Licht und Dunkelheit von abgemeldet (Von den Asur und Druchii) ================================================================================ Kapitel 2: Das Ritual --------------------- Kapitel II - Das Ritual Am nächsten Morgen war Shelara schon zeitig aufgestanden, um sich für die bevorstehende Prüfung sammeln zu können. Nachdenklich lenkte sie ihre Schritte zum Fenster und blickte hinaus. Es stürmte sehr heftig. Der Regen peitschte gegen die Fensterscheibe und die Bäume mussten sich den tobenden Winden unterwerfen und sich wehrlos beugen. Grelle Blitze zuckten, worauf meist laute Donner grollten. Von diesem Ansehen getrübt, bemerkte sie anschließend den Himmel, der kohlrabenschwarz war, wie die Seele eines Druchii. In dem Moment fragte sie sich, was noch alles schief gehen könnte, denn sie hasste Gewitter. Blitz und Donner waren ihr in der Dunkelheit ein Gräuel. Nach kurzen Überlegungen drehte sich die Meistermagierin um, zückte ihren Kristallenen Aquamarinstab, dessen Spitze ein ebenfalls kristallener Phönix zierte und reich an Runen und blauen Edelsteinen geschmückt war, und verlies ihr Gemach. Immer wieder betete sie, dass das Gewitter schnell aufhören sollte, aber irgendwie war genau dies der Grund, warum plötzlich Adarian vor ihr stand und sie begrüßte. "Guten Morgen, Shel. Ich kam, um nach dir zu sehen. Ich weiß, dass du die Gewitter nicht besonders magst.". Adarian lächelte ihr gutmütig ins Gesicht. "Willst du damit sagen, dass ich Angst habe??? HA! Ich hab doch keine Angst! Schon gar nicht vor so etwas!", gab Shelara barsch zurück. In dem Moment schlug im Weißen Turm ein Blitz ein, worauf sie durch den lauten Knall ziemlich erschrak und schreiend Adarian ansprang und umarmte. Sie hatte vor Angst die schönen himmelblauen Augen geschlossen und zitterte am ganzen Leib. "Keine Angst, ha?". Adarian schüttelte den Kopf und atmete aus. Sanft streichelte er ihren Kopf und versprach: "Keine Angst, Shel, ich beschütze dich! Aber nun komm! Die drei Meister erwarten uns." "J-ja, d-du ha-hast Recht! W-wir sssollten los!" "Bist du wirklich sicher, dass es dir gut geht?" "J-ja! L-los gehen wir!". Shelaras Worte klangen steif und verkrampft. Nervös blickte sie von einer Richtung zur anderen und erbleichte, als sie einen weiteren grellen Blitz zucken sah. Blitzschnell hielt Adarian ihre Ohren zu und konnte sich kein Grinsen verkneifen, als sie ziemlich perplex schaute. Es war äußerst selten, dass er grinste, geschweige denn lachte. "Das ist nicht witzig, ich kann nichts dafür! Ich habe schlechte Erfahrungen und Erinnerungen von Gewittern!", wollte Shelara ihm aufgebracht klar machen. Dieser aber nahm nur ihre Hand und führte sie durch die großen Hallen zum Ort der Prüfung. Einige Magier warteten geduldig, im Halbkreis stehend auf die beiden. Vor der kleinen Gruppe, die 10 Mann zählte, standen die drei Meister, Imrik, Belannaer und Teclis, die jeweils ein anderes Buch in den Händen hielten. Adarian und die Prinzessin schlossen sich den Schülern an und begaben sich an ihren Platz. Langsam blickte Meister Teclis zu Imrik, der eine nickende Geste machte, welches als Zeichen des Anfangs galt. Er trat einen Schritt hervor und sprach: "Meine Schüler! Lange Zeit lerntet ihr die Kunst der Magie, ihr machtet erhebliche Fortschritte. Dies ließ uns den Entschluss fassen, eine Prüfung zu gestalten. Eine Prüfung, in der ihr euer Können unter Beweiß stellen müsst." Einer der hellhörigen Magier, fragte sich, wie die Prüfung wohl aussehen würde. Imrik bemerkte seinen Gedankengang spielerisch und lächelte kurz. Nun trat Belannaer einen Schritt nach vor und setzte fort: "Die Prüfung wird in zwei Disziplinen gespaltet. Erstens: eine Gruppenprüfung und zweitens: ein Ausscheidungswettkampf." "Wofür soll dies gut sein, ehrenwerter Meister?", wollte einer der anderen Schüler wissen. "Nun, ganz einfach: Ihr müsst euch im Kampf beweißen müssen. Am Schlachtfeld hat man oft nicht die Zeit um einen Zauber weben zu können. Ihr müsst euch auch im Schwertkampf beweisen!". Mit diesen Worten deutete Belannaer auf die Schwerter der Schüler. "Aber nun schließt eure Augen, konzentriert eure magische Energie in eurem Herzen, lasst sie anschließend durch euren Körper fließen und haltet sie, bis ihr den nächsten Schritt erfährt.", befahl Imrik ruhig. Im nächsten Moment schlossen die Schüler ihre Augen und begannen sich zu konzentrieren. Gespannt beobachteten die Meister jede einzelne Bewegung, spreizten ihre Finger um zu sehen, wie weit die Fortgeschrittenen Magier beim Sammeln waren und spürten eine Anspannung in der Luft. Kleine Blitzchen zuckten zwischen den Fingern und lächelnd stellte Teclis fest, dass es nun Zeit war, ihnen Schritt zwei zu nennen. "Wohlan, meine Magier. Fasst euch nun bei den Händen und lenkt eure gesamte magische Energie nun in die Finger. Wenn ihr dies getan habt, dann verfallt bitte alle in eine tiefe Trance und sprecht die Worte im Einklang: Sariour - Mond, Magie, Glück Zerstörung durch Naturgewalten; Harathoi - grenzenlose Energie; Cython - Weißheit, Wissen; Thanan - verborgene Macht, innere Stärke und Lecai - Licht, Reinheit der Seele, Leuchten des Seins." Nacheinander fassten sich die Lehrlinge bei den Händen, nachdem sie ihre Energien in die Fingerspitzen geleitet haben und in eine tiefe Trance fielen. Mit dieser Geste verbanden sie ihre Kräfte. Plötzlich zuckten viele purpurne Blitze unkoordiniert von der Gruppe weg. Einige drohten die drei Meister zu treffen, doch schützten sich durch Schilde. >Beachtlich diese Willenskraft, diese reine Energie. Sie geben alles<, dachte Teclis erstaunt, während die Prüflinge die magischen Formeln, laut und deutlich sprachen. Es dauerte nicht lange, bis die gebündelte Energie die Grenze überschritt und durch das gewaltige Kraftpotential Shelaras und Adarians sogar noch zunahm. Nun erbebte der Weiße Turm heftig, sodass einige Brocken auf die Magier zu fallen drohten. "Bei Isha, wir müssen etwas tun, sie gehen zu weit!". Teclis klang besorgt und wollte gerade mit einem Zauber die Brocken davon abhalten, die Schüler zu erschlagen. Doch er wurde von Imrik kopfschüttelnd abgehalten. "Aber Meister, das endet in einer Katastrophe!!!", schrie Teclis voller Angst. "Sieh zu! Adarian und Shelara sind ja noch da!", erwiderte Imrik, während er auf die Beiden deutete, die bewusst ein Schultzschild errichtet hatten um ihre Teamkollegen und die Meister zu schützen. Beide entfernten sich anschließend von den Anderen, traten in die Mitte des Raumes, zückten ihre Magierstäbe und webten gemeinsam einen Zauber, welcher den Turm reparierte, als wäre nie etwas passiert. In der Zwischenzeit beendeten die anderen Prüflinge das Ritual der höheren Magie und sanken erschöpft zu Boden, da dies ein gewaltiger Energieverbrauch war. Das Beben war in einem Umkreis von 5 km vom Turm zu spüren. Einige der anderen Asur konnte dies sogar spüren und wussten, dass hierfür nur die Magier aus Hoeth in der Lage waren. "Ich muss zugeben, dass meine Wenigkeit positiv überrascht ist. Die gesamte Gruppe, Adarian und Shelara ausgeschlossen, haben die Prüfung bestanden und die nächste Stufe erreicht. Ich merkte ihr seid zu erschöpft für Fortgeschrittene um einen Ausscheidungswettkampf zu machen, also befreien wir euch von dieser Last. Shelara und Adarian haben die Meisterprüfung geschafft und müssen nun gegeneinander antreten.", gab Imrik bekannt. "Was?!", keuchte Shelara erschöpft und stützte sich bei ihrem Stab ab. "Wir sind viel zu erschöpft!!!", setzte sie fort und blickte zu ihrem Partner, der genau wie sie, fix und fertig war und Imrik anknurrte. Während im Weißen Turm kleine Streitigkeiten herrschten, wusste kein Asur von der dunklen Gefahr, die sich anbahnte und ihre Wege nach Ulthuan suchten... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)