Sommer, Sonne und die verfluchte Liebe von Juju (die Digikids im Urlaub) ================================================================================ Kapitel 1: Der große Gewinn (Matt, der Bordkartenfinder und Retter in der Not) ------------------------------------------------------------------------------ ähm jaaaaa,also die ff hab ich schon mal hochgeladen,wie schon erwähnt, nich? x__X ich warne euch gleich vor, sie ist alt (und etwas...dämlich) und ich schreib sie vielleicht demnächst weiter... (die nächsten 10 kapitel oder so sind schon fertig XD ihr braucht also nich lange warten,falls ihr die geschichte mögt^^) "..." <- jemand sagt etwas [...] <- meine anmerkungen (1) Der große Gewinn "HEEEEEEEEYYYYYY!", schrie Yolei aufgekratzt und kam auf die Truppe zugerannt. "Ihr glaubt nicht, was gerade passiert ist!" "Doch und zwar bist du zu spät gekommen", sagte Davis tadelnd und tippte ihr gegen die Stirn. "Aber ich hab eine gute Ausrede!", rief Yolei und fuchtelte mit einem Zettel durch die Gegend. Joe schnappte ihn ihr weg und las laut vor, was da stand: "Sehr geehrte Miyako Inoue, wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, dass sie bei unserem Sommergewinnspiel am dreißigsten Juni zweitausenddrei gewonnen haben. Sie können mit ,Japan holidays' zwei Wochen Urlaub auf dem sonnigen Jamaika machen und elf ihrer Freunde [A. d. A.: ganz zufällig genau 11 XD] mitnehmen, um sich mal so richtig zu entspannen oder zu feiern. Wir wünschen Ihnen viel Spaß!" Die zwölf Freunde sahen sich an und jubelten dann alle gleichzeitig los. "Wir fliegen nach Jamaika! Wir fliegen nach Jamaika!", kreischte Mimi aufgeregt und führte einen Freudentanz auf. "Juhu!", schrieen Kari und T.K. quietschvergnügt. Yolei war Sora vor Freude in die Arme gefallen. "Ist das nicht großartig?", jubelte sie Sora ins Ohr. "Na logisch!", antwortete Sora lachend. "Ich wäre dir trotzdem sehr verbunden, wenn du mich wieder loslassen würdest, falls du mich mit in den Urlaub nehmen und nicht zerquetschen willst." Darauf ließ Yolei Sora wieder los. Tai strahlte übers ganze Gesicht. Er stieß Matt mit dem Ellenbogen in die Seite und fragte dann verschmitzt: "Du weißt, was das heißt, oder?" Matt grinste vielsagend. "Na klar, saufen bis zum Abwinken!" Die beiden prusteten los und Sora schüttelte nur lachend den Kopf. "Ich trag euch dann aber nicht nach Hause, wenn ihr dicht seid", sagte sie mahnend. Eine Weile jubelten die zwölf noch. Die Leute, die an ihnen vorbei kamen, sahen sie verdutzt an oder machten sich über sie lustig. Doch das war ihnen egal. "Yolei, wann geht's eigentlich los?", wollte Izzy wissen. Die Freunde kriegten sich wieder ein und sahen zu Yolei. Diese nahm den Zettel wieder zur Hand und ihre Augen flogen über das Blatt. Schließlich sagte sie: "Am fünften August. Also in knapp zwei Wochen!" Zwei Wochen später: "Unterwäsche?" Sora musste eine Sachenkontrolle ihrer Mutter über sich ergehen lassen. Es war das erste Mal, dass sie ohne sie verreiste. Sora war schon froh, dass ihre Mutter überhaupt dafür gestimmt hatte, dass sie mit durfte. Und nun machte sie sich Sorgen um ihre einzige Tochter. Es konnte ja sonst was passieren! "Hab ich!" "Kurze Hosen, Röcke?" "Sind da!" "Oberteile?" "Auch!" "Sonnencreme?" "Hab ich auch!" "Pflaster, Binden und sonstiges Gesundheitszeug?" Sora überlegte kurz, ob sie auch die Fiebertabletten nicht vergessen hatte. Selbst wenn, irgendwo auf Jamaika würde es ja wohl ein Mittel gegen Fieber zu kaufen geben! "Ja!" Jetzt überlegte ihre Mutter, was man noch brauchte. "Badeklamotten und Badetücher?" "Sind auch da!" "Handy?" "Nein, das nicht!", gab Sora zu und flitzte in ihr Zimmer, um es zu holen. Dabei warf sie einen Blick auf die Uhr. Sie befand sich leicht im Zeitverzug. "Mama, wir müssen uns beeilen!", drängelte sie und war schon auf dem Weg zur Wohnungstür. Ihre Mutter eilte ihr nach. Sie liefen die Treppe hinunter und sprangen ins Auto. Frau Takenouchi ließ den Motor an und fuhr los. "Hast du dein Zahnputzzeug?", fragte sie den Blick starr auf die Straße gerichtet. "Ja", antwortete Sora, ohne nachzudenken. Es war gut möglich, dass sie es vergessen hatte. Doch sie war zu aufgeregt, um sich über eine alberne Zahnbürste, deren Becher und Zahnpasta Sorgen zu machen. Als sie endlich den Flughafen erreichten, suchten sie so schnell wie möglich einen Parkplatz, stiegen aus und hievten das Gepäck aus dem Kofferraum. Sora schleppte einen großen Koffer, eine Reisetasche und eine Umhängetasche, die sie als Handgepäck nehmen wollte, mit. Ihre Mutter half ihr beim Tragen des Gepäcks und sie eilten in das Flughafengebäude. Das Einchecken dauerte Gott sei Dank bloß zehn Minuten. Dort traf sie noch Matt, der auf sie wartete, als er fertig war. Nun war Verabschieden angesagt. Matt hatte noch kurz Frau Takenouchi "hallo" gesagt und stand nun neben ihr und ihrer Tochter. "Also, Sora, pass gut auf dich auf, steig nicht zu fremden Leuten ins Auto, trink nicht zu viel Alkohol,...", fing Frau Takenouchi an, doch Sora unterbrach sie. "Mama, ich bin kein Kind mehr!", zischte sie und wurde rot. Sie hoffte, ihre Mutter würde endlich ruhig sein, denn Matt hörte alles, was sie sagte. Frau Takenouchi ließ den Blick kurz zu Matt wandern und lächelte dann Sora an. "Ich versteh schon!", flüsterte sie und zwinkerte. "Viel Spaß, Schätzchen!" Sie drückte Sora kurz an sich und küsste sie auf die Wange. Noch immer rot drehte Sora sich zu Matt um und die beiden gingen in Richtung Schalter. Zum Abschied winkte Sora noch mal ihrer Mutter zu. Matt und Sora gingen zum nächsten Check, in dem sie und ihre Umhängetaschen überprüft wurden. Sora wollte nach dem Check gerade ihre Tasche packen und loslaufen, als der Mann vom Check sie zurückhielt. "Warte mal! Du hast eine Nagelfeile und eine Nagelschere dabei! [A. d. A.: das ist mir wirklich passiert, bloß halt mit einem Taschenmesser und einer Pinzette O_O] Zeig die mal her!" Oh Gott! Peinlich! Sora überlegte krampfhaft, wo zum Henker sie die beiden Dinger hingepackt hatte. Matt stand stirnrunzelnd neben ihr und sah ihr dabei zu, wie sie in ihrer Tasche kramte. Zuerst fand sie die Nagelfeile und drückte sie dem Mann in die Hand. Kurz darauf angelte sie ihre Nagelschere heraus und gab sie ihm ebenfalls. Er sah sie sich kurz an und gab Sora dann nur die Nagelfeile wieder. "Die Nagelfeile ist in Ordnung, aber die Schere nicht", sagte der Mann zu ihr. "Du kannst sie für ein paar Yen nach Hause schicken lassen, sie in dein Handgepäck stecken und dieses in den Flugzeugbauch geben lassen, oder wir behalten sie und entsorgen sie." Sora dachte kurz nach und sagte dann mürrisch: "Ach, werfen Sie sie weg!" Sie schnappte ihre Tasche und lief dann schnell mit Matt zum Schalter. "Dass ihr auch immer Nagelscheren mit euch mit schleppen müsst!", keuchte Matt. Sie rannten den ganzen Weg zum Schalter und als sie endlich dort ankamen, waren die Passagiere schon dabei einzusteigen. Sie stellten sich ans Ende der Menschenschlange und rangen nach Atem. "Danke, dass du auf mich gewartet hast", sagte Sora und strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. "Kein Problem", erwiderte Matt. "Hast du deine Bordkarte?" "Klar!", sagte Sora und kramte in ihrer Tasche nach der Bordkarte. Doch an dem Platz, an dem Sora sie verstaut hatte, war sie nicht mehr. "Oh nein!", rief sie und wühlte hektisch in ihrer Tasche. "Ich finde sie nicht!" Nun waren sie am Durchgang angelangt und die Frau dort verlangte die Bordkarten. "Sie ist weg!", jammerte Sora und war drauf und dran, den Inhalt ihrer Tasche auf den Boden zu kippen. Matt hielt sie davon ab, indem er sie aus der Schlange schubste. "Verdammt, sie ist weg! Sie ist weg!", rief Sora und hätte heulen können. "Jetzt bleib mal ganz ruhig", sagte Matt. "Bist du sicher, dass du sie eingepackt hast?" "Ja, hundertprozentig!" Sora stellte ihre Tasche auf den Boden und suchte so weiter. Auch Matt kniete nieder und half ihr beim Suchen. "Mist! Mist! Mist!", murmelte Sora immer wieder. Ihr stand der Schweiß auf der Stirn. "Hier!", sagte Matt und drückte ihr ihre Bordkarte in die Hand. "Und nun komm!" Er nahm ihre Hand, zog sie hoch und führte sie zu der Kontrollfrau. Diese riss die Karten ab und Matt zog Sora weiter hinter sich her den Gang entlang und ins Flugzeug rein. Die Stuardesses begrüßten sie freundlich. Matt führte Sora an ihnen vorbei und durch den schmalen Gang zwischen den Zweiersitzreihen. Er fand noch eine freie Zweierreihe auf der linken Seite und ließ Sora zuerst durchgehen. Er setzte sich neben sie und seufzte. Sora seufzte ebenfalls. Sie schob ihre Tasche unter den Sitz ihres Vordermanns und lehnte sich zurück. "Danke, Matt! Wenn du nicht bei mir gewesen wärst, dann würde ich wahrscheinlich jetzt noch da rumstehen", sagte Sora geschafft. "Wo war die Karte eigentlich?" "In einer Seitentasche", sagte Matt grinsend. Auch er stellte seine Tasche unter den Sitz des Vordermanns. "Hätte ich mir eigentlich denken können", knurrte Sora und ließ den Kopf hängen, während Matt sich in der Maschine umsah. "Hast du die anderen schon gesehen?", fragte Sora. "Ja, Tai und Kari sitzen schräg hinter uns, ein paar Reihen vor uns sitzen Yolei und Mimi und Joe und Izzy und auf der anderen Seite sitzen T.K. und Cody und Davis und Ken", erklärte Matt. "Also waren wir die letzten", sagte Sora stirnrunzelnd. "Allerdings und du bist schuld", erwiderte Matt und sah sie streng an. "Nur, weil du eine Nagelschere ins Handgepäck nehmen musstest und deine dämliche Bordkarte nicht gefunden hast!" Sora wollte ihn gerade darauf aufmerksam machen, dass Matt gar nicht hätte warten müssen, doch das erschien ihr als ein bisschen fies. Denn wenn er nicht gewartet und ihr beim Suchen geholfen hätte, würde sie vielleicht immer noch nach ihrer Bordkarte suchen. Also sagte sie gar nichts und lächelte ihn schuldbewusst an. "Na ja, wir haben es ja geschafft", sagte Matt und erwiderte das Lächeln. Sie sahen sich eine Weile an. Wieder mal fiel Sora auf, wie verdammt gut Matt aussah. Die blonden Haare, die blauen Augen, der gut gebaute Körper... einfach alles an ihm sah gut aus. Der Blickkontakt wurde unterbrochen, als sich das Flugzeug endlich in Bewegung setzte. Während es langsam zur Startbahn rollte, lief das Sicherheitsvideo ab. Matt und Sora schnallten sich an, als in dem Video etwas über die Anschnallzeiten gesagt wurde. Endlich war der kurze Film vorbei und die Maschine war an der Startbahn angelangt. Sie fuhr schneller und schneller und hob schließlich ab. Sora sah zu, wie die Welt unter ihr kleiner und kleiner wurde. "Jamaika, wir kommen!", sagte sie vergnügt. Auch Matt sah aus dem Fenster. "Sag mal, weißt du zufällig, wie unser Hotel so ist?", wollte er von Sora wissen. "Moment!", sagte diese und kramte in ihrer Tasche. Sie zog den Reisekatalog heraus, den Yolei ihr gegeben hatte, und blätterte zu der Seite, in dem ein kleiner Zettel zum Wiederfinden steckte. "Also, unser Hotel heißt ,Hotel Azur' und wir wohnen in Zweizimmerapartments. Das heißt, es wohnen immer vier in einer Wohnung. Die Couch im Wohnzimmer kann man ausklappen und drauf schlafen. Wir haben Frühstück und Abendbrot", erklärte sie, während sie den Beschreibungstext überflog. "Wow, wir brauchen bloß die Promenade überqueren und schon sind wir am Strand! Und einen großen Pool hat das Hotel auch noch!" Begeistert betrachtete sie die Bilder, die zu Hotel Azur abgebildet waren. Matt musterte sie sorgfältig und meinte dann: "Ich glaub, da kann man es zwei Wochen aushalten." "Ach, ich könnte mein ganzes Leben auf so einer Insel verbringen", schwärmte Sora verträumt und packte den Katalog wieder ein. "Da ist es immer warm und schön sonnig. Das wäre doch perfekt!" Ein paar Minuten schwiegen die beiden. Dann fragte Matt: "Wann gibt's eigentlich Essen?" So ein Fresssack! Sie flogen gerade mal ein paar Minuten und schon hatte er Hunger. Tai war da genauso schlimm. Wenn nicht, sogar noch schlimmer. Und Davis sowieso! "Bin ich 'ne Hellseherin? Frag die Stuardess", erwiderte Sora kopfschüttelnd. Ungefähr eine halbe Stunde später kam Matts Rettung. Das Essen wurde gebracht. Man konnte zwischen Salami- und Käsesandwichs wählen. Matt und Sora nahmen jeder ein Käsesandwisch und ein Glas Wasser. Als die Stuardess mit ihrem Essenwagen weiterging, biss Matt genüsslich von seinem Sandwich ab und nickte zufrieden. "Weiß gar nicht, was die immer alle an dem Flugzeugessen zu meckern haben", schmatzte er. "Eben! Ist doch lecker!", sagte Sora mit vollem Mund. Im Anschluss bekam jeder Passagier noch einen Pfirsichjoghurt, den die beiden auch noch gierig verschlangen. Als wieder eine Stuardess herumging und den Müll und die Trinkbecher einsammelte, fiel Sora ein, dass sie mal aufs Klo musste. "Mein Gott!", stöhnte Matt genervt. "Wir fliegen gerade mal eine Stunde und da musst du schon aufs Klo!" Widerwillig stand er auf und ließ Sora durch. Diese stolperte durch den schmalen Gang zwischen den Sitzreihen. Sie grinste Tai und Kari an, als sie an ihnen vorbei kam. Wenig später ging sie wieder zu ihrem Platz zurück. Sie hatte sich felsenfest vorgenommen, nie wieder auf ein Flugzeugklo zu gehen. Erstens waren die Dinger wirklich mehr als eng und nicht gerade sauber und zweitens musste man aufpassen, dass man nicht zwischendurch das Gleichgewicht verlor und gegen die Wand krachte. Sie setzte sich wieder auf ihren Platz, schnallte sich an und blickte aus dem Fenster. Es wurde langsam dunkel. Kein Wunder! Es war bereits um neun durch. In der vorigen Nacht hatte Sora vor Aufregung kaum geschlafen und nun war sie müde. Während sie in die immer dunkler werdende Welt draußen starrte, fielen ihr die Augen zu. Ihr Kopf sank auf Matts Schulter, was sie aber nicht mehr mitbekam. Als sie wieder aufwachte, war es draußen stockfinster. Kein einziges Licht war zu sehen, da sie über den Pazifik flogen. Sora brauchte eine Weile, um zu realisieren, dass sie ihren Kopf gegen Matts Schulter gelehnt hatte. Doch er hatte seinen Kopf gegen ihren Kopf gelehnt. Seine Finger auf der Armlehne wippten auf und ab; das hieß, dass er nicht schlief. Er hatte sich also bei vollem Bewusstsein gegen Sora gelehnt und nicht im Schlaf. Daraus entnahm Sora, dass er sie vielleicht mochte. Plötzlich beugte Matt seinen Kopf ein wenig nach vorn und sah Sora an. "Na, gut geschlafen?", fragte er lächelnd. Schnell setzte Sora sich gerade hin und räusperte sich. "Ähm... ja!", stotterte sie und wurde ein wenig rot. "Sorry!", fügte sie noch mit einem kurzen Blick auf Matts Schulter hinzu. "Macht doch nichts", erwiderte Matt und wurde ebenfalls ein bisschen rot. "Wie lange hab ich eigentlich geschlafen?", wollte Sora wissen, um die Stimmung ein wenig zu lockern. "Ungefähr zwei ein halb Stunden", antwortete Matt. "Bloß?", sagte Sora enttäuscht. "Und wie lange müssen wir noch fliegen?" "Ach, nicht mehr lange. Nur noch acht Stunden mindestens", sagte Matt ironisch. Die acht Stunden vergingen ziemlich schleichend. Durch die Zeitverschiebung landete die Maschine dreiviertel sieben in Kingston, der Hauptstadt von Jamaika. "Endlich! Ich dachte schon, wir kommen nie mehr an!", sagte Sora zu Matt, als sie das Flugzeug verließen und den Gang zum Flughafengebäude entlanggingen. Sie eilte erst mal zum nächsten Damenklo. Dort traf sie Mimi, Yolei und Kari, die schon Schlange standen. "Hi!", begrüßten die drei Sora lächelnd. "Hallo!", sagte Sora und lächelte auch. "Der Flug kam mir endlos vor", stöhnte Kari. "Oh ja, mir auch", stimmte Sora ihr zu. "Man wusste einfach nicht, was man die ganze Zeit machen sollte", sagte Mimi geschafft. "Ich dachte, ich komme um vor Langeweile", meinte Yolei. Zehn Minuten später kam Sora als letztes aus dem Damenklo wieder heraus. Sie ging zu den Fließbändern, auf denen das Gepäck transportiert wurde. Auch die anderen warteten schon auf ihre Koffer und Taschen. Irgendwann hatten alle ihr Gepäck bei sich und los ging es. Die Gruppe durchquerte das Flughafengebäude und suchte nach dem Ausgang. Alle atmeten erleichtert auf, als sie durch die große Doppeltür traten. "Endlich frische Luft", seufzte Cody. "Juhu! Endlich sind wir auf Jamaika!", jubelte Davis. "Welche Busnummer hatten wir noch mal?", fragte Tai und sah die anderen an. "528", antwortete Ken. "Der muss irgendwo da hinten stehen." Die zwölf liefen auf den Bus zu, der sie zum Hotel fahren sollte. Der Busfahrer lud ihr gesamtes Gepäck in den Bauch des Busses. Im Bus landete Sora wieder neben Matt, worüber sie nicht gerade unglücklich war. Diesmal saß Matt am Fenster. "Alles da? Nichts vergessen?", fragte er grinsend. Sora streckte ihm beleidigt die Zunge raus. Eine Reiseleiterin betrat den Bus und nannte die Fahrtzeiten zu den verschiedenen Hotels. Zu Hotel Azur fuhr der Bus circa eine dreiviertel Stunde. Sie stieg wieder aus und der Busfahrer fuhr los. "Bin ich müde!", sagte Sora gähnend nach ein paar Minuten Fahrt. "Du kannst dich wieder an mir anlehnen, wenn du willst", bot Matt ihr lächelnd an. Sora ließ sich das nicht zwei mal sagen und lehnte ihren Kopf gegen Matts Schulter. Sie schlief fast augenblicklich ein. -TBC- so viel zum ersten kapitel und ich sage euch, es wird noch schlimmer XD Kapitel 2: Endlich im Hotel (4 Zicken und 1 Kleiderschrank) ----------------------------------------------------------- sooo hier nu das zweite kapitel... also viel spaß...irgendwie...O__o (2) Endlich im Hotel "Hey! Aufwachen!", sagte eine Stimme. Jemand stupste sie an. "Schlafmütze, wir sind da!", sagte eine andere Stimme und jemand rüttelte sie sanft. Verschlafen öffnete sie die Augen. Ihr Kopf lehnte immer noch an Matts Schulter. Schnell setzte sie sich gerade hin und stand auf. Der erste, der gesprochen hatte, war Matt. Die andere Stimme gehörte zu Tai, der ihn und Sora blöd angrinste. Matt hatte einen rötlichen Schimmer auf den Wangen. Sora beachtete die beiden einfach nicht mehr und stieg aus dem Bus. Dort standen schon die anderen. Und vor ihnen lag das Hotel. Es war groß, weiß verputzt und sehr verwinkelt. Es war nicht, wie in einem normalen Haus, wo man durch den Eingang ging und sich dann völlig im Hotel befand. Nein, bei diesem Hotel waren nur die Zimmer überdacht, doch die Gänge, die zu den Zimmern führten, lagen im Freien. Das sah sehr schön aus. Die zwölf betraten das Hotel und gingen zur Rezeption. Dort ließen sie sich die Schlüssel geben und machten sich dann auf den Weg zu ihren Apartments. Es ergab sich, dass in dem ersten, zu dem sie kamen, Joe, Izzy, Davis und Ken wohnen sollten. Das zweite bewohnten Tai, Matt, Sora und Mimi und das dritte T.K., Cody, Yolei und Kari. Tai, Matt, Sora und Mimi betraten ihre Wohnung und sahen sich um. Es gab das Wohnzimmer, dass auch eine winzige Küche enthielt, ein Schlafzimmer mit einem Doppelbett und ein kleines Bad. "Sora, wir nehmen das Schlafzimmer!", rief Mimi, stürmte schon ins Schlafzimmer und warf ihre Umhängetasche auf eine Seite des Doppelbetts. Sora folgte ihr und belegte die andere Seite. "Wieso nehmt ihr das Schlafzimmer und wir müssen auf der blöden Couch schlafen?", rief Tai empört und musterte die Couch stirnrunzelnd. "Weil wir Mädchen sind", antwortete Mimi. "Wir brauchen mehr Platz als ihr!" "Wollen wir wetten, dass es nicht so ist?", fauchte Tai und stampfte auch ins Schlafzimmer, um sich dort weiter mit Mimi zu streiten. "Ach, komm schon! Euch würde ein Nachtschränkchen reichen!", konterte Mimi. Sora verdrückte sich aus dem Zimmer. Erstens musste sie noch ihr Gepäck holen, das sie im Wohnzimmer stehen gelassen hatte, und zweitens hatte sie keine Lust, sich Tais und Mimis Streit anzuhören. Matt stand auch noch ratlos im Wohnzimmer rum. "Wie findest du die Wohnung?", fragte Sora, als sie an ihm vorbei lief. "Ganz nett", antwortete er kurz und ließ den Blick durch den Raum schweifen. "Und du?" "Ich glaube, hier kann man wohnen", sagte Sora lächelnd. Sie packte ihren Koffer und ihre Reisetasche und schleppte sie ins Schlafzimmer. Tai und Mimi stritten noch immer. Doch Sora hörte nicht zu. "Tai, könntest du mal ein paar Schritte zur Seite gehen? Du stehst im Weg!", unterbrach sie den Streit. Tai ging zur Seite und fuhr dann fort, Mimi anzuschreien. Sora platzierte ihr Gepäck vor dem großen Eichenkleiderschrank und öffnete eine der beiden Schiebetüren. Auch Matt betrat nun das Schlafzimmer. "Ich glaub, das ist der einzige Kleiderschrank, den wir haben, Sora", sagte er und zeigte auf den großen Eichenkleiderschrank. Ach herrje! Dann sollten die vier ihre gesamten Klamotten in einem Schrank unterbringen. Na das konnte ja heiter werden! "Tai, Mimi, wir haben...", fing Sora an und drehte sich um. "Du willst doch immer nur das Beste haben und denkst nie an die anderen!", schrie Tai Mimi an. "Das musst du gerade sagen!", schrie diese zurück. "Hey, hört mal! Wir..." "Ihr mit euren dämlichen Schminkzeug und euren ganzen bescheuerten Kleidchen und Röckchen!", fauchte Tai. "Mimi, das..." "Und ihr seid hirnlose Fußballfanatiker!", keifte Mimi. Irgendwie waren die beiden ein wenig vom Thema abgewichen. Zuerst ging es doch um das Schlafzimmer und das Wohnzimmer. Sora wurde langsam sauer. "Dann seid ihr zickige Lästertanten!" "Und ihr..." "Haltet endlich die Klappe!", schrie Sora über die Stimmen der beiden Streithähne hinweg. Doch sie war nicht die einzige, die die Geduld verloren hatte. Matt hatte zum gleichen Zeitpunkt das gleiche geschrieen. "Wir haben bloß den einen Kleiderschrank hier", sagte Sora. "Das heißt, wir müssen ihn uns teilen", ergänzte Matt. "Zu viert!" Schweigend luden Sora und Mimi ihre Klamotten in die rechte und Tai und Matt ihre Klamotten in die linke Seite des Schranks. "Und was machen wir jetzt?", fragte Sora, als sie damit fertig waren. "Also ich geh mich ausruhen", sagte Tai und ging aus dem Zimmer. Matt nickte und folgte ihm dann. Mimi ließ sich wieder auf ihre Seite des Betts fallen und legte sich ausgestreckt hin. "Und was machen wir?", fragte Sora und setzte sich auf Mimis Bettkante. "Also ich geh nirgendwo hin, wo Tai ist!", antwortete Mimi gereizt. Sora schüttelte verständnislos den Kopf. "Wieso macht er das?", wollte Mimi wissen. Ihre Stimme klang verzweifelt. "Wieso ist er so fies zu mir?" "Du musst aber zugeben, dass du an dem Streit nicht ganz unschuldig warst!", meinte Sora und sah sie eindringlich an. "Was hab ICH denn gemacht?", fuhr Mimi sie an. "Du bist ohne Verhandlung oder Abstimmung einfach in dieses Zimmer gerannt", erinnerte Sora sie ruhig. Mimi drehte sich auf die andere Seite, sodass sie Soras Betthälfte im Blick hatte. "Ist doch aber wahr! Wir brauchen mehr Platz als die!", murmelte sie. "Ach Mimi", seufzte Sora und gab auf. Sie verließ das Zimmer und betrat die Wohnstube. Tai und Matt hockten auf dem Sora, hatten die Füße auf einen niedrigen Couchtisch gelegt und sahen fern. Sora ging an ihnen vorbei und öffnete die Glasschiebetür, die zum Balkon führte. Sie trat hinaus und sah hinunter auf die Promenade. Es waren wirklich noch viele Leute unterwegs. Ab und zu sah man jemanden mit Inlineskater, oder Jugendliche auf rollerähnlichen Gefährten durch die Gegend fahren. Die meisten jedoch gingen zu Fuß. Es klingelte an der Tür. "Sora, mach mal auf!", rief Tai, ohne sich zu bewegen. Sora stampfte ins Wohnzimmer zurück und fragte wütend: "Bin ich eure Dienstmagd?" "Nee, aber die einzige, die gerade steht", sagte Matt, ohne sie anzusehen. "Und jetzt geh bitte ein bisschen weg. Du stehst im Bild!" "Pah!", fauchte Sora, lief zur Tür und riss diese auf. Draußen stand eine Frau mit einer Uniform. Sie sah ein wenig wie eine Kellnerin aus. "Hello!", begrüßte sie Sora auf Englisch. "Hello", sagte Sora unsicher. Die Frau trug vier große Metallteller mit Brot, Wurst, Käse, Salat und verschiedenem Gemüse drauf und überreichte diese Sora. "This is for your supper!", sagte sie lächelnd. "I wish you a good appetite!" "Thank you. Good bye!", sagte Sora und schlug die Tür zu. "Wer war das?", wollte Tai wissen. "Irgend so eine Frau. Die hat unser Abendbrot gebracht", antwortete Sora und stellte die vier Teller an einen quadratischen Esstisch neben dem Fernseher. Einen Teller nahm sie und ging mit ihm ins Schlafzimmer. "Mimi?", fragte sie leise. Mimi lag noch immer auf der Seite. Sie antwortete nicht. Ihre Augen waren geschlossen. Sora stellte den Teller auf Mimis Nachtschränkchen und schlich dann wieder aus dem Zimmer. "Ist das heiß hier drin!", stöhnte Matt. "Wir haben eine Klimaanlage", sagte Sora und ging zu dem Schalter für die Klimaanlage. Eine Weile drehte sie an dem Ding herum, doch es passierte nichts. "Wie geht denn das blöde Ding an?" Tai schwang sich vom Sofa und kam zu ihr. "Frauen und Technik!", murrte er und schob sie zur Seite. Er drehte an dem Schalter herum, doch auch er schaffte es nicht. "Das Teil ist kaputt!" Matt war nun auch dazu gekommen und sah sich den Schalter an. "Vielleicht solltet ihr die Klimaanlage erst mal einschalten, bevor ihr an der Regelung herumdreht", schlug er vor und drückte auf einen Knopf. Dann drehte er die Klimaanlage auf die höchste Stufe und setzte sich wieder auf die Couch. "Wieso hast du es nicht gleich selbst gemacht, wenn du so oberschlau bist?", rief Tai aufgebracht. "Weil ich dachte, ihr kommt mit einer einfachen Klimaanlage zurecht!", konterte Matt und konzentrierte sich dann wieder auf den Fernseher. Tai setzte sich beleidigt auf die andere Seite der kleinen Couch. Sora nahm sich einen der Metallteller und ließ sich zwischen den beiden fallen. Sie machte die Schutzfolie ab und knabberte an einer Scheibe Brot. Der Teller stand auf ihrem Schoß und Tai griff die andere Scheibe Brot, die noch darauf lag und biss ab. Matt krallte sich ein paar Salatblätter und steckte sie sich in den Mund. Sora war das egal, da sie eh kaum Hunger hatte. Nach einer halben Stunde stand sie auf und stellte den Teller, der nun fast leer war, auf ihren Platz. "Ich geh schlafen. Gute Nacht, Jungs", sagte sie gähnend. "Nacht", murmelten Tai und Matt wie aus einem Mund. Sora kramte ihr Zahnputzzeug aus ihrer Reisetasche hervor und verschwand im Bad. Sie putzte sich bloß kurz die Zähne, zog sich ihren kurzen Pyjama an und ging ins Bett. Mimi schlief immer noch tief und fest. Sora schlief auch schnell ein. Als sie wieder aufwachte, war es noch stockdunkel. Sie suchte in der Dunkelheit nach ihrem Handy, das sie auf das Nachtschränkchen gelegt hatte. Sie drückte auf einen Knopf, worauf der Display gelblich leuchtete. Es war gerade mal zwei Uhr durch. Und Sora war überhaupt nicht mehr müde! Hätte sie doch bloß im Flugzeug und im Bus nicht geschlafen. Mimi atmete regelmäßig, was hieß, dass sie schlief. Sora brauchte etwas zum Trinken. Sie stand auf und schlich aus dem Zimmer. Auch Tai und Matt schienen zu schlafen. Einer der beiden schnarchte leise. Sora öffnete den kleinen Schrank, der über der Küchenspüle hing, und holte sich ein Glas. Sie machte einfach den Wasserhahn an der Spüle an und ließ ihr Glas zur Hälfte voll laufen. Sie schlich an den Jungs vorbei, öffnete die Glasschiebetür und ging auf den Balkon. Die Promenade war wie leer gefegt. Da sie in einem ruhigen Ort gelandet waren, war hier nicht viel los um diese Zeit. Sora trank ihr Wasserglas aus und ging dann wieder zurück. Als sie an den Jungs vorbei kam, stieß sie mit dem Fuß gegen den ausgezogenen Teil des Betts. Sie fluchte leise und hielt sich ihren schmerzenden Fuß. Matt, der auf dem ausgezogenen Teil schlief, stöhnte plötzlich und drehte sich auf den Rücken. Sora vergaß ihre Schmerzen und sah ihn erschrocken an. "Wer ist da?", fragte er leise. Sora beugte sich über ihn. Seine Augen waren nur ein wenig geöffnet und er schien noch im Halbschlaf zu sein. "Pscht", flüsterte Sora und strich ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht. "Schlaf weiter." Sie küsste ihn kurz auf die Stirn. Warum sie das tat, wusste sie auch nicht. Wahrscheinlich, weil sie schon länger mehr als nur Freundschaft für ihn empfand, aber sich nicht sicher war, ob sie ihn liebte, und er es gerade nicht mitbekam, was sie tat. Vermutlich konnte er sich am nächsten Morgen nicht mehr daran erinnern. Matt schloss die Augen wieder ganz und Sora lief auf Zehenspitzen in ihr Zimmer zurück. Sie legte sich wieder aufs Bett, doch nun konnte sie erst recht nicht mehr schlafen. -TBC- das war das zweite kapitel ^^ (ach nee) nyaaaa wird bald fortgesetzt,nich? demnächst...irgendwann XD Kapitel 3: Der erste Tag: Mimis Dummheit (Von 13-jährigen und Alkohol) ---------------------------------------------------------------------- so,dieses kapitel is ma richtig derbst bekloppt (zu meiner verteidigung: es is alt XD) ich kann euch eigentlich nur vom lesen abraten.... also sagt hinterher nicht,ich hätte euch nicht gewarnt ...ey wenn ich mir des jetz so durchlese,denke ich "man,was hast du da wieder fabriziert??O,O" XD nya zum ende hin wirds ganz lustig XD (3) Der erste Tag: Mimis Dummheit "Sora! Wach auf!", drängelte Mimi und rüttelte sie unsanft. "Was ist denn?", maulte Sora und schlug die Augen auf. Scheinbar war sie doch noch mal eingeschlafen. "Wir müssen aufstehen! Es gibt bloß noch eine dreiviertel Stunde lang Frühstück!" "Wie spät ist es denn?" "Dreiviertel zehn! Und nun mach endlich!" Sora stand auf und schlurfte ins Bad. Die anderen drei waren schon fertig. Zwanzig Minuten später waren die vier endlich startklar und eilten zum Frühstück. "Was es wohl zu futtern gibt?", fragte sich Tai. "Ich weiß nur, dass wir Buffet haben", sagte Mimi mehr zu Sora und Matt als zu Tai. Denn seit dem gestrigen Abend redete sie nicht mehr mit ihm. "Hunger hab ich jetzt auch", sagte Sora. Sie liefen die letzte Treppe von ihrem Hotel hinunter, über die Holzbrücke, die über den großen Pool führte, und ins Hauptgebäude hinein. Tai, Sora und Mimi überlegten die ganze Zeit, was es wohl zu essen gab und was sie an diesem Tag machen wollten. Nur Matt blieb stumm. Er stand schon den ganzen Morgen ein wenig neben sich. Sie gingen in einen großen Raum, in dem viele Tische und noch mehr Stühle standen. Der Chef des Hotels führte die vier zu ihrem Tisch. Da saßen auch die anderen und mampften die verschiedensten Sachen in sich hinein. Als Tai, Matt, Sora und Mimi kamen, begrüßten die acht sie gut gelaunt. Tai und Co. gingen gleich weiter zum Buffet. Um dorthin zu gelangen, musste man eine Treppe hinaufsteigen und oben standen dann noch mehr Tische und Stühle.[A.d.A.: Das hört sich so an,als würde dieser Saal nur aus Tischen und Stühlen bestehen.XD] Die vier drängelten sich zum Buffet durch. Sora nahm sich Rührei mit Speck, ein Brötchen und zwei kleine Blätterteigtaschen, die mit Nougat gefüllt waren. Sie ging zurück zu ihrem Tisch, um danach gleich wieder zurück zu rennen, weil sie ihr Getränk vergessen hatte. "Bringst du mir was mit?", rief Mimi, die auch nicht dran gedachte hatte. "Was denn?", fragte Sora. "Hm...'ne Cola", sagte Mimi. Cola zum Frühstück? Warum eigentlich nicht? Schließlich waren sie im Urlaub. Sora holte an einer Getränkemaschine zwei Cola und ging wieder zurück. "Danke", sagte Mimi, als sie ihre Cola bekam. Sora setzte sich auf den noch freien Platz zwischen ihr und T.K. und fing an zu essen. "Matt, was ist heute eigentlich mit dir los? Bist du mit dem falschen Bein aufgestanden, oder was?", fragte T.K. seinen Bruder. "Eben", stimmte Tai ihm zu. "Du bist schon den ganzen Morgen so still." "Na ja, das klingt vielleicht verrückt, aber heute Nacht war, glaub ich, irgendjemand in unserem Apartment", sagte Matt zögernd. Sora verschluckte sich vor Schreck und fing an zu husten. Er erinnerte sich doch noch daran! "Und wer soll das gewesen sein?", fragte Mimi, während sie ihr auf den Rücken klopfte. "Ich weiß auch nicht. Ich bin irgendwie aufgewacht, weil jemand an mein Bett gestoßen ist", erzählte Matt. "Dann hab ich gefragt, wer da ist, dann hat sie sich über mich gebeugt und..." "Und?", fragten alle außer Sora gespannt. Sora spürte, dass sie knallrot anlief. "Und hat mich hier hin geküsst", fuhr Matt fort und legte eine Hand auf die Mitte seiner Stirn. Stille am Tisch. Dann plötzlich fingen alle, außer Matt und Sora, gleichzeitig an zu lachen. Sora wurde nur noch röter, falls das überhaupt möglich war. "Alter, jetzt träumst du schon davon, dass du geküsst wirst!", rief Tai lachend und klopfte seinem besten Freund, der auch rot geworden war, auf die Schulter. "Du brauchst dringend 'ne Freundin!" Sora zwang sich zu einem Lachen, das dann mehr wie ein Krächzen klang. "Was ist denn mit dir los?", fragte Mimi, die sich wieder eingekriegt hatte, und sah Sora forschend an. "Nichts!", sagte Sora schnell. "Mir ist bloß ziemlich heiß!" Nach dem Frühstück beschlossen die zwölf Freunde, sich in einer halben Stunde am Strand zu treffen. Dann gingen die Vierergruppen auf ihre Zimmer zurück. Sora und Mimi verschwanden in ihrem Zimmer und zogen sich ihre Bikinis an. Sora hatte einen mit einer längeren, olivgrünen Hose und einem orangefarbenes Triangeloberteil. Mimis Bikini war dunkelrot, hatte das gleiche Oberteil wie Soras, aber eine normale Hose. Die beiden zogen sich bloß noch ein T-Shirt über, schlüpften in ihre Flipflops und verließen ihr Zimmer. Tai und Matt warteten schon auf die beiden. Wegen der Schlepperei hatten die vier beschlossen, bloß eine große Tasche mitzunehmen, in der sich Badetücher, Sonnencremes mit verschiedenen Lichtschutzfaktoren, Geld, Discmans, Bücher und Sonnenbrillen befanden. Diese Tasche musste vorerst Tai tragen, weil er beim Frühstück sein Glas umgeworfen hatte und der Inhalt über den ganzen Tisch geflossen war. Die vier verließen ihr Apartment und stiegen die fünf kurzen Treppen hinunter. Zum Glück hatten sie ein Zimmer im zweiten Stock erwischt, so war der Weg nicht so lang. Es gab zwar einen Fahrstuhl, doch Mimi weigerte sich, auch nur einen Fuß dort hinein zu setzen. Sie hatte eine Art Fahrstuhlphobie, weil sie in ihrem letzten Urlaub mal in einem Fahrstuhl stecken geblieben war, als der Strom ausfiel. Sie überquerten die Promenade und liefen die Stufen zum Strand hinunter. Der Sand war noch angenehm warm, doch schon in ein paar Stunden würde man da bar Fuß nicht mehr durchlaufen können. Joe, Izzy, Davis und Ken waren schon da und hatten vier Liegen belegt. Tai und Co. stellten sich vier Liegen dazu. Die großen Schirme, deren Stiel ein schmaler Baumstamm war und das Dach aus Stroh bestand, sahen toll aus und standen so beieinander, dass sich jeder in den Schatten legen und sich mit den anderen unterhalten konnte. Sora legte, wie die anderen, ihr Badetuch auf eine Liege und ließ sich dann darauf fallen. "Ist mir heiß! Ich geh ins Wasser!", rief Tai und stürmte los. Davis und Ken liefen hinterher. Joe sah den dreien stirnrunzelnd nach. "Die sind ziemlich unvernünftig", sagte er tadelnd. "Die können sich einen mordsmäßigen Sonnenbrand holen!" "Apropos!", rief Mimi und kramte in der Tasche. Sie zog eine gelbe Tube heraus und legte sie auf Soras Bauch. "Lichtschutzfaktor zwölf. Ich nehme zwanzig." Sie fing an sich einzukremen und Sora tat es ihr nach. "Kremt mir einer den Rücken ein?", fragte Mimi und sah die vier übrigen an. "Das mach ich!", rief Izzy, sprang auf und fing auch gleich an. "Soll ich dir den Rücken einkremen, Sora?", bot Matt Sora an. "Ja, danke", sagte Sora und legte sich auf den Bauch. Matt kletterte über Mimi hinweg und setzte sich auf die Kante von Soras Liege. "Das muss das Paradies sein", seufzte Mimi entspannt. Sora sah sie an und die beiden kicherten. Izzy war gerade fertig geworden und stand auf. "Danke", sagte Mimi. Sie blieb liegen. Matt machte das ganze ziemlich gründlich. Er fing mit den Schultern an und ging dann weiter runter zum Kreuz. Doch da war er noch nicht fertig. "Du hast die Rückseite deiner Beine vergessen", stellte er fest. "Machst du die auch noch? Ich lieg gerade so schön", bat Sora ihn. Matt antwortete nicht, sondern machte gleich weiter. Mimi grinste Sora an. "Was denn?", fragte Sora aufgebracht und spürte, dass sie leicht rot wurde. "Ach, nichts", sagte Mimi, doch hörte nicht auf zu grinsen. Da kamen endlich auch noch die fehlenden vier. Sie rückten auch noch vier der grünen Liegen heran und platzierten ihre Badetücher darauf. Im Gegensatz zu Tai, Davis und Ken kremten sie sich noch ein. "Fertig", sagte Matt zu Sora und verschloss die Tube. "Ich kreme dir auch noch den Rücken ein", sagte Sora und setzte sich auf. Sie kremte Matts Rücken ein. Dabei fiel ihr wieder mal auf, wie gut er gebaut war. "Das war's", sagte sie, als sie fertig war. Sie warf die Tube zurück in die Tasche. "Hey Matt! Kommst du mit ins Wasser?", fragte T.K. seinen Bruder. "Klar!", antwortete Matt und die beiden liefen hinunter zum Wasser, wo sie sofort von Tai und Davis nassgespritzt wurden, was Rache gab. Yolei, Kari, Joe und Izzy entschlossen sich, ebenfalls baden zu gehen. Sora und Mimi lagen nun alleine da rum. "Sag mal, kann es sein, dass du auf Matt stehst?", fragte Mimi grinsend. "Quatsch!", erwiderte Sora, klang dabei allerdings etwas zu heftig, um nicht verdächtig zu sein. "Na ja, du musst es ja wissen", meinte Mimi, drehte sich auf den Rücken und schloss die Augen. Sora holte ihren Discman aus der Tasche und hörte Musik. Dabei schloss auch sie die Augen. Mitten im zwölften Lied zwang sie ein gellender Schrei von Mimi, die Augen zu öffnen. Mimi war aufgesprungen und ihr gegenüber stand Tai. "Sag mal, spinnst du?", schrie sie ihn wütend an. "Was fällt dir ein, mir einfach deine eklig kalte Hand auf den Bauch zu legen? Sonst geht's noch, ja?" "Nun raste doch nicht gleich wieder so aus!", meinte Tai stirnrunzelnd. Sora konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. "Doch! Wie oft willst du dich jetzt eigentlich noch in den zwei Wochen mit mir anlegen?", fauchte Mimi. "Immer dann, wenn sich eine günstige Gelegenheit ergibt", sagte Tai grinsend. Klatsch! Das hatte gesessen. "Autsch! Das tut doch weh!", rief er und hielt sich seine nun rote Wange. "Du blöde Kuh!" "Volltrottel!" "Zicke!" "Idiot!" "Eingebildete Meckertante!" Mimi bebte vor Zorn. Sie marschierte an ihm vorbei in Richtung Wasser. Izzy und Cody kamen gerade wieder heraus und sprangen ihr aus dem Weg, als sie sahen, wie sauer sie war. "Was ist denn mit Mimi los?", fragte Izzy verwirrt. "Ach, die hat doch nicht mehr alle Latten am Zaun!", meinte Tai wütend. "Wieso das denn?", wollte Cody wissen und setzte sich auf seine Liege. "Na weil die 'nen totalen Schatten hat, das Weib!", erwiderte Tai.[A.d.A: Was für eine Antwort.] Izzy und Cody sahen Sora fragend an. "Muss man nicht verstehen", sagte Sora schulterzuckend. "Die haben sich bloß gestritten." "Gestritten ist, glaub ich, gar kein Ausdruck mehr", meinte Izzy und sah Mimi nach, die gerade an Matt, Joe und Ken vorbei marschierte. "Die sah aus, als hätte man sie gerade zum hässlichsten Mädchen Japans gewählt." "Ich glaube, das würde sie nicht schaffen, aber zum egoistischsten Mädchen der Welt würde sie's locker schaffen", keifte Tai und legte sich auf seine Liege. "Jetzt hör aber auf! Diesmal hast du schließlich angefangen!", erinnerte Sora ihn streng. "Ich hab ihr meine kalte Hand auf den Bauch gelegt, sonst nichts!", fuhr Tai sie an. "Die hat mir immerhin gleich eine geknallt!" "Weil du sie weiter provoziert hast!", sagte Sora aufgebracht. "Ach, was mischst du dich überhaupt ein?", rief Tai, als ihm die Worte ausgingen. "Ich wollte euch nur helfen! Tut mir leid!", sagte Sora ironisch. "Euch? Du meinst wohl dem braunhaarigen Etwas, das gerade im Meer rumschwimmt! Mir hast du bis jetzt noch nicht geholfen!" "Lass mich doch in Ruhe! Ich bin ja schon ruhig!", fauchte Sora und entschloss sich kurzerhand, auch ins Wasser zu gehen. Sie packte ihren Discman in die Tasche zurück und lief dann durch den Sand zum Wasser. Sie ging bis zu den Knöcheln hinein. Es kam ihr kalt vor. Doch wenn man dann erst mal drin war, gewöhnte man sich daran. Sie ging weiter geradeaus und als es ihr bis zum Bauchnabel ging, stieß sie sich vom Boden ab und machte ein paar Schwimmzüge. Als sie Mimi erblickte, schwamm sie in ihre Richtung. Sie war schon ziemlich weit draußen. Auf jeden Fall mindestens fünfzig Meter vom Strand weg. Und heute war noch ziemlicher Wellengang. Sora schwamm schnell zu ihr hin. "Oh, ich hab gar nicht gemerkt, dass du mir gefolgt bist!", sagte Mimi, als sie neben ihr ankam. "Lass uns lieber zurück schwimmen. Es könnte sein, dass uns eine Strömung mit hinaus reißt", meinte Sora. Inzwischen wirkte der Strand winzig klein. "Ach Quatsch!", sagte Mimi bloß abwehrend. "Du kannst ja zurück schwimmen. Ich schwimm noch ein Stück raus." "Okay, aber nur noch ein kleines Stück!", forderte Sora und sah sie ernst an. "Ja, ja!", sagte Mimi leicht genervt und schwamm weiter. Sora legte ein Stück mit Brustschwimmen zurück. Als sie dann schon fast wieder stehen konnte, drehte sie sich auf den Rücken und ließ sich von den Wellen treiben. Sie spülten sie in Richtung Strand. Also sollten sie Mimi auch Richtung Strand spülen. Sora hörte auf, sich Sorgen zu machen. Sie trieb eine Weile im Wasser und ließ sich die Sonne ins Gesicht scheinen. Die anderen waren inzwischen alle wieder rausgegangen. Sora drehte sich wieder anders herum und stellte etwas überrascht fest, dass ihr das Wasser nur noch bis zu den Knien ging. Sie war in der kurzen Zeit ganz schön weit getrieben worden. Sie ließ ihre Augen über das Meer schweifen und suchte nach Mimi. Sie sah sie nicht. Wo war sie bloß? Ziemlich weit entfernt entdeckte sie Mimi endlich. Ihr Kopf tauchte immer wieder ab. War das normal? Dann kam ein Zeichen, von dem Sora flau im Magen wurde. Sie ruderte wild mit den Armen in der Luft herum. Ihr Kopf tauchte wieder ab. Sora hielt verängstigt Ausschau nach ihrer Freundin. Nach einer ganzen Weile tauchte Mimis Kopf wieder auf und sie ruderte wieder mit den Armen in der Luft. Soras Augen weiteten sich vor Schreck. Mimi steckte in Schwierigkeiten! So schnell sie konnte, sprintete Sora aus dem Wasser, durch den Sand zu ihren Freunden und rief schon von weitem: "Schnell! Kommt! Mit Mimi stimmt was nicht! Nun macht doch!" Die anderen sahen sie zuerst überrascht an. Keiner bewegte sich. "Nun macht doch endlich!", schrie Sora wütend. Sie war den Tränen nahe. Hoffentlich hielt Mimi durch. "Mimi kommt nicht mehr zurück! Sie schafft es nicht!" Endlich machte es klick! Alle sprangen auf und rannten hinunter zum Meer. Tai, Joe, Matt, Izzy, Davis und Ken stürzten ins Wasser. Matt als letzter. Sora stürmte hinterher und wollte mitschwimmen. Sie wollte Mimi um jeden Preis retten. Immerhin war sie ihre beste Freundin. Matt hatte Sora bemerkt und kam zurück zu ihr. Er versperrte ihr den Weg. "Nein, Sora! Bleib lieber hier! Du bist gerade eben geschwommen und musst dich erst mal ausruhen!", rief er. "Nein, ich muss ihr helfen!", schrie Sora und versuchte, an ihm vorbeizukommen. Doch er hielt ihren Arm fest. "Lass mich los! Sie ist in Gefahr!" Die Jungs hatten noch nicht mal ein Viertel der Strecke zu Mimi hinter sich. So schafften sie das nie! Sora versuchte, sich von Matt loszureißen. Inzwischen hatte sie Tränen in den Augen. Er packte sie an den Schultern. "Wenn du jetzt mit ihnen mitschwimmst, könnte es sein, dass du deine Kraft verlierst und auch nicht mehr zurück kommst! Dann kannst du Mimi auch nicht helfen!" Sora schlug seine Hände weg, stürzte an ihm vorbei und schrie so laut sie konnte: "Mimi! Du musst durchhalten!" Die Tränen flossen ihr über die Wangen. "MIMI!!!" Sie wollte sich gerade in die Fluten stürzen, doch Matt hielt sie wieder am Arm fest. Er zog sie zurück und nahm sie in die Arme. Sora drückte ihn an sich und heulte. Sie hatte das Gesicht gegen seine Brust gedrückt und ließ die Tränen gewähren. Matt streichelte ihren Kopf und versuchte sie zu beruhigen. Yolei, Kari, T.K. und Cody standen nur ratlos da und hofften auf Rettung. Inzwischen hatten Die Jungs die Hälfte der Strecke geschafft. Mimi gab auch noch Lebenszeichen von sich. "Mimi", schluchzte Sora. "Sie schaffen es nicht. Sie wird sterben." "Ach was!", erwiderte Matt und bemühte sich, ruhig zu bleiben. "Die Jungs retten sie." Sora drehte den Kopf zur Seite. Die Jungs brauchten nur noch ungefähr zehn Meter, dann waren sie bei Mimi. Ohne es wirklich zu bemerken, drückte Sora Matt fester an sich und biss sich auf die Unterlippe. Ihr Gesicht war tränenüberströmt. Sie heulte noch immer. Endlich kamen die fünf Jungs bei Mimi an. Eine Weile blieben sie dort. Dann machten sie sich auf den Rückweg. Nach zehn endlosen Minuten bekamen sie endlich Boden unter den Füßen. Sora ließ Matt los und stürzte zu ihnen. "Mimi!", rief sie. "Mimi! Mimi!" Die fünf Jungs und Mimi standen nun nur noch bis zum Bauch im Wasser. Sora fiel Mimi erleichtert um den Hals. Mimi erwiderte ihre Umarmung schwach. Sie war kalt. Sie gingen zurück zum Strand und Mimi wurde auf ihre Liege gelegt und mit fünf oder sechs Badetüchern zugedeckt. Sie rang nach Atem. Sie war total erschöpft. "Ich hab dir doch gesagt, du sollst nicht so weit rausschwimmen!", sagte Sora streng und sah sie anklagend an. "Tut mir leid", sagte Mimi heiser. Sie drehte den Kopf zu ihren Lebensrettern. "Ihr habt mir das Leben gerettet." Wackelig stand sie auf. "Vielen Dank!" Sie drückte jedem, außer Tai, einen Kuss auf die Wange, worauf die vier einen roten Schimmer auf den Wangen bekamen und verlegen lächelten. "Und ich?!", sagte Tai empört. Mimi dachte kurz nach. Dann küsste sie ihn kurz auf den Mund. "Geht doch!", sagte Tai grinsend. Nach einer halben Stunde ging es Mimi zum Glück wieder bedeutend besser. Ihre Erschöpfung hatte nachgelassen und sie zitterte nicht mehr so. "Und mach das nie wieder!", sagte Sora nun schon zum dritten Mal. "Ja, ja!", erwiderte Mimi lachend. Inzwischen war es eins durch. "Mir knurrt der Magen", gab Kari zu. "Da hinten gibt es doch einen Supermarkt", sagte Izzy und zeigte mit dem Zeigefinger auf einen kleinen Supermarkt. "Das nützt uns aber nichts. Wir haben bloß Yen und ich glaube, hier zahlt man mit Dollars", sagte Ken. "Macht nichts! Ich hab neben unserem Hotel einen Geldwechselladen gesehen", meinte Yolei. "Dann geht halt die Hälfte von uns los, wechselt das Geld und kauft Essen und die andere Hälfte bleibt hier", schlug Tai vor und so wurde es gemacht. Joe, Tai, Matt, Kari, Sora und Davis machten sich auf den Weg. Erst vom Strand aus nach links zum Hotel. Nach zwei Minuten Fußmarsch kamen sie an dem Geldwechselladen an. Sie tauschten so viele Yen, dass fünfhundert Dollar rauskamen. Dann gingen sie in die andere Richtung zu dem Supermarkt. Sora war inzwischen klar geworden, dass Matt sie in die Arme genommen hatte. Wie viel empfand er für sie? Ob er...? Nein! Sora war mit ihren Nerven am Ende. Wahrscheinlich hätte jeder andere Junge das gleiche getan, dazu musste man sie nicht lieben! Da reichte Freundschaft. "Hey, Sora, ist irgendwas? Du wirkst so nachdenklich", riss Joe, der neben ihr lief, sie aus ihren Gedanken. "Nein, nichts", stotterte Sora. Die sechs betraten den Laden. Er war eng und ziemlich vollgestellt. Zwischen den Regalen mit Lebensmitteln, Putzmitteln und allem anderen möglichen Zeug war nur wenig Platz. Es hatten gerade so zwei Leute mit normaler Körperbreite nebeneinander Platz. "Hm...was kaufen wir am besten?", fragte Tai nachdenklich und sah sich um. "Da", sagte Kari und deutete auf eine Ecke, an der Backwaren verkauft wurden. Die sechs liefen dorthin und musterten die nicht gerade große Auswahl. "Croissants", schlug Matt vor. "Die sind nicht so teuer", meinte Joe grinsend. "Und Brötchen", sagte Sora. "Ja, die gehen auch", stimmte Tai zu. Er riss ein paar von den durchsichtigen, kleinen Tüten ab, die da rumhingen, und packte sechs Croissants und sechs Brötchen ein. "Noch was?", fragte Davis. "Also wir brauchen auf jeden Fall was zum Trinken", sagte Tai zu Matt und Sora. "Oder habt ihr noch was im Hotel?" Die beiden schüttelten den Kopf. Auch Joe, Davis und Kari kauften für sich und ihre Mitbewohner etwas zum Trinken. Tai, Matt und Sora kauften zwei Flaschen Cola und eine Flasche Wasser. Bei den anderen sah es ähnlich aus. Sie liefen zur Kasse und zahlten. Dann gingen die sechs noch zu ihren Hotelzimmern, um die Getränke wegzubringen. Sora half Kari beim Tragen, da sie die einzige aus ihrem Apartment war. Die beiden trugen die Flaschen in den vierten und letzten Stock zum Hotelzimmer von Kari und Co. "Danke, dass du mir beim Tragen hilfst", sagte Kari lächelnd. Sie schloss die Tür auf, lief zu dem kleinen Kühlschrank und stellte die Flaschen dort rein. Sora tat es ihr nach. "Hier ist es toll, oder?", sagte Sora strahlend. "Ja", stimmte Kari ihr zu und strahlte ebenfalls. "Das Meer ist so schön warm." "Na ja!", meinte Sora. Sie war da anderer Meinung. "Wo schlaft ihr eigentlich?" Sie sah sich in dem Apartment um, dass ein bisschen anders aussah als ihrs. "Yolei und ich schlafen im Schlafzimmer und T.K. und Cody hier", antwortete Kari. "Und ihr?" "Mimi und ich schlafen auch im Schlafzimmer. Aber Mimi und Tai sind da gestern Abend noch in einen Streit ausgebrochen, weil Tai auch dort schlafen wollte", sagte Sora lachend. "Das ist typisch!" Kari schüttelte lächelnd den Kopf. Die beiden machten sich dann wieder auf den Weg zum Strand. Sie kamen als letztes wieder dort an. Die anderen saßen bereits auf ihren Liegen und futterten Brötchen oder Croissants. Sora und Kari bekamen beide bloß noch ein Brötchen. Die Croissants waren alle. Ein paar gingen wenig später schon wieder ins Wasser. Mimi wollte an diesem Tag nicht mehr ins Wasser gehen. Der Schreck saß ihr noch immer in den Gliedern. Außerdem machte sie sich Sorgen um ihre Haare. Da klebte das ganze Salz drin und sie rochen auch sehr fischig. Das gefiel ihr gar nicht. Deswegen wollte sie gegen um vier auch zum Hotel zurück gehen. Auch Yolei und Kari hatten für den ersten Tag genug. Also gingen die drei zum Hotel. Zwanzig nach vier ging auch Sora. Sie hoffte, dass Mimi schon mit Duschen fertig war, denn sie wollte auch noch duschen. Sora klingelte, weil Mimi den einzigen Schlüssel bei sich drin liegen hatte. Mimi öffnete, völlig angezogen und nach Shampoo duftend, die Tür. Also war sie schon mit Duschen fertig. Sora trat herein. Der Fernseher lief und Mimi setzte sich wortlos wieder auf die Couch. Sora ging in ihr Zimmer, kramte im Schrank nach Unterwäsche und nahm diese mit ins Badezimmer. Sie wollte sich vorerst bloß Unterwäsche anziehen, weil sie sich nach dem Duschen mit einer Après-Sun-Lotion einkremen wollte. Sie hatte sich das Dekolletee ziemlich und Bauch und Arme nur leicht verbrannt. Da, wo Matt sie eingekremt hatte, war nichts verbrannt. Sie verschwand im Bad und duschte sorgfältig. Ihre Haut hatte nach Salz geschmeckt und das war nicht sehr schön. Nach einer Viertelstunde kam sie heraus und trocknete sich ab. Sie stellte sich vor den Spiegel und kämmte ihre verstrubbelten Haare. Nur mit Unterwäsche bekleidet verließ sie dann nichts ahnend das Badezimmer. Sie rechnete nicht damit, dass Tai und Matt schon da waren, doch da lag sie völlig falsch. Denn als sie das Badezimmer verließ, sahen die beiden und Mimi sie an. Sora sah zurück und wurde augenblicklich rot. Auch Tai und Matt erröteten und sahen gleichzeitig wieder weg. Mimi konnte sich ein Kichern nicht verkneifen. Sora machte auf den Fersen Kehrt und rannte ins Schlafzimmer. Warum passierte eigentlich immer ihr so ein Mist? Mimi war ihr gefolgt und kam ins Zimmer. "Wo ist eigentlich...", fing Sora an. "Hier! Ich hab sie im Wohnzimmer stehen lassen", sagte Mimi und reichte ihre die Aprés-Lotion. Sie grinste noch immer und Sora war noch immer rot. "Vielleicht solltest du das nächste Mal mehr anziehen nach dem Duschen", schlug Mimi ihr vor. "Ach nein!", sagte Sora giftig und fing an, ihre Arme einzukremen. "Du hättest mir auch mal sagen können, dass die beiden schon da sind!" "Ich dachte, du hättest die Klingel gehört." "Nee! Ich hab geduscht und außerdem ist die Lüftung im Bad so laut!" "Okay, ich sag dir das nächste Mal Bescheid." Sie warf sich auf ihre Betthälfte. "Ich hab Hunger. Aber Essen gibt's erst ab halb sieben." "Was es wohl zum Abendbrot gibt?", fragte Sora. "Also das Frühstück war ja schon mal gut", fand Mimi. Sora stimmte ihr mit einem Nicken zu. "Wie geht's dir eigentlich?" "Gut. Meinst du wegen meiner Schwimmaktion heute?" Sora nickte wieder. Sie stand auf und kremte sich vor dem Spiegel das Dekolletee ein. "Mensch, Mimi! Ich hab mir verdammt große Sorgen um dich gemacht. Ich dachte schon, du ertrinkst!" "Tut mir leid", murmelte Mimi. "Als ich gesehen hab, wie du wie verrückt gewunken hast, bin ich gleich rausgerannt und hab es den anderen gesagt. Dann wollte ich mitschwimmen, aber Matt hat...", Sora stoppte. Matt hatte sie fest gehalten. Er hatte sie an sich gedrückt und sie beruhigt. Er war für sie da. "Ich hab euch gesehen, auch, wenn es mir in dem Moment egal war", sagte Mimi. "Ich sag doch, du stehst auf ihn!" "Nein!", protestierte Sora, obwohl sie sich nicht sicher war. "Ich konnte gar nichts dafür! Er hat mich dann einfach..." Bis hierher hatte sie laut protestiert. Doch plötzlich wurde sie ruhiger. "...in die Arme genommen." Sie schraubte die Lotion zu, stellte sie weg und sah ihr Spiegelbild an. Auf ihren Lippen lag ein verträumtes Lächeln. Mimi beobachtete sie. "Und du willst mir weismachen, dass du nicht in ihn verknallt bist!", sagte sie und hob die Augenbrauen. "Ja! Ich will nichts von ihm. Er sieht schon sehr gut aus und ist nett und..." "...toll, er kann gut singen, spielt einmalig Gitarre, seine Kochkünste sind unglaublich, er ist einfach perfekt, aber ich liebe ihn nicht", beendete Mimi ihren Satz und grinste sie überlegen an. "Mimi, bitte! Ich will nicht darüber reden. Ich liebe ihn nicht und fertig!" Mit diesen Worten nahm Sora die Lotion, zog sich olivgrüne Jeansshorts und ein blaues Top an und verließ das Zimmer. Und knallte geradewegs mit Tai zusammen! "Autsch!", sagte Sora und rieb sich die Stirn, mit welcher sie gegen Tais Kinn geschlagen war. "Sorry, hab nicht hingeguckt", sagte Tai kurz und ging an ihr vorbei ins Schlafzimmer. Sora ging zum Couchtisch, stellte die Lotion darauf ab und wollte gerade wieder zurückgehen, als Matt sagte: "Warte mal! Tai wollte mit Mimi reden." "Ist er in sie verknallt? Dann hat er, glaub ich, keine Chance", erwiderte Sora lächelnd. "Nee! Er wollte bloß mit ihr reden. Sich bei ihr entschuldigen und so", erklärte Matt. "Dann wart ich halt noch", seufzte Sora und ließ sich neben Matt fallen. "Übrigens, danke, dass du mich heute zurück gehalten hast, den anderen hinterher zu schwimmen. Ich glaube, ich hätte mich in Lebensgefahr begeben." "Nicht der Rede wert", sagte Matt lächelnd. Sora sah ihn an. Er erwiderte ihren Blick. Irgendwie kamen sie sich plötzlich immer näher. Sora spürte seinen warmen Atem auf ihrer Nase. Gerade dachte sie, er würde sie küssen. Da flüsterte Matt plötzlich: "Dein Hosenstall ist offen. Aber deine Unterwäsche kenn ich ja schon!" Er grinste sie an. "Idiot!", murmelte Sora und stand auf. "Selber Idiotin", sagte er noch immer grinsend. Sora zog schnell den Reißverschluss ihres Hosenstalls hoch und wollte zurück ins Schlafzimmer gehen. Sollten Tai und Mimi doch ein anderes Mal weiterreden! In dem Moment kam Tai aus dem Zimmer. Doch diesmal konnte Sora einen Zusammenstoß geradeso verhindern. Sie liefen aneinander vorbei. Sora machte sich nicht die Mühe, außen herum zu gehen, sondern kletterte über Mimi zu ihrer Betthälfte. "Na, was wollte Tai von dir?", fragte sie ihre Freunden, die auf dem Rücken lag und die Decke anstarrte. "Bestimmt nicht das, was du jetzt denkst!", erwiderte Mimi bissig. "Ich denke gar nichts!", behauptete Sora grinsend. "Er hat sich bloß bei mir entschuldigt und mich auf einen Drink meiner Wahl eingeladen. Deswegen gehen wir nach dem Abendessen noch mal runter zur Bar im Hauptgebäude", erzählte sie. "Ihr könnt ja mitkommen, aber ihr könnt auch hier bleiben, falls du mit deinem Matt alleine sein willst!", Nun war sie diejenige, die grinste. "Apropos, was habt ihr denn so gemacht, während Tai hier war?" "Er ist nicht MEIN Matt! Und wir haben bloß ein bisschen gequatscht", fauchte Sora. "Schon gut!", sagte Mimi empört. Wasserrauschen sagte den beiden, dass entweder Tai oder Matt duschte. Die Jungs brauchten beide zusammen gerade mal eine halbe Stunde zum Duschen. Sora war insgesamt circa fünfundzwanzig Minuten im Bad und wie lange Mimi gebraucht hatte, wollte sie gar nicht wissen. Nun war noch eine Stunde Zeit bis zum Abendbrot. Die verbrachten Mimi und Sora mit plaudern. Fünf vor halb sieben machten sich die vier dann auf den Weg nach unten. Sie überquerten die Poolbrücke und gingen ins Haupthaus in den Essenssaal. Am Buffet trafen sie die anderen. Offenbar waren sie auch gerade erst gekommen. Das Abendbrot war nicht weniger lecker als das Frühstückt. Sora haute sich zuerst eine Portion Pommes frites auf den Teller. Als nächstes nahm sie sich ein paar Champignons und eine Scheibe Fisch. Und diesmal dachte sie gleich daran, sich etwas zu trinken mitzunehmen. Sie nahm sich ein Glas, stellte es unter die Maschine und drückte auf den Knopf für Sprite. Als das Glas voll war, nahm sie es weg und ging zu dem Tisch für zwölf Mann, an dem sie am Morgen schon gesessen hatten. Während des Essens sagte kaum einer was. Irgendwann standen auch fast alle wieder auf, um sich ihren Nachtisch zu holen. Sora ging gleich mit der ersten Gruppe mit. Sie holte sich ein paar Stücken Honigmelone und ein wenig Zitronencreme mit bunten Streuseln darauf. Mimi hatte sich eine große Portion Eis genommen und ein Stück Ananas. "Wieder was gutes für die Linie", meinte sie ironisch und setzte sich auf ihren Platz. Sora musste lachen. Als ob Mimi sonst darauf achten würde, was sie aß. Und trotzdem war sie so schlank. Nach dem Abendessen gingen die zwölf wieder in ihre Zimmer zurück. Sora hatte beschlossen, mit Mimi und Tai mitzugehen. Matt wollte auch mitkommen. "Was soll ich bloß anziehen?", fragte Mimi sich immer wieder hektisch und durchwühlte ihre Klamotten. Sora war schnell mit dem Umziehen fertig. Sie behielt ihr blaues Top an und tauschte ihre Shorts gegen einem kurzen, schwarzen Rock. Mimi stand in Unterwäsche vorm Kleiderschrank. "Sora, was sagst du? Lila, blau, rot oder grün?" Sora dachte kurz nach. "Blau oder lila würde ich nehmen", sagte sie dann, stand auf und ging zu den Jungs. "Ist Mimi immer noch nicht fertig?", fragte Tai genervt. "Ich wollte ihr eigentlich heute noch einen Drink spendieren." "Sie hat sich noch nicht mal über die Farbe ihrer Klamotten geeinigt", antwortete Sora seufzend. "Aber ich glaube, es dauert nicht mehr allzu lange." Tai stöhnte und ließ sich gegen die Lehne der Couch fallen. "Das ist doch nicht normal!" "Für Mimi schon!", widersprach Matt grinsend. Sora stand etwas unschlüssig im Raum herum. Schließlich ging sie mal wieder auf ihren Lieblingsplatz, den Balkon. Zu dieser Zeit liefen draußen viele Leute rum. Sora beugte sich ziemlich weit über das Geländer. "Falls du runterfliegen solltest, ich bring dich nicht ins Krankenhaus!", drohte eine Stimme. Sora drehte den Kopf zur Seite und sah Tai, der sie anlächelte. "Hätte ich auch nicht erwartet", erwiderte Sora und lächelte ebenfalls. Sie beobachtete einen Mann, der sein Kind an einer Strippe hielt, wie einen Hund, den man an der Leine führte. "Guck mal! Der da hat sein Kind angeleint!"[A.d.A.: Sowas hab ich wirklich im Urlaub vom Balkon aus gesehen!XD Sah etwas merkwürdig aus...] "Gar keine schlechte Idee", überlegte Tai und sah auch zu dem Mann. "Wo gibt's die Strippen zu kaufen? Dann können wir morgen Mimi anbinden, damit sie nicht wieder bis sonst wohin schwimmt." "Ich wage zu bezweifeln, dass ihr das gefallen wird", sagte Sora grinsend. "Ich auch", stimmte Tai ihr zu. "Ich bin fertig!", rief Mimi endlich von drinnen. "Ich dachte schon, du ver...", fing Tai an, doch beendete seinen Satz nicht, als er Mimi sah. Sie sah einfach umwerfend aus. Offenbar hatte sie auf Sora gehört, denn sie trug nun ein helles, lilafarbenes (das Lila ging schon fast in Blau über) Kleid, das auf der rechten Seite sehr kurz war und ihr auf der linken bis zu den Knien ging. Es fiel so schräg ab. Und es hatte Spaghettiträger. And den Füßen trug sie, nicht ganz passend, orange Flipflops. Ihre braunen, gelockten Haare fiele ihre lose auf die Schultern. Sie sah Sora etwas unsicher an. Doch Sora grinste und streckte einen Daumen in die Höhe. Dann ließ sie den Blick zu Matt wandern. Er sah nicht Mimi an, sondern sie. Wahrscheinlich, weil Mimi zu ihr gesehen hatte. Doch als sie seinen Blick auffing, sah er schnell zu Mimi. "Du siehst gut aus", sagte er zu ihr. "Danke", sagte Mimi verlegen lächelnd. Doch ihr freundlicher Gesichtsausdruck verwandelte sich schnell in Ungeduld. "Könntet ihr jetzt vielleicht aufhören, mich anzustarren, als ob ich ein Marsmensch wäre?!" "Ja!", sagte Tai zögernd, als er aus seinen Gedanken gerissen wurde. Er lief zu Mimi und schob sie zur Türe raus. Matt uns Sora folgten den beiden. Die vier liefen die Treppen hinunter und ins Haupthaus. Zuerst wollten sie sich einen Platz drinnen suchen, doch draußen stand ein, in Jamaika bekannter, Sänger mit einem Keyboard und sang. Also gingen sie auf die Terrasse. Außerdem saßen da auch Yolei und Ken. "Hi!", begrüßten die beiden Tai und Co. "Setzt euch doch!" Sora und Mimi setzten sich an den Tisch und Tai und Matt holten sich noch zwei Stühle ran und setzten sich dazu. "Wo habt ihr denn euren Rest gelassen?", fragte Mimi an Ken und Yolei gewandt. "Die sind alle hier irgendwo in der Stadt unterwegs", antwortete Yolei. Der Kellner kam. Sora fand ihn auf den ersten Blick unheimlich süß. Er war ungefähr Mitte zwanzig und hatte Haar von vielleicht drei Millimeter Länge. Auf jeder Gesichtshälfte hatte er einen dünnen Streifen Bart. Seine Augen waren braun und sahen irgendwie treu aus. Er zog einen kleinen Block und einen Kugelschreiber aus der Hosentasche und sah die sechs erwartungsvoll an. Mimi fing an und bestellte sich einen Pina Colada, eins der teuersten Getränke. Wenn man schon mal eingeladen wurde! "Und wie alt bist du?", fragte er sie lächelnd. "Vierzehn", antwortete sie wahrheitsgemäß und runzelte die Stirn. "Erzähl es aber keinem!", sagte er und zwinkerte ihr zu. Er schrieb ihre Bestellung. Alle anderen bestellten sich ähnliche Getränke. Dann ging er wieder. "Zum Glück hab ich bei dem Gewinnspiel mitgemacht!", sagte Yolei strahlend. "Aber Kari hat's in dieser Zeitschrift gefunden", erinnerte Ken sie. "Na ja!", sagte Yolei gleichgültig. "Aber ich hab mitgemacht." "Ich hätte nicht damit gerechnet, dass wir gewinnen", gab Matt zu. "Ich auch nicht", meinte Sora. "Ach, wieso denn? Die Hoffnung stirbt zuletzt!" Das war Mimis naive Meinung. Aber ein bisschen naiv war sie ja schon immer. Leider brachte das nur selten was. "Wir haben mit dem Hotel Glück gehabt", meinte Yolei. "Und auch so ist es hier sehr schön." "Ja, nur eine gewisse Person hatte heute Vormittag nichts besseres zu tun, als alle anderen in Schrecken zu versetzen und sich in Lebensgefahr zu begeben", sagte Tai und sah Mimi scharf an. "Ich hab mich doch entschuldigt! Außerdem wäre Sora auch fast mitgekommen!", erwiderte Mimi bissig. "Sora war aber noch so vernünftig und ist zurück geschwommen!", konterte Tai. "Na und? Ich...bin ja auch ein Jahr jünger als sie!" Peng! Eigentor! Das war ja wohl nix, Mimi! Tai sah sie verwirrt an und zog eine Augenbraue hoch. Auch die anderen sahen Mimi verständnislos an. "Was denn?", fragte Mimi entgeistert. Plötzlich fing Sora an zu lachen. Warum, konnte sie sich selbst nicht erklären. Wahrscheinlich waren es Mimi und ihre blöden Ausreden oder wie alle Mimi anstarrten? Es war Sora egal. Sie hielt sich schon den Bauch vor Lachen und hatte Mühe, Luft zu holen. "Habt ihr der irgendwas gegeben?", fragte Ken und sah Tai, Matt und Mimi an, die ratlos auf Sora schauten und den Kopf schüttelten. Yolei stimmte in Soras Gelächter ein und bald kamen auch die anderen dazu. Dabei wusste keiner so genau, warum sie eigentlich lachten. "Sora, du bekommst heute keinen Alkohol mehr!", bestimmte Tai, als er sich wieder eingekriegt hatte. "Mir geht's gut", sagte Sora schnell und wischte sich die Lachtränen aus den Augen. Sie hatte zwar aufgehört zu lachen, doch sie grinste immer noch von einem Ohr zum anderen. Die Leute, die noch auf der Terrasse saßen, hatten sich schon nach ihnen umgedreht und auch die Leute, die auf der Promenade entlang liefen und am Hotel vorbei kamen, hatten blöd geguckt. Nach einer Weile kamen endlich die Getränke. Sora hatte Durst und nahm gleich einen großen Schluck. Schmeckte nicht schlecht. Könnte man eigentlich öfters mal trinken. Mimi wippte geistesabwesend im Rhythmus der Musik, die gespielt wurde, und sah verträumt geradeaus, während sie an ihrem Strohhalm nuckelte. "Mimi", sagte Sora und stieß sie leicht an. "Was?", fragte Mimi etwas erschrocken. "Was hast du gesagt? Ich hab gerade nicht zugehört." "Hab ich gemerkt", sagte Sora kichernd. "Ich hab gar nichts gesagt. Ich wollte dich bloß aus deiner Traumwelt zurückholen." "Ach so", sagte Mimi mit noch immer verwirrter Miene. "Wo warst du denn gerade mit deinen Gedanken?", fragte Sora. "Das geht dich eigentlich gar nichts an!", erwiderte Mimi giftig. "Bei Tai?", fragte Sora leise. "Hahaha!", fauchte Mimi. "Ich will ja nicht wissen, wie oft du an Matt denkst!" Das hatte sie etwas zu laut gesagt. Tai und Matt sahen die beiden fragend an. Matt sah von Mimi zu Sora. "Vielen Dank auch!", zischte Sora Mimi ins Ohr, stand auf und ging mit den Worten "Ich hab mein Geld vergessen." Sie war schon wieder knallrot geworden. Schnell rannte sie die Treppen zu ihrem Apartment nach oben, ging hinein und knallte die Tür hinter sich zu. Sie drehte sich nach rechts und schlug ihren Kopf ein paar Mal fluchend gegen die Wand. Eigentlich regte sie sich viel mehr über sich selbst als über Mimi auf, denn immerhin hatte sie Mimi aufgezogen, worauf diese sauer und laut wurde. Am liebsten wäre Sora oben geblieben, doch sie musste ihren Drink austrinken und ihn bezahlen. Außerdem hatte sie bloß gesagt, sie hätte ihr Geld vergessen, was nicht stimmte. Dafür hatte sie etwas anderes vergessen. Und zwar hatte sie ihrer Mutter versprochen, sie anzurufen. Sie ging ins Schlafzimmer und griff nach ihrem Handy. Dann lief sie auf ihren Lieblingsplatz, den Balkon, und wählte die Nummer von zu Hause. Am anderen Ende klingelte es zweimal, dann nahm ihre Mutter ab. "Takenouchi?", sagte diese. "Hi, Mama, ich bin's!" "Oh, hallo, Schätzchen! Seid ihr gut angekommen? Ist es schön auf Jamaika?", fragte Frau Takenouchi. "Ja, wir sind gut angekommen. Der Flug war bloß ganz schön lang." "Und wie ist euer Hotel?" "Die Zimmer sind schön. Ich wohne mit Mimi, Tai und Matt in einer Zweiraumwohnung im Viersternehotel. Das Essen schmeckt auch." "Und wie war euer erster Tag?" "Ganz entspannend. Mimi hat bloß Mist gemacht, aber wir konnten sie gerade noch retten." "Retten?" "Na ja, sie ist ein bisschen zu weit ins Meer hinausgeschwommen und nicht mehr zurückgekommen. Aber ihr geht's jetzt wieder blendend." "Meine Güte! Da hat sie aber Glück gehabt! Wehe, du machst solchen Blödsinn! Dann komm ich persönlich, um dich abzuholen!" "Keine Angst, ich pass schon auf! Aber sag bitte nicht den anderen Eltern, was Mimi gemacht hat, ja? Sonst ist Mimi vielleicht sauer auf mich!" "Okay, ich sag nichts weiter. Geht es denn den anderen gut?" "Ja, die sind wohl auf. Ich muss jetzt auch langsam Schluss machen. Wird teuer und außerdem warten die anderen auf mich!" "Gut! Viel Spaß noch!" "Tschüss!" Sora drückte auf den roten Hörer, was Verbindung beenden bedeutete. Sie ging zurück ins Wohnzimmer, schloss die Balkontür und steckte ihr Handy in die kleine Handtasche, die sie mitgenommen hatte. Danach machte sie sich wieder auf den Weg nach unten. "Tut mir leid", sagte Mimi leise, als sich Sora wieder neben sie setzte. "Ich weiß ja, dass du nicht in ihn verknallt bist." "Ich nicht", gab Sora zu. "Was? Also liebst du ihn doch?", fragte Mimi erstaunt. "Ich weiß es nicht", sagte Sora ungeduldig. "Wir reden nachher, okay?" Mimi nickte und griff wieder nach ihrem Drink. Das Glas war schon fast leer. Soras war noch mehr als halbvoll. Sie trank auch noch ein paar Schlucke. Eine halbe Stunde später hatte die Musik alle gepackt. Inzwischen saß keiner mehr still auf seinem Stuhl. Mimi und Yolei machten schon ein paar alberne Tanzbewegungen mit Armeinsatz, wobei sie ständig lachten. "Hey, ihr!", rief eine gut gelaunte Stimme hinter Sora. Sie, Mimi und Ken mussten sich umdrehen, um zu sehen, wer hinter ihnen stand. Es waren T.K. und Kari. Ihre Wangen waren rötlich gefärbt, als ob ihnen ziemlich warm wäre. "Hier ist ja sogar was los!", staunte Kari. "Los, wir tanzen!", forderte T.K. sie auf, nahm sie an der Hand und schleuderte sie durch die Gegend. Kari kicherte wild. "Na die sind ja auch nicht mehr ganz nüchtern", stellte Mimi amüsiert fest. Die anderen Leute vom Hotel, die dort rumsaßen, lachten über den etwas merkwürdigen Tanz. "T.K., wie viel habt ihr eigentlich getrunken?", rief Matt. "Ach, nicht viel!", schrie T.K. zurück und lachte. "Da hinten gab es so 'ne schöne Bar!", rief Kari noch immer kichernd. "Und so schöne Getränke!" "Und da wolltest du mir keinen Alkohol geben!", sagte Sora lachend zu Tai. "Pass lieber auf deine Schwester auf!" Tai stand auf, ging zu Kari, hielt sie an und sagte etwas zu ihr, was man aufgrund der Lautstärke der Musik nicht verstand. Dann sagte Kari etwas zu Tai und wandte sich dann wieder T.K. zu. Tai setzte sich wieder neben Matt. "Und?", fragte dieser und sah Tai erwartungsvoll an. "Keine Ahnung. Sie hat irgendwas von ein paar Gläsern Cola-Whiskey-Mix erzählt", antwortete Tai schulterzuckend. "Aber die beiden sind doch erst zwölf!", rief Matt. "Erstens hatten sie Joe dabei und zweitens, ich glaub, die sehen das hier nicht so eng!", meinte Tai grinsend. "Säufer!" Mit diesem Wort nahm Matt den letzten Schluck aus seinem Drink, worauf die anderen lachten. Erst andere als Säufer bezeichnen und es dann selbst tun! "Aber die beiden geben ein schönes Paar ab", fand Sora lächelnd. "Ob ihr's glaubt oder nicht, aber die beiden sind nicht zusammen und sie sind auch nicht ineinander verknallt", sagte Yolei und sah T.K. und Kari beim Tanzen zu. "Nein?", fragte Mimi erstaunt. Yolei schüttelte den Kopf. "Sie sind wirklich nur gute Freunde und ich glaube, aus denen wird auch nicht mehr." Kurzes Schweigen. Dann fragte Mimi plötzlich aufgeregt: "Du, Sora, wollen wir auch tanzen gehen?" "Vergiss es! Wenn du dich unbedingt zum Obst machen willst, dann tu es allein!" "Ach, komm schon! Yolei kommt auch mit!", drängelte Mimi. "Was?!" Das schien Yolei allerdings neu zu sein. "Nein! Ich geh da nicht tanzen!", protestierte Sora. Yolei hatte es sich doch anders überlegt. Sie sprang auf und rannte zu der freien Fläche, auf der T.K. und Kari tanzten. Nein, sie hampelten ehr herum. "Dann halt nicht!", sagte Mimi und ging zu Yolei. Die beiden tanzten auch nicht wirklich, sondern wackelten ehr durch die Gegend. In diesem Augenblick kam der süße Kellner nach draußen. Als er Mimi sah, nahm er ihre Hand und tanzte mit ihr. Aber nur kurz, denn er hatte ja seinen Job. Er grinste Mimi an und überließ sie dann wieder Yolei. "Ich glaub, der steht auf Mimi", meinte Tai lachend. "Ach, die Kellner sind zu allen Mädchen so, die ihnen gefallen", sagte Sora lächelnd. "Glaubt mir, ich kenn das." Nach einer Weile kamen Mimi und Yolei zurück und setzten sich wieder. "Ich kann nicht mehr", keuchte Mimi. Sora holte ihr Handy aus der Tasche und warf einen Blick auf den Display. Es war viertel zwölf. Ein bisschen konnte man noch bleiben. Sie sah zu Mimi und erwischte sie dabei, wie sie gähnte. "Ich würde mir gern mal die Stadt ansehen", sagte Tai und blickte nachdenklich auf die Promenade. "Ich auch!", rief Mimi. "Los, gehen wir!" Sie sprang auf, nahm Tai an der Hand und weg waren sie. "Die ist ja heut so voller Tatendrang", stellte Matt fest und grinste. "Ja und sie haben ihre Drinks nicht bezahlt", knurrte Sora. Ken winkte den Kellner ran und zahlte für seinen und Yoleis Drink. Auch Matt bezahlte seinen. Tais und Mimis Drink ließ er auf die Zimmerrechnung setzen. Damit musste dann Tai fertig werden. Der Kellner wollte gerade wieder gehen, als Sora sich räusperte. Schließlich hatte sie noch nicht bezahlt. Der süße Kellner drehte sich um und Sora hielt mit einem fragenden Blick ihr Geld in die Höhe. Der Kellner zeigte grinsend auf Matt und verschwand. "Betrachte dich einfach als eingeladen", sagte dieser und lächelte. "Danke", sagte Sora und erwiderte sein Lächeln. "Wir gehen", sagte Ken zu den beiden. "Gute Nacht. Schlaft gut!", fügte Yolei hinzu. Matt nickte ihnen zu und Sora sagte "Du auch." Belustigt sahen Matt und Sora dabei zu, wie Ken sich T.K. und Yolei sich Kari schnappte. T.K. und Kari hatten genug für diesen Abend. "Ich glaube, die brauchen viel Schlaf", meinte Sora und konnte sich ein Kichern nicht verkneifen. "Oh ja! Die waren voll bis oben hin!" Sora stand auf und gähnte. "Ich geh hoch, sonst schlaf ich noch ein", sagte sie und drehte sich um. Matt, der nicht alleine sitzen bleiben wollte, folgte ihr. Sie kamen an ihrem Apartment an und Sora schloss die Tür auf. Sie warf den Schlüssel auf den Couchtisch und ging gleich ins Bad, um sich die Zähne zu putzen. Als sie wieder herauskam, hatte Matt die Couch bereits ausgezogen. "Gute Nacht", murmelte Sora und verschwand im Schlafzimmer. Sie machte sich nicht mal die Mühe, das Licht anzuknipsen, damit sie ihr Bett fand. Sie erriet einfach, wo ihre Seite war, legte sich hin und schlief fast sofort ein. Doch kaum war sie eingeschlafen, hatte sie schon einen Albtraum. Mimi war schon wieder zu weit rausgeschwommen. Diesmal stürzten alle anderen hinter ihr her. Sora schwamm mit. Mimi schrie um Hilfe, doch die anderen waren zu langsam. Schließlich verschwand ihr Kopf unter Wasser. Sie tauchte nicht mehr auf. Sora schrie nach ihr. Die anderen schwammen immer weiter. Doch auf einmal bildete sich ein riesiger Strudel. Die anderen versuchten, zu entkommen, doch der Strudel verschlang sie einfach. Sie schrieen um Hilfe, doch es nützte nichts mehr. Sora wollte sie retten, doch als sie sich dem Strudel näherte, schloss dieser sich wieder und die See wurde ruhig. Sora schrie die Namen ihrer Freunde und fing an zu heulen. Sie war verzweifelt. Diesmal war kein Matt mehr da, der sie in die Arme nahm und tröstete. Sie war ganz allein. Sie wollte zum Strand zurückschwimmen und Hilfe holen, doch als sie sich umdrehte, war der Strand nicht mehr zu sehen. Sie drehte sich panisch in alle Richtungen, doch nirgends war etwas anderes als Wasser zu sehen. Sie hatte durch die Drehungen die Orientierung verloren und wusste nicht mehr, aus welcher Richtung sie gekommen war. Sie schrie um Hilfe. Ihr Gesicht war tränenüberströmt. Sie konnte nicht mehr schwimmen. Alles tat ihr weh. Doch das war nicht das schlimmste. Sie war allein. Ganz allein. Und inzwischen heulte sie mehr, als dass sie schrie... Sie schreckte auf. Ihr Pyjama klebte feucht an ihrem verschwitzten Körper. Ihr Gesicht war nass. Offenbar hatte sie nicht nur im Traum geheult. Sie setzte sich auf und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Das Zimmer war ganz schön warm. Doch das Fenster zu öffnen, hätte nichts gebracht, denn draußen war es nicht viel kühler. Also stand sie auf, ging zur Klimaanlage und schaltete sie ein. Ihr kamen wieder die Bilder aus ihrem Traum in Erinnerung. Wie der Strudel einen nach dem anderen unters Wasser zog. Sie schüttelte unwirsch den Kopf. Es war doch bloß ein Traum! Sie drehte sich zu Mimi um, um zu sehen, ob sie schlief. Doch da war gar keine Mimi! Wo war sie nur? Sora schlich aus dem Zimmer, um sich ein wenig frisch zu machen. Als sie die Tür öffnete, strahlte ihr Licht entgegen. Matt hockte in seinem Pyjama (Boxershorts mit Schottenmuster, nicht mehr und nicht weniger) auf der Couch und blätterte in einer Zeitschrift. Als er die Tür hörte, sah er auf. "Ich dachte, du schläfst", sagte er und legte den Kopf schief. "Ich...ähm...", stotterte Sora verwirrt. Wie lang hatte sie eigentlich geschlafen? Ihr kamen es wie mindestens drei Stunden vor. Sie sagte einfach gar nichts mehr, ging ins Bad, aber ließ die Tür dort offen stehen. Sie betrachtete sich im Spiegel. Ihr Gesicht sah total verheult aus. Wieso war Matt das nicht aufgefallen? Wahrscheinlich, weil bloß die Nachttischlampe brannte und Sora aus dem hinteren Teil des Wohnzimmers kam, wo es ein wenig dunkel war. Plötzlich erschien Matt im Türrahmen hinter ihr. Sora drehte schnell das kalte Wasser auf und wusch sich hastig das Gesicht. "Alles in Ordnung?", fragte Matt unsicher. Sora klatschte sich mehrmals eiskaltes Wasser ins Gesicht und antwortete nicht. Schließlich stellte sie das Wasser ab und griff nach einem Handtuch, das sie sich ins Gesicht presste. "Geht schon", murmelte sie. Sie hing das Handtuch zurück an den Haken und warf einen raschen Blick in den Spiegel. Sie sah immer noch verheult aus. Also versuchte sie, Matt möglichst nicht anzusehen. "Wie lang hab ich geschlafen?", fragte sie und drückte sich an ihm vorbei. "Na ja, vor ungefähr einer halben Stunde bist du in euer Zimmer gegangen", antwortete er und sah ihr irritiert nach. Dann hatte sie also nicht mehr als eine halbe Stunde geschlafen! "Und wann kommen Tai und Mimi wieder?", wollte sie wissen. "Woher soll ich das denn wissen?", erwiderte Matt zynisch. "Ich kann doch nicht riechen, was die noch vorhaben!" "Oh, entschuldige, dass ich gefragt hab!", fauchte Sora und sah ihn immer noch nicht an. Warum ist er plötzlich so bissig geworden? War er etwa eifersüchtig auf Tai, weil Mimi mit ihm in die Stadt gehen wollte und nicht mit Matt? Sora war sowieso aufgefallen, dass er sich nicht wenig für Mimi interessierte. Sora ging auf den Balkon und sah auf die Promenade. Es liefen nicht mehr allzu viele Menschen herum. Doch es gab immer noch einige, die keine Ruhe fanden. Matt stand plötzlich neben ihr. "Wieso bist du eigentlich dauernd hier auf dem Balkon?", wollte er wissen. "Darf ich nicht?", fragte Sora giftig. Sie drehte sich von ihm weg, um ihr Badetuch wieder auf eine der vier kurzen Wäscheleinen zu hängen, die von der Hauswand zur Balkonwand gespannt waren. Es war heruntergefallen. "Was ist denn auf einmal mit dir los?", rief Matt. "Mit mir? Du hast mich doch gerade so angefahren, als ich dich gefragt hab, wo Tai und Mimi bleiben!", konterte Sora. "Tut mir leid", sagte Matt ungeduldig. "Aber warum siehst du mich nicht an? Bist du wegen irgendwas sauer?" Sora seufzte, drehte sich um und sah ihm in die Augen. Durch das Licht, das von der Promenade her kam, konnte man gut sehen, obwohl der Himmel stockdunkel war. "Hast du geweint?", fragte Matt plötzlich etwas besorgt. "Ja, aber nur im Schlaf", sagte Sora abwehrend und sah wieder auf die Promenade. "Ich hatte so einen bekloppten Traum." Sie legte die Arme aufs Geländer und ihren Kopf auf die Arme. "Und was hast du geträumt?", fragte Matt, legte ebenfalls die Arme aufs Geländer und sah sie an. "Ach...nicht weiter wichtig!", stotterte Sora. "Doch, sag!", forderte Matt sie auf. "Na ja, also wir waren am Meer und Mimi ist wieder zu weit rausgeschwommen. Und wir sind alle hinterhergeschwommen", fing sie an. "Und dann kam da so ein Strudel und hat euch alle außer mich verschlungen. Und Mimi ist vorher schon untergegangen. Und ich war ganz allein", fuhr sie fort und fügte dann noch mutig hinzu "Und du warst nicht mehr da, um mich zu umarmen und zu trösten." Sie lächelte ihn vorsichtig und unschuldig an. "Oh, soll ich dich dafür jetzt umarmen?", fragte Matt grinsend. "Ja", antwortete Sora lachend. Matt nahm sie ohne Zögern in die Arme. Sora lehnte ihren Kopf gegen seine Schulter und sah wieder auf die Promenade. "Du, Matt?", fragte sie und wurde wieder ernst. "Ja?" "Wir sind Freunde, oder?" "Ja, was denn sonst?" "Nein, ich meine, nicht mehr und nicht weniger." "Keine Angst, ich hab mich nicht in dich verknallt, falls du das meinst", sagte Matt lachend. Sora lächelte nur. Sie wusste nicht, ob sie nun glücklich oder traurig oder nichts von beiden sein sollte. Eine Weile standen sie bloß rum und sagten gar nichts mehr. Dann klingelte es. "Ich geh aufmachen", sagte Matt und ließ sie los. Sora folgte ihm. Es waren natürlich Tai und Mimi. "Na, wie war's?", fragte Matt. "Gut, aber hier bei euch scheint's ja auch schön gewesen zu sein", erwiderte Tai. Er und Mimi grinsten die beiden ziemlich blöd an. Wahrscheinlich hatten sie sie von unten aus gesehen. Matt lief rot an. Sora fing Mimis vielsagenden Blick auf und drehte sich um. "Ich geh wieder schlafen, gute Nacht!", stammelte sie und ging ins Schlafzimmer. Sie legte sich auf ihre Bettseite und starrte an die Zimmerdecke. Liebte sie ihn oder liebte sie ihn nicht? Sie entschied sich für letzteres. Doch wer weiß, wie lange sie davon noch überzeugt war? Sie war sich jetzt schon nicht mehr ganz sicher. Sie dachte die ganze Zeit über Matt nach. "Sora? Schläfst du schon?", fragte Mimi leise. "Ja, bin grad eingeschlafen", antwortete Sora ironisch. Mimi schloss die Tür, sprang auf ihre Betthälfte und knipste die Nachttischlampe an. "Ich hatte doch Recht, oder? Du liebst ihn!", triumphierte sie. "Wir haben euch gesehen, als ihr auf dem Balkon gestanden habt!" "Na und?", maulte Sora und drehte sich auf die Seite, sodass sie Mimi ansah. "Wir sind doch nicht blind! Ihr habt euch umarmt!", redete Mimi weiter und strahlte. "Du und ich, wir haben uns auch schon umarmt!", erwiderte Sora. "Das ist doch ganz was anderes!", behauptete Mimi. "Wieso? Wir sind Freundinnen, oder?" "Ja, aber..." "Und Matt und ich sind auch Freunde. Kann man nicht mal eine männliche Person umarmen, ohne dass du gleich wieder denkst, ich will was von ihm?" "Aber du müsstest dir mal selbst zuhören! Außerdem hast du doch vorhin gesagt, dass du nicht weißt, was du von ihm denkst!" "Ja, aber ich hab nie behauptet, dass ich in ihn verliebt bin!" "Aber mit ihm rumschmusen scheint dir Spaß zu machen!" "Ich..." Ein Klopfen ließ Sora verstummen. Die Tür wurde geöffnet und Tai steckte seinen Kopf herein. "Könntet ihr euch vielleicht ein wenig leiser streiten? Ihr macht mit eurem Geschrei noch das ganze Hotel wach!", sagte er genervt und schloss die Tür wieder. "Na toll!" Sora vergrub das Gesicht in ihrem Kopfkissen. "Wahrscheinlich haben sie jedes Wort verstanden!" "Tja, dann weiß er jetzt wenigstens, woran er bei dir ist", meinte Mimi aufmunternd. "Das hab ich ihm schon gesagt", murmelte Sora in ihr Kissen. "Du hast ihm gesagt, dass du ihn liebst?", fragte Mimi erstaunt. Sora sprang auf, sodass sie jetzt auf dem Bett stand. "Zum letzten Mal! ICH LIEBE IHN NICHT!", schrie Sora Mimi an. Ein lautes, übertriebenes Räuspern von Tai sagte den beiden, dass sie schon wieder zu laut waren. Sora ließ sich wieder zurück fallen. "Gute Nacht", murmelte Mimi und knipste ihre Nachttischlampe aus. -TBC- ihr könnt durchatmen,das schlimmste is vorbei =__= und ich merk grad,dass es ganz schön lang geworden is ^^' die andern sind nich so lang,versprochen XD Kapitel 4: Der zweite Tag: Das Date mit Matt (13-jährige in der Ausnüchterungszelle) [untertitel von Mona,danke dafür XD] ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- hier kommt das 4. kapitel...ich glaub,es gibt 10 oder so XD nya,es is komisch irgendwie...kitschig,spießig,keine ahnung o.o dafür gibts kein wort x__X trotzdem viel spaß beim lesen ^__~ (4) Der zweite Tag: Das Date mit Matt "Hey, ihr beiden! Aufstehen!" Eindeutig Tai. Ein weicher Gegenstand flog Sora ins Gesicht. Sie stöhnte und drehte sich auf die andere Seite. "Noch fünf Minuten", hörte sie Mimi verschlafen betteln. "Nichts da! Wir sind schon wieder spät dran!" Das war Matt. "Ich will schlafen!", stöhnte Mimi. "Wir sind doch im Urlaub, oder?", fragte Sora gähnend. "Ja, und?", sagte Tai gleichgültig. "Wieso dürfen wir dann nicht ausschlafen?", jammerte Mimi. "Weil die mit dem Frühstück nicht warten, bis ihr endlich in die Gänge kommt!", antwortete Matt ungeduldig. "Hey!", rief Mimi protestierend. Sora sah zu ihr. Tai hatte ihr die Decke (aufgrund der Wärme war es eigentlich bloß ein Laken) weggezogen. "Und jetzt raus aus den Federn!", rief er gut gelaunt. Mimi griff nach Soras Decke, die zerknüllt neben ihr lag, und verschwand darunter. Sora quälte sich gähnend aus dem Bett und schlurfte an den Jungs vorbei ins Bad. Sie kamen noch rechtzeitig zum Frühstück. Als Sora sich mit ihrem Essen wieder setzte, stellte sie fest, dass zwei fehlten. "Wo sind denn Kari und T.K.?", fragte sie und sah Yolei und Cody an. "Ach so, die", sagte Yolei grinsend. "Denen ging's heut früh so dreckig, dass sie liegen geblieben sind!" "Ich glaub, so schnell trinken die keinen Alkohol mehr", meinte Cody lachend. "Ach herrje", sagte Mimi und rührte in ihren Cornflakes herum. Wieder mal gähnte sie herzhaft. "Ihr seht aber auch sehr ausgeschlafen aus!", sagte Izzy, der neben Mimi saß, ironisch. "Sind wir auch und mir wird schlecht, wenn ich Davis essen sehe!", erwiderte Mimi und sah angewidert zu Davis, der gerade eine riesige Portion Rührei verschlang. Als er merkte, dass alle ihn ansahen, hielt er inne. "Was denn?", fragte er mit vollem Mund. "Ich hab halt Hunger!" Die anderen lachten. Nach dem Frühstück und nachdem sie sich umgezogen hatten, trafen sich die zwölf Freunde am Strand. Eigentlich waren es nur elf, denn Kari fehlte immer noch. T.K. hatte es inzwischen aus dem Bett geschafft. "Na, wie geht's, kleiner Bruder?", fragte Matt ihn grinsend. "Ich hab Kopfschmerzen", jammerte T.K. und rieb sich die Stirn. "Selbst schuld! Was trinkst du auch so viel?", sagte Matt kopfschüttelnd. "Ach, lass mich!" Mies gelaunt legte T.K. sich auf eine Liege in den Schatten. "Mimi bekommt heute Wasserverbot", verkündete Tai und grinste Mimi fies an. "Mann, bist du wieder witzig", fauchte Mimi. "Du solltest Sonnenverbot kriegen, weil du sowieso schon nicht ganz dicht bist! Ein Sonnenstich könnte dir den Garaus machen!" Tai verzog das Gesicht, kam auf Mimi zu, packte ihre Handgelenke und zog sie mit sich. "Tai, was soll das? Lass mich los!", schrie sie und versuchte, sich von ihm loszureißen, was missglückte. Tai zog sie erbarmungslos zum Wasser und als sie weit genug drin waren, gab er ihr einen Stoß, sodass sie bäuchlings ins Wasser klatschte. Die anderen mussten lachen. "Ob aus denen noch was wird?", fragte Yolei, die Mimi dabei zusah, wie sie versuchte, Tai ins Wasser zu schubsen. "Ich glaub nicht", sagte Sora und sah zu Izzy rüber, der den beiden etwas niedergeschlagen zusah. "Ich will hier bleiben! Können wir nicht ins Hotel einziehen?", rief Davis, der sich auf seiner Liege streckte. "Du, ich glaub, das dürfte nicht allzu einfach werden", meinte Joe und runzelte die Stirn. Sora gähnte, kramte ihren Discman aus der Tasche und hörte Musik. Gerade lief ihr Lieblingslied, die Nummer sieben, als sie jemand anstupste. Sie schaltete ihren Discman wieder ab und öffnete die Augen. Es war Matt. "Was ist?", fragte Sora. "Guck doch mal!", sagte er und deutete auf ihr Dekolletee. "Du bist total verbrannt. Vielleicht solltest du dich lieber in den Schatten legen." Sora versuchte, auf ihr Dekolletee zu schauen, doch das war nicht sehr einfach. Sie suchte in der Tasche nach der Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor fünfunddreißig. Als sie diese fand, zog sie den Deckel ab und versuchte, sich einzucremen. "Darf ich?", fragte Matt. Sora nickte verwirrt. Ihr war nicht ganz klar, was er gemeint hatte. Er legte seine Hand knapp unter ihrem Hals an und rieb ein wenig herum. Sora spürte plötzlich Herzklopfen. Sie sah ihn an und konnte den Blick nicht wieder abwenden. "Dein Herz rast ja! Bist du aufgeregt oder so?", fragte Matt lächelnd. Sora sah immer noch nicht weg und schüttelte wortlos den Kopf. "Was ist? Hab ich was im Gesicht?" Matt sah sie etwas erstaunt an. "Ja, Augen, Nase und Mund", antwortete Sora, als sie sich wieder gefangen hatte. Sie holte eine andere Sonnencreme und kremte den Rest ihres Körpers ein. "Hey Sora, kommst du mit ins Wasser?", fragte Yolei, die plötzlich neben ihr stand. "Ähm...okay", sagte Sora. Sie warf Matt einen unsicheren Blick zu. Die Verwirrung lag immer noch auf ihr. Was war plötzlich mit ihr los gewesen? Warum hatte ihr Herz so geklopft? Sie folgte Yolei ins Wasser. "Also ein bisschen kühl ist es schon", stellte Yolei fest, als sie bis zum Bauchnabel drin stand. "Vor allem, wenn man vorher die ganze Zeit in der Sonne gelegen hat", stimmte Sora ihr zu. Yoleis Gesicht nahm auf einmal einen überraschten Ausdruck an. "Sora, da..." Den Rest verstand Sora nicht mehr, denn jemand packte sie von hinten und drückte sie unter Wasser. Hustend tauchte sie wieder auf und drehte sich nach dem Schuft um. "Tai, du Idiot!", rief sie und wischte sich die Augen, die von dem Salzwasser brannten. "Entschuldige, aber ich konnte einfach nicht widerstehen!", sagte dieser lachend. Mimi stand hinter Tai und bedeutete Sora mit den Händen, ihn auf ihr Kommando zu packen. "Los!", schrie sie. Sora, Mimi und Yolei packten Tai, der völlig verblüfft über den Überraschungsangriff war. Zu dritt schoben sie ihn ziemlich weit nach links, wo es viele Algen und nur schleimigen Boden gab. "Lasst das!", rief Tai immer wieder und strampelte. "Eins, zwei, drei!", schrie Mimi und auf drei ließen sie Tai direkt in den Algen fallen. Sora, Mimi und Yolei lachten sich kaputt, als Tai mit Algen behangen wieder auftauchte. "Ih", rief dieser angewidert. "Rache ist süß!", lachte Sora, doch schon im nächsten Moment flog sie hinterher. Ein Aufschrei von rechts sagte ihr, dass es Yolei nicht anders erging. "Uäks", krächzte Sora und streifte die grünen Algen von ihrem Arm. "Wie eklig!", rief Yolei empört. Nun war es Tai, der lachte und mit Matt und Izzy, die Sora und Yolei geschubst hatten, die Hände in der Luft zusammenschlug. Die drei Mädchen sahen sich viel sagend an und stürzten sich dann gleichzeitig kreischend auf die drei Jungs. Damit begann eine wilde Wasserschlacht. Schlamm, Algen, Muscheln,...alles flog durch die Gegend. Und da alle wild mit Wasser spritzten, sah auch keiner mehr wirklich die anderen. Sora bekam eine Ladung Schlamm voll ins Gesicht geklatscht. Zum Glück hatte sie gerade ihren Mund nicht offen gehabt! Sie drehte sich um, um sich den Schlamm aus dem Gesicht zu wischen. Fehler! Denn sofort wurde sie von hinten gepackt und unters Wasser gedrückt. Aber sie tauchte nicht wieder auf. Unter Wasser machte sie eine Hundertachtzig-Grad-Drehung und öffnete leicht die Augen. Das Salz brannte, doch das war ihr egal. Verschwommen sah sie die Beine des Übeltäters. Diese stießen sich vom Grund ab und sprangen nach vorn ins Wasser. Sora packte ein Fußgelenk und hielt es fest. Der Fuß wollte sich losreißen, doch sie umklammerte ihn. Langsam wurde die Luft knapp. Sie zog den Menschen nach unten und schwamm selbst nach oben. Dort angekommen holte sie Luft und sah sich um. Schon hatte sie eine neue Portion Algen in den Haaren kleben. Sie holte sich eine Hand voll Schlamm und wollte zurückwerfen, doch da fiel ihr der andere unter Wasser wieder ein. Er tauchte auf und Sora warf. Klatsch! "Igitt!", schrie er, der eindeutig eine Sie war. "Mimi!", rief Sora überrascht. "Ich dachte, du wärst..." "Spar dir deine Ausreden!", rief Mimi und warf eine Ladung Schlamm nach ihr, der Sora gerade so ausweichen konnte. "Hey, wir haben gewonnen!", jubelte Izzy. "Die attackieren sich ja schon gegenseitig!" Wieder klatschten die drei ab. "Jetzt kriegt euch mal wieder ein!", murmelte Yolei und sah die drei missbilligend an. "Du bist doch bloß sauer, weil ihr verloren habt!", rief Tai und streckte ihr die Zunge raus. "Verloren? Das war doch bloß eine dämliche Wasserschlacht!", schimpfte Mimi. "Verloren ist verloren!", sagte Matt grinsend. "Dann fordern wir Revanche!", rief Sora. "Einverstanden!", sagte Tai. Die sechs sahen sich an und mussten plötzlich lachen, als wäre ihnen erst jetzt klargeworden, dass das nur ein Spiel war. "Ich geh raus", verkündete Mimi und machte sich auf den Weg Richtung Strand. "Ja, ich komm mit", sagte Tai. "Ich auch", stimmte Izzy mit ein und die drei gingen los. "Wartet auf mich!", rief Yolei und eilte hinterher. "Ich schwimme noch ein bisschen", sagte Sora und drehte sich nach links. "Ich will auch noch nicht wieder raus." Matt folgte ihr. Die beiden schwammen stumm nebeneinander her. Irgendwann streifte etwas Soras Bauch. "Iiiiih", quietschte sie und sah nach unten. Matt griff danach und zog es raus. Es war eine Qualle. "Ich hab noch nie eine Qualle angefasst. Wie fühlen die sich an?", fragte Sora und betrachtete die glitschige, weiße unförmige Kugel in seiner Hand. Matt nahm ihre Hand mit seiner freien und legte die Qualle darauf. Sie fühlte sich wie kaltes Gelee an. Das weiß-durchsichtige Ding sickerte durch ihre Finger hindurch. Matt legte seine Hände um ihre Hand mit der Qualle und schloss sie zur Faust. Die Qualle wurde immer weniger, je mehr Sora ihre Hand zudrückte. Irgendwann öffnete sie sie wieder und ließ die Qualle mit einem angeekelten Laut fallen. "Ich kann hier stehen", sagte Matt plötzlich. Sora streckte die Füße und tatsächlich! Sie berührten den schleimigen Boden. Wahrscheinlich eine Sandbank. Sora ließ sich nach hinten fallen und trieb dann auf dem Wasser. Die Sonne schien ihr ins Gesicht. Sie schloss die Augen und trieb eine Weile im Wasser. "Sora?" "Hm?" "Wollen wir heute Abend irgendwohin gehen? Du und ich?" Das hieß, er wollte mit ihr alleine gehen und die anderen nicht dabei haben. Nur sie. Sora öffnete die Augen und sah ihn an. Er war ein wenig rot geworden. "Gerne", antwortete sie lächelnd. "Und wohin?" "Keine Ahnung. Einfach bloß so durch die Stadt laufen vielleicht?", schlug er vorsichtig vor. Sora schloss wieder die Augen und nickte. Sie ließ sich wieder schaukeln von dem leichten Wellengang. "Und wann wollen wir gehen?", fragte sie, doch erhielt keine Antwort. Sie öffnete die Augen wieder und drehte sich um. Wo war Matt bloß abgeblieben? Matts Kopf tauchte ungefähr acht Meter von ihr entfernt aus dem Wasser auf. Sora schwamm zu ihm. "Gibt's hier eigentlich Haie?", fragte sie. "Kann sein", antwortete Matt gleichgültig und zuckte die Schultern. Dann rief er mit einem entsetzten Gesichtsausdruck: "Vorsicht! Hinter dir!" Sora schrie auf und wirbelte herum, doch da war gar nichts. "Das war bloß ein Witz!", sagte Matt lachend. "Du Blödmann!", schrie Sora und bespritzte ihn mit Wasser. Danach schwamm sie Richtung Strand. Matt folgte ihr. "Matt, wo hast du unser Geld hingepackt?", rief Tai ungeduldig. Er wühlte in der Tasche herum und sah ziemlich genervt aus. "Wieso ich? Du wolltest das Geld doch einpacken!", erwiderte Matt und sah ihm beim Suchen zu. "Na großartig! Auf euch ist überhaupt kein Verlass!", meckerte Mimi. "Das können wir doch später klären! Lasst uns erst mal abhauen!", rief Sora und schnappte ihr Badetuch. Der Mann, der das Geld für die Nutzung der Liegen und Schirme einkassierte, kam nämlich rum und war schon fast bei ihnen. "Wir sehen uns!", verabschiedete Tai sich noch schnell von den anderen und folgte dann Matt, Sora und Mimi. Die anderen konnten sich ein Kichern nicht verkneifen. "Und was jetzt?", fragte Mimi gereizt. "Wir gehen am besten zum Pool. Da müssen wir nichts bezahlen", sagte Tai und führte seine kleine Gruppe zum Pool auf dem Hotelgelände. Aber dort gab es nur noch zwei freie Liegen und die standen in der prallen Sonne. Egal! Tai und Matt und Sora und Mimi teilten sich jeweils eine Liege. Als sie ihre Sachen dort verstaut hatten, sprangen alle vier in den kühlen Pool. Matt hatte einen kleinen Ball mitgenommen und so warfen sie ihn sich eine Weile zu. Da kam plötzlich Kari am Pool vorbei spaziert. "Was macht ihr denn hier?", begrüßte sie die anderen. "Ach, im Pool ist das Wasser nicht so salzig", sagte Tai schnell und die anderen drei mussten grinsen. "Wie geht's dir eigentlich so, Kari?", fragte Mimi. "Ich fühl mich wie ausgekotzt", gab Kari mit einem gequälten Gesichtsaudruck zu. Sie ging dorthin, wo der Pool im Schatten lag und setzte sich auf den Beckenrand. "Mir ist speiübel." "Wie viel habt ihr gestern getrunken?", wollte Matt wissen und schwamm zu ihr. "Ich weiß es nicht mehr und ich will's auch gar nicht wissen. Ich will nur schlafen", jammerte sie. "Warum bist du dann nicht einfach im Bett geblieben?", fragte Sora, die sich mit Tai und Mimi dazugesellt hatte. "Weil die olle Putzfrau kam und mich geweckt hat", antwortete Kari mies gelaunt. "Na das ist dir jetzt wenigstens eine Lehre, oder?", sagte Tai und grinste seine Schwester an. "Glaub schon", murmelte Kari. "Habt ihr T.K. gesehen?" "Die sind alle am Strand", sagte Matt. "Okay", gähnte Kari und stand auf. "Bis dann." Und schon war sie wieder weg. Tai und Co. spielten noch ein bisschen Ball, bis sie Hunger bekamen. Sie beschlossen, das Hotelrestaurant zu nutzen. Sie setzten sich an einen Holztisch direkt am Pool. "Jetzt brauchen wir nur noch jemanden, der das Geld holt", sagte Sora und lehnte sich an. "Ich bin für Mimi. Wer noch?", sagte Tai und grinste Mimi fies an. Matt und Sora hoben ebenfalls grinsend die Hand. "Wieso soll ich jetzt gehen?", fragte Mimi empört. "Weil wir abgestimmt haben und du verloren hast!", antwortete Matt sachlich und drückte ihr den Schlüssel in die Hand. Mimi stöhnte entgeistert und kletterte über die Rückenlehne der Bank (neben ihr war eine Hecke), auf der sie und Sora saßen. Als sie gerade hinter Hotelhaus Nummer zwei verschwunden war, kam der süße Kellner und wollte die Bestellung aufnehmen. Die drei bestellten für sich und Mimi Cola. Der Kellner ging (nicht ohne Sora vorher noch einmal zuzuzwinkern) und zwei Minuten später war Mimi mit dem Geld zurück. "Wir haben für dich eine Cola mitbestellt", erzählte Sora ihr. "Okay", erwiderte Mimi. "Nanu? Kein Protest?", fragte Tai erstaunt. Dann fügte er mit hoher Stimme, die Mimis darstellen sollte, hinzu "Ich wollte doch lieber Fanta haben!" Alle außer Mimi lachten. Tai fing sich für seinen dummen Witz einen Fußtritt von Mimi ein, worauf er kurz aufschrie und vorsichtig sein Bein betastete. Wenig später kam der süße Kellner und brachte die Colas. Als er Mimi erblickte, grinste er sie an und sie grinste zurück. Als nächstes zog er einen Zettelblock und einen Kugelschreiber aus seiner Hosentasche und sah die vier erwartungsvoll an. Tai und Matt bestellten sich einen Grillspieß, Sora eine Pizza Margeritha und Mimi ein Omelette mit Champignons. "Wieso grinst du den eigentlich immer so blöd an?", wollte Tai von Mimi wissen, als der Kellner wieder weg war. "Wieso sollte ich nicht? Bist du etwa eifersüchtig?" Sie sah Tai herausfordernd an. "Quatsch!", rief Tai und wurde rot. "Und warum wirst du dann so rot?", fragte Mimi triumphierend. "Das ist Sonnenbrand!", log Tai und wurde noch röter. Matt und Sora fingen an zu lachen. "Aha! Sonnenbrand, der ganz plötzlich auftaucht, obwohl man kaum in der Sonne war!" Nun konnte auch Mimi sich das Lachen nicht mehr verkneifen. Tai sank halb unter den Tisch und schmollte. Mimi hatte ihn ordentlich in die Pfanne gehauen! Wurde auch Zeit, dass sie ihm mal etwas heimzahlte, nachdem er sie dauernd angefochten hatte. "Da kommen T.K. und Kari", sagte Mimi und hörte auf zu lachen. Tai und Matt drehten sich um und erblickten die beiden. "Hallo", sagten sie müde lächelnd. "Hi, setzt euch doch!", sagte Sora und rückte ein Stück näher zu Mimi, um Kari Platz zu machen. T.K. setzte sich neben seinen Bruder. "Wollt ihr jetzt auch was essen?", fragte Matt. Die beiden hielten sich würgend die Hand vor den Mund und schüttelten die Kopf. "Ich glaub, ich esse heut gar nichts mehr", murmelte T.K. "Warum seid ihr nicht bei den anderen geblieben?", fragte Tai lächelnd. "Wir haben die Sonne nicht mehr ausgehalten", antwortete Kari für beide. "Ihr seht gar nicht gut aus", stellte Mimi fest und sah sie mitleidig an. "Wissen wir", sagten beide gleichzeitig. "Wir sind hundemüde", berichtete T.K. "Und uns ist ein bisschen schlecht", fügte Kari hinzu. "Und wir haben Kopfschmerzen", ergänzte T.K. "Habt ihr echt keine Ahnung, wie viel ihr gestern getrunken habt?", fragte Matt stirnrunzelnd. Wieder schüttelten beide den Kopf. Ein anderer Kellner kam und T.K. und Kari bestellten sich jeder ein Wasser. Kurz darauf wurde auch das Essen der anderen vier gebracht. T.K. und Kari konnten kaum hingucken, als sie anfingen zu essen. "Was soll ich anziehen?", fragte Sora gestresst. Sie stand wie, Mimi am Abend zuvor, vor dem Kleiderschrank und wusste nicht, was sie für den Stadtbummel mit Matt tragen sollte. Erst einmal hatte sie beim Abendbrot schon wenig gegessen, damit sich ihr Magen nicht so aufblähte. Sonst hätte sie einen kleinen Bauch gehabt. "Lass da mal einen Profi ran!", sagte Mimi und schubste ihre Freundin zur Seite. Sie wühlte in Soras Klamotten herum, bis sie zwei Dinge hervorzog und Sora zuwarf. "Das würde ich nehmen. Das sieht hübsch aus und ist nicht so freizügig", sagte sie zufrieden. Mimi hatte eine dunkelblaue Dreiviertel-Jeans und ein nabelfreies, weißes Top, dessen Träger im Nacken zusammenliefen, ausgewählt. Sora war einverstanden damit und zog sich die Klamotten an. Danach machte sie sich noch ein wenig vor dem Spiegel zurecht und los ging es. Matt hatte schon gewartet. Gerade wollten sie losgehen, als Mimi Sora hinterher rief: "Warte mal! Du hast deine Tasche vergessen!" Sora drehte sich um, fing ihre Handtasche auf, die Mimi ihr zugeworfen hatte, bedankte sich bei dieser und wandte sich wieder zu Matt. "Okay", sagte sie grinsend und öffnete die Wohnungstür, um hinaus zu gehen. Matt schloss sie hinter sich. Schweigend gingen sie nebeneinander her, bis sie zur Promenade kamen. Sie entschieden sich dafür, nach rechts zu gehen. Es ging vorbei an ihrem Hotel, auf das unzählige Geschäfte und Cafés folgten. Ein paar mal wurden sie fast von kleinen Kindern auf Cityrollern umgefahren. Einmal kam ein kleiner Junge von hinten und fuhr Matt voll gegen das linke Bein. Matt schrie auf, wirbelte herum und schnauzte den Kleinen an von wegen, er sollte doch besser aufpassen oder es lieber ganz sein lassen, auf dem Ding zu fahren. Darauf fing der Kleine an zu heulen. Matt sah ihn noch immer zornig an und wollte gerade weiter gehen, doch Sora hielt ihn auf. "Du kannst doch jetzt nicht einfach abhauen!", sagte sie vorwurfsvoll und nahm den weinenden Jungen in die Arme. "Er hat's nicht so gemeint", sagte sie ruhig zu dem Kleinen und lächelte. "Aber pass das nächste Mal ein bisschen besser auf, ja?" Der Kleine wischte sich die Tränen aus den Augen und strahlte Sora nickend an. Bevor er weg fuhr, umarmte er sie noch einmal. "Jetzt nimm diesen Rowdy nicht auch noch in Schutz!", fauchte Matt und sah sie entgeistert an. "Das hat er doch nicht mit Absicht gemacht! Er ist noch ein Kind!", konterte Sora. "Aber dann könnten doch seine Eltern besser auf ihn aufpassen!", feuerte Matt zurück. "Wenn du mit mir hier herkommen wolltest, um dich mit mir zu streiten, dann geh ich wieder!", drohte Sora. Matts Miene lockerte sich. "Nein, ich will mich nicht mit dir streiten", sagte er und sah sie schief an. "Im Gegenteil." "Na dann los!" Sora marschierte weiter und Matt trabte neben ihr her. Sie gingen ziemlich weit. Irgendwann bogen sie in eine Seitengasse ein, die sie direkt zum Zentrum der Stadt führte. Hier war viel los. Die Menschen tummelten sich auf der Straße. Zwischendurch kaufte Sora ein paar Postkarten. Sie wollte ihrer Mutter und ein paar Freunden und anderen Verwandten schreiben. Matt blieb an einem Musikgeschäft stehen, doch kaufte sich nichts. Fast hätten die beiden die Orientierung verloren, doch durch Zufall fanden sie auf die Promenade zurück. Diese war nicht ganz so belebt wie das Stadtzentrum. "Können wir uns hinsetzen?", fragte Sora erschöpft. "Können wir", antwortete Matt. Am Rand der Promenade war eine niedrige Steinmauer. Hinter ihr fiel der Boden ab zum Strand. Matt und Sora setzten sich auf diese Mauer. Matt kramte aus seiner Umhängetasche eine Flasche Wasser hervor und nahm ein paar Schlucke. "Auch was?" Er bot Sora die Flasche an. Sie nahm sie dankend an und trank auch was. "Was wollen wir noch machen?", fragte sie und gab Matt die Flasche wieder, der sie zuschraubte. "Wir können zum Hafen gehen", antwortete er nachdenklich. Sora war einverstanden. Sie standen auf und gingen den Weg zurück zum Hotel und daran vorbei in die andere Richtung. Dort hörte die Promenade auf und eine normale Straße, die von Palmen gesäumt war, fing an. Hier waren nicht weniger Geschäfte. Doch die Fußgängerwege waren eng. Nach einer Weile hörten die Geschäfte auf und sie erreichten den Hafen. Er war nur klein und hier waren nur Segelboote und Privatschiffchen. Matt und Sora stellten sich an das Geländer und sahen hinunter. Man hatte einen herrlichen Ausblick. Die Insel machte einen Bogen und in weiter Entfernung sah man das scheinbare Ende, welches keins war. [A.d.A.: Klingt komisch, ist aber so XD] Gerade ließ Sora den Blick übers Meer schweifen, als sie Finger spürte, die sich zwischen ihre legten. Sie bekam ein wildes Flattern in der Magengegend. Matt hatte tatsächlich ihre Hand genommen. Ob das was zu bedeuten hatte? Wohl eher nicht. Er hatte sie schließlich auch schon umarmt und trotzdem waren sie nur Freunde. Doch was hatten diese Schmetterlinge in Soras Bauch verloren? Matt war nur ein guter Freund! Mehr nicht! Also konnten diese Flatterviecher auch wieder verschwinden! Aber das taten sie nicht. Eigentlich hätte nur noch die untergehende, rote Sonne am Horizont gefehlt, doch die war nicht da, denn sie ging auf der anderen Seite unter. War vielleicht auch besser so, denn sonst wäre das Ganze ein wenig kitschig gewesen. "Wollen wir noch ein Stück weiter gehen?", fragte Matt leise. Sora nickte und hoffte, er würde ihre Hand nicht loslassen. Es war irgendwie ein schönes Gefühl. Er ließ sie auch nicht los. So gingen sie weiter geradeaus. Sie liefen vielleicht eine halbe Stunde. Hier sah es auch nicht anders aus. Viele kleine Geschäfte und genug Cafés und Restaurants. Schließlich beschlossen sie, wieder umzudrehen. Es wurde langsam dunkel. Nach einem langen Fußmarsch kamen sie zum Hotel. Doch sie gingen die paar Meter zu ihrem Badestrand weiter. Sie liefen durch den Sand und gingen zu einer Liege, die ganz nahe am Wasser stand. Die beiden hockten sich nebeneinander auf die Liege und sahen aufs Meer. Matt hielt immer noch Soras Hand. Sie sah erst darauf und dann auf Matt. Diese Schmetterlinge kamen schon wieder. Langsam wurden sie nervig! Sora wendete den Blick nicht von Matt ab. Irgendwann drehte dieser den Kopf zu ihr und sah sie unsicher an. Sora wurde rot und sah schnell weg. Langsam aber sicher hatte sie den Verdacht, dass Mimi Recht hatte. Wahrscheinlich hatte Sora sich wirklich in Matt verknallt oder doch nicht? Es war kompliziert! Sie saßen noch eine ganze Weile dort rum und merkten gar nicht, wie die Zeit verging. Matt warf schließlich einen Blick auf sein Handy. "Es ist nach zwölf. Vielleicht sollten wir langsam mal gehen. Sonst denken die anderen noch was falsches", sagte er und steckte sein Mobiltelefon zurück in die Tasche. "Was denn?", fragte Sora erstaunt. "Ähm...keine Ahnung! Das war nur so dahergesagt", stotterte Matt und nun war er es, der rot wurde. Er stand auf und ließ dabei Soras Hand los. "Kommst du?" Sora nickte unentschlossen und folgte ihm zum Hotel. Sie gingen die Treppen zu ihrem Apartment hinauf. Matt holte den Schlüssel heraus und steckte ihn ins Schloss. "Matt?", sagte Sora noch, bevor dieser ihn umdrehen konnte. Er drehte sich zu ihr und sah sie an. "Ja?" "Danke für diesen schönen Abend", sagte sie langsam und lächelte. Matt erwiderte ihr Lächeln. Er öffnete den Mund, um etwas zu sagen. Doch er schien es sich im letzten Moment doch noch anders zu überlegen. Er drehte sich wieder um und schloss die Tür auf. Tai und Mimi hockten vor der Glotze und sahen sich eine Comedyserie an. Sie schienen die anderen beiden noch gar nicht bemerkt zu haben. Sie sahen einfach zu niedlich aus. Tai in seinen Pyjama-Shorts und Mimi in ihrem kurzen Nachthemdchen mit Spaghettiträgern. Tai lag mehr, als dass er saß. Seine Füße ruhten auf dem Couchtisch. Mimi lag der Länge nach auf dem Sofa und hatte ihren Kopf gegen Tais Schulter gelehnt. "Sieh mal, Sora! Kaum sind wir weg, verwandeln sich die beiden Streithähne in die besten Freunde!", sagte Matt laut, damit die schmusenden ihn auch verstanden. Sie sahen erschrocken auf. "Vielleicht sollten wir öfters weggehen, mal sehen, was dann passiert!", erwiderte Sora und sie und Matt lachten. Mimi streckte ihnen die Zunge raus und schenkte dem Fernseher dann wieder ihre volle Aufmerksamkeit. Tai wurde rot und sah ebenfalls wieder zum Fernseher. Eine Stunde später lagen dann alle vier in ihren Betten. "Du, Mimi?", fragte Sora leise. "Hm?", kam es heiser von Mimi. "Ich bin mir nicht sicher, aber..." "Du hast dich in Matt verknallt, stimmt's?" Wie machte sie das nur? "Das weiß ich ja eben nicht", gab Sora zu. "Ich schon", sagte Mimi kichernd. "Was macht dich da so sicher?", wollte Sora wissen. "Sora, wenn du sogar schon vor mir gestehst, dass er dir nicht egal ist, dann hast du dich in deinem Inneren schwer in ihn verliebt", sagte Mimi. "Ja, und was soll ich da jetzt machen?" "Manchmal stellst du dich wirklich ganz schön dumm! Sag es ihm!" -TBC- Kapitel 5: Der dritte Tag: Wer ist Minami? (Wie sagt man es ihm?) ----------------------------------------------------------------- ...kein kommentar... (5) Der dritte Tag: Wer ist Minami? Am nächsten Tag versammelten sich alle zwölf am Pool. Hier musste man nichts bezahlen und das Wasser war nicht so salzig. Nachdem sich alle eingecremt hatten, schmorten sie noch eine Weile in der Sonne, bis es die ersten nicht mehr aushielten und ins Wasser wollten. Alle außer Cody, Joe und Yolei stürzten sich ins nasse Vergnügen. Sie spielten zu neunt Wasserball mit einem Flummi. Dieser flog nicht selten nach draußen, durch die Büsche und auf die Promenade. Der Unglückliche, der ihn holen musste, brauchte dann meistens nicht weniger als fünf Minuten, bis er ihn fand. Allmählich verloren dann die meisten die Lust daran. Mimi und Kari machten Unterwasser-Handstand wie die Bekloppten. Tai, Davis und Ken spielten weiter mit dem Flummi. Izzy und T.K. gingen wieder nach draußen, um sich zu sonnen. Matt und Sora setzten sich auf den Poolrand, um Tai, Davis und Ken zuzugucken und gegebenenfalls den Ball zu fangen und wieder zurückzuwerfen. Ihre Beine baumelten im Wasser. "Langsam glaub ich, die machen das mit Absicht!", meinte Matt, als er nun schon zum dritten Mal den Flummi zurückfeuerte. Sora sagte nichts und starrte nur auf ihre Füße im Wasser. Sie überlegte, was sie Matt am besten sagen sollte. Sie könnte es ihm einfach ins Gesicht sagen, aber dazu brauchte man Mut und den hatte sie nicht. Sie hätte ihn auch küssen können. So hätte er auch gewusst, was Sache war. Doch dazu brauchte man erstrecht Mumm. Vielleicht sogar eine doppelte Portion, denn die anderen waren ja auch noch da und würden höchstwahrscheinlich zusehen. Sie drehte den Kopf zu ihm und holte Luft. Matt sah sie darauf erwartungsvoll an. "Ich...", fing Sora zögernd an, doch kam nicht weiter. Sie fand einfach nicht die richtigen Worte. "Verdammt!", fluchte sie und presste die Hände gegen die Stirn. Matt sah sie so eindringlich an. Das machte die ganze Sache noch schlimmer. Sie wollte ihn einfach umarmen und küssen. "Was ist?", fragte Matt verwirrt. "Ich weiß einfach nicht, wo ich anfangen soll", gestand Sora und nahm die Hände wieder vom Gesicht. "Schreib's auf", schlug Matt ihr vor. Kluger Einfall, aber wirklich! Erstens gab es hier weder Papier noch einen Stift und zweitens kam es wohl eher nicht gut an, wenn sie ihm auf einen Zettel schrieb ,Ich liebe dich'. Sie sah ihn verständnislos an. "Was denn?", fragte er empört. "War bloß ein Vorschlag." Sora schüttele den Kopf und stand auf. "Wolltest du nicht irgendwas sagen?", fragte Matt und sah sie verwundert an. "Ach, das wäre zu hoch für deinen kleinen Verstand", erwiderte Sora und grinste ihn frech an. Fehler! Denn eine Sekunde später befand sie sich schon wieder unfreiwillig im Pool. Matt lächelte triumphierend. "Du siehst ziemlich nass aus." "Hahaha!", sagte Sora in genervtem Ton. Ohne Vorwarnung nahm sie Matts Hände und zog ihn ebenfalls ins Wasser. Das hätte sie vermutlich nicht geschafft, wenn er auf diese Aktion vorbereitet gewesen wäre. Oder vielleicht wollte er sich auch von ihr ins Wasser ziehen lassen...? Nein, nein, nein! Matt hatte etwas zu viel Schwung drauf gehabt. Oder Sora hatte zu fest gezogen. Wie auch immer, auf jeden Fall fiel Matt ihr entgegen und kam ihr näher, als sie eigentlich wollte. Seine Stirn berührte ihre und seine Nase ihre Nase. Berührte war wohl untertrieben. Sie schlugen eher zusammen. Er sah sie an und sie spürte, dass sie rot wurde. "Entschuldige", murmelte Sora und meinte damit nicht die Kopfnuss, sondern viel mehr die Tatsache, dass sich ihre Lippen fast getroffen hätten und dann hätte der Fuchs gepfiffen.[A.d.A.: Das ist doch mal ein geiles Sprichwort, oder? XDDDD] Ohne noch etwas zu sagen drehte sie sich um und schwamm davon. Tai, Davis Ken, Mimi und Kari hatten interessiert zu den beiden geschaut. Als Sora kurz zu ihnen sah, wandten sie sich schnell wieder ihren Tätigkeiten zu. Mimi sagte etwas zu Kari, worauf diese nickte und kam dann zu Sora. Sie kletterten zusammen aus dem Pool und gingen zu ihren Liegen. "Und?", fragte Mimi erwartungsvoll. "Was und?", wollte Sora wissen, dabei wusste sie genau, wovon Mimi sprach. "Mensch, hast du es ihm gesagt?", drängelte Mimi. "Was denn gesagt?" Es war zwar hoffnungslos, doch Sora wollte sich lieber weiter dumm stellen. "Du weißt genau, was ich meine!", sagte Mimi ungeduldig. "Ja, ja", stöhnte Sora. "Ja, und? Was hat er dazu gesagt?", fragte Mimi und sah sie mit aufgerissenen Augen an. Ihr Mund war vor Spannung leicht geöffnet und sie lächelte. "Was? Nein, ich hab's ihm nicht gesagt!", sagte Sora schnell. Mimi stöhnte entgeistert auf. "Oh, Sora!" "Was sollte ich denn auch sagen?", fragte Sora hilflos. "Dass du ihn liebst. Du gehst einfach hin und..." "Einfach!", wiederholte Sora höhnisch. "Hm...", machte Mimi nachdenklich und zog die Stirn in Falten. "Man könnte dafür sorgen, dass ihr beide mal eine ganze Weile alleine seid. Vielleicht oben im Hotel den ganzen Abend lang. Ich schnapp mir dann Tai und unternehme was mit ihm." "Könnte man", grübelte Sora. "Man könnte es aber auch sein lassen." "Na ja, du musst das entscheiden", meinte Mimi bloß und legte sich hin. Auch Sora legte sich auf ihrer Liege lang. Die Sonne war ziemlich heiß. So wurde es mit der Zeit ganz schön warm. Obendrein war es noch schwül. Man hielt es kaum aus. "Nanu, hat Matt `ne Neue?", fragte Joe verblüfft. Sora setzte sich auf. Kari war inzwischen auch aus dem Wasser gekommen und sah ebenfalls zu Matt. Die drei Jungs spielten immer noch mit dem Flummi. Und dort saß Matt am Poolrand. Neben ihm ein hübsches, japanisches Mädchen. Ihr Haar war dunkelblond und sie war braun gebrannt. Deswegen stand ihr der weiße Bikini sehr gut. Sie war schlank und in Matts Alter. Die beiden quatschten miteinander und lachten ab und zu leise. Sora fühlte Wut. Wut auf dieses Mädchen. Was fiel der ein, sich einfach neben Matt zu setzen und mit ihm zu flirten? "Ich hab's geahnt", murmelte Mimi mit grimmiger Stimme. "Was?", fragten alle anderen, außer Sora, gleichzeitig. "Ach nichts! Ich hab nur laut gedacht!", sagte Mimi hastig und lächelte, was gequält aussah. "Ich gehe mir was zu trinken holen. Will noch jemand was?" "Ja, ich!", sagte Yolei. "Eine Cola." "Ich nehme auch eine Cola", sagte T.K. "Okay! Sora, kommst du mit und hilfst mir beim Tragen? Du hast doch bestimmt auch Durst und willst auch was haben, oder nicht?", fragte Mimi und ohne auf eine Antwort zu warten, packte sie Soras Arm und zog sie hoch. Widerwillig ging Sora neben ihr her und ließ Matt und die andere dabei nicht aus den Augen. "Siehst du? Sag es ihm, bevor sie es tut!", zischte Mimi ihr zu. "Denn wenn du zu lange wartest, kann es zu spät sein." Sora erwiderte nichts. Sie wünschte, dass Matt das komische Mädchen da endlich alleine lassen würde. Aber das tat er nicht. "Hörst du mir überhaupt zu?", riss Mimi sie aus ihren Gedanken. "Wenn die sich in Matt verknallt, dann kann ich einpacken und nach Hause fliegen. Gegen die hab ich ja wohl keine Chance!", sagte Sora niedergeschlagen. "Red doch nicht solchen Schwachsinn!", forderte Mimi sie auf, während sie an der Bar ankamen. "Ich rede keinen Schwachsinn! Sieh sie dir doch mal an!", erwiderte Sora missmutig. "Sie sieht aus wie - vier Colas bitte - ein ganz normales Mädchen. Auch nicht hübscher als du", protestierte Mimi. Sora sagte gar nichts. Sie wollte sich jetzt nicht mit Mimi rumstreiten. Das brachte meistens nichts. Der Kellner stellte die vier Colas auf die Bar und Mimi bezahlte. Jede nahm zwei Colas und sie gingen langsam, um nicht zu stolpern, zurück zu den Liegen. Eine Stunde später bekamen die zwölf Hunger. Sie setzten sich an die Tische (auf drei verteilt) am Pool. Matt hatte sich von seiner neuen Flamme getrennt und saß nun, wie immer, mit Tai, Sora und Mimi an einem Tisch. "Wer ist denn deine neue Freundin?", fragte Tai grinsend "Geht dich das was an?", kam Matt mit einer Gegenfrage. "Ich glaube nicht." Tai warf ihm einen beleidigten Blick zu. "Man wird doch noch fragen dürfen. "Wie heißt sie denn?", wollte Mimi wissen. Sie saß Matt gegenüber und sah ihn erwartungsvoll an. "Minami", antwortete Matt. "Und wie alt ist sie?", löcherte Mimi ihn weiter. "Fünfzehn", sagte Matt genervt. "Wieso erzählst du ihr das alles und mir nicht?", fragte Tai empört. "Weil du sie mir sonst noch wegschnappst!", erwiderte Matt und grinste ihn verschmitzt an. Mimi biss sich auf die Unterlippe und sah zu Sora, deren Blick sich versteinert hatte. Bei Matts letzten Satz hatte sie ein Blitz durchzuckt. Er ging besonders schmerzvoll durch ihr Herz. Sie sah verzweifelt zu Matt. Dieser bemerkte es nicht, da er gerade an seinem Wasser nippte. Doch Tai bemerkte es und sah Sora aufmerksam an. Dann wendete er den Blick fragend zu Mimi. Diese tat, als ob sie nichts wusste und zuckte die Schultern. Sora lehnte sich zurück und starrte das Gestrüpp auf der anderen Seite neben sich an. Ob Matt das ernst gemeint hatte? Oder wollte er bloß Tai abwimmeln? Zum Glück kam in diesem Moment der Kellner, der Mimi so mochte. "Warum so traurig?", fragte er Sora und lächelte charmant. "Lächle doch mal!" Die anderen drei sahen grinsend zu Sora. Diese sah den Kellner an und zwang sich zu einem Lächeln. "Siehst du? Geht doch!", sagte der Kellner und nahm dann die Bestellung für das Essen auf, wobei er bei Mimi anfing. Diesmal bestellten sich alle vier eine Pizza. Während sie auf ihr Essen warteten und quatschten, lief plötzlich Minami vorbei. Sie lächelte Matt zuckersüß an und er lächelte zuckersüß zurück. Als sie an ihm vorbei lief, legte sie für zwei Sekunden eine Hand auf seine Schulter. Sora biss die Zähne zusammen und knirschte damit, während sie grimmig Minami beobachtete. Diese dumme Pute! Die hielt sich wohl für ganz toll! "Wollte sie eigentlich schon ein Autogramm von dir?", fragte Tai und sah ihr nach. "Nee. Sie hat sich bloß neben mich gesetzt und mich gefragt, ob ich nicht der Sänger von den Teenage-Wolves bin", erzählte Matt. "Wahrscheinlich steht sie bloß deswegen auf dich", murmelte Sora kaum verständlich. "Was hast du gesagt?", wollte Matt wissen. "Ach, war nicht so wichtig", sagte Sora kühl. Mimi hatte sie verstanden und sah sie bedrückt an. Sora erwiderte ihren Blick nicht. "Was machen wir eigentlich heute Abend?", fragte Tai nach einem langen Schweigen. "Also ich bin schon mit Minami verabredet. Ihr müsst heute mal auf mich verzichten", sagte Matt grinsend. In Sora sackte etwas zusammen. Und dann noch Matts Grinsen. Wahrscheinlich freute er sich unheimlich darauf. "Aha! Was habt ihr denn vor?", wollte Tai wissen und grinste ihn vielsagend an. "Das geht dich nichts an", sagte Matt wieder. "Und was wollt ihr heute machen?" "Wollen wir was zusammen machen, Sora?", fragte Mimi und sah sie aufmunternd an. "Mal sehen", antwortete Sora tonlos und zuckte die Schultern. Sie fing sich wieder einen fragenden Blick von Tai ein. Da wurde endlich das Essen gebracht. "Ich geh jetzt! Bis später!" Matt knallte die Tür hinter sich zu und weg war er. Sora stand seufzend auf dem Balkon. Ein paar Minuten später sah sie Matt unten mit Minami in Richtung Hafen laufen. Am vorigen Abend war er noch mit Sora da lang gelaufen. Er sah kurz hoch zu ihr und dann schnell wieder nach vorne. So, als wollte er ihr auf keinen Fall in die Augen sehen. "Matt...", sagte Sora leise mit gebrechlicher Stimme. "Der ist weg." Erschrocken sah Sora zur Seite. Neben ihr stand Tai. "Belauschst du mich jetzt, oder was?", fragte Sora wütend. "Willst du mir vielleicht irgendwas sagen?", fragte Tai, ohne auf ihre Frage zu achten, und sah sie ernst an. Sora dachte kurz nach. Sollte sie Tai sagen, dass sie in Matt verliebt war? Vielleicht sagte er es dann Matt. Immerhin waren die beiden beste Freunde. "Nein", sagte sie schließlich und sah wieder nach unten. Matt und Minami waren inzwischen außer Sichtweite. "Mimi wollte übrigens noch was von dir", berichtete Tai. Sora ging an ihm vorbei und ins Schlafzimmer. "Mach dir keine zu großen Gedanken! Matt hat sie heute erst kennen gelernt", meinte Mimi, die auf ihrem Bett saß und ein paar Klamotten sortierte, aufmunternd. "Vielleicht hast du Recht", sagte Sora wieder etwas besser gelaunt. Mimi hatte wirklich Recht. So viel konnte er noch nicht an ihr finden. "Also, was machen wir heute Abend noch?", fragte Mimi lächelnd. "Mimi, nimm's mir bitte nicht übel! Aber ich würde heute Abend lieber alleine sein, okay?", sagte Sora. "Okay", erwiderte Mimi. "Wenn du mich suchst, ich bin wahrscheinlich mit Tai unten an der Bar." Sora nickte und setzte sich auf ihre Bettseite. Mimi stand auf und verstaute die Klamotten im Schrank. Dann verließ sie das Zimmer. Kurze Zeit später hörte Sora die Wohnungstür zufallen. Tai und Mimi waren gegangen. Sora wartete noch ein bisschen und entschloss sich dann, alleine durch die Stadt zu gehen. Hoffentlich traf sie nicht auf Matt und seine nervige Freundin. Es war kein Schlüssel mehr da. Aber das war egal. Tai und Mimi waren ja an der Bar. Sora verließ das Hotelgelände und ging in die andere Richtung, nur zur Sicherheit. Vielleicht waren ja Matt und Minami noch in der Nähe des Hafens. Sora wurde ein bisschen durch die schöne Stadt abgelenkt. Sie liebte diese kleinen Läden. Sie strahlten Freundlichkeit und Wohlbehagen aus. Und diese ganzen Menschen, denen sie über den Weg lief, sie sahen alle so glücklich aus. Sie musste wieder aufpassen, dass sie von keinem kleinen Jungen im Miniauto überfahren wurde. Die Kleinen nahmen wirklich keine Rücksicht auf Verluste. Sora ging zu der niedrigen Steinmauer und setzte sich. Aber diesmal nicht so rum, wie sie zuvor mit Matt gesessen hatte, sondern so, dass ihre Beine auf der anderen Seite herunter baumelten und sie einen schönen Blick aufs Meer hatte. Sie dachte wieder an Matt. Wo er wohl gerade war und was er mit dieser Minami machte? Sie wollte es lieber gar nicht wissen. Vermutlich saßen sie am Hafen rum und knutschten, was das Zeug hielt. Sora schüttelte wütend den Kopf, um diesen Gedanken loszuwerden. Warum musste diese dumme Kuh ausgerechnet ins Hotel Azur kommen? Es gab noch so viele andere Hotels hier auf Jamaika! Am besten wäre es gewesen, wenn sie gar nicht hergekommen wäre, sonder dort geblieben wäre, wo der Pfeffer wuchs! So hätten sich die beiden wahrscheinlich nie getroffen und Sora hätte sich den Ärger ersparen können. Plötzlich hielt ihr jemand von hinten die Augen zu. Sora zuckte zusammen, nahm die Hände weg und drehte sich um. "Oh, hallo", sagte sie verdattert. "Was machst du hier?", fragte Matt lächelnd. "Ich dachte, du hattest was mit Mimi vor." "Ach, ich wollte doch lieber alleine bleiben", antwortete Sora wahrheitsgemäß und zwang sich zu einem Lächeln. "Hallo, ich bin Minami!", mischte Minami sich in das Gespräch ein. "Weiß ich. Matt hat schon von dir erzählt", sagte Sora. Sie musste sich bemühen, freundlich zu klingen. "Das ist übrigens Sora", stellte Matt Sora vor. "Aha! Sag mal, willst du nicht mit uns mitkommen?", fragte Minami höflich. Das fehlte gerade noch in Soras Sammlung von Enttäuschungen! Dann musste sie sich wahrscheinlich ständig mit ansehen, wie die beiden sich verliebte Blicke zuwarfen und miteinander flirteten. Darauf konnte sie gut verzichten! "Nein, ich glaube eher nicht", antwortete Sora und hatte noch größere Mühe, freundlich zu klingen. "Ach, komm schon! Du musst doch hier nicht so alleine rumsitzen! Mir macht es überhaupt nichts aus, dich dabei zu haben!", drängelte Minami. Aber Sora machte es etwas aus. "Und Matt doch bestimmt auch nicht." Sie sah zu Matt, der sie anlächelte. "Und ich lerne gerne neue Leute kennen. Also komm schon!" "Na ja...also...okay", seufzte Sora, was sie sofort bereute. Wäre sie mal doch bei Tai und Mimi geblieben! "Ich wusste doch, dass du es dir anders überlegst!", sagte Minami strahlen und zog Sora auf die Beine. Das hatte Sora nicht gewusst, dass sie es sich noch einmal anders überlegen würde. Das Mädel war eine Hellseherin! Äußerste Vorsicht war geboten! Die drei gingen ein Stück den weg zurück und setzten sich dann an einen Tisch, der zu einem Café gehörte. Als die Bedienung kam, bestellten sich die drei etwas kaltes zu trinken. Minami quasselte am laufenden Band. Doch wenn Sora sie nicht schon aus Prinzip gehasst hätte, hätte Minami zu einer guten Freundin von ihr werden können, denn sie machte einen netten Eindruck. Sora zwang sich, die ganze Zeit über freundlich zu lächeln, worauf Matt sie irgendwann ansprach. "Sag mal, bist du irgendwie zum Dauergrinser mutiert? Oder bist du heute Abend einfach nur gut drauf?" Gut drauf? Sie war alles andere als gut drauf an diesem Abend. "Ach, ich freu mich einfach", log Sora und lächelte noch immer zwanghaft vor sich hin. "Du siehst hübsch aus, wenn du lächelst", stellte Minami fest und lächelte ebenfalls. Sora lachte künstlich. "Sie hat Recht", stimmte Matt zu, was Sora verstummen ließ. Sie spürte einen roten Schimmer auf ihren Wangen und sah ihn überrascht an. "Hab ich was falsches gesagt?", fragte Matt und sah sie verwundert an. "Nein, ich geh mal schnell aufs Klo", verkündete Sora und erhob sich. "Warte, ich komme mit!", rief Minami und eilte ihr hinterher. Als Sora wieder ihre Klokabine verließ, erblickte als erstes Minami, die auf sie wartete. Sora ging zum Waschbecken und wusch sich die Hände. "Weißt du eigentlich zufällig, ob Matt eine Freundin hat?", wollte sie wissen. Es klang beiläufig, doch das war es sicherlich nicht. "Ja, er hat keine", antwortete Sora und ohrfeigte sich innerlich. Wenn sie ihr gesagt hätte, dass er eine hat, wäre Minami wahrscheinlich abgedüst. Nun würde sie sicher nicht verschwinden. "Ich finde ihn unheimlich süß", gestand Minami. Sora lächelte abermals künstlich und dachte bei sich, dass ihr Lächeln wohl ehr nach einem Gesichtsmuskelkrampf aussehen musste. "Da bist du nicht die einzigste", sagte sie und dachte an die vielen Mädchen, die Matt in Scharen hinterher liefen. Die beiden verließen den Kloraum und liefen durch das Café. "Ach, du stehst auch auf ihn? Viel Glück!" Minami lächelte ihr nerviges Lächeln. Sora sah sie überrascht an. Erstens hatte sie nicht sich mit ihrem Satz gemeint und zweitens, wieso wünschte Minami ihr Glück? Sie waren sozusagen Rivalinnen. "Ja, ebenfalls", erwiderte Sora, was sie allerdings gar nicht so meinte, sondern nur aus Höflichkeit sagte. Die beiden Mädchen setzten sich zurück auf ihre Stühle. "Ihr scheint euch ja schon gut zu verstehen", sagte Matt, worauf Sora ihm einen giftigen Blick zuwarf, was er aber nicht zu bemerken schien. "Ja, wahrscheinlich", lachte Minami. Da kamen die Getränke. Kaum war der Kellner wieder fort, fragte Minami: "Geht ihr auch zu dieser Show morgen Abend?" "Was denn für eine Show?", fragte Matt. "Na in der Nähe von Kingston gibt's so ein Theater und da spielt immer Dienstag und Freitag so eine Art Musical. Ich habe das schon von einigen Leuten gehört und es soll großartig sein", erklärte Minami. "Essen bekommt man da auch." "Davon hab ich gelesen", fiel Sora wieder ein. "Ich glaube, das war bei uns mit enthalten." "Na, mal sehen, was die anderen dazu sagen. Ein bisschen Kultur kann eigentlich nicht schaden." Aber ein bisschen Minami brachte schon eine Menge Schaden! Die drei tranken ihre Getränke und Matt bezahlte für sich und seine Begleitungen. Sora fragte sich, ob der Junge vielleicht zu viel Geld hatte, dass er dauernd Leute einlud. Wenn ja, dann konnte er ihr gerne etwas abgeben. Matt, Sora und Minami gingen zu ihrem Strand und setzten sich auf eine der Liegen, die nahe am Wasser standen. Es war bereits dunkel. Ein paar Minuten saßen sie dort rum. Dann bekam Sora mit, wie Minami sich eng an ihn schmiegte. Sie lehnte ihren Kopf gegen seine Schulter und seufzte glücklich. Da wurde es Sora zu viel. Sie hatte große Lust, Minami anzuschreien, sie sollte gefälligst ihre dreckigen Finger von Matt lassen. Doch das hielt sie für keine gute Idee. Matt machte gar nichts. Er saß bloß da. Doch er sah nicht hilflos oder unglücklich über seine Situation aus. Sora stiegen Tränen in die Augen. Sie stand auf. "Man sieht sich!", sagte sie mit erstickter Stimme und rannte durch den Sand davon. Sie eilte über das Hotelgelände. Noch konnte sie die Tränen zurück halten. Sie wollte sich schnell von Mimi oder Tai den Schlüssel geben lassen. Doch keiner der beiden war an der Bar oder im Hotelcafé zu finden. Sora rannte die Treppen zu ihrem Apartment hoch und klingelte. Niemand öffnete. Sie waren irgendwohin gegangen. Sora könnte zurück zu Matt gehen und ihn nach dem Schlüssel fragen. Doch das war das letzte, was sie wollte. Sie lehnte sich mit dem Rücken gegen die Tür und rutschte an ihr herunter. Sie schlang die Arme um die angezogenen Knie und zwang sich, nicht zu heulen. Das Nebenzimmer könnte sie hören und das würde bloß dumme Fragen geben, wenn Tai, Mimi oder Matt wiederkamen. Doch es war nicht leicht. Soras Augen waren bereits feucht. Sie wischte sich mit dem Handrücken darüber. Sie hoffte, dass Tai und Mimi zuerst kamen. Es war ihr lieber, Matt diesen Abend nicht mehr zu sehen. Doch es war einfach nicht ihr Tag. Jemand kam die Treppe hoch und den Gang entlang. "Sora", sagte Matt. "Hast du keinen Schlüssel?" "Doch. Ich dachte mir bloß, hier draußen ist es gemütlicher, deswegen schließ ich nicht auf", antwortete sie ironisch und stand auf. "Aber du hättest doch zu mir kommen können", sagte Matt und Sora sah, dass er sie in der Dunkelheit auszumachen versuchte. Man sah kaum etwas. "Nein, danke!", fauchte Sora. "Welche Laus ist dir denn über die Leber gelaufen?", fragte Matt mürrisch und schloss die Tür auf. Die Minami-Laus war Sora über die Leber gelaufen, doch das wusste Matt nicht. War vielleicht auch besser so. Sie antwortete nichts, folgte ihm in die Wohnung und schloss die Tür hinter sich. "Wollen wir vielleicht noch irgendwas machen?", fragte Matt sie. "Jetzt ist deine Minami weg und nun willst du wieder bei mir weiter machen, oder was?", sagte Sora bitter. Eigentlich wollte sie das nicht sagen. Es war ihr einfach so herausgerutscht. "Du brauchst gar nicht eifersüchtig zu sein!", konterte Matt. "Ich bin nicht eifersüchtig!", protestierte Sora, ging ins Schlafzimmer und knallte die Tür zu. Sie warf sich auf ihr Bett. Sie wünschte sich, dass sie Matts Gedanken lesen könnte. So könnte sie herausfinden, was er für Minami und sie empfand. Vielleicht hatte sie gerade etwas zu heftig reagiert. Vielleicht hatte sie Matt Unrecht getan. Er hatte ja Minami gegenüber nicht wirklich Zuneigung gezeigt. Sora beschloss, sich bei ihm zu entschuldigen. Doch vorher zog sie sich ihren Pyjama an. Warum, wusste sie selbst nicht so genau. Sie verließ das Schlafzimmer. Matt stand auf dem Balkon. Sie trat neben ihn und legte die Arme auf das Geländer. "Matt?", fing sie an. Eigentlich war es ein idealer Zeitpunkt, ihm zu sagen, dass sie ihn liebte. Doch sie schob es auf. "Hm?", knurrte dieser. Scheinbar war er beleidigt. "Tut mir leid. Eigentlich wollte ich das gar nicht sagen. Das mit Minami meine ich", sagte Sora leise und starrte auf die Promenade. "Schon gut", sagte Matt. "Du magst sie nicht sonderlich, oder?" "Nein", gab Sora zu. "Sie ist aber eigentlich ganz in Ordnung", meinte Matt. "Kann sein." Sora zuckte die Schultern. "Du bist hier übrigens total verbrannt", stellte Matt fest und tippte mit einem Finger auf ihr Dekolletee. Sora versuchte wieder einmal vergeblich, sich dort zu betrachten. Sie ging wieder rein und holte die After-Sun-Lotion. Sie setzte sich auf die Couch. Matt war auch hereingekommen und schloss die Balkontür. Sora hatte gerade den Deckel der hellblauen Tube abgeschraubt, als sie innehielt und Matt anlächelte. "Könntest du das vielleicht machen? Du weißt ja, ich sehe mich dort nicht", bat sie ihn. Sie hätte auch zum nächsten Spiegel gehen können, aber wo blieb da der Spaß? Matt erwiderte ihr Lächeln und nickte. Er setzte sich neben sie, drehte sich zu ihr und nahm ihr die Tube aus der Hand. Damit Matt beim Einkremen nicht behindert wurde, streifte Sora die Träger ihres Pyjamaoberteils über die Schultern. Als Matt das sah, wurde er leicht rot und sah schnell auf die Tube. Er tat sich etwas von der Lotion auf die Hand und verrieb sie über der verbrannten Stelle. "Du hast ja schon wieder solches Herzklopfen", stellte er fest und seine Hand ruhte dort, wo ihr Herz war. "Ich...ähm...", stotterte Sora und wurde rot. "Ich hab halt einen schnellen Herzschlag." Als Matt mit ihrem Dekolletee fertig war, machte er an den Armen weiter. Wo er schon mal dabei war! Kaum hatte er die Arme fertig, nahm er sich ihren Bauch vor. Als er ihn einkremte, fuhr er mit der Hand unter ihr Oberteil. Er musste ja alle verbrannten Stellen erwischen! Sora spürte Tausende Schmetterlinge in ihrem Bauch herumflattern. Sie sah Matt an. Dieser zog seine Hand zurück. "Fertig", sagte er langsam und geistesabwesend, während er ihr in die Augen schaute. "Danke", sagte Sora genauso langsam und geistesabwesend. Sie sahen sich tief in die Augen. Plötzlich schüttelte Matt den Kopf. Es schien, als hätte er sich wieder gefangen. Auch Sora riss sich heraus und sah in eine andere Richtung. "Äh...wir können ja noch ein bisschen fernsehen, bis Tai und Mimi zurückkommen", schlug er vor und schaltete mit der Fernbedienung den Fernseher an. Er lehnte sich zurück und legte die Füße auf den Tisch. Sora tat das gleiche. Im Fernsehen lief irgendeine komische Talkshow auf Englisch. Das hieß, als Matt darauf schaltete, war sie schon fast vorbei. Gott sei Dank! Matt schaltete weiter, bis er zu einem Musiksender kam. Da lief gerade eine wunderschöne Ballade. Er legte die Fernbedienung auf den Tisch und rutschte dann ein Stück nach unten. Sora sah ihn kurz an und richtete dann den Blick wieder auf den Musiksender. Ihr gefiel auch der Videoclip zu dem Lied. Das nächste Lied war auch nicht schlecht, doch sie konnte ihre Augen kaum noch offen halten. Matt war schon eingeschlafen. Das merkte sie daran, dass plötzlich sein Kopf auf ihre Schulter sank und als sie seinen Namen sagte, er nicht reagierte. Sora beugte ihren Kopf ein wenig vor und betrachtete sein schönes Gesicht. Sie fuhr ihm mit ihren Fingern sanft über die Wange und spürte ein warmes, wohliges Gefühl in ihrem Bauch aufsteigen. Wie gerne hätte sie ihn jetzt geküsst. Doch am Ende erinnerte er sich dann bloß wieder daran. Und das musste nicht sein! Als sie ihn so ansah, musste sie an Minami denken und konnte sich ein fieses Grinsen nicht verkneifen. Wenn Minami die beiden jetzt sehen könnte, würde sie wahrscheinlich grün und gelb werden vor Neid und Eifersucht. Sora konnte sich schon gar nicht mehr vorstellen, dass sie Nachmittag und am Abend noch so niedergeschlagen und wütend gewesen war. Nun fühlte sie sich glücklich. Kapitel 6: Der vierte Tag: Die Musical-Show (Freude, Verzweiflung und grenzenlose Eifersucht) --------------------------------------------------------------------------------------------- oooooh man.... ich sag euch am besten mal,wie ich zu dem schwachsinn hier gekommen bin das kommt alles vom mallorcaurlaub letztes jahr....da is mir das alles hier fast genauso passiert,wie ich es hier geschrieben hab...nur hab ich halt keine hochdramatische liebesgeschichte erlebt,sondern war einfach mit meiner familie und ner freundin da XD eigentlich is die ganze fanfic nur eine art tagebuch vom mallorcaurlaub...ich hab halt bloß jamaika draus gemacht ^-~ (6) Der vierte Tag: Die Musical-Show Sora schlug die Augen auf. Was war bloß los? Sie befand sich ja noch immer mit Matt auf dem Sofa! Waren Tai und Mimi etwa noch nicht wiedergekommen? Doch, denn der Fernseher lief nicht mehr. Es war schon hell draußen. Die Sonne schien zum Fenster rein. Wahrscheinlich war Sora durch diese Helligkeit wach geworden. Die Vorhänge waren nicht zugezogen. Ihr Kopf war gegen Matts Kopf gelehnt. "Matt?", flüsterte sie. "Hm?", brummte Matt verschlafen. Sora richtete sich gähnend auf. "Tai und Mimi hätten uns doch wecken können!", meinte sie. "Ich bin aufgewacht, als sie wiedergekommen sind", sagte Matt. "Warum hast du mich nicht geweckt?", fragte Sora etwas wütend. "Tai und Mimi haben gesagt, dass das so niedlich aussah. Und ich wollte auch nicht weggehen, weil du dann aufgewacht wärst und du solltest ja weiter schlafen", antwortete Matt grinsend. Na ganz toll! Alle waren wach und hatten sich wahrscheinlich über Sora lustig gemacht. Doch Matt irritierte sie. Sie wollte endlich wissen, wie viel er für sie empfand. Er schien sie auf jeden Fall zu mögen. "Übrigens haben sie uns auch fotografiert", fügte Matt noch hinzu. "Was?!", rief Sora empört. "Musste das denn sein?" "Keine Panik, sie haben es auf der Digitalkamera von Mimi gemacht, also kann man's wieder löschen", sagte Matt und grinste noch breiter. Er nahm die Digicam, die noch auf dem Tisch lag, drückte auf einen Knopf, sodass auf einem kleinen Bildschirm die Bilder erschienen. Matt zeigte ihr das Foto. Es sah wirklich ganz toll aus! Sora hätte es am liebsten gleich in die Tonne befördert, so toll sah es aus. Das erste war schon allein die Perspektive, die blöd war. Denn es war von vorne fotografiert, also waren die Füße im Vordergrund. Matt hatte seinen Kopf auf Soras Schulter gelegt und grinste verschlafen ins Bild. Soras Kopf war gegen Matts gelehnt und sie schlief tief und fest. "Oje", stammelte Sora. Matt schaltete die Digicam wieder aus und legte sie zurück auf den Tisch. Plötzlich ertönte aus dem Schlafzimmer ein lautes Kreischen, das eindeutig von Mimi kam. Matt und Sora sprangen auf, stürmten hin und rissen die Tür auf. "Was ist passiert?", rief Matt erschrocken. "Und wo ist Tai?", fügte Sora genauso erschrocken hinzu. Mimi stand mit vor Entsetzen weit aufgerissenen Augen vor dem Kleiderschrank. Sie trug noch ihr Nachthemd und bewegte sich nicht mehr. "Hier!", murmelte eine verschlafene Stimme. Tai war offenbar vor Schreck aus dem Bett gefallen und lag nun auf dem Boden auf Soras Bettseite. Er setzte sich schwerfällig auf. "Sag mal, Mimi, was schreist du eigentlich so?" Mimi antwortete nicht sondern zeigte bloß mit einem zitternden Finger auf den Kleiderschrank. Sora trat neben sie, sah in den Schrank und sprang vor Schreck einen Schritt zurück. "Igitt!", rief sie angewidert. Im Schrank krabbelte eine große, schwarze Spinne über eine Hose von Mimi! "Macht die da raus!", flehte Mimi. "Bitte! Irgendeiner!" Nun traten auch Tai und Matt vor den Schrank. "Ob die giftig ist?", fragte Tai und musterte das Vieh kritisch. "Ich glaub nicht", sagte Matt ruhig, nahm die Spinne einfach in die Hand, ging zum Fenster und warf sie hinaus. "Danke, Matt!", seufzte Mimi und so, wie sie aussah, wäre sie ihm am liebsten um den Hals gefallen. "Kein Problem", erwiderte Matt lächelnd. "Wegen einer Spinne machst du so ein Theater", maulte Tai. "Na und? Du warst ja auch nicht gerade erfreut!", fauchte Mimi. "Ja, aber ich hab immerhin nicht das ganze Hotel zusammen geschrieen!", polterte Tai. Matt und Sora sahen sich an und verdrehten die Augen. Sora strich sich ein paar Haarsträhnen aus der Stirn, worauf Matt auf etwas auf ihrer Stirn aufmerksam wurde. "Was hast du denn hier gemacht?", fragte er und strich ihr mit der Hand vorsichtig über etwas, das sich fast am Haaransatz befand. Sora legte sich eine Hand auf die Stirn und ging zum Spiegel. Es war eine ziemlich große Beule. "Na toll", stöhnte sie. "Ob die von unserem Zusammenstoß gestern ist?", fragte Matt und fühlte eine eigene Stirn ab. "Ich hab auch eine." "Toll, dann können wir im Partnerlook gehen", sagte Sora grinsend. Beim Frühstück erzählten Sora und Matt den anderen von dieser Musicalshow. "Da können wir eigentlich hingehen", sagte Kari. "Das ist doch bestimmt lustig." "Wie kommen wir dahin?", wollte Cody wissen. "Dahin fährt uns ein Bus und unser Reiseleiter kommt auch mit", antwortete Sora, die sich einen Prospekt angesehen hatte. "Aha, und wann?", fragte Joe. "Halb sechs müssen wir an so einer Haltestelle sein, die hier ganz in der Nähe sein soll." Alle waren einverstanden. Die zwölf hatten beschlossen, den Tag am Pool zu verbringen. Der verlief auch nicht anders als die vorigen Tage. Sie badeten und sonnten sich, futterten zum Mittag Pizza und Pommes Frites und um vier waren sie alle wieder in ihren Apartments, da sie sich zurecht machen mussten. Und hier passierte ein schönes Malheur. Sora war gerade damit fertig geworden, sich einzukremen, da fiel ihr ein, dass sie ihre Bürste im Bad vergessen hatte. Ohne nachzudenken lief sie zurück ins Bad, um sie zu holen. Doch dort war schon Tai. Und zwar splitterfasernackt! Er war gerade dabei, in die Dusche zu klettern. Als er die Tür hörte, drehte er sich erschrocken um. Soras Gesicht nahm augenblicklich die Farbe einer Tomate an. Auch Tais Gesicht erinnerte an eine überreife Sauerkirsche. Sora schlug sich eine Hand vor den Mund, drehte sich um und sauste mit knallrotem Kopf aus dem Bad, bevor sie noch irgendwohin sehen konnte, wo sie lieber nicht hinsehen sollte. Sie knallte die Tür hinter sich zu und vergrub das Gesicht in den Händen. "Warum passiert immer mir so etwas?", jammerte sie und ließ sich auf die Knie fallen. Matt und Mimi saßen auf der Couch vor dem Fernseher. Beide sahen sie an. Matt grinste von einem Ohr zum anderen und Mimi hatte einen Lachanfall. "Und? Wie viel hast du gesehen?", fragte Matt und konnte sich nicht ganz das Lachen verkneifen. "Er war total nackt", murmelte Sora. Ihr Gesicht war heiß geworden, von dem ganzen Blut, dass ihr in den Kopf gestiegen ist. "Wieso vergisst der Trottel auch, die Tür abzuschließen?" "Was wolltest du denn eigentlich da?", fragte Mimi noch immer lachend. "Eigentlich meine Bürste holen", antwortete Sora und stellte fest, dass sie ihre Bürste vor Schreck vergessen hatte. Na prima! Nun hatte sie sich auch noch umsonst zum Löffel gemacht. Mimi hielt sich schon den Bauch vor lachen. Matt stand auf, schlich sich ins Bad und konnte sich dann auch nicht mehr das Lachen verkneifen. "Hau ab!", schrie Tai aus der Dusche. Matt kam wieder heraus und schloss die Tür hinter sich. In der Hand hatte er Soras Bürste. "Danke", stammelte Sora, als er sie ihr gab. Mimi hatte sich wieder eingekriegt und wischte sich die Lachtränen aus den Augen. Auch Matt grinste bloß noch. "Oh Gott, wie peinlich!", jammerte sie beschämt. Sie vergrub das Gesicht in den Armen, die sie auf die angezogenen Knie gelegt hatte. Matt kniete ihr gegenüber nieder und legte ihr eine Hand auf die Schulter. "Ach, komm schon! Das passiert doch jedem mal", sagte er aufmunternd. Doch innerlich schien er sich noch immer kaputt zu lachen. Da ertönte ein Klicken von rechts. Die beiden sahen in die Richtung. Mimi hatte ihre Digicam in der Hand, was bedeutete, dass sie sie soeben fotografiert hatte. "Hey, was soll denn das?", rief Matt und stand auf. "Ich will bloß viele Erinnerungen an diesen Urlaub haben", behauptete Mimi grinsend. Eine drei viertel Stunde später standen die zwölf Freunde an der Bushaltestelle. Sie mussten ungefähr fünf Minuten dahin laufen. Sora hatte sich in der Zwischenzeit bestimmt tausendmal bei Tai entschuldigt und ihm beteuert, dass sie nichts gesehen hatte, was sie nicht sehen sollte. Im Bus landete sie neben Mimi. Tai und Matt saßen gleich hinter ihnen. Mimi hatte wieder ihr lilafarbenes Kleid angezogen und damit die Blicke aller Jungs, die ihnen entgegen gekommen waren, auf sich gezogen. Die Busfahrt dauerte ein bisschen länger als eine Stunde. Der junge Reiseleiter hatte seiner Gruppe eingeschärft, sich die Busnummer zu merken, damit sie nach der Show den Bus wieder erkannten und nicht aus Versehen in den falschen einstiegen. Denn dort waren genug Busse. Alle Leute im Bus stiegen aus und strömten auf den Eingang zu, nachdem der Reiseleiter jedem eine Eintrittskarte in die Hand gedrückt hatte. Sie mussten sie am Eingang lochen lassen und gelangten dann in eine kleine Eingangshalle. Kellner führten die Menschen in den Hauptsaal. Dieser war riesig groß und viele Leute saßen auch schon drin und unterhielten sich und lachten. Eine junge Kellnerin führte die zwölf an zwei Sechsertische. Es gab nur Sechsertische. Es standen immer zwei der Länge nach nebeneinander, wobei der eine immer höher stand als der andere, damit die hinteren auch etwas auf der Bühne sahen. Deswegen fiel der ganze Saal zur Bühne schräg ab. Auf den Tischen stand schon an jedem Platz ein Teller und darauf lag ein Brötchen. Ein großer Teller stand in der Tischmitte, wo Butter, Wurst und Käse drauf waren. Sora saß mit Mimi, Tai, Matt, Joe und Izzy an einem Tisch. Und an dem Tisch neben ihnen, der etwas höher gestellt war, saßen die anderen sechs. Auf der Seite derer, die sich nach links drehen mussten, um die Bühne zu sehen, saß ganz außen Tai, daneben und am Rand Sora. Ihr gegenüber saß Mimi, neben dieser Izzy und neben Izzy außen saß Joe. Sora hätte wetten können, dass Mimi es eingerührt hatte, dass ausgerechnet sie neben Matt saß. Der Saal war hell erleuchtet und Sora sah auf den Tisch vor sich. Jeder hatte drei Messer, drei Gabeln und drei unterschiedliche Gläser. "Ist das alles, was wir hier zu essen kriegen?", fragte Tai entgeistert und musterte sein Brötchen. "Nein. Ich hab mir den Prospekt mal angeguckt und da stand drauf, dass es ein reichhaltiges Abendessen gibt. Da werden wir doch mehr kriegen, als dieses eine Brötchen hier!", erklärte Joe. Mimi sah sich um. "Ich glaube, wir dürfen essen. Die essen alle schon", stellte sie fest. Darauf machten sich die sechs über ihre Brötchen her. Sora spürte einen Fußtritt, der nur von Mimi kommen konnte. Wütend sah sie von ihrem Teller auf. Mimi machte eine leichte Kopfbewegung, die so viel wie ,Dreh dich um!' bedeutete. Sora ließ "aus Versehen" eine ihrer drei Gabeln fallen, drehte sich um und sah auf den Tisch hinter ihnen. Da saß Minami! Als sie Sora sah, strahlte sie sie an. Sora zwang sich zu einem müden Lächeln, schnappte ihre Gabel und drehte sich wieder um. "So ein Mist!", stöhnte sie genervt. "Was denn?", wollte Matt wissen und musterte sie. "Ähm...meine Gabel ist jetzt dreckig!", log Sora schnell und wischte die Gabel an ihrem Rock ab. Langsam wurden die meisten mit ihren Brötchen fertig. Als nächstes gab es Salat. Davon aßen sie nicht allzu viel. Danach kam eine Art Auflauf. Lasagne oder so was. Dafür mussten sie mit Messer und Gabel essen, wobei Sora auffiel, wie dich aneinander gequetscht sie eigentlich saßen. "Mach dich nicht so dick!", sagte sie zu Matt und schob mit ihrem Ellenbogen seinen Ellenbogen weg. "Wieso ich? Du machst dich dick!", erwiderte Matt und stieß zurück. "Die Fotografin ist gleich bei uns", bemerkte Joe. "Die was?", fragte Tai ungläubig. Alle sahen Joe verwirrt an. Er sah irritiert in die Runde. "Was ist? Habt ihr das noch nicht bemerkt?", fragte er. "Hier wird jede Tischreihe fotografiert. Die Fotos zeigen sie euch dann und man kann sich aussuchen, ob man eins haben möchte oder nicht. Wenn ja, muss man es bezahlen." "Und was hat das für einen Sinn?", wollte Izzy wissen und runzelte die Stirn. "Das weiß ich doch nicht!", antwortete Joe mürrisch. Da erschien auch schon die Fotografin. Tai und Sora rückten beide noch ein Stück zu Matt und die drei grinsten in die Kamera. Sora musste plötzlich lachen und drehte ihren Kopf zur Seite. Sie hoffte bloß, dass die Fotografin sie noch im Normalzustand erwischt hatte. Joe, Izzy und Mimi taten das gleiche und ließen sich knipsen. Dann wanderte die Fotografin weiter. "Na das kann ja ein tolles Bild werden", sagte Sora ironisch. "Selber Schuld! Wenn du dein Lachen nicht zurück halten kannst", kam es von Matt. "Wer versaut es wieder? Sora!", rief Tai grinsend. "Ach, ihr seid bescheuert!", sagte Sora beleidigt und mampfte weiter ihren Auflauf. Das nächste was sie essen sollten, war ein Schweinebraten mit Kartoffeln. Da kamen sich Matt und Sora wieder in die Quere mit ihren Armen. Plötzlich ertönte Musik und die Lichter gingen aus. "Hey! Ich sehe doch mein Essen gar nicht mehr!", rief Tai empört. Die anderen lachten. Inzwischen hatten sich die Blicke aller auf die Bühne gerichtet. Dort traten verkleidete Leute auf, die wild durch die Gegend tanzten. Das war eindeutig ein Ausschnitt aus irgendeinem Musical. Sora bemerkte kaum noch, dass sie aß. Sie konzentrierte sich mehr, wie alle anderen, auf die Bühne. Schließlich hörten die Gestalten dort auf zu tanzen und stellten sich in ihre Schlussposition. Der Saal klatschte Beifall. Die Lasagneteller wurden abgeräumt. Dann bekam jeder eine Hähnchenkeule. Wer essen wollte, aß, wer nicht, ließ es bleiben. Sora nahm ihre Keule mit den Fingern auseinander. Mit Besteck hätte sie hinsehen müssen und hätte die Hälfte der Show verpasst. Ein einzelner Mann stand nun mit einem Klavier auf der Bühne und riss ein paar dumme Witze, worauf das Publikum lachte. Dann spielte er ein paar bekannte Lieder und der ganze Saal sang fröhlich mit. Kein Wunder. Alle hatten schon Schnaps, Wein und Sekt getrunken, die ununterbrochen gebracht wurden. Die Hähnchen wurden weggeräumt und das nächste Essen, was auch immer es war, lehnte Sora ab. Sie war ziemlich satt. Auf einmal legte sich eine Hand auf ihre und auf Matts Schulter. Beide drehten sich um. Es war Minami. "Oh, hi!", begrüßte Matt sie mit einem Lächeln. "Hi, ihr beiden", sagte Minami und strahlte beide an. Sora nickte bloß und sah zu Mimi. Diese sah ihre Freundin mitleidig an. Da alle Tische ziemlich nahe beieinander standen, rückte Minami ihren Stuhl ein bisschen herum und Matt drehte seinen Stuhl auch ein wenig. Nun saßen die beiden nebeneinander und Minami schmiegte sich schon wieder so eng an Matt. Sora hätte sie erwürgen und dann auf die Bühne werfen können! Die sollte gefälligst die Kurve kratzen! Sora platzierte ihren Ellenbogen auf den Tisch und stützte ihren Kopf auf die Hand. Niedergeschlagen und stinksauer starrte sie zur Bühne und warf ständig Seitenblicke zu Matt und seiner Möchtegern-Freundin. Tai bemerkte das und sah sie fragend an. Dann wurde sein Blick plötzlich ganz anders, als wäre ihm eben ein Licht aufgegangen. Minami lehnte ihren Kopf gegen Matts Schulter und rutschte, falls das überhaupt möglich war, noch näher an ihn heran. Matt legte zwar keinen Arm um sie und gab auch sonst keine Zeichen der Zuneigung von sich, doch er wehrte sich auch nicht. Wahrscheinlich gefiel es ihm auch und er wollte bloß hier vor seinen Freunden nicht mit Minami rumkuscheln. Sora spürte Tränen in ihren Augen. Es tat unwahrscheinlich weh, wenn man den Menschen, den man liebte, so dicht und vertraut bei einer anderen sah. Sie stand auf, kämpfte sich zwischen den Stühlen hervor und rannte in Richtung Klo. Dort war zum Glück gerade keiner. Die waren alle noch vor der Vorstellung gegangen. Was für ein Glück. Sora sah in den Spiegel. Ihre Augen waren bereits ganz feucht. Sie nahm sich eins der Papiertücher, die zum Hände abtrocknen gedacht waren, und tupfte sich damit die Augen ab. Da ging die Tür plötzlich auf und Mimi kam herein. "Diese blöde Kuh!", schimpfte Sora mit gebrechlicher Stimme. "Aber du bist doch selbst Schuld! Warum sagst du ihm nicht endlich, dass du ihn liebst? Dann würde er sie bestimmt abweisen!", erwiderte Mimi und stemmte die Hände in die Hüften. "Was ist, wenn er mir dann sagt, dass wir nur Freunde sind und er mehr an Minami interessiert ist?", fragte Sora betreten. "Was, wenn nicht?", sagte Mimi und sah sie überlegen an. Dann lächelte sie. "Ach, komm schon, Sora! Lass dir von der nicht den Abend verderben. Sie ist es nicht wert." Sie nahm Soras Hand und zog sie mit sich nach draußen. Die beiden setzten sich wieder auf ihre Plätze. Soras Augen waren noch immer ziemlich feucht. "Alles okay?", fragte Matt und sah sie an. "Könnte nicht besser sein!", zischte Sora zornig. "Ich hab doch bloß gefragt!", knurrte Matt. "Dann lass es!", fauchte Sora. "Da ist aber jemand gut drauf!", sagte Matt ironisch. "Halt den Rand!", zischte Sora wütend. "Was hab ich dir eigentlich getan?", fragte Matt und sah sie grimmig an. Wenn der wüsste, was gerade in Sora vorging... "Nichts!", antwortete Sora giftig. "Aha. Und warum bist du dann so mies drauf?" "Das geht dich `nen feuchten Dreck an!" Matt starrte zur Bühne und sagte gar nichts mehr. Als der eben noch laufende Stepptanz vorbei war, murmelte Sora: "Entschuldige." Wenn sie weiter so machte mit ihren Eifersuchtsattacken, würde sie sich irgendwann verraten. Matt erwiderte nichts. Er konnte ihr verziehen haben, er konnte aber auch weiterhin sauer sein. Eine Frau kam an ihren Tisch und gab ihnen einen Umschlag. Matt griff nach diesem, schlug ihn auf und sah hinein. Tai und Sora lugten ihm über die Schulter. Auch Minami interessierte sich dafür. In dem Umschlag war das Foto. "Oh Gott", sagte Tai und grinste. Matt und Sora konnten sich ein Kichern nicht verkneifen. Das Foto sah wirklich sehr vorteilhaft aus! Tai sah zwar schön lächelnd ins Bild, doch er kratzte sich gerade am Kopf. Matt hatte die Augen geschlossen und Sora hatte den Kopf lachend in Matts Richtung gedreht und sah nach unten. "Wunderschön", sagte Matt ironisch. Minamis Kopf ruhte auf Matts Schulter und sie grinste auf das Foto hinab. "Oh, mein Nachtisch ist da", sagte sie plötzlich, drehte sich um und rückte mit ihrem Stuhl zurück. Matt setzte sich wieder so hin wie vorher und schloss den Umschlag. Er, Sora und Izzy hatten den Nachtisch, welcher aus Eis bestand, abgelehnt. Die anderen drei futterten nun ihr Eis. Sora hatte immer noch den Kopf auf ihre Hand gestützt und sah ausdruckslos zur Bühne. Wenigstens war Minami erst mal weg. Da spürte sie Matts Finger, die sich zwischen ihre legten, wie an jenem Abend. Er drückte sanft ihre Hand und sah Sora kurz unsicher ins Gesicht. Sora spürte wieder Schmetterlinge in ihrer Magengegend und sie erwiderte den Handdruck. Kaum war Minami weg, hielt er mit Sora Händchen! Was sollte das bedeuten? Ob das bloß ein Zeichen dafür war, dass er ihre Entschuldigung von vorhin angenommen hatte? War nun eigentlich egal. Sora wollte diesen Moment genießen. Sie rückte auf ihrem Stuhl noch ein wenig näher an Matt heran. Nun saßen sie so dicht aneinander, dass sich ihre Beine berührten. Sora merkte, dass Matt sie ansah und fing seinen Blick auf. Er lächelte verlegen. Sie lächelte unsicher zurück. Jetzt hätte sie es ihm sagen können. Doch sie tat es nicht. Unglaublich, wie schwer es war, drei einfache Worte zu sagen. Matt sah wieder nach vorne. Auf der Bühne wirbelten gerade irgendwelche anderen Tänzer durch die Gegend. Sora sah kurz zu Minami. Die war noch mit ihrem Eis beschäftigt. Hoffentlich wurde sie nicht allzu schnell fertig. Sora sah auf ihre Hand hinunter, die in Matts Hand lag. Sie seufzte zufrieden. Aber noch schöner wäre es, wenn sie mit Matt zusammen wäre. Da wurde die Ziege mit Eis essen fertig, rückte ihren Stuhl herum und lächelte dumm. Sora verdrehte genervt die Augen und musste sich ein entgeistertes Stöhnen verkneifen. Matt ließ ihre Hand los und drehte sich dann ein wenig zu Minami. Nutzte er Sora etwa aus? War doch schon komisch, dass er, immer, wenn Minami weg war, mit Sora seine Spielchen trieb. Sora beschloss, sich das nicht mehr länger gefallen zu lassen! Sie war doch nicht sein alter Spielball, den er bloß dann benutzte, wenn der neuere Ball gerade nicht da war! Nicht mit ihr! Die Show ging noch etwa eine Stunde. Dann jubelten die Zuschauer begeistert und ein furchtbares Gedränge begann. Man kam sich mit dem Nachbartisch in die Quere und musste sich aus seiner Tischreihe hervor kämpfen. Dann konnte man nur sehr langsam Richtung Ausgang gehen. Soras rechter Schuh klebte bei jedem Schritt. Erst dachte sie, der Boden würde kleben, doch dann wäre auch ihr anderer Schuh betroffen gewesen. Außerdem roch irgendetwas widerlich süß. Sie kamen draußen an und hielten nach ihrem Reiseleiter Ausschau. Doch der war nirgends zu sehen. "Wo müssen wir denn hin?", fragte Yolei und sah die anderen fragend an. "Ich hab keine Ahnung", antwortete Ken. "Seht ihr unseren Reiseleiter irgendwo?" Izzy stellte sich auf die Zehenspitzen und spähte durch die Menge. "Nö", sagte Davis. Die Familie von Minami gesellte sich zu ihnen und auch noch ein jüngeres Ehepaar. "Ihr seid doch auch alle in unserem Bus gewesen, oder?", fragte die junge Frau. "Ja. Wenn siebzehn Leute fehlen, wird der Bus doch nicht abfahren, oder?", fragte Minamis Vater unsicher. Sora hob ihren Fuß und betrachtete ihre Schuhsohle. "Uäks, Kaugummi!", sagte sie angeekelt und scharrte immer wieder mit dem Schuh über den Boden, um den Kaugummi loszuwerden. "Was ist hier eigentlich los? Hier stehen ja alle Leute noch rum", stellte Joe fest. Die Menschenmasse befand sich auf befestigtem Boden vor dem Theatergebäude und alle redeten laut und wunderten sich. Da ging plötzlich das Licht aus und die Leute wunderten sich noch mehr. Eine Fontäne am Rand der Fläche gab ein lautes Geräusch von sich und Wasser sprudelte in den verrücktesten Formen heraus. Es wurde rot, gelb, grün und blau beleuchtet. Ein begeistertes ,Oah' ging durch die Menge. Zu den Wasserspielen lief eine Musik. Eine Musik, zu der man gut Walzer tanzen konnte. Denn das taten zwei Männer mittleren Alters, die offenbar zu viel getrunken hatten. Die Leute um sie herum hatten Platz geschaffen. Die "Tanzfläche" hatte sich direkt hinter den zwölf Freunden gebildet. Aus Angst, einfach von den beiden Angeheiterten geschnappt zu werden und mittanzen zu müssen und sich somit zu blamieren, verschwand Sora ein wenig zwischen ihren Freunden. Dabei erblickte sie Matt. Ein wenig abseits bei der Nervensäge Minami. Es fehlte nicht mehr fiel und die beiden hätten Händchen gehalten. Dann wäre es vielleicht sogar noch zum Kuss gekommen und dann, irgendwann im Laufe des Urlaubs... Nein! Daran wollte Sora gar nicht denken! Ihre Hände ballten sich zu Fäusten, wobei sich ihre Fingernägel in die Handfläche gruben, was mit der Zeit schmerzhaft wurde. "Schön, oder?", seufzte Kari und beobachtete das Wasser. "Ich finde es einfach nur bescheuert!", murmelte Sora und meinte damit nicht die Wasserspiele. "Was? Wieso denn? Also die Idee find ich gut", sagte Kari überrascht. "Vor allem war es ja eine Überraschung. Der Reiseleiter hat uns gesagt, wir sollen hier warten." "Hä?" Sora sah Kari verwirrt an. Sie konnte ihr gerade nicht ganz folgen. "Na er wusste doch, dass es diese Wasserspiele gibt", meinte Kari etwas irritiert. "Ähm... Wovon sprichst du eigentlich?", fragte Sora völlig perplex. "Was? Hab ich dir doch erklärt. Du hast mir sogar deine Meinung gesagt", antwortete Kari durcheinander. "Hab ich das? Ich glaub nicht", sagte Sora. Irgendwie redeten sie und Kari gerade aneinander vorbei. "Wie jetzt? Was fandest du dann bescheuert?", fragte Kari noch immer total irritiert. "Ach, vergiss es einfach! Ich hab nicht die Wasserspiele gemeint", sagte Sora hastig und wendete ihr Gesicht wieder nach vorne. Später saß sie im Bus wieder neben Mimi. "Wie spät ist es?", fragte diese und gähnte müde. Sora kramte ihr Handy aus der Tasche und sah auf den Display. "Viertel zwölf", sagte sie erschöpft und steckte es zurück in die Tasche. "So spät schon?", sagte Mimi verwundert. "Und wir müssen mindestens eine Stunde fahren." "Na und? Wir haben Ferien", erwiderte Sora. Der Reiseleiter ging durch den Bus, kontrollierte wie im Kindergarten, ob alle da waren und riss hier und da seine Witzchen. Sie waren keine zwanzig Minuten unterwegs, da erfuhr er, dass die beiden Männer, die getanzt hatten, mal ganz schnell für Königstiger mussten. Der Reiseleiter lächelte amüsiert, schritt wieder nach vorne, redete etwas mit dem Busfahrer, griff nach dem Mikrofon und verkündete: "Pinkelpause!" Der Bus lachte. Der Busfahrer öffnete die Vordertür und die beiden Männer stürmten nach draußen. Gefolgt von Tai und Matt, worauf ihre Freunde lachen mussten. Als sie nur noch circa zehn Minuten zu fahren hatten, hielt der Bus ein zweites Mal an, da den beiden Männern schon wieder die Blase drückte. Diesmal blieben Tai und Matt sitzen. Hotel Azur war das letzte Hotel, das der Bus erreichte. Die zwölf stiegen einer nach dem andern aus. Sora kam als vierte von hinten. Sie ging die schmale Treppe hinunter. Doch auf der vorletzten Stufe trat sie einen kleinen Schritt daneben, rutschte ab und schrie. Ihr Fall wurde durch Matt, der sie auffing, gebremst. "Alles in Ordnung?", fragte er und sah sie etwas erschrocken an. "Ja, ja, geht!", sagte Sora abwehrend, riss sich von ihm los und stolzierte schon voraus. Sie spürte förmlich die fragenden Blicke der anderen. Mimi holte sie ein. "Was sollte das denn gerade? Ich dachte, du liebst ihn!", wollte sie wissen. "Ich lass mich doch nicht von ihm ausnutzen!", erwiderte Sora wütend. "Wieso ausnutzen?", fragte Mimi verwirrt. "Merkst du denn nicht, was er da die ganze Zeit mit Minami abzieht?" "Na ja..." Mimi schien nichts mehr einzufallen. Die beiden Mädchen verabschiedeten sich von den anderen und gingen dann in ihr Apartment. Wenig später kamen auch Tai und Matt dazu. Kapitel 7: Der fünfte Tag: Die Wette (Der verfluchte Kuss) ---------------------------------------------------------- komisches kapitel... schwachsinnige idee XD aber gut,lassen wir das meine meinung zu der ff kennt ihr ja danke an alle leser und kommischreiber (7) Der fünfte Tag: Die Wette "Und was wollen wir heute machen?", fragte T.K. in die Runde, als auch endlich der letzte mit seinem Essen zum Frühstückstisch gefunden hatte. "Ich würde Strand sagen", meinte Cody. "Ich auch. Wir waren schon die letzten beiden Tage am Pool", stimmte Kari zu. "Und was sagt ihr dazu?", fragte T.K. und sah die anderen erwartungsvoll an. Alle waren einverstanden und sagten Ja. Außer Sora. Die rührte nur lustlos in ihrem Cappuccino herum. Sie hatte gerade ganz andere Dinge im Kopf. "Sora? Stimmt irgendwas nicht?", fragte Tai, der sie ansah und hob eine Augenbraue. "Was? Nein, Strand ist gut. Ja, bin dabei", stotterte Sora schnell. Die Blicke der anderen waren auf sie gerichtet. Na ganz toll! Wie sollte sie aus dieser Situation wieder herauskommen? "Und wo wollen wir Mittag essen?", unterbrach Davis das Schweigen. Sora war ihm dankbar. Auch, wenn er nichts vernünftiges gesagt hatte, die anderen wendeten sich immerhin von Sora ab. "Echt, Davis, du bist unverbesserlich!", sagte Yolei kopfschüttelnd. Die anderen lachten und Davis wurde rot. Auch Sora musste kichern. In dem Moment spürte sie, dass sie jemand ansah und sie wusste auch, wer es war. Aus den Augenwinkeln beobachtete sie Matt, der zu ihr sah. Sie beschloss, ihn nicht weiter zu beachten und machte sich über ihr Frühstück her. Die zwölf Freunde trafen sich später alle am Strand. Tais Gruppe war die letzte. Die vier holten sich jeder eine Liege und setzten sich drauf. Nachdem sie sich mit Sonnencreme eingeschmiert hatten, gingen Sora und Mimi gleich ins Wasser. "Oh Gott, ist das schon wieder heiß!", stöhnte Mimi und wischte sich den Schweiß von der Stirn, während sie durchs Wasser watete. Sora folgte ihr nickend. "Dabei ist es gerade mal halb elf." Die beiden Mädchen tauchten unter, um sich ganz nass zu machen. Als sie wieder auftauchten, schwammen sie raus. "Sag mal, wann willst du es Matt endlich sagen?", wollte Mimi wissen. Sora zögerte eine Weile und schwamm auf dem Rücken weiter. Dann sagte sie: "Ich weiß auch nicht. Ich glaube, ich sag es ihm gar nicht. Vielleicht ist das ja bloß so eine komische Phase und in drei Tagen ist plötzlich alles vorbei." "Das glaubst du doch wohl selbst nicht!", meinte Mimi stirnrunzelnd. "Hast Recht", gab Sora zu. "Aber ich will es ihm nicht sagen. Das heißt, ich will schon, aber ich hab zu große Angst davor." "Wieso denn?", fragte Mimi drängend. "Das schlimmste, was dir passieren kann, ist, dass er dir sagt, dass er dich nicht liebt." Als ob das nicht schon schlimm genug wäre! "Gerade davor hab ich ja Angst", erwiderte Sora ungeduldig. "Und ich glaube kaum, dass er mich liebt. So, wie er dauernd mit Minami redet und wie sie an ihm dran klebt!" "Na ja, du musst es ja wissen", sagte Mimi, drehte sich auf den Rücken und ließ sich einfach treiben. Auch Sora schwamm nicht mehr und schloss die Augen. Sie wollte nicht länger an Matt denken. "Tai und Matt", sagte Mimi leise. "Was?" Sora konnte ihr nicht ganz folgen. "Die sind unterwegs zu uns. Die tauchen. Ich wette, die haben irgendwas vor", erklärte Mimi. "Und was machen wir jetzt?", fragte Sora. "Wart's ab! Die sind gleich da", stellte Mimi fest. Sie drehte sich wieder um und tauchte. Sora machte einfach das gleiche und schwamm geradeaus. Nur da sie die Augen unter Wasser geschlossen hatte und man sowieso nicht so viel sah, wusste sie nicht, dass sie geradewegs auf Matt zuschwamm. Knall! Sora öffnete den Mund und wollte einen Schmerzenslaut von sich geben, doch aus ihrem Mund kamen nur Blasen und sie schluckte eine Menge Salzwasser. Hustend tauchte sie auf. Ihre Kehle brannte von dem vielen Salz und ihre Stirn pochte. Genau die Stelle, wo sie vorher schon eine Beule hatte. "Idiot!", fuhr sie Matt an, der sich die Stirn rieb. "Sorry!", knurrte Matt ärgerlich und versuchte, seine Beule anzugucken. "Was sollte das überhaupt werden? Wieso schleicht ihr euch so an uns ran?", fauchte Sora. "Nun krieg dich mal wieder ein! Das sollte bloß ein Scherz werden, den ihr verdorben habt!", polterte Matt. Ein Scherz also. Ob das mit Minami auch bloß ein Scherz ist? "Toller Scherz! Sich an uns ranschleichen und uns mit Schlamm oder Algen bewerfen und uns untertauchen oder weiß ich, was ihr vorhattet!", feuerte Sora zurück. "Was ist denn mit dir los? Du verstehst doch sonst immer Spaß!", sagte Matt bissig. "Gar nichts ist los!", antwortete Sora giftig und schwamm an ihm vorbei. Mimi schwamm ziemlich schnell, als wäre sie auf der Flucht. Sora blieb ihr dicht auf den Fersen. Plötzlich hielt jemand ihren Fuß fest. "Matt!", rief sie wütend und wirbelte herum. Doch das war gar nicht Matt. "Oh, sorry, Tai, ich dachte, du wärst Matt", sagte sie lächelnd. "Hab ich gemerkt", erwiderte Tai grinsend. "Ich dachte auch, du wärst Mimi." "Nein, diesmal hast du die falsche erwischt!", sagte Mimi triumphierend von hinten. "Das kann man ändern!", meinte Tai noch breiter grinsend und hechtete auf Mimi zu. Diese drehte sich schreiend um und schwamm davon. Tai war dicht hinter ihr. "Sora?" Das war Matt, der hinter Sora stand. Schon wieder hatte er sich angeschlichen! "Du sollst dich nicht so anschleichen!", raunzte Sora, ohne sich umzudrehen. "Bist du jetzt sauer wegen unserem ,Scherz'?", fragte Matt vorsichtig, ohne auf ihren Kommentar zu achten. "Ach, vergiss es einfach. Du kannst es jetzt sowieso nicht mehr rückgängig machen", antwortete Sora kühl. "Und warum guckst du mich nicht mehr an?", fragte Matt und klang nun gereizt. Sora verdrehte die Augen und wandte sich genervt um. "Bist du heute mit dem falschen Bein aufgestanden, oder was?", wollte er wissen. "Nein", sagte Sora bestimmt. "Sora!", brüllte Mimi vom Strand aus. Ohne Matt noch eines Blickes zu würdigen drehte Sora sich um und schwamm davon in Richtung Strand. "Los, Beeilung! Mach hin!", drängelte Tai, der neben Mimi stand. "Da ist ja meine Uroma schneller als du!" "Das glaub ich kaum", warf Mimi ein. "Wer hat dich denn gefragt?", knurrte Tai. "Wir befinden uns in einem Land, wo jeder reden kann, wann und mit wem er will!", erwiderte Mimi sachlich. "Aber du musst dich doch nicht in jedes Gespräch einmischen. Halte deine viel zu große Nase lieber aus Angelegenheiten raus, die dich nichts angehen!", fauchte Tai. "Meine Nase ist überhaupt nicht viel zu groß! Und frag doch Sora selbst, mit wem sie lieber redet!", feuerte Mimi zurück. "Und ob deine Nase viel zu groß ist!", polterte Tai. "Guck dir mal deine Füße an, dann weißt du, was viel zu groß ist!", keifte Mimi. "Was wolltet ihr eigentlich von mir?", fragte Sora gelassen, als sie durch das flache Wasser auf die beiden zuwatete. "Ich kann nichts für meine Füße!", konterte Tai, ohne sie zu beachten. "Kann ich was für meine Nase?", rief Mimi aufgebracht. Sora stöhnte und ging an den beiden vorbei. Wenn die erst mal angefangen hatten zu streiten, dann hörten sie so schnell nicht mehr auf. Das hatte man schon in den ersten Stunden im Hotel bemerkt. Sie ging zu den Liegen und kramte in der Tasche nach dem Zimmerschlüssel. Er war irgendwo zwischen Klamotten, Büchern und sonstigem sinnlosen Kram versteckt. Dabei bemerkte sie, dass sie ihr Badetuch im Hotel vergessen hatte. Ihr erster Grund zurück zum Apartment zu gehen, war der, dass sie aufs Klo musste. Nun hatte sie noch einen. Sie zog den Schlüssel heraus, sagte den anderen, dass sie gleich wieder da wäre und ging Richtung Promenade. "Sora, warte mal!", rief Tai, der durch den heißen Sand auf sie zu stürmte. Sora wartete auf ihn. Als er bei ihr war, gingen sie zum Hotel. Sora schloss die Tür auf und Tai knallte sie hinter sich zu. "Warum bist du jetzt eigentlich mitgekommen?", fragte Sora und sah Tai schief an. "Ach, ich wollte bloß was trinken", meinte Tai, was nicht ganz glaubwürdig klang. "Willst du auch was?" "Ja, okay", willigte Sora ein und ging schnell aufs Klo. Als sie wieder rauskam, nahm sie ihr Glas, das Tai neben das Küchenwaschbecken gestellt hatte und gesellte sich zu ihm auf den Balkon. "Du, Sora?", fing Tai unsicher an. "Ja?", sagte Sora ahnungslos. "Sag mal, kann es sein, dass du irgendwie...so ein ganz kleines bisschen auf...Matt stehst?", fragte Tai und sah sie eindringlich an. Sora umklammerte ihr Glas mit beiden Händen und sah auf die Promenade herunter. Sie erwiderte nichts. Was sollte man dazu auch noch sagen? Sogar Spätzünder Tai hatte es gecheckt. Dann würde der Rest es bestimmt auch wissen. Na großartig! "Wenn ich du wäre, würde ich es ihm sagen, bevor es eine andere tut", sagte Tai leise nach einer Weile Schweigen. Sora wusste, dass er mit der anderen Minami meinte. Vermutlich ließ die alte Krähe nicht mehr lange auf sich warten. "Ich kann nicht", sagte Sora niedergeschlagen. Sie wendete den Blick nicht von der Promenade, da sie wusste, dass Tai sie noch immer ansah. "Und wieso nicht?", fragte Tai noch immer leise und rückte ein Stück näher an sie heran. "Er hat doch Minami. Wahrscheinlich hat er sich schon längst in die verliebt", antwortete Sora trotzig. "Das weißt du doch gar nicht", sagte Tai. "Doch! Das ist doch offensichtlich! Wie sie immer so zusammen rumhängen und sich ständig treffen! Wahrscheinlich sitzen sie jetzt auf irgendeinem einsamen Felsen im Meer und...", weiter kam sie nicht, denn sie wurde von ihren Tränen übermannt. Sie wischte sich mit der Hand über die Augen. "Ach, Sora...", seufzte Tai, legte einen Arm um ihre Schultern und zog sie an sich. Sora legte die Arme um seinen Oberkörper, drückte ihr Gesicht leicht gegen seine Schulter und versuchte, gegen weitere Tränen zu kämpfen, was ihr einigermaßen gelang. "Wenn du mal eine starke Schulter zum Ausheulen brauchst, dann weißt du, zu wem du kommen kannst", sagte Tai leise. Sora sah ihn an. Er grinste. "Danke, Tai", sagte Sora lächelnd. "Keine Ursache", erwiderte Tai und ließ sie los. "Besser, wir gehen wieder, sonst kommen die anderen noch auf dumme Gedanken." Die beiden gingen wieder zurück zum Strand. "Wo wart ihr denn?", fragte Mimi und sah die beiden dumm an. "Da, wo du nicht warst", erwiderte Tai, der sie schnippisch angrinste. "Was wolltet ihr im Hotel?", fragte Mimi weiter. Wieso wollte sie denn eigentlich wissen, wo Tai und Sora waren, wenn sie die Antwort sowieso schon kannte? "Ich hab dir doch schon gesagt, du sollst dich aus Angelegenheiten raushalten, die dich nichts angehen!", fauchte Tai und sein Lächeln verschwand. "Man wird doch wohl noch fragen dürfen!", maulte Mimi. "Nein!", sagte Tai wütend. "Nun reg dich nicht so künstlich auf!", knurrte Mimi. "Ich reg mich überhaupt nicht künstlich auf!", rief Tai. "Du gehst mir echt auf die Nerven, Mimi! Ob du es vielleicht mal schaffst, mich einen Tag lang in Ruhe zu lassen? Wenn ja, dann zieh ich mich vor versammelter Mannschaft bis auf die Boxershorts aus und singe Matts Song!" "Okay! Wenn ich morgen von Früh um neun bis Abend um acht irgendwann mal mit dir rede, dann filmt Sora mich beim Duschen und zeigt es unseren Leuten!", sagte Mimi vergnügt. Sie schien ziemlich siegessicher. "Top, die Wette gilt!", verkündete Tai und schüttelte Mimis Hand. "Ihr habt ja nicht mehr alle Rinder im Stall!", meinte Sora mit missbilligender Stimme und runzelte die Stirn. Sofort erzählten die drei den anderen von der Wette. "Tai, du musst unbedingt gewinnen", zischte Izzy Tai zu. "Ich weiß. Ich hab auch keine große Lust, mich auszuziehen und zu singen", zischte Tai zurück. "Ich meine eher wegen Mimis Wetteinsatz", murmelte Izzy grinsend. "Ja, der ist nicht schlecht, was?", stimmte Tai zu und die beiden Jungs kicherten In dem Moment kam Mimi vorbei. "Lach nur, solange dir noch danach zumute ist, Tai", sagte sie und lächelte triumphierend. "Wieso bist du dir so sicher, dass du gewinnst?", fragte Sora. "Ich gehe nie Wetten ein, bei denen ich nicht weiß, ob ich gewinne oder nicht. Und bei dieser Wette hat Tai schon verloren", antwortete Mimi bloß. "Aber die Wette hat doch noch nicht mal begonnen", murrte Tai. Mimi wollte noch etwas sagen, doch sie wurde von Davis, der aus dem Wasser gestürmt kam, unterbrochen. "Hey, Tai! T.K. hat mir grad von der Wette erzählt. Du musst gewinnen! Du musst gewinnen!", rief er aufgeregt. "Ich helfe dir auch." "Nichts da! Wenn du ihm hilfst, hat er verloren!", bestimmte Mimi. "Niemand hilft Tai und niemand hilft mir!" "Na gut", sagte Davis enttäuscht. "Streng dich an, Tai!" "Soll ich euch mal was sagen?" Das war Matt, der ebenfalls vom Wasser kam. "Ihr spinnt beide. Aber trotzdem, Tai, du musst gewinnen! Ich will dich nicht singen hören!" "Nein, Mimi muss gewinnen!", widersprach Sora bestimmt. "Ich bin auf Mimis Seite!" Sie warf Matt einen kalten Blick zu. Dieser sah sie darauf fragend an. "Ich auch!", sagte Yolei. "Ich bin auch auf Mimis Seite", stimmte Kari zu. "Ich weiß zwar, wie Tai singt - das macht er ja jedes Mal unter der Dusche - aber..." "Halt die Klappe, Kari! Das stimmt doch überhaupt nicht!", protestierte Tai. Kari und die anderen lachten. Eine Weile später legte sich Sora auf ihre Liege und hörte eine CD. Sie lag im Schatten des Schirms und hatte die Arme hinter dem Kopf verschränkt. Die Liege war so gemütlich und das Lied so ruhig und es war schön warm... Sie wurde erst wieder durch eine Hand, die sie anstupste, geweckt. Verschlafen öffnete sie die Augen. Die CD in ihrem Discman war längst durchgelaufen. Sie zog sich die Minikopfhörer aus den Ohren und setzte sich auf. "Was? Wie spät ist es?", fragte sie verwirrt. "Fast halb fünf. Ein paar von uns sind schon gegangen", antwortete Yolei, die sie vermutlich auch geweckt hatte. "Halb fünf?! Wieso habt ihr mich denn nicht geweckt? Ich hab den ganzen Tag verschlafen!", fuhr Sora sie an. "Wir dachten, du wolltest lieber schlafen. Entschuldige", sagte Yolei kleinlaut. "Ach, ist ja auch egal", sagte Sora nach einem kurzen Zögern und lächelte. "Jetzt kann man es sowieso nicht mehr ändern." Sie packte ihre Sachen zusammen und sah sich um. Na großartig! Matt war der einzige aus ihrem Apartment, der noch da war. Tai und Mimi hatten schon die Kurve gekratzt. Wahrscheinlich absichtlich! Immerhin waren sie beide informiert! Sora stand auf und hing sich die Tasche um die Schulter. Ohne auf Matt zu achten, schritt sie durch den Sand auf die Promenade. "Sora, warte doch mal!", rief Matt ihr nach. Sora tat so, als hätte sie ihn nicht gehört und lief etwas schneller. Doch Matt holte sie ein. "Sag mal, was hast du heute für ein Problem mit mir?", fuhr er sie an. "Schatz, ich hab gar kein Problem mit dir. Wie kommst du nur darauf?", fragte Sora mit honigsüßer Stimme und lächelte ihn künstlich an. "Hör auf mit dem Schwachsinn und sag endlich, was du hast!", forderte Matt wütend. "Wo ist denn Minami eigentlich?", fragte Sora. Ihr Lächeln verblasste zwar, doch ihre Stimme klang noch immer so süß. "Jetzt lenk nicht vom Thema ab!" Sora drehte sich um und sah ihn zornig an. "Seit wann interessierst du dich noch für mich, wenn du genauso gut zu deiner Minami gehen könntest?", fauchte sie. "Du bist also doch eifersüchtig. Und lass Minami aus dem Spiel!" Er verteidigte sie auch noch! Das brachte das Fass zum Überlaufen! "Du Trottel!", schrie sie ihn an. Da kam Minami auf sie zu. "Hallo ihr beiden! Stör ich?", begrüßte sie die streitenden fröhlich. "Nein, ich wollte gerade gehen!", zischte Sora, worauf sie sich Minamis irritierten Blick einfing. Sora stampfte an ihr vorbei über das Hotelgelände und eilte dann die Treppen hoch. Sie schloss schnell die Tür auf, sprang hinein und schloss sie wieder. Sie ließ die Tasche fallen, sank an der Tür hinunter, schlang die Arme um die angezogenen Knie, legte den Kopf darauf und fing an zu heulen. Es machte sie jedes Mal so fertig, wenn sie mit Matt stritt. "Sora, was ist denn passiert?", fragte Tai geschockt, der vor dem Fernseher gehockt hatte. Nun ging er neben ihr auf die Knie. "Ich hasse sie!", brachte Sora bloß schluchzend heraus. Matt konnte sie ja nicht hassen, weil sie ihn liebte. Also blieb nur noch Minami übrig. Doch Tai schien sie zu verstehen. "Soll ich mal mit Matt reden?", fragte er. Seine Stimme klang irgendwie einfühlsam. "Was willst du denn zu ihm sagen?", fragte Sora, hob den Kopf und wischte sich mit einer Hand über die verheulten Augen. "Ach, bloß mal fragen, was er so von Minami hält oder so", antwortete Tai schulterzuckend. Sora überlegte kurz. Eigentlich sprach nicht viel dagegen, dass Tai Matt mal unauffällig ein paar Fragen stellte. Viel hatte Sora sowieso nicht mehr zu verlieren. "Ja, okay. Das ist lieb von dir", stimmte sie schließlich zu, schniefte kurz und lächelte ein wenig. "Mach ich gerne für dich", entgegnete Tai. "Und nun hör auf zu weinen. Tränen stehen dir nicht." Er drückte sie an sich, küsste sie auf die Stirn und ging dann wieder zurück aufs Sofa. Sora stand ebenfalls auf und setzte sich aufs Sofa. "Warst du eigentlich schon duschen?", fragte sie Tai. "Ja, klar! Schon lange. Mimi steht bestimmt schon seit einer halben Stunde unter der Dusche", antwortete dieser trotzig. Fünf Minuten später ging die Badtür auf. "...just a chance to say get out, right now! It's the end of you and me...", trällerte Mimi und tänzelte nur mit einem Badetuch um den Körper geschlungen durch die Gegend, bis sie schließlich im Schlafzimmer verschwand. "Da hat ja jemand gute Laune", meinte Sora. Langsam trockneten auch die letzten Tränen. "Die hat sie, seit wir die Wette abgeschlossen haben", erwiderte Tai misstrauisch und wendete sich wieder der albernen Zeichentrickserie im Fernsehen zu. "Ich bin dann mal duschen", verkündete Sora und verschwand im Bad. Sie brauchte diesmal auch ungefähr eine halbe Stunde, bevor sie wieder rauskam. In der Zwischenzeit war Matt dazugekommen. Er, Tai und Mimi hockten oder standen um die Couch herum und hörten Musik und laberten. Irgendeiner hatte sein Radio mitgeschleppt und es an eine Steckdose angeschlossen. Denn dieses Gerät stand auf dem Tisch und spielte laut ältere Lieder. Sora ging ins Schlafzimmer, um sich einzukremen und sich umzuziehen. Als sie sich gerade etwas anzog, hörte sie die Türklingel. Irgendjemand öffnete die Tür. Sora zog sich schnell noch ein Top an und verließ dann den Raum. Matt war es, der die Tür geöffnet hatte und vor der Tür stand ein braunhaariges Mädchen mit strahlendblauen Augen. Sie war eindeutig eine Japanerin. [A.d.A.: Blaue Augen? Kann nur Japaner sein. Logisch, oder?] Im Vorbeigehen schnappte Sora die Worte "...Sänger der Teenage-Wolves..." auf. Na klasse! Eine zweite Minami hatte gerade noch gefehlt! Vermutlich würden sich Minami und ihre Doppelgängerin nun die Köpfe wegen Matt einschlagen. Sollten sie doch! Sora konnte es egal sein! Sie setzte sich neben Mimi, die gerade mit Tai quatschte. Sora beteiligte sich nicht am Gespräch und bewegte den Kopf im Takt der Musik. Nach einer Weile schloss Matt die Tür wieder und kam zu den dreien zurück. "Wer war denn das?", wollte Mimi wissen. Das war Minami zwei! Eine weitere Nervensäge! "Ein Fan, der mich erkannt hat", antwortete Matt genervt. "Ich hätte nicht gedacht, dass hier so viele davon rumlaufen." "Und was wollte die von dir?", fragte Tai. "Hat mich gefragt, ob wir uns mal treffen können. Sie heißt..." ...Minami zwei! "...Mika." Na ja, das fing zumindest mit Mi- an. "Nirgendwo hat man seine Ruhe!", regte Matt sich auf. Armer Matt! Er konnte einem fast Leid tun! Hahaha! "Tja, nicht einfach, wenn man berühmt ist", sagte Mimi amüsiert lächelnd und zuckte mit den Schultern. "Dann wirst du es immer einfach haben, da du mit deiner Visage nicht berühmt werden kannst", meinte Tai grinsend und sah sie herausfordernd an. Mimi warf ihm einen giftigen Blick zu. "Musst du eigentlich immer deine völlig überflüssigen Kommentare dazu geben?", fauchte sie. "Mimi, Schatz, ich glaub, du hast die Wette jetzt schon verloren", sagte Tai überlegen grinsend. "Das werden wir ja noch sehen! Das werden wir sehen", murmelte Mimi. Nach dem Abendessen wollte Sora etwas mit Mimi zusammen machen. Also verabschiedeten sich die beiden Mädchen von ihren Zimmergesellen und machten die Gegend unsicher. "Wow, was ist denn das da für ein Laden?", rief Mimi begeistert und ehe Sora sich versah, befand sie sich neben Mimi an einer Kleiderstange in dem Klamottenladen im Jugendstil. "Guck mal, wie findest du das?", fragte Mimi und hielt Sora ein orangefarbenes Top mit roten Blumen entgegen. "Ganz okay, aber guck dir mal die hier an!", antwortete Sora aufgeregt und zeigte Mimi eine Shorts im Brasilienlook. "Ja, die ist nicht schlecht", entgegnete Mimi und riss Sora das Kleidungsstück aus der Hand. Sie angelte sich noch ein giftgrünes und ein meerblaues Top und einen kurzen Rock und verschwand in der nächsten freien Umkleidekabine. Sora begutachtete derweil die anderen Klamotten. Sie blieb an einem in verschiedenen Pink- und Rottönen gestreiften, kurzen Strandkleid stehen, dessen Träger man im Nacken zusammen binden musste. Sora beschloss, das Kleid wenigstens mal anzuprobieren. Also nahm sie es und verschwand in einer Umkleidekabine. Schnell hatte sie ihre Klamotten aus- und das Kleid angezogen. Kritisch betrachtete sie sich im Spiegel. Normalerweise gehörte sie ja nicht zu dem Typ Mädchen, die sich ständig wegen ihrer Figur Sorgen machten, doch als sie sich so betrachtete, stellte sie fest, dass ihr ein paar Kilo weniger nicht schaden würden. Das sah man gut, da das Kleid eng anliegend war. Aber irgendwie stand es ihr. Sie drehte sich in alle Richtungen und nickte dabei ihrem Spiegelbild zufrieden zu. Sie beschloss, das Kleid zu kaufen. Also zog sie sich wieder um, verließ die Umkleidekabine und wartete auf Mimi. Nach zehn Minuten war Mimi immer noch nicht wieder aufgetaucht. Vielleicht war sie ja in einem ihrer Tops stecken geblieben. Oder sie war gerade dabei, sich umzubringen. Sora schüttelte unwirsch den Kopf. Wie kam sie nur auf die Idee? Nach weiteren fünf Minuten erschien Mimi endlich. Sie strahlte von einem Ohr zum anderen, als hätte sie gerade im Lotto gewonnen. "Passt alles", berichtete sie glücklich. Sora grinste. In Sachen Mode war Mimi unglaublich leicht zu begeistern. Sie gingen gemeinsam zur Kasse und bezahlten ihre Teile. Danach verließen sie den Laden, um weiter durch die Ortschaft zu schlendern. "Jamaika ist so toll", schwärmte Mimi als sie gerade beschlossen hatten, sich jeder ein Eis zu kaufen und sich kurz auszuruhen. "Hier ist es immer warm und sonnig und wenn wir Tai noch nach Hause schicken könnten, dann wäre alles perfekt." "Ach, hör auf mit Tai. Er gehört genauso zu uns wie du", sagte Sora nüchtern und schleckte genüsslich langsam an ihrem Eis. "Aber er motzt mich ständig so an", klagte Mimi. "Und beschuldigt mich für Sachen, für dich ich nichts kann." Sora fing an zu lachen. "Komm schon, du bist mindestens genauso schlimm wie er! Außerdem, was sich neckt, das..." "Ja ja, schon gut!", grummelte Mimi aufgebracht, bevor ihre Freundin den Satz beenden konnte. "Aber wie du Matt in letzter Zeit behandelst, finde ich nicht fair. Er weiß doch gar nicht, was du hast." "Ja, das sagt er immer! Ich wette, der weiß das ganz genau!", widersprach Sora sofort. "Oh, sprich bitte nicht vom Wetten! Davon hab ich genug für heute!", seufzte die Braunhaarige. "Der will mich morgen bestimmt fertig machen." "Das kann dir doch egal sein. Du weißt doch sowieso, dass du gewinnst", meinte Sora grinsend. Ihre Freundin ließ den Blick übers Meer schweifen, das sich vor ihnen wie ein endloser, tiefblauer Teppich erstreckte. Sie saßen wieder auf der Steinmauer am Straßenrand und ließen die Beine auf der Seite herunterbaumeln, auf der es steil nach unten zum Strand ging. "Ja schon, aber tro-...AAAAH!" Mimis lautes Kreischen ließ Sora zusammen zucken. Aus den Augenwinkeln hatte sie bemerkt, dass Mimi plötzlich nach vorne gestoßen und kurz vorm Absturz in die ,Tiefe' wieder zurück gerissen wurde. Mit weit aufgerissenen Augen wirbelte Sora schockiert herum und sah Tai, der Mimi an den Schultern gepackt hatte und nun laut lachte. Kari stand neben ihm und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. "Hab ich dich erschreckt?", fragte Tai überflüssigerweise und noch immer lachend. Mimi schwang sich herum, sprang auf und baute sich mit wutverzerrtem Gesicht vor ihm auf. "Du hirnloser, bekloppter, verdammter, dämlicher, bescheuerter, idiotischer... Idiot!", schrie sie ihn an. "Was fällt dir ein, mir so einen Schrecken einzujagen?! Ich hätte sterben können, wenn ich hinunter gefallen wäre!" "Du und deine maßlosen Übertreibungen!", lachte Tai. "Du hättest dir allerhöchstens den Fuß verstaucht." "Du und deine Untertreibungen!", keifte Mimi, schnappte Sora ihr Eis aus der Hand (ihr eigenes hatte sie bei dem Schreck fallen gelassen) und klatschte es Tai mitten ins Gesicht. "Ih! Sag mal, spinnst du?!" Der Angeschmierte wischte sich mit einer Hand das Gröbste aus dem Gesicht. "Nein, ich verteidige mich!", fauchte Mimi. Sora verdrehte die Augen und sah Kari mit einem Jetzt-geht-das-schon-wieder-los-Blick an. Diese nickte nur betroffen und seufzte. "Du drehst doch total am Rad! Glaubst du, ich würde ausgerechnet dich echt darunter schubsen?", rief Tai wütend, während er sich ein Taschentuch aus der Tasche kramte. "Ausgerechnet mich? Was soll das heißen?" Mimis Gesicht verwandelte sich augenblicklich von wütend in sehr überrascht. "Äh...ich...also...", stotterte Tai und wurde leicht rot. "Ach, vergiss es einfach! Los, ich kauf euch ein neues Eis!" Er drehte sich grimmig um und marschierte davon. Sora und Kari sahen sich erneut an und fingen dann gleichzeitig an zu lachen, während Mimi nur verdutzt Tai hinterher sah. "Ich nehme... äh... eine Kugel Schoko", sagte Sora, als sie neben Tai an der Eisdiele angekommen war. "Ich nehme eine Kugel Vanille, eine Kugel Melone, eine Kugel Mango und eine Kugel Himbeerjoghurt", sagte Mimi nun wieder gut gelaunt. "So viel? Hallo? Wer soll denn das bezahlen?", beschwerte sich Tai. "Der, wegen dem ich mein Eis verloren habe!", antwortete sie und warf ihm einen giftigen Blick zu und fügte dann wieder lächelnd an den Verkäufer gewandt hinzu "Ach ja, und das ganze bitte mit noch mit viel Sahne und Schokosoße." Tai schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn und murmelte etwas Unverständliches, das verdächtig nach "Die hat sie doch nicht mehr alle" klang. "Ich nehme eine Kugel Kiwi", bestellte Kari. "Was du auch? Du gehörst nicht zu denen, die wegen mir ihr Eis verloren haben", klagte ihr Bruder, worauf Kari ihn mit sehr großen, traurigen Augen ansah und schließlich ihren Willen bekam. "Du schuldest mir sowieso noch Geld", meinte sie vergnügt lächelnd. Im Endeffekt waren es fast zwanzig Dollar, die Tai für Eis (oder auch Extrawünsche wie zum Beispiel Schlagsahne) ausgab, was ihn sehr zu schaffen machte. "Das nächste mal schubs ich dich echt da runter", murmelte er Mimi grimmig zu. "Jetzt lass deine schlechte Laune nicht an mir aus!", sagte diese energisch. "Na an wem denn sonst? Du warst ja auch die einzige, die sich gleich vier Kugeln Eis bestellt hat!", erwiderte er bissig. "Was kann ich denn für deine stumpfsinnigen, kindischen Ideen?" Bevor sie sich noch weiter diesen dämlichen Streit anhören musste, driftete Sora nach rechts ab und ging schnell in die Richtung weiter, in die sie mit Mimi gehen wollte. Kari folgte ihr. "Also langsam wird's echt ein bisschen nervig mit den beiden", seufzte sie. "Langsam? Sei froh, dass du nicht mit ihnen in einem Zimmer bist", sagte Sora lachend. Sie musste daran denken, wie sie sich mit Matt immer vielsagend ansahen, wenn die beiden Zicken anfingen sich anzukeifen. Ach Matt... "Ich kann mir gut vorstellen, dass Tai immer der ist, der anfängt", meinte die Kleinere neben ihr. "Ja, ist er auch. Aber Mimi lässt sich halt viel zu leicht provozieren. Sie geht immer so auf seine Sticheleien ein und nimmt das alles viel zu ernst. Aber versuch mal, ihr das klar zu machen", erklärte Sora. Kari nickte bestätigend. Die beiden Mädchen liefen noch den ganzen Abend durch die Stadt und quatschten und lachten bis sie irgendwann gegen Mitternacht wieder im Hotel ankamen. Auf der Terrasse vor dem Haupthaus sah sie ihn. Oder war er es? Sora war sich eigentlich ziemlich sicher, Matt dort zu sehen. Diese blonden glänzenden Haare, in denen keine konkrete Frisur erkennbar war, leicht vom Winde verweht... [A.d.A.: Jaja, bei mir hat er nicht Tonnen Haargel reingeklatscht, so wie bei vielen anderen] Sie wollte mit ihm reden, denn sie fand, dass Mimi Recht hatte. Vielleicht hatte sie ihn doch etwas unfair behandelt in der letzten Zeit. "Ähm, Kari, geh am besten schon mal vor, ich komm dann nach", versuchte sie Kari abzuwimmeln. "Wieso?", wollte die Kleinere wissen und sah Sora fragend an. "Ich hab noch was vor", sagte Sora schulterzuckend. Sie ahnte schon Karis nächste Frage. "Was denn?", fragte sie neugierig grinsend. "Ähm... ich... also...", stotterte Sora. Konnte das Mädel nicht einfach mal gehen, ohne dass man ihr alles haarklein erzählen musste? "Hey, da seid ihr ja!", stellte Tai fest, der plötzlich hinter ihnen stand. Er war alleine. Was er wohl mit Mimi gemacht hatte? "Tai, Sora hat was vor!", erzählte Kari sofort. Tais Lächeln verschwand und er sah Sora nur verdutzt an. "Ach so? Was denn?" "Das will sie mir nicht sagen", antwortete Kari beleidigt. "Vielleicht hat sie ja einen Freund, oder sie geht jetzt in irgendeinen Nachtclub oder gibt sich heimlich die Kante, oder..." Während die Zwölfjährige ihre merkwürdigen Vermutungen anstellte und sich weiterhin darüber beklagte, dass Sora ihr nicht sagte, was sie vorhatte, formte selbige hinter Karis Rücken immer wieder das Wort "Matt" mit ihren Lippen und deutete nach hinten, wo der Blonde saß. Tai hörte Kari nicht wirklich zu, sondern versuchte zu verstehen, was Sora ihm mit dieser Geste zeigen wollte. Es dauerte noch ein Weilchen, bis endlich der Groschen fiel. "Ja, Schnecke, und wir gehen jetzt hoch ins Hotel, denn was Sora macht, kann dir so was von egal sein", unterbrach er seine Schwester, legte einen Arm um ihre Schultern und führte sie weg, ehe sie sich weiter beschweren konnte. Sora dankte Tai in Gedanken und machte sich auf zu dem Tisch, an dem sie Matt gesehen hatte. Doch als sie näher kam, sah sie, dass die Schreckschraube neben bei ihm saß. Sora blieb abrupt stehen, verdrehte die Augen und wollte sich schon zum Gehen umdrehen, als sie etwas beobachtete, was ihr fast den Atem raubte. Sie küssten sich! Zuerst dachte sie, es wäre bloß ein schlechter Traum, doch sie war sich ziemlich sicher, dass es Realität war, leider. Minami kam ihm immer näher. Sie hauchten sich irgendetwas zu und küssten sich dann. Sora konnte sich das nicht länger mit ansehen. Mit brennenden Augen drehte sie sich um und lief schnell davon. Bloß ins Apartment. Bloß in ihr Zimmer. Bloß ins Bett und versuchen, nicht mehr an das eben geschehene zu denken. Sie klingelte, Mimi öffnete. "Ach du bist es", sagte sie und trat zur Seite, um sie herein zu lassen. "Wen hast du erwartet?", fragte Sora ohne sie anzusehen. "Ich weiß auch nicht genau", antwortete sie schulterzuckend. "Irgendjemand." Sora zog sich die Schuhe aus, ging ins Schlafzimmer und warf sich aufs Bett. "Alles in Ordnung?", fragte Mimi, die im Türrahmen zu stehen schien. Sora hatte das Gesicht in den Kissen vergraben. "Ja, mir geht's gut, bitte lass mich!", antwortete sie etwas bissig. Die Schlafzimmertür schloss sich. Endlich allein. Sora dachte nach. Sie konnte es Matt ja nicht verübeln, dass er auf diese Nuss von Minami stand. Aber es tat weh. Und er sollte aufhören, Sora Hoffnung zu machen, wenn er was mit ihr hatte! Kapitel 8: Der sechste Tag: Tai gegen Mimi (Unverhofftes Geständnis) -------------------------------------------------------------------- man glaubts kaum, ich hab's geschafft O_O kapitel 8 ist fertig XD *champagner verteil* tut mir echt leid, dass es soooooo lange gedauert hat T_T vielen dank an alle leser und kommischreiber >_< und ein ganz großes DANKE an Ruky *verbeug* dank ihr und ihrer tollen fanfic "Raise your voice" hab ich wieder lust bekommen, an meiner Story weiterzuschreiben *_* also denn viel spaß hiermit xD" Durch eine Art Freudenschrei wurde Sora geweckt und dadurch, dass das Bett plötzlich bebte. Erdbeben war ihr erster Gedanke, doch als sie entsetzt die Augen aufschlug, sah sie, dass es nur Tai war, der sich aufs Bett geschmissen hatte und Mimi rüttelte. „Mimi! Aufwachen!“, grölte er. „Tai!“, rief Sora genervt und war drauf und dran, ihn mit Füßen vom Bett zu treten. Mimi hatte sich mit einem wutverzerrten Gesicht aufgesetzt und wollte ihn gerade anschreien, als ihr die Wette wieder einzufallen schien. „Ja, was ist, lieber Tai?“, fragte sie und zwang sich zu einem Lächeln, was dann mehr so aussah, als hätte sie sich den Kiefer gebrochen. „Es ist nach neun! Schneckchen, heute wird abgerechnet!“, erinnerte Tai sie überflüssigerweise mit einem breiten, fröhlichen Grinsen. Er hatte sich inzwischen so positioniert, dass er jetzt fast auf ihr saß. „Au ja, ich freu mich schon“, erwiderte die Braunhaarige lächelnd und schob Tai sanft von sich runter, schwang sich vom Bett und marschierte aus dem Schlafzimmer. „Sie hätte schon fast verloren“, grummelte Tai. „Ich glaube, es wird einfach zu gewinnen, aber das wusste ich ja gleich.“ „An deiner Stelle wäre ich mir da nicht so sicher“, meinte Sora schulterzuckend. „Ach, die mach ich doch mit links fertig“, sagte Tai überzeugt und ließ sich nach hinten fallen. Dann sagte er etwas leiser: „Übrigens habe ich Matt mal ein bisschen ausgequetscht. Nämlich gestern, da kam er grad zurück mit so einem verwirrten Gesicht und da dachte ich mir, ich könnte die Chance beim Schopf packen, weil ich ja gesehen hatte, wie er mit Minami unten im Café saß, weißt du, wo du mir noch mit Zeichensprache erklärt hast, dass...“ „Komm zur Sache“, unterbrach Sora ihn seufzend. „Ja, ja! Also auf jeden Fall hab ich gefragt, was er von Minami hält und da sagte er... nun ja... er sagte äh...“, stotterte er, als wäre ihm plötzlich etwas eingefallen, das er Sora auf keinen Fall sagen durfte. Sora setzte sich auf, beugte sich über ihn und sah ihn an. Sie ahnte schon, was er sagen wollte. Wahrscheinlich hatte Matt ihm gesagt, er wollte was von Minami und Tai wollte das der Rothaarigen lieber verschweigen. „Er findet sie ganz nett, aber sie ist sehr anhänglich und etwas nervig. Genau, das sagte er“, ergänzte Tai, wobei er Sora nicht in die Augen sah. Er war ein verdammt schlechter Lügner... Nun ja, wenn Matt diese Minami liebte, dann sollte er halt mit ihr glücklich werden. Sora saß da und starrte an die Decke. Sie konnte ja nichts an seinen Gefühlen ändern und eigentlich war es egoistisch von ihr, sich dort einzumischen und dann auch noch Tai mit ihm reden zu lassen. Klar, es verletzte sie ungemein, die beiden zusammen zu sehen. Aber sie nahm sich vor, sie in Zukunft in Ruhe zu lassen. Nur durfte Matt dann auch nicht mehr anfangen, Sora Hoffnungen zu machen. Sobald er das noch einmal tun sollte, würde sie ihm richtig die Meinung sagen und ihn vermutlich anschreien... verdammt, wieso hatte sie sich auch ausgerechnet in so einen Schönling wie Matt verliebt? Beim Frühstück waren alle wieder bester Laune und auch sonst hatte sich nichts verändert. Davis schaufelte Unmengen Rührei in sich hinein, Yolei hielt ihm Vorträge, was für ein Fresssack er wäre, Kari lachte über die beiden, Ken, Cody und T.K. überlegten, was sie an diesem Tag machen wollten, Matt schlürfte schweigend seinen Kaffee, Sora warf dem Blonden verstohlene Blicke zu, Tai ging Mimi auf die Nerven und Joe schüttelte den Kopf über die beiden. Apropos Mimi, sie war die Einzige, die nicht so war wie immer. Normalerweise stritt sie sich ja lautstark mit Tai, doch diesmal sagte sie kaum etwas zu ihm, lachte sogar teilweise mit. „Mimi macht das ja noch recht gut“, nuschelte Joe Sora zu. „Noch“, betonte Sora und warf Mimi einen nachdenklichen Blick zu. „Ich hoffe sie verliert die Wette. Nicht, dass ich sie nicht mag oder so, aber ihr Wetteinsatz...“ „Ja, ja ich weiß, den findet ihr alle ganz toll“, unterbrach Sora ihn grinsend. „Aber ich weiß nicht so recht, was sie sich dabei gedacht hat. Sie würde sich niemals beim Duschen filmen lassen, darauf kannst du Gift schlucken!“ „Aber andererseits würde Tai auch niemals in Unterhosen vor uns singen“, warf Joe ein. „Das ist auch wieder wahr, aber... ach ich weiß nicht. Sollen sie machen, was sie wollen. Ich hab andere Sorgen“, meinte Sora. Jetzt fing sie wieder mit der Eifersucht an, dabei hatte sie sich doch erst vor einer dreiviertel Stunde geschworen, dass es ihr egal wäre, was Matt und Minami taten. „Immer noch unser blonder Frauenschwarm?“, fragte Joe mitfühlend. „Weiß hier eigentlich die ganze Clique davon?“ „Ach komm schon, Sora! Du glaubst doch nicht im Ernst, dass das irgendjemand nicht mitbekommen hat, dass du auf Matt stehst“, meinte Joe lachend. „Nicht so laut!“, zischte Sora und warf Matt einen flüchtigen Blick zu. „Entschuldige“, zischte Joe zurück und sah ebenfalls zu Matt. Der Blonde erwiderte die Blicke der beiden, die ihm gegenüber saßen. „Was ist?“, fragte er stirnrunzelnd. „Wir reden grad über deine Frisur. Die sitzt heute nicht richtig“, antwortete Joe bestimmt. Matt riss die Augen auf und fuhr sich hastig mit beiden Händen durchs Haar. „Oh nein! Das kann doch nicht sein! Dabei habe ich extra heute zwei Stunden vor dem Spiegel gestanden, damit sie so perfekt aussieht wie nie! Das darf doch nicht wahr sein! Ist vielleicht sonst noch irgendwas falsch? Hab ich zugenommen? Sehe ich dicker aus? Hab ich Mundgeruch? Ein neuer Pickel vielleicht?“ Noch während Matt diesen Schwachsinn von sich gab, fing Joe lauthals an zu lachen und auch Sora konnte sich ein Kichern nicht verkneifen. Matt grinste nur amüsiert. Plötzlich tönte auf der anderen Seite neben Sora schrilles Gelächter auf. Mimi war es, die hoch (und auch künstlich) lachte. Tai sah sie nur mit einem verwirrten Lächeln an. „Was ist denn mit der?“, fragte Matt an Tai gewandt. „Das gleiche wie immer“, antwortete der Braunhaarige nüchtern. „Sie übertreibt.“ „Sora, ist das nicht komisch?“, fragte Mimi noch immer lachend. „Tai macht so irre lustige Witze. Gerade hat er den Seekuhwitz mit mir gemacht. Los Tai, erzähl ihn noch mal!“ „Okay... kennt ihr den Unterschied zwischen Mimi und einer Seekuh?“, fing Tai an und sah in die Menge. Sora, Matt und Joe schüttelten verneinend dir Köpfe. „Ich auch nicht“, ergänzte Tai grinsend. Mimi grölte los vor Lachen. Sora sah Joe und Matt mit einem Sind-die-völlig-übergeschnappt-Blick an. Joe klopfte sich mit einer Hand leicht auf den Schenkel und verzog dabei keine Miene. Matt rückte mit seinem Stuhl etwas von Tai weg und warf selbigem ängstlich-irritierte Blicke zu. „Sora, den musst du dir merken, ich glaube, ich werde heute den ganzen Tag über diesen Witz lachen“, sagte Mimi zu Sora. Ihr Lachen verklang allmählich und sie flüsterte ein wütendes „Ich bring ihn um!“ in ihr Ohr. An diesem Tag wollten sie wieder ans Meer gehen. Gerade packte Soras Truppe ihre Klamotten als das nächste Unheil sich unaufhaltsam näherte. „Oh nein! Wo ist mein Bikini?“ stöhnte Mimi und durchstöberte auf dem Balkon die Badeklamotten und Handtücher. „Matt, hast du ihn vielleicht gesehen?“ Matt, der eben auf den Balkon getreten war, antwortete kurz mit „Nein“, schnappte Tais und seine Badehose und verschwand wieder in der Wohnung. Mimi lief nachdenklich zurück ins Schlafzimmer. „Du Sora, hast du zufällig gestern gesehen, ob ich meinen Bikini wirklich auf den Balkon gelegt hab?“, fragte sie verzweifelt und fing an, ihre Sachen zu durchstöbern. „Ich hab keine Ahnung, ich kam gestern später“, antwortete Sora, während sie ihren eigenen Bikini anzog. „Hast du nur einen mit?“ „Nein, aber das war mein Lieblingsbikini“, jammerte Mimi. „Na dann zieh doch einfach einen anderen an und wir suchen ihn heute Nachmittag“, schlug Sora ihr vor. Mimi nickte missmutig und kramte einen gestreiften Bikini aus dem Schrank hervor. Dabei zog sie noch alle möglichen anderen Klamotten mit raus, die dann schön verteilt auf dem Boden lagen. Ein Kleiderschrank für vier Leute, von denen auch noch zwei Mädchen waren, war halt viel zu wenig und so war alles sehr gequetscht in diesem Schrank. „Ach, so ein Mist! Wenn die Kerle nicht so viele Klamotten hätten, würde das nicht dauernd passieren! Ständig reißt man alles andere mit aus dem Schrank, wenn man sich etwas rausholt, das regt mich so auf!...“, fluchte Mimi und fuhr noch lange damit fort, während sie die Klamotten zurück in den Schrank stopfte. Die Sachen drohten gerade wieder alle einzeln heraus zu fallen, doch Mimi warf schnell die Schranktür zu. Schnell hatte sie ihre Klamotten aus- und ihren Bikini angezogen, packte mit Sora zusammen ein paar Sachen für den Strand ein und los ging es. Zum Erstaunen beider Mädchen wuselten Tai und Matt noch durch den kleinen Raum. Das hieß also, sie waren mal zuerst fertig. Wow! „Na Mimi? Bikini gefunden?”, fragte Tai im Vorbeigehen und grinste. „Wie du siehst nicht, sonst hätte ich ihn wohl... warte mal! Du hast ihn, stimmt’s?“ Sie klang noch sehr freundlich, doch man konnte schon deutlich den Ärger spüren, der in ihr aufstieg. Tai blieb stehen, drehte sich zu Mimi und sah sie erstaunt an. „Ich wusste gar nicht, dass du auch dein Gehirn einsetzen kannst.“ „Ha, Wunder geschehen...“, sagte Mimi wieder mit dem Gesichtsmuskelzerrungslächeln und diesem Lachen, das nach einem Krächzen klang. „Tja“, sagte Tai. „Willst du ihn wieder haben?“ „Wenn du ihn so dringend brauchst, kannst du ihn gerne behalten“, antwortete Mimi ohne ihre Miene zu verändern. „Nein, ich brauch ihn nicht, danke. Aber wenn du ihn nicht wieder haben willst, schmeiß ich ihn einfach weg“, meinte Tai schulterzuckend und trat näher zu der Braunhaarigen. Diese fletschte nun die Zähne wie ein Hund und von ihrem merkwürdig verzerrten Lächeln war nichts mehr übrig geblieben. Ihre Augen blitzten vor ohnmächtiger Wut und sie machte ganz den Eindruck, als würde sie Tai gleich an die Kehle springen und ihm den Hals umdrehen. Tai kam noch näher, sodass sich die Gesichter der beiden fast berührten. „Ach genau. Ich schmeiß ihn einfach ins Meer. Vielleicht kann sich ja ein Fisch ein schönes oder eher hässliches Nest daraus bauen.“ Ein Fisch also... interessant... „Weil sich Fische ja auch Nester bauen“, warf Matt ein. „Ach, was weiß ich! Dann halt eine Möwe oder so“, knurrte Tai zurück. Mimi bebte leicht. Als Sora das bemerkte, nahm sie ein paar Schritte Abstand um nicht das Opfer Mimis Wut zu werden. Tai hatte schon wieder Luft geholt um Mimi weiter zu provozieren, doch Matt rettete die Situation, indem er ihn mit den Worten „So, wir müssen los, die anderen warten sicher schon“ schnell zur Tür rausschob. Mimis ganzer Körper war verkrampft, als Sora den Blick wieder an sie wandte. Ihre Hände waren zu Fäusten geballt, ihre Zähne noch immer gefletscht, ihre Augen wutentbrannt zusammengekniffen. „Ich hasse ihn!“, zischte sie gepresst. „Ich hasse ihn so sehr! Heut Abend, wenn die Wette vorbei ist, binde ich ihm einen Stein um die Füße und werfe ihn ins Meer. Vorher rupfe ich ihm jedes Haar einzeln aus und stopf ihm sein dreckiges Maul mit Sand!“ Selten hatte Sora ihre beste Freundin so sauer erlebt. Sie sah sie vorsichtig an, nahm dann ihre Hand und ging mit ihr nach draußen den Jungs hinterher. „Hach Sora“, seufzte Mimi unterwegs zum Strand. „Ja?“ „Wie soll ich mich nur beherrschen bis heute Abend? Mir ist vorhin vor lauter Wut schon ganz schlecht geworden“, erzählte sie verzweifelt. „Tja, das frage ich mich ehrlich gesagt auch“, gab Sora zu. „Aber ich frage mich auch, warum du dich auf so einen Quatsch einlässt. Und dann auch noch mit Tai!“ „Und da haben wir es wieder!“, rief sie dramatisch. „Das war auch, weil ich mich nicht beherrschen konnte.“ „Oh Mimi“, seufzte Sora. Die Gruppe war am Strand angekommen und suchte sich Liegen und Schirme. Zur Abwechslung und wider Erwarten waren sie mal zuerst da. „Jaja, von wegen, die anderen warten schon“, murrte Tai und warf zuerst sein Badetuch und dann sich auf eine der Liegen. „Hör auf zu meckern“, meinte Matt gut gelaunt, ließ sich auf einer Liege neben Tai nieder und sah ihn an. „Überleg dir lieber mal, was wir heute Abend machen wollen.“ „Also ich will irgendwo meinen Sieg feiern gehen“, antwortete Tai breit grinsend. Er hatte sich seine Sonnenbrille aufgesetzt, die Arme hinter dem Kopf verschränkt und schmorte in der jetzt schon heißen Sonne. Mimi verengte die Augen zu Schlitzen, doch Sora versetzte ihr mit dem Ellenbogen schon einen heftigen Stoß in die Seite. „Autsch!“, beschwerte sich Mimi. „Sag mal, spinnst du?“ „Komm, Süße, wir gehen ins Wasser“, sagte Sora lächelnd, nahm sie an der Hand und lief mit ihr schnell zum Wasser. „Das wird ein blauer Fleck“, jammerte die Braunhaarige und besah sich die getroffene Stelle an ihrer Seite, an der überhaupt nichts zu sehen war. Sora ging langsam ins halbwegs kühle Wasser. Heute wehte kein einziges Lüftchen, was hieß, dass es sehr heiß war und man es kaum ohne Abkühlung aushielt. „Ich hab meinen Sonnenhut im Hotel vergessen“, fiel Mimi plötzlich ein, worauf Sora sie fragend ansah. Die letzten Tage hatte sie schließlich auch nie einen gebraucht. „Wir gehen schnell baden und dann hol ich ihn.“ „Du und schnell baden gehen!“, spottete Sora und lachte. „Schon allein um richtig nass zu werden brauchst du ja schon zwei Stunden.“ Mimi funkelte ihre Freundin an, tauchte eine Hand ins Wasser und schleuderte eine volle Ladung direkt auf Sora, die daraufhin erschrocken zusammenfuhr. „AH, wie kalt!“, schrie diese und Mimi begann eine Spritzparty. Sora kreischte wie ein wildgewordenes Huhn und rannte davon, bis sie schließlich bäuchlings ins Wasser stürzte. „Du miese Ratte!“, rief sie und lachte. Auch Mimi kicherte, wollte zu Sora kommen, doch blieb anscheinend mit dem Fuß im Sand stecken, worauf sie ebenfalls ins Wasser klatschte. Als sie hustend und spuckend wieder auftauchte, fing Sora erst recht an zu lachen. Mimi stieg schnell ein und die beiden Mädchen lachten sich halbtot über ihre eigene Dummheit. „Was ist denn mit euch los? Dreht ihr jetzt vollkommen frei?“ Keine der beiden hatte bemerkt, dass Tai sich inzwischen zu ihnen ins Wasser begeben hatte und sie nun verständnislos ansah. „Ach, wir sind nur gut gelaunt“, sagte Mimi fröhlich. „Du kannst gut gelaunt sein? Man...“, staunte Tai und nickte anerkennend. Mimi warf ihm einen giftigen Blick zu. „Ja, stell dir vor.“ „Tja, wahrscheinlich ha-“ Der Braunhaarige konnte seinen zweifelsohne provozierenden Satz nicht beenden, denn sein Name wurde gerufen (eigentlich mehr gebrüllt) und bevor er auch nur den Kopf drehen konnte, wurde er schon umgeworfen und befand sich unter Wasser. Kari war es, die ihn wie eine Walze einfach platt gemacht und zudem zu Mimis Gunsten noch einige Fische verscheucht hatte, die vorher friedlich um die Beine der Jugendlichen geschwommen waren. Als Tai es schaffte, wieder aufzutauschen, schrie er seine Schwester in einer Lautstärke an, sodass es selbst die Wale weit draußen im Atlantik mitbekommen haben mussten. „Sag mal, spinnst du? Was soll denn das? Wieso rennst du mich hier einfach um?“ Kari lächelte nur vergnügt. „Keine Ahnung. Ich hab gute Laune und außerdem hab ich dich so lieb“, antwortete sie und klammerte sich an seinen Arm. Mit einem etwas angewiderten Gesichtsausdruck schob Tai sie von sich weg. „Ihr Mädchen seid echt unheimlich, wenn ihr gut gelaunt seid“, meinte er. In dem Moment stieß Matt zu der kleinen Gruppe. „Los, wir gehen schnell, bevor sie auch noch auf dich losgehen“, sagte Tai und zog seinen Freund schnell von den Mädchen weg, ohne dass selbiger protestieren oder sonst eine Geste des Nichtwollens von sich geben konnte. Der Blonde warf den Mädchen noch einen kurzen fragenden Blick zu. „Hat einer Lust auf Wasserball?“ Inzwischen war auch Yolei zu der Gruppe gestoßen. Sie hatte ihre langen lila gefärbten Haare zu einem provisorischen Zopf zusammengerafft und hielt einen hellblauen Wasserball von ‚Japan holidays’ in den Händen, den fast jeder von ihnen im Flugzeug von den Stuardesses bekommen hatte. Der Rest der Mädchen stimmte zu und sie begannen eine Partie Wasserball, wobei der Ball mehr als nur einmal davonflog. Als er sich mal wieder besonders weit entfernt hatte und Sora die Unglückliche war, die ihn holen musste, stieß sie auf, na klar, Minami. Schlank, braun gebrannt, hübsch. „Sora!“, rief die Dunkelhaarige erfreut. Sie stand näher am Ball, bekam ihn zu fassen und warf ihn der Rothaarigen zu. „Ähm.. hi“, erwiderte Sora etwas mürrisch ohne sich zu bedanken und fing den Ball. „Wenn du Matt suchst, der ist da irgendwo am Strand.“ „Oh, danke, ich werde ihm gleich mal ‚hallo’ sagen gehen“, strahlte Minami. „Was macht ihr heute Abend? Habt ihr schon was vor?“ „Ja, wir gehen feiern“, antwortete Sora wahrheitsgemäß. „Leider können wir uns nicht mit dir treffen. Vielleicht ein anderes Mal.“ Sie fand, dass sie wirklich gut Bedauern vortäuschen konnte. Minami sah etwas enttäuscht drein. „Na gut. Also ich bin dann mal am Strand.“ Und daraufhin schwamm sie davon. Sora sah ihr kurz mit verachtendem Blick nach und schnitt eine Grimasse hinter ihrem Rücken, bevor sie zurück zu ihren Freundinnen schwamm. „Was wollte sie?“, fragte Mimi sofort und sah Sora neugierig an. „Ach, nichts weiter“, brummte Sora und schmetterte Yolei den Ball vor die Nase. Aus Versehen. „Oh, entschuldige.“ „Was wollte Minami? Sag schon, Sora!“, wiederholte Kari Mimis Frage ungeduldig und sah die Rothaarige erwartungsvoll an. „Nichts, verdammt“, rief Sora aufgebracht. „Was habt ihr nur alle mit dieser bescheuerten Minami? Es ist doch total egal, was die will! Ich geh schwimmen!“ Kari blickte Sora entsetzt an und sah so aus, als würde sie jeden Moment in Tränen ausbrechen. Yolei hielt den Ball in den Händen und schaute recht verdutzt drein, während Mimi eher wütend aussah. „Musst du Kari denn gleich so anschreien? Sie hat doch nur gefragt!“, fauchte sie, doch Sora hatte sich schon umgedreht und schwamm davon. Sie wollte keinen Streit haben. Sie wollte eigentlich überhaupt nichts haben und wartete nur noch auf das Schöne am Verliebtsein. Es dauerte nicht lange und ihre treue Freundin Mimi war ihr gefolgt. „Sag mal was sollte das? Lass doch dein Pech mit Matt nicht an Unschuldigen aus“, sagte sie angesäuert. „Ja, ist ja gut und es tut mir auch Leid, wenn ich euch anfahre, weil ich schlecht gelaunt bin.“ Sora seufzte und wandte sich ab. Dann plötzlich ohne Vorwarnung warf Mimi die Arme um sie und drückte sie fest an sich. Sora konnte sich einen kurzen, überraschten Aufschrei nicht verkneifen. Als sie schließlich drohte zu ersticken und die beiden langsam untergingen, weil die Armkraft einer Person nicht ausreichte, um die beiden über Wasser zu halten, ließ Mimi sie wieder los. „Das mit Matt wird schon alles irgendwie wieder. Sei nicht immer so traurig deswegen“, versuchte die Braunhaarige sie aufzumuntern und sah sie mitfühlend an. „Ach, lass uns da nicht mehr drüber reden, okay?“, bat Sora. „Ja, okay. Aber Sora, du bist meine beste Freundin, ich will nicht, dass du dich deswegen so fertig machst“, seufzte Mimi trübsinnig und ließ den Kopf hängen. Nun war Sora diejenige, die die Arme um Mimi warf und sie an sich drückte. „Mach dir keine Sorgen um mich, ich komm schon klar.“ Kurz darauf schwammen die beiden Mädchen langsam wieder Richtung Strand. Als sie das Wasser schon fast verlassen hatten, kamen ihnen Tai und Davis entgegengerannt. Davis laut kreischend vorneweg und Tai hinterher mit „Bleib gefälligst stehen du kleiner Idiot!“-Geschreie. Als er Mimi registrierte, ließ er es sich nicht nehmen, sie ‚zufällig’ anzurempeln, sodass sie rücklings ins Wasser stürzte. „Ups, sorry Kleines, hab dich ja gar nicht gesehen!“, rief er noch grinsend im Weglaufen. Mimi saß eine Weile im Wasser und sagte gar nichts. „Ähm... Mimi?“, fragte Sora vorsichtig und bot ihrer Freundin eine Hand an. „Ich rege mich nicht auf. Nein, ich rege mich nicht auf...“, murmelte Mimi, schob die helfende Hand weg und rappelte sich auf. „Toll, jetzt hab ich Sand in der Hose.“ Als die beiden an ihren Liegen angelangt waren, kramte Mimi den Zimmerschlüssel aus der Tasche hervor und ging mit einem „Ich geh meinen Sonnenhut holen“ davon. Sora ließ sich von der Sonne trocknen und fing dann an, Sonnencreme auf ihre helle Haut zu schmieren. Währenddessen kamen Yolei und Kari wieder aus dem Wasser. „Hey Kari?“ Die Braunhaarige drehte sich zu Sora und kam zu ihr. Ihr Blick war etwas schüchtern, als hätte sie Angst vor dem, was jetzt kam. „Tut mir Leid wegen vorhin, ich wollte dich nicht so anfahren“, sagte Sora resigniert. Das Gesicht der Jüngeren hellte sich auf. „Schon okay.“ Kaum hatte sich Kari wieder entfernt, befand sich Izzy auf Tais Liege neben Sora. „Mimi braucht ja ganz schön lange, um ihren Hut zu holen“, stellte er fest. Es sollte wohl beiläufig klingen, gelang ihm aber nicht so recht. „Ach wer weiß, was sie noch alles macht“, meinte Sora schulterzuckend. „Sag mal Sora...“, fing Izzy zögerlich an und wurde leicht rot. „Hm?“, machte Sora irritiert und sah ihn an. „Weißt du, ob da... na ja... ob da zwischen Tai und Mimi... du weißt schon“, stammelte er herum. Zuerst schaute Sora noch verwirrter drein, dann musste sie jedoch leicht lachen. „Ach Quatsch, da läuft nichts, glaub mir“, sagte sie dann grinsend zu ihm. „Wenn du dich an sie ranmachen willst, kannst du das ruhig tun. Vielleicht lenkt sie das ein bisschen von Tai ab.“ „An sie ranmachen?“ Was war nun? Versuchte er, zu verheimlichen, was er für Mimi empfand? „Na ja, zum Beispiel könntest du jetzt einfach mal schauen gehen, wo sie bleibt. Da bist du allein mit ihr, falls du sie findest“, schlug Sora vor. Izzy schien das Ganze ziemlich peinlich zu sein. Aber er nickte schließlich. „Sag den anderen nichts“, bat er und machte sich davon. Es dauerte nicht lange, da kamen Tai und Matt wieder aus dem Wasser. Tai sah sich um. „Wo ist Mimi?“, fragte er dann in die Runde. Sora öffnete die Augen und ließ den Blick durch die Freunde schweifen. Mimi war tatsächlich noch nicht wieder da, ebenso wenig Izzy. „Ähm... die wollte ihren Hut holen“, sagte Sora. „Die drückt sich doch nur, weil sie weiß, dass sie verlieren wird!“, meinte Tai überzeugt. „Ich geh sie holen, das ist Betrug. So hat sie ja gleich verloren!“ „Wenn ich mir die beiden anschaue, frag ich mich wirklich, wie alt die sind“, meinte Matt stirnrunzelnd zu Sora. „Ich denke, fünf Jahre passt ganz gut“, erwiderte Sora nickend. Matt lächelte amüsiert. „Hat Minami dich eigentlich gefunden?“, fragte Sora, obwohl es sie eigentlich gar nicht interessierte. „Ja, hat sie“, murmelte der Blonde. „Warum fragst du?“ „Nur so.“ Es dauerte eine Ewigkeit, bis Tai samt Mimi und Izzy wieder auftauchte. „Sie wollte sich drücken!“, beschwerte er sich und klang dabei, als wäre dies eine unerhörte Frechheit. „Das stimmt überhaupt nicht!“, protestierte Mimi. „Na klar stimmt das! Wieso sagst du sonst, du gehst deinen Sonnenhut holen und dann findet man dich in der Stadt beim Shoppen?“ „Ich hatte eben Lust bekommen zum Einkaufen! Nur, weil wir diese Wette haben, heißt es ja nicht, dass ich den ganzen Tag hier an deiner Seite sein muss!“ Sie bemühte sich um einen ruhigen Ton, von dem man merkte, dass er sehr aufgezwungen war. „Das heißt aber auch nicht, dass du den ganzen Tag Möglichkeiten suchen darfst, dich von mir fernzuhalten und mir ja nicht über den Weg zu laufen!“, widersprach Tai energisch. „Ja, aber...“ „HALTET VERDAMMT NOCH MAL ENDLICH DIE KLAPPE, IHR MACHT MICH WAHNSINNIG!“ Sora war aufgesprungen, hatte sich die Sonnenbrille vom Gesicht gerissen und keuchte vor Wut. „Wie kann man sich nur so ewig über solche Belanglosigkeiten streiten? Völlig idiotische Dinge und ihr putscht sie auf, als wäre sonst was passiert! Ihr macht aus einer Mücke keinen Elefanten sondern eine ganze Dinosaurierherde!“ „Das sagt die Richtige!“, konterte Mimi lautstark. „Du bist doch die, die ein Drama daraus macht, wenn sie verliebt ist und allen damit auf die Nerven geht! Sag ihm doch einfach, was du empfindest, dann wäre der ganze Stress vorbei! Nein, stattdessen erzählst du es lieber allen anderen!“ Das war zu viel. Soras Augen blitzten gefährlich. Sie bedachte Mimi mit einem äußerst wutverzerrtem Blick, drehte sich dann weg und ging ohne ein weiteres Wort zu verlieren davon. Sie war so dermaßen sauer auf ihre Freundin. Wie konnte sie so etwas nur vor versammelter Mannschaft herausschreien? Benahm sich so eine beste Freundin? Nein. Definitiv nicht. Wie konnte Mimi nur so etwas sagen? Sora stampfte wütend die Promenade entlang. Sie wusste nicht, wohin sie wollte, doch das war auch egal. Nur weg von Mimi und den Anderen. Geistesabwesend und immer noch erregt von dem Streit mit Mimi führte ihr Weg sie schließlich ins Hotel. Sie wunderte sich ein wenig, als sie Plötzlich im Foyer stand. Jedoch hatte sie in ihrem Zorn nicht daran gedacht, den Schlüssel mitzunehmen. Sie beschloss, einfach mal an der Rezeption zu fragen. Glück gehabt. Nach einer kurzen Diskussion bekam Sora einen zusätzlichen Schlüssel für ihr Zimmer. Dort angekommen warf sie ihren Bikini in eine Ecke, ging unter die Dusche und duschte erst einmal ausgiebig und eiskalt, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen und sich zu beruhigen. Sie hatte ohnehin nicht vor, an diesem Tag noch einmal an den Strand zurückzukehren. Nach dem Duschen fühlte sie sich gleich bedeutend besser. Sie dachte noch einmal über den Streit mit Mimi nach und nun tat es ihr wieder Leid, dass sie Mimi und Tai so angeschrieen hatte. Schon zum zweiten Mal an diesem Tag. Gleichzeitig war sie aber auch enttäuscht, dass sie von Mimi so bloßgestellt worden war. Sicher wusste Matt nun Bescheid. War das gut oder schlecht? Sora konnte es nicht so recht beurteilen. Sie wusch ihren Bikini aus und hängte ihn auf den Balkon in die Sonne zum Trocknen. Sie zog sich eine Shorts und ein relativ langes Top über, schob sich ein paar Geldmünzen in die Hosentasche und verließ in ihren Flipflops das Apartment. Den Schlüssel gab sie an der Rezeption wieder ab. Jetzt ging es raus auf die Promenade. Diese war ebenso befüllt wie am Abend, jedoch sah man mehr Menschen in Badesachen als in normalen Klamotten herumlaufen. Außerdem waren die Strände links nun reich belegt, während sie am Abend so gut wie leer waren. Lautes Kindergeschrei und –lachen schallte von überall her. Die Sonne brannte erbarmungslos auf die Promenade nieder. Die ganzen kleinen Cafés und Restaurants hatten Markisen über ihre Tische gespannt oder riesige Sonnenschirme aufgestellt. Es herrschte wirklich eine brütende Hitze. Sora hatte keine Lust mehr zum Laufen. Sie kam zu dem Stand, an dem sie gestern mit Mimi, und wenig später ja auch mit Tai, Eis gekauft hatte. Am gleichen Stand kaufte sie sich nun einen Freezie mit Himbeergeschmack. Das waren einfach nur zerstampfte Eiswürfel mit haufenweise Farb- und Geschmacksstoffen. Ungesund, aber sehr erfrischend. Sie setzte sich im Schatten einer Palme auf die Mauer am Rand der Promenade, die Beine in Richtung Strand herunterbaumeln lassen. Genießerisch sog sie am Strohhalm, der in ihrem Erdbeerfreezie steckte und ließ den Blick übers Meer schweifen. Das Meer. Es ließ einen seine Sorgen vergessen. Sie wirkten wie fortgetragen, da es so weit und mächtig, beruhigend und anziehend wirkte. Man hatte das Gefühl, die Welt wäre in Ordnung. Sora bemerkte aus den Augenwinkeln, wie jemand neben ihr Platz nahm, ohne zu fragen. Ziemlich dicht neben ihr. Und zu ihrer Überraschung war es Matt. Ihr Herz schlug augenblicklich einen Tick schneller. Was wollte er denn jetzt? Wieso kam er zu ihr? „Bist du mir nachgelaufen?“, fragte sie, ohne ihn anzusehen. „Nein“, antwortete er ruhig. „Na ja, jedenfalls nicht direkt. Ich wusste irgendwie, dass du hier sein wirst.“ „Woher?“, fragte sie und sah ihn verwundert an. Er trug noch immer seine Badehose, hatte sich aber ein T-Shirt übergezogen. Seine Haare waren noch ein klein wenig feucht. „Ich hab dich gestern auch schon hier gesehen und ich hab das Gefühl, dass du gerne hier bist“, meinte er. „Ja“, stimmte Sora ihm zu und sah wieder aufs Meer. „Gestern Abend saß ich mit Mimi an fast der gleichen Stelle. Da war noch alles okay.“ Eine Weile herrschte Stille. Dann fragte Matt zögerlich: „Was ist eigentlich los mit dir? Sonst bist du doch... na ja... die Ruhe in Person. Ich dachte vorhin, ich hör nicht richtig.“ „Ach weißt du, ich hatte einfach auf einmal die Nase voll von den beiden. Es nervt mich, wie sie sich jeden Tag wegen total unwichtigen Dingen streiten, die völlig belanglos sind“, antwortete Sora und seufzte tief. „Ja, hast Recht. Mich nervt das manchmal auch ganz schön“, gab der Blonde neben ihr zu und lächelte. „Aber trotzdem war ich ziemlich überrascht, als du plötzlich so losgeschrieen hast.“ „Ich... ich weiß auch nicht, was da plötzlich in mich gefahren war. Irgendwann reicht es halt.“ „Und was meinte Mimi mit dem, dass du allen auf die Nerven gehst, wenn du verliebt bist? Also mich nervst du nicht.“ Sora hatte befürchtet, dass so eine Frage kam. Natürlich nervte sie ihn nicht. Er war ja so ziemlich der Einzige, der von nichts eine Ahnung hatte. Er schien sich ja nur für Minami zu interessieren. Das war wirklich merkwürdig. Ausgerechnet der Junge, wegen dem Soras Welt so verrückt spielte, wegen dem sie dauernd schlecht gelaunt war, wegen dem sie ihre Freunde anmotzte, ausgerechnet dieser Junge war der Einzige, der von alldem rein gar nichts wusste, vielleicht nicht mal erahnte. „Tja...“, fing Sora zögerlich an und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. Was sollte sie jetzt nur sagen? Sie war etwas aufgeregt und hatte einen Rotschimmer auf den Wangen. Das war jetzt eigentlich DIE Gelegenheit, ihm endlich alles zu erzählen, was hier Sache war. „Das kann ich dir leider nicht so genau sagen.“ Das war zumindest schon mal keine Lüge, nur eine Ausweichantwort. Sie nahm sich fest vor, noch in diesem Urlaub Matt zu gestehen, dass sie ihn liebte. Es half ja alles nichts. „Hm“, machte Matt nachdenklich. „Schade.“ „Auf jeden Fall finde ich es gemein von ihr, dass sie das gesagt hat und dann auch noch laut vor euch allen“, seufzte Sora und senkte den Blick. „Sicher tut es ihr jetzt schon Leid und sie wird sich dafür entschuldigen. Sie ist ja kein Unmensch“, versuchte der Blonde sie aufzumuntern. „Wird schon wieder.“ Er legte einen Arm um ihre Schultern und drückte sie so kurz an sich. Er wusste ja nicht, dass er somit noch mehr Schaden in Sora anrichtete. Sie wusste, dass das alles rein freundschaftlich von ihm war. Und es würde auch nie tiefer gehen als freundschaftlich. Ihr Gesichtsausdruck wurde noch unglücklicher, wenn das überhaupt möglich war. Doch für diesen kurzen Moment, in dem Matt sie an sich gedrückt hatte, stieg ihr sein angenehmer Duft in die Nase. Sie atmete tief ein. An ihm hing der Geruch von Salz, Algen und der unvergleichliche, unbeschreibliche Mattduft. Sora nahm schließlich die letzten Schlucke aus ihrem Freezie und warf dann den leeren Plastikbecher gezielt in einen naheliegenden Mülleimer. „Wieso spielst du eigentlich nicht Basketball?“, fragte Matt grinsend. Sora zuckte nur die Schultern und lächelte. Basketball hatte sie noch nie sonderlich interessiert. „Was ist eigentlich mit Minami?“, fragte sie dann unvermittelt. „Was?“, erwiderte Matt, nachdem er wein Weilchen gezögert hatte. „Was soll mit ihr sein?“ „Na ja... was ist da zwischen dir und ihr?“, fragte Sora weiter. Sie wollte es endlich wissen. „Sie scheint dir ja ziemlich auf der Pelle zu hängen.“ „Ja, manchmal schon“, meinte Matt nur ausweichend. Sora sah ihn verwirrt an. War das nun „Sie nervt mich“ oder „Ich liebe sie“ oder „Da ist nichts, aber ich will, dass da was ist“ oder etwas ganz Anderes? Egal, was es war, er schien aus irgendeinem Grund nicht darüber reden zu wollen. „Sie sieht hübsch aus“, bemerkte Sora schließlich nur. „Du aber auch“, erwiderte Matt und die Rothaarige bemerkte, wie ihre Wangen heiß wurden. Mit so etwas hatte sie gar nicht gerechnet. Sie öffnete den Mund, wollte etwas sagen. Doch ihr fiel nichts Passendes ein. „Ich mach mich mal auf den Weg ins Hotel, muss ja noch duschen und so.“ Er schwang sich von der Mauer und ging davon in Richtung Hotel. Soras Herz klopfte wild. Er hatte ihr ein Kompliment gemacht. Und nicht nur das. Er war ihr nachgelaufen und hatte sich nach ihr erkundigt, wollte sehen, wie es ihr ging, hatte mit ihr geredet. Vielleicht war das auch alles auf rein freundschaftlicher Basis, aber... Sora musste unwillkürlich strahlen und seufzte glücklich. Der Ärger mit Mimi war für ein paar Minuten vergessen. Eine Weile blieb sie noch da sitzen, dann ging auch sie zurück zum Hotel. An der Tür angekommen betätigte sie die Klingel. Daraufhin hörte sie innen laute Stimmen und es dauerte eine Ewigkeit, bis sie endlich aufgerissen wurde. Ihr gegenüber stand nun ein Tai mit tropfend nassem Haar und nur einem weißen Hotelhandtuch um die Hüften bekleidet. Sein ganzer Körper war nass und er sah reichlich genervt aus. Wortlos verschwand er wieder im Badezimmer. Etwas verwirrt betrat Sora das Apartment. Matt stand vor einem Spiegel im Flur und machte sich die Haare zurecht. „Was war denn nun los?“, fragte sie und richtete den Blick wieder auf die Badezimmertür, die eben zugeknallt worden war. „Nun ja...“, sagte Matt langsam. Er schien nach Worten zu suchen. „Als es klingelte, da... weigerte Mimi sich partout, die Tür aufzumachen, weil sie wusste, dass nur du das sein kannst. Sie war aber gerade die Einzige, die nicht beschäftigt war.“ Er zeigte ihr seine Hände voller Haargel. „Sie hat Tai angeschrieen, dass er die Tür aufmachen soll und der hat sich aber auch geweigert, weil er gerade duscht und na ja... er hat es halt doch gemacht.“ Der Blonde zuckte die Schultern und sah sie schief an. Das ist Mimi, dachte sich Sora. Total zickig. Sora seufzte nur und ging ins Schlafzimmer. Dort lag Mimi auf dem Bauch auf ihrer Bettseite und blätterte in einer Modezeitschrift. Sora fiel auf, dass die beiden Betten auseinander geschoben worden waren. Nun befand ich eine Lücke von etwa zwanzig Zentimetern zwischen ihnen. Die Braunhaarige nahm nicht die geringste Notiz von Sora. Sie hob nicht einmal den Kopf. Eine Weile stand Sora da und wollte etwas sagen, doch ihr fiel einfach nichts Passendes ein. Schließlich schüttelte sie nur den Kopf und verließ das Zimmer wieder. „Matt, weißt du, ob wir was zu essen hier haben?“, fragte sie den Blonden, der noch immer vor dem Spiegel im Flur stand und an seinen Haaren herumwurschtelte. „Es gibt doch bald Abendbrot“, erwiderte er, ohne den Blick von seinem Spiegelbild zu wenden. „Ich hab so einen Hunger“, murrte Sora und hielt sich den Bauch. „Guck mal in den einen Schrank da“, sagte Matt und zeigte mit einem Finger auf einen der kleinen Schränke. Sora öffnete ihn und fand darin zwei Tüten Chips, eine Packung Kekse und eine Tüte Gummibärchen. „Wann habt ihr das ganze Zeug gekauft?“, fragte sie verwundert, zog die Kekspackung heraus und schloss den Schrank wieder. „Gestern, glaub ich.“ Sora schaltete den Fernseher auf einen Musiksender und ließ ihn laufen, während sie die Balkontür öffnete und hinaustrat. Von der Promenade her kam Stimmengewirr und vom Meer her drang leise das Rauschen der Wellen. Die Rothaarige schob sich einen der Kekse zwischen die Zähne und zerbiss ihn. Haferkekse. Ihre Lieblingskekse. „Wie hat es der Balkon eigentlich geschafft, deine Aufmerksamkeit so auf sich zu ziehen, dass du so gerne hier bist?“ Sora drehte den Kopf zur Seite und erblickte neben sich Matt, der sie anlächelte. „Ich finde es einfach toll, hier zu stehen, zum Meer rüber zu schauen und die Leute zu beobachten“, antwortete sie schulterzuckend. Matt stützte sich auf das Geländer und ließ den Blick ebenfalls schweifen. Sora betrachtete ihn aus den Augenwinkeln und fragte sich mal wieder, was er jetzt wohl gerade dachte. „Bin ich eigentlich immer noch ein Trottel?“ Fragend sah sie ihn an. Dann fiel ihr wieder ein, dass sie ihn einen Tag zuvor einen Trottel genannt hatte, weil er nicht gerafft hatte, weshalb sie so sauer auf ihn war. Wenn sie jetzt darüber nachdachte, empfand sie es selbst schon als albern. „Hm, wenn ich es mir recht überlege...“, fing sie an und sah ihn gespielt nachdenklich an. Er erwiderte ihren Blick erwartungsvoll. „Ja.“ Gleichzeitig grinste sie. Irgendwie war er ja wirklich immer noch ein Trottel. Wenn auch einer zum Verlieben. Sora würde es sich in Zukunft allerdings nicht mehr gefallen lassen, für Minami herzuhalten, wenn selbige gerade nicht erreichbar war. „Und das, wo ich extra für dich Haferkekse ausgesucht habe“, meinte Matt enttäuscht und ließ den Kopf hängen. „Du weißt, dass das meine Lieblingskekse sind?“ „Ich weiß mehr über dich als du denkst.“ Ein geheimnisvolles Lächeln umspielte seine Lippen, als er sich zurück in den Wohnbereich begab. Sora legte den Kopf schief, zuckte dann die Schultern und wandte sich wieder der Promenade zu. Sie schloss die Augen und atmete tief ein. Anschließend aß sie einen weiteren Keks. Plötzlich vernahm sie einen angenehmen Gesang von innen. „Look to the clock on the wall, hands hardly moving at all. Can’t stand the state that I’m in. Sometimes, it feels like the walls closing in.” Sora drehte sich um und spähte durchs Fenster in den Wohnbereich. Matt saß auf der Couch, spielte Gitarre und sang eines ihrer Lieblingslieder. „Oh, Lord, what can I say? I’m so sad since you went away. Time, time ticking on me. Alone is the last place I wanted to be. Lord, what can I say?” Sora betrachtete ihn und lächelte. Er saß da leicht nach vorne gebeugt, sein blondes Haar fiel ihm ins Gesicht, er hatte die Augen geschlossen. Plötzlich kam Mimi aus dem Schlafzimmer und sang an Matts Stelle weiter. „Try to bury my troubles away, drown my sorrows the same way. It seems that no matter how hard I try. It feels like something’s just missing inside.” Sie setzte sich neben Matt und sang den Refrain auch noch. „Oh, Lord, what can I say? I’m so sad since you went away. Time, time ticking on me. Alone is the last place I wanted to be. Lord, what can I say?” Die letzte Strophe übernahm Matt wieder. „How many rules can I break? How many lies can I make? How many roads must I turn to find me a place where the bridge doesn’t burn?” Den letzten Refrain sangen sie gemeinsam, sogar zweistimmig. „Oh, Lord, what can I say? I’m so sad since you went away. Time, time ticking on me. Alone is the last place I wanted to be. Lord, what can I say? Oh, Lord, what can I say? I’m so sad since you went away. Time, time ticking on me. Alone is the last place I wanted to be. Lord, what can I say?” Matt spielte die letzten paar Töne auf seiner Gitarre. Danach erklang auf einmal der Applaus einer Person. Alle drehten sich zur Tai, der vor der Badezimmertür stand, nur mit Shorts bekleidet, und klatschte. Sora stimmte mit ein und die beiden fingen an zu jubeln. „Ja, ist ja gut. Keine Fotos bitte, Autogramme gibt’s später!“, sagte Mimi lachend und hob abwehrend die Hände. Sie machte sich auf den Weg zurück ins Schlafzimmer. „Wegen dir klatscht ja auch keiner“, sagte Tai grinsend. „Bei deiner Krähenstimme kann einem doch nur schlecht werden.“ Mimi blieb an Ort und Stelle stehen. Für einen Moment dachte Sora, die Braunhaarige würde gleich explodieren und Tai zur Schnecke machen, doch sie holte einmal tief Luft und ging weiter ihren Weg ins Schlafzimmer. „Mist!“, fluchte Tai. Matt warf Sora einen Blick zu, den sie auffing und die beiden grinsten nur. Um halb acht machten sich die Freunde dann endlich auf zum Abendessen, nachdem Tai schon unerträglich viel herumgejammert hatte, wie hungrig er doch wäre. Als sie den Essenraum betraten, fanden sie schon Joe, Izzy, Davis und Ken am Buffet. Davis’ Teller war bereits überfüllt mit Lasagne, Fisch und Kartoffelbällchen. Als er die anderen Vier erblickte, konzentrierte er sich nicht mehr auf seinen übervollen Teller und die Hälfte landete auf dem Boden. Izzy, der seinen Blick zu sehr auf Mimi fixiert hatte, übersah das verkleckerte Essen, trat darauf, rutschte weg und landete auf dem Hintern. Einige umstehende Hotelgäste schüttelten nur die Köpfe, Tai jedoch, der unmittelbar daneben gestanden hatte, bekam einen Lachanfall, anstatt seinem Kumpel aufzuhelfen. Glücklicherweise war dieser gerade auf dem Weg zum Buffet gewesen, hatte also leere Hände gehabt und sich somit nicht noch zusätzlich mit irgendetwas besudelt. Als endlich alle, auch die noch fehlenden Vier, am Tisch saßen, beratschlagten sie, was sie an jenem Abend noch machen wollten. „Wer hat jetzt eigentlich gewonnen?“, fragte Yolei und alle Blicke richteten sich auf Tai und Mimi. „Na ich, Mimi ist schon mehrmals ausgetickt“, antwortete Tai selbstverständlich. „Was?“ Mimi sah Tai empört an. „Bin ich gar nicht, ich habe dich heute nicht einmal angeschrieen!“ Tai wollte gerade etwas erwidern, dann überlegte er kurz. Schließlich sagte er: „Verdammt, du hast Recht.“ „Natürlich hab ich das“, sagte Mimi bestimmt. „Also hab ich gewonnen, weil du mich nicht dazugebracht hast, auszurasten.“ „Nee nee nee“, wehrte Tai ab. „So nicht! Du hast mich heute auch ziemlich oft angefaucht!“ „Das stimmt nicht!“ „Und ob das stimmt!“ „Nein!“ „Doch!“ „Unentschieden!“, rief Kari dazwischen. „Ja genau, das ist die beste Lösung“, stimmte Joe zu. „So gibt es kein Gestreite mehr, wer verloren und wer gewonnen hat. Außerdem kann man das ja wirklich nicht eindeutig sagen.“ „Ja, aber...“, fing Mimi an. „Was ist mit den Einsätzen?“, beendete Tai ihren Satz. „Da macht euch mal keine Sorgen, wir lassen uns was Tolles einfallen“, antwortete T.K. und er und Kari sahen sich vielsagend grinsend an. Irgendetwas heckten die aus, dessen war sich Sora sicher. „Und wo gehen wir heute Abend hin?“, warf Sora schließlich ein. Zuerst sahen sich alle ratlos an, dann hatte Mimi einen Vorschlag. „Ich hab heute von einer Disko gelesen, die hört sich gar nicht schlecht an. Ist ungefähr fünfzehn Minuten zu Fuß von hier entfernt.“ „Okay, hat einer was dagegen?“, fragte Matt. Wieder sahen sich alle an, aber keiner hatte irgendwelche Einwände. „Gut. Dann würde ich sagen, dass wir so gegen um elf losgehen.“ Gesagt, getan. Die Freunde aßen gemütlich ihr Essen, quatschten und lachten und alberten herum. Sora sah ab und an zu Mimi, doch diese würdigte sie keines Blickes. Es war schon fast um 9, als sich dann alle wieder auf den Weg in ihre Apartments machten. Ungefähr um 10 fing Sora an, sich für die Disko fertig zu machen. Sie kramte aus dem viel zu kleinen und vollgequetschten Kleiderschrank einen ziemlich kurzen, knallroten Rock hervor. Dazu zog sie ein enges, schwarzes, rückenfreies Oberteil an. Anschließend ging es ans Schminken. Sora betrachtete sich und ihr Outfit nachdenklich im Spiegel. Im Schminken war Mimi eigentlich gut, aber die konnte sie ja an jenem Abend schlecht fragen. Also musste sie sich selbst helfen. Sie nahm die kleine Tasche, in der sich ihre gesamten Schminkutensilien befanden und verschwand damit im Badezimmer, welches sie zuschloss. Zuerst nahm sie ein hautfarbenes Puder, um den Glanz in ihrem Gesicht zu ermatten. Dann trug sie sich leicht Rouge auf die Wangenknochen auf. So weit so gut. Als nächstes kam der Kajal auf die unteren Augenränder. Dann wurden die Wimpern per Wimpernzange geschwungen und Wimperntusche aufgetragen. Sora betrachtete kritisch ihr Gesicht im Spiegel. „Sora, ich muss mal!“, rief Tai ungeduldig und hämmerte an die Tür. „Ja, ganz ruhig, ich bin ja gleich fertig“, erwiderte sie und fuhr sich mit den Fingern durch die Haare. Nun kam der Lidschatten dran. Sora wählte drei sanfte Brauntöne, um ihre Augen zu betonen. Fertig. Es war vielleicht insgesamt nicht das beste Ergebnis, jedoch war es durchaus im Rahmen des Erträglichen. „Fertig!“, rief sie fröhlich und schloss die Tür wieder auf. „Na endlich, wird auch mal Zeit, ich steh schon se-...“, er brach mitten im Satz ab und musterte Sora von oben bis unten. Er brachte nur ein „Wow!“ heraus und ging dann weiter ins Bad. Sora ging ins Schlafzimmer, um eine kleine rote Handtasche zu packen. Auf dem Bett saß Mimi. Sie trug eine kurze Weiße Hose und ein hellblaues Oberteil mit tiefem Ausschnitt. Ihre Haare hatte sie mit ein paar Spangen zu einer Frisur gesteckt. Um sie herum verteilt lagen haufenweise Klamotten und sie schien etwas zu suchen. Als die Rothaarige das Zimmer betrat, warf sie ihr das erste Mal seit ihrem Streit wieder einen Blick zu, wenn auch nur einen flüchtigen. Sora erwiderte diesen kurz. Mimi sah wirklich hübsch aus, selbst wenn sie verzweifelt war. Sie wusste es sich zu schminken, ohne angekleistert auszusehen. Sie wusste ihre Gesichtszüge, Augen und Lippen so zu betonen, dass es zu ihrem Outfit passte und ihren Stil hervorhob und sie unwiderstehlich aussehen ließ. „Soll ich dir helfen?“, fragte Sora nach einer Weile überlegen, ob sie diese Frage stellen sollte oder nicht. Mimi durchwühlte weiter die Klamottenberge ohne zu antworten. „Zicke“, murmelte Sora nur, während sie mit der fertigen Tasche das Schlafzimmer wieder verließ. Auch darauf gab Mimi keine Antwort. „Seid ihr fertig?“, fragte Matt sich erhebend, als er Sora sah. „Ich schon, Mimi noch nicht“, antwortete diese „Komm, dann gehen wir schon runter, die beiden hier kommen sicher auch ohne uns ganz gut klar“, sagte er, ging zur Tür und trat hinaus auf den Gang. „Du hast Recht“, willigte Sora ein und folgte ihm. „Hab ich sowieso immer“, meinte Matt und schüttelte gespielt selbst überzeugt sein Haar. „Da kann man sich auch drüber streiten“, sagte Sora grinsend. Am Ausgang des Hotelgeländes standen schon ein paar der Anderen und warteten. „Wo ist denn der Rest von eurem Zimmer?“ fragte Joe. „Die müssen sich erst noch was anziehen, die waren gerade beschäftigt, wenn du verstehst, was ich meine...“, scherzte Matt. „Was?!“, rief Izzy entsetzt und starrte Matt an. „Das war bloß ein Scherz“, klärte Sora ihn auf und sah den Rothaarigen an. Er schien Matt diesen Scherz tatsächlich abgekauft zu haben. „Man Izzy, du warst ja richtig geschockt“, warf Yolei ein und die anderen lachten, während Izzy nur verschämt zu Boden sah. Ein paar Sekunden später kamen Davis, T.K. und Kari. Davis ließ die beiden nicht mehr aus den Augen. Er war versessen darauf, Karis Freund zu werden und wurde fast krank vor Eifersucht, wenn weder T.K. noch Kari sich in seinem Blickfeld befanden. Zum Schluss kamen dann noch Tai und Mimi. „Wow, Mimi! Du siehst echt super aus!“ Izzy gesellte sich zu der Brünetten und wich den ganzen Weg bis zur Disko nicht ein einziges Mal von ihrer Seite. Der Türsteher fragte sie gar nicht erst nach Ausweisen, nicht einmal Cody. „Das ist aber ganz schön unverantwortlich“, kommentierte Joe lautstark, worauf er von allen Seiten ein „PSCHT!“ zugezischt bekam. „Ist ja schon gut.“ Drin angekommen beschlagnahmten die Freunde zuerst einmal einen Tisch, wo sie ihre Taschen abluden. „Und jetzt wird die Sau rausgelassen!“, rief Tai, packte Matt am Arm und schleifte ihn mit sich zur Bar. Sora ahnte schon, dass die beiden wohl ohne Hilfe nicht mehr zurück zum Hotel kommen würden. Sie folgte ihnen an die Bar. „Zwei doppelte Tequila“, meinte Tai fröhlich zum Barkeeper. „Tai, meinst du nicht, dass ihr das Ganze vielleicht etwas langsamer angehen solltet?“ Sora sah ihren braunhaarigen Freund etwas besorgt an. „Ach Quatsch, wir vertragen viel!“, wehrte dieser nur ab. Als die zwei Tequila kamen, bestellte Sora sich einen Pina Colada. Schließlich stießen sie zu dritt an. „Tai, du musst uns in die Augen schauen, sonst hast du sieben Jahre schlechten Sex!“, grinste Matt. „Das kann ihm nicht passieren“, bemerkte eine Stimme. Die Drei drehten sich um und Mimi stand plötzlich neben ihnen an der Bar. „Weil er nämlich gar keinen haben wird.“ Sie, Sora und Matt lachten, Tai funkelte sie nur säuerlich an. „Ich werde eher Sex haben als du!“, erwiderte Tai. „Ach ja?“ „Ja!“ „Wollen wir wetten?“ Die Brünette streckte die Hand aus. Tai schlug ein, ohne lange zu überlegen. „Okay, darauf trinken wir einen“, bestimmte er und bestellte für Mimi und sich etwas zu trinken. Matt und Sora sahen sich an und verdrehten nur die Augen. Anschließend bestellte Matt sich ein Bier und Sora eine Wodkacola. Sie nahmen die Getränke mit zum Tisch, während Tai und Mimi an der Bar sitzen blieben. T.K. und Kari befanden sich auf der Tanzfläche, Ken ebenso. Davis saß mit einem düsteren Gesicht da und starrte hinüber zu den Dreien. Izzy machte ebenfalls ein düsteres Gesicht, starrte jedoch rüber zu Mimi. Joe hatte sich zur Bar begeben, Cody saß schweigend am Tisch, während Yolei im Takt der Musik wippte. Sora ging zu ihr, nahm ihre Hand, zog sie hoch und die beiden liefen auf die Tanzfläche. Zusammen hüpften die beiden Mädchen fröhlich durch die Gegend und sangen den Text zur Musik mit, obwohl sie diesen kaum kannten und man ihn nur schlecht mitsingen konnte. Bei einer besonders wilden Bewegung stieß Sora gegen jemand anders. Sie drehte sich um und ein Junge, groß und dunkelhaarig, schaute sie an. Sie lächelte als Entschuldigung und zuckte die Schultern. Der Junge lächelte zurück. Und plötzlich witterte Sora ihre Chance. Vielleicht war das die ideale Gelegenheit für den Versuch, den Spiel einmal umzudrehen und Matt eifersüchtig zu machen. Sora bemühte sich um einen besonders guten Hüftschwung in seine Richtung und sah ihn dabei weiter an. Er schien darauf einzugehen, denn er tanzte auf sie zu. Schon bald beugte er sich nach vorne und fragte: „What’s your name?“ „Sora and yours?“ „Tom.“ Sora musste durchaus zugeben, dass er gar nicht mal so übel aussah. Soweit man das in dem farbigen Licht erkennen konnte, war er braun gebrannt, hatte dunkle, unordentliche Haare und dunkle Augen. Dafür strahlten seine Zähne umso weißer. „Wanna dance?“, fragte er mit einem irgendwie frechen Lächeln. „Sure“, antwortete Sora zurücklächelnd und von diesem Moment an tanzte sie fast nur noch zusammen mit Tom. Allerdings warf sie ungefähr alle fünf Sekunden einen Blick zu Matt hinüber, um zu überprüfen, ob er zu ihr sah. Leider war dies nicht allzu oft der Fall. Er saß am Tisch und unterhielt sich mit seinem Bruder, der eine Pause zu machen schien. Jedoch erwischte Sora ihn auch einmal, als er gerade zu ihr herüberschaute. Sofort drehte sie den Kopf zu Tom und schenkte ihm eines ihrer schönsten und strahlendsten Lächeln und tanzte ihn extra sexy an. Kurz danach sah sie wieder zu Matt, der, als er ihren Blick auffing, wegsah. Sie tanzte noch zwei Lieder mit Tom, dann wollte auch sie eine Pause machen. Sie ging zum Tisch zurück, setzte sich und leerte in einem Zug den restlichen Inhalt ihres Glases. „Kommst du mit zur Bar was neues zu trinken holen?“, schrie Matt zu ihr herübergebeugt. Sora nickte und die beiden standen auf. An der Bar setzten sie sich auf zwei der hohen Barhocker. „Du tanzt ja richtig gut“, meine Matt anerkennend. „Danke“, sagte Sora lächelnd. „Da sieht der Typ, neben dem du tanzt, richtig alt aus gegen dich.“ Matt wusste, wie man ein Thema möglichst unauffällig anschneiden konnte. „Ach, also ich finde, Tim tanzt gut. Und zudem – einmal Wodkafeige -...“ „Zwei mal.“ „... sieht er auch noch richtig gut aus. Genau mein Typ.“ Nachdem sie diesen Satz ausgesprochen hatte, überlegte sie, ob das so gut gewesen war. Ob Matt merkte, dass sie nur versuchte, ihn eifersüchtig zu machen? Er war ja nicht dumm. „Ich schau mir lieber die Mädchen an“, meinte er schließlich nur schulterzuckend. Sora wusste nicht, wie lange die beiden dasaßen und plauderten und lachten. Auf jeden Fall unterhielt sie sich richtig gut mit Matt und wünschte sich, dass die Nacht nie vorbeigehen würde. Aber plötzlich kam Mimi von hinten angestürmt. „Matt! Sora!“, rief sie aufgeregt. „Kommt mal schnell mit nach draußen, Tai geht’s... nun ja, er hat zu viel gesoffen.“ Die beiden folgten dem Mädchen quer über die Tanzfläche, was nicht ganz einfach war, da man ständig angerempelt wurde. Ein paar Typen hatten versucht, Mimi festzuhalten und mit ihr zu tanzen, aber sie hatte sich immer wieder losgerissen. Draußen war es angenehm ruhig. Die Drei gingen um die Ecke und dort kniete Tai vor einem Busch. Offenbar hatte er sich bereits übergeben. Matt ging neben ihm auf die Knie. „Alles okay, Alter?“ Der Braunhaarige murmelte ein unverständliches „Ja“ und würgte. „Ist das eklig! Ich hasse Besoffene“, beschwerte sich Mimi und drehte sich zu Sora. Dann schien ihr wieder einzufallen, dass die beiden einen Streit gehabt hatten. Eine Weile sahen sich die beiden Mädchen zögerlich an, dann räusperte Sora sich und wandte sich an Tai und Matt. „Tai, willst du lieber zurück zum Hotel?“ „Ach was“, nuschelte der Angesprochene. „Das ist gleich vorbei, denn geh ich weiter tanzen und Mädels aufreißen.“ „Du, ich glaube, an dich kommt heute keine mehr näher als auf zwei Meter ran“, meinte Matt mitleidig zu seinem besten Freund und tätschelte ihm den Rücken. „Aber ich hab mich doch extra schick gemacht!“, lallte Tai. „Das ist unfair.“ Und während Matt weiter versuchte, den Besoffenen zu beruhigen, richtete Mimi das Wort wieder an Sora. „Hör mal, wegen... also heute Nachmittag am Strand, ähm... tut mir wirklich Leid, dass ich das da vor allen ausgeplaudert hab. Das war dumm von mir“, stammelte sie den Blick auf den Boden gerichtet. „Ja, sehr dumm“, stimmte Sora ihr zu. Nun drehte Mimi den Kopf zu der Rothaarigen, sah sie schuldbewusst an und presste die Lippen aufeinander. „Das ist eine plumpe Entschuldigung, ich weiß.“ „Ja, sehr plump“, meinte Sora wieder. Mimi sah aus, als wäre sie den Tränen nahe. Sie drehte sich weg und machte Anstalten, wieder reinzugehen, doch Sora griff nach ihrer Hand. Sie sah Mimi in die Augen, seufzte und lächelte anschließend. „Ach Mimi, ist doch klar, dass ich deine Entschuldigung annehme. Mir tut es doch auch Leid, dass ich euch angeschrieen habe.“ „Ach was. Ich weiß ja, dass wir manchmal nervig sein können.“ Nun lächelte auch Mimi und drückte Soras Hand leicht. „Manchmal ist gut“, grinste Sora. Sie war erleichtert, dass sie die Sache nun geklärt hatten und dass Mimi von alleine angekommen war, um sich zu entschuldigen. „Aber ohne euch wäre doch alles nur halb so schön.“ Verlegen lächelten sich die beiden Freundinnen an, dann bekam Mimi plötzlich von hinten einen Klaps auf den Hintern. Erschrocken ließ sie Soras Hand los und drehte sich um. Dort standen drei Typen, bestimmt Jamaikaner, und strahlten die Braunhaarige an. „Hot lady, huh guys?“, meinte einer von ihnen. „Nice ass“, stimmte ein anderer zu. „Haut ab!“, maulte Mimi genervt. „Ähm... go away!“, rief Sora. Ihr Englisch war nicht sonderlich gut. „Oh no, we won’t go away now that we found such hot girls as you“, widersprach der Dritte. Sora und Mimi machten Anstalten, wegzugehen, doch die drei Typen hielten sie fest. Einer trat nun sehr nahe an Mimi heran. „You wanna spend a night with me, huh?“, raunte er ihr ins Ohr und streichelte mit einer Hand über ihre Wange, während die andere auf ihrer Hüfte ruhte. Gerade wollte Sora ihrer Freundin zu Hilfe eilen, da ertönte ein wütendes Fauchen von hinten. „Lass deine dreckigen Pfoten von ihr!“ Mit ein paar Sätzen war Tai bei Mimi und dem Typen angekommen und stieß ihn unsanft von Mimi weg. „Idiot“, meinte der Typ trocken und sah Tai belustigt an. Ehe er sich versah, hatte Tai ausgeholt und ihm mit voller Wucht einen Kinnhaken verpasst. Der Störenfried verlor das Gleichgewicht, stolperte und landete auf dem Hintern. Seine Lippe blutete. Tai ging, wahrscheinlich auch noch zum Teil vom Alkohol gesteuert, erneut auf den Typen zu und schien ihm einen Tritt verpassen zu wollen. „Tai!“, schrie Mimi, packte ihn am Arm und zog ihn weg. Die anderen beiden Typen wollten auf Tai losgehen, doch Sora stellte sich schützend davor. „No!“ Tai bemühte sich, sich von Mimi loszureißen, doch diese umklammerte seinen Arm. „Nicht, Tai! Lass das!“ Dann sagt sie zu den Typen : „Hört mal, wir lassen euch und ihr lasst uns, okay?“ „Listen, we leave you in peace and you leave us in peace, okay?”, kam Matt den Verteidigern zuhilfe. Tai bekam drei grimmige Blicke zugeworfen. „Be careful“, zischte einer der Drei und schließlich zogen sie ab. „Tai, du Volltrottel!“, keifte Mimi, sobald sie außer Hörweite waren. „Warum haust du dem eine rein? Ich wäre auch alleine klar gekommen! Wegen dir hätten wir fast noch Ärger mit denen bekommen!“ „Der hat dich angefasst, falls du das nicht bemerkt hast!“ Tai erschien plötzlich wieder relativ nüchtern. „Er hat nur meine Wange berührt! Im Notfall hätte ich ihm eine geknallt und ihm gesagt, er solle sich verziehen!“ „Ach, und die hätten auch sofort alle Drei auf dich gehört! Wer weiß, was die noch gemacht hätten, wenn ich nicht dazwischen gefunkt hätte! Der hatte die Hand doch schon halb auf deinem Hintern! Ich wusste nicht, dass du drauf stehst, von Fremden angetatscht zu werden!“ Tai hatte eine aggressive Stellung eingenommen und starrte Mimi wütend an, die genauso zornig zurückstarrte. „Ich hätte mich doch gewehrt! Ich hätte den abgewehrt!“, widersprach sie energisch. „Überhaupt, was regst du dich so auf, wenn mich wer anfasst? Bist du neidisch, weil die ganzen Weiber alle die Finger von dir lassen oder was?“ Tai packte sie an den Schultern und drückte sie gegen die Hauswand. Matt und Sora warfen sich einen reichlich irritierten Blick zu. „Nein, verdammt! Es ist mir einfach nur nicht egal, wenn dich irgendwelche Idioten gegen deinen Willen anfassen und was von einer gemeinsamen Nacht quatschen! Es ist mir nicht egal, dass dich ständig irgendwelche Deppen dumm anmachen und dir sonst wohin schauen! Du bist mir nicht egal, man!“ Mimi war so verdattert über diese heftigen Aussagen, dass selbst ihr nichts mehr einfiel, was sie erwidern konnte. Sie sah kurz hilflos zu Sora, doch die konnte ihr auch nicht helfen. „Tai, ähm...“, stotterte sie. Sora spürte, wie Matt ihre Hand nahm und sie Richtung Eingang zog. „Wir lassen die mal besser alleine.“ Zusammen gingen sie auf ihren Tisch zu und setzten sich. „Was ist denn mit euch los? Ihr seht irgendwie so mitgenommen aus“, fragte Kari stirnrunzelnd. Gleichzeitig schüttelten die beiden den Kopf. „Und wo sind Tai und Mimi?“, fragte Izzy kritisch. Als er keine Antwort bekam, stand er auf und verkündete: „Ich gehe sie suchen.“ „Nein!“, sagte Sora schnell. Sie stand ebenfalls auf und zerrte Izzy mit auf die Tanzfläche. „Lass uns lieber ein bisschen tanzen.“ Mimi bekam Sie erst auf dem Weg zurück zum Hotel wieder zu Gesicht. Als die beiden wenig später in ihren wieder zusammengeschobenen Betten lagen, wollte Sora alles wissen. „Was habt ihr noch draußen ohne uns gemacht?“ „Och, nichts weiter“, antwortete Mimi ausweichend. „Lüg nicht!“, sagte Sora hartnäckig. „Da war wirklich nichts weiter mehr“, erwiderte Mimi. Wir haben uns dann draußen hingesetzt und ziemlich lange geredet. Er hat gesagt, ich sei ihm wichtig und ich hab dann gesagt, dass er mir auch wichtig ist. Dann haben wir halt darüber geredet, dass wir uns so oft anzicken in diesem Urlaub und dass das aber auch alles nur Spaß ist und so was halt. Weiter war da echt nichts.“ „Hm“, machte Sora. „Stehst du vielleicht auf Tai? So ein bisschen?“ Eine Weile sah Mimi Sora mit zusammengekniffenen Augen an. Dann antwortete sie: „Nein, ich glaube eher nicht. Er ist ein viel zu guter Freund.“ „Manchmal verliebt man sich in seine beste Freunde“, meinte Sora abschließend, knipste das Licht der Nachttischlampe aus und war nach kurzer Zeit eingeschlafen. -TBC- sooo in 3 jahren kommt dann kapitel 9 ne? ^^ XDD Kapitel 9: Der siebente Tag: Böser Alkohol (Mimis Plan) ------------------------------------------------------- juhuuu ich habs geschafft, kapitel 7 ist fertig.. heute hat es mich mal gepackt. ich hab eine digimon-ff hier auf animexx gelesen und danach meine eigene story und dann wollte ich sie weiterschreiben. und jetzt ist zumindest das kapitel hier fertig :D vielen dank für über 100 kommentare und über 60 favos. tut mir wirklich leid, dass es immer so lange dauert, bis ein neues kapitel kommt, aber wie ihr seht, ich habe die story nciht vergessen! viel spaß beim lesen und danke dafür, ne? ;) Am Morgen war Sora die erste, die aufwachte. Es war erst halb neun. Zunächst versuchte sie, wieder einzuschlafen, hatte dabei aber wenig Erfolg. Nachdem sie zehn Minuten an die Zimmerdecke gestarrt und über den vorherigen Abend nachgedacht hatte, stand sie schließlich doch auf. Sie verließ das Schlafzimmer und betrat den Wohnbereich. Tai und Matt hatten die Plätze getauscht, sodass Tai nun unten auf dem ausgezogenen Teil des Bettes lag. Neben ihm auf dem Boden stand ein Eimer. Er lag alle Viere von sich gestreckt quer im Bett. Das Laken, was als Decke dienen sollte, lag am Fußende auf dem Boden. Seine Klamotten waren durcheinander auf einen Stuhl geschmissen worden. Er schnarchte ab und zu. Matt dagegen lag ruhig auf der Seite, der Wand zugedreht, seine Decke befand sich auf dem Bett. Seine Klamotten hingen fein säuberlich auf der Stuhllehne eines anderen Stuhls. Doch trotz der gewissenhaften Ordnung des Blonden sah der Wohnbereich aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen. Sora lächelte belustigt und schüttelte den Kopf. Von den beiden war also auch noch keiner wach. Was tun? Sie ging sich zuerst die Zähne putzen, danach zog sie sich ein Top und eine kurze Hose an und anschließend beschloss sie, so langsam die drei Tiefschlafenden aufzuwecken. Ehe die richtig wach waren, verging sowieso eine halbe Stunde. Sie zog die Vorhänge im Schlafzimmer auf und setzte sich auf Mimis Betthälfte. „Mimiiiiii“, sagte sie sanft und leise, legte eine Hand auf den Arm der Braunhaarigen und rüttelte sie leicht. Abermals hauchte sie ihren Namen. „Tai...“, kam es gebrechlich von Mimi. „Was?“ Sora sah sie überrascht an. „Hm?“ Mimi seufzte und öffnete die Augen. „Oh nein, ist wirklich schon wieder Morgen?“ Sie gähnte ausgiebig. „Hast du gerade ‚Tai’ gesagt?“, fragte Sora, ohne auf die Frage ihrer Freundin einzugehen. Zuerst sah Mimi irritiert drein. Dann sagte sie unvermittelt: „Ach so! Nein, ich hab nur gerade von gestern geträumt und davon, dass...“, sie ließ den Blick zur offenen Tür schweifen und senkte die Stimme, „... Tai mich küssen wollte.“ „Wollte er das denn?“ „Nein! Das hab ich nur so geträumt“, wehrte Mimi ab. „Glaube ich jedenfalls...“ Eine Weile schwieg Sora und stellte sich die Szene vor, wie Tai versuchte, Mimi zu küssen. Irgendwie ein seltsamer Gedanke. Dann sagte sie: „Sieh zu, dass du langsam wach wirst. Die werden mit dem Frühstück nicht auf uns warten.“ Sie stand auf und ging in den Wohnbereich. Zuerst marschierte sie zum Fenster, riss die Vorhänge beiseite und öffnete die Balkontür weit. Dann ging sie zu Tai, kniete neben ihn auf den Boden und rüttelte ihn leicht. „Taiiiii“, flötete sie sanft. Keine Reaktion. Sie rüttelte etwas doller an ihm und sagte seinen Namen etwas lauter. Noch immer keine Reaktion. Wenn Tai einmal schlief, dann tat er das wie ein Stein und war auch nicht wach zu kriegen, geschweige denn zum Aufstehen zu bewegen. Hier mussten härtere Maßnahmen ergriffen werden. Sora ging zu dem kleinen Kühlschrank, holte eine Dose Cola heraus und kniete sich wieder neben den Braunhaarigen. Sie schob sein blaues T-Shirt ein Stück hoch und legte ihm die kalte Dose auf den Bauch. Im nächsten Moment zuckte Matt zusammen und warf sich auf die andere Seite, um zu sehen, was den gellenden Schrei ausgelöst hatte. Tai war hochgeschnellt, machte ein Gesicht als hätte er soeben seine Familie an einem Strick von der Decke hängen sehen und hielt die Dose in der Hand. „Wach werden, Süßer“, grinste Sora, stand auf und ging zurück ins Mädchenschlafzimmer. „Sora, ich bring dich um!“, schrie Tai ihr hinterher. „Was hast du gemacht?“, fragte Mimi mit entsetztem Gesichtsausdruck, als Sora sich vor dem Spiegel im Schlafzimmer platziert hatte. „Och, ich hab ihm nur ein bisschen beim Aufwachen geholfen“, antwortete sie lächelnd und kämmte sich die Haare. Mimi lachte. „Es klang eher so, als hättest du ihn aufgespießt.“ „Ich glaube, so ähnlich hat es sich für ihn auch angefühlt“, stimmte die Rothaarige ihr zu. „Der braucht mal eine ordentliche Abreibung“, fand Mimi und setzte sich auf. Langsam kletterte sie aus dem Bett und streckte sich ausgiebig. Sie stand inmitten der Klamotten, die sie am vorigen Abend aus dem Schrank gewühlt und sich etwas für die Disko ausgesucht hatte. Als sie dann fertig gewesen war, hatte sie einfach alles vom Bett runter auf den Boden geschoben und mit dem Fuß etwas in eine Ecke gedrängt, damit sie nicht ganz so auffielen. In Sachen Unordnung übertraf sie sogar Tai fast. Sollten die beiden jemals zusammenwohnen, Sora würde sie sicherlich nie besuchen gehen, da sie ihr wahrscheinlich noch nicht einmal die Haustür öffnen könnten vor lauter Unordnung. Sora war gerade dabei, eine Portion Rührei in sich reinzuschaufeln, als die entscheidende Frage von Davis gestellt wurde. „Was machen wir heute?“ Die Freunde stoppten kurzzeitig ihr Mahl und sahen sich ratlos an. „So langsam wird der Strand langweilig“, nörgelte Davis weiter. „Du musst ja nicht mitkommen“, erwiderte Yolei mürrisch, woraufhin Davis ihr die Zunge rausstreckte. „Ich weiß was. Zwei oder drei von uns gehen heute den Tag durch den Ort und suchen Möglichkeiten, was man tagsüber machen kann und der Rest geht einfach wieder zum Strand oder zum Pool“, schlug Kari vor. Allgemeine Zustimmung. „Okay, dann machen Kari und ich das“, meldete sich nun T.K. und lächelte der Braunhaarigen über den Tisch zu. „Ich komme mit“, sagte Davis sofort, der den seiner Meinung nach zu liebevollen Blickkontakt der beiden 13-jährigen grollend mit angesehen hatte. Der Rest der Truppe rollte nur mit den Augen. So ging es nach dem Frühstück zurück auf die Zimmer. Sora und Mimi hatten beschlossen, sich einen netten Tag am Pool zu machen. „Das Salzwasser brennt so in den Augen und im Hals, wenn man es schluckt“, hatte sich Mimi beschwert. „Du sollst es ja auch nicht trinken“, war es lachend von Sora gekommen, woraufhin diese sich einen Stoß in die Rippen von der Brünetten eingefangen hatte. „Was wollt ihr machen?“, fragte Sora an Matt gewandt. „Oh, wir werden ans Meer gehen“, antwortete er sein Strandtuch in die Tasche stopfend. „Und ich werde darauf achten, dass Tai seinen Rausch richtig ausschläft“, fügte er noch grinsend hinzu, was Tai mit einem kräftigen Tritt auf den Fuß des Blonden bestrafte. „Zwischendurch kommen wir natürlich mal bei euch vorbei, um zu sehen, ob Mimi noch lebt oder es sogar im Pool schafft, zu weit rauszuschwimmen“, grinste dieser. „Und wie soll das deiner Meinung nach funktionieren?“, fragte Mimi giftig. Sie war sichtlich erzürnt über die Tatsache, dass Tai sie noch immer mit ihrer Aktion vom ersten Tag aufzog. „Man weiß ja nie, was DU alles möglich machen kannst“, antwortete Tai breit lächelnd. Dies konnte man ebenso gut positiv auffassen und Sora war sich fast ganz sicher, dass Tai es auch so gemeint hatte. Mimi jedoch sah das ganz offensichtlich anders. Sie warf nur ihr langes Haar mit einer Kopfbewegung zurück und stolzierte beleidigt ins Schlafzimmer, um sich ihren Bikini anzuziehen. Sora nahm sich ihren vom Balkon und folgte ihrer Freundin. Doch gerade, als sie das Schlafzimmer betreten wollte, kam Mimi schon wieder an ihr vorbeigestürmt. „Tai!“, krakelte sie. „Wo ist mein Bikini, den du weggenommen hast?“ Der Braunhaarige sah sie nur verständnislos an und zog eine Augenbraue hoch. „Wie bitte?“ „Jetzt tu nicht so!“, stöhnte Mimi ungeduldig. „Rück ihn raus!“ „Welchen meinst du denn?“, gab Tai im gleichen Tonfall zurück. „Den pinken mit den Blümchen drauf!“ „Den pinken mit den Blümchen drauf!“, ahmte Tai sie nach. „Was sollte ich denn mit deinem Bikini anfangen?“ „Das weiß ich doch nicht! Gestern sagtest du, du hättest...“ „Mimi“, unterbrach Tai sie ruhig, als spräche er mit einem kleinen Kind. „Das hab ich nur so gesagt, um dich zu ärgern.“ Er klopfte ihr sachte mit einer Hand gegen die Stirn. „Lügner!“, rief Mimi empört. „Ich glaube dir kein Wort. Das kannst du deiner Oma erzählen.“ „Sag mal, für wie pervers hältst du mich eigentlich, dass ich es nötig hätte, deinen Bikini zu klauen?!“ „Ich will gar nicht wissen, wofür...“ „Meinst du den hier?“ Als Mimi pink mit Blümchen erwähnt hatte, war in Soras Kopf eine Lampe an gegangen. So etwas in der Art hatte sie doch unterm Bett gesehen. Sie war zum Bett gelaufen, hatte den gesuchten Bikini hervorgefischt und hielt ihn nun vor Mimis errötendes Gesicht. „Ähm...“, sagte diese zögernd und schluckte. „Der lag unterm Bett“, berichtete Sora und sah ihre Freundin schief an. Schweigen. Dann legte Tai los. „Ach und ich soll deinen verdammten Bikini haben, ja? Du machst mich für deine eigene Schlampigkeit verantwortlich und bezeichnest mich auch noch als Lügner!“ Mimi presste die Lippen zusammen, verengte die Augen zu Schlitzen und setzte gerade zu einer mit Sicherheit nicht unbedingt freundlichen Antwort an, als Sora dazwischenfunkte. „Okay, das reicht! Ruhe jetzt!“ Sie warf den Bikini beiseite, ergriff mit der freigewordenen Hand Mimis und mit der anderen Tais. Sie führte die Hände der beiden zusammen und trat einen Schritt zurück. „So und nun vertragt euch wieder.“ Zuerst sahen beide noch ein wenig mürrisch drein. Dann sahen sie einander schüchtern an, lächelten verlegen und wurden rot. „And IIIIIIIIIIIIIIIIHIIIIIIIIII will always love youuuuuuuuu“, sang Matt, der bis zu diesem Moment nur auf der Couch gesessen und beobachtet hatte, übertrieben und machte ein dramatisches Gesicht. Tai warf ein auf dem Boden liegendes T-Shirt nach ihm und stieg dann in das Gelächter der anderen ein. „Hach“, seufzte Mimi glücklich und lehnte sich auf ihrer Liege zurück. „Sora, ich muss dir mal was sagen.“ Die beiden Mädchen lagen nebeneinander auf ihren Liegen unter einer Palme und genossen die Wärme. Vom Gekreische der Kinder, die im Pool herumplanschten und sich gegenseitig immer wieder ins Wasser schubsten, ließen sie sich nicht im Geringsten stören. „Ich finde es toll, mit dir mal alleine einen Tag am Pool zu verbringen. Das ist viel ruhiger und gemütlicher als immer mit allen am Strand.“ Sora sah sie etwas überrascht an, aber ehe sie irgendwas erwidern konnte, war Mimi schon aufgesprungen. „Ich gehe uns mal ’nen Cocktail holen. Du bist eingeladen.“ Und damit war sie weg. „Sie sieht toll aus in diesem Bikini.“ Sora schob ihre Sonnenbrille ein Stück hoch und erblickte Izzy, der sich auf Mimis Liege niederließ und der Brünetten nachsah. So viel zum Thema alleine mit Sora. „Wo kommst du denn her?“, fragte Sora sich ein wenig aufsetzend. „Vom Strand. Ich wollte nur schnell noch Sonnencreme holen“, antwortete er. „Ihr seid übrigens die einzigen, die am Pool liegen. „Das ist gut so“, meinte Sora grinsend. „Wir brauchen mal ein bisschen Zeit für uns.“ Izzy nickte und sah wieder zu Mimi, die an der Poolbar stand. „An dem Mädchen stimmt einfach alles“, seufzte er traurig. „Findest du nicht auch?“ „Izzy, falls es dir noch nicht aufgefallen ist, ich bin ein Mädchen, wie sie auch, und heterosexuell. Aber wie wär’s, wenn du ihr ein bisschen... zeigst, was du für sie empfindest?“ „Wie soll ich das denn machen?“ Er winkte ab und stützte den Kopf auf die Hände. „Schau sie dir an und dann schau mich an.“ Allmählich kam sich Sora vor wie eine Beziehungsberaterin. Dabei hatte sie doch in diesem Bereich ihre eigenen Probleme. „Sei einfach nett zu ihr“, antwortete sie nur. Irgendwie tat Izzy ihr ja Leid, aber sie wusste nicht, wie sie ihm helfen sollte. Da kam Mimi mit zwei großen Cocktails zurück. Einer war rosarot und der andere leuchtend orange, passend zu den Bikinis der beiden Mädchen. Beide Gläser waren am Rand reich verziert mit Melonen- und Ananasscheiben, Erdbeeren, Sternfrucht und bunten Strohhalmen. Sora bekam wie erwartet den orangenen Cocktail. „Oh, hey Izzy“, begrüßte Mimi den Rothaarigen und drängte ihn ein wenig zur Seite, um sich neben ihn auf die Liege zu setzen. Anschließend erzählte sie Sora von irgendeinem niedlichen Kellner, der sie die ganze Zeit angesehen hatte. Als das Gespräch dann von besagtem Kellner überschwankte zu Getränken, Klamotten und schließlich Unterwäsche, suchte Izzy mit einem „Tz, Mädchen“ das Weite. „Was hältst du eigentlich von Izzy?“, fragte Sora grinsend. „Na ja, er ist ein guter Kumpel“, antwortete die Braunhaarige und machte sich auf ihrer Liege wieder lang. „Warum fragst du?“ Sora kicherte. „Ich glaub, der mag dich ziemlich doll.“ Mimis Augen wurden so groß wie Untertassen. „Wie kommst du denn darauf?“ Sora holte tief Luft. „Er schwärmt dauernd von dir und hat mich auch schon gefragt, wie er sich an dich ranmachen kann.“ Eine Weile sah Mimi die Rothaarige schweigend an. Dann musste sie lachen und fasste sich an den Kopf. Somit war dieses Gespräch für sie beendet und sie lehnte sich zurück und schlürfte ihren Cocktail. „Wie geht’s dir eigentlich wegen dieser Sache mit Matt?“ „Ganz gut. Er macht mir ja keine Hoffnungen mehr und wir verstehen uns wieder gut.“ Mimi schwieg eine Weile, dann schien ihr eine Idee gekommen zu sein. „Weißt du was? Wir spielen diese Minami einfach aus. Du schmeißt dich richtig an Matt ran, indem du dich nicht an ihn ranschmeißt!“ ... „Was?“ Da war Sora verständlicherweise nicht ganz mitgekommen. „Na das ist doch ganz einfach“, sagte Mimi, als wäre es das Selbstverständlichste der Welt. „Jungs sind seltsam. Sie brauchen eine Herausforderung, weißt du? Wenn du ständig an Matt hängst und ihm schöne Augen machst...“ „Aber das tu ich doch gar nicht!“ „... bist du keine Herausforderung, sondern leichte Beute.“ „Ich glaube nicht, dass er mich als seine Beute ansieht.“ „Andererseits darfst du aber auch nicht komplett abweisend sein, sonst gibt er dich auf, weil er denkt, er hätte bei dir sowieso keine Chance.“ „Wie soll man denn da das Mittelmaß finden?“ „Das ist gar nicht so schwer. Wenn er Annäherungsversuche startet, dann geh darauf ein, aber nicht zu sehr. Mach selber keine Annäherungsversuche. Und kleb bloß nicht an ihm!“ „Ich hab dir doch eben schon gesagt, dass ich nicht an ihm klebe!“ „Schon gut, ich wollte es dir nur noch mal sagen.“ „Ich weiß überhaupt nicht, wie ich das machen soll“, seufzte Sora missmutig. „Und genau dafür bin ich da“, sagte Mimi aufmunternd und legte beruhigend eine Hand auf den Unterarm ihrer Freundin. „Ist doch klar, dass ich dir helfe. Und ich werde unsere liebe Freundin von Matt fernhalten.“ Sora lächelte. Mimi auf seiner Seite zu wissen, verlieh einem gleich um einiges mehr Sicherheit. Gegen um drei Uhr beschlossen die beiden Mädchen, eine Pizza essen zu gehen, da ihnen allmählich der Magen knurrte. Sie ergriffen ihre Portemonnaies, ließen ihre Badetücher auf den Liegen zurück und setzten sich gegenüber an einen der Holztische mit vier Stühlen. Gerade hatte Mimi die Speisekarte aufgeschlagen, als schon ein Kellner neben ihnen stand. Die Brünette hob den Kopf, um den Kellner anzusehen und warf sogleich ihrer Freundin einen vielsagenden Blick zu. Sora betrachtete ebenfalls den Kellner. Er schien jener zu sein, den Mimi so niedlich fand. „Ich hätte gern eine Cola“, bestellte Mimi und setzte ihr süßestes Lächeln auf. „Zwei“, sagte Sora, Zeige- und Mittelfinger hebend. Der junge Mann nickte freundlich und entfernte sich wieder. „Das war er“, meinte Mimi aufgeregt. „Ist er nicht niedlich?“ „Na ja, ich steh mehr auf blond“, erwiderte Sora schulterzuckend. „Stimmt ja“, kicherte Mimi. „Oh, wir kriegen Besuch.“ Sora, die mit dem Rücken zu Pool und Eingang saß, drehte sich auf ihrem Stuhl um. Yolei kam auf sie zu, klatschnass und mit einem Badetuch um den Schultern. „Na ihr Süßen?“, begrüßte sie die beiden Mädchen. „Darf ich mich zu euch setzen?“ „Klar“, antwortete Sora und zog den Stuhl neben sich ein Stück zurück, damit Yolei sich setzen konnte. „Ich hab keine Lust mehr mit den Jungs alleine am Strand“, nörgelte sie und wrang sich die Haare aus. „Die sind nur dabei, sich gegenseitig mit Schlamm zu bewerfen und solche ‚Späße’ zu machen, wie: Wer kann am längsten unter Wasser bleiben? Ich sag euch, Tai war so stur und wollte nicht aufgeben. Den mussten sie wieder hoch holen, weil er bewusstlos geworden ist.“ Sora und Mimi sahen sich mit großen Augen an und prusteten dann gleichzeitig los. „Das ist so typisch für Tai, sein Sturkopf bringt ihn irgendwann noch ins Grab“, lachte Sora. „Sowas Kindisches“, stimmte Mimi ihr kopfschüttelnd zu. Yolei seufzte nur und griff nach der Speisekarte. Kurz darauf kam der Kellner mit den zwei Colas zurück. „Ich hätte auch gerne noch eine Cola“, bestellte sie. „Und eine Pizza Hawaii.“ Auch Mimi und Sora bestellten noch jede eine Pizza und der Kellner verschwand wieder. „Der ist ja niedlich“, stellte Yolei grinsend fest. Sora kicherte. „Findet Mimi auch.“ „Ob wohl Davis, Kari und T.K. schon was gefunden haben?“, fragte Mimi, ohne auf die beiden einzugehen. „Ach, bestimmt. Kari und T.K. können so was gut und von Davis lassen die sich ja sowieso nicht irritieren“, meinte Yolei abwinkend. „Gott sei Dank.“ Sora musste sich vorstellen, wie Davis die ganze Zeit versuchte, sich an Kari ranzumachen und sich möglichst immer zwischen sie und den Blonden zu drängeln. Dabei hatten die beiden nicht einmal etwas zusammen, sondern waren beste Freunde. Die drei Mädchen plauderten noch fröhlich und lachten viel, bis nach einer halben Stunde ihre Pizza kam. Der niedliche Kellner hatte Mimi unauffällig einen Zettel zugeschoben. Mit etwas verwirrter Miene hielt diese den Zettel in der Hand und schaute zu Sora. „Falt ihn mal auseinander“, forderte Yolei, den Blick auf den Zettel gerichtet. Mimi tat wie ihr gehießen. „Oh, da steht was! Was Englisches...“ Sie starrte eine Weile mit gerunzelter Stirn auf den Zettel, während Sora und Yolei sie gespannt ansahen. „Er will heute Abend mit mir ausgehen!“, stieß sie dann mit großen Augen hervor. „Uh“, quietschten die anderen beiden Mädchen gleichzeitig und etwas zu laut, sodass sich sämtliche Leute an den Nachbartischen zu ihnen umdrehten. „Triff dich mit ihm!“, rief Yolei. „Natürlich mach ich das“, sagte Mimi strahlend. „Oh man ich bin jetzt schon aufgeregt. Sora, du musst mir dann unbedingt helfen! Ich weiß nicht, was ich anziehen soll.“ „Das niedliche lila Kleid“, antwortete die Angesprochene sofort. „Ach, das hatte ich doch letztens schon an“, sagte Mimi abwinkend. „Wie wäre es mit diesem süßen blauen Flatterrock?“, schlug Yolei mit glänzenden Augen vor. „Hm“, machte Mimi. „Ja das wäre vielleicht eine gute Idee. Aber was dazu?“ Und so schweifte das Gespräch ab und pizzaschmatzend wurde Mimis gesamtes Outfit für den Abend gründlich ausdiskutiert mit allen Vor- und Nachteilen. „Und was habt ihr heute Abend vor?“, fragte Mimi und schob sich das letzte große Stück ihrer Salamipizza in den Mund. „Hm, ich denke, ich werde irgendetwas mit T.K. und Kari machen, vielleicht durch die Stadt bummeln oder so was“, überlegte Yolei schulterzuckend. „Ich denke, ich werde was mit Tai und Matt zusammen machen, vorausgesetzt, Matt macht nichts mit der Sumpfkuh zusammen“, antwortete Sora und aß ebenfalls ihr letztes Stück Pizza. „Man, bin ich voll, jetzt brauch ich erst mal einen Verdauungsschlaf.“ Die drei Mädchen bezahlten ihr Mittagessen und Yolei machte sich auf den Weg zurück an den Strand. Sora und Mimi legten sich wieder auf ihre Liegen unter den Palmen am Pool. „Dieser Urlaub ist echt das Paradies. Etwas Besseres hätte uns nicht passieren können“, schwärmte Mimi und schloss die Augen. „Auf jeden Fall“, stimmte Sora schläfrig zu. „Mal schauen, was hier noch so alles passiert.“ Als Sora von Mimi geweckt wurde, stand die Sonne bereits tief und der Pool hatte sich weitestgehend geleert. Es musste schon später Nachmittag sein. „Sora, lass uns hoch ins Zimmer gehen. Die anderen sind bestimmt schon alle drin“, sagte Mimi und erhob sich von ihrer Liege. „Wie spät ist es denn?“, fragte Sora verschlafen und rieb sich die Augen. Mimi kramte ihr Handy aus ihrer Tasche. „Schon fast sechs.“ „Ach herrje!“ Sora sammelte ihr Zeug zusammen und die beiden Mädchen machten sich auf den Weg in ihr Apartment. Tai und Matt saßen frisch geduscht auf der Couch und sahen fern. Es lief irgendein Musiksender. „Na, wieder ausgenüchtert?“, fragte Sora grinsend an Tai gewandt. „Geht so“, murmelte dieser. „Er hat sich nur noch fünf mal übergeben“, scherzte Matt, woraufhin Tai die Fernbedienung ergriff und wegschaltete. „Schalt sofort zurück!“, rief Matt aufgebracht und warf sich auf seinen Freund neben ihm, um diesem die Fernbedienung wegzureißen. Tai sprang auf und hüpfte lachend durch das gesamte Wohnzimmer, während Matt ihn wütend verfolgte. Sora und Mimi sahen sich nur stirnrunzelnd an und verschwanden in ihrem Schlafzimmer. Während die beiden nacheinander duschten, verging über eine Stunde und die Jungs wurden ungeduldig. „Kommt schon, ich hab Hunger“, murrte Tai und hämmerte gegen die Schlafzimmertür. „Hör gefälligst auf, die Einrichtung kaputt zu machen!“, rief Mimi ihm von drinnen zu. Endlich kamen Sora und Mimi aus dem Schlafzimmer und die vier Jugendlichen machten sich auf den Weg zum Speisesaal. Währenddessen trafen sie auch die anderen beiden Gruppen. Als endlich alle am Tisch saßen und ihre Teller mehr oder weniger voll beladen hatten mit Pommes frites, Hackfleisch, Fisch, Reispfanne und anderen Leckereien, erzählten T.K., Davis und Kari, was sie über den Tag herausgefunden hatten. „Also was uns am meisten zugesagt hat, ist das Inselfest morgen. Es findet in einem anderen Ort statt, aber es gibt von hier aus einen Bus dorthin“, berichtete T.K. „Das klingt super!“, fand Yolei mit leuchtenden Augen. „Wie kann man sich denn dieses Inselfest vorstellen?“, fragte Joe. „Na so ähnlich wie einen Jahrmarkt“, antwortete Davis. „Es gibt Karussells, viele Stände und Wettbewerbe. Außerdem gibt’s dort eine Delfinshow“, fügte Kari strahlend hinzu. „Delfine!“, quietschte Mimi vergnügt. „Darf man auch mit ihnen schwimmen?“ „Wenn du den dazugehörigen Betreuer betörst, bestimmt“, stichelte Tai sie, worauf er einen grimmigen Blick ihrerseits bekam und Gelächter von den anderen. „Dann wird das morgen ein langer Tag. Vielleicht sollten wir heute alle ein bisschen eher schlafen gehen“, meinte Cody. „Für einige von uns war auch die vergangene Nacht sehr lang, nicht wahr, Tai?“, sagte Sora mit einem schelmischen Grinsen in Tais Richtung. Nun war er es, der grimmig drein schaute und Mimi streckte ihm die Zunge raus. Nach dem Abendessen fühlte Sora sich sehr vollgefressen. Sie ließ sich mit den beiden Jungs auf die Couch fallen, während Mimi im Bad verschwand und sich für ihr Date mit dem süßen Kellner fertig machte. Eine halbe Stunde später verschwand sie mit einem fröhlichen „Bis heut Nacht“ und knallte die Tür hinter sich zu. „Wo geht sie hin?“, fragte Tai verwirrt. „Ach, sie hat nur ein Date“, antwortete Sora kurz angebunden. Mit Absicht hatte sie ihre Antwort so formuliert, da sie Tais Reaktion testen wollte. „Sie hat ein Date? Sie?“ Tais Augen waren so groß wie Untertassen, sein Blick war fassungslos. „Mit wem denn?“ Nun wandte auch Matt sich von der immer noch laufenden Musiksendung ab und interessierte sich für das Gespräch seiner beiden Freunde. „Mit einem Kellner“, antwortete Sora bestimmt. „Aus unserem Hotel.“ „Ist nicht wahr“, stammelte Tai. „Warum erzählt sie sowas nicht?“ „Tai, wenn ich's nicht besser wüsste, würde ich sagen, du wärst jetzt lieber an der Stelle des Kellners.“ Sora sah ihren verblüfften Freund verschmitzt an. „So ein Quatsch. Ich werde mich doch dafür interessieren dürfen, was meine gute Freundin Mimi so treibt“, protestierte er. „Wo haben sie sich verabredet?“ Keine Zweifel. Er war eifersüchtig. Oder zumindest passte ihm dieses Date nicht. „Weiß ich nicht“, antwortete Sora schulterzuckend. „Tai, jetzt lass sie doch einfach eine Verabredung haben und mach dir keinen Kopf darum. Vielleicht erzählt sie uns ja noch, was sie mit ihm wo gemacht hat“, versuchte Matt seinen Freund zu besänftigen. Dieser wurde ganz still und blickte nachdenklich den Fernseher an. Die drei verbrachten ihren restlichen Abend damit, auf dem Balkon Poker zu spielen und Bier zu trinken. Allerdings war Tai während dieser gesamten Zeit sehr unkonzentriert. Immer wieder sah er hinunter auf die Promenade, wahrscheinlich in der Hoffnung, Mimi und ihren Kellner zu sehen. Doch scheinbar tauchten sie nirgendwo auf. „So Tai ist dran mit geben“, sagte Sora und hielt ihm den Kartenstapel unter die Nase. Doch der reagierte nicht und war mit den Gedanken ganz woanders. „Tai!“, rief Sora und warf ihm den Kartenstapel an den Kopf, sodass die ganzen Karten alle einzeln auf ihn und den Boden segelten. „Oh, entschuldigt. Man Sora, was machst du denn hier?“ Brummend sammelte er die Karten auf. „Ich wollte dich bloß aus deinen Gedanken reißen. Was ist los mit dir? Bist du etwa wirklich eifersüchtig?“ „Nein, bin ich nicht“, antwortete Tai energisch. „Ich hab nur Angst, dass es so einer ist wie gestern, der sie einfach angrabscht und sonst was mit ihr macht.“ „Aber wenn sie es selbst so will, dann geht uns das überhaupt nichts an“, erwiderte Matt. „Auch, wenn dir das wahrscheinlich nicht passt.“ „Ach hört auf so einen Blödsinn zu reden. Soll sie doch machen, was sie will.“ Mimis Rückkehr riss Sora mitten in der Nacht aus ihrem wohl verdienten Schlaf. „Sora, wach auf! Jetzt mach schon! Ich muss es dir doch erzählen!“, flüsterte Mimi und rüttelte ihre Freundin relativ unsanft. „Mimi, weißt du eigentlich, wie spät es ist?“, fragte Sora gähnend und setzte sich langsam auf. „Nun erzähl schon, wie war's denn?“ „Eigentlich war es ganz nett. Er hat mich auf einen Eiskaffee eingeladen, wir sind spazieren gegangen und haben uns unterhalten“, erzählte Mimi. „Und deswegen musstest du mich jetzt wecken?“ Sora gähnte wieder und wollte sich schon wieder hinlegen. „Ich bin doch noch lange nicht fertig!“, erwiderte Mimi ungeduldig. „Wie heißt er überhaupt?“ „Paolo. Süß, oder?“ „Na ich weißt nicht“, murmelte Sora. „Jetzt hör halt zu! Also jedenfalls wäre er wirklich ein toller Typ gewesen, wenn er nicht ein totaler Aufreißer wäre. Jedes Mädchen aus dem Hotel, das ihm einigermaßen gefällt, baggert er an und schleppt sie schließlich ab. Und am nächsten Morgen ist er weg und meldet sich nie wieder bei ihr. Wenn sie ihn dann darauf anspricht, tut er so, als hätte er nie etwas mit ihr gehabt. Kannst du dir das vorstellen, dass ich mich fast von so einem hätte verarschen lassen? Diese charmante Art war ja wirklich süß, aber wenn man erst mal weiß, wie er wirklich ist...“ „Woher weißt du das alles?“, unterbrach Sora sie irritiert. „Oh... äh... bitte hass mich jetzt nicht dafür“, stammelte Mimi mit einem schuldbewusstem Blick. „Von Minami.“ „Minami?!“, rief Sora laut. „Die Sumpfkuh Minami?“ „Pscht, sei doch nicht so laut!“, zischte Mimi. „Warum redest du mit ihr über sowas?“, fragte Sora anklagend. Sie konnte es nicht fassen. Mimi, die Verräterin. „Wollte ich ja gar nicht!“, verteidigte Mimi sich. „Wir sind ihr auf der Promenade begegnet. Da hat sie mich freundlich gegrüßt und mich in ein Gespräch verwickelt und mich mit aufs Klo gezerrt und da hat sie mir das alles erzählt.“ „Und woher will die das wissen?“ „Na rate doch mal!“ „Sie ist auf ihn reingefallen? Ha, das geschieht ihr recht!“ Sora konnte ihre Schadenfreude nicht verbergen. „Schade, dass ihr das offenbar keine Lehre war.“ „Aber da sieht man mal, dass sie eigentlich ganz nett sein kann“, meinte Mimi und fügte bei Soras Blick noch schnell ein „manchmal... wenn sie will... meistens nicht“ hinzu. Kapitel 10: Der achte Tag: Auf dem Inselfest (Sex on the Beach) --------------------------------------------------------------- Lang hat's gedauert, aber es ist vollbracht. Tut mir Leid, dass ich immer so lange brauche. Gestern hat's wieder gefunkt zwischen meiner Fic und mir