Ich dachte... von PhantomOfTheOpera ================================================================================ Entführung ---------- Es war dunkel. Als er aufwachte wusste er nicht wo er war. Er wollte sich bewegen, merkte aber, dass er an Händen und Füßen gefesselt war. Er lag auf einem Bett, das fühlte er. Als er seinen Kopf heben wollte, bemerkte er, dass er ganz schwer war und so legte er ihn wieder ab. Nach einer Weile hatten sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnt und so konnte er sich auch im Zimmer umsehen. Direkt neben dem Bett stand ein kleiner Nachttisch und schräg gegenüber konnte er einen Schrank ausmachen. Direkt daneben stand ein Regal, das bis obenhin mit Büchern voll gestellt war. Durch ein Fenster schien ein kleines Licht, es war wohl der Scheinwerfer eines Autos, daraus folgerte er, dass das Zimmer an einer Straße gelegen war, einer ziemlich belebten Straße, denn es schienen oft Lichter durch die zugezogenen Gardinen. Immer undeutlicher wurde das Zimmer, seine Augen wurden zu schwer und so schloss er sie. Sein letzter Gedanke bevor er einschlief war der Grund, warum er so müde war. Es war gewiss das Betäubungsmittel, was ihn am Nachmittag beim Spazieren gehen außer Gefecht gesetzt hatte. Als er das nächste Mal seine Augen öffnete blickte er in zwei eisblaue Augen. Er wusste sofort wem sie gehörten: Gin. Plötzlich wurde er von Gin auf dessen Schulter gehoben. Unfähig sich zu wehren aufgrund der Fesseln, ließ er es geschehen. Er wurde aus dem Zimmer, einen langen Gang und eine dünne Treppe hinunter getragen. Unten angekommen wurde er unsanft abgesetzt. Gin verschwand für einen kurzen Augenblick um eine Ecke, tauchte jedoch gleich wieder auf. In der einen Hand hielt er einen Lappen, in der anderen eine kleinen Flasche. Gin kniete sich neben ihn und öffnete die Flasche. Schon jetzt nahm er einen stechenden Geruch war. Er ahnte, was Gin vorhatte. Der nahm die Flasche und kippte ein bisschen von dem Inhalt auf den Lappen, danach drehte er die Flasche wieder zu und wandte sich an Shinichi. Der wollte mit seinem Kopf ausweichen, doch Gin fasste unter sein Kinn und es war Shinichi unmöglich dem Lappen zu entkommen. Gin bedeckte Mund und Nase und schon nach ein paar Sekunden verschwamm langsam alles vor Shinichis Augen. So bekam er auch nicht mit wie Gin ihn vorsichtig aufhob und zusammen mit ihm in den Hinterhof ging. Dort stand schon ein Wagen bereit. Gin legte Shinichi auf den Rücksitz und fuhr los. Niemand sonst war da außer den beiden. Das Auto fuhr durch die Stadt, bog dann auf die Autobahn nach Osaka ab. Bis spät in den Abend ging die Fahrt, denn unterwegs gab es eine Reifenpanne und sogar einen Stau, was sonst nie passierte. Shinichi öffnete seine Augen und was er dann sah, gefiel ihm gut. Er lag auf einem breiten Bett. Draußen war Nacht, doch in diesem Zimmer war Licht. Und wie frisch es hier roch, so, als ob gerade erst sauber gemacht worden war. Es war ein großer Raum, in dem Shinichi sich wieder fand. Eine hohe Decke, breite Regale, ein kunstvoll geschnitzter Schrank aus Mahagoni. Ihm gefiel dieses Zimmer. Er stand auf und fühlte sofort den weichen Teppich unter seinen nackten Füßen. Sein Blick fiel auf die Gardinen. Sie waren rot, mit goldenen Bändern verziert. Es war wohl ein sehr altes aber noch in Schuss gehaltenes Haus. Plötzlich klopfte es an der Tür. Erschrocken drehte er sich um. Ein Zettel wurde unter der Tür hindurch geschoben, aber erst als Shinichi hörte wie sich Schritte entfernten kam er näher zur Tür und hob den Zettel auf. In kurzen Sätzen stand dort in schöner Schrift: Am Ende des Flures ist eine Tür. Du kannst sie ohne weiteres öffnen. Viel Vergnügen. Nicht mehr und nicht weniger stand dort. Shinichi überlegte kurz, sollte er gehen? Was ist, wenn das eine Falle ist? Aber er steckte ja eh schon bis obenhin drin, als öffnete er seine Tür, blickte vorsichtig nach draußen. Alles was er sah war ein langer Flur. Er trat hinaus und schloss hinter sich die Tür, dann ging er weiter. Nach wenigen Schritten erschien zu seiner rechten einen Treppe, die hinunter in eine Halle führte. Er erinnerte sich an den Zettel: Am Ende des Flures ist eine Tür. Also setzte er seinen Weg fort und tatsächlich, da war eine Tür. Langsam drückte er die Klinke hinunter. Als er hineinschaute sah er zu seiner Verwunderung eine volle Badewanne. Der Dampf lag wie ein herrlicher Duft im Badezimmer. Mit allergrößter Vorsicht trat er ein und schloss hinter sich ab. Er zog sich seine Jeans aus, knöpfte sein Hemd auf und zog letztendlich seine Boxershorts aus. Anschließend ließ er sich in das heiße Wasser gleiten. Es tat gut ein wenig zu entspannen. Er blieb in der Wanne liegen bis das Wasser kalt war, dann stieg er aus und trocknete sich mit einem weißen Handtuch, was in einem Regal lag, ab und fragte sich, was er nun tun sollte. Er war jetzt frisch gewaschen und wollte nicht in seine alten Klamotten, doch wie es aussah, hatte er keine andere Wahl. Gerade als er sich anziehen wollte klopfte es. Als nach einiger Zeit nichts passierte wickelte sich Shinichi ein Handtuch um die Hüfte und machte vorsichtig die Tür aus. Vor seinen Füßen lagen frische Sachen: Ein dunkelblauer Rollkragenpulli und eine schwarze Jogginghose. Weiter unten lagen noch eine schwarze Boxershorts und weiße Socken. Er nahm alles mit ins Badezimmer und zog sich dort an. Seine alten Sachen schmiss er in den Wäschekorb zusammen mit dem Handtuch. Nachdem er noch ein bisschen Parfum aufgetupft hatte, ging er hinaus bis zur Treppe. Dort angekommen blickte er in die leere Halle. Weiter vorn konnte er die große Eichentür sehen. Niemand war hier, er konnte also fliehen. Er schaute sich noch einmal um, dann rannte er so schnell er konnte die Treppe herunter. Unten angekommen schaute er weder nach links noch nach rechts, alles was er wollte war hier raus kommen. An der Tür suchte er nach seinen Schuhen, doch er fand sie nicht, fest entschlossen ohne Schuhe nach draußen zu gehen wollte er wieder los rennen, doch er wurde hart am Handgelenk gepackt und prallte durch den Ruck nach hinten, an einen Körper. Er wollte sich befreien, doch sein Gegner umschlang ihn mit seinem rechten Arm in Brusthöhe und so konnte Shinichi seine Arme nicht bewegen, sie wurde so fest an seinen Körper gedrückt, dass er dachte, sein Gegner würde ihm die Knochen brechen. Immer weniger zappelte Shinichi mit seinen Beinen und als er schließlich ganz zur Ruhe kam, ließ sein Gegner ihn los. Shinichi drehte sich sofort um, um seinen Knochenbrecher anzusehen, doch was er sah, verschlug ihm die Sprache - Gin... Was würde jetzt geschehen? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)