Das ist bloß der Sonnenstich... von amelia_shinra ================================================================================ Das ist bloß der Sonnenstich... ------------------------------- Hallo!^^ Das ist eine kleine Fanfic, die ich nachts geschrieben habe, als ich nicht schlafen konnte, weil es so heiß war. Gewidmet ist sie Shirai, da sie mich ermutigt hat sie on zu stellen. *Shirai knuddel* Mit hoher Wahrscheinlichkeit gibt es keine weiteren Teile (außer es bleibt so heiß und ich kann wieder nicht pennen... *drop*). Naja, ist ja auch egal! Viel Spaß beim Lesen wünsche ich!^^ Ilka P.S.: Der Titel ist von einem Lied der Wohlstandskinder geklaut. Toller Song. Reinhören lohnt sich auf jeden Fall! *grins* Das ist bloß der Sonnenstich... Etwas gelangweilt gammelte ich auf einer Bank im Park rum. Ok, vielleicht ist ETWAS, etwas untertrieben! Ich langweilte mich zu Tode! Es sind Sommerferien, es ist sauheiß, Yugi ist in Ägypten, Thea auf Hawaii, Tristan und Duke jagen Serenity nach, das Schwimmbad befindet sich im Umbau und kein Schwein interessiert sich für mich! Alle hatten mich im Stich gelassen. Traurige Sache das... OK, nur traurig für mich. Für die anderen wahrscheinlich ziemlich fröhlich. Die hatten schließlich besseres zu tun. Ob ich wohl nach Hause gehen soll, mich vor die Glotze schmeißen? ... ... ... Nö! Eindeutig zu heiß! Scheiß Dachwohnung! Da bleib ich doch lieber hier im Schatten und verrecke am nichts tun! Welcher Depp bleibt auch über Sommer in Domino? Sogar Dad ist verreist! Aber ich Penner muss ja unbedingt da bleiben. Ganz tolle Leistung! Jetzt liege ich hier auf einer Bank, die Vögel zwitschern, das Gras ist grün, der Himmel blau, die Sonne scheint und keine Menschenseele außer mir scheint hier zu sein! Wie in einer Geisterstadt. Müll! "Ich will weg hier!", grummele ich laut vor mich hin. Hört mich ja eh keiner! "Ach, und warum das, Hündchen?" Scheiße! War also doch einer blöd genug hier zu bleiben. ... ... ... Musste dieser jemand unbedingt Seto Kaiba sein? Ich könnte kotzen! Dieser Kerl hat all das was ich mir wünsche und läuft immer mit einem Gesicht rum, als habe er es schockgefrostet... Penner! Langsam erhebe ich mich, um mich dazu herabzulassen ihm zu antworten. Ist ja schließlich unhöflich jemanden nicht anzuschauen, wenn man mit ihm spricht! Gerade will ich anfangen etwas unglaublich geniales zu sagen, als mein Mund aufklappt. Sein Gesicht! Seto Kaiba hat ein knalle rotes Gesicht! Ich könnte mich wegschmeißen vor Lachen! Ich glaube das tu ich auch erst mal. "Sag mal Wheeler, hast du noch nie einen Sonnenbrand gesehen, oder was?", fragt Kaiba, nachdem ich mindestens 5 Minuten lachend auf dem Boden gelegen habe. "Doch, schon. Aber keinen so lustigen! Und schon gar nicht bei dir!" - "Und warum bitte ist meiner so komisch, das du dich im Dreck suhlen musst?" Grade wirkt er etwas entnervt. Lustig! Endlich passiert mal was. Auch wenn es nur ein Seto Kaiba mit Sonnenbrand im Gesicht ist. "Naja, er hört unter der Nase auf und nur deine Stirn und alles bis zur Nase ist rot! Wie hast du das eigentlich geschafft Kaiba?" Er seufzt und lässt sich auf der Bank nieder, die ich bis vor kurzem noch zu meinem zweiten zu Hause ernannt habe. Ich hocke mittlerweile im Schneidersitz vor ihm auf dem Boden und gucke von unten zu ihm herauf. Er lehnt sich zurück und schließt kurz die Augen. Auch ihm scheint die Hitze zu schaffen zu machen. Kleine Schweißperlen stehen auf seiner Stirn. Er sieht heute eh ganz anders aus als sonst: er trägt eine schlabberige beige Hose, die bis zu seinen Knien reicht und ein dünnes, dunkelblaues Hemd, das er ziemlich weit offen hat, sodass man einen Grossteil seines Oberkörpers sehen kann. Vielleicht auf Brautschau, der Geldsack. Obwohl das in einer Geisterstadt nicht viel Sinn machen würde. Wohl eher, weil er sich hier unbeobachtet fühlt. Da fällt mir ein: Wollte ich nicht was von dem arroganten Kerl wissen? Genau! Der Sonnenbrand!!! "Und? Wie kommst du jetzt zu diesem künstlerischen Sonnenbrand?", erkundige ich mich über das Ganze Gesicht strahlend. "Na ja, mir war langweilig, da hab ich mich vor meinen Pool gelegt und hab gelesen. Das Buch war allerdings auch langweilig und da bin ich eingeschlafen, das Buch hat halt halb auf meinem Gesicht gelegen und hat den unteren Teil geschützt, als die Sonne während ich schlief so gewandert ist, dass ich nicht mehr im Schatten lag." - "Ungemein clever Kaiba. Echt...", werfe ich ihm monoton an den Kopf. Die Geschichte ist nur halb so lustig, wie sein Aussehen. "Weis ich selbst, aber was kann ich dafür, dass ich mich zu Tode langweile!?" - "Du hast doch Mokuba! ICH langweile mich! Bei mir ist niemand da!" - "Bei mir auch nicht, Kläffer, Mokuba ist mit seinem Kumpel und dessen Familie nach Spanien. - Als ob es hier nicht schon heiß genug wäre." Kaiba schüttelt seinen Kopf und verschränkt die Arme vor der Brust. Der muss sich wirklich langweilen wie doof, das er hier mit mir redet. Und dann auch noch ohne mich zu beschimpfen. Aber wer verübelt es ihm schon? Auch sein Hirn wird von der Sonne weichgekocht sein. Und nach dieser unfreiwilligen Brat-Tour, die er da durchgezogen hat, wohl noch schlimmer als bei mir. "Hey! Nicht kratzen! Du tust doch alles aufrubbeln!" Tut der doch tatsächlich die rote Haut auch noch kratzen! Hat echt nicht mehr alle Tassen im Schrank, der Gute! "Und was soll ich sonst machen? Das juckt tierisch! Müsstest du doch kennen, Hunde haben schließlich Flöhe!" - "Sehr lustig! Probier's mal mit fett Creme!" - "Ich hasse Creme!" - "Man, wie kindisch... das hätte ich echt nicht von dir erwartet Kaiba!" Ich grinse, zieht der doch tatsächlich einen Schmollmund. Richtig unterhaltsam ist er heute! "Ich wurde als Kind immer voll damit eingeschmiert! Danach hat man kein Gesicht mehr gesehen und ich hatte das Zeug in den Augen hängen. Voll eklig!" Bei der Erinnerung an diese Aktionen verzieht er angewidert das Gesicht. Putzig! Wie ein kleines Kind. "OK, dann probier es halt mal mit kaltem Kamillentee. Der hilft fast immer! Das entspannt die Haut!" Seine Augenbraue zuckt nach oben. Was hat der denn jetzt schon wieder? Skeptisch gucke ich ihn an und warte auf einer Erklärung. "Wo hast du das denn her?" - "Thea hat das in einem ihrer Klatsch-Magazine gelesen!", erkläre ich. "Meist du das klappt?" Er muss wirklich verzweifelt sein. "Probieren kann man es ja mal!" Aufmunternd lächele ich ihm zu, denn man sieht ihm deutlich an, wie ihn das Gejucke quält. "Aber ich habe keinen Kamillentee und es ist Sonntag!", fällt ihm ein. "Ich hab welchen! Komm mit!", sage ich und stehe auf. Und im nächsten Moment könnte ich mich ohrfeigen! Lade ich doch tatsächlich den Eisklotz zu mir ein! Der wird doch schmilzen, in unserer zur Hähnchenbraterei mutierten Wohnung. "Ok!" Er steht schon und schaut mich abwartend an. Will wohl den Weg gezeigt bekommen. Also setze ich mich ergeben in Marsch... Prima! Jetzt ist der Aufzug auch noch im Arsch! Für Kaiba und mich hieß das im Klartext 5 Stockwerke Treppenaufstieg. Kotz! Ich glaub meine Zuge hängt bis zu den Kniekehlen und zerfällt gleich zu Staub. Scheiß Tag! Erschöpft krame ich in meiner Hosentasche nach dem Schlüssel und finde ihn auch zwischen einigem anderen Müll. Gefrustet stecke ich ihn ins Schloss und öffnet damit die Wohnungstür. Sofort ächze ich auf: Ein Schwall heißer Luft kommt mir entgegen. Hier drin steht die Luft förmlich und man läuft wie gegen eine Wand, wenn man den abgedunkelten Flur betritt. "Verdammt, ist das heiß! Habt ihr keine Klimaanlage!?", mault Kaiba. "Kann halt nicht jeder reich sein!" - "Stimmt!", gibt er mit einem entschuldigenden Blick zu. "Aber einen Schluck zu trinken werdet ihr euch noch leisten können, oder?", lautet die nächste hoffnungsvolle Frage meines charmanten Begleiters. "Klar, was willste? Wasser oder Cola?" Ach, tut das gut! Ich stehe vorm Kühlschrank und halte mein Gesicht rein. "Cola!", etwas erfrischt angele ich die Flasche raus und schließe das Gerät wieder, bevor es auch noch nen Hitzschlag bekommt. Muss schließlich mein Essen sichern! Das Getränk stelle ich auf dem Tisch ab und hole zwei Gläser aus dem Schrank über dem Herd. Kaiba hat sich in der Zwischenzeit auf einen Stuhl fallen lassen und sein Gesicht auf den Armen abgelegt und hängt wie ein Toter über dem Küchentisch. "Hier!", reiße ich ihn aus seiner Bewegungsstarre, als ich eingeschenkt habe und mit einem dankbaren Lächeln nimmt er das Glas entgegen. Mit einem Zug haben wir beide unser Glas geleert. "Aaah! Tut das gut!", kommt es gleichzeitig und wir müssen lachen. "Du bist gar nicht so dumm wie ich dachte Wheeler!" - "Dito!", erwidere ich und knie mich vor eine Schublade und krame nach dem Kamillentee. "Wird wohl sein, weil wir Leidensgenossen sind im Moment. Wir stehen beide vor dem Langeweile- bzw. Hitzetod!", scherze ich und er lacht. "Kann schon gut sein." Endlich habe ich die Packung gefunden und fische einen Teebeutel heraus. "Ta-daaaa!", triumphiere ich und halte das Teil Kaiba wie einen Schatz unter die Nase." - "Klasse Hündchen! Für dieses Kunststück hast du dir glatt nen Knochen verdient!", meint er trocken, kann sich aber ein leichtes Grinsen nicht verkneifen. "Ein Eis würde mir reichen!" - "Kannst du haben! Ich lad dich morgen zu einem ein, wenn wir diesen Tag überleben!" - "Ich nehm dich beim Wort!" Den Beutel in einer Tasse verstaut, mache ich mich auf Wasser in einen Kessel zu füllen. Ein paar Minuten später kocht das Teewasser und ich kippe es in die Tasse und stelle das ganze dann in den Kühlschrank. "So, das müsste bald soweit sein." Kaiba hat mich still beobachtet, während ich das alles getan habe. "Gut...", presst er hervor. Dann herrscht Stille! Aber keine gezwungene Stille. Sie ist angenehm. Es ist einfach einer dieser Moment, in denen man nichts sagen muss. Es ist alles auch so klar. Kaiba kann richtig nett sein! Hätte ich echt nicht gedacht. So muffelig und fies wie der sonst immer ist. Ich glaube ich habe ihn heute mehr lachen sehen, als in der ganzen Zeit, in der wir uns kennen zusammen! Schon eigenartig, was man alles tut wenn man sich langweilt und das Hirn weichgekocht ist. Kaiba erhebt sich langsam und stellt sich ans Fenster. Er zieht den Vorhang etwas zur Seite und schaut raus. "Kein schlechter Ausblick!" - "Dann geh erst mal auf den Balkon!" Ich stehe auf und bedeute ihm, mir zu folgen. Draußen ist endlich etwas Wind aufgekommen und eine warme Brise umspielt uns, als wir, wieder schweigend, die Stadt anschauen. Ungefähr 10 Minuten später will Seto sich wieder kratzen und mir kommt wieder, warum er eigentlich da ist. Also schnappe ich ihn am Kragen und zerre ihn in die Küche. "Hey! Was soll das!?", schimpft er, wehrt sich aber nicht. "Jetzt wird deine Kriegsfarbe versorgt, Kaibalein!", grinse ich und er motzt irgendwas in seinen nicht vorhandenen Bart hinein. Ach, ist das ein Spaß! Ich glaube so viel Spaß hatte ich schon lang nicht mehr. Seto sitzt wieder auf seinem Stuhl, als ich die Tasse mit dem abgekühlten Inhalt aus dem Kühlschrank nehme. Ich tunke ein Stück Küchenrolle hinein und tupfe es langsam auf seine gereizte Haut. Er stöhnt genießerisch und schließt die Augen. Und mir läuft ein Schauer über den Rücken dabei. Ich zucke leicht zusammen. Seltsames Gefühl! Aber irgendwie schön. Und gleichzeitig irritierend. Kopfschüttelnd entscheide ich mich später darüber nachzudenken und tränke das Papiertuch erneut mit den Tee. Während ich das Getränkt weiter auf seinen entspannten Gesichtszügen verteile berühre ich seine Haut. Sie ist ganz weich. Das fühlt sich nach mehr an. Seltsam., wirklich seltsam... Das denken fällt mir immer schwerer und ich begreife mein eigenes Handeln nicht. Was ist so toll daran über seine weiche Haut zu streicheln? Und das tue ich gerade. Mittlerweile ohne Tuch. Erschrocken öffnen sich seine Augen. Die blauen Kristalle blitzen mich fragend an, doch eben so fragend stiere ich zurück. Bin gefangen. Meine Bewegungen haben gestoppt, als hätten mich diese Eiskristalle eingefroren. Nichts passiert. Keiner von uns bewegt sich. Ich bin unfähig auch nur einen klaren Gedanken zu fassen. Ein starkes Verlangen ihn zu berühren wächst in mir an. Es wächst und wächst und verschlingt mich fast von innen, aber ich getraue mich immer noch nicht mich zu rühren. Nur unsere Atmen und das Summen einer Mücke durchbrechen die Stille. Ich weis nicht, wie lange wir so bewegungsunfähig vor uns hinzugrübeln versuchten, aber nach schier endloser Zeit, legt sich seine Hand auf meine und drückt sie leicht. Ich erwidere den Druck und fahre nun mit der anderen Hand, über seine zarten Wangen. Ich lasse mich auf dem Stuhl neben ihm nieder und drücke seine Stirn gegen meine. Tief atmet ich seinen Geruch ein. Ein Geruch nach Zitronen. Wunderbar! Wie von selbst legen sich meine Arme um seinen Hals und ziehen ihn näher, in eine Umarmung, die er erwidert. Keiner von uns spricht auch nur ein Wort. Es ist wie ein Zauber, der über uns liegt, der zu zerbrechen droht, wenn auch nur eine Silbe erklingt. Sanft streichen seine Hände über meinen Rücken und schieben mein T-Shirt, das vom Scheiß an der Haut klebt, nach oben, während ich durch seine Haare wuschele. Wieder treffen sich unsere Augen. Wieder ist da dieses Band: Verbunden, auf irgendeine Art und Weise, die keiner von uns beiden versteht. Was ist es? Verlangen? Liebe? Neugier? Ich habe keine Ahnung! Und es ist mir auch so was von egal! Das hier fühlt sich so verdammt gut an. Ich schließe meine Augen und bette meinen Kopf auf seiner Schulter. Er tut es mir nach. So verharren wir. Nach schier endloser Zeit, wache ich wieder auf. Kaiba ist weg und mein Rücken schmerzt höllisch. Ich hab auf dem Tisch gepennt. War das alles nur ein Traum? Benommen schaue ich auf die Uhr: Fünf! Und zwar nachts! Ich schlappe geschafft zum Fenster und ziehe die Vorhänge beiseite und öffne es. Eine schwüle Nachtluft schlägt mir entgegen. Immer noch verwirrt betrachte ich die Sterne, schüttele aber schließlich meinen Kopf und tapse zum Waschbecken um mir eine Ladung kaltes Wasser ins Gesicht zu klatschen. Das tat gut! Aber jetzt auf dem schnellsten Weg ins Bett! Achtlos streife ich meine Klamotten bis auf die Boxershorts von mir und lasse mich in die weichen Kissen fallen. Und schon bin ich wieder weggetreten. Schade, das das Ganze nur ein Traum war, schwirrt es mir noch durch den Kopf... Was für ein Wunder! Es ist heiß! Scheiße heiß! Mein Kopf dröhnt. Hab ich Vollidiot doch das Fenster wieder nicht aufgemacht. Etwas angekotzt begebe ich mich in die Küche und nehme mir eine angebrochene Flasche Cola aus dem Kühlschrank und trinke sie hastig leer. Dann schließe ich den Kühlschrank wieder und will mich schon umdrehen, als... ja, als ich einen kleinen Zettel an den Schrank gepinnt sehe, der da sonst nicht ist. <>, steht da in ordentlicher, gut lesbarer Schrift. Doch kein Traum! Das Dauergrinsen von gestern kehrt zurück und ich beeile mich ins Bad zu kommen, um ja pünktlich zu sein... ENDE Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)