Mein ist die Macht - Mein ist der Tod von Fellfie ================================================================================ Kapitel 5: Gewöhnungszeit und Vater"freuden" -------------------------------------------- Kapitel 4- Gewöhnungszeit und Vater"freuden" Yuugi fühlte sich nicht wohl in seiner Haut. Nein, er fühlte sich ganz und gar nicht wohl. Inzwischen war er soweit genesen, dass man ihm die Verbände hatte abnehmen können und er eigentlich nach Hause hätte zurückkehren können. Aber er hatte sich ja entschieden hier zu bleiben. Jetzt fragte er sich allerdings, ob diese Entscheidung wirklich so klug gewesen war. Der Pharao hatte nämlich seine eigenen Vorstellungen davon, was sein "Kätzchen" in Zukunft tragen sollte und besagtes Tierchen fragte sich, warum es überhaupt noch etwas trug. Seine gesamte Kleidung bestand aus einem Fetzen Stoff, der aus einem fremden Land kam und dort "Hose" genannt wurde. Diese Hose war aus einem weichen, sehr feinen Material und fühlte sich eigentlich sehr angenehm auf der Haut an und sie war außerdem weit genug, um dem Betrachter nicht allzu viel zu offenbaren. Sollte man zumindest denken. Das Problem bei der Sache war nur, dass der Stoff erstens weiß und zweitens so hauchdünn war, dass der luftige Schnitt schon wieder für die Katz' war, denn Yuugis Unterleib wurde so höchstens *um*hüllt und nicht *ver*hüllt. So blieb der Fantasie des Betrachtenden wenig zu tun übrig, denn die schlanken Beine und die helle Haut des Jungen war ausgezeichnet zu erkennen. Yuugi warf vorsichtshalber keinen Blick nach hinten, den er wollte lieber gar nicht wissen, wie viel man von seinem Hintern erkennen konnte. Einzig und allein im Schritt war der Stoff etwas verstärkt, um das aller Intimste vor neugierigen Blicken zu schützen. Sein Oberkörper war frei und seine Hand- und Fußgelenke wurden von kleinen Kettchen und Glöckchen geschmückt. Yuugi kam sich furchtbar nackt vor, doch Atemu, der vor ihm stand und ihn wohlwollend musterte, schien mit seinem Werk zufrieden zu sein. Sein Blick glitt über den Körper des Jungen, dessen ganze Haltung ziemlich verkrampft wirkte und der anscheinend bereit war, bei der kleinsten Annährung die Flucht zu ergreifen, und blieb schließlich auf dessen Brust hängen, an der Stelle, wo Yuugi sich den Dolch ins Herz gerammt hatte. Die Wunde war verschorft und verheilte gut, aber sie war so tief, dass mit Sicherheit eine Narbe zurückbleiben würde. Und aus diesem Grund hatte Atemu auch darauf verzichtet, Yuugi das Kennzeichen, dass er dem Pharao gehörte, in die Haut brennen zu lassen, denn er wollte dem zarten Körper nicht noch mehr Narben zufügen. "Fast perfekt", murmelte Atemu, nachdem er seine Musterung abgeschlossen hatte und trat auf Yuugi zu. Dieser zuckte zusammen, beherrschte sich dann aber doch soweit, dass er dort stehen blieb, wo er war. Er fühlte sich in dieser Kleidung so ausgeliefert und verletzlich. So hilflos wie selten zuvor. Und er verstand nicht, warum der Pharao ihn so herumlaufen ließ. Sein Körper war doch nun wirklich nichts, das so sensationell war, dass man es derart zur Schau stellen musste. Außerdem hatte er immer noch diese hässliche Wunde auf der Brust, die sicherlich nie wieder völlig verheilen würde. Als Atemu die Hand hob, offensichtlich, um ihn zu berühren, senkte Yuugi den Blick und trat instinktiv und unwillig einen Schritt zurück. Er war normalerweise nicht so scheu, was Berührungen betraf, aber das war alles noch so neu für ihn. Die Kleidung, die Umgebung, die Gegenwart des Pharaos. Er brauchte Zeit, um sich an alles zu gewöhnen. "Na, na, Kätzchen. Du wirst doch wohl nicht vor mir zurückweichen, oder? Komm her. Wir wollen doch nicht, dass jemand fälschlicherweise denkt, dass du keinen Besitzer hast, nicht wahr?" Seine Stimme war sanft und samtig, aber Yuugi war misstrauisch. Jedes Mal, wenn der Herrscher Ägyptens zuvor so mit ihm gesprochen hatte, hatte es unangenehme Folgen gehabt. Außerdem... "Besitzer"? Seit wann war er Atemus Eigentum? Soweit er sich erinnern konnte, hatte er sich zwar entschieden, bei dem Pharao zu bleiben, aber das bedeutete doch nicht automatisch, dass er sich in den Sklavenstand begeben hatte. Atemu hob lediglich fragend eine Augenbraue, als er Yuugis empörten Blick auffing und hob seine Hände dann erneut. Dieses Mal bemerkte der Junge, dass der Ältere etwas Goldenes darin hielt. Noch bevor er eine Frage dazu stellen konnte, schmiegte sich kühles Metall an seine Haut, es gab ein leises Klick und dann trat Atemu wieder einen Schritt zurück, um sein "Haustier" erneut zu mustern. Verwundert tastete Yuugi nach dem breiten Metallreif um seinen Hals. Hinten wo der Verschluss sein sollte, spürte er nur die glatte, goldene Oberfläche und er wunderte sich, wie Atemu das Schmuckstück befestigt hatte. Vorne konnte er eine kleine Erhebung ertasten und fuhr sie verwundert mit den Fingern nach, in dem Versuch, zu erraten, was es war. "Das Auge des Ra", half Atemu ihm schließlich, denn Yuugis Frage hatte sich deutlich auf dessen Gesicht gespiegelt. "Es zeigt jedem, dass du mein bist." Wieder runzelte Yuugi missbilligend die Stirn, doch bevor er seinen Protest äußern konnte, legte Atemu ihm einen Finger unter das Kinn und hob seinen Kopf an. "Ich will dich damit nicht zu einem Sklaven degradieren, Kätzchen", sagte er, während er Yuugi fest in die Augen blickte. "Es ist zu deinem eigenen Schutz. Niemand rührt das Eigentum des Pharaos an." "Oh. Ich verstehe." "Gut." Damit ließ Atemu ihn los, wandte sich ab und trat ans Fenster, Yuugi den Rücken zugewandt. "Es gibt einige einfache Verhaltensregeln, die du befolgen musst. Erstens: Du tust, was ich dir sage. Wenn du hier bleiben sollst, bleibst du hier, wenn ich dich bei mir haben möchte, folgst du mir mit einem Schritt Abstand, wenn ich verlange, dass du Seite an Seite mit einem Krokodil den Nil durchschwimmst, so wirst du auch das tun. Zweitens: Du bist höher gestellt als die Sklaven und kannst ihnen somit auch Befehle erteilen, aber meinen Beratern und den Wachmannschaften gegenüber hast du dich respektvoll zu verhalten. Drittens: Alles, was zwischen uns beiden gesagt wird, bleibt auch zwischen uns beiden. Zu deinem eigenen Wohl möchte ich dir raten, nicht über das zu sprechen, was in meinen Räumen geschieht. Und zu guter Letzt: Wenn du mir in den Rücken fällst, wirst du es bitter bereuen." Atemu warf Yuugi einen kalten Blick über die Schulter zu. "Hast du mich soweit verstanden?" Yuugi nickte etwas beklommen. Warum sollte er dem Pharao in den Rücken fallen? Das war doch das Letzte, was er vorhatte! Aber Atemu war wahrscheinlich jemand, der lieber auf Nummer Sicher ging. Seine Stellung brachte zu viele Feinde mit sich. Und Feinde bedeuteten Intrigen. Und Intrigen wiederum bedeuteten in den meisten Fällen Lebensgefahr. Deshalb wollte er vermutlich sicher stellen, dass er seine Gemächer nicht mit einem Verräter teilte oder mit jemandem, der mit dem Gedanken spielte, zu einem Verräter zu werden. "Gut. Wenn du dich an diese einfach Regeln hältst, muss ich dich auch nicht bestrafen. Du kannst jetzt wählen, wo du schlafen möchtest. In meinem Harem oder am Fußende meines Bettes." Yuugi schluckte und sein Blick ruhte unsicher auf Atemu. Er wollte nicht in den Harem. Ihm war die Vorstellung nicht geheuer, von lauter wahrscheinlich ziemlich knapp bekleideten Frauen umgeben zu sein. Andererseits war das Fußende des Bettes auch nichts, was sich besonders erstrebenswert anhörte. Es klang, als sei er irgendein Tier, das sich auf Befehl zu den Füßen seines Herrchens zusammenrollte, und kein Mensch. Andererseits- wer hatte es wohl jemals zuvor in das Bett des Pharaos geschafft, ohne die Königin, ein Liebessklave oder eine Gespielin zu sein? Dass Atemu ihn im selben Bett duldete, war bei genauerer Betrachtung eigentlich so etwas wie eine Auszeichnung. Und es brachte den Vorteil mit sich, dass Yuugi dann wirklich rund um die Uhr bei "seinem" Pharao sein konnte. Plötzlich schien die Entscheidung gar nicht mehr schwer zu sein. "Ich möchte bei Euch bleiben, mein Pharao." Atemu nickte stumm und bedeutete ihm dann, ihm zu folgen, als er den Raum verließ. Hastig machte Yuugi, dass er hinterher kam. Er hatte keine Ahnung, wohin sie gehen würden, aber er nutzte die Zeit, um sich umzusehen. Er war zwar schon drei Mal durch den Palast geführt worden, aber da hatte er immer Wachmänner an seiner Seite und den Tod vor Augen gehabt. Jetzt hatte er zum ersten Mal die Gelegenheit, den Palast nicht als den Ort zu betrachten, an dem er sein Leben verlieren würde, sondern als sein künftiges Zuhause. Und es war schon ein seltsames Gefühl, in so einem prunkvollen Gebäude zu leben. Überall wo er hinsah, funkelte und glitzerte es. Die Wände schienen aus purem Gold zu bestehen und warfen, entweder durch Pechfackeln oder die Sonne, die durch große Fenster hineinfiel, beleuchtet, ein warmes Licht in die Gänge. Einerseits fand er diese offene Zurschaustellung von Reichtum einschüchternd, andererseits faszinierte es ihn natürlich. Die großen, tragenden Säulen waren allesamt reich verziert und überall wo er hinsah, waren kunstvolle Bilder. Sogar an der Decke und das erstaunte den kleinen Jungen doch ziemlich. Wie waren die Maler wohl dort oben hingelangt? Und der Palast war keineswegs ausgestorben. Ständig kamen ihnen Menschen entgegen und Yuugi betrachtete sie neugierig. Sie schienen entweder Wachmänner, Priester oder Träger irgendeines politischen Amtes zu sein. Wenn sie Atemu bemerkten, senkten sie ehrfürchtig den Kopf und schlichen demütig vorüber. Und erst nachdem sie an ihrem Herrscher vorbei waren, richteten sie sich wieder auf. Doch viele drehten sich dann um und Yuugi fing einige an ihn gerichtete, verwunderte Blicke auf. Einen der Männer ertappte er sogar dabei, wie er ihm auf den Hintern starrte. Yuugi lief rot an und beeilte sich, zu Atemu aufzuschließen und in der Nähe des Pharaos Schutz zu suchen. Er wusste schon, warum er nicht gerne leicht bekleidet herumlief. Es machte die Temperaturen zwar etwas erträglicher, aber dafür war der Körper schutzlos der Sonne und- was noch viel wichtiger war- den Blicken anderer ausgesetzt. Yuugi mochte das Gefühlt nicht, angestarrt zu werden. Er folgte Yami in den Thronsaal. Beim Betreten desselben lief dem Jungen ein kleiner Schauder über den Rücken, weil er mit diesem Raum nur unangenehme Erinnerungen verband. Jetzt bemerkte er aber zu seinem Erstaunen, dass neben Atemus Thron eine Art Kissenburg entstanden war. Überrascht zog Yuugi die Augenbrauen hoch und bevor er den Sinn der Kissen erraten konnte, bedeutete Atemu ihm schon, sich darauf zu setzen. Zögerlich ließ sich Yuugi also nieder und wusste nicht recht, was er von all dem halten sollte. Er kam sich ein wenig dumm vor, einfach auf den Kissen zu sitzen und in den Raum zu blicken, aber gleichzeitig war ihm natürlich klar, welche Ehre es bedeutete, neben dem Thron sitzen zu dürfen. Aus irgendeinen Grund konnte er nicht ruhig sitzen, denn sein Herz schlug viel schneller als normal und er war nervös. Er wusste nicht genau, wie er sich das Leben eines Pharaos vorgestellt hatte, aber die Realität war ernüchternd. Es war schlicht und einfach langweilig. Atemu empfing verschiedene Männer, die ihm beispielsweise von der Front berichteten oder ihren Einschätzung zu der momentanen wirtschaftlichen Lage in Ägypten abgaben. Er hörte sich alles an, nickte ab und zu und sprach auch mit den Boten, aber Yuugi fand das alles furchtbar uninteressant. Atemus Leben war als Kind schon langweilig gewesen (das wusste Yuugi aus eigener Erfahrung, denn sie hatten ja einst für einen Tag die Rollen getauscht), aber dass sich das auch in seinem weiteren Leben fortsetzte, jetzt wo Atemu der mächtigste Mann im Reich war, hätte Yuugi nicht vermutet. Vielleicht war es ja nicht immer so. Und vielleicht kam ihm das alles nur so langweilig vor, weil er es nicht verstand. Er hatte nie eine Schule besucht und da er nicht lesen und nicht schreiben konnte, hatte er kaum Möglichkeiten, sich Wissen anzueignen. Der Junge rollte sich auf seinen Kissen zusammen und döste einfach vor sich hin, während Atemu die Staatsgeschäfte regelte. Dadurch entgingen ihm aber auch die wachsamen Blicke des Pharaos, ganz so, als wolle sich dieser versichern, dass sein "Kätzchen" noch da war. Atemu war natürlich von Anfang an klar gewesen, dass Yuugi hierfür wohl kaum Interesse aufbringen konnte- fand er es doch selbst einschläfernd- aber er war nicht gewillt gewesen, den Jungen ganz alleine in seinen Gemächern zurückzulassen. Er hätte ja sonst was anstellen können! Außerdem gestalteten sich die Gespräche wenigstens ein wenig unterhaltsamer, wenn er ab und zu einen Blick auf die Schönheit neben seinem Thron werfen konnte. Der Junge war ein wenig zu mager, aber Atemu nahm sich vor, das rasch zu ändern. Als schließlich alle Besucher und Boten empfangen worden waren, nährte sich die Sonne bereits wieder dem Horizont. Leise seufzend stand der junge Herrscher auf und wartete darauf, dass sich sein "Kätzchen" auch erhob. Yuugi schreckte durch die Bewegung des blutroten Umhangs, der um Atemus Schulten lag, hoch. Er blinzelte schläfrig und erfasste dann die Situation. Anscheinend waren sie fertig hier. Na endlich! Genug Politik für einen Tag! Er rappelte sich hoch und folgte Atemu aus dem Thronsaal. Der Pharao beobachtete Yuugi aus den Augenwinkeln und entschied sich dann, ein Einsehen mit dem Jungen zu haben. "Hör zu, Kätzchen. Ich habe noch eine Besprechung mit den höchsten Priestern." Yuugis Gesichtsausdruck wechselte schlagartig von erleichtert auf entsetzt. Er ließ den Kopf hängen und seufzte ergeben auf. Also war er doch noch nicht erlöst. Noch mehr Langweile.... Atemu legte den Kopf schief und beobachtete die Reaktionen des Jungen, bevor er fortfuhr: "Aber ich getstatte dir, dich in meine Gemächer zurückzuziehen." Augenblicklich leuchteten die großen Augen wieder auf. "Wirklich?" "Ja. Aber du wirst dich auf direktem Weg dorthin begeben. Kein Herumschleichen im Palast und keine Umwege, verstanden?!" Yuugi nickte eifrig. "Ja!" Er wusste zwar nicht, womit er sich beschäftigen sollte, wenn er erst einmal in den Gemächern des Pharaos angekommen war, aber das war erst einmal zweitrangig. Darüber konnte er sich Gedanken machen, wenn es soweit war. Was jetzt zählte, war, dass er der Politik vorerst entkommen war. Yuugi verzog das Gesicht. Vielleicht würde es sich ja ändern, wenn er erst einmal längere Zeit damit zu tun hatte, aber im Moment konnte er wirklich nicht verstehen, wie man sich mit so etwas beschäftigen konnte, ohne dabei vor Langeweile einzugehen. Erleichtert trabte er los. Atemu war ja schon wütend gewesen, als er von der Versammlung kam. Was bildeten sich diese Leute eigentlich ein?! Sie waren ihm gegenüber noch nie so respektlos aufgetreten. Seit wann knieten die Priester nicht mehr nieder, wenn er den Raum betrat?! Seit wann gaben sie Widerworte? Deshalb hatte er sie auch erst einmal zurecht stutzen müssen, bevor sie überhaupt mit der Versammlung beginnen konnten. Unnütze Zeitverschwendung! Wenn das so weiter ging, würde er für die nächsten Tage mal wieder ein paar hübsche Schattenduelle ansetzen, um die Störenfriede loszuwerden. Narren! Wussten sie denn nicht, mit wem sie sich anlegten?! Aber richtig zornig wurde er erst, als er seine Gemächer verlassen vorfand. Zuerst war er ziemlich verblüfft, dass Yuugi es gewagt hatte, seine Anweisungen zu missachten, aber dann schlug die Wut wie eine große Welle über ihm zusammen und mit einem beinahe unmenschlichen Knurren machte er sich auf den Weg, um den Ausreißer zu finden. Bereits am ersten Tag hatte sich der Junge die Freiheit genommen, zu tun, was ihm beliebte und das konnte er einfach nicht durchgehen lassen! So sehr es ihm auch um den schönen Körper Leid tat, aber um eine harte Strafe würde er wohl nicht herumkommen. Und je länger er suchen musste, desto zorniger wurde der Pharao. Schließlich entdeckte er sein vermisstes "Kätzchen". Yuugi saß zusammengekauert in einer Ecke, die Arme um die angezogenen Beine geschlungen und den Kopf auf die Knie gelegt. Allein diese defensive Pose verhinderte, dass Atemu ihn sofort in den Folterkeller schleifte. "Kannst du mir verraten, was du hier machst?", fragte der Pharao kalt und herrisch. Yuugi hob ruckartig den Kopf, seine Augen strahlten erleichtert und er lächelte. "Mein Pharao!" Doch als er Atemu erblickte, der hochaufgerichtet vor ihm stand und ihn aus kalten, zornigen Augen ansah, verschwand das Lächeln so schnell wie es gekommen war. Er zog die Beine noch enger an den Körper und versuchte, sich möglichst klein zu machen. Große, violette Augen blickten ängstlich zu dem älteren Jungen empor. "Ich habe den Rückweg nicht gefunden", piepste er schließlich. "Und warum hast du niemanden gefragt?" "Wollte ich doch", verteidigte sich der Kleinere leise. "Ich habe einen Eurer Wachmänner angesprochen, aber er drohte, mich zu vierteilen, wenn ich nicht augenblicklich verschwinde." Atemu zog zweifelnd eine Augenbraue in die Höhe. Niemand würde den Besitz des Pharaos anrühren. Andererseits... vielleicht hatte es sich noch nicht bis zum Letzten herumgesprochen, dass Yuugi offiziell sein Eigentum war und er konnte sich gut vorstellen, dass der Mann keinen zweiten Blick auf den zierlichen Jungen geworfen hatte und ihm so auch das goldene Halsband entgangen war.Seine Wachmänner waren manchmal furchtbar schlampig mit ihrer Arbeit. Außerdem las der Pharao keine Lüge in den klaren Augen seines Gegenübers. Sah so aus, als würde mal wieder eine Bestrafung anstehen. "Und dann... dann bin ich aus Versehen in einen Sklaven gerannt und dessen Tablett mit Früchten und Wein fiel zu Boden. Daraufhin war er so zornig, dass er mich durch den halben Palast jagte und ich am Ende wirklich nicht mehr wusste, wo ich war. Ich habe mich dann einfach hierhin gesetzt und darauf gewartet, dass Ihr mich findet...." Yuugi blickte zu ihm auf und unschuldige, violette Augen baten darum, dass ihm geglaubt wurde. Atemu sah nachdenklich auf ihn herab. Zumindest diese Geschichte schien zu stimmen. Einer seiner Priester hatte nämlich Früchte und Wein geordert und der Sklave hatte unnormal lange gebraucht. Als er dann endlich erschien, entschuldigte er sich damit, dass ihn jemand umgerannt hätte und er deshalb erneut in die Küche hatte gehen müssen. Atemu seufzte. Sein Zorn war verraucht. Wie sollte er seinem "Kätzchen" auch böse sein, wenn ihm gleich am ersten Tag der Tod angedroht und es so in Angst und Schrecken versetzt wurde? "Und warum hast du dich nicht gegen den Sklaven gewehrt? Du stehst über ihm", wollte Atemu nun wissen, sein Tonfall war neutral und die Wut aus seinen rubinroten Augen verschwunden. "Aber er war doch viel stärker als ich!", protestierte Yuugi und Atemu blinzelte irritiert. Was war das denn für eine Antwort? Soweit sich der Pharao erinnern konnte, hatte Yuugi vor nicht allzu langer Zeit schon einmal gegen einen viel Stärkeren gekämpft und sogar den Sieg davon getragen. Warum war er dieser Auseinendersetzung aus dem Weg gegangen? Doch Atemu konnte sich die Antwort selber geben. Weil sein "Kätzchen" zu friedfertig war und Kämpfe möglichst vermied. Als er sich abwandte, lächelte er still in sich hinein. Yuugi war schon ein seltsames Geschöpf. "Komm, Kätzchen. Lass uns gehen." Yuugi seufzte, erleichtert, dass der Pharao seinen Worten Glauben schenkte und beeilte sich, ihm zu folgen. (Zwei Wochen später) Gemächlich schlenderte Atemu den Gang entlang. Er fand, es war mal wieder Zeit, seinen Harem und damit auch seine Lieblingskonkubine aufzusuchen. In sein Bett konnte er sie ja schlecht holen, jetzt, wo er noch einen Mitbewohner hatte. Er hätte Yuugi natürlich auch für eine Nacht in den Harem schicken können, aber er wollte sein Kätzchen nicht des Zimmers verweisen, nur um mit einer Frau zu schlafen. Besonders jetzt nicht, wo der Junge sich ein wenig eingelebt und sich an alles gewöhnt hatte, langsam auftaute und gelassener wurde. Es waren jetzt ebenso Yuugis Gemächer und obwohl der Kleinere ihm den Wunsch sicher nicht abgeschlagen hätte, verspürte Atemu eine tiefe Abneigung dagegen, die Gesellschaft des Jungen durch die von Anzu zu ersetzen. Und vor den Augen des Jungen wollte er keinen Sex haben, denn er war sich sicher, dass er Yuugi damit furchtbar in Verlegenheit bringen würde. Obwohl er schon sechzehn war, hatte Atemu den Eindruck, dass er noch völlig unberührt war. Herrlich unschuldig. Ein kostbares Juwel, das unter allen Umständen beschützt werden musste. Nach außen die Fassade des unnahbaren, gefühlskalten Pharaos wahrend, aber innerlich lächelnd dachte Atemu an ihre erste Nacht zurück. Yuugi war nach ihm in den Baderaum gegangen, hatte darauf bestanden, sich selbst auszuziehen und zu waschen und hatte Atemu gebeten, die Diener fortzuschicken. Und erst nachdem auch der Letzte- einschließlich des Pharaos- das Zimmer verlassen hatte, hatte sich der Junge entkleidet. Atemu hatte diese Schüchternheit amüsant und auf seltsame Art bezaubernd gefunden. So etwas war ihm noch nie untergekommen. Und auch nachdem Yuugi die Schlafgemächer betreten hatte, hatte er sich geweigert, das Handtuch um seine Hüften abzulegen. Mit glühenden Wangen war er in das große Bett gekrabbelt, hatte seinen zierlichen Körper unter der Decke verborgen und erst danach hatte er das Handtuch vor dem Bett auf den Boden fallen lassen. Vielleicht sollte er seinem Kätzchen Schlafkleidung besorgen, wenn es sich der Nacktheit so schämte. Atemu wusste, dass er trotz des Schlaftrankes ziemlich unruhig schlief und am nächsten Morgen immer quer über das ganze Bett lag, aber Yuugi bewegte sich in der Nacht anscheinend so gut wie gar nicht. Wenn der Tag erwachte, fand der junge Herrscher ihn immer an derselben Stelle, an der er sich am Abend niedergelegt hatte. Seine Position war manchmal ein wenig anders- er lag mal auf der Seite, mal auf dem Bauch, mal auf dem Rücken- aber ansonsten hatte er sich nicht bewegt. Manchmal nahm sich Atemu einfach die Zeit und beobachtete Yuugi beim Schlafen. Er sah so wahnsinnig friedlich aus und sein Körper strahlte die Ruhe aus, die sich der Pharao für sein eigenes Leben wünschte. Die schmale Brust hob und senkte sich in gleichmäßigen Atemzügen und bewies dem Pharao so, dass er es hier wirklich mit einem lebenden Wesen und nicht mit einem überirdischen Geschöpf zu tun hatte. Atemu machte sich nicht die Mühe, anzuklopfen, als er die Haremsgemächer betrat und die Frauen schauten überrascht auf, als sich die Tür plötzlich öffnete. Als sie ihren Gebieter erblickten, ging ein kurzes Wispern durch ihre Reihen und sie senkte ehrfürchtig ihre Köpfe. Atemu spürte, wie die entspannte Stimmung im Raum bei seinem Eintreten umschlug und plötzlich eine fühlbare Spannung in der Luft lag. Einerseits stand natürlich die Frage im Raum, für wen er sich entscheiden würde, denn mit wem er wie oft schlief, war entscheidend für die Rangordnung unter den Frauen. Andererseits war natürlich auch bekannt, dass er beim Sex nicht gerade zimperlich war, sich nicht für die Bedürfnisse seiner Partnerin interessierte und manchmal vielleicht auch ein wenig zu grob war. Also nicht gerade der zärtliche Liebhaber, den sich eine Frau wünschte. Die jungen Frauen vor ihm waren alle bildschön und praktisch nackt, aber heute kam er seltsamerweise nicht in Stimmung. Wenn er sich sonst die Lippen leckte, wenn er so lange Zeit (sieben Wochen- also seit Yuugi das erste Mal einen Fuß in diesen Palast gesetzt hatte) keinen Sex mehr gehabt hatte, so ließ ihn der Anblick heute erstaunlich kalt. Irritiert runzelte Atemu die Stirn und befahl mit einem herrischen "Anzu!" seine Lieblingskonkubine zu sich. Sie war eine der Jüngsten hier, etwas jünger als der Pharao selbst. Der junge Herrscher merkte, dass das Mädchen zitterte, als sie sich ihm zögerlich nährte. Gut, sie hatte geweint, als er das letzte Mal mit ihr fertig gewesen war, aber war er so hart zu ihr gewesen, dass sie sich jetzt fürchtete? Verärgert, weil nicht einmal bei ihrem Anblick Stimmung aufkommen wollte, riss er sie an sich und küsste sie grob. Das brünette Mädchen wimmerte leise und Atemu fuhr sie entnervt an: "WAS?!" Sie schien in sich zusammenzusinken und wisperte dann: "Bitte.... bitte nicht. Nicht heute. Ich... ich bin doch..." Eine Hand legte sich scheinbar unbewusst auf ihren Bauch. Im Raum breitete sich tödliche Stille aus. Den Pharao zurückzuweisen, grenzte an einen Selbstmordversuch. Atemu starrte ungläubig auf die Hand die auf ihrem Bauch lag und er verstand. Was zum..... wie zum Teufel...?! Wütend stürmte der Pharao in seine Gemächer. Sein erster Gedanke nach Anzus Eröffnung war: Wie konnte sie es wagen?! Aber letztendlich musste er einsehen, dass sie nicht alleine die Schuld daran trug. Zum Zeugen eines Kindes gehörten immer zwei. Aber er hatte verdammt noch mal angenommen, dass sie diese Kräutertränke nahm, die seine- nun erwiesenermaßen unfähigen- Heiler zusammenbrauten, um eine Schwangerschaft zu verhindern! Natürlich wusste er auch, dass es trotzdem passieren konnte, dass eine Frau geschwängert wurde, aber... was für ein Desaster! Er wollte kein Kind! Doch bevor die Tür hinter ihm ins Schloss knallte, hielt Atemu schon wieder inne. Aus dem Schlafzimmer drang der melodische Gesang einer sanften Stimme. Der Pharao legte den Kopf schief und lauschte. Er verstand kein Wort, aber das Lied hatte etwas Melancholisches..... aus irgendeinem Grund musste er an Einsamkeit denken, als er es hörte... ".... all by myself..... I don't need anyone at all..... I know I'll survive..... I know I'll stay alive.... All on my own.... I don't need anyone this time...." [1] Doch leider war der Genuss nur von sehr kurzer Dauer, denn dann krachte die Tür ins Schloss und der Sänger- ohne Zweifel Yuugi, denn wer sonst hatte Zutritt zu den Gemächern des Herrschers von Ägypten?- verstummte schlagartig. Atemu hörte das leise Klingeln von Glöckchen und dann lugten violette Augen vorsichtig um die Ecke, um sich überrascht zu weiten. "Ihr seid schon wieder zurück? Das... ähm.... das ging ja schnell...." Yuugis Wangen färbten sich ein wenig rosa. "Kein Grund rot zu werden, Kätzchen", grollte Atemu, dem jetzt wieder bewusst wurde, dass er eigentlich wütend war. "Es ist nichts passiert." "Oh?", machte Yuugi, der spürte, dass der Zorn des Pharaos nicht ihm galt. Atemu stapfte an ihm vorbei ins Schlafgemach und begann seinen Schmuck abzulegen. Der Kleinere musterte ihn neugierig. "Warum seid Ihr so aufgebracht?" Atemu sah in eine Weile an und überlegte, ob er wirklich antworten sollte, entschied sich dann aber dafür. "Anzu ist schwanger!" "Wirklich?", rief Yuugi aus und seine Augen leuchteten auf. "Aber das ist doch wundervoll!" Atemu ließ eine seiner feingeschwungenen Augenbrauen in die Höhe rutschen. "Ach?" "Natürlich! Ein Baby ist immer etwas Wundervolles." "Ein Baby ist auch immer etwas Lautes" stellte Atemu trocken fest. Yuugi lachte leise. "Ja wahrscheinlich, aber überlegt doch nur: Ein neues Leben! Euer Nachfolger. Die Thronfolge ist gesichert. Außerdem mag ich Kinder. Ich wollte später einmal ganz viele haben." "Wolltest?" Yuugi sah verlegen zu Boden und murmelte: " Na ja... es ist etwas... dazwischen gekommen... irgendwie...." Und Atemu hatte einen verrückten Moment den Verdacht, dass er dieses "Etwas" war, aber dann strahlte Yuugi ihn schon wieder an. "Ich freue mich für Euch!" "So? Ich mich nicht." Yuugi Lächeln erlosch. "Nicht? Aber warum denn?", fragte er verständnislos. "Weil ich keine Kinder möchte. Noch nicht. Nicht mit ihr." Yuugi bekam große, fragende Augen. "Warum wollte Ihr keine Kinder??" "Ich habe auch schon ohne diese kleinen Nervensägen genug am Hals! Außerdem erwarten die Mütter dann immer eine Sonderbehandlung." Yuugi sah ihn lange an. "Ich verstehe", sagte er dann in einem ernsten Ton, als hätte eines der vielen Geheimnis der Welt ergründet. "Ihr habt Angst. Ihr fürchtet Euch vor der Verantwortung, die ein Kind mit sich bringt. Ihr glaubt, dass Ihr dieser Aufgabe vielleicht nicht gerecht werden könnt." "Rede keinen Blödsinn, Kätzchen", schnaubte Atemu, aber als er in sich hinein horchte, fühlte er genau das, was Yuugi eben beschrieben hatte. Verdammt! War der Kleine vielleicht ein Empath oder was?! Er blickte irritiert in die unschuldigen, ernsten Augen, die in forschend musterten. Der Pharao wünschte sich, Yuugi würde das lassen. Er wollte nicht so angesehen werden, denn in diesem Augenblick hatte er das Gefühl, dass der Jüngere direkt in seine Seele schauen konnte und das war absolutes Privateigentum. Da hatte niemand etwas zu suchen! "Hör auf, mich so anzusehen", fauchte er schließlich. "Ihr werdet sie doch gut behandeln, oder? Die Mutter Eures Kindes, meine ich." Sie gut behandeln? Er hatte sie geohrfeigt dafür, dass sie sich ihm verweigert hatte, hatte die Tränen, die in ihren Augen schimmerten, ignoriert und war wortlos davon gestapft. Er hatte sogar überlegt, ob er sie aus seinem Harem verbannen oder sie dazu zwingen sollte, die Schwangerschaft abzubrechen. Yuugi schien die Antwort zu erahnen. Seine Augen wurden plötzlich groß und bittend. "Bitte, mein Pharao. Lasst ihr wenigstens etwas Güte zuteil werden. Das ist auch Euer Kind, das sie unter dem Herzen trägt. Euer Fleisch und Blut. Zwingt sie nicht, unschuldiges Leben zu töten." Atemu starrte lange in Yuugis Augen und erkannte, dass jede Sekunde davon ein Fehler war. Denn er spürte jeden Widerstand in sich schwinden und schließlich gab er gegen seinen eigenen Willen nach. Er nickte widerwillig. "Schön. Soll sie das Kind bekommen. Ich werde es als mein anerkennen." Was hatten diese faszinierenden Augen nur an sich? Er fluchte stumm. Yuugi strahlte ihn an und warf sich ohne Vorwarnung in seine Arme, die eigenen um Atemus Hals geschlungen. "Danke!" Verblüfft von dieser plötzlichen Bekundung von Dankbarkeit und Zuneigung legten sich seine Arme instinktiv um die schmale Taille des Jungen, der sich gegen ihn drückte. Sprachlos starrte er auf sein sonst so scheues Kätzchen hinunter, das in seinem Übermut auf einmal Köperkontakt suchte. Und es tat seltsam gut, den warmen Körper an seinem eigenen zu spüren. Verwirrt schob er Yuugi wieder von sich. "Ihr werdet dem Kind die Bildung angedeihen lassen, die es als Thronfolger benötigt, richtig?", hakte der Junge noch einmal nach und seufzte zufrieden, als der Pharao nickte. "Ich hoffe, Ihr behandelt Euer Kind gut, denn es wird schon genug damit zu kämpfen haben, einen Vater zu haben, der nicht ganz bei Verstand ist." Atemu blinzelte, unsicher, ob er richtig gehört hatte. "Wie bitte?!" Yuugi legt den Kopf schief. "Ihr habt schon richtig gehört, mein Pharao. Ich denke, Ihr seid wahnsinnig." Das wäre der Moment, in dem er wütend werden und diesen vorlauten Jungen bestrafen sollte, aber er war einfach zu perplex, um wirklich zornig zu werden "Du wagst es, mir so etwas ins Gesicht zu sagen?" "Zu Euren Regeln gehörte es nicht, dass ich meine Meinung für mich behalten soll." Verdammt, er hatte Recht, aber trotzdem gab es doch gewisse ungeschriebene Gesetze, die beachtet werden sollten, oder nicht? Es war erstaunlich wie schnell dieser Junge von fröhlich und sorglos auf ernst schalten konnte. Es war beinahe, als wäre er eine gespaltene Persönlichkeit. Und ganz nebenbei warfen diese abrupten Wechsel Atemu gehörig aus der Bahn. "Und warum bist du dann noch bei mir?", fragte er mit böse zusammengezogenen Augenbrauen. Yuugi sah ihn lange an, bevor er aufrichtig erwiderte: "Weil ich Euch trotzdem mag." Die Antwort war für den Älteren wie ein Schlag ins Gesicht, weil sie ihn tief berührte und schockierte. Er war an Schmeicheleien gewöhnt, aber nicht an aufrichtige Zuneigung. Und schon gar nicht, wenn diese so offen ausgesprochen wurde. Was hatte er getan, um sich Yuugis Sympathie zu verdienen? Er hatte ihn zwar bisher mit Respekt, aber auch mit der distanzierten Kühle behandelt, die er jedem gegenüber an den Tag legte. Und trotzdem mochte sein Kätzchen ihn? In der Tat ein sehr sonderbares Geschöpf! Der Pharao wusste nicht, wie er darauf reagieren sollte, und wechselte deshalb das Thema. "Ich habe dich vorhin singen hören. Wo hast du das gelernt?" Yuugi lächelte wissend und antwortete dann: "In den drei Jahren, in denen ich auf eigenen Faust durch Ägypten gezogen bin, war ich nicht immer alleine. Ich hatte eine zeitlang eine Gefährtin names Miala. Sie stammte aus einem fremden Land und sie war es, die mir das Singen beigebracht hat. Alle Lieder, die ich kenne, habe ich von ihr gelernt." "Und ich vermute, das, was du eben gesungen hast, war eines in ihrer Muttersprache?" Yuugi nickte. "Ja, aber ich verstehe den Text. Sie hat mir auch ein wenig von ihrer Sprache beigebracht." Er seufzte und blickte aus dem Fenster, die Augen unbestimmt in die Ferne gerichtet. "Ich habe so lange nicht mehr gesungen...", sagte er leise und Atemu hatte den Eindruck, es war mehr zu sich selbst. "Und warum hast du jetzt wieder damit angefangen?" "Mir war danach", erwiderte Yuugi lächelnd, zuckte mit den Schultern und verschwieg, dass ihn das Lied an den jungen Herrscher erinnert hatte. Atemu musterte ihn ein Weilchen, dann fuhr damit fort, seinen Schmuck abzulegen und sich zu entkleiden. "Zeit fürs Bett, Kätzchen." Yuugi nickte immer noch lächelnd und fühlte sich nach langer Zeit endlich wieder richtig glücklich. Nicht, dass er in seinem Dorf unglücklich gewesen war, aber der tägliche Kampf ums Überleben, um den nächsten Schluck Wasser und die nächste Mahlzeit hatte Unmengen Zeit und Energie verschlungen und dass er seine Familie verloren hatte, hatte ihm in seiner Situation auch nicht weitergeholfen. Er war zwar zufrieden gewesen, aber nicht richtig glücklich. Irgendetwas hatte immer gefehlt. Schon seltsam, dass es gerade der im Volk verhasste Pharao schaffte, dass er sich so unbeschwert fühlte. Yuugis Lächeln wurde ein wenig breiter und er verschwand im Badezimmer. [1] Ein Ausschnitt aus You'll see von Madonna. Das Lied ist soo schön ^^ Yami: -.- Anzu? Musste das sein? Fellfie: Jetzt stell' dich nicht so an. Kannst du dir vorstellen, wie es mir ging, als ich das schreiben musste? Die kommt doch wahrscheinlich sowieso nur in diesem einen Teil vor. Yami: Aber sie kriegt ein Kind von mir! Wie soll das arme Ding bei der Mutter denn aussehen?! Yuugi: Ich finde Anzu hübsch! Yami: Und ich finde, sie ist ein Silikonopfer. Fellfie: *nick* Yuugi: Du bist doch nur neidisch, dass sie meine erste Liebe war, Yami Fellfie: *nick* Yami: Du bist gemein, Yuugi T.T Fellfie: *nick* Yuugi: ^^ Ich weiß, aber nur damit ich dich hinterher trösten kann *lach* Yami: *hentai grins* Fellfie: ^^** Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)