Einsamkeit von Mochi-Mochi (eine kleine FF, die während einer depressiven Phase entstanden ist / Original FF) ================================================================================ Kapitel 1: Meine Worte ---------------------- Ich finde keine Worte um zu beschreiben, was ich fühle. Tagein, tagaus immer die gleiche Leier. Ich spüre die Blicke, die sich auf meinen Rücken haften. Sie sind keineswegs freundlich, eher misstraurisch und feindselig. Ganz so als würden sie wollen, dass mir Schlechtes widerfährt. Ich höre nur stumm die Worte, die hinter mir gesprochen werden, zu. Meistens höre ich nur Wortfetzen. Nicht, das ich nicht wüsste, dass sie über mich lästern. Ich spüre wie das Unheil über meinen Kopf zusammenballt und auf einen günstigen Moment wartet - noch lauernd, aber dann stark genug um mir meinen Atem zu nehmen. Zu wissen, dass man allein ist für alle Zeiten, macht das Leben nicht gerade einfacher. Aber vielleicht ist es nicht nur das, was mich des Öfteren plagt. Zu meiner Lebzeit habe ich viele verschiedene Menschentypen kennen gelernt - ich weiss gar nicht mehr wie viele, vielleicht so Tausend und mehr - aber am Ende war es immer das Selbe: Die Einsamkeit hatte mich wieder. Egal, was ich tat, am Ende war es so. Daran konnte ich es wenden oder drehen wie ich es wollte, es war so. Sie wollten nicht mehr meine Freunde sein oder gar was mit mir zu tun haben. Ist mein Name gefallen, so war es immer im negativen Sinne. Sie, die mir am Anfang wohl am Nähesten standen, wandten sich einfach um. Wollten mich vertreiben oder mir schlichtweg nur weh tun. So im körperlichen als auch im seelischen Sinne. Aber was sollte ich schon wo anders? Wohin sollte ich noch gehen und an wen sollte ich mich noch wenden? Wen kann ich noch vertrauen und wem nicht? Ich habe gelernt, dass das Schicksal seinen eigenen Weg geht und für sich auch eigene Regeln aufgestellt hat. Wenn ich mit anderen reden soll, dann sind es meistens Gebiete, die im Sachbereichen der Normalität liegen wie z.B.: Schule, Hobbys ect. Aber wenn ich über mich und meine Interessen erzählen soll, dann fehlen mir oft die Worte. Vielleicht finden sie mich unheimlich? Oder gar merkwürdig? Wer weiss?! Aber ich bin gerne für mich und verkrieche mich in mein eigenes gebautes Schneckenhaus, damit mich ja niemand stört. Schüchtern bin ich, oh ja! Aber ich habe nie gelernt aus mich heraus zu gehen. Im Grunde, weil ich niemand weh tun will. Oder weil ich es einfach nicht besser weiss. Auch weiss ich, dass es so einfach nicht weiter gehen kann. Ich bin öfters vor mir selbst davon gelaufen. Meine Augen einfach zu schließen und meine Ohren zu zuzuhalten, nur damit ich nichts mitbekomme. Zu feige sich zu stellen, sich selbst einzugestehen, dass man Fehler gemacht hat. Manchmal aber auch, weil ich wünsche einfach nicht mehr zu sein. Einfach weil ich nicht mehr kann. Ich meine, dass mir bald die Kraft fehlt um auf meinen eigenen zwei Beinen zu stehen und tapfer dem Leben oder seinen Gegner zu stellen. Weil mir die Stütze fehlt - und ein Grund zum Leben. Warum sollte ich leben, wenn es dennoch sinnlos ist? Warum Leben wir dieses nutzlose Leben, obwohl der Tod uns am Ende doch noch erwischt? Warum kämpfen wir einen nicht gewinnbaren Krieg? Um zu verlieren? Fragen über Fragen, aber wo sind die Antworten, frage ich euch? Ehrliche gesagt, ich weiss es nicht. Am Liebsten würde ich einfach loslassen, aber das möchte ich auch nicht. Warum? Irgendwann einmal antwortet mir jemand auf diese Frage: "Weil es immer jemand gibt, der um dich weinen wird" oder "Es gibt hundert Wege zu sterben, aber nur ein Weg um zu leben!" Diese Worte hallten mir immer in den Kopf, wenn der "Ich will nicht mehr!" - Gedanke kommt. Darum glaube ich, dass ich bis jetzt und heute noch lebe. Ich hoffe auf ein bisschen Sonnenschein nach der lang anhaltenden Dunkelheit. Hoffe auf ein Schluck Wasser in der großen Wüste, auf ein Fleck Grünes in der Stadt, auf ein Stück Boden in der endlosen Tiefe. Ich werde stark sein um diese Hölle namens Leben zu bestehen. Um einen - und sei diese Seele noch so klein - irgendwann einmal zu treffen. Einen Menschen, der mich versteht, mir sagt, dass es nicht sinnlos ist zu leben, dass ich nicht Schuld an allen bin. Überhaupt einen, der in mich hinab blicken kann bis tief in meinen Abgründen hinein. Jemand, der für mich da ist - sowohl in guten sowie in schlechten Zeiten. Der sich nicht schämt mich einfach zu umarmen und zu trösten, wenn es nötig ist. Der mich mag als Mensch und nicht mich an meine Äußerlichkeit beurteilt. Einfach jemand auf den ich mich verlassen kann, egal was kommen mag und sei es der Weltuntergang. Darum kämpfe ich. Darum werde ich noch weiter durch die Hölle der Einsamkeit wandern - und es ertragen um auf diesen speziellen Menschen in der Zukunft zu treffen. gez. HidetoSaja Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)