DeadEnd von KaraKiro (Gate To Hell (Update: Ch. 8!)) ================================================================================ Kapitel 3: Chaos ---------------- Hallo alle zusammen! :) So, hier endlich das 3. Kapitel! Wow, geht ja richtig regelmäßig vorran mit dieser Story.. *sichselbst auf die Schulter klopf* Da kann ich mal stolz auf mich sein! ^^ Jedenfalls finde ich, dass dieses Kapitel viel zu hektisch und überladen wirkt.. Aber hey, ich löse hier das "sagenumwobene Geheimnis" um die Blöcke auf! xD Hehe, auf die Reaktionen bin ich mal gespannt... Ich hab mir selbst beim Durchlesen gedacht: "Man, wenn ich ein Leser wäre, würde ich DAS am WENIGSTEN erwarten!" Aber vielleicht übertreibe ich auch... ^^°° Naja, dieses Kapitel ist ziemlich lang geworden, aber ich hoffe ihr lest es trotzdem! ^^ Ich konnte mich einfach nicht kurz fassen, musste mich aber unbedingt an mein Konzept halten und alles in dieses Kapitel quetschen. Tja, ich denke da hab ich wohl ZU VIEL gequetscht... Egal, das überlasse ich am Besten euch! Freue mich wie immer auf konstruktive Kritik und Feedback! ^^ Nettgemeinte und aufrichtige Kritik ist immer schön. :) Hoffe, euch gefällt diese Kapitel! Viel Spaß beim Lesen! Liebe Grüße, Alina [three] Chaos --- "Hattet ihr nicht auch irgendwie das Gefühl... dass wir mitten durch eine Wand gesegelt sind?" - Roronoa Zoro --- Die schwarzen, einige Meter über dem Meeresspiegel schwebenden Blöcke waren im Laufe der Zeit immer größer geworden und nun hatten sie am Horizont die Fülle von winzigen Bauklötzchen. Doch etwas Seltsames hatte es: Das letzte Stück der Sonne versank gerade im Osten und Nami hatte eigentlich damit gerechnet, dass sie um diese Zeit die Blöcke schon erreicht hätten müssten. Das durfte doch nicht wahr sein. Es war einfach zu viel des Guten. So oft konnte sie sich doch gar nicht verrechnen. Zuerst hatte sie gedacht, sie kämen gegen den späten Nachmittag in Heaven's Peak an. Als dann die schwarzen Blöcke aufgetaucht waren, hatte sich erstaunlicherweise das Wetter geändert - es war fast schon windstill geworden und erinnerte an den Calm Belt, was natürlich niemandem außer ihr aufgefallen war. Also musste sie die Ankunft auf den Sonnenuntergang verschieben. Doch jetzt, wo es soweit war, waren die Blöcke zwar immer noch weit weg, aber dennoch besser zu sehen - auch wenn ,besser' nicht gerade viel bedeutete. Die Grand Line war wirklich seltsam und noch mal musste sich sie sich ins Gedächtnis rufen, dass ihre Navigationskünste hier nicht einen Pfifferling wert waren. Hier zählte nur der Log Port, welcher noch immer auf die schwebenden Giganten - sie mussten gigantisch sein - zeigte. Die Windstille vom Nachmittag war nun ganz und gar nicht mehr so still. Der Wind pfiff ihr wild um die Ohren, trieb ihr die Tränen in die Augen und sie versuchte sich mit wirren Bewegungen die orangenen Haare aus dem Gesicht halten, die ihr immer wieder nervend in die Augen flogen. Es sah verdächtig nach einem Sturm aus, doch die Wolken zogen seltsam ruhig. Wenn das so blieb, könnten sie binnen einer Stunde dort sein. Wo auch immer ,dort' war - denn eigentlich war es ja so, dass sie nicht die geringste Ahnung hatten, ob diese Blöcke denn nun wirklich zu der Insel der vier Jahreszeiten gehörten oder nicht. Was war denn, wenn es was ganz anderes war? Etwas Gefährliches, wenn nicht sogar Fürchterliches? Und dann war da noch eine ganz andere Frage, die Nami beschäftigte: Wieso sollte man Blöcke zum Schweben bringen? Was konnte so etwas jemandem bringen? Klar, eine Attraktion war es allemal. Aber steckte denn nicht hinter jeder Sehenswürdigkeit eine tiefere Bedeutung? In Blöcken konnte sie jedenfalls keine Bedeutung finden. Doch egal wie es auch sein mochte, sie war sich sicher, ganz gleich wie gut sie sich auf diese Blöcke vorbereiten würde, sie würden sie überwältigen. Erstaunen. Und bestimmt gehörig verwirren. "Nami!", kam es plötzlich von Usopp aus dem Krähennest gerufen - er saß da oben schon drei satte Stunden, doch Zoro hatte ihn mit seinen Schwertern gedroht, solle er es wagen, da ohne eine Erklärung für die Blöcke wieder runter zu kommen. Usopp's Stimme hatte sich fast überschlagen, so aufgeregt beziehungsweise aufgewühlt klang sie. "Da ist ein gewaltiger Strudel auf zwei Uhr!" Die Navigatorin wandte ihren Kopf so schnell nach rechts, dass sie einen Atemzug später einen stechenden Schmerz im Nacken verspürte, ihn aber ignorierte. Ihre Augen weiteten sich, als sie den immensen Strudel erblickte, der einen Durchmesser von mindestens fünfhundert Meter haben musste. Im selben Moment schallte ein ohrenbetäubender Donner über die Thousand Sunny hinweg und der Himmel entschied sich dazu, seine Pforten weit zu öffnen und sich schamlos über ihnen zu ergießen. Ein gleißender Blitz zog sich in einigen Kilometern Entfernung in die Länge und sie sog scharf die Luft ein - das würde ein Taifun werden, der sich sehen lassen konnte. Da erwachte sie aus ihrer Starre und rief über ihre Schulter hinweg: "Mir egal, wer es macht - aber hart, hart Steuerbord!" Nico Robin war anscheinend diejenige gewesen, die am nahsten am Ruder gewesen war, denn sie hatte es ohne zu zögern ergriffen und zog fest daran. Luffy kam stolpernd an Deck gestürzt und präsentierte einen riesigen Fleck auf seinem roten Hemd, der entstanden sein musste, als das Schiff angefangen hatte, zu wackeln und er gerade wieder einmal beim Essen war. "Ein Sturm?", rief er gegen den Windstoß, der gerade aufgekommen war. "Der kam aber plötzlich!" Vom Achterdeck kam Zoro angerannt, schnaufend und triefend nass. Als er sah wie Robin am Ruder stand und daran herumriss, ging er schnellen Schrittes - jedenfalls so schnell es ihm möglich war, wenn man betrachtete, dass die Thousand Sunny von einer Seite zur anderen schwankte - auf sie zu und drückte sie unsanft mit einem groben "Weg da." vom Ruder weg. Dann sagte er, ohne sie anzusehen: "Hilf du woanders, hier kannst du nichts machen." Als er dann beide Hände ans Ruder legte und zog, schien das Schiff endlich zu reagieren und drehte nach links ab. Robin stand für eine Sekunde einfach nur sprachlos da und fragte sich, ob sie etwas darauf antworten sollte. Dann entschied sie sich dazu, dass der Schwertkämpfer Recht hatte und wandte sich ab, um sich nach der Navigatorin und dem Kapitän umzublicken. Währenddessen öffnete sich die Luke am Deck zum zweiten Mal an diesem Tag und Franky's türkiser Haarschopf wurde mit einer Ladung Wasser empfangen. "Was zum... Ein Taifun!", rief er und hangelte sich an Deck hoch, während er den Hammer, mit welchem er gerade unten hantiert hatte, wieder durch die Luke warf. "Blitzmerker!", fauchte ihm Zoro mit knirschenden Zähnen entgegen. "Jetzt glotz nicht so blöd in der Gegend rum und hilf mir lieber dein Schiff zu steuern!" Nami hatte inzwischen die Karte von Heaven's Peak aus ihrer kleinen Bibliothek, die direkt unter ihren Orangebäumen lag, geholt und versuchte sie nun vergeblich auf der Reling auszubreiten. Irgendwann schaffte sie es doch und dann sah sie das Übel: Um die Insel herum waren Strudel eingezeichnet und daneben die Notiz ,Heftige Wetteränderungen. Kalte und warme Magnetströme treffen aufeinander. Taifun- und Strudelwarnung!'. Sie verfluchte sich selbst, dass sie das vergessen konnte - sie waren völlig unvorbereitet gewesen. Doch andererseits war das auch der Beweis, dass diese Blöcke tatsächlich zu Heaven's Peak gehörten. Dann sah sie wie vom Oberdeck Sanji und Chopper rausgestürmt kamen und schrie sofort: "Sanji-kun! Chopper! Schnappt euch die Rah! Schnell!" Als sie Luffy entdeckte, fuhr sie fort: "Luffy, du auch!" Mein Gott, war sie denn hier der Kapitän oder er? Manchmal wusste sie es nicht mehr so genau. Die Angesprochenen fackelten nicht lange und hasteten auf den Mast zu, um nach den Seilen zu greifen, die ihn umschlangen. Sie wickelten sie ab und zogen dann an ihnen, um die Segel straff zu halten, doch dann merkten sie wie es plötzlich immer schwieriger wurde. Sanji blickte beunruhigt hinauf zu dem weißen Segel, dessen Delle nun nicht mehr in Fahrtrichtung zeigte, sondern in die entgegengesetzte Richtung. Er zischte durch seine Zähne eine leises "Scheiße". Aus den Augenwinkeln sah Nami plötzlich Robin neben sich stehen, die konzentriert geradeaus blickte und nur ein einziges Wort sagte, dass die Navigatorin ins Keuchen brachte: "Backbrassen." Da sah es auch Nami und hilflos zerknüllte sie versehentlich die sowieso schon vom Wind total zerknitterte Karte. "Wir driften ab!", rief sie und lief an Robin vorbei, die Treppe hinunter, die Karte fest in der Hand haltend. Sie rannte weiter, was ihr die Böe die aufkam, ganz schön schwer machte, bis sie die Treppe zum Bug hoch lief und dann ganz vorne stand. Sie biss sich verzweifelt auf die Unterlippe, als sie nach vorne blickte und das Schauspiel beobachtete, das sich ihr bot: Der Strudel lag nun vor ihnen, in all seiner Urgewalt, nur wenige hundert Meter vom Schiff entfernt. Und dank der Backbrassen drifteten sie nun unaufhörlich auf ihn zu. Sie wandte den Kopf zu Zoro und Franky um und schrie aus voller Lunge, damit die beiden sie hörten: "Noch härter Steuerbord, Jungs!" Zoro fauchte wutentbrannt zurück, während er krampfhaft am Ruder zog: "Was versuchen wir denn die ganze Zeit?!" Sie zogen stärker, mit all ihrer Kraft und nach einem heftigen Ruck schienen die Backbrassen der Thousand Sunny nichts mehr entgegen bringen zu können. Das Schiff steuerte langsam, sehr langsam, aber sicher am Rand des Strudels vorbei und sie ließen ihn hinter sich. Doch bevor die Crew Zeit hatte, sich darüber zu freuen, kam ein weiterer Ruf von Usopp: "Noch ein Strudel! Diesmal auf elf Uhr!" Entgeistert blickten alle nach vorne. "Und noch einer daneben! Und da ist noch einer!", rief der Schütze weiter vom Krähennest runter. "Es sind mindestens zehn!" "Zehn?!", echote Chopper fassungslos. Darauf warf Sanji ein: "Wenigstens bläst der Wind jetzt wieder von hinten gegen das Segel!" Nami hob beide Hände and den Kopf. "Verdammt, das muss ein Alptraum sein." Doch dann warf sie plötzlich ein gewaltiger Rums gegen die Reling. Sie stieß mit dem Bauch direkt dagegen, musste kurz einen Brechreiz unterdrücken und ignorierte das besorgte "Nami-san!" von Sanji, bevor ihr klar wurde, was gerade passiert war. Und Robin rief ihren Gedanken laut über das Deck: "Beim Abdrehen haben wir irgendeinen Felsen gerammt!" Dann schien Luffy zu reagieren. "Robin, hilf Usopp vom Krähennest runter!", rief er ihr - ganz Kapitän, seltsamerweise - zu, während er mit knirschenden Zähnen und aller Macht an der Rah zog. Die ehemalige Barockagentin nickte und lief dann eilig die Treppen hinunter, zum Mast, zwischen Luffy und Chopper hindurch, wo sie stehen blieb. Dann schloss sie die Augen und konzentrierte sich. Um Usopp's schmalen Brustkorb, Taille und Beine schlossen sich oben im Krähennest jeweils ein Paar Arme, die aus dem Boden wuchsen. Dann sprossen weitere Arme am Mast entlang empor und sie reichten Usopp immer dem Paar, das unter ihnen aus dem Mast wuchs, bis er neben Robin auf dem Boden stand und erleichtert ausatmete. "Usopp, hilf Zoro beim Ruder und Franky, sieh nach, ob wir irgendwo ein Leck im Schiff haben!", kam es wieder von Luffy in einem ungewohnten Befehlston, den er nur auflegte, wenn die Situation wirklich ernst war. "Aye!", rief Usopp zurück und lief zu Franky um ihn beim Ruder abzulösen, welcher auch gleich davon abließ und durch die Klapptür unter Deck rannte. Nami verwarf die nagende Frage, wo dieser ominöse Felsen, den sie gerammt hatten wohl hergekommen war und schrie aus vollen Lungen zu dem Schwertkämpfer und dem Scharfschützen, als der zweite Strudel wieder gefährlich Nahe war: "Hart Backbord!" Als sie ein Nicken von ihnen vernahm, wandte sie den Kopf wieder ab und beobachtete, wie das Schiff von dem deutlich kleineren Strudel abdrehte. Franky kam wieder an Deck gestürmt und fing an wild mit den Armen zu wedeln. "Leute, da ist tatsächlich ein Leck und es ist verdammt groß! Alleine schaff ich das nicht!", rief er währenddessen beunruhigt. "Ich helfe dir!", schaltete sich Nico Robin ein und folgte ihm unter Deck. Das Schiff brach durch eine gewaltige Welle, die ein Haufen Wasser an Bord spülte. Nami riss es von den Beinen und von der Reling weg und das nächste, was sie wusste, war, dass sie mit Kopf hart an irgendetwas stieß und ihr dann schwummerig vor den Augen wurde. Weit weg hörte sie, wie jemand ihren Namen rief, doch bewegen konnte sie sich nicht mehr, weil sie langsam ohnmächtig wurde. Luffy ließ sich erschöpft gegen den Mast sinken, während er seinen tropfnassen Strohhut ausdrückte und müde darüber staunte wie viel Wasser sich in ihm eingesogen hatte. Dann setzte er sich den etwas trockeneren, aber dennoch nassen Strohhut wieder auf und blickte zum Himmel, wo man endlich die Sterne funkeln sah und nicht eine einzige Wolke mehr. Nur gut, dass sie den Strudeln und dem Taifun auch ohne Nami's Navigation entkommen waren. Er blickte zu Sanji, der neben ihm zusammengesackt war und erschöpft schnaufte. Sanji griff in seine Brusttasche, um seine Zigaretten herauszuholen und dann festzustellen, dass sie natürlich eingeweicht waren. Fluchend warf er sie über Bord und linste dann auf seine Handflächen, die vom ganzen Ziehen an der Rah an manchen Stellen aufgeplatzt und knallrot waren. Dann zuckte er die Schultern und sagte gelassen: "Ich brauch wohl Pflaster." Luffy zog seine schwarzen Brauen hoch und blickte dann auf seine eigenen Handflächen, die genau so übel aussahen wie die des Kochs. "Ich auch", lachte er. Sanji fragte sich, was er daran wohl lustig fand. Aber der Kapitän fand ja bekanntlich so einiges lustig, was ihn nie so recht zum Lachen bringen würde. Zoro linste desinteressiert zu den Beiden und lief dann hoch zum Bug, wo er sich die Blöcke noch einmal besah. Sie waren nun schon um einiges größer, doch erkennen konnte man noch immer nichts Genaueres und weniger schwarz waren sie auch nicht. Und zum ersten Mal fragte er sich: Wieso schwebten da überhaupt Blöcke? Er hasste es, wenn ihn etwas verwirrte und die Blöcke verwirrten ihn ziemlich. Als er Chopper's Stimme hörte, drehte er sich um und sah erwartungsvoll zu ihm. Der kleine Elch sah total fix und fertig aus und genau so fühlte er sich auch. Ausgelaugt. Er wollte nur schnell ins Bett. Müde salutierte er und witzelte: "Melde mich zum Report, Captain." Luffy grinste darauf stolz, doch Sanji war direkt auf den Beinen und die Besorgnis stand ihm ins Gesicht geschrieben. "Und? Wie geht's Nami-san?", fragte er, wobei sich seine Stimme fast überschlug. "Sie hat eine leichte Gehirnerschütterung, aber ansonsten ist alles okay mit ihr. Sie schläft jetzt", erklärte der Arzt fachmännisch. Der Smutje fasste sich erleichtert an die Brust und atmete die Luft aus, die er für einen kurzen Augenblick angehalten hatte und auch Luffy konnte sich ein erleichtertes Grinsen nicht verkneifen. "Ein Glück." Chopper nickte und warf dann einen Blick auf Sanji's Hände, dann auf Luffy's und dann auf seine eigenen, dessen Wunden schon verbunden waren. "Um eure Hände kümmere ich mich gleich", sagte er dann dekadent. "Schon gut, Chopper, lass mich das machen", kam es von Nico Robin, die lächelnd aus der Tür zum Oberdeck spazierte. Sie tätschelte ihm kurz über den Kopf, als sie neben ihm stehen blieb. "Du solltest dich ausruhen. Geh ins Bett." Der Elch blickte sie glückselig an. "Danke, Robin", brachte er gerade noch so heraus, bevor er mühsam unter Deck schlurfte. Doch noch bevor Robin dem Kapitän und dem Smutje sagen konnte, dass sie ihr folgen sollten, warf Zoro plötzlich vom Bug aus ein: "Sagt mal, fandet ihr diesen Taifun nicht auch komisch?" "Nein", sagte Luffy prompt und zuckte ahnungslos die Schultern. "Ein ganz normaler Sturm. Wieso?" Zoro zuckte die Achseln, während er sich umdrehte und langsam die Treppen hinunter schlenderte, um neben seinem Kapitän stehen zu bleiben. "Hattet ihr nicht auch irgendwie das Gefühl..." Er stockte und sah aus, als überlege er krampfhaft nach einem passenden Ausdruck. "...dass wir mitten durch eine Wand gefahren sind?" Sanji zog skeptisch die Brauen hoch. "Durch eine Wand?", echote er gelangweilt. "Eine Art Sturmwand, meine ich", knurrte der Schwertkämpfer mit einem gefährlichen Seitenblick auf Sanji. "Ich denke, ich weiß, was Zoro meint", kam es von Nico Robin, die mit vor der Brust verschränkten Armen an der seitlichen Reling stand und stirnrunzelnd auf das Stück Meer blickte, das die Thousand Sunny hinter sich ließ. "Der Sturm umringt uns - oder eher gesagt die Insel, auf die wir Kurs halten." Sie deutete kurz darauf und lächelte dann über ihre Schulter zu den drei Männern. "Seht selbst." Und das taten sie auch. Fast gleichzeitig traten die drei männlichen Mitglieder der Strohhutbande neben Nico Robin und blickten auf jenes, was die Archäologin so interessiert betrachtete. "Tatsache!", rief Sanji verblüfft aus und geriet dann gleich wieder ins Schwärmen. "Deinem scharfen Blick entgeht wirklich nichts, Robin-chwan." In einer nicht allzu weiten Entfernung erstreckte sich eine lange - das Ende konnte man nicht ausmachen - Nebelwand, aus der ab und zu an verschiedenen Stellen Blitze austraten und mitten in das Meer einschlugen. Minuten später ertönte dann ein leiser Donner, der bis zu ihnen zu hören war. Und als sie mit ihren Blicken der Nebelwand folgten, sahen sie, dass sie bis zu den Blöcken und noch weiter reichte. Luffy konnte sich ein rühmendes Grienen nicht verkneifen. Dann blickte er wieder zu der einen Hälfte seiner Crew, die mit ihm an Deck stand. "Denkt ihr, dass diese Sturmwand immer da ist?", fragte er. Nico Robin zog die Brauen hoch. "Wie ein natureller Schutz?" Als sie Luffy's überfragtes Gesicht sah, merkte sie, dass sie auf diese Frage wohl keine Antwort bekommen würde und entschloss sich folgendes zu sagen: "Das könnte gut möglich sein. Manche Inseln der Grand Line haben so etwas. Aber die genaue Antwort wird uns wohl nur unsere Navigatorin geben können, wenn es ihr wieder besser geht." Nachdem der Kapitän zwei Mal genickt hatte, wurde es still auf der Thousand Sunny. Sanji spürte wie ihn die Sucht wieder packte und er trommelte nervös mit den Fingern auf seinen Armen, bis er sich dazu entschied sich aus der Kajüte ein weiteres Päckchen Zigaretten zu holen. Er wandte sich ohne ein Wort ab und lief auf die Klapptür zu, doch bevor er sie erreichen konnte, warf er einen letzten Blick auf die Blöcke, die nun ein ganz klein wenig größer geworden waren und dann noch mal einen auf die Nebelwand. Und dort entdeckte er mit einem Mal etwas ganz anderes. "Ähm, Leute?", rief er zu den anderen zurück, die sich fragend zu ihm herum wandten. "Ich fürchte, wir haben da ein kleines Problem... Schaut mal da rüber", fuhr er fort und nickte in die Richtung, in die er sah. Zoro stöhnte entnervt auf, während er seinen Kopf langsam in dieselbe Richtung drehte, in die der Smutje sah. "Was ist denn jetzt schon wieder?", fragte er währenddessen. Als er sah, was Sanji meinte, stockte er und seine Augen weiteten sich perplex. Neben ihnen - nicht allzu weit weg - segelte ein weiteres Schiff. Ein Piratenschiff. Und es war um einiges größer als die Thousand Sunny und auch viel pompöser. "Feinde?", fragte Luffy in die Runde. Sanji zog die Brauen hoch. "Schon möglich", antwortete er. "Da ist noch ein Schiff", warf Nico Robin plötzlich ein und zeigte in die entgegengesetzte Richtung. "Nein, zwei", korrigierte sie sich. "Drei, vier...", zählte Luffy mit und blinzelte. Sanji's Augen weiteten sich und verblüfft blickte er geradeaus. "Ihr habt Recht. Auf dieser Seite sind es auch mehrere. Fünf, um genau zu sein." Es wurden immer mehr Schiffe. Manche weiter weg, manche auch nur an die vierzig Meter von der Thousand Sunny entfernt. An manchen Segeln prangte ein Jolly Roger, wiederum andere waren ganz normale Schiffe, mit ganz normalen, einfarbigen Segeln. Wo kamen denn jetzt auf einmal so viele Schiffe her? Der Kapitän der Thousand Sunny blinzelte ungläubig. "Alles Feinde?", fragte er glaubenslos. Wenn dem so war, war das ganz und gar nicht gut. So vielen Schiffen auf einmal hatte die Thousand Sunny in ihrem jetzigen Zustand - der Sturm war immerhin sehr heftig gewesen - nicht das Geringste entgegenzusetzen. "Touristen", seufzte Robin mit geschlossenen Augen und einem Schulterzucken. "Wie unsere Navigatorin schon gesagt hat: Heaven's Peak ist weltberühmt. Sie ist etwas Besonderes. Ist ja klar, dass da jeder hin möchte." Zoro zischte. "Bestimmt alles nur Altweibergeschwätz. Was soll schon so besonders an einer stinknormalen Insel sein?" Robin lächelte ihm geheimnisvoll zu und sagte: "Wer hat denn behauptet, dass Heaven's Peak normal ist?" Weil der Schwertkämpfer darauf nichts zu antworten wusste, schnaubte er und wandte sich ab, worauf Robin schmunzelte. "Wie auch immer", fuhr sie fort und wandte sich dann Luffy zu. "Luffy, ich sollte jetzt deine und Sanji's Verletzungen verarzten." Der Kapitän lachte. "Richtig, die hatte ich schon ganz vergessen.", grinste er mit einem Blick auf seine aufgeplatzten Hände. Als auch Sanji zustimmte, machten sich die zwei Männer und die Archäologin auf den Weg zu den Kajüten. Roronoa Zoro währenddessen stand noch immer mit schief gelegtem Kopf und überlegendem Blick an der Reling. Das üble Bauchgefühl vom Nachmittag hatte ihn bis jetzt noch nicht verlassen. Was um alles in der Welt war so toll an dieser vermaledeiten Insel? Dieser Gedanke wurmte ihn jetzt und bereitete ihm Kopfzerbrechen. Er warf einen weitern Blick auf die Schiffe und dann einen auf die Blöcke. Sie waren deutlich näher gekommen. Heaven's Peak..., dachte er sich. Diese Insel gefällt mir schon jetzt nicht... Als Nami wieder aus ihrer Ohnmacht erwachte und langsam ihre Augen aufschlug, blickte sie direkt auf Robin, die gehetzt durch die Kajüte lief und sich anzog. Benommen warf sie einen Blick aus dem Bullauge, um festzustellen, dass es mitten in der Nacht - schätzungsweise elf Uhr abends - war und fasste sich danach mit schmerzverzerrtem Gesicht an ihren Kopf, der sich anfühlte, als hätte jemand mit einem Mast darauf eingeprügelt. Mit rauer Stimme fragte sie schließlich leise: "Was'n los, Robin?" Die Angesprochene fuhr kurz erschrocken zusammen, drehte sich zu Nami um und rang sich dann ein kleines Lächeln ab. "Ah, Nami-chan. Geht es dir besser?" "Mein Schädel brummt wie die Hölle", grunzte sie darauf und setzte sich mühsam in ihrem Bett auf, bemerkte erst jetzt, dass ein Verband um ihren Kopf geschlungen war. Dann fiel es ihr wieder ein, was passiert war. "Der Sturm!", rief sie, schlug die Decke zur Seite und war sofort auf den Beinen, was sich im selben Moment als törichter Fehler herausstellte, da ihr schwindlig wurde. "Der Sturm, wir müssen..." "Mach dir keine Sorgen", unterbrach Robin sie sanft, während sie sich ein hautenges schwarzes Top überstreifte. "Wir haben den Sturm schon längst hinter uns gelassen. Alle haben es mehr oder weniger gut überstanden." Dann lächelte sie aufmunternd. "Du solltest dich noch ein wenig ausruhen. Wir haben alles unter Kontrolle." Die Navigatorin seufzte erleichtert auf und ließ sich zurück auf das Bett sinken. Dann aber begann sie sich zu fragen, wieso Robin so hektisch war - Hektik war etwas, das die Archäologin sonst nicht sehr mochte. "Und wieso ziehst du dich mitten in der Nacht an?", fragte sie schließlich und zog die Brauen hoch. Robin lächelte ein weiteres Mal. "Usopp war gerade hier und hat gesagt, wir sollen alle schnell an Deck kommen. Luffy ist völlig außer sich." "Was? Und das sagst du mir erst jetzt?", rief Nami entrüstet und war sofort wieder auf den Beinen, was sich wieder als Fehler herausstellte - diesmal wurde aber nur das Dröhnen in ihrem Kopf schlimmer. Die ehemalige Barockagentin kicherte leise. "Du solltest dich wirklich noch etwas ausruhen, Nami-chan. Ich werde dir dann alles erzählen", versicherte sie und wandte sich zur Tür um. Nami blickte sie mit offenem Mund an. Sie wollte doch tatsächlich ohne sie gehen. Sie fing sich und sagte kurz angebunden: "Nix da." Dann stand sie auf - diesmal langsam - und trat zu Robin, zwar etwas wacklig. "Wenn Luffy außer sich ist, muss das schon einen triftigen Grund haben. Und den will ich wissen", grinste sie. Robin schüttelte lächelnd den Kopf. Sie wusste inzwischen, dass Nami viel zu stur war, um ein ,nein' als Antwort zu akzeptieren. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, griff sie nach ihrem weißen Cowboyhut, der neben der Tür an einem Haken hing, setzte ihn sich auf die brustlangen schwarzen Haare und öffnete danach die Tür. Draußen auf dem gang trafen die beiden Frauen auf Chopper, der mit einem nervösen Blick gerade die Treppe hochgehen wollte. Als er sie bemerkte, blieb er jedoch stehen und blickte entsetzt auf die Navigatorin. "Hey, Nami! Was fällt dir ein?", rief er empört und war schneller, als sie schauen konnte an ihrer Seite. "Du hast eine Gehirnerschütterung und bist noch viel zu schwach." Mit seinen kleinen Hufen versuchte er sie an den Beinen wieder in ihre Kajüte zu schieben. "Ab ins Bett mit dir." Nico Robin seufzte und verschränkte die Arme vor der Brust. "Das hab ich auch schon versucht, Chopper." "Und es wird nichts bringen", bestätigte Nami mit einem Grinsen und blieb steif stehen, worauf Chopper nichts entgegenzusetzen hatte - in seiner kleinen Elchform war er einfach zu schwach für die Navigatorin. "Außerdem will ich wissen, was da oben los ist." Das bremste den Arzt. Er gab und ließ die Arme mit einem mürrischen "Also gut." wieder sinken. "Luffy hat irgendwas entdeckt", gab er dann zur Auskunft und zuckte seine zierlichen, pelzigen Schultern. "Genaues weiß ich auch nicht. Zoro hat mich geweckt und gesagt ich soll an Deck kommen." Robin nickte und ging dann die Treppen zum Deck hoch, während sie murmelte: "Na dann." Chopper warf noch einen weiteren Seitenblick auf Nami. "Danach legst du dich aber gleich wieder hin." Diese grinste verschmitzt, während sie an ihm vorbeilief. "Ja, ja, du bist der Boss", witzelte sie ironisch und folgte der Archäologin, gefolgt von einem empörten Chopper, an Deck. Als sie oben ankamen, wurden sie von einem mehr als aufgeregten Usopp empfangen, der exzentrisch mit den Armen wedelte. "Leute!", rief er ihnen entgegen, als er sie gesichtet hatte. "Das glaubt ihr nicht!" Weiter vorne an der Reling stand Sanji, der sich weit über das Holzgeländer beugte und unübersehbar seinen Augen nicht traute und oben am Bug stand Zoro, der sich große Mühe gab, nicht überwältigt auszusehen. Franky stand neben dem Schwertkämpfer und bekam seinen Mund gar nicht mehr zu, so entgeistert sah er aus. Luffy stand mit einem breiten Kilometergrinsen auf seinem Lieblingsplatz, der Galionsfigur und tänzelte mit der Leichtfüßigkeit eines schwangeren Nilpferds begeistert von einem Fuß auf den anderen. Dann drehte er sich zu ihnen um. "Nami! Robin! Chopper!", brüllte lachend zu ihnen herüber, aufgeregt wie ein kleines Kind, das soeben von seiner Mutter das Lieblingsspielzeug geschenkt bekommen hatte, das es sich schon immer gewünscht hatte. "Kommt her! So was habt ihr noch nie gesehen!" Nami zog skeptisch die Brauen hoch und lief dann langsam zur seitlichen Reling, wo auch Sanji stand. Als sie neben ihn trat, murmelte dieser mit einer Zigarette in seinem Mundwinkel und ohne sie anzusehen: "Nami-san, sag mir bitte schnell, dass ich nicht halluziniere." Er hatte den Kopf in den Nacken geworfen und blickte fast schon fassungslos auf das ihr noch Unbekannte. Die Navigatorin blickte ihn verwundert an und entschied sich schließlich seinem Blick zu folgen. Was um alles in der Welt konnte alle so aus der Ruhe bringen? Als ihre Augen jenes erblickten, konnte sie sehr gut nachvollziehen, wieso es alle so dermaßen überwältigte. "Ach du heiliger Kompass!", rief sie aus und stolperte einen Schritt zurück. Danach wurde es fast totenstill auf der Thousand Sunny. Zu hören war nur noch Luffy's Jubelgeheul und Chopper's "Kann mich mal einer kneifen?", worauf Usopp ihn dreist in den Arm kniff. Nico Robin konnte nicht glauben, was sie da sah, als am Bug angekommen war und blickte fast verstört auf das Schauspiel, das sich ihr bot: Die Thousand Sunny fuhr direkt durch die Giganten von schwarzen Blöcken. Sie waren noch immer schwarz. Sie waren gigantischer, als sie geglaubt hatte - sie mussten einen Durchmesser von fünfzehn Metern haben und genau so weit schwebten sie auch über dem Meeresspiegel. Und: Ja! Sie schwebten wirklich. Da waren keine dünnen Eisenstangen, die die Giganten in der Luft hielten und auch keine Fäden oder sonstiges. Sie schwebten. Das war mehr als unfassbar. Doch das Unfassbarste war etwas ganz anderes. Nämlich, dass die so genannten Blöcke gar keine Blöcke in diesem Sinne waren. Natürlich sahen sie von weitem aus wie solche, aber sie waren es nicht, auch wenn die Form zumindest stimmte. Nein, das waren keine Blöcke. Sie waren etwas Unglaubliches. Etwas nahezu Atemberaubendes. Etwas schier Unmögliches. Die Blöcke waren monströse Lautsprecher. Und aus denselben Lautsprechern ertönte nun eine blecherne Stimme und man bekam das Gefühl, der ganze Ozean könne sie hören, so laut war sie. "Willkommen, Reisende! Willkommen in Heaven's Peak!" Muhaha, Cliffhanger! xD Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)