Wenn Sonnenlicht auf Mondlicht trifft von Andoria ================================================================================ Kapitel 4: Treffen mit alten Bekannten -------------------------------------- Kurz nach Sonnenuntergang stand sie, also auf dem Balkon von Dr. Dian Connors. Leise klopfte sie an die Fensterscheibe, worauf die farbige Frau zusammenfuhr und von ihren Büchern aufsah. Langsam erhob sie sich, blickte Deriadenima durch die Glasscheibe der Balkontür an. Der Vampir musste über die Gedanken, der Ärztin lächeln. "Du sollst meine Gedanken nicht lesen" grummelte sie Menschenfrau als sie die Tür öffnete. Deria nickte. Es geschah höchst selten, dass sie das tat, denn es war ihr, genau wie die Hypnose, eine verhasste Gabe, aus ein und demselben Grund "Verzeih mir, war nicht absichtlich" entschuldigte sich der Vampir. Ihr Gegenüber nickte und schloss die Tür. "Du bist also doch gekommen. Willst du dich doch bei ihm Entschuldigen?" Der Vampir schüttelte energisch den Kopf. "Nein. Nicht wirklich. Aber du hast gesagt ich soll kommen, wenn das mit meinen Augen nicht besser wird. Irgendetwas damit stimmt nicht. Aber selbst wenn ich nicht vorhab mich bei ihm zu entschuldigen, kann ich doch wenigstens nachfragen, wies ihm geht, oder?" Dian nickte. "Besser. Er ist noch etwas wackelig auf den Beinen, aber das gibt sich auch noch. Fieber hat er auf jeden fall keines mehr und ich denke er wird keine Andenken an euer kleines Treffen behalten, als deine Bissspuren". Während sie das sagte, holte sie eine kleine Taschenlampe aus ihrer Tasche. "Aber jetzt zu dir. Was ist mit deinen Augen? Brennen sie noch, oder ist da sonst noch etwas?"stellte sie die Fragen. "Es ist seltsam aber ich hab das Gefühl, dass ich in der Ferne nicht mehr so scharf sehe, wie sonst." erklärte Deriadenima. Dianes Gesicht war wie ein Buch. Man konnte darin wunderbar lesen, was sie dachte. Aber die Überraschung, die ihr, als sie Deriadenima in die Augen sah, ins Gesicht geschrieben stand war auch zu deutlich. "Deine Augen waren doch sonst immer schwarz oder Vampirmädchen" Deriadenima mochte diesen Ausdruck zwar nicht, aber sie nickte perplex. Dian drückte ihr einen Spiegel in die Hand. Es ist schließlich nur ein Gerücht, dass Vampire kein Spiegelbild haben. Der Vampir sah sofort was die Frau ihr sagen wollte. Ihre Augen waren zwar immer noch dunkel, aber eindeutig blau. Nicht mehr schwarz."Das kann nicht sein. Das ist doch nicht möglich!" Zwei dunkelblaue Iriden sahen sie verwundert an. "Wie damals! Damals als ich noch ein Mensch war" flüsterte sie fassungslos. Dieser Mensch wurde ihr immer unheimlicher. Denn es musst mit ihm zu tun haben. Sie konnte sich nur zu genau daran erinnern, dass er sie gefragt hatte, ob ihre Augen von Natur aus schwarz waren. "Ich glaube ich werde meinen Gast noch mal genau unter die Lupe nehmen. Nicht nur, dass dein Biss bei ihm zu eine seltsamen Reaktion geführt hat, bei dir ist es offensichtlich genauso" stellte Dian fest. "Er ist eindeutig kein normaler Mensch" bestätigte Deria und versuchte noch immer, ihr Überraschung über ihre Entdeckung zu verdauen. Sie war so am Grübeln, dass sie gar nicht bemerkte, dass Dr. Connors das Zimmer verließ. Das Fluchen, der Ärztin bekam sie allerdings dann wieder mit. "Verdammt! Er ist spazieren gegangen" Deriadenima stand senkrecht. "Ich glaube nicht, das dieses... was auch immer mich gezwungen hat, ihn zu beißen, nur bei mir wirkt" sagte sie. Folglich war er in Gefahr. Ohne weiter zu überlegen, war sie mit diesen Worten bei der Balkontür, riss sie auf, war in der nächsten Sekunde über die Balkonbrüstung. Hart landete sie auf dem Pflaster 4 Stockwerke weiter unten. Verdammt das wurde langsam zur Angewohnheit. Suchend richtete sie sich auf, blickte sich um. Sie konnte ihn nur riechen. Pech das sie hatte, war heute auch noch Vollmond. Die meisten Vampire waren bei Vollmond hyperaktiv. Seinem Geruch folgend rannte sie los. Er konnte ja noch nicht allzu weit weg sein. Sie folgte seiner Spur hinaus aus der Wohnanlage, auf die Straße. Kurz verlor sie seine Fährte als mehrer Lastwagen mit Lebensmitteln an ihr vorbeidüsten. Angewidert rümpfte sie die Nase. Dieser Geruch war so penetrant intensiv. Sie schloss die Augen. In der Ferne hörte sie Schritte, Klirren, Rufe, Rascheln so viele Geräusche durcheinander. Zu viele Dinge. Dann ein Lachen. Aber ein Lachen, dass ihr die Nackenhaare aufstellte. Sie rannte los. Nicht ausgerechnet du, dachte sie im ersten Moment, dann meldete sich ihr Galgenhumor. "Na ja ich hatte eh noch eine Rechnung mit dir offen"murmelte sie. Zu dumm das sie ihr Schwert nicht dabei hatte. Das Lachen gehörte zu Geridien. Ein alter Bekannter von ihr und natürlich auch ein Vampir. Hoffentlich kam sie nicht zu spät. So schnell sie konnte rannte sie in die Richtung aus der das Lachen kam. Schneller als es ein Menschenaugen es erfassen konnte. Es konnte nicht mehr weit sein. Nein! Jetzt hatte sie ihn entdeckt. Ihr Blondschopf von gestern, wurde von drei Handlangern Geridiens gerade in die Mangel genommen. Er hielt sich bemerkenswert gut. Obwohl unbewaffnet, hatte er bereits einen bewusstlos geschlagen. Aber lange würde er sich nicht gegen die drei Anderen, Bewaffneten halten können. Denn erstens war er noch geschwächt und zweitens waren diese Handlanger keine normalen Menschen. Sie waren zwar alle frisch verwandelte Vampire und deswegen nur geringfügig stärker, aber dennoch stärker als jeder normaler Mensch. Der erste drang mit einem Messer auf ihn ein. Mit einem geschickten Griff packte der Angegriffene den Arm des Angreifers und beförderte ihn mit einem Schulterwurf auf den Boden, als auch schon der nächste auf ihn zurannte. "Haltet ein" laut hallte ihr Stimme durch die finstere enge Gasse. Die Gestalten zuckten zusammen. Wichen eine Schritt zurück. Sie spürten die Präsents des Vampirs der weitaus stärker war als sie. Suchend blickten sie sich um. Suchten ihren Meister. Eine zweifarbige Katze die gerade noch in einer Mülltonne gescharrt hatte, fauchte laut. Dann trat Geridien aus dem Schatten in das Licht der schwach leuchtenden Straßenlaterne. "Meine Göttin der Nacht. Wie komme ich zu der Ehre" Geridien verneigte sich mit einer gezierten Handbewegung. "Geridien theatralisch wie immer" erwiderte der weibliche Vampir geringschätzig. Ihr Gegenüber lachte " Wenn ich dich sehe, immer! Zu dir passt Theatralik perfekt Deriadenima" "Und was passt zu dir? Lass mich überlegen... Sadist!? Spielst du immer noch mit deiner Beute, bevor du sie erlegst. Oh ich sehe schon. Du hast jetzt deine Speichellecker die das für dich machen" erwiderte sie verächtlich. "Du bist so schrecklich spießig das einem jeder Spaß vergehen kann." erwiederte der Andere affektiert. Dann musterte er sie. Sie wusste was er suchte. "Was willst du tun, wenn ich Lust hab, noch ein bisschen mit ihm weiterzuspielen. Wie ich sehe, hast du dein Schwert nicht dabei. Willst du mich mit bloßen Händen umbringen, Schätzchen" Deriadenima lächelte "Ich könnte es immerhin versuchen, oder?" Geridien zog erstaunt die Brauen zusammen. "Das ist jetzt nicht dein ernst, oder. Also ich bin ja etwas jünger als du, aber dass heißt nicht viel."Und damit hatte er leider Recht. Wenn es zu einem Kampf kam war er ihr überlegen, denn im Gegensatz zu ihr war er bewaffnet. Deria sah schon, sie musste sich dringend etwas anderes einfallen lassen. Mit Aggressivität kam sie heute nicht weit. Egal ob sie diesen Vampir hasste oder nicht. Mit ein paar schneller Schritten, stand sie neben dem anderen Kind der Nacht. Er war fast einen Kopf größer als sie, hatte braune Haare die an den Schläfen leicht grau meliert waren. Schlank, fast hager war er, aber das täuschte. Er war stärker, als man es vermutete. "Siehst du die Male an seinem Hals" zischte sie so leise, dass nur er sie verstehen konnte. Der andere nickte. "Er gehört mir" stellte sie klar. Geridien lachte. "Erzähl mir alles, aber das nicht Deriadenima" lachte er höhnisch. "Frag ihn doch." war ihre Antwort. Auf eine Handbewegung von Geridien hin, griffen die drei Frischen, den Blondschopf gemeinsam an und hielten ihn fest. So sehr er sich auch sträubte, ihr griff war unerbittlich. Geridien trat auf ihn zu packte sein Hals. Er betrachtete einen kurzen Moment die Bissspuren. Dann sah er dem Blonden sekundenlang in die Augen. Er las die Gedanken des Blonden, wie andre ein Buch lesen. Plötzlich war der den Kopf in den Nacken und lachte. Sein Lachen hallte laut die einsame, enge Gasse entlang. "Du hast recht meine Schöne" Er gab seinen Schergen den Befehl in loszulassen. "Deine Beute meine Liebe" erwiderte er sarkastisch. "Wer hätte gedacht, dass der Tag kommt an dem ich das hier noch erlebe. Bon Appetit! Lachte er, winkte und verschwand mit seinem Anhang in der Nacht. Ihr Blondschopf ging in die Knie, hielt sich den Kopf und stöhnte. Kein Wunder. Geridiens Art Gedanken zu lesen, war schmerzhaft für die Opfer, im Gegensatz zu ihrer. Deriadenima stand vor ihm und betrachtete ihn unschlüssig. Misstauen sprach aus seinem Blick, als er den Kopf hob und sie ansah. Langsam richtete er sich auf. Kampfgeist spiegelte sich in seinem Blick. Etwas das das Kind der Nacht, viel zu selten zu sehen bekam. "Ich werde ganz bestimmt nicht dein Abendessen sein, verdammter Blutsauger." Deriadenima verzog die Mundwinkel. Für ein wirkliches Lächeln reichte diese Ansage nicht. "Wenn ich dich noch mal beißen wollte, hätte ich es bestimmt schon getan, Mensch!" erwiderte sie scharf. Außerdem würde sie ihn wohl kaum um Erlaubnis fragen. Der Kerl war wirklich nicht zu ertragen. Wenn sie eines nicht leiden konnte, dann war das, wenn man sie Blutsaugerin nannte. Sich umdrehend meinte sie. "Dian hat mich hinter dir hergeschickt. Sie hat wohl geahnt, dass so etwas geschehen würde."log sie. "Dian" murmelte der Mensch verwirrt. "Doktor Connors. Doktor Dian Connors" half sie ihm auf die Sprünge. "Ich dachte Vampire befolgen keine Befehle von Menschen" erwiderte der Blonde. Sieh mal, er kannte doch ein anderes Wort außer Blutsaugerin. "Tun sie auch nicht" bestätigte sie "Dian ist eine Freundin. Es war eine Bitte kein Befehl"."Freundschaft mit einem Vampir" schnaubt der Blonde. "Ja! Man sollte kaum glauben, dass so was möglich ist. Genauso möglich wie es ist, dass ein Vampir einen Menschen zweimal das Leben rettet und dafür nur beschimpft wird" schoss sie zurück. Darauf wusste der Blonde wohl nichts zu erwidern. Jedenfalls herrschte einen ziemlich langen Moment Stille. "Du solltest nicht alleine bei Nacht unterwegs sein Mensch. Es gibt mehr Vampire in Manhattan, als man glaubt". Und die wenigsten haben sich so gut im Griff wie ich, fügte sie gedanklich hinzu. Sie fühlte es schon wieder. Dieser Hunger gemischt mit einem kleine Schuss Wahnsinn der sie überkam. Sie konnte seinen Geschmack förmlich auf der Zunge spüren. Verlangen! Lust! Hart schlugte sie, machte kehrt. Wenn du nicht Lust hast, mit noch einem Vampir heute Bekanntschaft zu machen, solltest du mir folgen!" stellte sie kalt fest. Sie bekam das Zähneknirschen des Menschen durchaus mit. Was sie allerdings nicht weiter irritierte, höchstens etwas amüsierte. Er folgte ihr zurück zu Dians Wohnanlage, doch während er die Treppe besser gesagt, den Aufzug benutzte, hatte der Vampir so seine eigene Art wieder auf den Balkon der Ärztin zu kommen. Dian musterte sie überrascht. " Keine Panik" beantwortete das Kind der Nacht ihre unausgesprochene Frage. "Er ist auf dem Weg. Wahrscheinlich schläft gerade wieder dein Aufzug ein." "Also hast du ihn noch rechtzeitig erreicht, bevor ihn ein anderer Vampir gewittert hatte?" mutmaßte die Frau. Die Tochter der Nacht schüttelte den Kopf. "Er scheint, wie ein Magnet auf Vampire zu wirken.""Oh nein! Doch nicht etwa jemand en wir kennen" murmelte Dian entsetzt. "Doch! Genau das. Geridien" erzählte Deriadenima. "Aber wie...."Dian war verständlicherweise verwirrt. Aber weder du noch dein Blondschopf scheine verletzt zu sein...wie ist das möglich. Hatte Geridien seinen guten Tag falls das bei diesem Monster überhaupt möglich ist...? Deriadenima seufzte. Leider war ich unbewaffnet, deshalb, ist es erst gar nicht zum Kampf gekommen, obwohl wie uns gegenseitig uneingeschränkt hassen. Er war nur zu gut bewaffnet. Es hatte keinen Sinn, zu versuchen ihn anzugreifen. Ich hätte es zwar versuchen können, aber seine Handlager hätten den Menschen wahrscheinlich in der Zeit umgebracht, und wären dann ihrem Herrn zur Hilfe gekommen. "Aber wie seit ihr dann entkommen?" sie war restlos verwirrt. "Ich hatte nur eine Chance. Ich hab Geridien die größte Genugtuung gegeben die dieses Scheusal wahrscheinlich in den letzten zwei Jahrhunderten hatte." Sie atmete ein. " Ich hab ihm die Wahrheit gesagt. Ich hab ihn gesagt, dass der Mensch mir gehört, weil ich ihn schon einmal gebissen habe". "So also" flüsterte Dian. Sie kannte sich mit Vampiren und deren Ehrenkodex mittlerweile einigermaßen aus. Die Tür ging. "Da ist er wieder" bemerkte Dian überflüssigerweise. "Wie heißt der Kerl eigentlich? Ich hab's satt ihn immer nur Mensch zu nennen" "Liam. Liam McLeod". antwortete Dian. "McLeod" Deriadenima musste lächeln. Kannte sich doch die Serie"Highländer". "Ja! McLeod. Hast du was dagegen Blutsaugerin?" fuhr der Blondschopf sie an. Er stand gerade in der Tür. Deriadenima fauchte ihn an "Du solltest deine Zunge besser im Zaum halten Mensch. Sonst könntest du sie schneller verlieren, als du denkst." Doktor Connors ging dazwischen "Liam sei gefälligst nicht so unhöflich zu meinem Gast. Und du Deria hör auf den bösen Vampir zu spielen. Es passt nicht zu dir, außerdem hab ich etwas gegen diesen Ton!" "Wie können sie nicht..ich meine wie können sie mit so etwas befreundet sein!" entgegnete Liam fassungslos. Deria faucht ihn erneut böse an. "Jetzt hör mir mal gut zu McLeod. Deriadenima hat mir bereits zweimal das Leben gerettet. Das erste mal, als ich auf den Vampir getroffen bin, der dir heute Abend auch begegnet ist. Du hattest verdammtes Glück, dass sie da war und dir geholfen hat, sonst hättest du jetzt mehr als ein zweites paar Bissspuren." stauchte sie ihn zusammen. Liam schlugte. Deria konnte dem Gespräch nicht wirklich folgen. Seit der Blonde wieder im Raum war, wurde ihr Hunger von Sekunde zu Sekunde stärker. Sie beugte sich hinüber zu der Ärztin. Leise flüsterte sie ihr ins Ohr: "Ich muss gehen, bevor hier ein Unglück geschieht". Sie atmete tief ein, versuchte das Verlangen zu unterdrücken. Dian sah sie an und nickte. "Komm morgen wieder?!"rief ihr die Ärztin noch hinterher, aber sie war schon auf den Balkon. Unglücklich lächelte sie. Sie würde nicht wiederkommen solange dieser Mensch hier war. Sie würde es nicht noch einmal riskieren, ihren fest gefassten Entschluss zu brechen. Seit Urzeiten gab es unter den Vampiren, die, die sich von Menschenblut ernährten, und die, die sich dies versagten. Und dann gab es noch solche, die sagten, sie würden kein Menschenblut trinken, dies allerdings nicht durchhielten. Dank Liam McLeod gehörte sie zu der letzten Kategorie und dank Geridien würde es bald jeder Vampir von der Ostküste bis zur Westküste wissen. Was für eine beschissene Nacht. Morgen Nacht konnte nur noch besser werden. Puh! Ich glaub das ist mein längstes Kapitel bis jetzt. Als Entschädigung das das letzte so kurz war. Ganz liebe Grüße an alle meine Leser. Und danke schon mal für die Kommis. P.S könnt mir auch ruhig ins Gästebuch schreiben, das ist nämlich so schrecklich leer. 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