He could heal my broken heart von Autumn (~~Für Seela!~~ (früher Ikuhny)) ================================================================================ Kapitel 1: Galews POV --------------------- So, also, da Ikuhny das Pairing so gut gefällt, habe ich beschlossen, eine kleine FF darüber zu schreiben! Ich widme "He could heal my broken heart" also meiner treuen Leserin und Freundin Ikuhny und ich hoffe sehr, dass sie Dir gefällt! HDL Autumn HE COULD HEAL MY BROKEN HEART: Teil 1 ~~ Galews POV ~~ Ich stehe vor dem Fenster, das einem einen weiten, ausgedehnten Blick auf das Weltall ermöglicht. Momentan ist kein Einsatz zu erwarten und die Victims verhalten sich ruhig. Vielleicht ein bisschen zu ruhig, ich weiß es nicht. Dort draußen, in dieser unendlichen, schwarzen, bedrohlichen Leere, habe ich dich verloren. Verloren an den Tod. Du wolltest mich beschützen, mein Leben retten....und konntest das deine nicht retten. Alles schien mir so sinnlos zu sein, nachdem du gegangen warst....der Kampf, Zion, meine Umgebung, ich selbst....nichts hatte mehr eine Bedeutung. Ich hätte sterben sollen. Ich bin mir ganz sicher. Aber ich war nicht da. Ich war nicht da, als du mich am nötigsten brauchtest, ich habe dich mitten im Gefecht allein gelassen und konnte dir nicht helfen!! Warum nur hast du mich verlassen?! Wie konntest du mir das antun?! Meine Faust knallt gegen die kalte, empfindungslose Scheibe, so heftig und hart, dass meine Fingerknöchel schmerzen. Aber mein Herz schmerzt noch viel mehr, denn es ist zerbrochen, zerbrochen an dem Tag, da ich die Luhma Klein in den Fängen dieser Kreatur sah - zerschmettert und fast völlig zerstört. Und da wurde mir klar, dass ich dein Lächeln nie wieder sehen würde, nie wieder den tröstenden, warmen Halt deiner Hand auf meiner Schulter, dass wir nie wieder einander eine Nacht schenken würden, dass....du tot warst....statt meiner. Du hast dich für mich geopfert und lässt mich einfach zurück, du verfluchter Egoist! Was verlangst du von mir?! Warum darf ich dir nicht folgen?! Alle haben versucht, mir Trost zuzusprechen, aber jedes einzelne ihrer Worte war nutzlos für mich....sie alle: Leena, Kazuhi, Phil Phleira, ja, selbst Tune, die mich doch eigentlich hassen müsste, und sogar Teela und Yu, die ja sonst normalerweise kaum etwas sagen. Aber keiner von ihnen konnte meinen Kummer und meinen Schmerz wirklich begreifen, da sie immer noch glauben, du und ich wären nur die besten Freunde gewesen. Dabei waren wir so viel mehr....! Tune weiß es vielleicht am ehesten, aber ich kann ihr gar nicht mehr in die Augen blicken, ohne von meinen Schuldgefühlen überwältigt zu werden. Niemand von ihnen fand die richtigen Worte, um mich in meinem Schneckenhaus zu erreichen, in das ich mich nach deinem Tod verkrochen habe....niemand von ihnen....außer einem. Rio. Ja. Auch ich hätte das niemals erwartet. Nach der Bestattungszeremonie lag ich in meinem Quartier und heulte, heulte alles raus, was sich während der Feierlichkeiten in mir aufgestaut hatte. Ich kam mir so schwach und verletzlich, so angreifbar und verloren vor. Und du warst nicht da, um mich zu umarmen und mir die Last vom Herzen zu nehmen. Du warst in Blumen gebettet und in Richtung Zion geschickt worden, du warst fort von mir, für immer. Plötzlich klopfte es an meine Tür und ich schleuderte dem Wartenden ein unfreundliches "Herein" entgegen. Ich hatte mit Leena gerechnet, weißt du? Aber zu meiner Überraschung war es Rioroute. Sein Gesicht war ungewöhnlich ernst, das Lachen und der unerschütterliche Optimismus war aus seinen warmen braunen Augen verschwunden. Er sagte nichts. Er kam einfach nur zu mir herüber, setzte sich auf das Bett und betrachtete mich lange und eingehend, schweigend. Ich war verwirrt, denn von dieser Seite hatte ich Rio noch nie erlebt. Er wirkte auf einmal so ganz anders, ein bisschen wie du. Offengestanden habe ich ihn immer für ziemlich oberflächlich gehalten. Du nicht, nicht wahr? Nein, du hast stets direkt in die Herzen deiner Mitmenschen geblickt und ihren Kern erkannt. Sicher wusstest du immer, was für ein empfindsamer, einfühlsamer und sensibler junger Mann er ist, wenn er seine aufgedrehte Macho-Fassade einmal abgelegt hat. Meine Schritte lenken mich langsam zum Erholungsraum, denn ich will dir lieber dort weitererzählen, was geschah. Zum Glück ist niemand hier, ich habe die herrliche Gartenanlage ganz für mich. Die künstlichen Sonnenstrahlen sind angenehm und wohltuend auf meinen kühlen Wangen und ich lasse mich in die weiche Blumenpracht sinken und strecke mich aus. Wir beide waren oft hier, wenn unsere Freizeit es gestattete. Aber zurück zu Rio. Ich kann nicht mehr erfassen, wie lange wir uns so in die Augen sahen, aber es müssen wenigstens volle fünf Minuten gewesen sein. Es war mir peinlich, dass er mich so vorfand, mit geröteten Augen und Tränen in den Wimpern, aufgelöst und verzweifelt, unglücklich. Dann sagte er etwas - und was er sagte.... Was denkst du? Genau. "Ich weiß, wie du fühlst. Du hast Ernest geliebt, nicht wahr? Und nicht wie einen Freund, sondern als Mann. Habe ich nicht recht?" Ich konnte es nicht glauben. Zuerst wollte ich, in meiner üblichen Art, widersprechen, ihn anbrüllen, zum Teufel jagen von wegen, was ihm einfiele, sowas zu behaupten und ihm eine herunterhauen - ich holte auch tatsächlich aus, aber bevor mein Schlag ihn treffen konnte, stoppte er mich, indem er meinen Arm packte und festhielt. Ich begann zu zittern und mein Widerstand erlahmte, denn ich war einfach nicht in der Lage dazu, mich weiterhin stark und unverwüstlich zu zeigen. Er legte ungefragt seinen Arm um mich und ich wollte schon Anstalten machen, ihn von mir zu stoßen, als er meinte: "Lass es raus. Schrei, wenn du möchtest, hau irgendwas zusammen, fluche, weine....aber lass es raus. Ich kann dir keinen wahren Trost spenden, denn mit deinem Kummer musst du selbst fertig werden und dich selbst davon lösen, dabei kann dir niemand helfen. Aber....ich kann dich festhalten." "Ich kann dich festhalten." Hast du eine Vorstellung davon, wie das auf mich gewirkt hat? Wenn ich wütend oder traurig war, bist du zu mir gekommen und hast dasselbe gesagt, hast dir nie angemaßt, mich besser zu kennen als ich mich selbst, aber du warst da und hast....mich gehalten. Also verblieb ich in dieser, seiner Umklammerung, die mir fast ein wenig zärtlich erschien und ließ meinem Leid freien Lauf. Es tat gut, wie Rio mir dabei über den Rücken streichelte und mir unablässig versicherte, dass er für mich da sein würde, wenn ich ihn brauchte - auch du hast mir das versprochen, Ernest. Und doch konnte ich dich nicht beschützen....! Damals begriff ich wohl zum ersten Mal auch Rio, der sich häufig schon Gedanken darüber gemacht hatte, wie lange wir diejenigen, die uns viel bedeuten, noch verteidigen könnten. Er kann so nachdenklich und ernst sein....und weitaus reifer, als man vermutet....Seit er in meinem Quartier aufgetaucht ist und mich aufgefangen hat, bevor die Schlucht der Tränen, der Einsamkeit und der Rachsucht mich verschluckt hätte, haben wir uns wiederholt nach einem Einsatz getroffen und etwas zusammen unternommen....Spaziergänge, gemeinsames Essen, Training oder einfach lange Gespräche....und ich habe eine Entdeckung gemacht. Das ist auch der Grund, warum ich heute mit dir sprechen muss. Meine Seele muss sich von dir lösen, denn es bringt nichts, auf ewig nur in der Vergangenheit zu leben. Ich muss nach vorne blicken, um an die Zukunft glauben zu können und um sie mit Mut im Herzen zu erkämpfen. Ich muss dir Lebewohl sagen, und diesmal endgültig. Vielleicht fragst du dich, warum. Aber vielleicht weißt du es auch schon. Vor dir konnte ich doch nie etwas geheimhalten. Ich habe Rio immer gern gehabt und ihn als Freund, Mitstreiter und Kamerad betrachtet. Mittlerweile allerdings hat sich etwas verändert. Es ist mir erst gestern bewusst geworden, als ich mit ihm im Baderaum von GIS war. Ich habe ihn angesehen, sein hellbraunes Haar, das dem meinen so ähnlich ist, jedenfalls was die Frisur betrifft, seine tiefen, haselnussbraunen Augen, die mich an Schokolade erinnern, süß und köstlich, seine kecke Nase und seine schön geformten Lippen. Ich habe seine breiten Schultern gemustert, die muskulöse Brust und den kraftvollen Rücken, die sehnigen und schlanken Arme und Beine....Zunächst war ich aufs höchste schockiert von meinen Gedankengängen, aber dann entdeckte ich, dass sich etwas in mir gewandelt hatte. Ich habe Rio bewusst als Mann angesehen, was ich nie zuvor getan habe. Deswegen spreche ich mit dir. Es scheint, als würde ich Gefühle für Rio entwickeln, ich, der ich glaubte, nie wieder lieben zu können. Ich habe in diesem einen Monat, der seit deinem Tod vergangen ist, gelernt, ihm zu vertrauen - ihm so zu vertrauen, wie ich dir immer vertraut habe. Meine Hoffnung auf Glück ist zurückgekehrt und mein Schmerz wurde in den letzten Tagen allein durch seine Anwesenheit oder sein offenes Lächeln gemildert. Ich glaube, ihm könnte es gelingen, ihm allein. Er könnte mein gebrochenes Herz heilen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)