat man oft nicht die Zeit um einen Zauber weben zu können. Ihr müsst euch auch im Schwertkampf beweisen!". Mit diesen Worten deutete Belannaer auf die Schwerter der Schüler. "Aber nun schließt eure Augen, konzentriert eure magische Energie in eurem Herzen, lasst sie anschließend durch euren Körper fließen und haltet sie, bis ihr den nächsten Schritt erfährt.", befahl Imrik ruhig. Im nächsten Moment schlossen die Schüler ihre Augen und begannen sich zu konzentrieren. Gespannt beobachteten die Meister jede einzelne Bewegung, spreizten ihre Finger um zu sehen, wie weit die Fortgeschrittenen Magier beim Sammeln waren und spürten eine Anspannung in der Luft. Kleine Blitzchen zuckten zwischen den Fingern und lächelnd stellte Teclis fest, dass es nun Zeit war, ihnen Schritt zwei zu nennen. "Wohlan, meine Magier. Fasst euch nun bei den Händen und lenkt eure gesamte magische Energie nun in die Finger. Wenn ihr dies getan habt, dann verfallt bitte alle in eine tiefe Trance und sprecht die Worte im Einklang: Sariour - Mond, Magie, Glück Zerstörung durch Naturgewalten; Harathoi - grenzenlose Energie; Cython - Weißheit, Wissen; Thanan - verborgene Macht, innere Stärke und Lecai - Licht, Reinheit der Seele, Leuchten des Seins." Nacheinander fassten sich die Lehrlinge bei den Händen, nachdem sie ihre Energien in die Fingerspitzen geleitet haben und in eine tiefe Trance fielen. Mit dieser Geste verbanden sie ihre Kräfte. Plötzlich zuckten viele purpurne Blitze unkoordiniert von der Gruppe weg. Einige drohten die drei Meister zu treffen, doch schützten sich durch Schilde. >Beachtlich diese Willenskraft, diese reine Energie. Sie geben alles<, dachte Teclis erstaunt, während die Prüflinge die magischen Formeln, laut und deutlich sprachen. Es dauerte nicht lange, bis die gebündelte Energie die Grenze überschritt und durch das gewaltige Kraftpotential Shelaras und Adarians sogar noch zunahm. Nun erbebte der Weiße Turm heftig, sodass einige Brocken auf die Magier zu fallen drohten. "Bei Isha, wir müssen etwas tun, sie gehen zu weit!". Teclis klang besorgt und wollte gerade mit einem Zauber die Brocken davon abhalten, die Schüler zu erschlagen. Doch er wurde von Imrik kopfschüttelnd abgehalten. "Aber Meister, das endet in einer Katastrophe!!!", schrie Teclis voller Angst. "Sieh zu! Adarian und Shelara sind ja noch da!", erwiderte Imrik, während er auf die Beiden deutete, die bewusst ein Schultzschild errichtet hatten um ihre Teamkollegen und die Meister zu schützen. Beide entfernten sich anschließend von den Anderen, traten in die Mitte des Raumes, zückten ihre Magierstäbe und webten gemeinsam einen Zauber, welcher den Turm reparierte, als wäre nie etwas passiert. In der Zwischenzeit beendeten die anderen Prüflinge das Ritual der höheren Magie und sanken erschöpft zu Boden, da dies ein gewaltiger Energieverbrauch war. Das Beben war in einem Umkreis von 5 km vom Turm zu spüren. Einige der anderen Asur konnte dies sogar spüren und wussten, dass hierfür nur die Magier aus Hoeth in der Lage waren. "Ich muss zugeben, dass meine Wenigkeit positiv überrascht ist. Die gesamte Gruppe, Adarian und Shelara ausgeschlossen, haben die Prüfung bestanden und die nächste Stufe erreicht. Ich merkte ihr seid zu erschöpft für Fortgeschrittene um einen Ausscheidungswettkampf zu machen, also befreien wir euch von dieser Last. Shelara und Adarian haben die Meisterprüfung geschafft und müssen nun gegeneinander antreten.", gab Imrik bekannt. "Was?!", keuchte Shelara erschöpft und stützte sich bei ihrem Stab ab. "Wir sind viel zu erschöpft!!!", setzte sie fort und blickte zu ihrem Partner, der genau wie sie, fix und fertig war und Imrik anknurrte. Während im Weißen Turm kleine Streitigkeiten herrschten, wusste kein Asur von der dunklen Gefahr, die sich anbahnte und ihre Wege nach Ulthuan suchten... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)