Novel Responsibilties - Neue Verantwortungen -- FF8 von RinRin (The Story about Rikku --> Teil 1) ================================================================================ Kapitel 6 --------- Kapitel 6 So trennte sich also die gesamte Truppe und jeder suchte ein eigenes Gebiet ab. Quistis und Xell wurden auch in ihren Gebieten sehr schnell fündig. Alle waren so vertieft in die Suche, dass sie nicht merkten, dass sich drei weitere, viel größere Monster der Stadt näherten. Irvine, der am nächsten am Stadtrand war, hörte auf einmal ein lautes Grollen. Erschrocken sah er sich in der Gegend um, als er schließlich zwei dieser Monster auf sich zukommen sah. Er packte sofort den Jungen, den er soeben unter einigen Trümmern hervorgezogen hatte, und machte sich auf die anderen zu suchen. Bald traf er auch schon auf Squall, dem er atemlos die Lage erklärte: "Squall, wir müssen unbedingt so schnell wie möglich hier weg. Es sind schon wieder zwei dieser großen Monster, die wir gestern schon hatten, hier." Squall überlegte nicht lange, sondern erwiderte sofort: "Ja okay... Wir müssen die anderen suchen und dann beenden wir den Auftrag. Ich denk wir haben jetzt alle Überlebenden gefunden." Irvine nickte und gemeinsam mit Squall brachte er zuerst den Verletzten aus der Stadt, bevor sie sich wieder trennten, um schneller die anderen zu finden. Rinoa, die fast am anderen Ende der Stadt war, bekam von alldem nicht viel mit. Sie war so vertieft in ihre Aufgabe. Vor allem, nachdem sie wieder einen Toten gefunden hatte, hoffte sie inständig, auch noch Überlebende zu finden. Plötzlich hörte sie ein leises Wimmern, konnte aber nicht zuordnen, woher dieses kam. In diesem Moment hörte sie auch schon Squall rufen: "Rinoa, da bist du ja. Endlich hab ich dich gefunden!" Rinoa sprang Squall fröhlich in seine Arme und erwiderte den Kuss, den er ihr gab. Dann fragte sie: "Was gibt's denn? Ich dachte, es ist noch etwas Zeit, bis wir uns wieder treffen sollen?" "Ist es eigentlich auch noch. Aber ein paar Monster sind wieder in der Stadt. Wir beenden deshalb den Auftrag sofort. Also los, gehen wir lieber mal." Damit löste er sich von Rinoa und wollte schon loslaufen. Nach wenigen Schritten stoppte Rinoa aber schon wieder. Sie hatte erneut das Wimmern gehört. "Squall, warte! Da ist noch jemand!" Squall blieb ebenfalls stehen und spitzte seine Ohren, um Hilferufe oder sonst irgendetwas zu hören. Es vergingen einige Minuten, bis Squall das Schweigen wieder brach und meinte: "Also ich hör nichts. Wirst du dir nur eingebildet haben. Haben heute ja viele Hilferufe und Gejammer gehört." Doch Rinoa ließ sich nicht beirren. Sie hörte wieder das leise Wimmern. ,Kein Wunder, dass Squall nichts hört... Laut ist das Winseln ja wirklich nicht...', dachte sie sich leise. Laut sagte sie dann aber: "Da ist aber wirklich jemand... Und wir müssen dem Jemand helfen!" Squall hingegen blieb der Meinung, dass niemand mehr da war. Deshalb nahm er Rinoa am Arm und wollte sie mit sich ziehen. Aber sie riss sich wieder los und verdeutlichte: "Ich werd dem Menschen noch helfen! Ein paar Minuten werden wir ja wohl schon noch Zeit haben, bis die Monster ganz in der Stadt sind und noch mehr Verwüstung schaffen." Dann rannte sie in die entgegen gesetzte Richtung. "Oh bei Hyne... Rinoa!" Squall wollte ihr schon hinterher rennen, überlegte es sich stattdessen anders und rief ihr stattdessen nach: "Ok, dann such mal! Aber beeil dich bitte... In 10 Minuten bist auch du vor dem Stadttor!" Rinoa winkte mit einer Handbewegung ab und folgte dem Schluchzen, das sie wieder ab und zu leise vernahm, während ihr Freund zurück zum Stadttor lief. Dort warteten schon ungeduldig die anderen. "Woo~o ist denn Rinoa? Hast du sie nicht gefundee~en?", fragte ihn schon von weitem Selphie. "Doch! Aber sie ist sich sicher, dass noch jemand unter den Trümmern liegt. Sie wollte unbedingt noch nach dem suchen." Er zuckte mit den Schultern, bevor er weiter sprach: "Na ja, ich hoff bloß sie beeilt sich... So, aber was machen wir mit den Monstern jetzt?" "Haben wir noch Raketen in der Ragnarok? Dann könnten wir sie ja in die Luft jagen... Dann können wir bestimmt sicher sein, dass sie vernichtet sind.", schlug Quistis vor. Selphie war natürlich sofort Feuer und Flamme für diese Idee: "Oh ja~aa! Wir machen bumm bu~uumm und weg sind diese Viecher!" "Das könnten wir tun... Ja ok. Dann sehen wir mal nach, ob noch welche geladen sind. Quistis und Irvine, ihr beiden wartet bitte bei dem Wagen auf Rinoa und den eventuellen Verletzten... Xell, Selphie, ihr kommt mit mir zur Ragnarok... Wir treffen uns dann alle am Besten nachher in Winhill wieder.", beschloss Squall dann. ~~~~~ Rinoa sah inzwischen schon die Monster und hörte sie auch lautstark durch die Stadt trampeln. Mit diesem ,Nebengeräusch' war es für sie nicht mehr so leicht, dem Jammern zu folgen. Doch trotzdem hatte sie das Gefühl, der Quelle immer näher zu kommen. Schließlich kam sie auch an ein, bis auf eine und eine angrenzende halbe Hausmauer zerfallenes, etwas abgesenktes Haus, aus dem sie das Geräusch hörte. Langsam stieg sie die Treppen, oder das, was Treppen zu sein gewesen schienen, hinab bis zu der zugeschütteten ehemaligen Eingangstüre. Schnell hatte sie diese grob bis kurz über den Türknauf frei geräumt und trat dann ein paar Mal kräftig dagegen. Als das nicht viel half, legte sie ihre Armbrust an und feuerte damit auf die Tür. Dann trat sie noch einmal kräftig dagegen, bis sie nachgab. Sie schlug auf und Rinoa rutschte sofort auf den Steinen hinein in den dunklen Raum. Dann stand sie auf und wischte sich den Staub vom Gesicht. Es dauerte etwas, bis sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnten, aber dann konnte sie erkennen, dass der Raum so etwas wie ein kleiner Eingangsflur sein musste. Sie wandte sich also dann zuerst der Tür zu, die ihr genau gegenüber war. Vorsichtig öffnete sie diese und musste schließlich erst wieder ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnen lassen, wobei dieser Raum schon etwas heller war. Als Rinoa sich etwas umsah, erkannte sie, dass es sich bei dem Raum wohl um das Wohnzimmer handelte, zumindest lag inmitten des Raumes eine Couchgarnitur umgeworfen und einige andere Schränke und Regale samt deren Inhalt waren über den Boden verstreut. Plötzlich entdeckte sie auch unter einem der Schränke einen Arm. Sie ging darauf zu. Je näher sie kam, umso besser erkannte sie, dass es sich um einen Mann handelte. Sie kniete sich dann davor und suchte seinen Puls, allerdings ohne Erfolg. Sie fand nichts... ,Aber ich hab doch ein Wimmern gehört...', dachte sie sich, als sie kopfschüttelnd wieder aufstand und an ihrem Gehörten festhielt. Sie sah sich wieder im Raum um und erkannte vor dem Durchgang zu einem anderen Raum, wie sich etwas bewegte. Langsam lief sie dorthin, blieb aber bald geschockt stehen... "Oh bei Hyne... Das ist doch ein Baby." Fast schon sprachlos stürzte sie dorthin und kniete sich wieder auf den Boden. Behutsam strich Rinoa dem kleinen Wesen dann über den Kopf und stellte erleichtert fest, dass es noch am Leben war. Sie wollte es dann gerade hochheben, ließ davon aber sofort ab, als das Kind zu schreien anfing und sie erkannte, wie stark es am Arm blutete. Zuerst musste sie die Wunde versorgen. Suchend schaute sie sich wieder um nach etwas, womit man so etwas verbinden konnte. Nachdem sie in ihrer Umgebung nicht viel fand, beschloss sie in dem Nebenraum, der Küche wie sich herausstellte, nachzusehen. Also stand sie auf und wollte durch den Durchgang gehen. Unerwartet stieß sie jedoch gegen etwas auf dem Boden. Sie sah hinab und wich daraufhin sofort voller Angst einen Schritt zurück und blickte starr auf den wohl leblosen Körper einer jungen Frau. Wie versteinert blieb sie einige Minuten mit einer Hand vor dem Gesicht stehen. Erst das leise Jammern des Kindes weckte sie wieder. Rinoa sah kurz über ihre Schulter zu dem Kind, ging dann wieder langsam auf den Frauenkörper zu. Wie bei dem Mann vorher, suchte sie auch bei der Frau zuerst nach einem Puls. Wieder fand sie allerdings nichts. "Oh Hyne! Diese verdammten Biester bringen schon ganze Familien um... Das sollten sie nur büßen!", schrie Rinoa schon fast und wischte sich eine einzelne Träne aus dem Gesicht, die gerade über ihre Wange rollen wollte. Sie ging dann wieder zu dem Baby, um sich darum zu kümmern. Fast schon mitleidig sah sie in die strahlenden Augen dieses und dann wieder auf den Arm. "Bis der behandelt wird, dauerts wohl noch ein wenig. Ich sollt mit dir lieber sofort hier verschwinden... Länger halt ich's auch nicht mehr in einer Stadt, einem Haus mit so vielen Toten aus.'", sprach sie leise, während sie sich wieder ein paar Tränen aus dem Gesicht wischte und wieder voll uns ganz dem Kind hingab. Nachdem sie es kurz untersucht hatte, ob es noch weitere für sie erkennbare äußere Verletzungen hatte, beschloss sie, so schnell wie möglich zurück zum Stadteingang zu gehen. Sie hörte auch wieder bereits die Monster näher kommen. Daraufhin zog sie ihre Jacke der SEED-Uniform aus und wickelte darin mit einigen schnellen, aber vorsichtigen Griffen das Baby ein. Dann erhob sie sich wieder mit dem Bündel auf dem Arm und ging langsam zur Haustüre. Nachdem sie sich dort im Eingang stehend und horchend vergewisserte, dass die Monster noch nicht in unmittelbarer Nähe waren, stieg sie die Treppen hoch und lief, besser gesagt rannte den Weg zurück. Als Rinoa sich wenig später schon dem Stadttor näherte, erkannte sie sofort einen Wagen und davor Irvine und Quistis mit gezogenen Waffen. Das versetzte Rinoa zunächst in Panik, weil sie dachte, ein Monster würde vor den beiden stehen. Allerdings wurde sie sofort wieder beruhigt, als sie feststellte, dass Quistis nur spielenderweise ihre Peitsche in den Händen wand. Bevor sie aber weiter darüber nachdenken konnte, rief ihr schon Irvine zu: "Hey Rinoa! Da bist du ja endlich. Hast du den Verletzten gefunden?" Rinoa, die ihre Freunde mittlerweile erreichte, nickte Irvine zu, bevor sie ihm und Quistis das Bündel entgegenstreckte und damit das Kind zeigte. Wie auch sie selbst vorhin, schlugen auch die beiden erschrocken die Hände vor den Mund. "Oh bei Hyne! Ist das Kind... tot?", fragte Quistis, die sich zuerst wieder gefasst hatte. Rinoa schüttelte energisch den Kopf und erwiderte: "Nein, nein! Das nicht. Womöglich wär es das aber, wenn ich es nicht gefunden hätte. Es hat nur eine ziemlich üble Verletzung am Arm und dadurch wohl auch viel Blut verloren." "Dann müssen wir es ja lieber sofort nach Timber ins Krankenhaus bringen, oder?" "Eigentlich schon, Irvine... Aber... Bitte ihr beiden, lasst es mich mit zu uns nehmen. Ich fühl mich einfach ein wenig verantwortlich dafür." Quistis und Irvine wechselten einen kurzen Blick, bevor Quistis antwortete: "Aber Rinoa! Wir haben doch überhaupt nicht die Möglichkeiten verletzte Kinder, Babys, zu behandeln. Dr. Kadowaki..." "... wird diesem Baby schon helfen können.", beendete Rinoa für sie den Satz. " Unsere Ärztin kriegt doch alles wieder hin." "Ja, vielleicht was Erwachsene und auch noch Jugendliche betrifft, aber doch nicht Kleinkinder, die besondere Pflege benötigen, gerade, wenn sie so schwere Verletzungen haben, wie dieses jetzt.", meinte Quistis wieder weiter. Irvine schloss sich dann auch wieder der Unterhaltung an und meinte, um Quistis zu unterstützen: "Und außerdem... Was ist mit den Eltern? Die werden bestimmt nicht wollen, dass wir ihr Kind einfach mitnehmen und von keinen Spezialisten behandeln lassen." Traurig sah Rinoa daraufhin auf das Kind hinunter und erwiderte: "Die Eltern werden gar nichts mehr wollen können... Sie wurden von den Trümmern ihres Hauses erschlagen..." "Oh nein... Sorry, das hab ich jetzt nicht gewusst... Aber trotzdem... Gerade deswegen dann sollten wir das Kind nach Timber bringen. Oder wollen wir das verantworten, dass eine ganze Familie stirbt?", entgegnete Irvine wieder fragend an Rinoa gerichtet. "Und dann wird der Kleine... gut, ich denk eher die Kleine in ein Waisenhaus gebracht und wächst dann ganz ohne jemanden auf. Och bitte, nein! Ihr wisst doch, wie es ist, wenn man dort aufwachsen muss und ich wette, dass ihr dabei kein gutes Gewissen haben werdet, so ein kleines Geschöpf dorthin zu schicken." Damit hatte Rinoa einen wunden Punkt getroffen. Weder Irvine noch Quistis wünschten es wirklich niemandem, in einem Waisenhaus aufzuwachsen, auch wenn sie alle, Irvine und Quistis, Xell, Selphie und Squall, doch eine schöne Zeit miteinander hatten, wie sie zugeben mussten. Nach einigen Minuten des Schweigens meinte Quistis schließlich wieder: "Ja ok, Rinoa, das stimmt schon... Aber überleg doch mal bitte, wo willst du denn die Zeit hernehmen, dich um sie zu kümmern? Weißt du, was das für eine Verantwortung ist?" So ging es dann noch eine zeitlang weiter. Irvine und Quistis wollten Rinoa davon überzeugen, das Kind nach Timber zu bringen, aber Rinoa hielt davon überhaupt nichts, sondern hielt daran fest, dass Dr. Kadowaki auch das Kind behandeln könnte, und sie nicht zulassen würde, dass sie ins Waisenhaus kommt. Irgendwann ließen dann die beiden doch mit einem großen Seufzer nach. Rinoa konnte so stur sein, wenn sie etwas erreichen wollte und die beiden erkannten, dass sie gegen diesen Dickkopf von Rinoa nicht viel ausrichten konnten, und auch wie sehr sie im Grunde Kinder mochte. Diese Tatsache bedeutete für Quistis und Irvine erst recht keine Chance zu haben, Rinoa umzustimmen. Also stiegen die Drei mit dem kleinen Kind in den Wagen und fuhren geradewegs nach Winhill und ließen Manatuar hinter sich, hörten allerdings noch, wie von der Ragnarok einige Raketen auf die Stadt gefeuert wurden - damit hoffentlich alle Monster vernichtet werden würden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)