Erdrückende Gefühle von TakaryaX (Wenn die Liebe ZU kompliziert wird...) ================================================================================ Kapitel 2: Gefühlschaos ----------------------- Wer hätte wohl je für möglich gehalten, dass ich - obwohl ich mich doch selbst immer so runtermache - solch positive (und überhaupt!) Kommis bekommen würde... Ich bin richtig froh darüber, ehrlich! Und ich freue mich, dass es für meine Verhältnisse, so vielen gefällt ^o^ Auch, wenn es wieder etwas länger gedauert hat... Und ich auch wieder tausend Makel anzumerken hätte... UND dieses ganze Kapitel die Story nicht um einen Deut weitergebracht hat... Egal! Ich hoffe, ihr lest es trotzdem (und ich geh jetzt erstmal ENS´ an die Leute verteilen, die wissen wollten, wann es weitergeht *flöt*) Der Anfang dieses Kapitels spukte mir schon seit geraumer Zeit im Kopf herum, doch traute ich mich irgendwie nicht, ihn niederzuschreiben. Zu Mal ich mir in der letzten Nacht praktisch NUR Gedanken um meinen Schreibstil und eine konkrete Weiterführung dieser bis jetzt doch noch recht klaren Storyline gemacht habe. Indirekte Hilfe hatte ich auch von zwei Autorinnen bekommen, die mir unbewusst wieder Mut gemacht haben. Eine von ihnen kenne ich auch persönlich und nur durch und für sie werde ich auch noch eine Person einfügen, die sonst von mir nicht all zu viel Aufmerksamkeit bekommt (Lasst euch überraschen! ~_^). In diesem Kapitel geht es erneut um die Gefühlsblockade Takaos und der eben genannten Person, die eine doch fast noch hoffnungslosere Liebe zu einer bestimmten Person hegt. Auch Reis Zukunftspläne spielen hier eine große Rolle, auch, wenn sie die Story nicht unbedingt nach vorne bringen wird (Dafür habe ich endlich eine Idee, wie ich ihn und Takao zusammenfinden lassen kann^^). Zum Schluss natürlich der Disclaimer: Beyblade und seine Charaktere gehört nicht mir und ich mache mit dieser FanFiction auch keinen Profit. Dankesehr. U_U Und nun viel Spaß mit Kapitel 2: "Gefühlschaos" ~~~ Sowohl körperlich als auch seelisch vollkommen am Ende, ließ der dunkelblauhaarige Japaner sich auf sein Bett fallen. Die Decke lag noch immer halb auf dem Laken, halb auf dem Boden, da er es bis jetzt nicht für nötig gehalten hatte, sie aufzuheben. Takao schwor sich, gleich am nächsten Morgen nachzufragen, wo eigentlich der Sinn dieser ganzen Veranstaltung lag. Fast den gesamten Tag hatte das Team sich von Kais Trainingsplan herumscheuchen lassen. Abgesehen davon, dass sie trotz Reservierung nicht einmal die gesamte Halle nutzen konnten und der Russe sie nach draußen hatte schicken müssen; und wenn man von der unerträglichen Schwüle und der vom Regen vollkommen durchnässten Erde einmal absah, war es eigentlich ein ziemlich erfolgreicher Tag gewesen - Zumindest für den größten Teil der Bande. Kai hatte man nach diesem Nachmittag nicht einmal mehr ansprechen können, da man fürchten musste, auch ohne Dranzers Hilfe, von ihm zerfleischt zu werden; in solchen Momenten fragte sich eigentlich jeder, wer in ihrem Team wohl mehr Ähnlichkeit mit einer so genannten Raubkatze hatte... Der Russe hatte wirklich ernste Schwierigkeiten, seinen Blade unter Kontrolle zu halten und selbst Reis - unauffällige - Versuche, ihn wenigstens ein bisschen zu beruhigen und davon abzuhalten, für ein weiteres Waldsterben verantwortlich zu sein, liefen dieses Mal ins Leere. Anfangs war Takao auch noch in der Lage gewesen, dieses Drama zu ignorieren, so, wie er es sich fest vorgenommen hatte, immer bedacht darauf, sich so normal wie möglich zu verhalten; und das war sein größter Fehler. Ergebnis einer mehr oder weniger freundlich gesinnten Bemerkung zu Kais momentanen Fähigkeiten, war eine, wenn auch recht harmlose, Schnittwunde an des Japaners rechtem Unterarm (Max´ Kommentar dazu: "Dranzer hat dich, glaube ich, auch gehört... Na, immerhin reagiert er noch auf deine Sticheleien! Erzähl das Kai doch, dann reißt er dir vielleicht deinen ganzen Arm aus! XD"). Und ab da, war sogar Daichi klar, dass sie ihren Leader wohl besser mit seiner Blockade alleine ließen... Das leise Seufzen, das soeben aus Takaos Kehle entflohen war, wandelte sich schnell in ein schmerzhaftes Stöhnen um, da er dabei seinen geschändeten Arm ein wenig bewegt hatte. Mit einem gequälten Lächeln besah er sich das rote Stück Fleisch, das von ihm halbherzig in einen Verband gesteckt worden war. Innerlich betitelte er es scherzhaft mit einem "Stück von Kais leidenschaftlicher Liebe zu ihm" - Und ein besseres Wort als scherzhaft hätte er dafür auch nicht finden können. Jetzt fühlte der Dunkelblauhaarige sich noch elender als zu Beginn des Tages und das nicht nur, weil Kai sich nicht einmal für diesen "Ausrutscher" hatte entschuldigen wollen. Es war nun einmal nicht seine Art und Takao akzeptierte dies, wenn auch etwas widerwillig. Warum? Warum musste es ausgerechnet er sein? Sein größter Rivale, der, obgleich der fast schon eindeutigen Handlungsweise während ihrer dritten Weltmeisterschaft, seine Meinung über den Japaner scheinbar noch immer nicht geändert hatte. Die einzigen Augenblicke ihres gemeinsamen Zusammenlebens, das momentan ausschließlich aus dem täglichen Training bestand, in denen der Russe zugab, dass Takao ihm nicht egal war, waren ihre gemeinsamen Kämpfe. Ja, in ihnen äußerte Kai ihm gegenüber sogar Zuneigung, obgleich es auch nur die Tatsache war, dass er seinen bisherigen Lebensstil aufgegeben hatte, um ihn zu schlagen. Ihr Finalkampf zum Beispiel beinhaltete für Takao fast schon intime Momente, in denen er nichts anderes gespürt hatte, als den Herzschlag seines Gegenübers; das erste Mal, dass er das Gefühl hatte, ihre Herzen gemeinsam schlagen zu hören - und er hatte es genossen... Und jetzt? Was war jetzt? Die einzige Erinnerung an ein Lächeln, das nur ihm alleine gallte, waren ihre gemeinsamen Kämpfe gegen die BEGA. Kais Rückkehr, angeblich ausgelöst durch Rachegefühle, nicht nur Brooklyn sondern auch seinem Erzrivalen gegenüber... Und schlussendlich sah der Japaner doch nur noch diese leer wirkenden Augen, als der Russe ihm in die Arme fiel. Es war, als gehörte dieses Erlebnis nur ihm allein, als wäre es sein Schicksal gewesen, den Grau-blauhaarigen aufzufangen und von ihm durch ein einfaches Lächeln belohnt zu werden. Für ihn entschuldigte es alle Schuldgefühle, alle Sorgen, alle trüben Momente, die der Japaner hatte spüren müssen, seitdem Kai das erste Mal von der BEGA zu Boden gedrängt war. Und jetzt... Schien es fast so, als hätte der Älteste dies alles längst verdrängt, einfach jede Erinnerung an diese für den Japaner so bedeutsamen Momente ausgelöscht. Als hätte er das Herz seines Rivalen aus dessen Brust gerissen und ohne mit der Wimper zu zucken zerquetscht. Stattdessen füllte er sein Gedächtnis mit Gedanken an sein BitBeast, das er wiederbeleben wollte aus - Und mit Gedanken an eine Person, die ebenfalls im Schatten seines Widersachers gestanden hatte. Nein... Das hatte er wohl schon länger getan und es nur so gut es ging vor den anderen versteckt... Takao war enttäuscht. Sowohl von all diesen Tatsachen, als auch dass er nicht einmal wütend auf Rei sein konnte. Dieser ahnte noch nicht einmal etwas von seinen Gefühlen, hatte sich voll und ganz der Aufgabe gewidmet, zusammen mit Kai glücklich zu werden; zumindest redete der Japaner sich dies ein. Er sah die beiden schließlich jede Nacht vor sich und zwar in einer Art und Weise, an die seine anderen Freunde nie und nimmer einen Gedanken verschwenden würden. Hiromi würde es ja auch noch gutheißen, würden die zwei ihre Liebeleien öffentlich ausleben, war sie es doch schließlich auch, die fast alle zwei Wochen einen neuen Freund anschleppte und sie damit eigentlich alle in den Wahnsinn trieb. Vor allem Kyouju hatte sie damit sehr verletzt, ohne, dass es ihr überhaupt bewusst gewesen war; Nachdem der Kleine seine Schwärmereien für Ming Ming - zur Freude aller - endlich abgelegt hatte, versuchte er sich natürlich bei Hiromi dafür zu rechtfertigen. Doch schnell merkte er, dass er damit nur seine Zeit verschwendete. Was sollte er auch tun? Sein ganzes Leben lang hatte er sich auf Beyblades und Computerdaten fixiert, für etwas wie Liebe hatte er einfach keine Zeit und auch nicht das Bedürfnis gehabt, welche zu erfahren. So hatte er Hiromis Annährungsversuche gar nicht erst wahrgenommen und ehe er sich versah, hatte sie es aufgegeben. Schlussendlich schien ihm sein Groupie-Dasein dann auch ein wenig zu kindisch und er beschloss, dass es sowieso keinen Sinn machte, sich in jemanden zu verlieben. Denn dies war so ziemlich die einzige Sache, die man nicht mit Daten oder Worten erklären konnte... Alleine war er mit dieser Auffassung anfangs jedoch nicht klargekommen, also suchte er nach Bestätigung, welche er bei seinem guten alten Freund Takao auch bekam. Zuerst hatte er noch vorgehabt, Rei zu um Hilfe zu bitten, da dieser in Sachen Liebe doch von ihnen allen die meiste Ahnung zu haben schien, doch hatte der Dunkelblauhaarigen ihm wohl wissend davon abgeraten; indirekt auch, um das Geheimnis des Chinesen zu schützen, denn Takao war sich sicher, dass sie sich irgendwann von selbst verraten würden... Dass Kyouju die Gründe bis heute nicht verstanden hatte, ließ sein innerliches Grinsen noch schiefer werden... Doch wurde nicht nur Takao, sondern auch der gesamte Rest der Bladebreakers nur wenige Zeit später nach Kyoujus so genannten "Keuschheitsversuch" eines Besseren belehrt und Zeuge einer der unglaublichsten Verliebtheiten, die man sich überhaupt vorstellen konnte. Yuriy und die anderen drei NeoBorgs hatten, wohl aus Pflichtgefühl beschlossen, Kai bei seinem Problem ein wenig unter die Arme zu greifen - und wurden von diesem prompt wieder abgewiesen. Da Rei ihn allerdings überzeugen konnte, sein ehemaliges Team nicht gleich wieder "zum Teufel zu jagen", ließ er sie einige Zeit lang widerwillig bei ihnen wohnen, da auch Takao sich - für einige aus unerklärlichen Gründen - unheimlich über ihren Besuch gefreut hatte. Um so unglaublicher war dann auch noch die Tatsache, dass ihr kleiner Computerfreak in dieser Zeit tatsächlich Gefühle für den rothaarigen Russen entwickelt zu haben schien [1], was sicher nicht nur an dem ständigen Stottern und Rotwerden anzumerken war... Bei diesem Gedanken musste Takao anfangen zu schmunzeln. >>Tja, wo die Liebe hinfällt, nicht wahr?<< Ja, wahrscheinlich war er der einzige, der sich nicht über die zwei Hauptsorgen seiner Teamkameraden aufregte. Zum einen war es für sie alle - vor allem für Hiromi und auch für Kai, der Yuriy schließlich besser kannte, als sie alle zusammen - einfach unbegreiflich, dass Kyouju sich gerade in diesen vollkommenen Gegensatz verlieben konnte. Zum anderen konnten sie den Kleinen auch nur mitleidig belächeln, da keiner von ihnen wirklich an eine Zukunft für sie beide glauben konnte. Takao hatte nur mit den Schultern gezuckt und dabei an ihren Blondschopf denken müssen, der es als einziger Junge in ihrer Gruppe geschafft hatte, Hetero zu bleiben; gut von Daichi wussten sie ja nicht einmal, ob er überhaupt so etwas wie eine Sexualität besaß, aber das war eher nebensächlich... Ja, ja, sein Maxi... Sein Maxi, dem er damals als einziges still und heimlich offenbart hatte, was mit seiner Mutter geschehen war [2]. Sein Maxi, der - so hoffte Takao zumindest - in ihm einen wirklich unersetzbaren besten Freund gefunden und sich trotzdem nicht in ihn verliebt hatte. Ihm kam die Tatsache, dass 1/5 ihres Teams nicht ihrem Beispiel folgen wollte mehr als einfach nur suspekt vor. Und das, obwohl den Japaner seit einigen Jahren kaum noch etwas - abgesehen von dem plötzlichen Zusammenfinden eines gewissen Russen und eines gewissen Chinesen - wirklich schockieren konnte; wie auch, wenn man neuerdings sogar mit riesigen blauen Drachen, die in einem Kreisel lebten, kommunizieren konnte? Er konnte sich unerklärlicher Weise einfach nicht damit abfinden und seitdem er irgendwann einmal von einer leise über Kai und Rei schwärmenden Hiromi den Spruch "Wahre Liebe gibt es ja doch nur unter Männern" aufgegriffen hatte [3], war er sowieso drauf und dran gewesen, sich diese Weisheit auf die Brust tätowieren zu lassen... Sich Mariam als Max´ feste Freundin vorzustellen, ließ ihn immer wieder eine Gänsehaut über den Rücken schleichen und würde er nicht mit eigenen Augen Tag für Tag sehen müssen, wie die beiden sich während ihres Trainings neckten, würde er es mit Sicherheit nicht glauben... Zu Mal er Max´ Aussage, von wegen, dass er wüsste, was es heißt, wenn Liebe nicht erwidert wurde, noch immer nicht verstanden hatte. Gut, es hatte keinen Sinn über die Sache nachzudenken, denn Takao wusste gut genug, dass er sich in seinen Eifersuchtsanfällen womöglich noch die ganze Nacht um die Ohren schlagen würde, wie er es schon die letzten Wochen getan hatte... Und am nächsten Morgen würde er sich dann wieder Max´ Sticheleien anhören müssen und anschließend über einen Kyouju stolpern, der mit leicht roten Kopf über seinem Laptop sitzen würde und irgendwelche Anekdoten über seine ewig unerwiderte Liebe schrieb. Immer bedacht darauf, dass ihm niemand über die Schulter sah und mit Fragen löchern konnte. Der Dunkelblauhaarige fand es einfach zu niedlich und irgendwie ehrte es ihn auch, dass Kyouju gerade ihn zu seinem "Gefühlsleierkasten" ernannt hatte. Das löste das beruhigende Gefühl in ihm aus, dass es hier anscheinend noch jemanden gab, der sich noch lange Zeit über die folgen verrückter Verliebtheiten genauso verrückt machen würde... Während Takao so darüber nachdachte, kam ihm der Gedanke, dass er vielleicht von Anfang an lieber Kyouju sein Wehklagen hätten offenbaren sollen, da er sich sicher war, dass dieser nicht SO über ihn herziehen würde, wie eine gewisse andere Person... Und seinen Gedanken hinterher rennend, spürte er nach langer Zeit wieder dieses fürchterliche Stechen in seinem linken Unterarm... ~~ Ein schwarzhaariger Chinese saß währenddessen an dem weit geöffneten Fenster seines Zimmers und versuchte, durch die dichten Wolkenschwaben hindurch ein paar leuchtende Punkte zu erhaschen. Rei war ein Mensch, der die Ruhe liebte und diese Nacht war, abgesehen von leisen Stimmen anderer Gäste, die vor ihrem Hotel zu hören waren, von ihr erfüllt, wie keine andere. Es tat ihm fast schon leid, dass er bis jetzt noch nicht die Möglichkeit gehabt hatte, diesen wunderbaren Ort näher kennen zu lernen, zu ehrgeizig arbeitete sein Freund an seinen und den Kampftechniken der anderen. Seufzend wandte sich der Chinese dem Fenster ab und sah ein wenig betrübt auf das gegenüberliegende Bett, auf dem ebengenannter "Freund" lag, der vollkommen vertieft in seine Lektüre gar nicht wahrnahm, dass Rei sich langsam auf ihn zu begab. "... Weißt du, ich glaube nicht, dass es dir irgendwas bringen wird, wenn du dich andauernd selbst so hart drannimmst. Ich weiß, ich habe dir diesen Satz bestimmt schon zig Mal vor die Füße geworfen, aber anscheinend hast du mir bis jetzt nicht ein einziges Mal zugehört." Mit trockener Stimmlage, hatte Rei sich neben Kai gesetzt und sich zu ihm gebeugt. "Und noch was. Wenn du die Stirn in NOCH tiefere Wutfalten legst, altert deine Haut schneller. Das sieht nicht schön aus, merk dir das gefälligst, du ungehobelter Flegel!", fast schon kichernd und mit der Miene einer gewissen rosahaarigen Person, nahm er Kai die Zeitschrift aus den Händen. Dieser schien tatsächlich jetzt erst gemerkt zu haben, dass jemand vor ihm saß. "Spar dir diesen Ton. Und überhaupt geht es dich nichts an, was mit meiner Haut passiert oder wie ich mit mir selbst umspringe, Kon." Trotzig verschränkte Rei die Arme vor der Brust. Anscheinend war sein Kai wieder mal in seine "Ich-kill-dich-wenn-du-mich-auch-nur-schief-ansiehst!"-Laune vertieft und dass er ihn mit dem Nachnamen anredete, war auch kein gutes Zeichen. "Hey, du brauchst mich nicht gleich anzufahren. Ich mach mir ja nur Sorgen..." "Kleiner Tipp von mir... Lass. Es. Wenn ich deine Hilfe oder dein Mitleid brauche, sage ich dir Bescheid." Im ersten Moment sah Rei nur den abweisenden Blick seines Gegenübers, den er mit einem überraschten konterte und ihn schließlich ein wenig gekränkt senkte. Egal, wie oft er sich auch versuchte einzureden, Kai zu verstehen und in seiner Gegenwart umgänglicher machen zu können - Im nächsten Moment wurden all seine Hoffnungen durch die noch immer intakte Mauer des Russen zu Nichte gemacht. Und obwohl Rei eigentlich einer der wenigen war, der sich mit diesem Charakterzug hatte abfinden können und im Grunde jeden Menschen, den er kannte, so hinnahm, wie er war, stachen ihm diese Worte und Gedanken einen tiefen Dorn in sein Herz. Schon oft hatte er versucht, einfach damit zu leben, wie er es sonst auch immer problemlos getan hatte. Doch der Gedanke, von Kai mit Nachnamen angeredet oder forsch abgewiesen zu werden, obwohl sie eine recht innige Beziehung führten, ließen eine andere Seite in ihm zum Vorschein kommen. Kai war der einzige Mensch auf Erden, der es schaffte, Reis eigene Mauer aus Selbstbeherrschung, Achtung vor und Geduld mit seinen Mitmenschen niederzureißen. Er machte ihn nervös, ließ Zweifel und Schlimmeres in ihm hochkommen, anderweitig wurde er allerdings auch offener, wenn auch ein wenig zynisch und sarkastisch... Und gerade, weil dies in Kais Gegenwart mit ihm geschah, konnte und wollte er ihn nicht aufgeben. Ja, der Chinese war leicht abergläubisch, er glaubte daran, dass jedes >Yin< irgendwann sein >Yang< finden würde und umgekehrt. Egal, wie oft er zurückgewiesen wurde. Egal, wie kalt Kai sich ihm gegenüber verhielt. Selbst, wenn sie irgendwann durch Eitelkeit und Stolz nur noch eine rein körperliche Beziehung führen sollten. Er würde es zumindest versuchen. Er würde nicht eher wieder in den Spiegel schauen können, bis er seine Ziele erreicht hatte. Und eben diese hatten ihn, ebenso wie auch Takao, in den letzten Wochen die Nächte wachliegen lassen. Leicht skeptisch wanderte sein Blick wieder zu der Zeitschrift, die der Russe soeben ohne ein Wort zu sagen, wieder an sich genommen hatte. Ein leicht glasiger Blick verriet dem völlig perplexen Chinesen, dass er die eben gesagten Worte nun doch bedauerte, auch, wenn er es wohl wie immer nicht zugeben mochte. Ein kurzes Lächeln huschte über Reis Lippen. Er wollte keine Entschuldigung. Er erwartete keine Liebeserklärungen von Kai, nicht einmal, wenn sie alleine waren. Es gab noch etwas, was sie beide aneinandergebunden hatte. Und das war ihr gegenseitiges Verständnis, was auch ohne jegliche Worte funktionierte. Andere Menschen brauchten es vielleicht, sich mit ihrem Partner richtig auszusprechen. Zwar hatten sie bisher auch einige heftige Auseinandersetzungen gehabt, doch die meisten Konflikte waren durch das bloße Beisammensitzen geklärt worden. Und Kai legte meist doch noch mehr Wert auf das, was sich nach dem Schweigen in ihrem Bett abspielte und liebte es auch ungemein, sein Kätzchen zu necken, doch... Dies waren die Momente, die Rei von den anderen Menschen in Kais Leben unterschieden. Der entscheidende Punkt war einfach... Dass er bleib. Sonst war es seine Angewohnheit, sich nach seinen Predigten und gereizten Anspielungen oder Streitereien zurückzuziehen, um nachzudenken, zu trainieren oder einfach, um alleine zu sein; er lief sozusagen davon. Und bei Rei hatte nicht das Bedürfnis danach und das war für den Chinesen Grund genug, Kai nicht aufzugeben. Auch, was ihr späteres Leben betraf, würde er ihn nicht im Stich lassen und das brachte ihn wieder auf die besagte Zeitschrift. Rei hatte schon vor geraumer Zeit beschlossen, mit Dranzers "Rückkehr zu Kai" und eventuell noch dem nächst größtem Turnier, seine Zeit als Beyblader abzuschließen. Er konnte es sich einfach nicht mehr leisten, sein Hobby ganztags auszuführen, zu Mal er sich er sich nicht vorstellen könnte, durch dummen Eifer seine Freundschaft zu Takao noch einmal auf die Probe stellen zu können. Er würde sich ja doch wieder dazu hinreißen lassen, das Team zu verlassen, um den Weltmeister irgendwann doch zu besiegen und das wollte er nicht riskieren. Auch wollte er den nächsten Generation nicht den Spaß am Bladen verderben, da er sowieso zu einem der Weltbesten gehörte - und Kais von Jahr zu Jahr wechselnde Ansichten über ihren Sport würden ihn wohl schlussendlich sowieso wahnsinnig machen! [4] Er war sich auch sicher, dass ein Teil der Bladebreakers seinem Beispiel ebenfalls folgen würde; allen voran womöglich Max, der sich wahrscheinlich auch schon so seine Gedanken um seine und Mariams Zukunft gemacht hatte. Sie wären von ihren Teampflichten erlöst und müssten sich keine Gedanken mehr darum machen, ob eine Fernbeziehung ihnen nicht schaden würde... Hiromi hatte inzwischen auch Besseres zu tun, als sich den ganzen Tag lang bei ihrem Team aufzuhalten, da eigentlich auch alle ihre früheren Schwärme inzwischen vergeben oder bereits verliebt waren und Kyouju hang immer noch seinem Yuriy hinterher. Nebenbei schätze Rei dessen Chancen inzwischen sogar ein wenig höher ein, als die anderen, da er den Russen durch Kai nun auch besser kennen gelernt hatte und wenn er sich nicht irrte, hatte dieser seit seinem Kampf mit Kyouju doch Interesse an ihm gezeigt... Wenn es dem Chinesen möglich war, würde seinem kleinen braunhaarigen Freund ein wenig unter die Arme greifen, dass er auf der einen Seite glücklich war und auf der anderen das Beybladen ebenfalls aufgab - Und eventuell sein gesamtes weiteres Leben mit einem knallroten Kopf verbringen musste. Denn der Schwarzhaarige wäre vermutlich jede Wette eingegangen, dass Yuriy versuchen würde, den Kleinen von Grund auf umzupolen, doch darüber konnte er sich ja später auch noch Gedanken machen... Die größten Probleme würde er mit Takao, Daichi und Kai haben. Mit letzterem hatte er auch schon das eine oder andere Gespräch und den sich anhäufenden, Berichten und Zeitschriften über verschiedene Schulen und Studienplätzen allgemein zufolge, war er doch nicht ganz abgeneigt, seinen bisherigen Lebenssinn an den Nagel zu hängen. Das einzig Positive, was der Russe an der ganzen Sache zu sehen schien, war die Tatsache, dass er mit den Plänen, die er sich zusammengelegt hatte, seinem Großvater gehörig die gute alte "Suppe versalzen" würde. Fast schon diabolisch leuchteten seine Augen auf, wenn er sich vorstellte, was dieser sich womöglich bereits für ihn ausgedacht hatte und dann würde feststellen müssen, dass sein Enkel inzwischen doch in der Lage war, auf eigenen Beinen zu stehen. Schließlich hatte Kai früher schon gegen seinen Willen eine Privatschule besuchen müssen und war brav zu einem kleinen Streber mutiert, der sich jedoch nie am Unterricht beteiligte und so ging das Jahr für Jahr... Jetzt konnte er ihm endlich zeigen, was von all dem gehalten hatte und er würde es genießen. Bei ihren zwei Dickköpfen war Rei sich allerdings nicht ganz so sicher. Das einzige, was wirklich feststand war, dass wenn Takao beschloss, es seinen Kameraden gleichzutun, würde Daichi ihm sicherlich auch folgen, doch erst einmal musste er den Japaner in ihr Vorhaben einweihen. Und das würde sicher nicht ohne Konflikte enden. Zu Mal er dessen Verhalten ja sowieso noch näher untersuchen wollte... Zudem hatte Rei auch noch keine Argumente gesammelt, was er denn ohne seinen Blade den ganzen Tag machen würde. Unentschlossen war er zwar sonst auch nicht, doch fiel es ihm dieses Mal unheimlich schwer, etwas Sinnvolles zu sich zu finden. Unschlüssig hatte er sich schon mehrmals Artikel über Ernährungswissenschaften angesehen, mit dem Vorwand, dass, wenn er etwas außer dem Bladen gut konnte, war es zweifellos das Kochen. Denn statt dass er früher die Schulbank gedrückt hatte, musste er in einem recht großen, chinesischen Restaurant sein Geld verdienen. Zwar war er dort nur als Kellner engagiert, doch konnte er sich bei einigen seiner Kollegen das eine oder andere schon abgucken, oder nach Dienstschluss selber mit einem Wok oder ähnlichem rumhantieren. Nicht umsonst war er von Takao von Anfang an zum Küchendienst vorgeschlagen worden... Auch war sein Wissen über verschiedene Nahrungsmittel inzwischen schon recht ausgeprägt und womöglich war es ja wirklich seine Bestimmung... Seufzend wandte er sich wieder dem geöffneten Fenster zu, während er allerdings immer noch neben Kai auf dem Bett saß und ihm just in diesem Moment ihre morgendlichen Sticheleien wieder einfielen. >>Na, davon ist ja nicht all zu viel übrig geblieben...<< Grinsend stellte er fest, dass der Russe schon seit geraumer Zeit mit dem Ende seines Zopfes gespielt hatte, wohl wissend, dass dies wohl wieder eine stumme Entschuldigung darstellen sollte. Leicht schnurrend deutete er ihm an, dass er ihm nicht böse war und dass er weitermachen konnte. Vorsichtig öffnete Kai den Stoff, der die schwarze Seide unter sich verbarg. "... Hattest du nicht vorhin noch vor, über mich herzufallen, Kai...?" "Mh... Sagen wir einfach, ich hatte Wichtigeres zu tun..." "Soso... Tja, vielleicht sollte ich mich ja auch nach etwas Wichtigerem umsehen..." Kai konnte das breite Grinsen des Chinesen praktisch spüren, auch wenn er ihm noch immer den Rücken zuwandte. "... Ich glaube, selbst Takao wäre ein liebevollerer Liebhaber, als du." "Kinomiya? Ist das dein Ernst?", skeptisch zog Kai den Anderen an der Schulter nun doch in seine Richtung. "Mhhh... Sobald ich rausgefunden habe, warum er sich so abweisend benimmt, werde ich ihn mal fragen, ob er nicht Lust hätte, mit dir den Platz zu tauschen..." "Soll das etwa heißen, dass du es ihm sagen willst?" "Heute Morgen meintest du doch, es wäre sein Problem, wenn er es abstoßend fände. Und ich habe gesagt, dass ihm das vielleicht sogar helfen könnte..." "Ach, so ist das, du willst ihn also auf deine Seite ziehen, was?" "Es ist unsere Seite, mein Lieber..." Schelmisch grinsend, und dabei die von Zweifeln geprägten Gedanken der letzten Minuten einfach in den Hintergrund stellend, setzte Rei sich einfach auf die Hüften des Anderen und ließ sich zu einem fordernden Kuss zu ihm nach unten ziehen. >>Egal, was passiert... Wir werden es gemeinsam schaffen... Alles...<< "... Und solange du so besessen von mir bist, wird sich daran auch nichts ändern..." "Wie du meinst... Baka-Hentai-Tora..." [5] Nur noch gehaucht kam das letzte Wort über Kais Lippen - Und es würden wohl auch die letzten, verständlichen Worte für den restlichen Abend und die ganze Nacht bleiben. ~~~~ 1: Dank einer gewissen Autorin namens "kegom", war ich einen ganzen Tag lang auf dem Kyouju-Trip U_U Und das hier ist eine Warnung an alle Leute, die zum Beispiel nicht daran glauben, dass Yuriy sich für kleine, braunhaarige Jungs ohne Augen interessieren könnte: Diese Frau WIRD es schaffen, euch zu überzeugen, dass es doch geht! XDXDXD (Sie wird demnächst eine FF über die beiden veröffentlichen - *Werbung macht* - Und wer das nicht ließt, ist selber Schuld XDXDXD) 2: Für alle, die es nicht wissen: Ein höchst unnötiger Schnitt der Amis in der dritten Folge (?) der ersten Staffel, beinhaltete ein Gespräch zwischen Takao und Max, in dem Letzterer Takao gefragt hat, ob er alleine mit seinem Großvater lebe, nachdem er ihm erzählt hat, dass seine Mutter in Amerika leben würde. Takao antwortete daraufhin also, dass sein Vater irgendwo bei einer Expedition teilnehmen würde und seine Mutter kurz nach seiner Geburt gestorben war (was die ganze Szene zu Nichte gemacht hat: Takaos anschließender Kommentar, dass er ja dafür das Beybladen habe *drop* Aber Maxis mitfühlender Blick an dieser Stelle haut alles wieder raus *_*) 3: Man bedenke, dass sie NICHT eingeweiht ist; aber da ich sie ja eh schon genug gebashed habe, finde ich es doch für angebracht, ihr wenigstens das anzuhängen, von dem jedes KaRe-Fan-Girl doch insgeheim träumt *_* 4: Ist das mal jemandem aufgefallen? Kai hat in jeder Staffel seine Meinung über´s Bladen geändert! In der ersten Staffel meinte er zu Rei bei seinem Kampf gegen Mao - eifersüchtig, wie er nun mal war *fg* - dass es bei ihrem Sport allein mit dem Kopf kämpfen müsse, um zu gewinnen - In der zweiten Staffel meinte er dann zu irgendwem (Ich glaube, es war Dunga oder Ozuma...), dass eben DOCH um das Herz ginge. Und vor gar nicht all zu langer Zeit meinte er - eher zu sich selbst als zu Brooklyn - dass es doch ganz sicher um die Seele ginge *drop* Der Kerl schafft mich XD 5: Ich habe es aufgegeben, Rei als "Kätzchen" - also "Neko" und dergleichen - bezeichnen zu wollen U_U Im Grunde passt es nicht zu ihm. Und hier ist er eben Kais "dummer, perverser, Tiger" (Insofern "Tora" wirklich "Tiger" heißt Oo) XDXDXD Dieses Mal ist es ein bisschen länger geworden, wie ihr sicher gemerkt habt. Allerdings bin ich - wie gesagt - nicht unbedingt zufrieden damit, zu Mal es die Story doch wirklich nicht weitergebracht hat (ich liebe es, um den heißen Brei herum zuschreiben... UND Gefühle hervorzuheben. Deswegen sollte ich es ja eigentlich auch hinkriegen, eine Lemon zu schreiben, doch GENAU das liegt mir überhaupt nicht >_< Ich wusste nicht einmal, wie ich nach Kais letzten Satz beschreiben konnte, WAS denn nun in diesem Zimmer geschehen wird - Ich hoffe, man kann es sich trotzdem denken ^_~). Nun, ich wollte hauptsächlich Reis Standpunkt zu ihrer Beziehung einmal verdeutlichen - Und ich glaube, nicht einmal das ist mit gelungen (dafür werden seine Empfindungen Takao gegenüber in nächster Zeit nicht nur noch aus scherzhaften Bemerkungen zu Kai bestehen *fg*) und es war auch eher eine Hürde für mich. Vielleicht gerade, weil er mein Favorite-Chara ist, schaffe ich es einfach nicht, ihm seine Gefühle richtig zeigen zu lassen... Er kommt als so jemand rüber, der an das Schicksal glaubt und dass man mit Liebe alles schaffen kann - während sein Herz vor Selbstzweifeln nur so überquillt (und sich Gedanken über Ernährungswissenschaften macht *drop* Noch bescheuerter ging´s echt nicht... Und das, wenn man so was, wie Koch werden will? Merkt man, dass ich davon keine Ahnung hab? ;_; Verdammt...). Wie dem auch sei. Wenn euch dieser meinige Rei-Version nicht gefallen sollte, SAGT es mir, BITTE! ;___; Dieses Mal dürfte es auch nicht so lange für das nächste Kappi dauern, ganz bestimmt >_< Arigatou, für´s Zuhören... Bis zum nächsten Mal, eure TakaryaX ^.^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)