Fremde Welten (#1) von Purple_Moon (Das Reich der Schatten ist gar nicht so gruselig.) ================================================================================ Kapitel 38: Krieger vs. Grabwächter ----------------------------------- Hallo, es geht weiter! Ich bin ohne eigenes Internet, also hoffe ich, dass meine Leser alle selber merken, dass es was gibt, denn ich hab im Moment keine Zeit, alle rauszusuchen und zu benachrichtigen. Bitte stellt mein Weblog auf beobachten, darin werde ich vermerken, wenn die Fortsetzung kommt. Danke! *knuffelz* Kapitel 38: Krieger vs. Grabwächter Yugi wurde nach einiger Zeit des Wartens in Breakers Büro geführt, das er ja schon kannte. Der Magier saß an seinem Schreibtisch und blickte ihm entgegen. Faith räumte die Akte weg, die er vorher bearbeitet hatte, so dass er nun Yugis vor sich ausbreiten konnte. „Da bist du ja, Yugi. Wie ich sehe, sind deine Schuppen fast wieder verschwunden.“ Yugi nickte. „Darüber bin ich eigentlich auch ganz froh.“ Breaker überflog nachdenklich seine Aufzeichnungen. „Nun, also… ich habe stundenlang mit meinen Kollegen diskutiert, aber wir sind zu keinem vernünftigen Ergebnis gekommen. Vielleicht lag es an deiner Verwandlung. Wir konnten uns nicht einigen, welche Attribute wir dir zusprechen sollen. Magier und Licht kann man wohl voraussetzen, aber wir konnten nicht entscheiden, wie viele Sterne oder was für einen Effekt du haben könntest. Erst recht nicht kamen wir bezüglich deiner ATK und DEF auf einen gemeinsamen Nenner. Manche meinten, du müsstest 2000 Angriffspunkte haben, andere fanden, das wäre eher für die Verteidigung denkbar. Tja… du könntest die Tests wiederholen, aber auch einfach abwarten, ob du trotzdem in das Spiel aufgenommen wirst.“ Yugi war ganz verwirrt. Einerseits fühlte er sich betrogen – er war so neugierig auf seine Ergebnisse gewesen. Andererseits blieb ihm vielleicht eine Peinlichkeit erspart. Er kannte Pegasus und beschloss, es erst einmal dabei zu belassen. Mit einer schriftlichen Auswertung in der Hand kehrte er zu seinen Freunden zurück und erzählte ihnen, was sich ergeben hatte. Es war ihm ein bisschen peinlich, aber sie verspotteten ihn nicht. „Das kann vorkommen,“ meinte Skill. „Bei Dark stand zunächst nicht fest, ob er vielleicht doch eine Fee werden sollte. Weaver hat darauf gepocht, aber er hat sich gewehrt.“ „Viele von den Drachen können schlecht eingestuft werden, wenn sie noch im Wachstum sind,“ ergänzte Neo. Yugi seufzte. Er hatte also doch nicht gänzlich versagt. „Können wir noch mal zu den Arenen gehen?“ schlug er vor. Appi grinste. „Ich sehe schon, es juckt dich in den Fingern, mal ein Duell zu bestreiten... Hey du bist inzwischen bekannt, bestimmt kannst du ganz leicht ein Team finden, das für dich antritt...“ Yugi runzelte die Stirn. „Geht das? Ich wollte sonst einfach noch mal zuschauen...“ „Na komm einfach mit, dann werden wir ja sehen, was sich ergibt.“ ermutigte Neo ihn und ging auch schon vor. Momentan war recht viel Betrieb auf der Insel. Viele Teams kamen zum Üben in die Arena. Teilweise standen riesige Monster auf dem Rasen, was erklärte, warum es so viel freie Fläche gab. Ein paar Wassermonster waren auf dem Meer zu sehen, wo sie ab und zu auftauchten und Luft holten oder einfach nur umherschauten. „Gibt es auch Monster, die zu groß für die Arena sind?“ wollte Yugi wissen. Eigentlich war die Frage überflüssig. Nachdem er in einer Arena gewesen war, konnte er sich das denken. Die waren zwar groß, hatten aber ihre Grenzen, oder das betreffende Monster konnte vielleicht nicht einfach herkommen. „Ach, das geht alles,“ winkte Appi ab. „Dann verlegt man halt das Duell dahin, wo das betreffende Monster lebt. Und wenn zwei davon aufeinander losgehen sollen, beide aber nicht an einen Ort kommen können, muss man halt einen Vertreter bestimmen oder so... obwohl das dann natürlich wenig spektakulär ist und auch nicht sehr realistisch.“ „Sind die Duelle eigentlich immer so, wie sie in meiner Welt wären? Hier könnten doch eigentlich alle aufeinander losgehen, ohne auf die Werte auf den Karten zu achten,“ gab Yugi zu bedenken. Skill nickte eifrig. „Da hast du ganz Recht, das kann man auch machen. Muss man halt nur vorher vereinbaren.“ Sie erreichten eine Arena, vor der sich mehrere Gruppen versammelt hatten, die darauf warteten, dass sie an die Reihe kamen. Ein Goblin in vornehmer Kleidung, anscheinend ein Mitarbeiter der Insel, lief herum und verteilte die Leute, indem er ankündigte, wo etwas frei war. Seinem Vorschlag folgend, gingen ein paar haarige Gestalten zu Arena 4, wo sie schon von einer Truppe Maschinen erwartet wurden. Yugi sah sich um und stellte fest, dass die meisten der Anwesenden die Sachen trugen, die sie auf den Karten anhatten. So konnte er sie besonders leicht erkennen. Auf einmal entdeckte er einen Bekannten. „Gerfried! Hey, ich dachte, du wärst noch in der anderen Feenzuflucht!“ Der schwarzhaarige Krieger drehte sich zu ihm um und strahlte. „Hey, da bist du ja! Die haben mich erst vor ein paar Stunden weggelassen, aber als ich erfuhr, dass du hier bist, wollte ich dich unbedingt treffen!“ „Wir haben im Kristallschloss bei White Skill übernachtet und sind erst vor kurzem wieder hergekommen, da hast du Glück gehabt.“ freute Yugi sich. „Hast du weitere Neuigkeiten?“ „Nichts Besonderes, nur dass die Feen meinen, sie würden eine fremde Kraft spüren, die aber nicht feindlich ist. Sie nehmen an, dass diese ihren Ursprung in Dark und Blacky hat, die zur Zeit ihre Tropfsteine benutzen. Normalerweise gehen nur Feen dorthin, insofern kann es durch die Macht der Magier zu Unregelmäßigkeiten im Energiegefüge kommen, die aber keinen Schaden verursachen.“ „Ach du liebe Zeit, das klingt verdammt wissenschaftlich... aber dann hat sich wohl noch nichts geändert...“ „Nein. Aber Magi ist sauer auf dich, weil du nicht bei ihnen geblieben bist.“ „Oh... aber was soll ich denn schon machen? Meine Anwesenheit würde nichts ändern...“ Yugi kam nicht umhin, sich etwas schuldig zu fühlen, aber das lag wohl nur daran, dass es ihm unangenehm war, dass Magi ihm zürnte. Im Grunde, sagte er sich, hatte er sich nichts vorzuwerfen, schließlich hatte er seine Zeit nicht sinnlos vergeudet und sich auch nicht nur amüsiert. „Willst du einen Übungskampf bestreiten?“ wechselte Gerfried das Thema. „Ich hab hier ein paar Freunde getroffen, aber wir haben keinen Anführer, weil Freed fehlt. Möchtest du uns führen?“ Yugi errötete. Das war eigentlich genau sein Wunsch, aber es überraschte ihn, dass es so einfach ging, ein Team zu finden. „Ähm... ja, gerne! Aber ich spiele meistens Magier, also... naja ich werde schon klarkommen!“ Gerfried freute sich deutlich. „Komm, ich stelle dich den anderen vor.“ Skill, Neo und Appi folgten in einem kurzen Abstand, als Gerfried den Jungen zu einer Kriegertruppe führte, in welcher sich auch ein paar Ungeheuer-Krieger und Felsenmonster befanden. Er stellte die einzelnen vor. Sie waren erstaunt, den Hüter des Millenniumspuzzles kennen zu lernen. Als sie erfuhren, dass er ihr Team leiten würde, fühlten sie sich geehrt. Yugi wurde ganz verlegen. Wenn er nun verlor? Appi trat zu ihm und klopfte ihm auf die Schulter. „Na los, zeig mal, was du kannst! Wenn’s nicht klappt, auch nicht so schlimm. Es ist ja das erste Mal.“ „Verzeihung.“ Ein dunkelhäutiger Mann in einem grün-weißen Gewand, der etwas orientalisch aussah, trat an sie heran. Er schien nach irdischen Maßstäben vielleicht 30 Jahre alt zu sein und hielt sich sehr gerade, insgesamt machte er einen würdevollen Eindruck. „Ich möchte mit meiner Truppe gegen dich antreten, Hüter des Puzzles.“ Er legte die rechte Hand auf seine Brust und verneigte sich höflich. Seine Linke hielt einen goldenen Stab, dessen Spitze den Kopf einer Kobra darstellte. Yugi blickte hinter ihn. Die Truppe bestand aus teilweise etwas zwielichtig anmutenden Gestalten, die größtenteils in schwarz gekleidet waren: Grabwächter. Ihre Werte waren nicht besonders hoch, aber zusammen mit den richtigen Zauber- und Fallenkarten konnten sie ein Ärgernis werden. „Du bist der Anführer der Grabwächter, nicht wahr? Ich trete gerne gegen dich an.“ stimmte Yugi zu. Der Mann lächelte erfreut. „Meine Freunde nennen mich Chief. Wir werden uns um einen anspruchsvollen Kampf bemühen.“ Er winkte den Goblinbeamten herbei und meldete die beiden Teams an. Im Moment war keine Arena frei, aber sie wurden zu Nummer fünf geschickt, wo ein Duell sich gerade dem Ende zuneigte. Wahrscheinlich brauchten sie eh noch etwas für die Vorbereitungen, daher konnten sie die Wartezeit gut nutzen. Yugi war gespannt, wie die Vorbereitungen aussehen mochten. Wie konnte er Zauber und Fallen wählen? Er hatte das Prinzip mit den Orbs ja schon gesehen, aber alles andere wusste er noch nicht. Während die Teams draußen warteten, nahm Chief Yugi mit in eine Art Büro, das sich direkt am Eingang der Arena befand. Dort gab ihnen eine quirlige kleine Fee eine Liste, auf der sie die gewünschten Zauber und Fallen sowie die Mitspieler eintragen sollten. Zur Hilfe durften sie sich je eine Karteikartenbox nehmen, in der alle verfügbaren Orbs aufgeführt waren. Für die Auswahl setzten sie sich an einen Tisch mit einer Trennwand. Yugi kam sich ein bisschen vor wie in der Schule während eines Tests. Inzwischen warfen sich draußen die Krieger in ihre Rüstungen. Gerfried verschwand hinter seinem Eisenpanzer. „Das sieht unglaublich unbequem aus, Onkel Gerfried.“ kommentierte Appi. „Ist nicht normalerweise Vater auch dabei?“ „Es sieht nur unbequem aus, keine Sorge.“ entgegnete Gerfried. „Und ja, eigentlich ist dein Vater dabei.“ „Hey, ich könnte ihn vertreten!“ schlug Appi vor. Er holte den Ring hervor, den er immer an dem Band um den Hals trug, und steckte ihn an. Ehe es jemand verhindern konnte, verkündete er: „Verwandle mich in einen Krieger!“ Es gab einen beeindruckenden Lichteffekt, der Appi einhüllte, dann stand er vor ihnen in einer lila Rüstung, die seinen Bauch und die Oberschenkel frei ließ, ansonsten seinem Magiergewand aber sehr ähnelte. Die Schuhe waren jetzt coole Kampfstiefel, dazu trug er einen kurzen Kriegerschurz. Seine Brust wurde von einer dicken Lederschicht geschützt, und die Armschienen trug er nach wie vor, aber jetzt sahen sie stabiler aus. Die Haare wirkten wilder und das rote Stirnband hatte nicht mehr so lange Bänder, damit man sich damit nicht verheddern konnte. Aber besonders auffällig hatte sich der Stab verändert, denn der war zu einem grünen Schwert mit einem roten Stein im Heft geworden. Appi schwang es kriegerisch herum und steckte es dann in die Scheide an seinem Gürtel, der ebenfalls noch den roten Stein trug, allerdings kein Tuch mehr hielt. „Naja, an Vater kommst du aber nicht heran.“ kommentierte Neo, aber er musste zugeben, dass Appi gut aussah. „Vielleicht hast du deine Bestimmung verfehlt.“ neckte er den jüngeren. „Jetzt müsstest du mit dem Schwert nur noch umgehen können.“ „Ey, wir haben oft genug mit Vater trainiert!“ zischte sein Bruder ihn an. „Wie lange braucht Yugi denn?“ Yugi kam kurz darauf wieder heraus. „Appi! Was ist denn mit dir passiert?“ staunte er, hatte seine Antwort jedoch gleich, als er den Ring am Finger seines Freundes sah. „Du kannst aber nicht mitmachen, ich hab meine Auswahl schon fertig.“ „Ja, ja,“ grummelte Appi und machte sich auf den Weg zu den Zuschauerrängen. Yugi seufzte und ging mit seinem Team in einen der Gruppenräume, während die Grabräuber in die andere Richtung verschwanden. Die Krieger wussten nicht, welche Fallen und Zauber er gewählt hatte. Jedem war nach dem Zufallsprinzip eine Nummer zugeteilt worden, die aber nur der Assistentin bekannt war, die sich nun gerade neben Yugi aufbaute. Yugi hatte seinen Platz hinter einer Absperrung am Rand des Spielfeldes. Zu seinem Erstaunen befand sich dort ein kleiner Computerbildschirm, auf dem abgebildet wurde, was ihm zur Verfügung stand. Seine Assistentin bediente das Pult für ihn. Wie sie das wohl früher gemacht hatten, als es noch keine Technik gegeben hatte? Das Duell begann mit 8000 LP. Durch einen Münzwurf wurde entschieden, dass die Grabwächter anfangen durften. Sie spielten eine Karte verdeckt und ein verdecktes Monster, beide repräsentiert durch einen Orb, der auf das Feld schwebte. Yugi konnte Chief auf der anderen Seite an einem Pult sehen, fast wie in seiner eigenen Welt. Auch bei ihm stand eine Assistentin, vermutlich, um Schummeln zu verhindern. Die Damen verglichen immer die „gezogene Karte“ mit einer Liste, die sie auf einem Klippbrett hatten. Auf Yugis Bildschirm leuchteten die Bilder der Krieger und Fallen/ Zauber auf, die ihm in dieser Runde zur Verfügung standen. Er konnte Dai Grepher wählen, entschied sich aber aufgrund der verdeckten Karte für Sasuke Samurai. Dieser hatte nur 500 Angriffspunkte (ATK), aber sein Effekt ließ ihn das verdeckte Monster vernichten, ohne dass dessen Effekt aktiviert wurde. Eine gute Entscheidung, denn es handelte sich um einen Menschenfresserkäfer. Dieser betrat das Feld gar nicht erst, sondern krabbelte gleich in die Friedhofzone. Yugi beendete seinen Zug, indem er zwei Orbs spielte. Die Grabwächter hatten keinen Kämpfer zur Verfügung und aktivierten deshalb „Sündenbock“, worauf vier kleine Schäfchen in verschiedenen Farben auf das Feld gehoppelt kamen. Ein weiterer Orb schwebte in die Zauber- und Fallenzone. „Ich aktiviere *Final Attack Orders*!“ verkündete Yugi. Diese Falle, die er in der letzten Runde verdeckt gespielt hatte, bewirkte, dass alle offenen Monster in die Angriffsposition gebracht werden mussten, solange sie auf dem Feld war. Das galt auch für die Schäfchen (0 ATK). Der Orb leuchtete pinkfarben auf. Nun kam doch noch Dai Grepher mit seinen 1700 ATK zum Einsatz. Er und Sasuke Samurai besiegten jeder einen Sündenbock und richteten insgesamt 2200 Punkte Schaden bei den Gegnern an. Leider spielten die Grabwächter nun Schwarzes Loch und vernichteten alle Monster auf dem Feld. Anschließend gab es wieder einen Orb, repräsentativ für ein verdecktes Monster. Yugi rechnete mit einem weiteren Flippeffekt, deshalb benutzte er den Zauber *Der Lebendig zurückkehrende Krieger*, um Sasuke in sein „Blatt“ zurückzuholen. Er schickte ihn auch gleich wieder aufs Feld und ließ ihn das verdeckte Monster angreifen, aber die Grabwächter aktivierten *Waffenstillstand*. Dadurch wurde *Grabwächters Wache* aufgedeckt bzw. dieser trat in Verteidigungsposition an die Stelle des Orbs. Sein Effekt wurde aber nicht aktiviert, weil die Falle es verhinderte. Yugi erhielt 1000 LP Schaden, da sich zwei Effektmonster auf dem Feld befanden. Durch seine eigene permanente Falle wurde *Grabwächters Wache* in Angriffposition gebracht, so dass Sasuke Samurais Angriff mit 500 ATK gegen 1000 ATK verlor und der Krieger zerstört wurde, denn nun wirkte sein Effekt auch nicht mehr. Das Kriegerteam erhielt weitere 500 LP Schaden. Da er nun kein Monster mehr zu seiner Verteidigung hatte, ließ Yugi den Gegner in einen Spalt fallen. Dieser tat sich symbolisch auf dem Feld der Wache auf, war aber nicht tief. Die Grabwächter (5800 LP) spielten erneut ein verdecktes Monster und eine andere verdeckte Karte. Als Yugi (6500 LP) an der Reihe war und die Assistentin ein weiteres Bild auf seinem Bildschirm erscheinen ließ, aktivierten sie ihren *Staubtornado* und zerstörten damit *Final Attack Orders*. Davon ließ sich Yugi natürlich nicht entmutigen. „Ich rufe Gerfried den Eisenritter! Greif das verdeckte Monster an!“ Dies war allerdings die *Maske der Finsternis*. Die Grabwächter bekamen *Staubtornado* vom Friedhof zurück. „Nun spiele ich meinen *Spalt*,“ entschied Chief. Der Zauber traf leider Gerfried. „Anschließend *Lichtschwerter*!“ Yugi fragte sich allmählich, ob der Gegner ihn auch noch angreifen wollte, aber vielleicht hatte das andere Team auch einfach nur Pech oder hatte noch keine so gut ausgeklügelte Strategie. Bestimmt warteten sie darauf, *Tal der Toten* ausspielen zu können. Doch erst einmal hatte er auch Pech – er bekam keinen neuen Kämpfer und musste die Runde beenden, ohne ein Monster zu spielen. Er steckte 500 LP Effektschaden ein, als die Grabwächter *Grabwächters Fluch* aufriefen, und dann wurde er von diesem direkt angegriffen. Zum Glück machte das nur 800 Punkte aus. „Das kann ja noch lange dauern – ich hole mal was zum Essen,“ beschloss Skill. „Was denn, gerade jetzt?“ Appi konnte es nicht fassen. „Wir hatten doch gerade genug Gelegenheit… Aber wenn du meinst…“ „Ich hole was zum Essen,“ wiederholte Skill, wobei er auch schon aufstand und ging. Neo und Appi blickten ihm verwirrt nach. „Irgendwie ist der komisch… hat er was?“ wunderte Neo sich. Appi zuckte nur mit den Schultern und sah Yugi weiter zu, der gerade *Die Verbündeten Truppen* aktivierte und den Strike Ninja aufs Feld rief, aber wegen der *Lichtschwerter* nicht angreifen konnte. Skill suchte sich draußen das geflügelte Pferd und trieb es zu Höchstleistungen an, um schnellstens zum Kristallschloss zurück zu kehren. Dennoch würde die Reise ein paar Stunden dauern… *** In der unterirdischen Höhle unter der Feenburg erklangen seltsame Laute. Lucranda hatte sich jedoch schon auf den Weg gemacht, bevor die Geräusche begonnen hatten. Insofern überraschte es sie auch nicht, dass sie Talimecros vorfand, den alle für Blackys Vater gehalten hatten. „Ich dachte, die meisten Leute wären zur Zuflucht gebracht worden,“ unterbrach sie den Mann, der mit einer Spitzhacke auf den Tropfstein von Dark und Blacky eingeschlagen hatte. Talimecros blickte erschrocken auf. „Ich… ich bin hier geblieben… ich muss meine Pflicht tun!“ „Seht Ihr es immer noch als Eure Pflicht an, vermeintliche Gefahren aus der Welt zu schaffen?“ erkundigte Mava sich, der nun hinter ihr in die Höhle trat. Er hob eine Hand, und die Spitzhacke entwand sich dem Griff ihres Trägers und flog zu ihm. Er fing sie gekonnt auf. Talimecros zeigte mit einem zitternden Finger auf ihn wie ein armer Irrer. „Du… von dir habe ich auch gehört… Du bist der mit dem Fluch! Du hast Exodia befreit! Du bist dazu verdammt, stärker zu werden, aber dich selber damit zu ruinieren, wenn du Waffen trägst!“ „Wenn Magi sieht, was du hier machst, bist *du* dazu verdammt, dich ihrem Zorn zu stellen!“ warnte Mava ihn, ohne auf die Worte einzugehen. „Ganz davon abgesehen entweihst du das Heiligtum der Feen – was sie nicht allzu sehr begeistern wird.“ „Die Feen haben ihr Heiligtum selbst entweiht, indem sie diese Kerle hier rein ließen! Das Unglück wird über sie kommen, so wie über meinen Orden! Dieser Chaosmagier zieht es nämlich buchstäblich magisch an!“ „Ich glaube nicht, dass das seine Schuld ist, und das mit Exodia war nicht meine.“ Mava machte sich zwar noch manchmal Vorwürfe, aber Lucranda hatte ihn in den letzten Tagen dazu gebracht, das Ereignis als etwas zu akzeptieren, bei dem er keine Wahl gehabt hatte. In Anbetracht der Situation hatte er das Beste daraus gemacht, das, was zu dem Zeitpunkt am sinnvollsten erschienen war. Und ob es nun richtig gewesen war oder nicht, es lag in der Vergangenheit und er musste erneut tun, was in seiner Macht stand, um zukünftige Bedrohungen zu verhindern. Das war jetzt wichtiger, als sich wegen der Vergangenheit zu grämen, die sich eh nicht mehr ändern ließ. Talimecros setzte zu einer Erwiderung an, doch dieses Mal kam ihm Lucranda zuvor. „Es ist so bequem, jemandem die Schuld an allem Unglück zuzuschieben, nicht wahr? Hat dein Orden das immer so gemacht und auf diese Weise sinnlos Leute geopfert?“ Der Mann lief rot an. „Was… was erlaubst du dir, alte Frau!“ Sie blieb ganz ruhig, aber von Mava ging auf einmal eine Aura aus wie von einem geladenen Vulkan. Er hob seine freie Hand und zeigte mehrere Ringe und Armbänder, die er trug. Der Effekt war wie gewünscht, Talimecros wich zurück. Aber er zeigte mit seinem bebenden Zeigefinger auf den Lichtmagier und lachte irre. „Du hast noch nichts dazugelernt! Wirst dich selbst ruinieren, aber mir soll es egal sein! Man sollte dich den Göttern opfern, ehe du ihren Zorn noch weiter erregst, aber auf mich hört ja keiner – also beschwert euch nachher nicht! Ich gehe!“ Das tat er. Mava rief seine Macht zurück. Diese Demonstration hatte ihm gefallen. „Schon nicht schlecht,“ nickte Lucranda anerkennend. „Fühlst du dich geschwächt?“ „Es geht, war ja nichts,“ meinte er nur. „Lass uns wieder gehen und…“ Er unterbrach sich, denn ihm war, als hätte er ein Geräusch gehört… wie brechendes Kristall… oder so ähnlich. Es wiederholte sich, und auf einmal ahnte er, was es war. Lucranda hatte es nun auch gehört, und beide eilten zu dem Tropfstein, auf den Talimecros eingeschlagen hatte. Der Stein hatte Sprünge von der Gewalteinwirkung davongetragen. Es war noch viel zu früh dafür, aber nun musste man das Beste daraus machen. Weitere Sprünge breiteten sich auf der Oberfläche aus. Es war nur eine Frage der Zeit. Mava und Lucranda warteten, bis mit einem Klirren die einzelnen Teile herabstürzten und die beiden eingeschlossenen Magier freigaben. Sie fingen Dark und Blacky so gut wie möglich auf. Sie waren beide nackt, jedoch bedeckt mit Resten der Tropfsteinmasse wie mit einer Staubschicht, und sie klammerten sich aneinander, doch während sie fielen, lösten sich ihre Griffe um den jeweils anderen. Blacky war bewusstlos, doch Dark öffnete schwach die Augen. Er griff nach der Hand seines Geliebten und lächelte ansatzweise. Mava, der seinen Kollegen halb im Arm hielt, starrte ungläubig auf ihn herab. Er konnte eine Kraft in Dark spüren, die ihm sonst noch nie aufgefallen war. Kam das durch die Macht der Tropfsteine? Doch ein Blick auf Lucranda verriet ihm, dass sie ebenso überrascht war. „Wir bringen sie am besten schnell in meine Hütte.“ schlug die alte Fee vor. „Sie brauchen noch viel Ruhe, das hier hätte noch nicht passieren dürfen…“ Mava nickte, fragte sich aber, wie sie das machen sollten. In dem Moment nahm Dark auf einmal seine Katzengestalt an, die er so gerne benutzte, und er verwandelte offenbar Blacky mit. Das vereinfachte die Sache natürlich. Mava und Lucranda nahmen jeweils eine Katze auf den Arm und trugen sie in die Hütte, wo sie beide auf einem Schlaflager ablegten. Unbewusst kuschelten die Katzen sich aneinander und schliefen dann tief und fest. „Diese Gestalt braucht weniger Energie,“ kommentierte Lucranda. „Aber ich finde es erstaunlich, dass sie sich noch verwandeln konnten…“ „Beschweren wir uns nicht darüber,“ meinte Mava. „Lass uns einfach hoffen, dass sie sich gut erholen.“ Er kraulte das Fell seiner beiden Freunde, bekam aber nicht einmal ein Schnurren zur Antwort, nur das leise Schnarchen von zwei tief schlafenden Katzen. *** Inzwischen hatte Yugis Team noch 800 LP, die Gegner noch 2300. Yugi hatte Zombyra beschworen, aber nicht erfolgreich angreifen können. Sein Riesensteinsoldat befand sich im Angriff, da er ihn zuvor direkt angreifen lassen hatte. Und Gerfried war wieder auf dem Feld, alles in allem war die Situation also nicht ganz so schlecht. „Wir beschwören Grabwächters Speerkrieger!“ verkündete Chief, der zwischenzeitlich selber auf dem Feld gestanden hatte. „Greif den Steinsoldaten an!“ Das brachte Yugi erneut 200 LP Schaden ein, doch davon ließ er sich nicht einschüchtern. Die Grabwächter hatten etwas Pech heute, aber sie waren wohl noch ein neues Team und somit für den Anfang schon sehr gut. Aber die sie hatten wohl nur angegriffen, um noch etwas Schaden anzurichten. Zweifellos wussten sie, was nun auf sie zukam. Yugis Zauber *Die Verbündeten Truppen* war noch aktiv und stärkte seine Krieger. Zombyra hatte dadurch 2700 Angriffspunkte und verursachte mit seinem Angriff auf den Speerkrieger 1200 Schaden. Den Rest erledigte Gerfried, der Eisenritter, mit einem Direktangriff. Damit gewannen die Krieger das Duell. Alle trafen sich wieder draußen vor der Arena. „Das war sehr gut, wenn man bedenkt, dass du dein Team heute erst kennen gelernt hast,“ lobte Chief seinen Gegner. Yugi lächelte erfreut. „Danke. Eure Taktik ist nicht schlecht, aber ihr solltet etwas aggressiver werden. Eine Gruppe, die auf Angriff setzt, kann euch sonst zu schnell besiegen, wenn sie erstmal durchgebrochen ist.“ „Wir haben *Tal der Toten* nicht rechtzeitig gezogen, vielleicht sollte ich mich nicht zu sehr auf diesen Zauber verlassen,“ überlegte der Anführer der Grabwächter. Sie redeten noch eine Weile untereinander über Strategien, ehe Yugi wieder auf seine Freunde stieß. Appi war immer noch in der Gestalt eines Kriegers, da sein Ring noch nicht wieder aufgeladen war. „Wo ist denn Skill?“ fragte Yugi verwundert. „Eigentlich wollte er nur schnell was Essbares holen, aber er ist nicht wieder aufgetaucht,“ gab Neo Auskunft. „Komisch, wo ist der hin? Vielleicht hat er wen getroffen…“ „Vielleicht ne Frau, die er von früher kennt,“ pflichtete Appi ihm bei. Gerfried, der sich inzwischen seine Eisenrüstung wieder ausgezogen hatte, schloss sich ihnen an. Zusammen suchten sie nach Skill, konnten ihn aber nirgends finden. Schließlich erfuhren sie von einer Meerjungfrau, dass er auf dem geflügelten Pferd die Insel verlassen hatte. Das war nun wirklich ausgesprochen merkwürdig, da er ihnen nichts davon gesagt hatte. Hatte er vielleicht einen so eiligen Notruf erhalten, dass er keine Zeit gehabt hatte, jemanden zu benachrichtigen? Aber dann hätte er zumindest einen Boten schicken können. Die Freunde sagten im Duellverein Bescheid, dass sie Skill ausrichten sollten, sie seien zum Kristallschloss zurückgekehrt, falls er wieder auftauchte und sie ihn verpassten. Sie riefen ihre Drachen und traten die Rückreise an. *** Malice hockte im Schneidersitz auf einem Stapel Kissen und hatte es sich offensichtlich gemütlich gemacht, allerdings saß er so schon eine ganze Weile, weshalb die Bequemlichkeit dann schon wieder in Frage zu stellen war. Sorc schlich regelrecht um ihn herum, wenn er den Raum durchquerte. Er wusste nicht, ob sein Kollege ihn überhaupt hören konnte, jedenfalls wollte er ihn in seiner Konzentration nicht stören. Also ging er lieber zurück in den Keller, wo sich allmählich der Kerker füllte. Seine Lakaien erstatteten ihm Bericht über die neuesten Fortschritte, und er strich auf einer Liste ab, was sie schon hatten. „Erde, Wind, Wasser… Finsternis folgt gleich… Hm, bald werden wir das Reich der Schatten in Angst und Schrecken versetzen!“ Ein kleinerer Unterweltler warf sich vor ihm auf die Knie. „Mein Gebieter, Eure Tochter ist eingetroffen!“ Sorc musste eine Weile überlegen, wen er wohl meinen konnte, denn er hatte etliche Bastarde im ganzen Land, natürlich nicht alle so brauchbar wie Kayos. Teilweise hatte er auch viel versprechende Kinder adoptiert und ausgebildet, die ihn heute Vater nannten. Eine seiner Töchter, auf die er besonders stolz war und die er lange nicht mehr gesehen hatte, kam nun auf ihn zu. „Also wirklich, Vater, kommst du mich gar nicht empfangen?“ Sie küsste ihn zur Begrüßung auf die Wange, schon um ihn zu ärgern. „Ruin… willkommen. Ich war etwas beschäftigt,“ entschuldigte er sich. Die weißhaarige Fee war natürlich nicht sein leibliches Kind, aber er wünschte, es wäre so. Wie die Dinge standen, hätte er sie gerne mit Kayos zusammen gebracht, aber das ging wohl nicht auf. Sein Sohn, von dem er sich so viel versprochen hatte, war eine Enttäuschung, zumindest in der Hinsicht, dass er ihn nicht für sich hatte gewinnen können. Das Mädchen, das er nur aus einer Laune heraus großgezogen hatte, war da die bessere Verbündete. Nun ja. Inzwischen war sie eine junge Frau, die in aufreizender Kleidung seinen Leuten den Kopf verdrehte. Ruin sah in den Kerker. „Lauter Frauen? Was hast du denn vor?“ Er lachte geheimnisvoll. „Bald werde ich auch einen Mann haben, warte es ab. Vielleicht gefällt er dir, ich glaube, die Chancen stehen nicht ganz schlecht, dass er sich für unsere Seite interessiert. Er ist etwas eigensinnig, wurde mir berichtet. Ich brauche ihn und die anderen aber erstmal für ein Ritual.“ „Ich bin ja mal gespannt, ob du damit mehr Glück hast als mit diesem Exodiamonster. Was ist eigentlich aus dem geworden?“ „Das weiß bisher keiner. Ist aber auch egal.“ Sorc legte einen Arm um Ruin und führte sie sanft von den Kerkern weg. „Komm, ich stelle dir meinen neuesten Verbündeten vor... er stammt aus der Welt des Blauen Lichts!“ „Hmmm... dann hast du ja reichlich Auswahl für mich, was?“ Lächelnd folgte Ruin ihrem Ziehvater. *** Wird fortgesetzt. ~*Crimsons Backstube*~ Heute: Rotweinkuchen Crimson: Dieses Rezept stammt von einer Tüte Maismehl. Es wurde schon mehrfach (in variierter Form) getestet und für gut befunden. Sorc: Warum wurde nicht das Originalrezept benutzt? Crimson: PM findet das so besser, weil sie sowas ähnliches schon mal mit Kirschen gegessen hat. Sie meint, der wird sonst vielleicht zu trocken. Außer den Kirschen ändert sich ja nichts. Zutaten 250g weiche Margarine oder Butter 250g Zucker 5 Eier (Klasse M) 250g Maismehl ½ Päckchen Backpulver 1 gestr. Teelöffel Zimt 125ml Rotwein 200g Blockschokolade, gehackt zum Bestäuben Puderzucker 1 Rhodon-Kuchenform  Margarine (Butter) und Zucker mit dem Mixer schaumig rühren.  Nach und nach die Eier unterrühren.  Maismehl mit Backpulver und Zimt vermischen, nach und nach unterrühren.  Den Rotwein ebenfalls unterrühren, dann die Schokoladenstückchen unterheben.  Den Teig in eine gefettete Rhodon-Kuchenform füllen.  Im vorgeheizten Backofen bei 175°C 50-60 Minuten backen.  Nach Belieben mit Puderzucker bestäuben. PMs Variation 1 Glas Schattenmorellen 1 Springform  Teig in die gefettete Springform geben und die abgetropften Kirschen großzügig darauf verteilen. Alles andere bleibt gleich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)