Somewhere I belong... von Melora ================================================================================ Kapitel 1: 11 years... ---------------------- Kochen war ja eher Yujis Ding, aber sie konnte ja auch mal was tun. Wenn Leute, die sie durch die Organisation kannten, die Frau jetzt gesehen hätten, wären sie in schallendem Gelächter ausgebrochen und wahrscheinlich sogar tot umgefallen vor Schreck. Es war eben doch ein Bild für die Götter: Vermouth mit umgebundener Schürze und Telefon in der Hand, wie eine Hausfrau eben. Schon seit Stunden redete und redete sie, das kam eigentlich ziemlich selten vor. Sie erzählten sich den neusten Klatsch und Tratsch, kurz gesagt, so ließ es sich aushalten. Plaudern mit einer engen Freundin, über völlig normale Dinge, wie sie so gut wie jeder erlebte. "Und dann hat er sich den Finger echt in der Tür eingeklemmt und geschrieen wie eine Memme, ich lag schon am Boden und bin gekugelt, Yukiko." Manchmal war Yuji ein außerordentlicher Tollpatsch, auch wenn er früher ein gefürchteter Killer gewesen war, was Yukiko nicht gesagt bekam, die brauchte auch nicht alles wissen. Der einzige, in dieser Familie, der von Absinth gewusst hatte, war Shinichi. "Und Ju-chan, die ist putzmunter wie immer, sie hängt ja so an ihm. Ich fühle mich öfter ziemlich ignoriert, aber wenn es sie glücklich macht, meinetwegen, immerhin ist sie von ihm." Sie kam wirklich damit klar, wegen so was würde sie doch nicht rumheulen, wie das andere getan hätten, sie war ja Gott sei Dank nicht gewöhnlich. "Tja, Kinder hängen oft an einem Elternteil, werd mir bloß nicht neidisch, wer weiß, was du dann für einen Mist machst...?" Yukiko musste lachen, weil das eher ein Scherz gewesen war. "Du hast es gut, dein Kerl kommt nicht andauernd mit Lippenstift am Kragen nachhause und schläft vor dem Essen auf der Couch ein, das ist eben Yusakus Spezialität." Na ja, dafür hatte sie andere Probleme, die nicht zu verachten waren. Sie musste immer noch nachts aus dem Haus, um Menschen zu ermorden, nur damit man ihre Familie in Ruhe ließ, aber dafür hätte sie wohl jedes Opfer erbracht. "Der hat andere Macken, glaub mir, niemand ist wirklich perfekt, auch wenn ich das zu Anfang irgendwie geglaubt habe. Yuji kann so was von schnarchen, da will man am liebsten wegrennen." "Lass mich raten, du gehst hin und hältst ihm die Nase zu, du Miststück?" lachte ihre Freundin und sie setzte einen Schmollblick auf, den die andere Frau aber ja wegen des Telefonats nicht sehen konnte. "Wie witzig du mal wieder bist." Tja, was tat sie in solchen Fällen? Sie ging in die Nacht hinaus und machte ihren Job... "Und wie geht's dir so? Außer, dass du dich ständig über Yusaku aufregst, wenn er betrunken ist, oder wieder Lippenstift am Kragen hat?" Man, die hatte vielleicht Probleme, das war ja ein einziger Witz. Wer es hier wohl gut hatte? "Ach, mir geht's ganz gut, obwohl mir der Sohn fehlt." Sie seufzte leicht und fast sogar ein wenig wehleidig. "Lass die Pille weg..." Toller Ratschlag und mal wieder so typisch für diese Frau. "Das kann ich ihm doch nicht antun, in meinem Alter... Ich bin ja leider nicht du!" "Leider? Ehehe? Mach keinen Mist, du bist doch nicht alt. Du bist keine normale 48-jährige." Manchmal fragte sie sich, ob man ihr auch was verabreicht hatte, es war doch nicht normal, dass man in ihrem Alter noch so jung aussah, aber da meldete sich wohl das Paranoide in ihr. "Adoptiere doch ein Kind, damit wäre jemandem sehr geholfen und das Risiko existiert gar nicht erst, Hauptsache du hast ein Kind um dich rum." "Ich weiß nicht, Yusaku würde mich wohl ermorden wollen, wenn ich damit kommen würde. Der ist doch schon so ein alter Mann, der will lieber seine Ruhe haben." Stille Wasser sind tief. So war Yusaku in Sharons Augen. Früher hatte sie die Frau so sehr beneidet, dass sie sich so einen tollen Mann geangelt hatte, jetzt hatte die Killerin selbst so etwas, nach so langer Zeit, dass es fast schon unfassbar war. Yuji hatte ihr Leben verändert und sie selbst auch. Manchmal musste sie sich echt zusammenreißen, um überhaupt weiter ihrem Nebenjob nachgehen zu können. Die Lust am Töten war zwar Vergangenheit, aber sie kam schon damit klar, sie war das eben gewohnt. Außerdem wäre ihre Tochter wohl ziemlich zwischen die Fronten geraten, wenn ihre Mutter nicht diesen gewissen Deal mit der Organisation hätte... "Tada ima!" rief ein kleines dunkelblondes Mädchen durch das Haus und lockte damit ihren Vater aus dem Wohnzimmer, in dem der Fernseher lief. "Es gibt gleich was zu essen, Darling", sagte Sharon, während ihre Tochter die Treppe hinaufrannte. "Ihr könnt ohne mich essen, hab keinen Hunger..." Weg war sie. Die blonde Frau verspürte das Bedürfnis etwas kaputtzumachen... Nie wieder würde sie sich die Mühe machen und kochen. Es erschien ein Halbmondaugenblick auf ihrem Gesicht. Am liebsten hätte sie jemanden vergiftet, sie wies sich selbst an, ruhig zu bleiben. So etwas kam eben vor, das war kein Grund, um am Rad zu drehen. "Ist sie schon weg, Chris?" fragte Yuji und bemerkte, wie seine Liebste im Kochtopf rumstocherte, so dass er ihre Wut am Gesichtsausdruck erkennen konnte. "Du hast eine verwöhnte Tochter, das kommt davon, wenn man ihr alles in den Hintern schiebt", erwiderte sie mit einem leicht zynischen Ton in ihrer Stimme. Yukiko war noch am Telefon und seufzte, weil sie alles mitbekommen hatte. "Mach dir nichts draus, Kinder sind nun einmal so." "Wehe Papa kocht, dann hat sie Hunger... immer... Ich sage doch, sie mag mich nicht..." "Das würde ich nicht sagen, deine Tochter hat dich auch lieb, sie ist nur in einem schwierigen Alter und du musst zugeben, es ist nicht Normalität, dass du kochst." "Ja, eben, das sollte sie eigentlich freuen, tut es aber nicht..." Yuji ging auf sie zu und wollte sie küssen, weil er das heute noch gar nicht getan hatte, aber sie drehte den Kopf weg. "Lass das jetzt, ich hab keine Lust auf so was." Sie war eben wütend und motzig, das konnte er auch nicht ändern, wenn er auf sie zukam. Sie konnte das dann erst recht nicht leiden, sie war doch kein Stofftier und ein Sensibelchen schon gar nicht. Dann hatte diese Göre jetzt eben Pech und würde ohne Essen ins Bett gehen, man musste manchmal eben hart durchgreifen. Sie würde schon sehen, dass sie mit ihrer Mutter so nicht umgehen konnte, das würde sie alles zurückbekommen. Yuji fand es äußerst seltsam, wie sich Justine in letzter Zeit benahm. Sie ging ihrer Mutter buchstäblich aus dem Weg, sie mied sie, was Sharon sicher auch verletzte, auch wenn man das meistens nicht merkte, wenn es so war. Sie liebte eben ihre kleine Tochter, was sie selten wirklich zeigte, aber er wusste, wie es um ihre Gefühle stand, er kannte sie eben. Er machte sich im Moment weniger Sorgen um sie, als um seine Tochter, weil sie merkwürdig war. Der 43-jährige ließ Sharon stehen und schritt die Treppe rauf, als er weg war, warf sie den Kochlöffel wutentbrannt ins Waschbecken, was ein wenig schepperte. "Ich hasse das!" brüllte sie ein wenig und Yukiko stöhnte auf. "Du solltest dich abregen, sie ist doch bloß ein Kind. Ein unschuldiges Kind." "Ich weiß nicht, was ich machen soll, ich komme an meine eigene Tochter nicht mehr ran, sie klammert regelrecht an Yuji, bin ich zu streng, oder was ist es? Sie kann mich ja nicht mal anlächeln. Ich hab ihr doch nichts getan, also was soll das? Was mache ich falsch, kannst du mir das sagen?" "Ich weiß nicht, so gut kenne ich Ju-chan auch wieder nicht. Vielleicht ist sie etwas launisch? Das würde doch passen, immerhin ist sie deine Tochter und ich kann mich erinnern, dass du vor Zeiten auch ziemlich launisch warst." Yukikos Art Komplimente zu machen war argwöhnisch, sie tat es so, dass es einen aufregte und nicht freute. "Danke und du kannst echt nerven. Da kann man nur launisch werden." "Yusaku kommt nach Hause, wir können ja morgen telefonieren, okay? Mach's gut und lass dich von der Kleinen nicht so ärgern, das wird schon wieder." Die hatte gut reden, Sharon hatte das Gefühl, ihre Tochter ahnte, was für ein Mensch sich hinter ihr verbarg... Die 11-jährige warf sich aufs Bett, sie wollte jetzt am liebsten einfach nur ihre Ruhe haben. In der Schule war mal wieder die Hölle losgewesen. Alle hassten sie, was hatte sie denen bitteschön getan? Okay, sie war reich und hatte erfolgreiche Eltern, aber musste man sie deswegen schon hassen? Es war eben nicht immer einfach die Tochter von Schauspielern zu sein, das bekam sie seit geraumer Zeit bitter zu spüren. Die ganzen Neider, die auf sie und auf ihre Mutter losgingen, Justine konnte sie nicht mehr ertragen. Es tat einfach weh, wenn man gesagt bekam, wie die Mutter angeblich wirklich drauf ist. Jeder kannte Chris Vineyard, das fand sie ehrlich gesagt ziemlich beschissen. So gut wie niemand in der Klasse mochte sie, einige sagten, ihre Mutter wäre eine Hure, solche Sachen musste sich das Mädchen tagtäglich anhören. Und so wie ihre Mutter manchmal aussah... So langsam glaubte sie den ganzen Mist. Wie konnte die sich in ihrem Alter noch so übertrieben schminken? Das war ja echt peinlich. Es klopfte an der Tür und sie hoffte, dass es nicht ihre Mutter war, die konnte sie im Moment gar nicht ertragen. "Ja?" "Mach mal die Tür auf, ich möchte mit dir reden, Ju-chan!" Ihr Vater redete auf einmal nicht mehr mit diesem sanften Unterton in der Stimme, irgendetwas schien ihn wütend gemacht zu haben. Sie öffnete die Tür und lugte vorsichtig hinaus. "Was gibt's, Paps?" Er schob die Tür auf und ging mit seiner Tochter zum Bett. "Setz dich hin!" Fast klang seine Anweisung nach einem Befehl und sie wollte sich gar nicht erst ausmalen, was passieren würde, wenn sie es nicht tun sollte. "Kannst du mir mal sagen, was mit dir los ist? Du bist richtig abweisend zu deiner Mutter. Hattet ihr Streit?" Die Kleine schwieg erst mal, weil ihr nicht klar war, was sie sagen sollte. "Das bildest du dir ein..." "Glaube ich kaum. Ihr redet so weit ich es mitbekomme kaum miteinander." "Es ist nichts.." Sie legte sich auf ihr Bett und starrte gegen die Decke. "Manchmal nervt sie einfach.. mehr ist nicht." "Findest du nicht, dass du übertreibst? Womit nervt sie denn? Sie tut doch gar nichts. Heute zum Beispiel hat sie extra für uns gekocht, obwohl das absolut nicht ihr Ding ist und du gehst undankbar nach oben. Hast du mal darüber nachgedacht, wie kränkend dieses Verhalten ist? Ich will jetzt von dir wissen, warum du so zu ihr bist. Das geht nämlich nicht nur dich etwas an. Ich kann es nicht ertragen, wenn du sie so ignorierst, ganz besonders, wenn ich nicht weiß weswegen." Im Grunde wusste sie ja selbst nicht so genau, weshalb sie ihre Mutter so schnitt. Wie sollte sie da sagen, was los war? "Mutter schminkt sich ganz schön doll, wozu denn? Die sieht doch auch so gut genug aus..." Warum mussten Frauen sich so schminken? Das verstand das Kind absolut nicht, auch nicht, dass ihre Mutter eben von Natur aus auf eine gewisse Weise eingebildet war und auf ihr Aussehen achtete, weil sie sich sonst nicht sehen konnte. Was sollte das denn? Yuji hatte keine Ahnung, was mit seiner Tochter auf einmal los war. "Früher war sie noch mehr geschminkt... daran kannst du dich nur nicht mehr erinnern, da warst du noch zu klein. Aber deswegen brauchst du sie nicht so zu behandeln, am besten du entschuldigst dich mal bei ihr und zeigst ihr, dass du sie gern hast, das wäre echt mal nicht schlecht, oder denkst du, du tust ihr nicht weh mit deinem Verhalten?" "Kann man der wehtun?" Skeptisch zog sie eine Augenbraue hoch. "Das ist ihr doch egal, die hat ja besseres zu tun, als sich um mich zu kümmern..." Justine hatte ihre Mutter eben nur als Betonklotz in Erinnerung, sie konnte so verdammt kühl mit Sachen umgehen. Wehte daher der Wind, sie kümmerte sich zu wenig? "Tja, es ist nicht normal, dass wir andauernd zu Hause rumsitzen und Däumchen drehen, wir haben auch einen Job. Und sie bemüht sich oft zu Hause zu sein. Deinetwegen hat sie sogar eine Filmrolle abgelehnt, also zeige etwas Dankbarkeit. Sie kümmert sich wirklich genug um dich. Außerdem bist du kein kleines Kind mehr, das ständig bewacht werden muss." Irgendwie... war er verdammt wütend. Hätte er nicht solch eine gute Beherrschung, dann wäre ihm vielleicht die Hand ausgerutscht. "Du bist alt genug, um vernünftig zu sein, benimm dich nicht wie ein Kleinkind, verstanden? Wenn du dein mieses Verhalten nicht änderst, dann werde ich dich auch mal bestrafen, merk dir das!" Sie zog einen Schmollmund. Der hatte ja keine Ahnung. "Meine Klasse hasst sie, die sagen, sie ist... nun ja.. eine Hure. Und ich finde...." Also, das sagte sie jetzt besser nicht, denn dann würde er womöglich ausflippen. "So wie die aussieht, könnte man das wirklich denken", drückte sie jetzt mild aus und seufzte. "Ich schäme mich für meine Mutter, die soll sich ändern, nicht ich." Er war geschockt, wie konnte sie so was bloß sagen? Vor allem, woher wusste dieses Kind, wie eine Hure war? In ihrem Alter wusste man das noch nicht, außerdem war seine SHARON alles andere als so eine Frau. Das hatte die Sache mit Chardonnay eindrucksvoll bewiesen. Der hatte ihr doch nachgestellt bis zum geht nicht mehr und sie hatte sich nie auf ihn eingelassen, er war stolz auf sie. Niemand durfte so über sie reden! "Wenn du sie solange kennen würdest, wie ich, dann würdest du nie so reden! Deine Mutter hat sich schon zum Positiven verändert, also mecker' nicht! Nur weil so ein paar Idioten schlecht über sie reden, musst du da nicht mitmachen, sie ist immer noch deine Mutter." "Das weiß ich, bevor ich sie anfange zu hassen, ignoriere ich sie, damit wirst du klarkommen müssen. Ich mag ihre Art nicht." Sie scheute sich nicht es laut zu sagen, sie hatte eben genug Selbstvertrauen, um ihre Meinung zu äußern, es sei denn, man ging mehrfach auf sie los und butterte sie unter. "Sie ist schuld, dass man mich hasst..." Er wusste nicht weiter, was sollte er da denn jetzt großartig erwidern? "Die kennen deine Mutter doch nur aus der Zeitung und haben keine Ahnung, von dem was sie reden." Die Sache deprimierte ihn. So sah sie also ihre Mutter. "Ach?" Ein gehässiger Ton kam in ihrer Stimme auf. "Findest du nicht, die Presse schreibt die Wahrheit? Die Leute halten sie für verrückt! So ganz unwahr kann das ja nicht sein. Wer hat schon ein Dartbrett mit Bildern im Zimmer, auf die er zielt? Sie benimmt sich nicht wie ein normaler Mensch. Und hast du nicht gelesen, was in der Zeitung stand, angeblich hat sie einen Geliebten?! Glaubst du nie, dass sie so was tun würde? Immerhin ist sie... oft nachts weg. Was denkst du, tut sie dann? Und irgendwoher müssen die Leute von der Klatschpresse die Storys über meine Mutter ja herhaben." Yuji wurde allmählich klar, was sie meinte. Okay, sie war nicht ganz normal, aber deswegen musste man sie doch nicht hassen. Sharon hatte ihm oft erzählt, wie sie früher gewesen war, sie hatte aus Böswilligkeit Menschen getötet und war krank vor Hass gewesen. Damals hatte sie vielleicht Dinge getan, die verabscheuungswürdig waren, doch jetzt war sie das beste, was er hatte. Seit dem Tod seines Zwillingsbruders verspürte er oft das Gefühl von Einsamkeit, er hatte keine Verwandten mehr, alle waren sie tot, von der Organisation ermordet worden... Kurz gesagt, es war gut, dass er sie kennen gelernt hatte, sie schaffte es, ihn aus diesem Sumpf der Depression rauszuholen. "Ich liebe deine Mutter, wir tun uns gegenseitig gut, ich finde es sehr schade, dass du nicht so denkst... Aber ich kann dich ja schlecht zwingen. Trotzdem finde ich es nicht okay. Denke mal darüber nach, wie du dich gibst und achte auf ihre Reaktionen. Sie ist Schauspielerin und spielt Dinge gerne herunter, das weiß ich, weil ich es oft genauso tue..." "Ich hab dich lieb, Papa.." Sie umarmte ihn und er drückte sie an sich, innerlich wünschte er sich, die beiden könnten sich genauso gut verstehen. Früher war das anders gewesen, da war Justine eben noch klein gewesen, und hatte nur die liebe Mutter in ihr gesehen, jetzt hatte sich das wohl verändert, als sie älter wurde, was irgendwie ja auch nachzuvollziehen war. Sie verstand eben jetzt mehr von ihrem Umfeld. Yuji machte sich nun Gedanken darum, was seine Tochter gemeint hatte, als sie sagte, ihre Mutter würde nachts weggehen. Er konnte sich schon denken, was sie dann tat, obwohl sie nie etwas gesagt hatte. Diese ganzen Heimlichtuereien gehörten eben zu ihr, aber genau dieses Verhalten liebte er. Allerdings wurde das von der Angst verdrängt. Jetzt, wo sie eine Tochter hatten, konnte sie sich doch nicht so wie früher in Gefahr bringen... "Ich hab dich auch lieb, Kleines. Willst du nicht doch was essen? Du hast doch sicher Hunger, oder?" "Eigentlich schon, aber..." Er seufzte leicht. "Nichts da aber, du wirst jetzt mal nett sein und das essen, was Mama gemacht hat, verstanden? Sonst kriegst du eine Weile kein Taschengeld." Normalerweise griff er nicht zu solchen Mitteln, aber es ging wohl nicht anders. "Menno, du bist gemein..." Das hatte sie sich jetzt selbst zuzuschreiben, es tat ihm jedenfalls nicht Leid. "Komm jetzt!" Ohne weiter zu murren, folgte sie ihrem Vater nach unten, zog allerdings ein Gesicht wie drei Tage Regenwetter. Wo steckte seine Freundin jetzt? Er konnte sie nirgends entdecken. Na, noch besser, jetzt haute sie schon ab. Justine ging zum Herd rüber und schaute in den Kochtopf. "Mhm, Curry, lecker. Wenigstens hat sie sich gemerkt, was mein Lieblingsessen ist, immerhin." Sie lächelte und nahm sich vor, ab jetzt netter zu ihrer Mutter zu sein, weil sie ihr Verhalten selbst scheiße fand. "Ich werde mich bemühen, nett zu ihr zu sein, das verspreche ich. Allerdings ist da noch etwas, das ich dich fragen will. Mutter verfolgt uns andauernd mit ihrem Blick, irgendwie ist das komisch. Ich fühle mich manchmal richtig beschattet." Es gab eine logische Erklärung dafür, aber er wusste nicht, wie er es erklären sollte. "Tja, deine Mutter passt auf dich auf, deswegen. Dein Großvater war... wie soll ich es sagen? Er war kein besonders guter Mensch und hat ihre Mutter getötet, verstehst du? Du verstehst das sicher noch nicht, oder?" "Doch, schon. Du bist ja nicht so." Ein kindliches Lächeln erschien auf dem Gesicht der 11-jährigen, das sie naiv wirken ließ, auch wenn sie oft sehr erwachsen rüberkam, weil sie so eine seltsame Art hatte, die ihn sehr an Sharon erinnerte. Zum Beispiel, wenn sie schwieg. "Ja, ich bin nicht so und darauf bin ich stolz." Er schüttelte den Kopf. Manchmal hatte er das Gefühl, sie hatte Angst, er könnte sich in ihre Tochter verlieben, was er nachvollziehen konnte, wenn er daran dachte, was für eine Familie sie gehabt hatte. "Was ich dir sagen will, ist, dass ihr Leben früher schlecht genug war, du musst nicht dabei helfen, ihr wehzutun, das haben genug Menschen getan, das hat sie doch gar nicht verdient." Es war ein Lächeln in sein Gesicht getreten. Man konnte ihm sein Glück ansehen. "Wenn ihr euch doch so liebt, weshalb habt ihr nicht geheiratet, das machen doch alle?!" Das war eine Frage, die er besser umging und ihr auswich, denn es war etwas, das er ihr nicht sagen konnte und nicht wollte, da sie es ohnehin nicht verstehen würde. Es gab wenige, die wussten, dass Chris Vineyard eine Tochter hatte, was auch gut so war, so konnten ihre Feinde nicht ihre Schwachstellen entdecken. Das war ja auch volle Absicht. Die Presse wusste ja nicht mal, wo sie jetzt steckte, geschweige denn, dass sie in Tokyo mit einem Mann zusammenwohnte. Wahrscheinlich würde sie die Leute, die das herausfanden auch umbringen, in dem Punkt war er sich nicht so ganz sicher. Allerdings wusste die Organisation jetzt Bescheid, was nicht immer so gewesen war. Irgendjemand musste das an diese Leute weitergegeben haben und er konnte sich auch denken, wer. Eine Schauspielkollegin, die gemeinsam mit ihm auf eine Schauspielschule gegangen war und Sharon bis auf den Tod hasste. Aber das war längst nicht alles, jetzt machte sie Yuji schöne Augen und wollte ihn verführen. Diese Frau wollte wohl alles, was Sharon hatte, die war krank vor Eifersucht auf sie. "Na ja, heiraten tun viele und mehr als die Hälfte lässt sich wieder scheiden und dann gibt es Krieg, glaub mir. Wir kommen auch so klar, wir brauchen keinen Trauschein, wozu auch? Außerdem haben wir es beide nicht so mit Hochzeiten, das ist nicht alleine ihre Schuld." "Die Leute sagen, sie will sich nicht binden, weil sie so viele Kerle hat..." "So ein Quatsch, lass dir doch nicht solchen Mist erzählen!" Er musste jetzt irgendwie lachen. "So ist deine Mutter nicht. Nach dem Leben, das sie hinter sich gebracht hat, ist sie froh, wenn sie zur Ruhe kommt, glaub mir. Sie würde nie was tun, was uns schadet." Im Gegenteil... Sie würde jeden töten, der zu nahe an ihre Familie rankam, das hatte sie ihm sogar mal gesagt. Nie würde sie zulassen, dass ihnen etwas passierte, wobei Yuji es hasste, wenn sie versuchte, ihn abzuschirmen, immerhin war er genauso wie sie, er war Killer gewesen, so etwas verlernte man nicht. Er konnte sich also mehr als gut wehren. Justine war noch nicht alt genug, um all diese Dinge auch zu begreifen, deswegen musste er ständig nach Ausreden suchen. Er konnte ja schlecht sagen, dass sie Killer gewesen waren, das hätte die Kleine doch mit Sicherheit sehr enttäuscht, Yuji hatte manchmal echte Angst, sie könnte was erfahren. Dann würde sie ihre Mutter wohl hassen. Ihn vielleicht nicht, aber so wie die 11-jährige auf sie zu sprechen war... Natürlich hatte Sharon mal wieder Recht gehabt, ein paar Geheimnisse konnten nie schaden. In jeder Hinsicht stimmte das. "Mach dir keine Gedanken, deine Eltern werden sich so schnell nicht trennen, das kann ich dir sagen. Wir haben viel gemeinsam erlebt und alles überstanden." Nur durch ihre Liebe war es ihnen möglich gewesen, mit ihrem früheren Leben abzuschließen, was sollte sie da noch trennen können, außer der Tod? Und sie waren gut genug, damit es schwer werden würde, sie umzubringen. Keiner von beiden würde so etwas geschehen lassen, immerhin hatten sie um dieses Leben mehr als nur kämpfen müssen. Es war ja geradezu eine Glanzleistung nach dem ganzen Mist noch am Leben zu sein, selbst wenn andere dafür draufgehen mussten. Und viele waren ja selbst schuld gewesen, wieso ließ man sie nicht einfach in Ruhe? Sie hatten nichts anderes getan, als sich zu verteidigen. Der Drahtzieher war ja ohnehin tot, auch wenn es da wohl jetzt einen Nachfolger gab, der es wohl genoss, seiner Freundin Mordaufträge zu geben. Am liebsten wäre es dem Typen wohl, wenn sie todunglücklich wäre, aber das hatte Yuji bisher immer verhindern können, dass das eintrat. Es passte dem Schauspieler gar nicht, dass sie immer noch für die Organisation tötete, das war ja wie aufgeben, aber anscheinend wollte sie nur die Gefahr bannen, bis Justine älter war. Wahrscheinlich würde sie mit ihr ohnehin irgendwann Schießübungen machen wollen. Aber bis dahin würde sicher noch einige Zeit vergehen, sie sollte das Leben eines unschuldigen Kindes leben, wenn er etwas wusste, dann das. Sie sollte nicht in Gefahr groß werden, alles was wie wollten, war ein einfaches Leben, mehr nicht. Und sie waren nahe dran... Kapitel 2: Anywhere in the dark... ---------------------------------- Huhu ihrs O.o Der Teil iz irgendwie gut geworden *sich selbst loben muss* das Opfer iz aus Band 28.. Kimie Shimabukuro, die Mörderin aus dem Meerjungsfrauenfall, ihr wisst? XD Die hat irgendwie jetzt dahin gepasst ^-^ werdet schon merken, wenn ihr sie kennt, weswegen ^______~ Nebenbei.. das ganz gegen Ende, daran iz Shinalein schuld, wenn's nach der ginge, wären die net gestört worden.. >___> XDDDD fand's aba lustiger so %D passt in mein System... ^^ Das mit dem Anruf hat auch nen Grund, erfahrt noch früh genug, was .___________.~ Denke, mehr gibt'z net zu sagen XD Ich verzieh mir und lass ihr lesen (*RUMKULLER* XD COOLIO DEUTSCH gelle? XD *sich in Luft auflös*) Die Nacht kam einmal mehr schneller, als man hoffte. Besonders für eine gewisse Killerin, war es deswegen Zeit für einen Imagewechsel. Tagsüber die liebende Mutter, nachts Killerin, die Aufträge für eine weit verzweigte Organisation annahm, nur um ihre Familie zu beschützen. So würde es auch diesmal sein. Yuji lag nichtsahnend im Bett und schlief, als sich seine Geliebte erhob und leise aufstand, um sich davonzuschleichen. Stets hielt sie ihre Aufträge geheim, aber ihr war klar, dass er nachts aufwachte und wusste, wo sie steckte. Dennoch verlor sie kein Sterbenswörtchen über das. Als sie ihn so friedlich schlafen sah, musste sie einfach lächeln und drückte ihm einen kleinen Kuss auf den Mund. Es war nur ein flüchtiger, aber sie konnte nicht anders. Im Haus war es still, beängstigend und unheilbringend, ab und zu hörte man lediglich das Knarren eines Bettes. Yuji drehte sich herum, weil er seine Liebste im Arm halten wollte, aber griff vollkommen ins Leere, weswegen er sofort die Augen aufriss und sich rasch erhob. Mit einem Seitenblick checkte er die Uhrzeit, es war jetzt kurz vor halb eins. Wieder einmal schien sie gegangen zu sein, er hatte jedes Mal von neuem Angst, dass sie nicht wiederkehren könnte. Es war immerhin nicht ungefährlich andauernd irgendwelche Leute zu ermorden. Noch dazu handelte es sich um Aufträge der Schwarzen Organisation, damit war überhaupt nicht zu spaßen, immerhin brachten die Leute jeden um, der ihnen nicht in den Kram passte. Und wenn Sharon aufmüpfig werden würde.... entweder würde man einen aus ihrer Familie töten oder gar sie selbst. Bisher schien sie es gelassen zu nehmen, dass die ihre Talente für sich nutzten, aber wie lange noch konnte sie dem standhalten? Es musste doch grausam für sie sein, unter jemandes Fuchtel zu stehen... nicht umsonst war sie sehr eigenwillig. Wenn er etwas wusste, dann das. Sharon kam in einem Park an und schaute sich um. Ihr Opfer war wohl noch nicht aufgetaucht. Die 40-jährige schaute sich aufmerksam um und bemerkte auf einmal Schritte hinter sich. Nachdem die Frau sich herum gedreht hatte, erblickte sie eine weitere Person. "Ich bin spät, sorry", sagte die Dunkelhaarige und versuchte dabei sogar zu lächeln. "Du wusstest, dass dir jemand auflauern würde, Kimie?" fragte die Killerin und die andere erwiderte ihre Worte nur mit einem Lächeln, das irgendwie süß und nicht ganz und gar nicht bösartig wirkte. "Ich ahnte es, seit ich in die Organisation einstieg, Vermouth..." Es handelte sich um eine alte Bekannte, dieser Frau hatte die Schauspielerin mal aus der Patsche geholfen. Sie wollte unbedingt lernen, wie man sich perfekt verkleidet, sie war sogar ein regelrechtes Naturtalent gewesen. Wozu sie diese Tricks benötigte, war der Killerin bis heute unbekannt, aber es war auch weniger wichtig gewesen, weil sie wusste, die Frau würde diese Fähigkeiten nicht im negativen Sinne nutzen, sie war ja nicht so wie sie selbst... "Eine Frage, Kimie... wie bist du da reingeraten, verdammt?" "Jemand tauchte am Tag meiner Freilassung aus dem Gefängnis auf und hat mich bedroht..." "Du warst im Gefängnis? Das wusste ich nicht! Weswegen hast du gesessen?" Es war zu komisch, da unterhielt sie sich jetzt noch mit ihrem Opfer... "Ich habe meine Mutter gerächt..." Ein seltsamer Gedanke. Dieses sanftmütige Wesen hatte seine Mutter gerächt, wahrscheinlich auch noch gemordet. Vermouth war wohl bewusst, dass es bei ihr genauso kommen könnte, es könnte passieren, dass man sie tötete und sie dann jemand eines Tages rächen würde, aber sie hoffte beim besten Willen, dass ihrer Tochter das erspart bleiben würde und sie würde auch ihr möglichstes tun, um so etwas zu verhindern. Die traurige Vergangenheit sollte sich nicht wiederholen. Nur durch den Tod ihrer Mutter war eine Killerin aus ihr geworden, Justine sollte nicht so enden... "Verstehe, ja Rache ist befriedigend, für so manchen Menschen. Auch für mich war das längere Zeit so. Jetzt ist es anders, jetzt tue ich es, weil es sein muss. Tut mir Leid." Sie richtete ihre Waffe auf die 38-jährige, welche die Augen schloss. "Tu dir keinen Zwang an, ich habe keine Angst, eines Tages wäre ich eh gegangen, niemand verlässt die Organisation lebend..." Während Tränen über ihre Wangen liefen, die ihren Kummer ausdrückten, breitete sie die Arme aus. "Los, töte mich..." Nichts war ihr lieber, als endlich zu sterben, immerhin hatte sie durch die Organisation ziemlich gelitten. Vermouth biss die Zähne zusammen, als sie sich die Frau da anschaute. Wie grässlich musste man sie behandelt haben, dass sie darum bat, erschossen zu werden? Sie ging auf sie zu und blieb direkt vor ihr stehen, die Killerin hatte vor, es kurz und schmerzlos zu machen, so wie sie es in letzter Zeit eben immer tat... "Ich hoffe, du findest deinen Frieden...", sprach sie mit sanfter Stimme aus und drückte der Frau ihre Waffe an die Schläfe, kurz bevor sie abdrückte, man jedoch Dank ihres Schalldämpfers nichts davon mitbekam. Das einzige Geräusch war das Ankommen des Frauenkörpers am Boden. Regungslos blieb sie liegen und das Herz der Frau füllte sich mit riesiger Trauer, früher war sie nie so gewesen. Konnte es sein, dass sie die grausame Killerin in sich vermisste? Noch dazu musste sie nun Leute ermorden, die sie weder hasste, noch dass sie eine Gefahr für Sharon gewesen wären. Kimie dachte immerhin, sie sei Chris Vineyard - denn sie war in ihrem Alter - wie so viele Menschen... Nachdem sie der Frau ihre Waffe in die Hand gedrückt hatte und es wie Selbstmord aussah, verschwand sie in die kalte Nacht hinaus, auf dem Weg nach Hause, zu ihrer Familie, wo sie hingehörte... Das Telefon klingelte, egal ob es mitten in der Nacht war. Yusaku drehte sich herum und stöhnte kurz auf. Yukiko gähnte kurz und rieb sich die Augen, bevor sie zum Telefonhörer neben dem Doppelbett griff. "Ja..." "Hi, Yuki-chan, tut mir Leid, dass ich um die Uhrzeit anrufe, aber mir ist etwas dazwischen gekommen. Ich konnte nicht ins Flugzeug... hatte was vergessen." Der Mann am anderen Ende schaute deprimiert, denn die Wahrheit war, dass sie hier waren, um ihn auszuradieren. Am Flugzeug hatte man ihm aufgelauert, deswegen musste er dort schnellstmöglich wieder verschwinden. Es war zu gefährlich, es zu riskieren, denen zu begegnen. Schon seit längerem hatte es die Schwarze Organisation auf den Mann abgesehen und versuchte ihm Angst zu machen, damit er den Mund hielt, dennoch hatte er sich mit Yusaku über die Schwarze Organisation unterhalten, was zur Folge hatte, dass sie ihn jetzt töten wollten... Yukiko seufzte kurz. "Na toll, du warst ewig nicht mehr hier, wie kannst du nur? Ich will meinen einzigen Bruder mal wieder sehen! Wie kannst du denn einfach was vergessen und nicht einsteigen?" "Ich sagte, es tut mir Leid, Yukiko Kudô! Es geht eben nicht! Ich werde auch in nächster Zeit nicht kommen können..." Die ältere Frau schluchzte auf, versuchte es sich jedoch nicht anhören zu lassen. "Verstehe! Shinichi kommt mir auch andauernd mit so etwas... Du hast doch keine Probleme, oder?" "Nein, alles okay, Schwester, mach dir keine Sorgen. Ich versuche so bald wie möglich zu kommen, versprochen." "Ich nehme dich beim Wort, Brüderchen... Wehe du wagst es noch einmal mir abzusagen!" Er musste leicht lachen, denn der Mann fand es süß, wenn seine ältere Schwester so aufbrausend reagierte. "Ich will mir doch keinen Ärger einhandeln..." Dass er diesen Ärger schon längst hatte, durfte er keinem sagen, sonst würde derjenige vielleicht in Gefahr sein... "Okay, dann kann ich jetzt ja wieder getrost einschlafen, mach's gut, Tasuke, meld dich bald wieder." "Mach ich, Bye." Es wurde aufgelegt und Yukiko legte den Hörer wieder zur Seite. Yusaku drehte sich zu ihr herum. "Was war los? Er kommt nicht, oder?" Sie wirkte deprimiert, so dass er sie in die Arme schließen musste. "Ich habe ein ungutes Gefühl, geradeso, als wenn er mir etwas wichtiges verschweigen würde." Da ihr Mann wusste, dass Tasuke schwerwiegende Probleme hatte, war es ihm auch nicht wirklich möglich, sie jetzt zu beruhigen, zumindest nicht richtig. "Wird schon nichts schlimmes sein", das war alles, was der 49-jährige sich zu sagen traute. Seine Worte konnten die 48-jährige nicht beruhigen, sie spürte es, wenn es ihrem Bruder nicht gut ging und davon konnte man sie nur schwer wieder abbringen... Die Haustüre war leise zu vernehmen, als Sharon sie öffnete und wieder das Haus betrat. Sie zog sich die schwarzen Handschuhe aus, welche sie bei ihrem Mord getragen hatte und warf sie weg. Nachdem sie sich ins Bad begeben hatte, um ihre Klamotten zu wechseln, als sei nichts geschehen, ging sie zurück ins Schlafzimmer. Als sie auf das Bett zulief, ging auf einmal die Nachttischlampe an. "Gott sei Dank bist du endlich zurück." Yuji erhob sich und zog sie zu sich heran. "Verdammt! Du sollst doch nicht auf mich warten, ich war ja nur unten..." Mit einem strafenden Blick sah er sie an, der Kummer in ihren Augen war nicht zu übersehen, daher wusste er sowieso, was sie getrieben hatte. "Versuche mich nicht andauernd für dumm zu verkaufen, ich spüre es, dass du jemanden umgebracht hast... dann schaust du immer so wie gerade eben." Er seufzte leicht in sich hinein, während er sie nicht losließ. "Wie schaue ich, Yuji? Ich finde, ich bin wie immer..." Wie so oft rang sie sich ein Lächeln ab. Er bewunderte sie, wenn sie sich bei ihrer Laune noch so etwas zutraute. "Ich kenne dich, selbst wenn du eine Fassade aufgesetzt hast, sehe ich, wenn es dir nicht gut geht..." Was sollte man da noch sagen, außer, dass er sie irgendwie viel zu gut kannte...? Mit einem Ruck warf er sie aufs Bett und entlockte ihr ein leises Lachen. "Lass das, es ist schon spät...", meinte sie in einem betörenden Ton, der darauf schließen ließ, dass sie das nur sagte, weil er gerne das Gegenteil von dem tat, was sie wollte. Kaum hatte sie es gesagt, spürte sie seine Lippen auf ihren und wie seine Zunge nach ihrer zu suchen begann, was jedes Mal ihre Haut brennen ließ. Es gab keinen Zweifel, noch nie in ihrem bisherigen Leben hatte ein Mann ihr Herz dermaßen mit Zufriedenheit erfüllt. Manchmal war sie so gut zu ihm, dass man sein Glück kaum fassen konnte, irgendwann würde das sicher ein Ende haben, man konnte nie wissen, wann es so weit war, deswegen genoss er auch jede Minute, nein, jede Sekunde, die er mit ihr verbringen konnte. "Weißt du, dass ich im übrigen froh bin, dass deine Haare wieder länger sind?" Die Frau gab ein äußerst arrogantes Lachen von sich. "Natürlich weiß ich das, was denkst du, wieso die so lange sind? Ich wollte eigentlich nie mehr wie sie aussehen..." Wenn sie mit dem sie meinte, war ihm sofort klar, sie redete von ihrer Mutter. Wie gut, dass dieser Scheißkerl von ihr umgebracht worden war, der hatte das ja irgendwie so richtig verdient, von seiner Tochter aus dem Weg geräumt zu werden, nachdem was er ihr so alles angetan hatte. Der war in Yujis Augen auch nicht besser als Chardonnay gewesen. Und er wusste, dass sie ihn in diesem Punkt nie belogen hatte, das hatte sie auch gar nicht nötig, immerhin vertrauten sie sich mittlerweile blind und sie erzählte ihm oft Dinge aus ihrer Vergangenheit, die sie beschäftigten. Dass ihr Vater tatsächlich mit ihr ins Bett gewollt hatte, ging dem Schauspieler nicht in den Kopf. Wie konnte man denn bitte so gestört sein, die Mutter zu töten, nur um an die Tochter ranzukommen? Wie gut, dass seine Sharon nicht so bescheuert drauf war. Okay, manchmal hatte sie ein paar Macken, aber sonst war sie doch ein friedlicher Mensch. All diese Mordsucht kam doch wohl von Chantré. Immerhin sehnte sie sich jetzt ganz bestimmt nicht mehr danach Leute umzubringen und doch tat sie es... Er wollte jetzt um Himmelns Willen nicht an so was denken... Yuji hatte schnell seine Gedanken abgeschaltet, als sie sich auf ihn drauf setzte und mit ihren Händen Kreise auf seiner Brust zog. Alleine diese kleinen Berührungen konnten ihm den Verstand rauben, anscheinend weil sie so etwas wie seine Traumfrau war. Ohne sie wollte und konnte er nicht mehr leben. Viele Jahren waren in Einsamkeit verbracht worden, auch wenn er eine Zeit lang ziemlich viele Affären gehabt hatte, letztendlich war sie die einzige, die er wahrhaftig angefangen hatte zu lieben... Weil sie anders war, nicht gewöhnlich und ganz bestimmt nicht langweilig. Sharon bemerkte, wie er sie bewundernd anlächelte, das tat ihrem Ego mal wieder ganz gut, dann wurde sie meist übermütig. Genauso wie dieses Mal, als ihre Lippen auf seiner Brust ansetzten und sie mit ihrer Zunge sanfte Spielchen vollführte. Mit ihren Handlungen entlockte sie ihm ein leises Seufzen, bis sie weiter runterging und er hektischer zu atmen begann. Die Frau konnte in solchen Dingen schneller als jeder ICE sein, denn kaum hatte er sich versehen, war seine Pyjamahose verschwunden und sie massierte seine Oberschenkel. Es war schon normal geworden, dass sie sein Feuer sehr früh anfachte und er sich dann hemmungslos auf sie stürzen musste, wahrscheinlich war das genau das, was sie wollte. Dass er verrückt war vor Sehnsucht nach ihr, jedenfalls genoss sie es, wenn er sie gierig ansah. Langsam ließ er seine Hände unter ihr seidiges Nachthemd gleiten, er liebte es, den Stoff zeitgleich zusammen mit ihrer Haut zu berühren, es gab ihm so ein heiß und kalt Gefühl, das seinen Körper meist in Wallungen geraten ließ. Yuji streifte ihr das Teil ab und musterte sie interessiert. Mittlerweile hatte sie ihn heiß genug gemacht, damit er die Führung übernehmen wollte und sie sich auf einmal auf dem Rücken befand. Ein betörendes Lächeln zierte ihr Gesicht, das ihn noch mehr dazu brachte, sie spüren zu wollen und das schnellstmöglich. Wieso, zum Teufel, war der Kerl jetzt schon wieder so drauf? Anscheinend bekam er nicht genug von ihr, so sah es ihr nämlich aus, da sie ihn meistens in fünf Minuten so weit hatte, dass er fast wahnsinnig wurde. "Wo ist bloß deine eiserne Beherrschung abgeblieben, Yu-", weiter kam sie gar nicht erst, weil er sie verlangend auf den Mund küsste und ihre Brüste mit seinen Händen bearbeitete. Jetzt war sie es, die ihre Beherrschung einbüßte und leise seufzte, kurz bevor sie ein kräftiges Keuchen von sich gab, da er mit seiner Hand in ihren Slip gewandert war. Sie wandte sich unter seiner verlangenden Bewegung, die er mit seiner Hand und wenig später auch mit seinem Finger ausführte, und rutschte auf dem Laken hin und her, dabei bildete sich jede Menge Schweiß in ihrem Gesicht und sie wurde vor Erregung leicht rot. "Du bist gemeihein", beschwerte sie sich mit einem schmollenden Unterton inne, als er sie konkret versuchte zu erregen und dabei dieses seltsam fiese Lächeln in sein Gesicht getreten war. Jetzt wollte er sie wieder quälen..?? War doch nicht sein Ernst... Lange hielt er diese Scharade eh nicht aus. "Ich warne.. dich, wenn du.. übertreibst, werde ich dich bestrafen..." Durch ihr eigenes Keuchen unterbrochen, sagte sie diese Worte und versuchte dabei giftig zu wirken, was aber voll in die Hose ging, da sie sich eher lusterfüllt anhörte. Uhhhhh, sie wollte ihn bestrafen, da hatte er ja gleich Angst... welche Ironie. Auch er konnte fix sein, das zeigte sich wohl in dem Moment, in dem sein Kopf hinabtauchte und er dabei ihren Slip runterzog, um sie mit seinem Mund etwas zu verwöhnen, oder sollte man eher von ärgern sprechen? Das was dann folgte, klang wie eine Heularie, war aber eher ein Lachkrampf ihrerseits. Sie lachte so krank wie möglich auf und kitzelte ihn in der Kniekehle, was ihn fast zu einem schreiähnlichen Lachen brachte. Gleich darauf versuchte jeder seine Kontrolle wiederzubekommen und sie wälzten sich auf dem Bett hin und her, wobei er sich an ihrem Hals festsaugte und sanft knabberte. Nachdem sie sich etwas gegenseitig neckten, beruhigten sie sich einige Zeit später auch wieder, vor allem, weil sie ihre Kleine ja nicht wecken wollten, nur weil sie auf einmal so wild aufeinander waren, dass sie rumbrüllen und lachen mussten, was das Zeug hielt. Ihre Finger kraulten leicht seinen Rücken, während seine ihren Bauch hinabstrichen und diesen sanft massierten. Seine Hände wanderten ihre Beine hinab und er zog es vor ihrer glatten Haut mit seinen Händen zu schmeicheln. Er bemerkte sofort, wie sie eine Gänsehaut bekam und dabei die Augen schloss. Ihre Atmung ging fast wie die einer schnurrenden Katze und sie konnte einfach nicht anders, als ihm wie immer durch die Haare zu streicheln und ihn mit einem sehr verliebten Blick anzusehen. Seiner war nicht viel anders, man sah ihm sofort jegliches Gefühl an, das er für sie empfand. Ich liebe dich, war seine Botschaft, die sie auch sofort verstand und sich an ihn schmiegte, um seinen Nacken mit ihrem Mund zu verwöhnen, sie wusste darauf fuhr er ganz besonders ab, wenn sie an seinem Nacken zu saugen begann, weswegen sie auf einmal auf seinem Rücken saß und sich ganz seinem Hals widmete. Innerlich drehte sich alles, es war ein atemberaubendes Gefühl, wenn sie das tat, jedes Mal aufs neue. Sie empfand es jetzt als richtig, ihm fix die Shorts zu klauen und ihn dämonisch anzulächeln. "Heute bist du ganz besonders unartig, also wirklich, Yuji", lachte sie, fuhr mit ihrem Zeigefinger über seinen nackten Oberkörper und zog eine kleine Linie bis zu seinem Bauchnabel und wieder zurück, bis ihre Hand zwischen seine Beine wanderte. "Oi", entfuhr ihm und er zischte kurz auf, als er bemerkte, wie sie ihn mit ihrer sanften Bewegung erregt hatte. "Biest!" fauchte er, wurde jedoch von ihr, bevor er irgendetwas tun konnte, quasi festgenagelt. "Du liebst es doch, wenn ich so etwas tue, oder?" Was liebte er nicht an ihr? Wie konnte sie so dämliche Fragen stellen? "Natürlich, was denkst du denn? Dass ich nur so tue?" Ein gerissenes Lächeln erschien auf seinen Lippen, während er sich eher saugend über ihren entblößten Oberkörper küsste. Sie gab regelmäßige Lustlaute von sich und befand sich wohl gerade wie in einem Rausch, da er ab und zu immer noch zwischen ihren Beinen aktiv war, seine Hände jedoch auf einmal von dort abließen und er ihre Beine weit auseinander machte. "Mannoman..", er leckte sich über die Lippen, kurz bevor er sich den wohlschmeckenden Saft holte. Sie schmeckte einzigartig und war mit sonst keiner Frau zu vergleichen, wie er fand, vielleicht war er total durch, wenn es um Liebe zwischen ihnen ging, aber das war ihm Recht, weil es ihn meist ziemlich kirre machte. Die Frau spürte sehr wohl sein Gefühl der Geilheit und dass er es kaum noch ohne die Vereinigung aushielt, also zog sie ihn zu sich hoch, lockte seine Zunge in ihren Mund und gab ihm den Weg frei. Draußen hörte man eine Tür, die aufgemacht wurde. Justine konnte nicht mehr schlafen, weil sie irgendwelchen Lärm mitbekommen hatte. Als sie dann stöhnende Geräusche hörte, die ganz besonders ihre Mutter von sich gab, dachte sie sich, dass sie jetzt doch mal nachschauen musste, was die da so trieben. Die Tür öffnete sich und das Mädchen sah ihren Vater auf ihrer Mutter drauf liegen und sie taten es. Das Kind war so geschockt, dass es beinahe einen Schrei von sich gegeben hätte, noch dazu schienen die beiden so in ihrem Element zu sein, dass sie nichts mitbekamen, nicht mal als ihre Tochter da hinter ihnen in der Tür stand. Man hörte das Keuchen ihrer Mutter und sah wie sein Körper auf und ab ging. "Ihr seid ja ekelhaft", spie die Kleine aus und die beiden hielten inne. Das war wahrscheinlich der peinlichste Moment in ihrem bisherigen Leben, das stand für beide fest... In dem Moment flog die Tür auch schon wieder zu. Yuji fand das alles gar nicht komisch, aber Sharon konnte sich weder ihr Grinsen verkneifen, noch konnte sie verhindern, dass sie anfing zu lachen, als sie seinen Gesichtsausdruck sah und dass er ziemlich rot geworden war. "Toller Auftritt, Filmreif..." "Lach nicht, man, ist mir das peinlich..." Er seufzte. "Was denkst du, wie viel sie gesehen hat?" Die Frau lachte wieder und zuckte teilnahmslos mit den Schultern. Wie verklemmt war er eigentlich? Es war doch niemand fremdes gewesen, also wieso war ihm das jetzt so peinlich? "Sie ist noch ein Kind, hast ja gehört, jetzt sind wir ekelhaft..." "Ach man, soll sie doch denken, was sie will, da steh ich drüber... Irgendwann versteht sie das schon..." "Hallo? Unsere Tochter hat uns gerade dabei gesehen, wir waren voll dabei, ja? Also hör endlich auf zu lachen! Das ist nicht komisch, ich will nicht, dass sie was falsches über uns denkt." "Hast du nie mit ihr über so was geredet??" Ja, er war eindeutig verklemmt, es würde an ihr hängen bleiben, das war jetzt schon klar. "Die war ja richtig geschockt, als wenn sie uns so eine Sauerei nicht zutrauen würde. Man muss ihr mal klarmachen, dass das etwas völlig normales ist, sonst wird die mir mal später komisch..." Sie zuckte mit der Augenbraue. "Aber lass uns das später bereden, Darling..." Er wusste worauf sie hinaus wollte, aber irgendwie... war ihm die Lust jetzt wirklich vergangen. Er konnte doch nicht einfach damit weitermachen, wo die Kleine jetzt wusste, dass sie es gerade taten. "Mach keinen Aufstand, ich war neun, als ich sah, was mein Vater mit meiner Mutter gemacht hat und mir war das egal, weil ich wusste, dass die das tun. Mein Vater war auch nicht so verklemmt wie du..." Was sollte das jetzt? "Ich bin nicht verklemmt, ich finde sie nur zu jung für so etwas... Und dein Vater, der hatte sowieso 'ne Meise, also bitte!" Wollte er jetzt wahrhaftig streiten? Das war doch nicht sein Ernst?! "Zu jung für was? Wer sagt, dass sie es uns gleich nachmachen soll?" Die Frau seufzte, anscheinend war es bei ihm zwecklos, der verstand sie nicht. "Na gut, dann seh zu, wie du klarkommst..." Tödlich beleidigt löste sie sich von ihm, wandte ihm den Rücken zu und rückte etwas von ihm weg. Das war immerhin auch eine Strafe... Kapitel 3: Still alone...? -------------------------- Manchmal gab es diese Tage, in denen alles beschissen zu sein schien, irgendwie war das so ein Tag. Sharon würdigte Yuji keines Blickes, da sie ihren Willen nicht bekommen hatte, während er schmollte, weil sie es tat. Obwohl es noch früh am Morgen war, war Justine schon unten und frühstückte, während er sich diesmal selbst versorgen durfte. Sie war eben stur, da konnte man nichts dagegen tun. "Ich gehe, bye bye", warf Sharon den beiden am Tisch zu und die Tür knallte daraufhin, und sie verschwand, ohne zu verraten, wo sie so früh hinwollte. "Na, danke", motzte Yuji und warf die Zeitung auf den Tisch, kurz bevor er sich in die Küche begab, um sich Toasts zu machen. Justine verschlang gierig ihre beiden Brötchen und brachte dann den Teller in die Küche. "Papa, wieso ist Mama sauer auf dich?" "Ist nicht wichtig, bis heute Abend hat sich das sicher gelegt, Schätzchen." Sie gab sich damit zufrieden und ging mit ihm wieder raus ins Esszimmer. "Kannst du mich heute zur Schule fahren? Es regnet wie aus Kübeln da draußen." Er schaute zum Fenster und bemerkte, dass sie Recht hatte. Was für ein Sauwetter das doch war. "Klar kann ich das, überhaupt kein Problem, ich komme allerdings heute sehr spät heim, du wirst also wahrscheinlich eine Weile alleine mit Mutter sein, sei nett zu ihr, sonst bekomm ich's noch ab." Der 43-jährige seufzte leicht. "Du weißt ja, wenn sie schlechte Laune hat..." Auch sie gab ein Seufzen von sich, dann würde sie sich eben bemühen. "Wegen gestern Nacht..." "Ist okay", sagte sie brummend und er schaute sie leicht von der Seite an, man konnte ihr ansehen, dass sie wütend war. "Wenn man verliebt ist, dann macht man so was eben. Nicht dass du was falsches denkst. Du kannst froh sein, dass es nach 11 Jahren noch so gut zwischen uns läuft. Andere Paare können sich da längst nicht mehr ertragen, oder verstehen sich nicht mehr so gut, dann trennen sie sich meistens. Du kannst dich also glücklich schätzen." "Lass uns nicht mehr dran denken", meinte die Kleine und stand auf. "Ich geh noch eine Weile in mein Zimmer, iss du ruhig zuende." Im Moment wollte sie lieber alleine sein, denn über das von gestern Nacht hatte sie keine Lust zu reden. Chris traf sich schon am frühen Morgen mit einer Regisseurin, um über einen geplanten Film zu sprechen. Die Schauspielerin hatte das Skript gelesen und war sehr beeindruckt gewesen, so dass sie die Rolle sofort annehmen würde, vor allem weil ihr Partner niemand geringeres als Yuji Ikeda sein würde. "Das Skript hat mich überzeugt, ich bin sofort dabei, wenn sie mich noch wollen." Die Rolle gefiel ihr außerordentlich, da konnte sie mal wieder das Miststück raushängen lassen, so etwas gefiel ihr eben. Eine heiße Vampirbraut, die ihr Unwesen trieb und sich dann in einen Sterblichen verlieben würde, weckte nun einmal ihr Interesse. Dass die Regisseurin zufällig die Schwester von Baileys war, machte dem auch nichts. Vor allem, weil sie es stets genoss, wenn die Frau vor Wut überkochte. Ihre eigene Schwester zog es vor, eine andere Schauspielerin zu angagieren, das musste doch unsagbar wehtun. Vermouth war eben immer talentierter gewesen. Die 57-jährige wusste zu ihrem eigenen Bedauern bis heute noch nicht von den Differenzen der beiden Frauen, so dass sie sich nichts dabei dachte, Chris die Filmrolle zu geben. "Sie wissen ja, Hinao, meine Zeit ist begrenzt, ich habe immerhin eine kleine Tochter, aber das Ganze lässt sich problemlos mit meiner Zeit vereinbaren. Solange wir nicht allzu weit weg drehen, ist mir das eigentlich egal, ich will nur gerne in der Nähe sein..." Sie dachte da in erster Linie an einen Anschlag von Baileys, diese Frau war so sehr auf Rache an Sharon Vineyard aus, dass man da wirklich vorsichtig sein musste, so hinterlistig wie sie war. Sie würde die Gunst der Stunde sofort nutzen. Es musste echt wehtun, da die jüngere Schauspielerin es ebenfalls auf die Rolle abgesehen hatte und Vermouth sie ihr jetzt quasi vor der Nase wegschnappte, zumal Kagura unbedingt mit Yuji einen Liebesfilm drehen wollte, aber das würde Sharon nie geschehen lassen, alleine weil sie ihrem Freund schöne Augen machte und es genießen würde, mit ihm in dem Film rumzumachen, außerdem war das Skript wirklich gelungen, es passte also alles zusammen. Justine verabschiedete sich von ihrem Vater vor der Schule noch mit einem Küsschen, es war ihr egal, was man von ihr denken würde, denn sie liebte ihren Vater über alles. "Bis heut Abend, Papa... lass dir von Mama nicht zuviel bieten." Sie rannte auf das Schulgebäude zu und verschwand wenig später in diesem. Ihr begegnete sofort die einzige Freundin, die sie hatte, auch wenn diese in der Klasse von niemandem gemocht wurde. Zufällig war auch ihre Mutter Schauspielerin, sie saßen also quasi im selben Boot. "Hi, Ju-chan, Beeilung..." Sie schnappte ihre Hand und rannte mit ihr zum Klassenzimmer. Niemand wusste zu dem Zeitpunkt, um wessen Tochter es sich wirklich handelte, was im übrigen besser so war, denn sollte Sharon erfahren, wer sie war, würde sie ihrer Tochter die einzige Freundin wohl wegnehmen, weil sie kein Umgang war... Mitten in ihrer so wichtigen Besprechung klingelte das Handy der blonden Schauspielerin und sie seufzte kurz genervt auf. "Entschuldigen sie mich..." Sie stand auf und ging etwas von der Regisseurin weg, um das Gespräch anzunehmen... "Morgen auch..." Am anderen Ende befand sich ihr Auftragsgeber und es ging einfach nicht anders, sie verachtete diesen Typen und der Hass trat in ihre Augen, auch wenn man es ihr nicht anhören konnte. "Tut mir Leid, aber meine Zeit ist begrenzt... Ich befinde mich mitten in der Arbeit, you know? Ruf doch nachher noch mal an." Sie klang freundlich, wusste aber, dass sich das gleich ändern könnte, wenn er ihr beginnen würde zu drohen. "Sehr witzig, Vermouth, dein Job ist es Menschen zu töten, alles andere ist Nebensache. Wenn du so weiter machst, bringe ich dich dazu, deine Karriere zu begraben, willst du das wirklich riskieren...?" Der Mann hatte es aus unbestimmten Gründen auf sie abgesehen, er würde es genießen, sie leiden zu sehen, denn er wusste sehr genau, wie sehr sie an ihrer Schauspielerei hing. "Das wagst du nicht, Mistkerl!" "Wetten doch? Ich wage es ja auch, dir zu drohen, oder nicht? Ich werde es wahrmachen, wenn du nicht kooperativ bist. Außerdem ist da ja noch deine Tochter! Kannst du wirklich verantworten, dass sie in die Sache hineingerät?" Das zog leider Gottes, jedes Mal. "Ich erwarte dich in zehn Minuten im Verbrecherviertel und komm alleine..." Nun ja, als aufgelegt wurde, knurrte sie kurz. Anscheinend sollte sie nur deswegen alleine kommen, damit er sie besser quälen konnte, das tat er ja am laufenden Band. Sie ging bester Laune zurück zu Hinao Siturô und setzte sich wieder. "Es tut mir sehr Leid, aber es ist mir was dazwischen gekommen. In meiner Familie ist was passiert, ich muss weg." Wahrscheinlich wurde sie beobachtet und man machte das jetzt absichtlich, damit sie die Rolle nicht bekommen würde. "Allerdings nehme ich die Rolle... ich will auf keinen Fall, dass jemand anderes sie bekommt. Ich melde mich nachher bei ihnen, wenn ich mein Problemchen gelöst habe." Irgendetwas war seltsam. Früher gab es nichts wichtigeres für die Schauspielerin als ihre Karriere, ihre Familie war ihr da auch egal gewesen, das hatte sich geändert. Es war komisch für Hinao, dass Chris so schnell verschwand, irgendetwas verbarg sie, denn ihre Worte waren nicht besonders aufschlussreich gewesen. Aber es wunderte sie nicht, denn es gehörte zum Image der Schauspielerin, ein Geheimnis darzustellen. So schnell, wie es ihr möglich war, fuhr sie mit ihrem blau bis fast schwarz farbenen Porschen nach Hause, um ihr wichtigstes Utensil zu holen - eine Tokarev TT-33-Pistole, sehr zuverlässig. Mit der konnte man Leute richtig schön foltern, so wie Gin es gerne getan hatte. Manchmal musste das eben sein. Der Kerl brauchte sich nicht zuviel einbilden, alles ließ sie sich ja auch nicht bieten, vielleicht würde sie ihn heute sogar töten. Aber am meisten diente diese Waffe zur Verteidigung, um sich Leute, die ihr nicht passten, vom Leib halten, man wusste ja nie, was einen erwartete. Und bei Zardetto musste man wirklich vorsichtig sein, denn er neigte dazu, Leute lange zu foltern, nur um sie am Ende dann doch am Leben zu lassen, wenn sie sich nach dem Tod sehnten. Der Kerl war eindeutig krank im Kopf und das mehr als Chardonnay es gewesen war, oder Plavac, der auch seit längerem nicht mehr unter ihnen weilte. Im Moment sah es so aus, als wäre Zardetto der schlimmste in der Organisation, daher machte sich Sharon schon etwas Sorgen um ihr eigenes Leben. Man würde sie ohnehin umbringen wollen, wenn sie nichts mehr nutzte. So sah es jetzt aus. Die Killerin, die früher mehr Sagen als alle anderen Frauen in der Organisation gehabt hatte, war ihrer Macht beraubt worden und hatte nun so gut wie nichts mehr zu sagen, was ihr gar nicht passte. Wenn sie da schon mitmischen sollte, dann wollte sie wenigstens Kontrolle ausüben... Aber der neue Boss war nicht dämlich und wusste sehr wohl, dass man Vermouth besser nicht zuviel Macht gab, denn dann neigte sie dazu, sich zu hoch einzuschätzen, man wollte ihren Stolz und ihr Selbstvertrauen zerstören, damit sie es nicht wagen würde, sich zu wiedersetzen, was bisher dank ihrer Tochter auch wunderbar funktioniert hatte. Währenddessen näherte sich eine schwarzgekleidete Frau leise dem Mann, der gerade eben in seinen Flitzer steigen wollte, allerdings am Arm festgehalten wurde. "Hallo, Yuji, wir haben uns ja ewig nicht gesehen." Als er die Stimme hörte, seufzte er kurz auf, denn auf diese Person hatte er nun wirklich keine Lust und Zeit würde er auch nicht haben. "Gomen, Kagura, aber ich gehe..." Er ließ die Frau stehen, auch auf die Gefahr hin, dass er sie nun wütend gemacht hatte. Sharon würde es gar nicht gefallen, wenn er sich zulange mit dieser Tussi aufhielt, außerdem wollte er ihr das echt nicht antun. Er konnte ja wohl kaum mit der Frau befreundet sein, die seine Freundin erniedrigen und quälen wollte, also verschwand er besser. Beim Treffpunkt wartete er schon auf sie, die Frau ging vorsichtig auf ihn zu und blieb in einiger Entfernung stehen. "Was gibt's, Zardetto?" fragte sie mit scheinheiliger Stimme und entlockte ihm ein Lachen. Sofort richtete er seine USP-Elite auf die Frau. "Dass du immer so übertreiben musst, nimm das Ding weg, ich bin friedlich, wie du siehst..." Nein, niemals würde er dieser falschen Schlange trauen, so dämlich war er nun wirklich nicht. "Also, eigentlich habe ich nur einen Auftrag für dich und ich will ihn direkt mit dir besprechen, Vermouth." Er wollte genießen, wie ihr die Gesichtszüge entglitten, und den Schmerz auskosten, der dann in ihre Augen und in ihr gesamtes Gesicht treten würde, denn das neue Opfer würde ihr gar nicht in den Kram passen... Nach dem Gespräch und einer weiteren Erpressung seinerseits fuhr Chris wieder nach Hause und machte sich Gedanken um das Opfer, wieder einmal war es jemand aus ihrem Bekanntenkreis, so langsam war sie sich sicher, dass man es darauf abgesehen hatte, dass es ihr so schlecht wie nur irgend möglich ging, aber an der Sache verstand sie einiges nicht. Wieso versuchten die nicht ihre Familie zu töten? Das wäre doch der leichteste Weg sie anzugreifen und ihr wehzutun?! Der einzige Grund war wohl, dass man sie als Killerin gebrauchen konnte und nicht verlieren wollte. Wut kam in ihr auf, wenn sie daran dachte, wie man sie nun benutzte, dabei war sie es früher gewesen, die Leute benutzte... Sie kam nach Hause und niemand war dort, die 40-jährige schleppte sich zum Bad, denn ihr war erstens schlecht, zweitens hatte der Mistkerl mal wieder auf sie geschossen, dabei war sogar ihre Waffe, die sie benutzt hatte, verloren gegangen. Der Kerl war eben doch gefährlich, genauso wie Shuichi Akai früher. Ihr wäre es lieber gewesen, Yuji wäre zu Hause, aber das war nun einmal nicht so, also verarztete sie ihre Wunde und wusch sich die Haare, weil die Blutspritzer abbekommen hatten. Sie wollte jegliches Anzeichen dafür, dass man sie angeschossen hatte, beseitigen. Yuji sollte sich nicht auch noch um sie sorgen, zumal es da nichts zu sorgen gab, was er wohl anders sehen würde. Die Zeit ging nur mühsam um, so dass die Frau bestimmt alle dreißig Minuten auf ihre Uhr schauen musste und bald fast wahnsinnig wurde. Als sie sechs Uhr abends anzeigte, war sie schon der Sorge verfallen. Wo blieb ihre Tochter? Ihr war doch nichts passiert, oder? Die Schauspielerin versuchte es mehrmals auf dem Handy, doch dieses schien abgeschaltet zu sein. Was wenn sie das Mädchen suchen ging und es während ihrer Abwesenheit wieder auftauchte? Sie war verzweifelt, denn nachdem was vorgefallen war, war ihre Angst wahrscheinlich sogar begründet. Sie hatte aufgemuckt, als man ihr sagte, wen sie töten sollte, die Organisation war sicher aufgebracht und würde ihr auch ihre Tochter wegnehmen. Was sollte sie jetzt bloß tun? Wenn nur Yuji, ihre seelische Stütze, hier wäre, aber sie war alleine und das schien kaum ertragbar zu sein, zumindest an diesem Tag. Sie brauchte jemanden zum reden und griff nach dem Telefon, um ihre Freundin anzurufen, vielleicht konnte Yukiko sie wie so oft beruhigen? Zu allem Überfluss war bei den Kudôs besetzt und ihre Idee würde wohl erst mal begraben werden, denn wenn Yukiko an der Strippe hing, dann gleich Stunden lang. Die Frau gab ein Seufzen von sich. Die Polizei kam nicht in Frage, denn dann würde man sie selbst wahrscheinlich umlegen, weil die Organisation nun einmal so war, niemand ging zur Polizei und überlebte das Ganze... Die Wanduhr zeigte zehn Minuten vor zehn an, Sharon war mittlerweile mehr als nur beunruhigt, sie starb fast vor Angst um ihre Kleine. Noch einmal rief sie auf Justines Handy an, doch das gleiche Spiel wie zuvor. Gleich, nachdem sie aufgelegt hatte, hörte man das Schloss knacken und die blonde Frau rannte zur Tür hin. Seelenruhig spazierte Justine an ihr vorbei und schaute sie nicht an. "Hi, Mum." Die Angesprochene war kurz vor einem Vulkanausbruch. "Halt", sie hielt ihre Tochter fest und drehte sie zu sich herum. "Wo kommst du her?" fragte sie scharf und schenkte dem Mädchen einen wütenden Blick, dieses jedoch war unbeeindruckt, dazu noch genervt. "War bei einer Freundin..." "Du hättest mal anrufen können..." "Ach was..." So langsam fing ihre Mutter an zu übertreiben, die sollte sich nicht so anstellen. Justine war einfach weggeblieben, weil sie keine Lust darauf gehabt hatte, mit ihrer Mutter alleine zu sein. "Nix da, ach was! Du rufst gefälligst an, zufällig habe ich mir Sorgen gemacht, du dummes Kind!" Die und sich Sorgen machen? So ein Quatsch, die wollte sie doch nur terrorisieren. "Mach nicht soviel Wind, mein Gott! Du hast dir ganz sicher keine Sorgen gemacht, das einzige, was dich interessiert, sind deine Kerle und deine Schauspielkarriere." Nach den Worten hörte man einen Knall, der von Sharons Hand ausgegangen war und das ganze Haus erfüllte, da sie Justine geohrfeigt hatte, ihre Hand zitterte noch und ihr Blick war die Grausamkeit schlechthin. Mit einem aufmüpfigem Blick schaute sie an ihrer Mutter hoch. Die 11-jährige hasste sie, jetzt noch mehr. "Das sag ich Papa, mal sehen, was der davon hält..." Sharons Blick wurde niedergeschlagen, denn sie hatte ihrer Tochter nie wehtun wollen und dass sie so reagierte, wie gerade eben, war eben doch nicht ohne. "Du dummes Mädchen, ich habe mir wirklich Sorgen gemacht! Ich dachte, man hat dich entführt und du kommst nicht wieder!" brüllte sie. "Schaust du morgens mit deinem Vater nie Fernsehen? Hast du noch nie mitbekommen, wie schlecht unsere Welt ist und wie viele Kinder vermisst werden? Ich dachte, es hat dich getroffen, du undankbares Stück!" Justine blieb daraufhin während ihrer Worte stehen und drehte sich langsam zu ihrer Mutter herum. Das erste Mal in ihrem Leben hatte sie diese bei einem Gefühlsausbruch ertappt. Sie schrie so voller Verzweiflung und Angst, dass es das Herz der Kleinen berührte. Nein, eben hatte man sie nicht belogen, ihre Mutter hatte Angst, man sah es, genauso wie man es förmlich im Zimmer zu spüren bekam. "Mama..." Sie stürmte auf die Angesprochene zu und sprang ihr förmlich in die Arme. Und dann passierte es, Sharon weinte vor Glück, dass ihre Tochter ihr verzeihen konnte und sie umarmte. Das war lange Zeit ausgeblieben. "Es tut mir so Leid, meine Kleine, ich hätte dich nicht schlagen dürfen, verzeih mir, ich hab dich doch sehr gerne und will, dass du wohlauf bist." Auch in Justines Augen traten Tränen, die Mutter, die sie schon seit langem so vermisst hatte, war wieder zurückgekehrt und hielt sie in den Armen, die Wärme, die dadurch entstand, war unbeschreiblich schön. Ihre Mutter zu spüren, ihre Tränen hören zu können, das krampfte das kleine Herz zusammen, das in der Brust der Dunkelblonden schlug. "Schon gut, natürlich verzeihe ich dir, ich hab dich auch lieb..." Jetzt schluchzte sie auf, egal, was andere sagten, sie war ihre Mutter, das würde sie niemals wieder vergessen... Kapitel 4: Nightcalling ----------------------- Dass man Zardetto HATEN (X'D) soll, merkt man hier ja ÜBERHAUPT NICHT xD Der Typ iz drauf, man XD Aba... ich find mich trotzdem toll %DDDD ich mag den Teil dolle.. so dramatisch gegen Ende XDDDDDDDD Chrissi, du kannst dich jetzt freuen.. -.- wirst schon sehen.. ._. Noir-Mirelle.. deine Frage wird geklärt werden xP dankili dassu es liest ^-^ Ricki.. schön dassu dich zu der FF verirrt hast und Yuji jetzt magst *LOL* ^-^ *stolz auf sich iz* Meitantei.. X3 Ja.. Vermi mit allem drum und dran-Fan XDDD So Leute brauche ich, die meinen Kram lesen XDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDD So und jetzt verabschiede ich mich und lasse euch erstmal lesen.. schön brav kommentieren, dann geht es erstens schneller weiter, zweitens motiviert es und man lernt auch noch was dazu, wenn man Kritik kriegt, also immer her damit, auch wenn euch was nicht in den Kram passt %D Die Tür ging auf und was sah der 43-jährige? Die beiden Menschen, die er am meisten auf dieser Welt liebte, und sie weinten. Keiner der beiden war der Typ Mensch dafür und doch taten sie es. Sprachlos und sogar ein klein wenig geschockt starrte er nach vorne, zu den beiden. Hatten sie sich vertragen? Wenn es so wäre, würde ihm ein Stein vom Herzen fallen, denn er hatte unter ihrem Verhältnis womöglich mehr gelitten, als Sharon, weil ihre Tochter sie so links liegen ließ. Das Handy klingelte auf einmal in die Stille hinein, die nur durch das Schluchzen der beiden unterbrochen wurde. Sharon ließ ihre Tochter los, als sie den Klingelton hinter sich vernahm. Das Geheule war ihr jetzt wirklich peinlich. Was schlich der sich auch so zur Tür herein? "Sorry, ich hab die Beherrschung verloren." Sie suchte nach Gründen, wollte ihn nicht wissen lassen, was passiert war. "Was entschuldigst du dich jetzt bei mir?" meinte er verwirrt und ging auf die beiden zu. Sie tat immer noch so, als wären Tränen eine Schwäche, nur dass er da nicht unbedingt so drüber dachte. Das Handy klingelte leider immer noch und hinderte ihn daran, mehr zu sagen. "Ach, verdammtes Teil", fauchte er, nahm dann aber doch das Gespräch an. "Ja! Ikeda!" Mürrisch sprach er ins Handy, anscheinend war er nicht gerade bester Laune. "Dein Weib macht Ärger...", sagte man ihm und der blanke Hass erschien in seinem Gesicht. Der sollte sie endlich in Ruhe lassen, sonst würde es noch gewaltig krachen. "Lass sie in Ruhe, sonst bereust du es!" Er legte wieder auf und seufzte kurz, nachdem er der Person von eben gedroht hatte. Sharon ahnte schon, wer das gewesen war, oder sollte sie lieber Vermouth sagen? "Was war los?" Er wollte nicht mit der Sprache rausrücken, aber warf ihr einen Blick zu, der alles sagte und sogar ein klein wenig Angst wiederspiegelte. "Ach immer diese Agenten, die nerven echt", sagte sie und schlug die Hände über den Kopf zusammen. Sie zog die Show ab, aber das war besser so, sonst würde die Wahrheit noch ans Licht kommen. Justine fand dieses Verhalten zwar merkwürdig, konnte sich darunter aber nichts konkretes vorstellen. "Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber es ist kurz nach zehn und ich bin müde." Die Kleine gähnte kurz und verschwand dann zur Treppe hinauf. Beide waren froh, dass sie gegangen war und warteten noch, bis sie ganz verschwunden war und sie sicher waren, dass man sie nicht belauschte. "Was war denn das?" Er wirkte amüsiert und musste einfach lächeln, als er sie in seine Arme schloss. "Hast du doch gesehen, wir haben Freudentränen vergossen, alles okay, wie du bemerkt hast. Was machen wir jetzt noch?" Ein schelmisches Lächeln erschien in seinem Gesicht, woraufhin sie sofort wusste, was er wollte, aber in dem Punkt würde sie ihn heute enttäuschen müssen, denn sonst würde er ihre Verletzung entdecken und ihre Lügen bemerken. Nichts war in Ordnung, ganz sicher nicht, das war gelogen. Sie sollte jemanden töten, denn sie nicht töten wollte und damit brachte sie beide in Gefahr. Es blieb ihr wohl nichts anderes übrig, als die beiden zu schützen, irgendwie, wie auch immer sie das anstellen sollte... "Du geiler Bock, kannst du das nicht mal lassen?" Empört wandte sie sich von ihm ab und er ahnte, dass da etwas nicht stimmte, denn das war immer so, wenn sie ihn auf eine solch schroffe Weise abwies, oder war sie noch wütend wegen gestern Nacht? Die war doch sonst nicht so nachtragend. "Bist du wegen gestern noch wütend?" fragte er und sie stöhnte. "Was denkst du denn? Nur weil du wieder Bock hast, muss das nicht auf Gegenseitigkeit beruhen. Ich gehe jetzt ein Bad nehmen..." Sie ging die Treppe hinauf und er rannte ihr nach, doch bevor er die Badezimmertüre erreichte, warf sie diese zu und er musste wohl oder übel draußen bleiben. Sie verbarg doch eindeutig etwas vor ihm, oder? Sie schloss nie die Tür ab, es sei denn, da war etwas, was er nicht wissen sollte. Er hörte das Rauschen des Wassers, das die Badewanne füllen würde, aber in Wirklichkeit saß sie auf der Toilette und löste ihren Verband, der sich mittlerweile tierisch mit Blut vollgesaugt hatte. "Shit", zischte sie, als sie den Verband abzog, was ziemlich schmerzhaft war. Musste der Kerl immer mit seiner Scheißwaffe auf sie zielen? Sie fragte sich schon seit langem nicht mehr, wieso er das ständig tat, Zardetto hatte sie anscheinend liebgewonnen und genoss es, ihr Schmerzen und Leid zuzufügen, deswegen ja auch der Auftrag. Und sein Plan ging diesmal auf, sie wiedersetzte sich, der wartete doch bestimmt nur auf diesen Umstand, um ihr endlich die Familie wegnehmen zu dürfen, aber sollte er so etwas in der Art tun, würde sie nie mehr auch nur einen Finger für den Scheißkerl krumm machen, dann konnte er sie ihretwegen auch erschießen, das war dann sowieso egal... Das war die einzige Hoffnung, die sie besaß, er würde sicher nicht riskieren, eine seiner besten Killerinnen für immer zu verlieren... "Warum hast du abgeschlossen?" fragte der Mann vor der Badezimmertür, sie seufzte und ließ ihre Stimme böse klingen. "Hau ab, ich will meine Ruhe haben, klar?!" Er gab es mit einem Seufzen auf, wer nicht will, der hat schon mal... Immer wieder musste er an Zardettos Anruf denken und was er gesagt hatte. Sharon würde Ärger machen. War sie deswegen so schräg drauf? Sollte er denn ewig dabei zuschauen, wie sie von denen benutzt wurde? Noch dazu sagte sie nie was darüber, das musste endlich aufhören, diese ganze Geheimniskrämerei. Wenn sie Probleme hatte, dann sollte sie sich gefälligst an ihn wenden, er würde sie beschützen können, das hatte er ja auch damals schon getan, als Chardonnay abdrehte, Yuji würde sie eben niemandem so einfach überlassen, wenn die das dachten, dann dachten die eben falsch, ganz einfach. Sie brauchte ziemlich lange im Bad, es war jetzt schon fast halb zwölf, doch sobald man vom Teufel sprach... Die Tür ging auf und sie torkelte mehr auf das Bett zu, als dass sie wirklich lief. Yuji sprang auf, wobei man die Panik in seinen Augen sehen konnte. "Was hat dieser Mistkerl diesmal getan?" "Nichts..." Sie setzte sich auf das Bett und er zog sie zu sich, wobei er zufällig ihre Verletzung berührte, was sie unwillkürlich zu einem Zischen brachte. Verdammt, musste er das tun? Konnte er sie nicht einmal zufrieden lassen? "Lass mich heute bloß in Ruhe und fass mich nicht an, okay?!" Sie hasste es, wenn sie so mit ihm reden musste, aber es war besser, als dass er erfuhr, dass sie sich im Moment alle in Gefahr befanden, wenn sie nicht bald handelte. Die Nacht würde noch umgehen, dann würde sie diesen Kerl ein für alle mal aus der Welt schaffen... "Hast du einen Knall?" motzte er sie an und drehte sie auf den Rücken, dabei legte er ihre Hände ins Kissen und hinderte sie so daran, dass sie ihn wieder wegstieß. "Hör auf mit dem Theater, okay? Es reicht so langsam! Niemand erwartet von dir, dass du alleine klarkommst, ich bin doch für dich da und kann dir helfen! Ich habe es satt, dass du alleine für die Organisation arbeitest, ich weiß doch, dass es dir damit schlecht geht! Zwing mich nicht dazu, dir immer weiter dabei zuzusehen!" Man, war der wütend, der sollte lieber froh sein, dass sie ihn vor dieser Schmach bewahrte, das sah er wohl anders als sie. "Übertreib nicht, ja? Du tust immer, als wäre ich unfähig, lass das! Nicht nur du warst Killer und hast das gut beherrscht! Hör auf dich als was besseres anzusehen, denn ich hasse es, wenn du so drauf bist, Vermouth. Dein verdammter Stolz bricht dir eines Tages das Genick." Normalerweise nannte er sie nie so, aber im Moment schien der Name ziemlich gut zu passen. "Im Moment wünsche ich mir nur, dass du die Klappe hältst, mein Gott, ist ja furchtbar...", meinte sie und drehte sich jetzt von ihm weg. Was war nur los mit ihr, dass sie dermaßen abblocken musste? Er verstand es nicht. "Du weißt ganz genau, dass ich dir helfen will, warum stößt du mich weg? Ich bin ganz sicher kein Kerl, den man beschützen muss, also hör auf mit diesem Mist. Ich will nicht von dir beschützt werden!" "Nebenbei... was hast du gegen Vermouth? Die Frau ist die Stärke in Person..." "Und ein eiskaltes Miststück, ich hasse es, wenn du das tust! Sei gefälligst du selbst und lass es sein, deine Schauspielkünste bei mir anzuwenden! Ich kenne dich gut genug, um das zu bemerken..." "Was wenn ich aber als ich selbst nicht klarkomme, was dann? Dann muss ich eben in die Trickkiste greifen... Sharon war eben schon immer ein kleines Sensibelchen und weil sie absolut nicht klarkommt, muss sie eben jemand anderes sein... So und nicht anders ist es, also akzeptiere das, ansonsten kannst du mich ja verlassen..." Ihre Worte waren wie ein Schlag in die Magengegend. Genau das hasste er an Vermouth, die holte eiskalt zum Gegenschlag aus, ohne daran zu denken, dass sie verletzend sein würde, diese Frau achtete nie auf die Gefühle von anderen, die waren ihr in erster Linie doch scheißegal. Yuji sagte nichts mehr, denn das von eben hatte ihn schwer getroffen. Seine Stille sagte alles, jetzt war sie zwar sehr hart gewesen, aber was sollte sie tun? Es war eben doch besser so für sie alle... "Du musst immer die erste Geige spielen...", flüsterte er nach einiger Zeit der Stille. "Du willst dir weder helfen noch reinreden lassen. Du bist ein sturer Bock und wirst wohl immer einer sein! Du kommst immer alleine klar, du wirst nie schwach, du bist die beste aus der Organisation, auch wenn deine Position in dieser jetzt niedriger ist. Du denkst mal wieder nur an dich! Ich kann das nicht ertragen, wenn du dich quälst, hör endlich auf mich zu bestrafen, das ist ungerecht...." Sie bestrafte ihn? Na, der hatte Nerven. "Ich bestrafe dich nicht, Yuji, so ein Quatsch..." Sie klang sanft, so wie er sie eigentlich mochte. "Aber ich würde eher sterben, als dass dir etwas zustößt, hast du das jetzt endlich verstanden, oder muss ich es noch krasser ausdrücken...?" "Ach, ich finde es immer wieder genial, wie deine Liebesgeständnisse ausfallen", so etwas war jetzt wirklich nötig gewesen, er lachte. "Ich liebe dich auch, Sharon und genau aus diesem Grund werde ich nicht mehr zuschauen, ich kann einfach nicht mehr. Lass uns gemeinsam gegen die Organisation vorgehen..." Das war das einzige Angebot, das er ihr machen würde, wenn sie das auch nicht wollte, dann würde er heimlich handeln müssen... "Lass doch, ich komme klar..." Er zog sie nun doch zu sich und schloss sie in die Arme. "Das hoffe ich..." Was sich in seinem Kopf abspielte, musste sie jetzt nicht unbedingt wissen, noch vor Sonnenaufgang würde Zardetto Geschichte sein, der Kerl würde es nie wieder wagen, sie seelisch zu misshandeln... "Was war vorhin eigentlich los, als du ans Handy gegangen bist? Zardetto hat sich über mich beschwert, oder?" Er seufzte. "Ja, so in der Art! Du machst Ärger hat er gemeint, anscheinend soll ich jetzt dafür sorgen, dass du auch brav bist, armer Irrer!" "Der bildet sich jede Menge ein..." Sie lehnte ihren Kopf gegen seine Schulter und schloss die Augen, sie wollte sich ausruhen, erholen und sich dabei auch noch wohl fühlen, was sie immer tat, wenn sie sich nahe waren. "Seine Zeit läuft auch irgendwann ab, genauso wie die von Chardonnay damals, darauf warte ich, Darling.." Wer wartete nicht darauf? "Aber was meinte er, als er sagte, du würdest Ärger machen? Was hast du getan...?" Konnte sie mit ihm echt darüber reden? "Es ging um einen Auftrag, den ich nicht ausführen will..." Dieser Mistkerl, was hatte er diesmal von ihr verlangt? "Wen sollst du töten, sagst du's mir?" Eine Stille trat ein, in der beide darauf warteten, dass etwas gesagt wurde. "Es ist Yukikos Bruder Tasuke... Zardetto will mich quälen, aber das werde ich keinesfalls zulassen. Der Kerl bekommt schon sein Fett weg... Solange du da bist, habe ich das Gefühl, ich könnte alles schaffen, sei nur weiter meine seelische Stütze, Yuji... denn dann wird alles gut werden..." Wie optimistisch sie auf einmal klingen konnte, fast so wie er, das machte ihr selbst ja geradezu Angst, womöglich belog sie nur mal wieder sich selbst, dennoch stimmte es, er gab ihr unsagbar viel Kraft... Scheißkerl! dachte sich Yuji. Ein Grund mehr ihn endlich loszuwerden... Sharon war vor Erschöpfung einige Zeit später eingeschlafen, er drückte gegen ihre Schultern, aber das bekam sie Gott sei Dank nicht mit, also legte er sie zurück ins Kissen und deckte sie zu. Lange schaute er auf seine schlafende Schönheit hinab, bis er zur Tür hinaus verschwand und ins Wohnzimmer ging, um seine Waffe zu suchen. Es war eine Smith & Wesson, seine Lieblingswaffe, denn mit dieser traf er immer genau dahin, wo er hin treffen wollte. Meistens war das mitten zwischen die Augen, aber in Zardettos Fall, ... er befürchtete, dass er ihm sehr große Schmerzen bereiten würde... Nachdem er die Waffe eingesteckt hatte, nahm er den Schlüssel vom Tisch und ging mit diesem zur Haustür, welche er aufschloss und leise hinter sich zumachte. Er holte sein Handy aus der Jacke und wählte eine Nummer, wobei ein hinterhältiges Grinsen in seinem Gesicht aufkam.... Nach dem Anruf, bei welchem Absinth seine Hilfe anbot - er wollte Sharons Auftrag übernehmen - traf er sich mit Zardetto, ohne dass dieser wusste, was der Killer mit ihm vorhatte, genauso wenig, wie Absinth davon ahnte, dass er dem Tod entgegentreten sollte... Mit gemächlichen Schritten näherte er sich dem Mann in Schwarz, der auf seine Beute wartete. Wie ein Wolf lauerte er ihm auf, mit seinem Rudel, den er zur Sicherheit mitgebracht hatte, denn er wusste, wie gut Absinth auf ihn zu sprechen war, er liebte die Frau eben, aber das hatte sein Leben als Killer beendet, er war unfähig geworden, weil sie ihn gutmachte, solche Killer brauchte er nun wirklich nicht, die waren ein Störfaktor. Also hatte er entschlossen, Vermouth etwas zu erschrecken... Die würde sich nie wieder gegen ihn auflehnen, wenn er mit Yuji Ikeda fertig war, da war sich der Braunhaarige sicher... Liebe war eine Schwäche und die nutzte man aus, so war das nun einmal, es war doch nur fair, so etwas zu tun, immerhin waren die selbst schuld, was ließen sie sich auf dieses Spielchen ein? Er selbst ließ die Finger von so was weg, er hatte andere Interessen... "Du bist pünktlich, wie nett von dir...", meinte Zardetto sarkastisch, während seine hell auffunkelnden Augen Yujis erfassten. Irgendwie erinnerte er ihn gerade an Gin, er wusste auch nicht weswegen, vielleicht weil sie ähnlich dreckige Augen hatten.. "Ja, nicht wahr? Ich bin doch immer nett, findest du nicht? Ich werde dein Dasein beenden", Absinth zog seine Knarre und richtete sie auf sein Gegenüber. "Ich bin ein wirklich netter Mann!" Bevor er den ersten Schuss abgeben konnte, hörte man das Pfeifen mehrerer Schüsse, woraufhin Absinth seine Waffe verlor, nach ihr Ausschau hielt, dann aber keine Zeit mehr hatte, sie sich wiederzuholen, da die Killer ihn allesamt anvisierten und gleich darauf ihre Kugeln an ihm erprobten. Es waren erfahrene, gute Killer, die genau wussten, wo sie hinzuschießen hatten. Man traf den Mann unter anderem in sein rechtes Bein, was noch relativ gut zu verkraften war, aber ihn trafen auch welche in den Magen und vor allem in die rechte Brusthälfte. Da die Kerle nicht den Auftrag hatten zu töten, schossen sie auch nicht auf sein Herz. Es war dem Braunhaarigen eine Wonne, den Kerl dabei zu beobachten, wie er den Kugeln versuchte auszuweichen, was ihm unmöglich war und er sich somit schwere Verletzungen zuzog. Die Kugeln hatten sogar seine eine Lungenhälfte erwischt, was in eine ziemliche Sauerei ausartete. Das Blut tropfte regelmäßig zu Boden, bis er auf diesem landete und schwer atmete. "Dein Schätzchen wird erfreut sein, wenn sie das mitbekommt", lachte der Mann in einem grausamen, fast stichelnden Unterton. "Zu dämlich, du kommst hierher und ersparst mir Arbeit und Zeit. Selbst deine Freundin ist nicht so dämlich und würde das tun, sie würde sich zumindest einen guten Plan machen. Aber alleine hierher kommen, also wirklich, wie dämlich." Er kniete sich zu dem verletzen Mann hinab und wollte ihn wohl noch etwas leiden lassen, er trat ihm aufs Gesicht und rutschte mit seinem Stiefel hin und her. "Ich halte deine süße Schnecke für nichts besonderes, sie ist nur eine arme Frau, die wie so viele enden wird. Ich treibe sie in den Selbstmord, du kannst dich schon mal von ihr verabschieden..." Nein, er sollte wissen, dass er nicht sterben würde, das hier würde Absinth überleben, damit Sharon schön daran zu kauen hatte. Wenn man ihn umbrachte, würde sie vielleicht noch mehr querschießen, man wollte sie ja kontrollieren, dafür war ihm jedes Mittel recht und da er eh auf Quälereien stand, machte er sich einen Spaß aus der Sache. Sharon sollte schön leiden und ihn hassen, dann war sie auf dem besten Weg... Sie sollte so wie früher werden... Nach Wochen der Suche hatte sich *Cognac* damit abgefunden, seine Tochter für immer verloren zu haben, sie würde wohl nie mehr zurückkehren, so traurig es klingen mochte. Die Schweine hatten sie entweder gefangen genommen, wenn ja, würde er es über kurz oder lang spitzkriegen, dann würde aber etwas geboten sein, oder man hatte sie gar umgebracht, damit der Killer nicht weichwurde, so waren die nun einmal. Kumiko Iwamoto war seit fünf Wochen verschwunden und auch die Polizei war erfolglos gewesen, nicht mal eine Leiche hatte man gefunden, um die Eltern von ihrer Sorge zu befreien, damit sie sich mit dem Tod abfinden konnten, nein, noch immer hofften sie... Noch ahnte das Organisationsmitglied nicht, wer für das Verschwinden seiner 6-jährigen Tochter gesorgt hatte, doch das würde er bald herausbekommen... Auch Baileys war unterwegs, da man sie darum gebeten hatte, im Verbrecherviertel an einem bestimmten Ort, vorbei zu schauen, dort würde eine Überraschung auf sie warten. Der Boss hatte sehr geheimnisvoll getan und da Baileys dem Boss gegenüber mehr als nur loyal war, dachte sie auch nicht an eine Falle, dennoch hatte sie vorgesorgt und einen ihrer Kerle in der Nähe, immerhin wäre es möglich, dass Vermouth herausgefunden hatte, wer nun der Boss war, und Baileys hereinlegte, immerhin war die Frau in Sachen Schauspielerei perfekt und es wäre ihr auch möglich, eine andere Schauspielerin zu täuschen, so etwas war schon öfter vorgekommen. Die Schwarzhaarige fragte sich, wann sie der Frau endlich wieder Schmerzen zufügen durfte, aber so bald würde das wohl nicht eintreten. Man beschützte sie quasi vor ihr, weil man sie noch benötigte. Selbst von der Organisation wurde Sharon Kagura vorgezogen, auch wenn ihre eigene Position in der Schwarzen Organisation nun höher war, als die von Vermouth, da man ihr nicht zuviel Macht gab, damit sie keinen Mist machen konnte. Das erfreute Baileys einerseits, trotzdem sahen die zuviel in der Killerin und wollten sie nicht mehr hergeben, man musste so langsam mal nachhelfen... Deswegen war Kaguras Tochter ja jetzt auch in Justines Klasse und spielte ihre beste Freundin... Allerdings gab es da ein Problem... die Organisation würde es gar nicht gerne sehen, wenn man der Kleinen etwas antat, schließlich würde Sharon dann wohl nicht mehr für die Organisation Leute töten. Es wäre Verrat, aber um dieser Schnepfe endlich den Rest zu geben, nahm sie auch das in Kauf. Die Blondine würde noch bemerken, wer hier mehr Macht hatte und wer die längeren Hebel in der Hand hatte, die Zeit würde kommen. Ihr Audi näherte sich der verlassensten Gegend des Verbrecherviertels. Sie schaute zur Seite und dann lag er da, Yuji Ikeda... schwer verletzt und wohl auch bewusstlos. Hastig stieg die Frau aus ihrem grauen Wagen und rannte zu dem verletzen Mann hin. Vielleicht konnte sie seine Sympathie erschleichen und ihn Sharon wegnehmen, wenn sie ihn rettete? Auch wenn es nicht so wäre, sie würde ihn nicht sterben lassen, denn sie kannte ihn seit langer Zeit. Sie waren damals zusammen auf die Schauspielschule gegangen und waren sogar ziemlich eng befreundet, Sharon hatte ihn ihr letztendlich weggenommen, ihn, für den sie sogar so etwas wie Gefühle, die ihr normalerweise fremd waren, hegte... Das Klingeln eines Handys beraubte Sharon ihres Schlafes, doch da gehörte einiges dazu, wenn sie tief und fest schlummerte, so dass sie sich erst einmal hin und her wälzte, bis sie die Augen aufschlug, die ihr schwer waren, so dass sie beinahe wieder eingeschlafen wäre. Welcher Idiot wagte es, sie beide mitten in der Nacht zu wecken? Als sie dann endgültig die Schnauze voll hatte, meckerte sie in die Stille hinein. "Yuji, hättest du die Güte?" Keine Antwort kam, in dem Moment bemerkte sie erst, dass sie alleine im Bett lag. Für einen Moment war sie geschockt, aber beruhigte sich gleich wieder, der war sicher nur im Bad oder so. Sie entschloss sich nun, selbst ans Telefon zu gehen und den Anrufer zur Sau zu machen, doch als sie dann diese Stimme hörte, fuhr ein Zittern durch ihren Körper. Zwar sagte er nur "Hi Schätzchen", zu ihr, aber das reichte aus, damit ihr ein sehr ungutes Gefühl eine Welle Unbehagen bescherte. Was zum Henker wollte der mitten in der Nacht von ihr? "Ich bin nicht dein Schätzchen, merk dir das für alle Zeit!" moserte sie und er gab ein leises, ziemlich krank wirkendes Lachen von sich. "Absinth ist mir begegnet, Vermouth." Mehr sagte Zardetto erst einmal nicht, aber auch das reichte aus, damit die Unruhe der Panik wich. Es waren so normale Worte und doch hatte sie das Gefühl, ihrem Freund wäre etwas schreckliches passiert. "Und? Was hast du mit ihm gemacht??" "Rate doch..." Darauf hatte sie jetzt gar keine Lust, solche Ratespielchen dienten ohnehin nur dazu, sie zu verunsichern. "Keine Lust, sag's mir..." "Er hatte einen kleinen Unfall. Es liegt an dir, ob sich so etwas wiederholt! Nur keine Panik, Schatz, er wird nicht sterben, dafür haben wir gesorgt, aber solltest du auch nur noch ein einziges Mal nicht gehorsam sein, kannst du dich für immer von deiner Familie verabschieden..." Als das Wort "gehorsam" fiel, knurrte sie wütend ins Telefon, obwohl eher der Schock sie regierte und sie Angst verspürte, eine Angst, die seinem Leben galt, da er sich wohl jetzt in ziemlich großer Gefahr befand. Ihr war nicht klar, wie sie reagieren sollte, denn würde sie ihm jetzt seinen Willen lassen, würde er das Spiel immer wieder wiederholen und sie würde sich gar nicht mehr zur Wehr setzen können, aber was blieb ihr letztendlich für eine Wahl, wenn sie ihn und ihre Tochter behalten wollte? Dennoch, die Wut regierte ihre Sinne, wahrscheinlich hasste sie die Organisation nun noch mehr als früher. Sie hasste es, wenn man mit ihr spielte, denn genau das tat er, der Kerl lachte sich doch über sie kaputt, das war eine Schmach, die sie nicht ertragen konnte. Im Moment wünschte sie sich, Keichiro wäre noch am Leben, der war ja im Gegensatz zu Zardetto harmlos gewesen. "Sag mal, Zardetto, wieso rufst du mich immer an? Was hast du mir denn zu sagen, he? Du hast mir einen Scheiß zu befehlen! Und solltest du meiner Familie noch einmal zu nahe kommen, dann lasse ich Vermouth wahrhaftig wieder auferstehen, dann lernst du mich kennen, hörst du?!" Sie brüllte ihn an und verlor total die Beherrschung, so eine Wut hatte sie lange nicht mehr verspürt. "Nur zu, Kleine, mach das ruhig, du wirst sehen, was du davon hast, aber heul nachher nicht..." Was nahm der sich raus, so mit ihr zu reden? Die Frau kochte vor Wut und knurrte wie ein wildes Tier ins Telefon, einer Raubkatze gleich, der man ihr Junges wegnahm. "Wenn du es wagst in ihre Nähe zu kommen, bringe ich dich so grausam um, wie du es dir nicht vorstellen kannst!" "Beruhig dich, deine Wut bringt dir nichts! Du wirst immer eine schwache Frau sein, auch wenn du krampfhaft versuchst, es zu unterbinden, und alleine gegen die Organisation kommst du eh nicht an! Sei einfach kooperativ, wenn nicht, müssen eben alle gehen, die du liebst... das kommt davon, wenn man Gefühle zulässt, Vermouth..." Sie hasste ihn so, seine dämlichen Spielchen waren so unter ihrem Niveau, er nannte sie schwach, der war schwach, immerhin hatte er von wir gesprochen, was hieß, dass die Kerle in Scharen aufgetaucht waren und nur so Yuji verletzen konnten. "Ihr seid so erbärmlich, ich verabscheue euch, alle..." "Was anderes fällt dir nicht mehr ein..? Aber sag mal.. heulst du..? Nicht doch! Vermouth hätte nie geheult!" "Ich hasse dich!" Wieder schrie sie, er sollte endlich ihren Codenamen aus dem Spiel lassen, es hatte sie soviel Zeit gekostet, damit abzuschließen und einzusehen, dass eisige Kälte auf die Dauer nicht gut für sie war und im Moment war sie froh darum, Gefühle zu besitzen, er sollte ihr das nicht ein weiteres Mal rauben. Früher, als sie in die Organisation einstieg, hatte sie sich selbst verabscheut und ihre Gefühle abgeschaltet, um nicht angreifbar zu sein. Dann war da Yuji, sie lernte wieder jemanden zu lieben und man wollte ihr das nun alles streitig machen, ihre Meinung zerstören. Sie wollte nie wieder so wie früher sein, sie wollte in erster Linie sie selbst sein, alleine um Yujis Willen, weil er sie liebte, nicht dieses Miststück, das sich Vermouth genannt hatte... Sollte sie all das, was sie hatte, einfach vergessen, nur damit es allen anderen gut ging? Schaffte sie das nach diesen elf Jahren überhaupt noch? Kapitel 5: When the shadow comes within your heart... ----------------------------------------------------- Sry, dass Ran und Shini zu kurz kommen, aba es ging erst mal nicht anders XDDD aba Shini hat weniger Probs mit der BO.. zumindest in dieser Zeit X''''P aba ihr könnt es gerne anders haben, aba das würde dann nich... nett werden XDDDD siehe Vermi und Cognac.. denen gehtz jawohl auch net so berauschend.. ^-^; XD So, mehr sag ich net.. ich mach mich vom Acker %D Seit Stunden regnete es schon dermaßen, dass man meinen könnte, jemand, der im Himmel wohnte, würde unzählige Tränen vergießen. Sie jedoch befand sich mit ihm im Trocknen, war mit ihm auf dem Weg zum Krankenhaus. Selbst wenn es kein Befehl ihres Bosses gewesen wäre, hätte sie dem Mann das Leben gerettet. Er war der letzte, der wegen dieser billigen Hure leiden sollte. Im Grunde war ja auch nur sie schuld daran, dass Yuji schwer verletzt auf ihrem Rücksitz lag und man ihn überhaupt erst retten musste. Niemals würde sie ihr vergeben. Im Krankenhaus war in dieser Nacht nicht sonderlich viel los, so dass Yuji sofort geholfen wurde, da es sich ohnehin um einen Notfall handelte. Um eine Operation kam man nicht drum herum, da einer seiner Lungenflügel verletzt worden war. Obwohl das nicht die Pflicht der schwarzhaarigen Frau gewesen wäre, schob sie Wache vor dem Operationssaal, weil sie sonst wahrscheinlich wahnsinnig geworden wäre, wenn sie nicht wüsste, wie es um ihn steht, also blieb sie. Auch um drei Uhr nachts hatte sich das Wetter nicht gravierend verändert, es war nur ein eiskalter Wind hinzugekommen, der an den Kleidern der blonden Killerin zerrte. Jeder, der sie nun gesehen hätte, würde denken, sie habe den Verstand verloren, doch dieser war vollends vorhanden. Sie wusste, was sie da tat, auch wenn es anders auf Menschen wirkte. Ihre Waffe zeigte auf die Brust des Dunkelhaarigen, ihr erster Schuss würde tödlich sein... Es war ein Mord, der geschehen musste, sonst würden vielleicht andere geschehen. Er kannte die Mörderin und war natürlich geschockt, seine Augen waren weit aufgerissen. "Sharon... was zum Teufel... tust du denn da?" Nach was sah es denn aus, wieso stellte Tasuke solche dämlichen Fragen...? "Nein! Nicht Sharon.... Vermouth!" Bei diesem Namen zuckte er merklich zusammen, er wusste, dass die Frau, die sich Vermouth nannte, ihn gleich umbringen würde. "Du gehörst zu ihnen...?" Der Schock war nun noch viel größer, was man ihm ansah, er war geradezu entrüstet, konnte nicht glauben, was den Tatsachen entsprach. "Wie ist das passiert?" wollte er wissen, die Angst schwand dahin und machte Platz für die Neugier. Sie lächelte. "Selbst wenn ich es dir verrate, wird es dir wenig bringen! Say Good-bye to everyone..." Die Schüsse, welche von ihrer Waffe ausgingen, geschahen lautlos, genauso leise und monoton wie ihre Tränen zu Boden tropften. Sie hatte gelogen... Sharon tötete hier Yukikos geliebten Bruder, das hier war nicht Vermouth, die hätte nie so erbärmlich vor ihrem Opfer geweint. Und doch konnte sie nicht anders, es war kein Weinen aus Trauer, es war eins aus Wut. Sie war wütend auf sich selbst, darauf, dass man sie so leicht benutzen konnte. Man musste ihr nur mit ihren Liebsten drohen, schon tötete sie jeden, wenn das nicht schwach war...? Manchmal ist es in Ordnung, wenn du weinst, es muss dir danach nur besser gehen... Yujis Stimme drang an ihre Ohren und doch war er nicht hier, nicht bei ihr, er war ganz woanders. Sie fühlte sich mittlerweile alleine, wenn er nicht da war, besonders wenn sie wusste, dass es ihm schlecht ging. Seine sanfte Stimme, die sie wachzurütteln vermochte und all den Schmerz, den sie je verspürt hatte, schwinden ließ. Genau das hätte sie jetzt gebraucht, seine Stimme, die ihr zusprach und ihr Mut machte, vielleicht auch eine tröstende Umarmung, doch sie wusste ja nicht mal genau, wo er sich befand. Wahrscheinlich war er mittlerweile in irgendeinem Krankenhaus, darum würde sie sich in dieser Nacht auch noch kümmern, sie würde ihn finden... Sêiichî schob Nachtdienst, da er tagsüber oft andere Dinge zu erledigen hatte, doch diesmal war er kein Kriminalist, nein, er war ein Killer, der bei einigen Leuten etwas nachhalf, schließlich gab es durchaus Menschen, die den Tod mehr als nur verdienten. Korrupte Gesetzeshüter und Killer zum Beispiel. Das war die Meinung des 34-jährigen und sie würde wohl auch immer so bleiben, immerhin betrieb er dieses Spiel seit siebzehn Jahren. Er trat sogar in die Schwarze Organisation ein, da diese gemeint hatte, Freunde von ihm quälen zu müssen. Er beschützte sie in den Reihen der Organisation und ja, er gehörte noch immer zu dieser. Seinen neuen Boss hatte er leider noch nicht kennen gelernt, aber derjenige sollte kein Erbarmen mit niemandem haben und sogar Chantré und Chardonnay in ihren grausamsten Tagen übertreffen. Das machte dem Mann jedoch keine Angst. Es gab selten Dinge, die das konnten, allerdings war da etwas. Er hatte Angst, dass man seiner Familie etwas antat, wahrscheinlich war das auch schon längst geschehen, denn seine 6-jährige Tochter war auf einmal verschwunden, selbst die Polizei hatte sie nicht finden können, man ging sogar bereits davon aus, dass sie tot war. Indem er jetzt die Killer der Organisation auslöschte, rächte er sich quasi an der Schwarzen Organisation dafür, dass man ihm die Tochter weggenommen hatte. Wenn die ihm was wegnehmen konnte, konnte er das dann nicht auch? Er rechnete nicht damit, dass jemand einmal besser sein könnte, doch in dieser Nacht sollte ihm eine junge Killerin begegnen, die in einem Monat mehr Menschen ausgelöscht hatte, als er. Die monotonen Schritte einer Person kamen näher an den Killer heran, mit jedem Mal wurden sie lauter und erregten allmählich sein Interesse, so dass er von seinem Opfer abließ und sich herumdrehte, um herauszufinden, um wen es sich handelte. In der kleinen Seitengasse stand eine Frau mit schwarzen Lederstiefeln, einem Lederrock und einem grauen Pullover, die man auf den ersten Blick nicht als 16-jährige erkannte. Dennoch war sie nicht älter, aber das kaschierte die Schminke der Lady, so dass man sie für mindestens 20 hielt. Ihre gewellten rotbraunen Haare, hingen wild über ihren Schultern und wehten sogar ein wenig im Wind. Im Grunde eine atemberaubende Erscheinung. Doch bevor Cognac sich freuen konnte, hatte sie einen Schuss abgefeuert, der präzise seine Hand traf und die Waffe in dieser davon schleuderte und auch ein nächster Schuss fiel, mit diesem legte sie es darauf an, den Mann zu verletzen, der gerade einen von ihnen getötet hatte. "Verräter, stirb!" fauchte sie, in dem Moment sah er es als angebrachter, das Weite zu suchen, bevor die Situation eskalieren würde. Noch, während er in die andere Richtung rannte, trafen ihn die Kugeln in seine Seite und auch sein Bein wurde einmal erwischt, so dass er es nur mit Mühe schaffte, weiterhin zu rennen. Selten passierte ihm so ein Missgeschick, er verlor normalerweise nie seine Waffe, doch die junge Killerin hatte es geschafft, was ihm nur eine Frage in den Sinn trieb... Wer war sie? Während Cognacs Flucht vor der Frau, kam er beim Flughafen vorbei, welcher so gut wie leer war, doch war da etwas am Boden, das sein scharfes Auge sofort misstrauisch beäugte. Er hielt inne in seinem Schritt und entschloss sich dann nachzusehen, wer da wohl bewusstlos am Boden lag. Wie er herausfand, war derjenige nicht bewusstlos, sondern erschossen worden. Nach näherem Hinsehen, erkannte er, dass jemand wohl seine Aggressionen an dem Kerl ausgelassen hatte. Obwohl der erste Schuss wohl dem Herzen des Mannes galt, hatte man ihn förmlich gelöchert... Wie viele Menschen wollte man noch töten, damit die Organisation zufrieden war? Dies hier würde wohl nicht eher enden, bis die Schwarze Organisation ausgerottet sein würde. Wenn er sich vorstellte, wie viele Leute schon unter diesen miesen Umständen hatten leiden müssen... Er mochte daran gar nicht denken, es deprimierte ihn jedes Mal aufs Neue. Solche Leute sollten am besten nicht frei herumlaufen, deswegen tötete er ja auch viele von ihnen, um die Menschen vor ihnen zu beschützen und er empfand sich deswegen nicht als schlechter Mensch, er war quasi ein Retter, so jemand wollte er schon immer sein, genauso wie seine Mutter früher, doch sie hatte die falschen Leute gerettet und musste deswegen selbst gehen... Wahrscheinlich tat er es auch ein wenig aus Rache, da er selbst und andere Menschen, die ihm noch immer wichtig waren, unter den Machenschaften der Organisation zu leiden hatten. Nicht einmal Vermouth, die einst zu den ranghöchsten Leuten gehörte, hatte nun ihre Ruhe vor denen. Es war überhaupt ein Wunder, dass man sie nicht schon umgebracht hatte, dafür, was sie in der Vergangenheit getan hatte. Sie hatte den Boss erschossen, nur um einigen die Freiheit zu schenken, doch nicht jeder in der Organisation war davon angetan. Viele hassten sie dafür, dass sie das getan hatte. Und einer der schlimmsten war wohl Zardetto, obwohl es bei dem einfach nur die Lust am Quälen war, die ihn dazu trieb, auf der Frau dermaßen rumzuhacken. Er wusste ganz genau, dass sie ihr Leben nicht der Organisation fristen wollte, sie wollte raus, aber er ließ sie nicht, indem er sie erpresste, was Cognac mehr als nur geschmacklos fand, wenn er daran dachte, wer sie war. Sie hatte ja immerhin schon Ewigkeiten der Organisation gedient und doch behandelte man sie so. Wieso sollte man da nicht Verräter sein, wenn man so oder so irgendwann in den Wind geschossen, oder unter seiner Würde behandelt wurde? In erster Linie musste man genauso grausam wie der ganze Rest sein, um zu überleben, denn wenn man es nicht war, wurde man über kurz oder lang dafür bestraft. Obwohl es in der Organisation Leute gab, die nicht das Böse schlechthin waren, mussten sie so tun als ob, sonst würde man sie auslöschen, wie jemand, der unwichtig war. Nur diejenigen, die sich selbst als das Höchste ansahen, konnten überleben. Man kam immer vor den anderen, Selbstlosigkeit war da Fehl am Platz. Seine Mutter hatte sich zu sehr um andere gekümmert und war am Ende umgebracht worden. Ein gutes Beispiel für die Eigenarten der Organisation. Ihm war klar, dass viele Menschen durch ihn und Vermouth gefallen waren, aber sie hatten es allesamt verdient, immerhin hatten diese Leute sie töten wollen und sie hatten sich nur verteidigt. Und doch hatten sie ihr Herz am rechten Fleck und hatten dieses die ganzen Jahre über nie verloren. Nun würde Sêiichî Iwamoto wohl seinen Freund und Helfer Shinichi Kudô brauchen, also griff er zu seinem Handy und wählte seine Festnetznummer, da er sicher war, er würde nun zu Hause bei seiner Familie sein. Shinichi amüsierte sich derweil mit seiner Frau im Bett, sie kicherten wie die kleinen Kinder, da man sie vor der Tür ja ohnehin nicht hören konnte und sie somit Miharu auch nicht wecken würden. Doch dann klingelte das Telefon, was ihm und auch ihr ein Stöhnen entlockte. "Nicht wieder das", meckerte Ran, die schon ahnte, dass das Telefonat wieder in einem Fall für den äußerst berühmten Shinichi Kudô enden würde. Wie gut, dass sie nicht schon wieder mitten drin waren, so wie letztes Mal, als der neue Inspektor ihn kontaktierte. Shinichi ging etwas von seiner Ran runter und schnappte nach dem Hörer. "Ja", keuchte er schweratmend ins Telefon, während Ran sich an seinem Hals festsaugte, weil sie ihn ärgern wollte. Sie tat das ständig, wenn er nachts gerufen wurde, weil es eben ihre Lieblingsbeschäftigung war Shinichi zu ärgern. "Morgen, Kudô, entschuldige die späte Störung, aber... unser Lieblingsverbrecherring hat mal wieder zugeschlagen, am Flughafen von Narita." Shinichi war schon aufgesprungen, denn er wusste, dass Sêiichî von der Schwarzen Organisation sprach und da es eine Standartreaktion war, dass er hektisch wurde, wenn es um diese ging, würde das niemanden wundern. "Bist du sicher, Iwamoto?" "Ja, vollkommen! Beeil dich, Kudô!" Sein Kollege seufzte und blickte Ran an. "Ein Fall...", meinte er kleinlaut, als wolle er fragen, ob er gehen darf. "Alleine schlafen werde ich noch können, also schau nicht so, ist ja auch nicht das erste Mal." Der Kriminalist hatte längst aufgelegt, denn mehr gab es ja nicht zu sagen, jetzt musste er nur darauf warten, dass Shinichi beim Tatort ankam. Mal sehen, was er dazu sagen würde. Sêiichî konnte ja nicht ahnen, dass Shinichi das Opfer kennen würde... Es dauerte in etwa eine viertel Stunde, bis Shinichi am Flughafen aufkreuzte und Sêiichî sichtete. Mit einer Tasche rannte er zu seinem Freund hin. Seit Kôji tot war, hatte Sêiichî quasi keinen Detektiven mehr an seiner Seite gehabt, außer Shinichi, ihm hatte er gelernt zu vertrauen, so dass sie alsbald ein eingespieltes Team waren, und doch hatte Shinichi oft das Gefühl, dass er einfach nur seinen Freund vermisste. Komisch war allerdings, dass er nie über ihn sprach, wahrscheinlich hatte es verdammt wehgetan, als er starb. "Es wurde aber langsam Zeit, Kudô", rief Sêiichî und der Jüngere kam vor ihm zum stehen, woraufhin er erst einmal tief Luft holen musste, da er die letzten hundert Meter gerannt war. "Gomen, aber der Motor hat wieder gestreikt, das Ding ist so 'ne Schrottkiste, ich werde mir mal was neues zulegen müssen." "Fein, schau mal", der 34-jährige zeigte auf die Leiche, so dass Shinichi auch seinen Blick über diese schweifen ließ, daraufhin stockte ihm erst mal der Atem. "Ach du... scheiße...", kam zischend über seine Lippen. "Was ist...?" fragte Sêiichî bestürzt über den von Blässe überschütteten Shinichi, denn so sah man den Detektiven nur sehr selten. "Mein Onkel...", ein deprimierter Unterton schwang in seiner Stimme mit. "Und ich weiß auch wer... es war...." Wieder einmal trat er die Suche nach dem Warum an. Wieso tat diese Frau so etwas? War die nicht endgültig von ihrer Sucht und Gier geheilt? Oder steckte etwas anderes dahinter? Der Verstand des jungen Mannes arbeitete auf Hochtouren und doch fand er keine Lösung. "Wer denn?" War dieser Typ denn wirklich so blind? "Du warst mit der Frau in der Kiste, du müsstest sie besser kennen, also wirklich!" zog Shinichi den Älteren auf, welcher ihn mit einem Halbmondaugenblick bedachte, der nicht nur wütend sondern auch schmollend wirkte. "Wie kommst du denn auf sie? Und was betonst du dieses der Frau so komisch? Hast wohl selber 'nen Narren an ihr gefressen, he?" Der Blick wurde fies und dieses Mal war es wohl eindeutig Shinichi, der schmollte. "Ich bin nicht wie du, merk dir das! Ich falle nicht auf solche Frauen herein.." "Hast wohl die beste Meinung über sie, oder? Was heißt hier solche Frauen? Was ist sie denn für eine?" "Das weißt du ganz genau... Man weiß nie, was man über sie denken soll, bei solchen Frauen, sollte man in erster Linie vorsichtig sein und aufpassen, dass sie einem nicht eine Schlinge um den Hals legt." Das war also die Meinung, die er über die Freundin seiner Mutter hatte. Nein, Sêiichî dachte anders darüber, dieser Mord war nie und nimmer freiwillig geschehen. In der jetzigen Zeit schon gar nicht, jetzt wo alles gut erschienen war, aber die Organisation hatte wohl auch ihre Höhen und Tiefen. Jetzt waren wohl die Höhen an der Reihe. Selten waren sie so aktiv gewesen, wie in diesem Jahr. Man musste jetzt auf sich Acht geben, das hatte die Begegnung von vorhin eindeutig bewiesen. Man wurde schnell zum Gejagten. "Tja, wenn sie es wirklich war, Kudô, dann hatte sie wie immer einen Grund, das weiß ich! Ich war Jahre lang an ihrer Seite und hab so einiges mitbekommen. Was denkst du, was jetzt geboten ist? Chantré ist tot... jemand anderes führt nun die Organisation an, was im Klartext heißt, dass Vermouth nichts mehr zu sagen hat. Wieso auch? Sie ist ja nicht mehr die Tochter vom Boss." Wie erbärmlich das klang. Da hatte sie sich doch glatt selbst geschadet, indem sie ihren Vater tötete und doch bereute sie das nicht, das wusste Cognac, denn sie hatte ihren Vater stets als einen Schandfleck angesehen. "Sie hat sich selbst ins Abseits befördert, was ich traurig finde. Es war wohl der von ihr meist durchdachteste Mord, auf den sie sich Jahre lang gefreut hat, und doch hat er alles schlimmer gemacht, obwohl er alles besser machen sollte. Zardetto, falls du den kennen solltest, hat jetzt eine ziemlich hohe Position und sieht es als seine Lieblingsbeschäftigung an, Frauen Angst einzujagen und sie zu kontrollieren. Chardonnay war dagegen ein Schätzchen. Er hatte es zwar auf sie abgesehen, aber Zardetto geht gerne noch ein bisschen weiter. Der Kerl quält alles und jeden." Wie das nun einmal seine Art war, redete Sêiichî nur von anderen, aber nicht von sich selbst, denn man konnte sagen, dass auch er sehr unter Zardetto leiden musste, denn er war sich dem sicher, dass seine Tochter seinetwegen verschwunden war, der Kerl wollte ihm eines auswischen, immerhin gehörte er zu Vermouth und die sah er als seine Feindin an, die er versuchte zu quälen, wo er nur konnte, obwohl Cognac nicht im geringsten wusste, wieso er das so gerne tat. Wahrscheinlich war das nur einer seiner Späße, so wie er sie stets mit seinen Opfern betrieb, oder aber er wollte sie solange fertig machen, bis sie abstürzte, so was passierte nun einmal, schließlich hatte Chantré sie auch so weit gebracht und der war bei weitem nicht so grausam mit ihr gewesen. "Manchmal habe ich mir gewünscht, man würde sie erlösen, am besten einfach abknallen, damit endlich Ruhe einkehrt, aber so wie es scheint, hat sie neun Leben wie eine Katze, was manchmal auch lästig sein kann." Shinichi wusste bei weitem nicht soviel wie Sêiichî, da er selbst nie in der Organisation gesteckt hatte, daher hörte er ihm aufmerksam zu. "Was genau meinst du?" "Sie hat Dinge überlebt, die man normalerweise nicht überlebt und irgendwie hat ihr Vater daran auch mit Schuld, kein Wunder, dass sie ihn am Ende erschießen musste, weil sie ihn gehasst hat. Alle Menschen, die töten, tun es doch meist aus Hass, das ist ja schon normal. Denkst du, bei ihr wäre es anders gewesen? Das war's nicht! Sie wusste ganz genau, dass ihr Vater ihr die Mutter weggenommen hat und alleine dafür wollte sie ihn umbringen, aber sie hat sich eben eine gewisse Stärke aneignen müssen, um überhaupt soweit zu gehen. Es hat ewig gedauert, aber sie hat es geschafft. Ich habe mich damals gefreut, zumal Absinth dafür gesorgt hat, dass Chardonnay sich nicht Chantrés Macht krallt, denn dann hätten wir unter seiner Fuchtel gestanden. Ja, der Mann hat's für sie getan, weil er sie liebt und wollte, dass sie glücklich ist. Einige Zeit war das ja auch so, bis die Organisation ein neues, gefürchtetes Imperium aufgebaut hat, unter dem jetzt alle Menschen, die nie so ganz freiwillig Killer waren, zu leiden haben. Was ich sagen will, gib ihr keine Schuld daran, gib die Schuld besser an die Organisation weiter und hasse sie, so mache ich es auch." Ja, er hasste sie und würde so viele Killer wie nur irgend möglich aus dem Weg räumen, irgendwann musste das ja ein Ende haben. "Ich wusste immer, dass sie seltsam ist, jetzt weiß ich weswegen. Sie war eben nie die typische Killerin. Allerdings dachte ich, die Organisation wäre Geschichte, ein fataler Irrtum, das gibt mir zu denken. Obwohl sie existiert, weiß kaum einer etwas darüber, muss wohl daran liegen, dass alle Menschen mundtot gemacht werden, aber mit mir haben sie das nicht geschafft." Der Ältere musste seufzen, als er Shinichis arrogante Stimme vernahm, der musste ja mal wieder tierisch aufdrehen. "Dir ist doch klar, dass du wahnsinniges Glück hast, dass Vermouth was für dich übrig hat, oder? Ansonsten wärst du sicherlich tot. Sie war es, die damals Gin und Vodka auslöschte, sie hat also noch was gut bei dir und du hast keinerlei Grund, so anzugeben. Das warst nicht du, welcher der Organisation entkam, zumindest hast du's nicht alleine geschafft, daher solltest du besser aufpassen, dass du nicht noch einmal in die Sache hinein gerätst, denn wer einmal in ihren Bann gerät, der kommt da nie wieder raus." Shinichi war erstarrt, denn in diesem Moment hatte er das Gefühl eines Dèjá-vus, da Akemi Miyano kurz vor ihrem Tod genau dieselben Worte gesagt hatte. "Kannst du mir sagen, wer dir diese Worte gesagt hat?" "Ach... rate doch mal, du Schlaumeier." Der wusste doch immer alles, da sollte er seinen Grips mal anstrengen. "Akemi Miyano?..." Sêiichî schloss die Augen. "Ja, die traurigste Geschichte überhaupt. Mein bester Freund war schließlich mit ihr zusammen und hat sehr unter ihrem Verlust gelitten. Ich hasse die Organisation, wenn ich die Möglichkeit hätte, sie ein für alle mal zu zerstören, würde ich niemals zögern, egal wie gefährlich es auch sein würde. Es haben so viele Menschen unter ihr gelitten, da möchte man einfach Held spielen, verstehst du?" Ständig in dieser Angst zu leben, dass man alles verlieren konnte, irgendwann schaffte das jeder nicht mehr. "Ich werde nicht aufgeben, davon träumen die...." "Was machen wir jetzt mit der Leiche? Wenn es Vermouth war, brauchen wir gar nicht erst nach Indizien zu suchen, weil es dann keine geben wird, sie ist perfekt, zu perfekt." "Ein Grund dafür, dass sie noch lebt..." Es wäre besser für sie, wenn sie sich ein paar Patzer erlauben würde, dann dürfte sie vielleicht endlich auf gewisse Weise austreten, auch wenn dieser Ausstieg ihr Tod bedeuten würde. "Sollten Yuji Ikeda und Justine Vineyard sterben, werde ich sie eigenhändig erschießen." Es war eher an sich selbst gerichtet, als an Shinichi, während seiner Worte tauchte ein mehr als deprimiertes Lächeln in seinen Gesicht auf. "Wieso?" "Weil alles andere Qual bedeuten würde, außerdem würde sie dann wieder ausflippen. Eine Killerin, die nicht mehr zu klarem Denken in der Lage ist... meinst du, das wäre was gutes? Da bringe ich sie besser um... Das kann man ihr ja nicht zumuten. Meine Mutter ist ihre Cousine, sie hat oft genug erzählt, wie es ihr damals ging, als man ihren Mann ermordete, noch einmal wird sie nicht darüber hinweg kommen, vor allem, weil sie nur durch Mord darüber hinwegkam. Auf die Dauer bringt das dann ohnehin nichts. Da hilft auch ein Seelenklempner nichts mehr. Glaub mir, ich kenne mich aus. Die Frau würde komplett durchdrehen..." Die Wahrheit war, dass seine Mutter damals jemanden darum bat, Vermouth auszuschalten. Das musste man sich mal vorstellen, sie hielt ihre Cousine für gefährlich und wollte, dass man sie umbrachte. Und wahrscheinlich war sie damals auch gefährlich gewesen, wenn sogar Keichiro sie gefürchtet hatte. Wie gut, dass Sêiichî sie damals nicht erlebt hatte, das war mit Sicherheit besser so... Mittlerweile hatten die Ärzte Yujis Verletzungen wieder in Ordnung gebracht und er musste nur noch aus der Narkose aufwachen. Ein leichter Hass, der diesmal nicht Sharon galt, schlich sich ins Gesicht der schwarzhaarigen Schönheit, die an seinem Bett saß und seine Hand drückte. Nie hatte sie auch nur einmal an Verrat gedacht, doch jetzt, wo sie sich ihn so ansah... Das beste würde sein, man brachte Vermouth um, dann konnte er vielleicht in Frieden leben, denn sie wusste nur zu genau, dass er es hasste, Organisationsmitglied gewesen zu sein. Es war ja geradezu ein Wunder, dass man ihn am Leben ließ. Aber was wäre, wenn man Vermouth umbrachte? Würden sie ihn dann auch töten? Der Verdacht lag irgendwie nahe, schließlich würde er dann wohl zur Polizei rennen und alles auffliegen lassen wollen, wenn er schon Sharon verloren hatte. Warum musste er sich auch ausgerechnet in diese Verräterin verlieben? Sie sorgte ohnehin nur dafür, dass er leiden musste. Dass Yuji sehr wohl mit ihr glücklich war, übersah die gute Kagura natürlich, weil sie stets nur das schlechte in der blonden Frau sah. Es gab nicht das kleinste bisschen, weswegen man sie leben lassen sollte. Sie wälzte alle Schuld auf Vermouth ab, auch wenn sie seine Organisationskarriere nicht in die Wege geleitet hatte. Irgendeinen Sündenbock brauchte sie schließlich und ihre Feindin war da genau richtig. Der Kerl musste blind sein... Baileys und Absinth hätten viel besser zueinander gepasst und sie hätte ihn auch nie in den Verrat getrieben, wie Sharon das getan hatte, man musste die beiden also schnellstmöglich trennen, dann würde alles gut werden. Vermouth, die sich auf dem Nachhauseweg befand, bemerkte vor dem Krankenhaus einen grauen Wagen, der ihr verdächtig vertraut vorkam... Kapitel 6: Who are you? ----------------------- Melo hatte wie immer ihren Fies-Tag, aba es iz guddili so XDDD Ich schocke euch mit fast dem gesamten Teil *ROFLTOT* %DDDDDDDDDDDDDDDD Ich mach das doch gerne ^-^ Die Sache mit Rie und Vermouth... glaubt ihr das? Ihr werdet schon wissen, was ich meine.. 'könnt mir beim Kommi gerne Rede und Antwort stehen *LOLTOT* XDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDD Ich warte drauf ^-^ Bis dahann >''''D *fieses Meloli verdünnisiert sich mal* %D Vermouth, die sich auf dem Nachhauseweg befand, bemerkte vor dem Krankenhaus einen grauen Wagen, der ihr verdächtig vertraut vorkam... Der Frau in Schwarz war klar, was es zu bedeuten hatte, wenn dieses Auto vor dem Krankenhaus stand. So, wie es schien, hatte Sharon Yuji nun gefunden und sie würde auf gemeine Weise dafür sorgen, dass dieses Biest von hier verschwand. Langsam stieg sie aus ihrem Auto aus, sie bemerkte, dass der heftige Regenfall sich nun verabschiedet hatte, weswegen sie gemächlich auf den Krankenhauseingang zuging. Die sterile Luft des Krankenhauses erreichte sie sofort, als sie das Erdgeschoss betrat, obwohl hier keine Patienten lagen. Die Leute tummelten sich an einem Zeitungstand und hatten wohl keinerlei Sorgen. Sofort wurde ihr wieder bewusst, weswegen sie Krankenhäuser dermaßen verabscheute, dass sie Jahre lang keines von innen gesehen hatte. Leute in weißer Kleidung, Ärzte in Hektik, der Kampf um Leben oder Tod, das alles waren Gründe dafür. Wer war schon gerne in einem Krankenhaus? Jeder ziemlich normale Mensch hasste es hier zu sein. Nachdem Sharon den Aufzug erreichte und sie auf den roten Knopf drücken wollte, kam ihr jemand zuvor, so dass sie kurz knurrte. Sah dieser Kerl denn nicht, dass sie ebenfalls dabei war, auf den Knopf zu drücken? "Gomene", meinte der seltsam aussehende Herr, als er ihre Hand berührt hatte. Ihre Augen trafen sich und irgendwie hatte sie das Gefühl, ihn von irgendwoher zu kennen, doch die 40-jährige konnte ihn nicht genau einordnen. Woher kannte sie ihn? Aus der Organisation? Aus der Schauspielbranche? Aus dem normalen Leben? Ihr war nichts dergleichen klar, trotzdem, sie blieb sicher, dass sie ihn schon einmal irgendwo gesehen hatte. Lange zögerte sie, als die Aufzugtür mit einem Piepston aufging, bis der Mann sie aus ihrer Trance holte. "Miss? Worauf warten sie? Wollten sie nicht auch mit dem Aufzug fahren?" Der Kerl war ihr nicht geheuer, so dass sie abwinkte. "Nein, nein, ich hab was vergessen", log sie und bog um die Ecke. Der Dunkelhaarige zuckte mit den Schultern, woraufhin sich die Tür schloss und er alleine in dem Aufzug zurückblieb. Sogleich nahm er sein Handy aus der Jackentasche und suchte eine bestimmte Nummer in seinem Speicher auf, die er anwählen ließ. "Hallo, Boss, ich hab sie getroffen! Sharon ist im Krankenhaus, ich schätze, sie will ihren Liebsten besuchen... behalten sie sie am besten im Auge, wenn sie das Krankenhaus wieder verlässt." Er legte auf und grinste auf gemeine Weise. Niemand hatte das nun mitbekommen und es wusste auch genauso gut niemand, wer er war und weswegen er das hier getan hatte, nur er wusste Bescheid - er war ein Mitglied der Schwarzen Organisation und das nicht erst seit gestern. Sharon fragte an der Rezeption nach, wo Yuji lag, denn das hatte sie dummerweise vergessen. So was konnte vorkommen, wenn man sich Sorgen um jemanden machte. Man sagte ihr, dass er auf der Intensivstation lag und sie machte sich schon mal auf das schlimmste gefasst. Dort lag man nur, wenn es einem echt schlecht ging, demnach... Sie begann zu rennen, bis zur Tür, welche sie zur Treppe führte. Wahnsinnige Angst hatte von ihr Besitz ergriffen und sie wollte so schnell wie möglich bei ihm sein. Relativ schnell fand sie das Zimmer, indem er lag und sie kam nicht drum herum, so etwas wie Eifersucht zu verspüren, als sie die verhasste Frau erblickte, die an Yujis Bett saß. Die konnte jetzt was erleben. Wie ein Rhinozeros, das auf jemanden zustampfte, ging sie auf Kagura zu und blieb hinter ihr stehen. "Was hast du hier verloren, Miststück? Mach dich vom Acker!" Härte und Grausamkeit schwangen in der Stimme der Blonden mit. Baileys lächelte nur. "Mach keinen Aufstand, sonst schmeißt man dich raus! Wie du siehst, ist das die Intensivstation, also schnauze, du Trampel!" "Werd nicht frech, du hinterhältiges Weibsstück! Du hast hier nichts verloren, er ist mein Freund, ich kann nichts dafür, dass Plavac den Löffel abgegeben hat und du dir 'nen neuen Kerl anlachen musst! Nimm ein Arschloch, das zu dir passt, aber lass Yuji in Ruhe, der verdient was besseres als du es bist!" "Halt die Fresse! Als wenn du ihm gut tun würdest!" Kagura hatte Sharon geohrfeigt und zerrte sie aus dem Zimmer. "Er liegt deinetwegen hier, du Schlampe, hau bloß ab, sonst ist sein Leben in Gefahr!" Sharon strich sich seelenruhig über die Wange, das konnte sie doch nicht zum Ausflippen bringen, es gab andere Mittel und Wege, die Frau auszuschalten. "Halte dich von meinem Freund fern", flüsterte sie der Schwarzhaarigen zu, "sonst findest du dich bald auf dem Friedhof wieder, haben wir uns verstanden?!" Vermouth schenkte ihrer Feindin ein niederträchtiges Lächeln und lachte kurz auf. "Darüber hinaus wirst du bei ihm ohnehin nichts erreichen, dank mir weiß er ja jetzt, wie du wirklich bist, du falsche Schlange!" "Halt die Luft an, arrogantes Weib! Zu der Sache mit Plavac, ich hab ihn nie geliebt, daher kannst du dir dein falsches Mitleid, auch Schadenfreude genannt, sparen! Sei lieber brav, sonst wird der Boss böse und deinen Leuten passiert noch was." Dieses verflixte Miststück. "Wenn du ihn lieben würdest, würdest du nie so reden." Sie senkte den Kopf und lachte wieder auf. "Du bist zu solchen Gefühlen nicht fähig, du bist eher besessen von Yuji, so ein dummes Frauchen wie dich braucht er nicht! Mit dir würde er zugrunde gehen, weil du klammerst. Verschwinde, bevor ich dich rauswerfen lasse!" "Das kannst du nicht, ich habe ihn nämlich hergebracht, er verdankt mir sein Leben! Wenn du bei ihm sein willst, wirst du mich ertragen müssen." Sie lächelte der blonden Killerin bestialisch zu. "Was willst du schon großartig unternehmen? Denen sagen, dass du eine Tochter mit ihm hast? Ich bitte dich! Du bist nicht seine Frau! Wie gut, dass ihr beiden nicht geheiratet habt, das sagt doch alles, er plant dich irgendwann zu verlassen." Sharon konzentrierte sich nicht auf die Frau, sondern schaute zu Yuji hinüber, denn sie dachte, gesehen zu haben, wie er sich bewegte. Baileys war doch die ganze Aufregung nicht wert. "Ich hab besseres vor, als mit dir streiten, du dumme Pute!" Sie ließ Baileys stehen und ging zu Yuji hin, um ihn anzusehen. Zardetto würde dafür bezahlen, sobald es ihr möglich war, würde sie ihn bestrafen. "Mein armer Schatz." Kagura wurde fast schlecht, als sie das hörte, noch dazu schien er aufgewacht zu sein. Warum musste ausgerechnet sie an seinem Bett sein, wenn er aufwachte? Kagura hätte dort sein sollen, damit sie ihm gleich von ihrer Heldentat erzählen konnte, aber nein... Vermouth wagte es so zu reden, dabei war doch nur sie schuld?! Man musste sie endlich umbringen, damit Ruhe einkehrte. Und so im Hinterkopf hatte Baileys auch schon einen Plan, wie man Vermouth schnell los werden würde... Yuji blinzelte etwas und sah eine eifersüchtige, mit verschränkten Armen dastehende, Kagura, was ihn zu einem Seufzen veranlasste. Ihm fiel es schwer, zu sprechen und doch musste er es tun. "Lass uns bitte mal alleine, Kagura. Ich will mit Sharon alleine sein." Die Frau knurrte kurz. Wie konnte man nur so blind sein? Sie verstand es nicht. Aber, nun gut, es war sein Wunsch, dann würde sie es dabei vorerst belassen. Yuji war froh, dass Kagura ihn nicht dafür verachtete, dass er mit ihrer Feindin zusammen war... "Machs gut und gute Besserung!" Mit einem hinterhältigem Lächeln verschwand sie den Gang entlang. Sharon konnte nicht anders, das Grinsen in ihrem Gesicht wirkte eingebildet, als Kagura verschwand, sie kam sich so toll vor, wenn Yuji solche Dinge sagte. "Na, wie geht's dir?" "Na ja, mir geht es glaube ich ganz gut", sagte er, um sie nicht zu beunruhigen, auch wenn er das Gefühl hatte, seinen Körper hätte ein LKW überrollt. Sie sah ihm an, dass er sie schonen wollte und strich ihm sanft über die Wange. Die Frau holte sich einen Stuhl und setzte sich auf diesen, dann nahm sie seine Hände in ihre. "Ich bin schuld, weil ich nicht hören wollte. Mach dir keine Sorgen, so etwas wird nie wieder passieren, versprochen. Du kannst stolz auf mich sein, dir wird nichts mehr passieren." "Hör bitte auf damit", seufzte er. "Du wirst damit aufhören, ich kann das nicht mehr mitansehen! Du darfst dich selbst nicht so sehr vergessen, nur damit es anderen gut geht. Denk nicht an mich, wehr dich gegen die Organisation, scheiß drauf, wie's mir geht! Ich bin zäh, mich wirft nichts so schnell um." Ja, das sah man eindeutig. Auch sie musste seufzen, er war so tapfer und wollte ihr helfen, aber das konnte er nicht. Sie selbst hatte die Organisation gewollt, nicht Absinth. Das war nun einmal so. "Zardetto scheint irgendwie scharf auf mich zu sein, da läuft es mir eiskalt den Rücken runter, wie ekelhaft! Der Kerl versucht mir andauernd eins auszuwischen, aber du kennst mich, ich werde nicht aufgeben! Der Kerl wird ohnehin irgendwann umgebracht, ich brauche nur eine Gelegenheit." "Ich sagte.. du sollst.. damit aufhören." Ihm brach fast die Stimme, er strengte sich viel zu sehr damit an, als er sprach. "Rede nicht so viel, du musst dich schonen." Gegen ihren Willen erhob er sich. "Nein, hör mir jetzt zu! Hör auf Rücksicht zu nehmen, ich habe große Angst um dich! Ich will nicht, dass du irgendwelchen Kummer hast! Deswegen habe ich Chardonnay nicht umgebracht, damit es noch schlimmer wird! Und du hast deinen Vater auch nicht umsonst erschossen! Ich sorge dafür, dass alles gut wird." Musste er so stur sein? "Nein, Yuji! Ich komme alleine klar, ich hasse es, wenn du mich übertrieben beschützt! Im Moment bist du eh außer Gefecht." Ein trauriger Blick war auf ihrem Gesicht erschienen und ihre Augen spiegelten Sorge wider. "Darüber hinaus ist derjenige, den ich töten sollte, längst tot." Beide schwiegen jetzt, Yuji tat es, weil er kurz nachdenken musste, was er sagen sollte und da er Schmerzen hatte und sich zurückgelegt hatte. "Jetzt tust du genau das, was sie wollten. Sie werden dir immer weiterdrohen und dich zu Sachen zwingen, die du verabscheust. Sie werden dich benutzen! Glaubst du..." Er sprang auf und erschreckte die Frau, die bei ihm saß, denn der Mann ergriff panisch ihre Schultern und schüttelte sie etwas, so dass sie nichts sagen konnte, was aber auch daran liegen konnte, da er gleich weitersprach. ".. ich kann da einfach zusehen? Bist du verrückt!? Ich kann doch nicht zusehen, wie du leidest, was wäre ich dann für ein Mann!?" "Beruhig dich, du musst dich nicht so aufregen, mir geht es wirklich gut! Ich bin Killerin, ich hab damit Erfahrung, denn ich habe mein Leben lang Menschen getötet, mir macht das nichts aus, Hauptsache euch geht es gut." Warum konnte sie das einfach nicht verstehen? Sie sagte immer wieder die gleichen Worte, dass es ihr gut ging und sie keine Probleme damit hatte. "Das sah vorher aber anders aus, du warst am Ende, weil du jemanden umbringen solltest, der einer Freundin etwas bedeutet! Du warst am Rande der Verzweiflung! Also sag nicht, dir ginge es gut und du wärst es gewohnt! Du machst dir nur selbst etwas vor." Tja, das stimmte schon, wie konnte man den Kerl nur davon abbringen? "Sorry, Yuji, ich werde gehen, du regst dich in meiner Gegenwart zu sehr auf..." Sie erhob sich und er griff wieder nach ihrer Hand. "Geh nicht..." Sharon stockte, wie konnte sie da nein sagen? Sein Gesicht, das Angst zeigte und seine Augen, die die Liebe ausdrückten, richteten mehr an, als tausend Worte. Die Frau sank wieder seufzend auf den Stuhl nieder. "Ich liebe dich, du Idiot, weißt du das überhaupt? Und, weil das so ist, sollst du dir keinen unnötigen Kummer machen. Und wenn ich sage, dass alles okay ist, dann glaub mir bitte. Vertrau mir! Ich weiß, was ich tue!" Zu gerne hätte er ihr geglaubt, aber Yuji war auch nicht auf den Kopf gefallen. In elf Jahren konnte man einen Menschen sehr gut kennen lernen, auch so eine Frau wie sie. "Ich will hier raus, ich sterbe sonst..." "Ach was, ich komme dich jeden Tag besuchen, Darling." Die 40-jährige beugte sich etwas zu ihm nach vorne und verschloss seine Lippen mit einem Kuss, das war der einzige Art Trost, den sie ihm im Moment zu bieten hatte. "Denk daran, ich komme morgen wieder. Ich bin nicht aus der Welt." Sie stand auf, wobei sie spürte, dass er ihre Hand nicht loslassen wollte, was sie grinsend beäugte. "Heute bist du echt besitzergreifend, muss ich schon sagen. Willst du meine Hand jetzt nicht endlich loslassen?" Der Mann hatte Angst, was man in seinen Augen ablesen konnte und wortlos teilte er ihr auch mit, dass er Angst hatte, wenn sie jetzt wegging. Was hatte sie sich nur für einen sensiblen Kerl angelacht? Es war schon witzig, denn eine Zeit lang, hatten solche Männer sie mehr als nur genervt. Aber er schaffte es, an ihr Herz heranzukommen. "Wenn ich ehrlich bin, nein, das habe ich nicht vor." Ein gemeines Grinsen erschien auf seinem Gesicht, als er das sagte. "Was willst du denn noch? Du hattest deinen Kuss, also kann ich gehen, oder nicht?" "Wie wär's mit einem zweiten und einem dritten?" lächelte er und sie musste anfangen zu lachen. Na ja, so schlecht konnte es ihm ja nicht gehen, wenn er schon so verzweifelt an solche Dinge dachte. "Euch Männern ist nie etwas genug..." Sie kam ihm noch mal näher und beugte sich seinem Willen, was sollte sie auch sonst tun? Er wollte ja ihre Hand nicht loslassen. Diesmal war es ein weitaus intensiverer Kuss, das gefiel ihm schon wesentlich besser und zauberte ihm ein Lächeln auf die Lippen. Sie schaute ihn an. "Nee, oder? Du willst nicht noch 'nen dritten, oder?" Ein albernes Lachen kam über ihre Lippen. Jetzt ging es ihr wirklich gut, keine Ahnung, wie er es immer wieder schaffte, ihr durch seine bloße Anwesenheit allen Kummer zu nehmen. "Na gut", ließ sie sich breitschlagen und küsste ihn auch ein weiteres Mal, wobei eine junge Frau von draußen in das Zimmer schaute und dabei auf die Uhr blickte. Fast eine ganze Minute klebten die beiden aneinander, so dass sie seufzte und weiter ihren Weg ging, damit Sharon sie nicht sah... Die blonde Frau hatte nun wirklich vor zu gehen und befreite sich selbst von seiner Hand. "Du bist schlimm, du wirst mir Entzugserscheinungen haben, wenn du wieder nach Hause kommst, da kann ich mich ja schon mal freuen." Sie umarmte ihn vorsichtig, bevor sie ihm winkte, während sie zur Tür hinausging und ihm ein Küsschen zublies. Sie hatte das Gefühl gehabt, er würde sie gar nicht mehr weglassen, sie war irgendwie froh es geschafft zu haben. Die Dunkelrot bis fast Schwarzhaarige schaute der weggehenden blonden Frau nach und folgte ihr in einigem Abstand. Der Boss hatte sie geschickt, damit sie darauf achtete, was Vermouth so trieb. Ihre Beobachtungen hatten sie mehr als schockiert. Anscheinend war mehr Arbeit von Nöten, als Zardetto gemeint hatte. Man sollte der Frau den Kerl wegnehmen, ansonsten war die doch weich wie Butter, aber leider hatte man ihr derartiges verboten, was sie schade fand. Und doch wäre es das beste gewesen, der Kerl segnete das Zeitliche, damit die Liebe der Frau sie nicht total unfähig machte, immerhin war sie eine gefürchtete Killerin gewesen. Zu dumm, dass es den Typen gab. Vielleicht würde man seine Meinung diesbezüglich ja noch ändern und Sancerre würde ihn töten dürfen. Das würde sie dann mit Freuden tun... Sie hatte ohnehin etwas gegen sich liebende Paare, die aneinander klebten wie die Kletten, sie hasste es sogar, denn ihr war nie Glück gegönnt gewesen, deswegen durfte auch anderen keines gegönnt werden. In erster Linie tötete sie Liebespaare und machte sich einen Spaß aus ihrem Leid... Die Mittagssonne stand wenige Stunden später hoch am Himmel, auch wenn Frühling war und man es aushalten konnte, war es ein sehr heißer Tag, so dass man auch mal zu schwitzen begann. Eine junge Frau in luftigen Klamotten hatte Mittagspause und holte ihre Tochter ab, die sich in der Schule befand. Die Kleine kam gleich auf ihre Mutter zugestürmt und sprang ihr fröhlich in die Arme. "Na, mein Schatz, wie war dein Tag?" fragte Ran lächelnd, so dass Miharu sofort zu schwärmen anfing. "Prima! Wir haben einen Ausflug zum See gemacht und viel Spaß gehabt." "Das freut mich, meine Kleine." Sie nahm das 9-jährige Mädchen an der Hand, welches sofort zappelig wurde. "Sieh mal, ein Eisstand, krieg ich eins, bitte, bitte!" So lief es immer ab, wenn Ran ihre kleine Tochter abholte, sie brachte die 28-jährige immer wieder dazu, dass sie ihr ein Eis kaufte. Bei solchem Wetter war das vorprogrammiert. Die beiden stellten sich an eine kleine Schlange an und warteten, bis man sie dran nahm, allerdings quengelte das Mädchen schon nach zwei Minuten. Ran drehte sich etwas um und schaute auf die andere Straßenseite. Ein Mädchen mit dunkelblonden Haaren lief gedankenverloren über die belebte Straße, da alle Schüler aus dem Gebäude stürmten, um schnell ein Eis zu ergattern, oder spielen zu gehen. "Hey, Trödelliese! Beeil dich mal", rief ein schwarzhaariges Mädchen von der anderen Straßenseite zu Justine rüber, die aus ihrem Gedanken gerissen wurde und losrannte. "Ja, ich komme!" In dem Moment kam von rechts ein Auto angerast, was Ran bemerkte, so dass sie dem Mädchen entgegen rannte. Dabei ließ sie sogar ihren Geldbeutel fallen. Alles ging viel zu schnell. Einige Leute wurden durch das Quietschen der Reifen aufgeschreckt, aber keiner wäre losgerannt, um die Kleine zu retten, außer Angel. Sie schnappte die Kleine und fiel mit ihr zu Boden, kurz bevor das Auto sie erfasst hätte. Justine spürte ein Gewicht auf ihrem Körper, wusste aber nicht, was geschehen war... "Mama!" Miharu rannte auf das Geschehen zu, weil sie befürchtete, dass ihre Mutter etwas abbekommen hatte, sie hatte sie sehr lieb und verspürte sofort Angst, als sie da so am Boden lag. Ran bewegte sich leicht und erhob sich dann zögernd. "Bist du verrückt!?" fauchte sie die Blondine an, welche zusammenzuckte. "Du wärst fast überfahren worden..." "Tut mir Leid..." Justine hatte einen deprimierten Ausdruck im Gesicht, als wollte sie jeden Moment anfangen zu weinen, wie das bei kleinen Kindern manchmal vorkam, und doch tat sie es nicht. "Pass das nächste Mal besser auf..." Mit einem Lächeln streckte man der 11-jährigen die Hand hin. Mizuki stand mit einem bitteren Lächeln auf der anderen Seite und ging nun langsam auf das Chaos zu, wobei sich ihr Blick zu einer besorgten Miene wandelte. "Bist du in Ordnung, Justine?" erkundigte sich das Mädchen bei ihrer Freundin, woraufhin man ihr zunickte. Ran blickte die Kleine nur fünf Sekunden an und hatte gleich ein Gefühl des Misstrauens... Derweil hatte ein Mann das Portemonnaie aufgehoben und schnüffelte etwas in diesem herum. Er überprüfte den Personalausweis, dabei erschien ein dreckiges und hinterlistiges Grinsen auf seinen Lippen und die Grausamkeit tauchte in seinen Augen auf. Die junge Frau auf dem Ausweis erkannte er sofort, denn er kannte sie, immerhin wusste er alles über Sharon. "Du wirst begeistert sein, Mutter, ich habe Angel ausfindig gemacht", sagte er zu sich selbst, steckte den Geldbeutel ein und ging dann von dannen. Justine ergriff dankbar die Hand der netten Frau und lächelte ihr zu. "Vielen Dank", meinte sie höflich. Auch im Gesicht der anderen stand ein Lächeln. "Keine Ursache, das habe ich doch gerne gemacht." Das Mädchen mit den pechschwarzen Haaren, welche sie zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden hatte, blickte zu dem grauen Audi, der auf der Straße stand. Mit einem Ruck sauste dieser davon und beging somit Täterflucht. Ran prägte sich das Nummernschild sehr genau ein, sie würde Anzeige erstatten, immerhin hatte die Frau am Steuer es ja nicht einmal für nötig empfunden, zu fragen, wie es ihnen ging. "Was für eine Schande", kommentierte Ran und seufzte leicht, es gab viel zu viele schlechte Menschen auf der Welt, die Frau zählte Ran dazu. "Wie heißt du?" fragte die 28-jährige darauf und das Mädchen blickte sie mit einem netten Gesichtsausdruck an. "Ich bin Justine Vineyard." Die Angesprochene riss die Augen kurzzeitig auf, dann jedoch erschien ein warmes Lächeln in dem Gesicht der braunhaarigen Schönheit. "Dann bist du die Tochter von Chris Vineyard, richtig?" Man nickte ihr zu. "Okay, dann werden wir dich mal nach Hause bringen, was?" Manchmal gab es wirklich Zufälle, an die kein Mensch glauben würde. Da hatte sie jetzt glatt der Tochter dieser Schauspielerin das Leben gerettet, unfassbar. "Zeig mir, wo du wohnst..." Adria hatte ein wichtiges Meeting, um genau zu sein, traf sie sich mit dem großen Boss der riesigen Verbrecherorganisation. Nur wenige kannten den Boss persönlich, sie gehörte dazu. Sie war ein Mädchen ohne Eltern, ohne Zuhause, das man bei sich aufgenommen hatte, dafür war sie ihr und ihm sehr dankbar. Sie gaben ihr das Zuhause, sie ihnen ihre Loyalität, obgleich ihr unklar war, was dieses Wort wirklich zu bedeuten hatte. Zielstrebig ging die 16-jährige auf einen Korridor zu, der sie zu einem Zimmer führte. Es war klein, aber doch edel, sie klopfte gegen die Tür und wurde hereingebeten. Sofort verschwand sie in dem Zimmer, leise, unbemerkt... "Sie wollten mich sprechen, Boss", redete sie eine Person in einem Drehstuhl an. Man sah nur die Silhouette desjenigen, sein Gesicht war dem Fenster zugewendet. "Ja, das ist korrekt", eine Frauenstimme sprach in die Stille hinein. "Ich wollte dir etwas zeigen." Die Frau wusste, dass man das Mädchen prima für seine Zwecke benutzen konnte. Nachdem man ihr das Gift eingeflößt hatte, konnte sie sich nicht mehr an ihre Eltern erinnern, was doch wunderbar war, so konnte man ihr vorgaukeln, etwas gutes für sie getan zu haben. Die Person drehte den Drehstuhl ganz zu dem Mädchen herum, das Kind erstarrte. Nie in ihrem Leben hatte sie etwas derart abscheuliches gesehen... "Was ist das Boss?" wollte die rotbraunhaarige Schönheit wissen und man lächelte ihr bitter zu. "Eine Narbe..." Der Blick der 16-jährigen hatte einen mitleidigen Ausdruck angenommen, als sie die riesige Narbe im Gesicht der Frau sehen konnte, welche sie hässlich machte, wie sie es nennen würde. "Wie ist ihnen das denn passiert?" "Eine Killerin, die sich für die schönste Frau hielt, hat Gott gespielt und sie mir zugefügt, da sie Angst hatte, irgendwann nicht mehr die schönste zu sein." Der Boss sah schon den grenzenlosen Hass im Gesicht des Mädchens, das sie selbst als ihre Mutter ansah. "Sie gehörte einst zu uns, aber wir haben uns längst von ihr verabschiedet, aber sie soll nicht sterben, sie soll leiden... deswegen wirst du zusammen mit deinen Freunden eine kleine Hetzjagd auf sie veranstalten. In der Organisation heißt sie VERMOUTH. Rede mit den anderen und lasse dich in diesem Fall einweisen, sie wissen Bescheid... Gotano ganz besonders, sie ist seine Generation, außerdem wird er dir sagen, dass man seine Frau ihretwegen getötet hat... Macht alles mit ihr, aber bringt sie nicht um, man kann sie noch gebrauchen... noch..." "Mit dem größten Vergnügen, Boss." Mit einem dreckigen und sehr gemeinen Lächeln verabschiedete sich das Mädchen von ihrem Boss, dabei verbeugte sie sich. "Sie entschuldigen mich..." Manieren hatte man ihr bereits beigebracht, genauso wie man sie gelehrt hatte, eine Waffe einzusetzen... und ja, die Göre war mehr als nur ein Naturtalent gewesen, sie trug Killerblut in sich... Vor der Tür dachte Adria lange nach. Wie konnte man nur so gemein sein und einer Frau das Gesicht ruinieren? Diese Frau war böse, man musste ihr Leid zufügen, der Boss hatte Recht... Adria vertraute ihrem Boss blind und glaubte ihr alles, egal was es war und ob es wirklich den Tatsachen entsprach. Wenn Rie ihr sagte, dass Vermouth ihrem Gesicht eine Narbe verpasst hatte, dann glaubte das Mädchen es... Ran ging wenig später mit zwei Kindern an der Hand durch die Stadt. Dass sie sich eine Verletzung am Knie zugezogen hatte, ignorierte sie so gut es ging, damit man sich keine Sorgen machte, allerdings bemerkte Justine, dass sie humpelte. "Hast du Schmerzen?" fragte sie lieb und Ran stöhnte kurz. "Nein, schon gut." Mizuki war ihnen nachgelaufen und wollte Angel jetzt einen Strich durch die Rechnung machen, indem sie den Arm der kleinen Blondine ergriff. "Wir wollten doch zu mir, oder nicht?! Das hier ist die falsche Richtung!" Sie zerrte am Arm des Mädchens, woraufhin Ran seufzen musste. "Wohin denn dann?" entschloss sie zu fragen und bemerkte, wie die Kleine in eine dunkle Gasse zeigte. Irgendwie war ihr die Sache noch immer nicht geheuer, deswegen hielt sie die Hand des anderen Mädchens auch extrem fest... Doch die Schwarzhaarige ließ nicht locker und schaffte es die Hand der Kleinen aus der von Ran zu ziehen. "Wartet!" rief die 28-jährige, doch da waren die beiden schon in der Dunkelheit verschwunden, so dass Ran ihnen folgte, egal wie sehr sie das Gefühl in ihrer Magengegend davor warnte, es zu tun. Die Mutter spürte förmlich Blicke in ihrem Nacken und schaute des öfteren Mal nach hinten. "Wartet doch mal!" rief sie den Kindern zu, welche stehen blieben. "Man, hier wohnst du, Kleine?" "Ja, ganz am Ende der Straße." Dass sie sich nun im Verbrecherviertel befanden, beruhigte Ran erstrecht nicht. Wer zum Teufel war dieses Mädchen, wieso gehörte sie in dieses Viertel? Man hörte das Klacken eines Schuhes. Die braunhaarige Frau drehte sich erschrocken rum, dann blickte sie auch schon in eine schwarze Waffe, dessen Rohr auf eines der Mädchen zeigte. Justine klammerte sich ängstlich an ihre Freundin, welche sich etwas von ihr befreite, denn sie hatte nicht vor, eine Kugel abzubekommen. Rans Tochter gab einen Schrei von sich, die Mutter versuchte sie nicht aus den Augen zu verlieren, ebenso die beiden anderen Kinder. "Habt ihr euch verlaufen?" lachte die Frau, als in ihren eisblauen Augen ein gemeines Grinsen auftauchte, das Ran verriet, was die in ihren Augen gestörte Frau plante. Sie hatte lange, leuchtend rote Haare, wodurch ihre Augen noch mehr Intensität verliehen wurde. Man nannte sie Killerin Sazerac. Im nächsten Moment löste sich auch schon der Schuss, die Kugel raste pfeilschnell auf Justine zu, dann hörte man ein seltsames Geräusch, das wie das Reißen von Stoff klang. Die Kugel hatte Ran in den Bauch getroffen, die sich schützend vor die Kinder gestellt hatte und somit ihr eigenes Leben riskierte... Miharu sah es als angebracht sich hinter den beiden anderen Mädchen zu verstecken, während die Angst ihr Tränen in die Augen trieb. Ran bemühte sich, um nicht zu Boden zu gehen, sie musste doch die kleinen Engel beschützen, sie konnte jetzt auf keinen Fall schlapp machen. "Du verdammtes Drecksstück!" hörte man eine Frauenstimme sagen. Auf der anderen Seite war noch eine Frau mit Waffe aufgetaucht, Ran wurde angst und bange, sie wusste nicht, was ihr gerade die Kehle zuschnürte, die Angst um sie alle, oder die Verletzung, die sie sich zugezogen hatte. Der beißende Schmerz in ihrer Magengegend war kaum zu ertragen, dennoch, sie riss sich zusammen. Conan war immerhin auch so tapfer gewesen, sie wollte auch so sein, wie ihr kleiner Bruder... Ran biss sehr die Zähne zusammen, um nicht umzukippen. Zwei Waffen waren im Spiel, irgendetwas musste man unternehmen, denn sie befanden sich alle in Gefahr. Im nächsten Moment passiert etwas, das keiner geahnt hatte. Man hörte Schüsse, Klack, Klack. Mit jedem Mal machten sie der jungen Frau mehr Angst und veranlassten sie zu einem erstrickten Schreien. Rauch stieg aus der Waffe der blonden Frau empor, die wie der Henker höchstpersönlich dafür gesorgt hatte, dass niemandem etwas passierte... Justines Lippen zitterten, als sie die Frau erkannte, in ihre grausamen Augen schaute, die kalt wie Eis schienen, denn die Kleine kannte die Killerin... oder sollte man sie doch eher Retterin nennen? Ihr war alles unklar... die Situation war zu sehr angespannt. Sie spürte nur, wie sich Tränen in ihren Augen ansammelten und sie langsam auf die Knie fiel. Dieser Tag war der schlimmste in ihrem bisherigen Leben... Kapitel 7: Shadows of your crimes, they won't go by --------------------------------------------------- Ich fand den Teil erst voll bescheiden, aba nachdem Relena meinte, dass sie ihn gut findet, bin ich beruhigt o.Ô Mhm ich find's fies, wie Shinichi sich verhält, aber trotzdem izzes verständlich, nachdem was passiert iz ._. So jetzt sind Ran und Shinichi voll mitten im Geschehen, ihr werdet euch wünschen, es wäre nicht so muahahahahaha >D zumindest denke ich das XDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDD Die beiden Kriminalisten machten sich auf den Weg zu Shinichi, da er seinen Freund unbedingt verarzten wollte. Seine Verletzung wirkte auch nicht gerade harmlos. "Sag mal, Iwamoto, hast du Schmerzen, oder so?" fragte Shinichi den Kriminalisten, da er bemerkt hatte, dass dieser humpelte. Sie hatten vom Tatort abgelassen, nachdem man keine aufschlussreichen Spuren gefunden hatte. Jemand anderes würde den Mann gegen Morgen finden und die Polizei verständigen, die konnten dann ja mal ihr Glück versuchen. "Ein wenig... Aber geht schon." Es waren die Nachwirkungen des kleinen Gefechtes, das er sich mit der 16-jährigen Killerin geliefert hatte. "Muss man sich wirklich keine Sorgen machen? Ich meine... du wirst nur sehr selten verletzt. Wer war das denn?" "Eine unbekannte Frau, sie schießt schärfer als Vermouth... Sie traf ohne große Anstrengungen. Aber nein, Sorgen machen brauchst du dir nicht, Kudô." Sêiichî war stark, Shinichi bewunderte ihn, er würde schon so schnell nicht drauf gehen, trotzdem kam der 28-jährige nicht drum herum, sich doch zu sorgen, immerhin hatten sie es mit den gefährlichsten Killern ihrer Zeit zu tun, mit einer Organisation, die Killer hervorbrachte, an die man vorher gar nicht gedacht hatte. Wer dachte schon daran, dass die Freundin der Mutter auch dazu gehörte? Von anderen Leuten ganz zu schweigen. Irgendetwas erinnerte Sêiichî bei der jungen Frau an seine kleine Tochter, auch wenn sie viel älter war... Ein wahrlich seltsamer Gedanke... Die blonde Retterin war auf Ran zugestürzt, da diese auf die Knie fiel, und hielt sie fest. "Was macht ihr bloß für Sachen? In dieser Gegend wird alle zehn Minuten jemand umgebracht, und Spuren gibt es fast nie, also wirklich! Was habt ihr euch dabei gedacht, hierher zu kommen?" Die Verletzte schaute an der Frau hoch, da sie sie an der Stimme erkannt hatte, es war Sharon... "Nun ja.. die Kleine da... die sagte, sie würde hier wohnen..." Vermouth drehte sich zu den Kindern herum und betrachtete sie, dann setzte sie Ran sanft auf den Boden, deren Tochter ängstlich zurückwich, nur Mizuki blieb furchtlos stehen. Die Killerin knurrte kurz, dann ließ sie ihre Hand auf die Wange der Schwarzhaarigen zurasen und ohrfeigte sie wenig später. "Bist du von allen guten Geistern verlassen? Hier werden Leute ermordet! Was fällt dir ein, die anderen in eine solche Gefahr zu bringen!?" "Hör bitte auf, Chris, sie sind doch noch Kinder!" lenkte Ran ein, stöhnte aber der Schmerzen wegen kurz auf. "Halt dich da raus, du bist verletzt!" Sie wandte sich an Justine. "Und du... was hast du überhaupt für einen Umgang? Sie wohnt in der bekannten Verbrechergegend Tokyos! Was zum Teufel, willst du denn mit so einer? Such dir bessere Freunde..." Sie übersah total, dass ihre Tochter heulte, sie sah dermaßen Rot vor Wut, weil man ihre Kleine beinahe über den Haufen geschossen hätte, dass sie grausam wurde. Voller Angst blickte sie ihrer Mutter in die Augen und schluchzte auf. "Aber... aber... sie ist doch... meine beste Freundin..." Sharon schluckte, das durfte doch jetzt echt nicht wahr sein. Yukiko war es mit ihrer Verbrecherfreundin ähnlich ergangen. "Tut mir Leid für meinen Tonfall. Wenn ihr spielen wollt, dann kommt zu uns Nachhause, hier ist es zu gefährlich, okay?" Die Kleine schluchzte noch immer. "Bist du verletzt worden?" Die Dunkelblonde schüttelte ängstlich mit dem Kopf. "Dann komm hoch." Sie half ihrer Tochter beim Aufstehen. "Bleibt bei uns, wir bringen eure Retterin erst mal ins Krankenhaus...." Die Frau lächelte auf einmal glücklich und zufrieden, als sie Ran anblickte. Angel war wieder einmal zur Stelle gewesen, um Unheil abzuhalten, sie war so stolz so eine Frau zu kennen. Die Vergangenheit würde sie niemals vergessen... als man ihr das Leben rettete, genauso wie sie eben ihre Tochter gerettet hatte. Mizuki schaute auf den Rücken der blonden Frau, ihr entfuhr ein Knurren. ,Verdammt! Mutter hat es nicht geschafft und unsere Freundin ist jetzt tot! Meine Mutter wird die Krise kriegen, wenn sie erfährt, dass Justine nichts abbekommen hat.' Sie ging eher, um keine unnötige Aufmerksamkeit zu erregen, hinter ihnen her, während sie Rachegedanken hegte. Vermouth würde dafür büßen, dass sie Mizuki geschlagen hatte. Ihre Mutter würde so etwas sicher nicht gerne hören, immerhin hasste sie diese Frau mehr als alles andere. Die kleine Gruppe machte sich dazu auf, die Verbrechergegend zu verlassen. Sharon nahm Ran auf ihren Rücken und trug sie das Stück, bis sie das Ende der Straße verlassen hatten und rief dann einen Krankenwagen, der sie abholen würde... Justine fühlte sich zerrissen. Sie hatte oft mit ihrem Vater über Verbrechen geredet und wie sehr sie die Leute hasste, die welche verübten. Jetzt war ihre Mutter eine Frau, die mit einer Waffe auf jemanden geschossen hatte und diese Person war nun tot. Sie hatte einen Menschen getötet, ihre Mutter... Aber sie hatte sie alle auch vor dem Tod bewahrt. Durfte man dann so handeln? Sharon fühlte sich auch nicht besonders wohl mit dem Gedanken, dass ihre Tochter hatte herausfinden müssen, dass sie Leute umbrachte. Hoffentlich dachte die jetzt nichts falsches über sie... Sie hatte ohnehin schon die ganze Zeit Angst davor gehabt, dass alles herauskam, jetzt musste so etwas passieren, jetzt, wo sie sich so ein großes Stück näher gekommen waren. Hoffentlich würde die Kleine sie verstehen... Der Krankenwagen kam schon wenig später angefahren, einige Sanitäter kümmerten sich um die Verletzte und fragten nach Angehörigen. "Ich bin ihre Mutter und die anderen ihre Geschwister", log Sharon und entlockte allen ein Seufzen. Die log ohne rot zu werden. Die Männer ließen die kleine Familie mitfahren, ohne zu murren, was ja auch Sinn der Sache war. Auf der Trage schob man Ran in den Krankenwagen, so dass Sharon sich neben sie setzte und ihre Hand in ihre nahm. "Keine Angst, die Ärzte werden dich wieder heil machen, Angel." Was war das nun wieder gewesen? Justine seufzte. Sie hasste Englisch, sie war Japanerin, keine Amerikanerin, schließlich befanden sie sich hier in Japan. "Ich habe keine Angst, wenn du da bist..." Trotz der Schmerzen rang sich die junge Frau ein Lächeln ab, das auch Sharon ansteckte und sie ebenfalls lächeln musste. "Das ist lieb von dir..." Sie seufzte. "Ich möchte noch mal, Danke sagen, dafür, was du heute getan hast..." "Es war wie ein Reflex, passiert mir ständig." So wie damals... Sharon schloss mit einem geheimnisvollen Lächeln die Augen, als sie den regnerischen Tag von damals Revue passieren ließ... Nachdem man Ran einem Arzt überlassen hatte, der sich um ihre Verletzungen kümmerte, rief sie Yukiko an, um Shinichis Telefonnummer zu bekommen, weil sie wollte, dass er bei seiner Frau war, ihn brauchte sie jetzt, sonst niemanden. Auch auf die Gefahr hin, dass er Sharon die Hölle heiß machen würde, weil sie ihn anrief, sie musste es riskieren, egal, was passierte. Er musste herkommen, da war alles andere nebensächlich. Nach ihrem Anruf, der sie sehr viel Überwindung gekostet hatte, weil sie ja Yukikos Bruder erschossen hatte, nahm sie die nächste Hürde und wählte die Handynummer des 28-jährigen. Ihr Herz begann wild zu klopfen, denn ob sie wollte oder nicht, ihre Gefühle ihm gegenüber würden wieder ausbrechen, dagegen würde sie wie immer machtlos sein, denn er war so etwas wie ein Sohn, den sie nie gehabt hatte. Shinichi stützte Sêiichî, als sein Handy zu klingeln begann. Er setzte seinen Freund auf eine Parkbank und holte das Handy aus seiner Jackentasche. "Unbekannter Teilnehmer", meinte er und nahm das Gespräch an. "Kudô hier..." Er wartete darauf, dass der Unbekannte sich meldete, doch es herrschte erst einmal Stille. "Shinichi..." Ihm blieb die Luft weg, als er die Stimme der Frau hörte und seine Augen weiteten sich des Schockes wegen. "Was willst du?" fragte er skeptisch und mit einer Portion Gehässigkeit inne. "Wieso rufst ausgerechnet du mich an, nachdem was du getan hast?" Fast wäre es ihm passiert und er wäre ausgerastet, seine Stimme war angehoben und sie hörte schon, dass er Bescheid wusste. "Es geht nicht um meine Tat und du sollst mir auch nicht helfen. Du sollst bei Angel sein... Ihr ist was zugestoßen..." Ein fetter Klos saß in ihrem Hals und hinderte sie am weiterreden. "Was hast du mit ihr gemacht?" fragte Shinichi wie ein tollwütiger Hund, der zum Angriff ansetzte. "Ich? Nichts... Glaub mir!" Hektik fuhr nun in ihre Stimme, ebenso Angst, oder gar Panik, so wie man es eben auslegen wollte. In ihrem Fall war schon eher von einer panischen Reaktion die Rede. "Sie hat vorhin meiner Tochter das Leben gerettet und wurde dabei verletzt..." Der Kriminalist hielt inne, denn das Deprimierte, das aus ihrer Stimme herausklang, ließ ihn ihr glauben. "Wo ist sie... Sharon?" "Beika-Hospital... Ich warte auf dich, sie braucht dich..." "Gut, Bye." Er legte schnellstmöglich auf, denn er wollte nicht mehr als nötig mit dieser Frau reden, nicht nachdem, was er zusammen mit Iwamoto entdeckt hatte. "Was wollte sie, Kudô?" "Ran..." Mehr sagte er nicht, Sêiichî verstand irgendwie nur Bahnhof und blickte den jungen Mann an. "Und?" "Krankenhaus...." Shinichi war dermaßen geschockt, dass er nur einzelne Worte über sich brachte. Sêiichî seufzte, denn er bemerkte einmal mehr, wie sehr sein Freund die Kontrolle entglitt, wenn mit Ran was nicht stimmte, oder wenn man ihm etwas von der Schwarzen Organisation erzählte. Sharon war mit Sicherheit bei Ran und hatte ihn deswegen angerufen, die beiden sollten sich wohl besser nicht begegnen, weil der 28-jährige sie sicher verantwortlich machen würde, noch dazu hatte sie seinen Onkel umgebracht, das war nicht gerade die beste Voraussetzung für ein Treffen. "Los jetzt!" brüllte Shinichi Sêiichî an, der zusammenzuckte. "Wir müssen uns beeilen, ich will wissen, was mit meiner Frau los ist." "Wie klang sie denn am Telefon?" wollte Sêiichî wissen, er wollte erfahren, wie Vermouth geklungen hatte, denn man konnte ihr am Telefon am meisten an der Stimme anhören, wie es ihr ging. "Seltsam... wie immer. Ich verstehe sie nicht und ich will's auch nicht!" Anhand seines Tonfalls wurde Sêiichîs Vermutung begründet, er gab ihr die Schuld daran, obwohl er nicht mal wusste, was geschehen war. "Moment! In deinem Zustand solltest du deinen Kopf erst mal unter kaltes Wasser halten, sonst schreist du das gesamte Krankenhaus zusammen." "Sehr witzig, ich habe mich unter Kontrolle... Aber, was mit dir ist, weiß ich nicht." "Ich kriege keine Panikanfälle, du hast sie bereits, beruhig dich, wir nehmen mein Auto, das steht nicht weit weg von hier." Shinichi nickte, wobei er leicht seufzte. "Tu mir aber einen Gefallen, bevor du ihr die Schuld gibst, frag sie, was passiert ist." "Ich weiß es schon teilweise... Ran musste mal wieder jemanden retten. Sie wird mir deswegen irgendwann mal sterben, wenn sie so weitermacht. Die Frau muss aber auch jeden retten..." Wie war der denn drauf? "Ich kann mich erinnern, dass du mal genauso warst." In Sêiichîs Augen hatte sich der kühle Detektiv verändert. Man sollte ihn und Vermouth am besten voneinander fernhalten, sonst kratzten die sich noch die Augen aus. Die Frau war ihm zu Kopf gestiegen und immer wenn er ihren Namen hörte, oder sie in etwas verwickelt war, das ihm nicht passte, drehte er vollkommen durch. "Tja, Iwamoto, Ran bringt sich ständig in Schwierigkeiten, sie denkt nicht an sich, nein, sie denkt immer an andere und wird dann verletzt. Dummerweise ist das der Grund dafür, dass ich sie liebe... Nichts dran zu ändern..." Natürlich verstand der Mann das, Shiho war Ran in dem Punkt ähnlich geworden, vielleicht weil sie sie für ihr gutes Herz bewunderte. Shiho hatte auch stets versucht ihre Liebsten zu beschützen, umso schlimmer war es nun für Sêiichî, dass Kumiko verschwunden war. Damals, als sie noch Ai Haibara war, hatte sie auch versucht die Organisation von den Kindern fernzuhalten, was aber gegen Ende unmöglich geworden war, wahrscheinlich machte seine Freundin sich wegen Ayumis Tod noch immer Vorwürfe... Er war da ja auch nicht ganz unschuldig daran gewesen, immerhin hatte er es nicht verhindert, obwohl er vor Ort war. Damals waren ihm alle egal gewesen, er hatte ja nur Vermouth, und weil er sich nur um sie gekümmert hatte, waren alle anderen auf der Strecke geblieben. Eigentlich hätte Shinichi ihn dafür genauso hassen müssen... Nachdem sie das Krankenhaus erreichten, rannten sie bis zur Rezeption, Shinichi geriet wie geahnt wieder total in Panik. Man sagte ihnen, dass es seiner Frau recht gut ging und er sie sehen konnte, was ihn fast beruhigen konnte. Sie fuhren mit dem Aufzug nach oben und flitzten zu Zimmer 449. Shinichi riss die Tür auf, was Sharon und Ran erschreckte. "Hey, aber sonst geht's dir noch gut?" motzte ihn die Blondine gleich an, die er keines Blickes würdigte. "Hey, Ran, wie geht's dir?" fragte er stattdessen und stellte sich musternd vor ihr Bett. "Ich hab ein starkes Schmerzmittel bekommen, mir geht's jetzt ganz gut, das ist auch teilweise ihr Verdienst." Sie schaute zu der Frau, die auf dem anderen Bett saß, hinüber. Shinichi riskierte einen kurzen Blick. "He? Kannst du mir das näher erklären?" "Was bist du so bissig? Sie kam erstens mal, um uns alle zu retten", verriet Ran schmollend, "außerdem hatte ich viel Blut verloren und da sie Blutgruppe Null hat, und somit jedem Blut spenden könnte, hat sie mir geholfen, zufrieden, du Krimispinner? Und schau sie um Himmels Willen nicht so an, da bekommt man ja Angst." "Ach ja, ist mir egal", erwiderte Shinichi. "Egal wie vielen Leuten sie das Leben rettet, das ändert nichts an der Tatsache, dass sie eine Killerin ist, Basta!" Mit dem war aber auch etwas ganz gewaltig nicht in Ordnung. "Ich hasse es, wenn du so redest! Was ist dir denn für'ne Laus über die Leber gelaufen...?" Sêiichî stellte sich zwischen Vermouth und Shinichi, bevor die aufeinander losgehen würden und grinste dabei albern. "Ganz ruhig, Shinichi...", versuchte er ihn zu beruhigen und wandte sich dann seiner Frau zu. "Ran... du fragst sie besser selbst, weswegen Shinichi so mies drauf ist, sie wird dir sicher sagen können, weswegen... Oder?" Er schaute Vermouth kurz an und wandte sich dann wieder der Verletzten zu. Dass Sharons Tochter gerade alles mitanhören konnte, bemerkte Shinichi nicht einmal, also setzte er noch eines drauf. "Du hast hier nichts verloren, Sharon. Mag ja sein, dass du sie hergebracht hast, aber jetzt kannst du wieder gehen, man braucht dich hier nicht, verschwinde", zischte er, was Ran mehr als schockierte. "Spinnst du jetzt total? Sie hat dir gar nichts getan." "Lass nur, ich verstehe vollkommen... Los, Justine, wir machen die Fliege... Wir sind hier ja unerwünscht." Sie drehte den Kopf eingebildet zur Seite und steuerte auf die Tür zu, allerdings schien ihre Tochter die Worte ihrer Mutter nicht zu interessieren. "Sharon?" Das kleine Mädchen ging zu dem Kriminalisten hinüber und schaute fragend an ihm hoch. "Weswegen nennst du meine Mutter Sharon?" Die Frau bekam einen Schock und sah ziemlich wütend aus. "Eh, er verwechselt mich..." Sie schnappte schnell die Hand ihrer Tochter, bevor er in seiner Wut auf dumme Gedanken kommen würde. "Tja, sie ist Sharon, deswegen nenne ich sie so..." Shinichi blickte die Wand an, er wollte jetzt niemandem in die Augen sehen. "Bevor du fragst... Chris Vineyard ist nur ein Name, Chris gibt's nicht, Sharon hat sie erfunden, weil sie etwas durch ist." Ein Grinsen legte sich auf seine Lippen. Das war jetzt zuviel gewesen, die Blonde ging zu ihm hin und knallte ihm eine, weil sie es bescheiden fand, dass er so etwas vor ihrer Tochter hatte sagen müssen. Er fing an zu lachen. "Nur zu, schlag mich doch gleich noch mal, dann sieht deine Tochter, wie du wirklich bist." Ran war noch zu schwach und Sêiichî hatte ein viel zu schlechtes Gewissen, um einzugreifen, weil er sich die Schuld daran gab, dass Vermouth damals versagt hatte. Er hätte sie links liegen lassen sollen und dem Mädchen helfen, das sie versucht hatte zu beschützen, aber nein, er kümmerte sich ja lieber um das, was er liebte. Er wollte sich weder auf Shinichis noch auf Vermouths Seite schlagen, noch dazu war es für ihn schwer genug, ihr jetzt überhaupt in die Augen zu sehen, weswegen er hinab auf den Boden schaute. "Denkst du nicht, dass du deine schlechte Laune zu Hause lassen solltest? Hier sind Kinder...", meinte Sharon leicht seufzend. "Ach, halt den Mund", gab Shinichi patzig zurück, "hier schlägt nur einer dem anderen ins Gesicht, da er die Wahrheit nicht verkraftet. Na ja, von der Wahrheit hast du ja nie wirklich viel gehalten, oder? Deswegen belügst du ja auch deine Tochter..." "Das tue ich sicher nicht deswegen, weil die Wahrheit grausam ist." Sie seufzte ein wenig, bevor sie es sich anders überlegte und doch zugab, es deswegen zu tun. "Obwohl, doch du hast Recht, aber ich tue es auch, um sie zu beschützen. Wenn sie wüsste, mit was wir alle es zu tun haben, könnte ich Adiós zu meiner Kleinen sagen. Denk nach, bevor du den Mund aufmachst, um über Dinge zu reden, von denen du noch immer keine Ahnung hast. Vielleicht tut dir die Wahrheit weh? Du warst es, der große Töne spuckte und am Ende als Versager dastand. Du wolltest die Organisation auslöschen, aber hast dich übernommen." Anscheinend wollten die sich jetzt wirklich gegenseitig fertig machen, Ran bekam Tränen in die Augen und schlug mit der Hand gegen den Nachttischschrank. "Es reicht! Hört jetzt auf damit! Ich hasse es, wenn ihr euch so verhaltet! Was bringt es euch, wenn ihr euch gegenseitig runtermacht?!" "Lass gut sein, Ran, wir führen ein einfaches Gespräch", beruhigte Shinichi seine Frau. "Wenn du schon wütend sein willst, dann sei auf sie wütend, weil sie mal wieder keine Kontrolle über sich hat und mir eine scheuern musste. Ist doch schon normal bei ihr. Wenn ihr was nicht in den Kram passt, dreht sie durch. Ist doch so, oder, Sharon?" "Wer hier durchdreht, bist du. Du hast mich immerhin gleich zu Anfang provoziert. Und ich kann es nicht leiden, wenn man meiner Tochter Unsinn erzählt!" Sie war wütend, was man ihr jetzt anhören konnte. Wollte er etwa, dass man sie alle umbrachte? Wahrscheinlich dachte der Vollidiot im Moment vor lauter Wut nicht mehr nach. "Du warst der erste, der uns allen vorgemacht hat, wie es geht, oder nicht?" flüsterte sie ihm zu. "Du hast Ran rausgehalten, weil du Angst hattest, die Organisation könnte ihr etwas antun. Vielleicht ist es bei mir ja genauso? Dann müsstest du das doch verstehen." Keiner sollte diese Worte hören, deswegen sagte sie es so leise wie nur irgend möglich in sein Ohr hinein. "Du hast keine Ahnung und doch willst du mitreden. Ich hätte dich denen damals ausliefern sollen, damit du endlich erfährst, wie es ist, dort drinnen zu stecken. Du würdest das wahrscheinlich nicht verkraften, weil du immer schön brav sein musst, damit man deine Liebsten nicht umbringt. Die meisten haben ohnehin nicht das Glück, dass man ihnen jemanden lässt. Denk nur an Shiho. Okay, ihre Eltern gehen auf mein Konto, aber Akemi... Sie erlitt einen sinnlosen Tod, erinnere dich doch nur. Sie wollten Sherry wehtun, was ihnen gelungen ist." Bei Vermouth war es genauso geworden, die nutzten jede Gelegenheit, um ihr eins reinzuwürgen. Und natürlich funktionierte es, weil sie genau wussten, wie sie es anstellen mussten. "Mir kommen ja gleich die Tränen! Meinst du, ich werde dir verzeihen, dass du ihn getötet hast? Ich kann vieles verzeihen, aber das gehört nicht dazu." "Keiner sagt, dass du mir verzeihen sollst, Shinichi! Nur ziehe keine anderen in die Sache hinein. Dass du dich auf eine so primitive Weise an mir rächen musst, ist wirklich feige. Als nächstes erzählst du meiner Tochter wohl noch, dass ich für eine Verbrecherorganisation töte und bringst sie damit in Gefahr. Es soll niemand wissen, es ist schon schlimm genug, dass sie mich mit einer Waffe in der Hand gesehen hat, der Rest kommt wohl bald noch, sie wird Fragen stellen..." "Und du wirst lügen", meinte er. "Wie immer eben, wenn dir etwas über den Kopf wächst." Sêiichî gab ein Seufzen von sich, als er die beiden beobachtete, die sich andauernd Dinge zuflüsterten, welche keiner von den anderen verstand. Ran schaute dem auch kritisch zu, es hätte sie schon interessiert, was sie da beredeten. Shinichi hatte ihr natürlich nicht von der schwarzen Organisation erzählt, so dämlich war er nicht. Und ihm wurde bewusst, dass er soeben wirklich Menschen in Gefahr gebracht hatte. "Daran hab ich nicht gedacht... Sêiichî allerdings sagte mir, dass sie dich nur in der Hand haben, solange dir an irgendwem etwas liegt, was heißt, dass du beruhigt sein kannst, man wird der Kleinen nichts antun..." Sharon sagte jetzt gar nichts mehr, sie war verletzt und enttäuscht, so dass sie den Kontakt zu seinen strahlend blauen Augen abbrach und ihm den Rücken zuwandte. "Oh ja, sicher doch. Die wollen mich fertig machen... Deswegen werden sie ihr nichts tun, wenn sie die Gelegenheit bekommen. Allerdings hast du Recht. Das ist wohl bei jedem Menschen so. Wenn einem die Dinge über den Kopf wachsen, baut man Mist und begeht Fehler, so war es bei dir doch auch. Obwohl du Heidenangst vor denen hattest, wolltest du ihnen ans Leder. Aber die Sache ist dir über den Kopf gewachsen, deswegen hast du Sherry gebraucht, woraufhin ihr alle eure Freunde in tödliche Gefahr gebracht habt." Sie wandte sich an ihre Tochter und blickte sie lächelnd an. "Tust du mir einen Gefallen und gehst uns allen etwas zu trinken holen, ich denke es sind alle so durstig wie ich?! Und nimm doch gleich Mizuki und Miharu mit, die können dir tragen helfen." Dass sie das bloß sagte, um die Kinder loszuwerden, damit sie mit Shinichi alleine reden konnte, weil sie nicht wollte, dass die Kinder das alles mitbekamen, war allen Erwachsenen klar, weswegen sie nichts dagegen einzuwenden hatten. "Ist gut, wir gehen dann." Justine war etwas motzig, da ihr klar war, dass sie störten und wie Kinder nun einmal waren, war sie eingeschnappt. Die Tür knallte daraufhin und Sharon seufzte. "Jetzt kannst du mir gerne Gemeinheiten an den Kopf werfen, aber ziehe meine Tochter nicht mit hinein." "Ich habe nicht vor dir irgendwelche Gemeinheiten an den Kopf zu werfen, ich weiß, dass ich manchmal Gefühle wie ein Eisklotz habe, aber denk nur daran, dass du meinen Onkel umgebracht hast, da darf ich doch wohl mal ein wenig sauer sein, oder etwa nicht?" Er drehte sie zu sich herum, sie sollte ihn dabei ansehen, wenn er mit ihr sprach. "Ich hasse mich selbst dafür... Aber nachdem die Yuji fast umgebracht haben, war ich eben nett zu denen und hab den Mord begangen, den man von mir verlangt hat." Etwas geschockt schaute er in ihre traurigen Augen. "Tze", meinte er sarkastisch, drehte sich halb um und verschränkte die Arme vor der Brust. "Die wissen immer wieder, wie sie es anstellen müssen. Wenn man nicht brav ist, müssen andere dran glauben, genau deswegen hasse ich diese Organisation so sehr." "Nicht nur du... es gibt da auch andere....", meinte Sêiichî, der jetzt unbedingt auch etwas sagen musste. "Meine Tochter ist auch spurlos verschwunden, die wissen wohl, wie ich wirklich bin, worunter andere leiden müssen, das hast du richtig erkannt, das sind ihre Wege und Mittel." "Tut mir Leid, dass ich unfähig bin." Shinichi setzte sich an den Tisch, weil er anscheinend Trübsal blasen wollte. Sharon hasste es, wenn sie so etwas fühlte, aber sie hatte Mitleid mit ihm, er musste sich doch schrecklich hilflos fühlen, wie sie damals. "Das ist schon seit über 40 Jahren so, Shinichi. Erpressung ist immer noch das beste Mittel. Wenn du schlau bist, hältst du dich raus, ansonsten wird deinen Leuten auch noch was zustoßen, so wie damals." Sie schaute zur Seite und schloss dabei die Augen, wobei sie eine Szene zurück in ihr Gedächtnis holte. Damals hatten sie sich alle wohl als Versager gefühlt, als Ayumi sterben musste, sie und Sherry am aller meisten. Auch Shinichi erinnerte sich noch an die Leiche, die man wenig später untersuchen musste und der Täter nie aufgetaucht war. Typisch für die Organisation. "Sie wollen mir jetzt zeigen, wo's lang geht. Ich bin schon auf meinen nächsten Auftrag gespannt, es wird wieder jemand sein, den ich kenne und den ich mag, darauf möchte ich wetten..." Man sollte so etwas nie laut sagen, denn es konnte eintreten... Shinichi beschlich ein mieses Gefühl, er war wirklich böse gewesen, wie konnte er nur, wo sie ihm damals so sehr geholfen hatte? "Sag's nicht, Sharon, sonst geht's dir bald schlecht. Aber Yuji anschießen, ist wirklich... der Hammer. Mir war klar, dass du ihn als altes Mitglied der Organisation nicht raushalten kannst, er wird für die immer dazu gehören, vielleicht hättest du alleine bleiben sollen, dann könnten sie dich nicht mit deiner Familie erpressen. Das mag hart klingen, aber erst, indem du dich auf so was eingelassen hast, konnten sie dir gefährlich werden." Shinichi hatte einen Entschluss gefasst, er würde seiner Mutter nicht erzählen, dass er wusste, wer Tasuke getötet hatte, das war für alle das Beste. "Du hast Recht, sterben wäre mir so manches Mal lieber gewesen, ehrlich. Aber jetzt kann ich nicht, man braucht mich, da kann ich nicht einfach gehen und die Flinte ins Korn schmeißen. Aber die Zeit der Rache wird kommen... Dann werden sie für die Vergangenheit büßen..." Ein geheimnisvolles Lächeln erschien in ihrem Gesicht, was Ran sofort bemerkte und auch wusste, was es zu bedeuten hatte... Die 28-jährige sah der Frau sämtliche Ängste an, auch wenn sie sie gut versteckt hielt. Sie hatte großen Respekt vor ihr, dass sie es noch immer schaffte, zu lächeln, wie sie es eben tat. Hoffentlich würde sie nicht irgendwann ihren Mut verlieren, auch wenn Ran nicht genau wusste, um was es eben in ihrem Gespräch gegangen war, aber sie ahnte etwas. Sie selbst hatte auch schon Kontakt zu ihnen gehabt und einige von ihnen kennen gelernt, was sie ihrem Mann nicht verraten hatte, außerdem war da Yukiko, die sie bat vorsichtig zu sein... Wenn sie daran dachte, dass man Sharon wohl dazu gezwungen hatte, Yukikos Bruder zu töten, wurde Ran ganz schlecht... Ihrer Freundin den Bruder nehmen zu müssen, um ihre Familie zu beschützen, musste doch unheimlich hart gewesen sein. Würde Ran solch eine Entscheidung treffen können? Was wenn sie mal in eine derartige Situation kommen würde? Wahrscheinlich würde sie verzweifeln... Kapitel 8: Recurring past... ---------------------------- Find den Stoff voll hart... ^^' In jeder Hinsicht... Weiß auch nich, was ich hier noch sagen soll.. der Titel dieses Teiles hier passt voll und ganz, in dem Teil geht es um nix anderes, als das was im Titel steht XDDDDDDDDDDDDDDDDDDDD Find den Teil nich schlecht, aba die Ranichi-Fans werden mich wieder verfluchen, nich weil zu wenig vorkommt, sondern, weil ich gemein war ^-^ Damit werdet ihr leben müssen >XDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDD Entweder auf Melo-Art oder gar nicht... wenn ihr die FF deswegen nimmer mögt, dann iz das nicht mein Pech, denn ich mag sie, so wie sie iz XP So.. Jetzt verpuffe ich mich dann mal und lasse euch lesen, wenn ihr mögt natürlich nur XD Es war spät am Abend, als Shinichi und Ran endlich alleine waren und er sich schon freute. Shinichi nahm Rans Hände und drückte sie sanft. "Es tut mir Leid, wenn ich vorhin so gefühllos gewesen bin. Manchmal ist das eben so... Und... Sharon... Die hat Tasuke umgebracht, da war ich eben sauer, verstehst du das nicht?" "Ich verstehe dich sehr gut, Schatz, aber ich verstehe auch sie. Sie ist unglücklich, aber niemand will ihr helfen, das ist nicht fair." Der Kriminalist empfand sie als naiv, so wie sie früher schon gewesen war, aber er sagte nichts, senkte nur deprimiert den Kopf. "Ich bin nicht in der Lage ihr zu helfen. Das kann wohl nur sie selbst, auch wenn es nicht immer einfach ist. Du hattest doch sicher auch schon Situationen, in denen du nicht weiter wusstest und dich am Ende für das Falsche entschieden hattest." Ran nickte leicht, wobei ein nachdenklicher Blick in ihrem Gesicht aufkam. Sie wusste von Vermouth, hatte es Shinichi aber nie gesagt und war nun alleine mit ihren Sorgen, was er ihr jedoch ansah. "Schau doch nicht so, es bricht mir das Herz. Sie ist eine starke Frau, sie wird schon klarkommen, mach dir keine Gedanken um sie. Sêiichî ist auch noch da, er wird schon etwas auf sie Acht geben." "Wo ist sie überhaupt hin?" fragte Ran interessiert und musste leicht lachen. "Ich denke, sie ist bei Yuji, er macht sie stark. Die Liebe der beiden hat schon so manche Hürde überwunden, das gibt ihr Mut, weißt du. Du solltest dich eher ausruhen." Er drückte sie etwas zurück ins Bett und schaute zum Fenster, wobei er bemerkte, dass es dunkel geworden war. Der 28-jährige hatte Unrecht, Sharon war nicht bei Yuji, sie war mit Sêiichî im Auto, um Schutz vor dem Regen zu suchen. "Hört das denn gar nicht mehr auf? Wenn das so weiter geht, werde ich krank", meckerte sie und blickte dann aus dem Fenster, in dem Moment schaute Sêiichî zu ihr rüber, so dass er nur ihr Profil erhaschte. Sie war wunderschön wie früher, nichts an ihr hatte sich verändert, wie er fand, auch wenn sie noch reifer geworden zu sein schien. "Ich habe dich die Jahre über nicht vergessen, ich hab dich sogar ein wenig vermisst." Auf einmal lag seine Hand auf ihrer und sie wandte ihm ihren Blick zu. "Ich bin nicht zu scherzen aufgelegt, Sêiichî, also rede keinen Mist. So weit ich weiß, hast du eine Freundin und eine Tochter... Aber manche Kerle ändern sich nie." Anscheinend hatte sie auch noch Recht, er würde seine Eigenarten nie ändern, schließlich spielte er mit dem Gedanken sich wieder an sie ranzumachen. "Yuji weiß hoffentlich, was er an dir hat..." "Glaub mir, das weiß er, er ist der einzige Mann, der mich bisher wirklich glücklich machen konnte, seit damals." Ihre Worte enttäuschten ihn, so dass er deprimiert den Blick abwandte und aus dem Fenster blickte. "Mit mir warst du es nicht, was? Oder was genau meinst du?!" Wie albern, war er eifersüchtig? Worauf denn bloß? Sie verstand den Mann nicht, obwohl sie damals dachte ihn zu kennen, nie wusste sie wirklich, was in seinem Kopf vor sich ging. "Es ist, weil wir nur eine Affäre hatten, mehr war es nicht." Für sie vielleicht, aber für ihn... "Ich hab's nicht als Affäre angesehen, dafür war der Spaß zu groß und das Ergebnis zu befriedigend. Vermisst du mich nie ein kleines bisschen?" Er musste jede Frau angraben, das war eben Cognac. Sharon seufzte kurz. "Ich brauche keine Affäre, wenn ich eine intensive Beziehung habe, ich bin nicht wie du." "Aber du vermisst mich doch..." Er nahm ihr Kinn und zog es zu sich. "Du bist wohl schon als Macho zur Welt gekommen, also wirklich! Denkst du, man kann mich so leicht umpolen?" Es war zu spät, er hatte sie einfach geküsst, denn so war der Kerl eben, er fackelte nicht lange und traute sich jede Menge. Er nahm sich ganz schön was raus, so war es schon früher gewesen. Das Dumme war, dass Cognac so ziemlich jede Frau schwach machen konnte, wenn er sie wollte. Für einen Mann seines Erfahrungsschatzes wohl auch kein Wunder. Alleine ein Kuss reichte aus, damit ein Herz entflammte und man seine Gedanken einfach abstellte. Deswegen ließ sie sich auch von ihm küssen. Es war nur ein Kuss, nichts weiter, sie mussten es ja nicht übertreiben. Aber wer dachte, Sêiichî würde sich mit einem Kuss zufrieden geben, war schiefgewickelt, das merkte auch Sharon, als er ihr die Bluse aufknöpfte und mit seiner Hand in ihren BH verschwand, was sie dazu brachte sich von ihm zu lösen. "Das kann ich nicht tun, hör auf damit!" fauchte sie ihn an, doch er stellte den Sitz zurück und legte sich mit ihr darauf nieder, bevor er sie erneut küsste. Ihr war zwar heiß geworden, als sie seine Hand spürte, doch versuchte sie sich zu beherrschen, man musste bei ihm echt aufpassen, er wusste, wie er Frauen rumkriegte. Dennoch, wenn er sie küsste, konnte sie ihn nicht davon abbringen. Seine Hand massierte wieder ihre rechte Brust, was sie kurz aufstöhnen ließ. Seine Zunge war in ihren Mund eingedrungen und spielte sanft mit ihrer. Normalerweise war er auch wilder, anscheinend wollte er sie ködern... Er strich ihre langen Haare zurück und machte sich an ihrem Hals zu schaffen, knabberte und leckte etwas über diesen, wobei er ihre Bluse ganz öffnete und er ihren ungewohnt roten BH zu Gesicht bekam. Normalerweise stand sie nur auf schwarz, das verwirrte ihn einen Moment, aber rot stand ihr wahnsinnig gut. Seine Lippen wanderten ihren Hals hinab bis zu ihrem Brustansatz, wo er wieder seine eine Hand in ihren BH verschwinden ließ und ihn etwas runterzog, die andere Hand öffnete ihren BH-Verschluss, so dass sich das Ganze lockerte. Sharon riss die Augen auf und stieß ihn von sich runter, als nächstes ließ sie ihre Hand auf seine Wange zurasen, doch er stoppte sie, indem er sie abfing. "Ich liebe dich noch immer, du Miststück!" Wieder küsste er sie und beförderte ihre beiden Hände nach hinten. Während er sie wehrlos machte, verwöhnte er ihren Mund wieder mit einem mehr als heißen Kuss, sie sollte den Verstand vollkommen verlieren und sich wieder auf ihn einlassen, was diesmal nicht einfach werden würde, da ihr Herz sehr an Yuji hing und sie ihn auf keinen Fall betrügen wollte. Ihm war die Hose zu eng, er wollte Sex mit ihr haben, aber vergewaltigen würde er sie nie, so wie es andere getan hätten, wenn man sie versuchte abzuweisen, er versuchte es mit Hinterlist, würde seine Verführungskünste spielen lassen. Ihren engen schwarzen Minirock, den sie trug, schob er etwas hoch und ließ seine Hände ihre Hüften streicheln. Eine Hand machte sie wehrlos, während seine andere jetzt in ihren Slip wanderte und er zwei Finger dazu benutzte, um in sie einzudringen. Er war ein kleiner wilder Bock, das würde er immer sein, sie hatte auf seine Nummer keine Lust und versuchte sich aus seinem Griff zu befreien, der würde was erleben, wenn sie es geschafft hatte. Allerdings machte er sie mit seinem Handeln verdammt geil, er sollte damit aufhören. Seine Lippen ließen noch immer nicht von ihrem Mund ab, so dass sie nichts sagen konnte. Mit einem Rotschimmer im Gesicht lag sie unter ihm, sie, eine reife Frau ließ sich von so einem Kerl scharfmachen, wie peinlich. Sein Kuss und dazu die verlangenden Bewegungen, die sein Finger, der in sie eingedrungen war, vollführte, erregten sie, dagegen konnte sie überhaupt nichts tun. Sie kam sich ihm hilflos ausgeliefert vor. Und er hatte Kraft, das musste sie schon zugeben, noch dazu gefiel es ihr, er wusste eben doch, was er tat. Vorsichtig zog er etwas an ihrem Slip und zog ihn ihr runter, auch wenn sie versuchte ihn davon abzuhalten, dabei schob er den Rock noch ein Stückchen höher. Das war nicht sein Ernst, oder? Jetzt drehte er wohl total durch in seiner Gier auf sie. Ob er wollte oder nicht, er brauchte seine andere Hand, so dass er sie losließ und sie sich versuchte zu erheben, dabei ließen auch seine Lippen von ihren ab. "Hast du sie noch alle? Lass mich hier raus, du sexgeiler Spinner!" schrie sie ihn an und donnerte ihm mit vollem Karacho die Hand ins Gesicht, so dass er mit dem Kopf gegen die Scheibe knallte. "Ich liebe Yuji, du Idiot, ich kann nicht... Runter von mir." Sie war so scharf auf ihn und wies ihn ab? War die denn von Sinnen? "Ich merke doch, dass er es dir schon lange nicht mehr richtig besorgt hat, lass mich dir helfen." "Raffst du es nicht? Ich will nicht!" Der grausame Unterton in ihrer Stimme duldete keinen Widerspruch und würde er es wagen, sie noch einmal falsch anzufassen, wäre er fällig, das bemerkte er natürlich. "Früher warst du anders", sagte Sêiichî leicht sehnsüchtig, während sie anfing ihre Bluse wieder zuzuknöpfen und das in aller Ruhe. "Jede Frau würde geil werden, wenn man sie so anfasst, das ist keine Kunst, also bilde dir nichts ein, du Macho! Einbilden kannst du dir was, wenn dich eine Frau mal ernsthaft liebt, aber ich denke, das verdienst du nicht, denn du kannst nicht treu sein, so war es schon immer. Yuji kann das, deswegen liebe ich ihn, die Frau, die dich auf längere Zeit lieben lernt, muss noch geboren werden. Pass lieber auf, dass deine Süße das nicht rauskriegt, wie du drauf bist, dann bist du sie los, wenn sie was taugt." Sie stieß ihn weg, zog sich den Slip wieder hoch, wobei sie etwas rot wurde, das wäre ihr früher auch nie passiert, verdammter Dreck! "Machst du das noch mal, befördere ich dich irgendwo zum Fenster raus, damit du dir das Genick brichst! Dir kann man zehnmal sagen, dass man dich nicht will, aber du baggerst weiter! Werd' erwachsen!" Sie stieg aus und knallte die Tür zu, ihr Atem raste dabei. Cognac wurde bewusst, dass Absinth ihm damals seine Vermouth weggenommen hatte, er hatte ihr Herz mit Liebe erfüllt und alles, was zwischen ihnen gewesen war, zerstört, es war, als würde es nicht mehr existieren, denn nicht ein einziges Mal hatte sie es abgelehnt mit ihm zu schlafen, jetzt schon... Na ja, dann würde er eben nach Hause fahren und sich dort vergnügen, war vielleicht sogar besser so. Während seine ehemalige Geliebte dort draußen durch den Regen rannte, fuhr er auf die Straße, wobei er leichte Wut empfand, da er es hasste, wenn man ihn abwies. Vor dem Krankenhaus stand eine rothaarige Frau, die Vermouth die ganze Zeit beobachtet hatte und ihr ins Krankenhaus folgte, da sie dieses wieder betreten hatte. Die blonde Frau zitterte noch, nicht der Nässe wegen, sondern weil Cognac sie angemacht hatte. Es war ihr unheimlich, wie leicht es gewesen war. Aber sie war froh darum, dass kein Gefühl des Glücks in ihr aufgekommen war, dann wäre sie da sicher nicht rausgekommen, bevor sie es getan hätten. Schnell fuhr sie zu Yuji nach oben, weil er es war, den sie jetzt unbedingt noch sehen wollte. Gerade jetzt, wo sie beinahe diesen schrecklichen Fehler begangen hatte. Die Frau mit den rötlichen Haaren ging ihr weiter nach und bewachte sie auf Schritt und Tritt, wobei man sie wohl nicht bemerkt hatte. Zu ihrer Verwunderung sah sie Shinichi, der aus einem Zimmer kam, was sie nun doch interessierte, da die 25-jährige den Mann noch aus ihrer Schulzeit kannte. Nachdem, was er und Ran ihr angetan hatten, würde sie ihnen das Leben noch zur Hölle machen. Sie verschwand in einen Seitengang, damit er sie nicht sah, denn er würde sie mit Sicherheit erkennen, wenn sie sich begegneten... Shinichi fuhr mit dem Aufzug augenscheinlich nach unten. Als er in den Fahrstuhl einstieg und sich die Tür schloss ging die Person zu der Tür hin, die zu dem Zimmer führte, das Shinichi eben verlassen hatte, denn sie wollte wissen, wer in diesem lag. Sie öffnete die Tür um einen Spalt und blickte hinein. Wie sie fast schon erwartet hatte, schlief Ran im Bett, so dass sie sich an diese heranschlich und eine Tablette aus ihrer Jackentasche zog, sie in ein Glas auf dem Nachttischschrank fallen ließ, die Flüssigkeit etwas herumrührte und dafür sorgte, dass man nicht sah, dass man etwas hineingeworfen hatte. Das Mittel würde dafür sorgen, dass Ran etwas unter Wahnvorstellungen leiden würde, so dass man bald dachte, sie sei verrückt. "Wohl bekomm's, Kleine", meinte die Frau geflüstert und verschwand dann mit einem schadenfreudigen Grinsen im Gesicht zur Tür hinaus, jedoch kam Shinichi wieder, den sie nicht sah, so dass er der erste war, der sie erblickte. "Was machst du hier, verdammt?" brüllte er über den Flur, woraufhin sie in die entgegengesetzte Richtung rannte und er sie verfolgte. Sie rannte im Kreis bis zu den Treppen und riss die Tür zu ihnen auf, um davonzulaufen, allerdings hielt man sie auf einmal am Handgelenk fest. "Sag mir sofort, was du hier verloren hast, du Miststück!" forderte er, doch sie scheuerte ihm eine, so dass er sie losließ und sie flüchten konnte. Shinichi machte sich auf einmal große Sorgen um Ran und entschied sich die Frau verschwinden zu lassen, weil er nach seiner Frau sehen wollte. Die Frau, die gerade bei ihr gewesen war, könnte immerhin hier gewesen sein, um sie umzubringen, nachdem was gewesen war, würde er es ihr zutrauen. Hektisch riss er die Tür zu Rans Zimmer auf und rannte zu ihr ans Bett, bevor er sie schüttelte und sie benommen die Augen öffnete. "Was ist denn los?" wollte sie von ihm wissen und er umarmte sie überraschend, mit einer Verzweiflung inne, die sie regelrecht erschreckte. "Was ist denn mit dir los?" Was wirklich in ihm vorging, wusste nur er, denn er würde ihr nicht sagen, weswegen er sich so gesorgt hatte... Sharon hatte ihre Freundin Yukiko vor Stunden angerufen, damit sie die Kinder abholte, um etwas auf sie zu achten, da Sharon noch etwas vorhatte, also war sie jetzt mit den Dreien alleine zu Hause bei den Ikedas und sorgte dafür, dass sie schlafen gingen. Mizuki wollte einfach nicht damit rausrücken, wo sie hingehörte, also hatte Yukiko entschlossen sie auf die Couch zu verfrachten, da sie ja nun wirklich keine Ahnung hatte, zu wem das Kind gehörte. Die Wahrheit hätte sie mit Sicherheit ohnehin nur geschockt... Miharu war wie immer der Schatz der Hellbraunhaarigen, sie war schon auf dem Rücksitz eingeschlafen gewesen und von nichts zu wecken, so dass sie sie ins Haus tragen musste und sie jetzt in Sharons Bett legte, damit sie sich ausschlafen konnte, dann ging sie nach Justine schauen, die noch im Bad war und sich die Zähne putzte. "Na, bist du fertig?" fragte sie und die Tür ging auf. "Ja, Boss...", meinte sie und salutierte Scherzweise. "Ja, dann ab ins Bett, Kleine..." Sie gähnte etwas und ging freiwillig auf ihr Zimmer zu, woraufhin sie in diesem Verstand. In der Nacht ging ein schreckliches Gewitter los. Es donnerte ununterbrochen und blitzte hell auf. Yukiko war auch erschöpft auf einen Sessel gefallen und im Sitzen eingeschlafen. Sharon, die spät nach Hause kam, erblickte sie und musste leicht lächeln. "Scheint so, als wenn die Bande sie etwas auf Trab gehalten hat." Die Mutter machte eine Runde und schaute nach Miharu, die sie in ihrem eigenen Bett vorfand, was sie allerdings nicht störte. Mizuki auf dem Sofa zu sehen, war da etwas ganz anderes, aber da sie etwas für Kinder übrig hatte, wollte sie sie nicht wecken und unterdrückte die Wut. Als nächstes öffnete sie die Tür zu Justines Zimmer, sie schlief seelenruhig, wie es schien, allerdings hörte sie ein Wort, das weinerlich klang... "Mama..." Sharon ging zu ihr hin und bemerkte Tränen in ihren Augen, die sie ihr sanft wegwischte. Und auf einmal fühlte sie sich hundeelend. Angst war es, die sie jetzt verspürte, denn alles erinnerte sie an früher. Dass ihre Tochter im Schlaf zu weinen schien, dass sie "Mama" sagte und sich dabei ängstlich im Bett wandte. Als Chris noch ein Kind war, musste Sharon sie vor der Organisation verstecken, weil sie so dumm gewesen war, sich mit denen anzulegen. "Ein Fehler, der sich immer wiederholt...", flüsterte sie leise und senkte betrübt den Kopf, wobei eine Träne zu Boden fiel. "Jedes Mal, wenn ich mich mit denen anlege..." Ihre Stimme klang monoton und wurde vom folgendem Donner einfach verschlungen. Die Träne hatte niemand gesehen, das war vielleicht auch besser so. Die Frau öffnete die Tür, verschwand aus dem Zimmer und ging dann ins Bad, um sich das Gesicht zu waschen. Es sollte ja niemand sehen, dass Tränen in ihren Augen gestanden hatten. Nachdem sie sich im Bad gleich was anderes angezogen hatte, ging sie zurück zu ihrer Tochter und legte sich zu ihr ins Bett, sie wollte über sie wachen... Das Gewitter hörte auch nach zwei Uhr nachts nicht auf zu wüten. Kein Wunder, dass kleine Kinder vor solchen Ungetümen Albträume bekamen, so war es oft... "Mama, nein..." Justine wurde noch unruhiger, sie schien Angst zu haben. Der Mädchenkörper wurde gespenstisch von einem Blitz erhellt und in fast weiß wirkendes Licht getaucht. Dann war es wieder dunkel im Zimmer. "Nein, Mama, nicht schießen... NEIN!" Und schon war sie hochgeschreckt und hielt sich die Hände vor das Gesicht, dabei schluchzte sie verzweifelt auf, spürte jedoch auf einmal einen warmen Körper bei ihrem, so dass sie sich schnell beruhigte. Ihre Mutter schlug die Augen auf und sie sah das helle Blau, das sie schon immer fasziniert hatte. "Hattest du einen Albtraum?" fragte sie das Kind, welches in ihren Armen lag. Die Kleine schluchzte wie wild auf und fing dann verzweifelt an zu weinen. Es klang wie das Heulen eines Wolfes, war so laut wie der Donner, so dass auch dieser das Gefecht gegen das Geräusch verlor, das alles zu verschlucken schien, oder war das nur eine Einbildung ihrer Mutter? Ihr Herz krampfte sich schmerzhaft zusammen, denn sie wusste nicht, was sie tun sollte, um ihren Schmerz zu lindern, ihre Angst zu stoppen. "Nicht weinen, meine Kleine, es ist doch alles in Ordnung...", meinte sie in einer beruhigenden Stimmlage, die wie Balsam auf die Seele wirken konnte. Für einen Moment blitzten ihre Augen jedoch gefährlich auf, während sie wie besessen ein paar weitere Worte sagte: "Niemand wird dir etwas tun, dafür werde ich sorgen, also hab keine Angst." Gegen Ende klang sie wieder freundlich und schaffte es, dass Justines Heulkrampf endete. "Mama beschützt dich..." Nun klang ihre Stimme verheult, denn sie wusste, weswegen ihre Tochter weinen musste, sie war schuld, das trieb ihr die Tränen in die Augen, denn es gab nichts schlimmeres, als jemanden, den man liebte, leiden zu sehen... Kapitel 9: And then it hurts... the fear of being alone ------------------------------------------------------- Bös ;_; Sehr sehr bös... T_T Und ich hab den Horror erst angefangen... i__i Don't hate me, I do my best... >.< Ich hab mir in diesem Teil wirklich verdammt viel Mühe gegeben und würde mich über ein paar positive Kommentare riesig freuen, also bitte enttäuscht mich nich ;_; Und bitte schreibt was zum Inhalt, beschimpft mich eben für meine Grausamkeit... ._. aba schreibt bitte was, vergesst mich nich >____<' Ich geh dann mal ._. *schnief* ~.~ *verpuff* *platz* XD Viel Spaß ^^ Vier Uhr Morgens, zumindest verriet der Wecker dies. Sharon war durch einen Schrei erneut aufgewacht, der von unten kam. Ihre Tochter war Gott sei Dank eingeschlafen und schlief noch immer, obwohl der Schrei wirklich laut gewesen war, deswegen kroch die blonde Frau vorsichtig aus dem Bett und machte sich auf den Weg zur Treppe. Diese passierte sie schnell und ging dann auf die Frau zu, die wachgeworden zu sein schien. Ihre schockgeöffneten Augen ließen auf einen Albtraum schließen. "Hey, was war los? Hast du schlecht geträumt?" fragte Sharon ihre allerbeste Freundin, die sie schon 30 Jahre kannte, dann sah sie diesen Blick, er machte ihr Angst und verschlang gierig ihre Stimme, so dass sie nichts mehr sagen konnte. Ein heller Blitz erhellte das Zimmer, in dem Moment schlug die Hellbraunhaarige die Hände vor das Gesicht und begann zu weinen. Was zum Teufel war nur los hier? War es das Gewitter, das diese schlechten Träume mit sich brachte? "Ich bin hier, du brauchst nicht weinen." Die Jüngere war so sehr gerührt, dass sie aufsprang und sich ihr einfach an den Hals warf und an ihrer Brust weiterheulte. Diese Rolle hatte der älteren Schauspielerin schon vor Jahren nicht gefallen, die Rolle der Trösterin, sie wusste dann nie, wie sie sich verhalten sollte, also strich sie ihrer Freundin etwas unbeholfen über die Haare. "Ist schon gut, du musst gar nichts sagen." Wie sanft sie manchmal klingen konnte, machte derjenigen, die das sagte, selbst Angst. "Ich hab von ihr geträumt, Sharon.. Mal wieder..." Manchmal hatte man das Gefühl es handelte sich bei Yukiko um ein kleines Kind, das beschützt werden wollte. "Akiko?" Ganz schwach sah man die 48-jährige nicken und Sharon seufzte. Dieses Miststück wieder. Musste diese Frau ihre Schwester auch noch in ihren Träumen quälen? Reichte es nicht, dass Akiko Fujimine ihre Schwester im wahren Leben versuchte zu piesacken? Konnte sie nicht einmal nachts Ruhe geben? "Ich hab in meinem Traum gesehen, wie sie Tasuke umgebracht hat." Eine vernichtende Kälte breitete sich schlagartig in Sharon aus, ihre Atmung schien sogar zu stoppen und ihr wurde schwindelig. Diese Worte, es waren völlig normale, doch sie taten so schrecklich weh, da sie genau wusste, wer Yukikos Bruder Tasuke getötet hatte... Sie selbst... Fälschlicherweise dachte ihre Freundin an ihre Schwester, was sollte sie jetzt bloß tun? "Ich muss dir was sagen, Yuki-chan." Warum sie diesen niedlichen Namen nun vorzog, wusste sie nicht, es war eben so. "Ich weiß, wer deinen Bruder getötet hat..." Yukiko blickte verwundert auf, in die traurig funkelnden Augen ihrer Freundin. "Tatsächlich?" Der bekümmerte Schein in ihnen versetzte ihr Stiche ins Herz. Nie hatte sie eine Freundin dermaßen liebgehabt, dass sie es nicht ertrug einen solchen Blick zu sehen. "Es war ein Auftrag, kein Racheakt... Ein Auftrag, den die Schwarze Organisation MIR erteilt hat." Nun herrschte Stille, niemand reagierte in irgendeiner Weise. Auch Yukiko nicht, obwohl sie genau verstanden hatte, was Sharon da eben gesagt hatte und Yukiko somit auch die Botschaft verstand, sie wusste allerdings nicht damit umzugehen. Ganz langsam und wie in Trance, was wohl am Schock liegen musste, ließ die jüngere Schauspielerin los und setzte sich apathisch zurück auf die Couch. "Yukiko?" Stille, die nichts ausmerzen konnte, obgleich es donnerte und der Wind gegen die Fensterscheiben klopfte, sie war vorhanden, zumindest für Sharon. Im Moment wollte sie am liebsten aus einem Fenster im 10. Stock springen, denn Schweigen konnte so wehtun, bei dieser Frau konnte sie derartiges einfach nicht ertragen. Sie traute sich nicht einmal an ihre Freundin ran und blieb an derselben Stelle stehen, wo sie die ganze Zeit gestanden hatte. Was sollte das überhaupt für eine Reaktion sein? Gar keine, oder war es die Ruhe vor dem Sturm? Würde ihre Freundin gleich schreien und ihr die Pest wünschen? Sie hatte Angst... Einige Menschen waren noch bei ihrer Arbeit. Miwako Satô und ihre Kollegin zum Beispiel. Sie waren mit ihren Dienstwaffen ausgerüstet in einer etwas abgelegenen Gegend gelandet. Bei der zweiten Kriminalistin handelte es sich um Miwakos Freundin, sie war ihre beste geworden und half ihr über einen sehr schmerzlichen Verlust hinweg. Sie war fast so etwas wie ihre Tochter, die sie nie hatte haben dürfen. "Sei vorsichtig, sie ist mit Sicherheit noch ganz in der Nähe..." Und schon hörte man einen Schuss, allerdings hatte er niemanden getroffen, augenscheinlich zumindest. Die Frau mit den kurzen dunkellila Haaren und den stechend grünen Augen schnellte hervor und richtete ihre Waffe auf etwas, das sich als Katze herausstellte. Sie war den Umgang mit Waffen gewohnt und wusste, wie man blitzschnell jemanden lahm legte, denn sie war eine Killerin gewesen. "Sieh mal einer an", machte sich eine Männerstimme lustig, zwischenzeitlich hörte man das Donnergrollen von etwas entfernt. Das Gewitter kam näher und würde bald Tokyo, in dem sie sich befanden, erreichen. Sakura blickte sich ebenfalls wie Miwako in der schwarzen Nacht um, doch da es hier kein Licht gab, konnte keine der beiden Frauen etwas erkennen. "Erinnerst du dich noch an Früher, MADEIRA!?" Die Stimme hatte etwas gespenstisches und jagte Miwako innerlich etwas Angst ein, die sie jedoch gut unter Verschluss halten konnte, sie war ja nicht erst seit gestern Polizistin und wusste, dass man niemals Schwächen preisgeben sollte. Es donnerte und blitzte ab und zu, der Himmel grummelte, aber größtenteils schien das Schlimmste vorbei zu sein. Die 36-jährige beschlich allmählich die Unruhe. Hier war jemand, der Sakura stichelte, was der Frau gar nicht gefiel, zumal ihre Waffe zu Boden ging. Der Schock war der jüngeren Frau anzusehen. "Madeira, meine Kleine... du wirst uns nicht entkommen, sei dir dessen bewusst." Die Stimme hörte sich wie besessen an, so dass Miwako einschritt. Sie stellte sich schützend vor ihre Freundin und brüllte in die eiskalte Nacht hinaus. "Wer sind sie?!" "Ich? Wer ich bin?" fragte derjenige lachend. "Ich bin der Teufel in Person, Schätzchen." Miwako schluckte, denn anhand seiner grausamen Stimme könnte man wirklich denken, er würde die Wahrheit sprechen. "Ich bin gekommen, um dich zu mir... in die Hölle... zu holen... Was hältst du davon, MADEIRA?!" Wieder sagte er diesen unbekannten Namen, der Miwako ein Rätsel war und er sprach ihn jedes Mal so besessen aus, dass sie kurz am eigenen Leibe zitterte. "Sie Mistkerl! Wenn ich sie erwische, sind sie fällig..." "Ach? Sie drohen jemandem, den sie gar nicht kennen? Sehr interessant..." Die eiskalte Stimme spottete über die beiden, dann kam ein gehässiges Lachen. "Miwa-chan... kannst du dich auch noch an damals erinnern...? An die stürmische Nacht, in der du geliebt hast...?" Ihre Augen wurden klein, sie musste aufpassen, dass die Erinnerungen sie nicht total aus der Bahn warfen. "In dieser Nacht wurdest du schwanger, das weiß ich... Der Dämon hat sich dein Kind geholt, weil es vom falschen Mann war... Von einem Versager!" "SEI STILL!" brüllte Miwako wutentbrannt und schoss wild auf irgendetwas, das sie nicht sah, wobei Tränen über ihre Wangen liefen... Sie wusste, wer er war, und er kam noch immer, um sie zu quälen und sie an etwas zu erinnern, das vor neun Jahren gegangen war. Zwei Menschen waren gestorben, der eine befand sich noch gar nicht auf Grund und Boden, es war ein unschuldiges, noch nicht einmal geborenes Kind, das so ein gestörter Killer, getötet hatte. Als es sich noch in ihrem Bauch befand, wie widerlich, sich an diesen Abschaum zu erinnern. "Du wirst mich nicht treffen, Schätzchen...", machte er sich lustig, besonders, als der Polizistin die Kugeln ausgegangen waren und sie immer weiter und weiter abdrückte, doch man hörte nur dieses monotone Klacken... "Genauso wie er mich damals nicht traf, dafür traf ich ihn... Erinnerst du dich brav an seinen blutverschmierten Körper..? An seine letzten Worte? Er sagte: Miwako, es tut mir unendlich Leid, pass auf dich auf, denn das ist mir sehr wichtig. Wie albern... Als wenn du einen Einfluss darauf hättest, wie es dir ging, du warst doch nur ein armes Weib, das sein Kind und daraufhin seinen Kerl verlor, wie tragisch..." Anscheinend wollte der Mistkerl beide Frauen in den Wahnsinn treiben, denn Sakura sank zu Boden. Die Worte des Killers trafen ihr Herz und auch ihre Seele, sie erinnerten sie daran, weswegen sie sich ihre Haare abgeschnitten hatte. Sie trauerte um ihren Cousin Wataru..., der einen Unfall gehabt hatte. Er war einem Gestörten in die Arme gelaufen, was ihm zum Verhängnis geworden war. Nun saß die 26-jährige heulend am Boden, man hörte noch ihr Schluchzen, merkte wie gebrochen sie war, das war sein Ziel, er war gekommen, um mit ihnen zu spielen, wie die Katzen mit den Mäusen. "Sakura... du gehörst nicht zur Polizei, akzeptier es endlich, oder man wird dich über kurz oder lang, seelisch zerstören... Du bist Madeira..." Wieder ein Lachen, Miwako war so klar, dass der Kerl in die Klapse gehörte, der war doch nicht mehr ganz dicht. So etwas niederträchtiges hatte es damals also gewagt, Wataru umzubringen. Wut, Hass und Schmach brachten die Frau dazu, dass sie ihre Waffe neu lud. Auch wenn Wataru ihr immer wieder eingetrichtert hatte, keine Selbstjustiz zu begehen, so wollte sie sich diesen Killer schnappen und ihm den Erdboden gleich machen, denn der hatte es in ihren Augen nicht verdient zu leben... Sie wartete ab, dass es blitzte und versuchte in diesem Moment den Killer auszumachen, doch stattdessen fand er sie und drückte mit seiner USP-Elite mehrmals ab, man musste nur einmal richtig treffen, dann war derjenige erledigt. Und man konnte davon reden, dass Miwako getroffen worden war. Nicht nur ein einziges Mal, sondern zweimal. Einmal in die Magengegend und einmal in die Schulter, so dass es ihr schwerer fiel die Waffe in der Hand zu halten. Es war in Zardettos Sinn sie an damals zu erinnern, als er sie das erste Mal angeschossen hatte, da sie es gewagt hatte, von einem Idioten wie Keichiros Sohn schwanger zu werden. "Du Schlampe wirst leiden", spie er aus und drückte noch einmal ab, die Kugel streifte Miwakos Hand und riss ihr die Waffe aus der Hand, die irgendwo in eine Pfütze fiel. "Ihr habt keine Chance... Wenn ich will, bring ich euch um..." Sein Spiel hatte begonnen... Die düstere Atmosphäre machte auch vor Krankenhäusern nicht halt. Ran, die ohnehin große Angst vor Gewittern hatte, schrak nach einem Albtraum auf. Schweißgebadet und mit bleichem Gesicht saß sie in ihrem Bett, wobei sie bemerkte, dass ihre Wunde wieder wehtat. Shinichi war nicht da, was ihre Angst nur verstärkte, doch nicht vor dem Gewitter hatte die junge Frau Angst, sondern davor, alleine zu sein. Dass er nicht hier war, machte ihr große Angst, zumal sie sich im Moment nicht gerade stark vorkam. Sie hatte Durst... Ran blickte zu ihrem Glas Wasser hinüber und streckte die Hand danach aus. In dem Moment ging die Tür auf. "Ist irgendetwas passiert?" fragte die Schwester, da sie einen ängstlichen Schrei vernommen hatte. "Nein, ich hatte nur einen bösen Traum..." "Dann legen sie sich wieder hin", wies die weiß gekleidete Frau an und Ran nickte leicht. Sie vergaß, dass sie Durst hatte und legte sich zurück ins Bett, darauf schloss sich die Tür wieder. Schon seltsam, dass sie ausgerechnet heute, wo sie verletzt worden war, von dieser Person geträumt hatte. Bisher hatte sie es immer als schlechtes Omen aufgefasst, denn immer wenn Chikako in ihren Träumen auftauchte, passierte daraufhin etwas schreckliches. Es war jedes Mal wie eine Art Warnung, als wenn jemand sie darauf hinweisen wollte, dass sie wieder auftauchen würde... Diese Person schien ohnehin nur eine Beschäftigung zu kennen... Ran zu quälen und sich an Shinichi heranzumachen. Eigentlich dachte Ran, dass es diese Frau nun endgültig aufgegeben hatte, ihm nachzustellen, doch wieso träumte sie dann von ihr und wie sie ihr durch die Organisation Leid zufügte? Sie wusste, dass die 25-jährige zu ihnen gehörte, was sie nicht gerade beruhigte. Chikako würde alles tun, um Ran zu erniedrigen, auch ihre Familie zerstören, oder der Organisation sagen, diese wäre eine Gefahr. Ran schlug die Hände vor dem Gesicht zusammen und weinte, bei dem Gedanken an diese dreiste Person. Wie konnte Gott sie nur dermaßen bestrafen? Die Organisation schien so etwas wie das Böse auf dieser Welt zu sein. Das hatte Ran schon bemerkt. Ihre Gedanken, die sie hegte, waren ein Produkt ihrer Angst. Bedroht worden war sie ja schon von dieser Bestie. Allerdings war das schon eine ganze Weile her, so dass sie gar nicht mehr an sie gedacht hatte. Nun kehrte sie in ihre Träume zurück. Ein Zittern erfüllte Rans Hände, die auf der Bettdecke lagen. Wie sollte sie bei solchen Träumen und dem Gewitter nur wieder einschlafen können? Außerdem war sie durch ihre eigene Schuld alleine mit ihren Problemen, da sie niemandem etwas davon gesagt hatte. "Wie konntest du nur so etwas gemeines tun?" fragte Yukiko in die Stille hinein, der Donner grummelte noch immer zwischendurch, das Gewitter zog aber langsam in eine andere Richtung, weswegen die Intensität des Donners abnahm. Die Enttäuschung der Stimme ihrer Freundin war aber weitaus beängstigender als die Geräusche der Nacht. "Tja", meinte Sharon, mehr bekam sie nicht über sich, sie setzte sich neben Yukiko und stützte ihren Kopf mit den Händen ab, wobei sie ihre Ellenbogen auf den Beinen abgelegt hatte. "Es hat damit angefangen, dass ich schwanger war... Du erinnerst dich noch?" Yukiko blickte sie an. "Wirst du erpresst, von denen?" Ängstlich blickte man die Blondine an. "Kann man so nennen, Schätzchen. Die entledigen sich jedem Menschen, der im Weg ist. Das hab ich dir vor langer Zeit erzählt. Im Grunde wäre Yuji somit das erste Ziel. Ich hab versprochen ihn ruhig zu halten, ansonsten wäre er wahrscheinlich tot. Ich machte mit der Organisation einen Deal, der meine Familie betrifft." Während sie erzählte, kamen Tränen in ihren Augen auf, die sie selbst aber nicht bemerkte. "Ich dachte, so kann ich die beiden aus der Organisation raushalten. Nachdem Chardonnay und mein Vater starben, hat sich jemand deren Macht gekrallt. Ich wollte eigentlich ein normales Leben führen, aber jemand von denen kannte meine Qualitäten als Killer, also wollten sie mich behalten, sie taten alles dafür, auch damit mir meine Tochter zu nehmen. Und Yuji... den wollten sie umbringen, also biss ich in den sauren Apfel und schwor denen meine Treue. Wenn ich immer schön brav das tue, was die Organisation will, wird weder Yuji, noch Justine etwas zustoßen. Also arbeitete ich wieder für die Organisation, obwohl ich sie hasse, aber das war mir egal." Ihre Stimme gewann an Wirkungsstärke und wurde dunkler. "Irgendwann haben die angefangen zu versuchen, mich wieder so zu machen, wie ich vorher war. Da fingen die Intrigen an. Statt dass ich normale Mordaufträge bekam, sorgte man dafür, dass ich Menschen töten musste, die ich kenne. Und das nur, weil einer dieser Mistkerle meint, Chris wäre besser als Killerin geeignet, ich soll doch wieder wie sie werden. Brutal, herzlos, eiskalt. Sie scheinen mich gut zu kennen, denn sie haben erkannt, dass ich schauspielere. Sie wissen wie ich wirklich bin, deswegen gelingt es ihnen, mich zu verletzen. Neulich musste ich eine Frau töten, der ich mal geholfen hatte. Das hab ich gerade noch so verkraften können, aber dann kam der Auftrag mit deinem Bruder. Ich hab mich widersetzt und einen Moment lang nur an dich gedacht", sie griff sich an den Kopf und hielt sich die Stirn, "aber dann hat man Yuji fast umgebracht, also hab ich deinen Bruder umgebracht, damit ihm nichts mehr geschieht." Yukiko schwieg, sie wusste von welcher Organisation die Rede war. Umso schlimmer fand sie es, dass nicht nur Sharon mit denen zu tun hatte, sondern auch ihr Sohn früher. "Aber was genau hat Yuji damit zu tun? Woher kennt er die Organisation? Du hast ihn doch niemals eingeweiht! Das hast du damals bei deinem Ehemann auch nicht, also?" "Er war ein Killer für die Organisation. Er hieß Absinth. Shinichi weiß davon..." Dem erzählte sie so was, nur ihr nicht? Yukiko fand das ungerecht, also schmollte sie ein wenig. "Du sagtest doch immer Yuji hat ein so reines Herz wie ein Engel! Wie kann er da ein Killer gewesen sein?" Sharon hielt sich die Hände nun vor die Augen, sie wusste, wenn sie davon erzählte, würden ihr die Tränen kommen. Das war damals auch so gewesen, als Yuji über seinen Bruder sprach. "Ich hab nicht gelogen", flüsterte sie. "Yuji ist wirklich ein Engel, zumindest sehe ich das so. Er hat Menschen getötet, aber ist nie ein böser Mensch gewesen. Ich war da näher dran, das kannst du mir glauben. Yuji hat nie aus Hass getötet. Nur einmal aus Rache. Und zwar, als man seinen Bruder grundlos umbrachte. Er war das Druckmittel. So wie es jetzt bei mir meine Familie ist, hat man Yuji damals mit seinem Bruder Koichi erpresst. Solange er brav für die Organisation tötete, würde seinem Bruder nichts geschehen. Das schlimmste ist", die Frau schluchzte auf, "ich bin daran schuld, dass man seinen Bruder ungebracht hat. Manchmal wünschte ich mir, wir wären uns nie auf die Weise begegnet wie damals. Wäre ich nie in sein Leben getreten, hätte er keine Skrupel gehabt und sein Brüder hätte nicht sterben müssen." Zu spät, die 40-jährige weinte, sie vergoss Tränen, was man hören konnte, so dass Yukiko näher an sie heranrutschte und ihr eine Hand auf die Schulter legte. Anscheinend war diese Organisation schon immer so gewesen und die Menschen, die ihr dienten, sollten spuren und herzlos Menschen umbringen. Wie war sie da bloß reingeraten, zwischen diese bösen Menschen, die vor nichts zurückzuschrecken schienen? Die Hellbraunhaarige wagte es nicht, ihre beste Freundin danach zu fragen, denn wirklich wissen wollte sie es dann doch nicht. Sie hatte Angst, dass sie mit der Erinnerung nicht zurechtkommen würde, denn so war Sharon oft, man erinnerte sie besser nicht zu sehr an früher. Sie konnte ein wahres Biest und fast herzlos sein, aber auch so sensibel und verletzlich, es kam ganz darauf an, mit wem sie es zu tun hatte. Schwächen zeigte sie normalerweise keinem, nicht mal ihren engsten Freunden, aber die Frau wusste, dass sie so etwas besaß, das hatte sie schon damals bemerkt, als sie die Frau das erste Mal traf. Sie fragte sich oft, ob sie damals schon zur Organisation gehört hatte, oder ob das alles später geschah und sie nur niemandem etwas gesagt hatte. Shinichi hatte mal gemeint, für Organisationsmitglieder wäre es besser niemanden zu haben, am besten einem waren die Menschen um sich herum egal, dann lief man nicht in die Gefahr, um diese Menschen zu trauern, wenn vom Boss ihr Tod entschieden wurde. Shiho zum Beispiel hatte man ihre geliebte Schwester weggenommen, so ging es allen, die zuviel Herz hatten. Viele verloren dadurch auch so etwas wie ihre Seele und wurden zu Monstern. Grausam, dass ihr Sohn Kontakt mit so etwas gehabt hatte. "Na, Madeira", meinte Zardetto. "Lässt du deine Freundin sterben?" Miwako lag auf dem Bauch in einer Pfütze, am Ende ihrer Kraft und durch den Blutverlust ziemlich geschwächt. Sakuras Blick schwang zu ihr hin, sie hatte Angst. Chardonnay, der sie beschützen konnte, gab es nicht mehr, sie fühlte sich im Moment so alleine... Watarus Vater hatte wenigstens damals auf sie aufgepasst und ihr geholfen, wenn sie Probleme mit der Organisation hatte, doch jetzt... Als Mitglied, das denen den Rücken zugewandt hatte, lebte es sich nicht besonders gut, ständig war da die Gefahr, dass jemand von dem Codenamen, den man einst trug, wissen konnte. Und Zardetto kannte Madeira. "Du bist eine Verräterin.. du wirst gehen", beschloss er, obwohl es seine Mutter gewesen war, die ihm diesen Befehl gab. Chardonnays Anhänger wurden nicht mehr gebraucht, der Boss hatte bessere Killer. Alle, die nicht mehr zur Organisation gehörten, sollten sterben. Zardetto lud seine Waffe und richtete sie auf den Kopf der jungen Frau, die da noch immer am Boden saß, gepeinigt und verängstigt schluchzte. Auf einmal hörte man ein Geräusch, das von einem Gegenstand ausging, bis es ein Scheppern gab und die Waffe des hellbraunhaarigen Killers zu Boden ging. "Was? Du? Was machst du hier?" Ein junger Mann war hinter den beiden Frauen aufgetaucht und hatte den Killer entwaffnet. "Finger weg von Sakura, du Mistkerl!" drohte er und spielte mit seinem zweiten Dolch, den er in der linken Hand hielt. In der rechten hatte er bis eben noch einen anderen gehabt, der Zardettos Hand getroffen hatte. "Du meinst, du kannst es mit mir aufnehmen, Verräter?" fragte Zardetto spitzzüngig, wobei seine Stimme, wie die einer hinterhältigen Schlange klang und er eine zweite Waffe in der Dunkelheit hervorholte, was man schlecht sehen konnte, da man nicht einmal die Hand vor Augen sah. "Wir Organisationsmitglieder sind dafür da, um Verräter zu beseitigen, was denkst du, plane ich jetzt, Champagner?!" Ein gehässiges Lachen kam vom 33-jährigen, der mehrmals mit seiner USP-Elite abdrückte und Takuto, den er eben bei seinem Codenamen genannt hatte, förmlich mit Kugeln löcherte, seinen Körper mit ihnen übersäte, als wolle er ihn innerlich zerstören. So war es auch, das hatte er vor. Mit seiner Waffe schaffte er es normalerweise mit einem Schuss jemanden zu töten, aber bei jemandem wie Champagner, der Liebe empfand und noch dazu ein gefährlicher Killer gewesen war, gab er sich besonders viel Mühe. Während seiner Tat lachte er grausam auf, bis man das Fallen eines Körpers hören konnte. Es waren weitere Schüsse aus dem Hinterhalt gekommen, so dass der junge Mann sich gar nicht erst wehren konnte und nun schwer verletzt am Boden lag. "Hehe, gut gemacht, Schatz", sagte eine Frauenstimme, es war die eine Killerin, die von Miwako und Sakura gejagt worden war. Sie war Zardettos Freundin Framboise, die soeben geholfen hatte, jemanden zu beseitigen. "Takuto?" flüsterte Sakura an ihren Mann gewandt, der am Boden gelandet war. Ein Blitz zeigte der jungen Frau sein Gesicht, dass den Schock verriet. Zweimal hintereinander wurde es hell durch den Blitz und sie sah seinen weit offenen Mund und seine schockierten Augen, dieses schmerzverzerrte Gesicht. Sie gab einen Schrei von sich. Miwako und ihr Beschützer lagen am Boden. Sie blickte zu Zardetto auf, der wieder seine Waffe auf ihren Kopf gerichtet hielt. In ihren Augen kam das Funkeln eines verängstigen Menschen auf, sie blickte ihrem Schicksal ins Auge und sah das Loch in der Waffe, da diese sich direkt vor ihren Augen befand. Schnell kniff sie die Augen zu... und erwartete den Schuss. Niemand konnte sie jetzt wohl noch retten, die Organisation würde sie wie so viele Menschen beseitigen, um ihren Ruf zu wahren. Alleine zu sein war schrecklich, auch für sie, sie fürchtete es alleine zu sein. Vielleicht aber würde sie gleich bei ihrem Mann sein, und bei Wataru, der schon von diesem Dämon in einem Menschen getötet worden war.... Vielleicht gab es nach ihrem Tod so etwas wie eine Erlösung von alldem, was sie durchgestanden hatte. Sie flehte Gott an, dass er ihr ihre Sünden vergab... ~Peng~ Der Schuss durchforstete die Nacht, der Bote des Todes kam daher und riss sein Opfer mit in eine tiefe schwarze Schlucht ohne Wiederkehr... Kapitel 10: Dark Dreams ----------------------- Nja, mag den Teil net, so jetzt wisst ihrs.. und Ranichi gibtz nur ganz kurz.. und das iz noch net mal das.. geht erst im nächsten Teil richtig los... musste über den Fall aus der nacht was schreiben und über Sêiichî, wegen gewisser Dinge... und über Miwako.. ihr werdet sehen XD Ne Liebesszene hätte gestört -.-v dafür wirds im nächsten Teil......... XD Ich sag's nich ^-^ Lest mal schön und sagt mir auch fein eure Meinung *hoff* Sodala, ich schaff mich dann wech %D *verpuff* *platz* XD Viel Spaß ^^ Nachdem man dachte, das Gewitter sei vorbei, begann dieses von neuem und schickte weiterhin seine bösen Träume. Sharon träumte von ihrer Vergangenheit... Es war still im Haus geworden, beängstigend still. Man sah der Frau an, dass es Albträume waren, die sie zu quälen schienen. Sie flüsterte immer wieder ein paar Worte vor sich hin und wandte sich im Bett. Schweiß stand auf ihrer Stirn und lief sogar bis über ihre Wangen. Alles löste sich in Nebel auf und eine völlig andere Szene erschien. Es war die damalige Zeit, das Jahr 1975. Es war der Tag, an dem man Sharon Vineyard das erste mal jagte... In New York gab es schon damals Slums, in denen viele schwarze Leute wohnten, das Armenviertel eben. Bis dorthin hatte man die Schauspielerin gejagt. Und das nur, weil sie etwas wusste, sie wusste, wer der Boss war. Einige fanden das alles andere als toll, dabei wussten diese Menschen nicht einmal, dass sie seine Tochter war. Seit sie 17 war, musste sie mit Waffen umgehen können, um nicht umgebracht zu werden. Es war ein hartes Leben damals, aber man gewöhnte sich bekanntermaßen an alles. Doch an diesem Tag sollte sich alles ändern... Nicht allen war unbekannt, wer Sharon war, es gab Leute, die sehr wohl Bescheid wussten und die es darauf anlegten, der Frau zu schaden. Eine Frau, die mal von Sharon beleidigt worden war, hatte dafür gesorgt, dass die Tochter vom Boss in die Organisation einstieg. Rie Ozumé hatte damals ihr Auge auf Sharons Vater geworfen, aber durch einen unglücklichen Unfall hatte man ihr Gesicht entstellt und sie hätte nie eine Chance bei dem Mann gehabt. Das alles war Sharons Schuld, also wollte sie ihr Leben zerstören. Sie schickte der Schauspielerin einen Killer und jemanden, der die beiden im Auge behielt und im rechten Moment zuschlagen würde. Sharon ahnte damals nicht, was im Kopf dieser Chirurgin vorging. Sie wollte ihr Leben sinnlos machen, das war der Frau später klargeworden, dass sie dahinter steckte. Sie brachte den Killer in den genannten Slums natürlich um, vertuschte den Mord, wie sie es immer tat, nur um dann eine böse Überraschung zu erleben. Nachdem sie dachte, der Mord sei schon vergessen, rief man sie im Hotelzimmer, in dem sie sich damals aufhielt, an und sagte ihr, man habe sie fotografiert als sie einen Mann tötete. Für eine berühmte Schauspielerin ein mehr als großes Problem. Man drohte ihr damit, die Fotos an die Presse weiterzuleiten, wenn sie nicht tat, was man wollte. Es war vorprogrammiert, dass sie sich erpressen lassen würde. Der Artikel hätte das Ende ihrer Karriere bedeutet, selbst wenn sie aus Notwehr gehandelt hatte, es hätte ihrem Ruf geschadet, also stieg sie letztendlich in die Organisation ein. Was gab es schon zu verlieren? Die Menschen dort merkten relativ schnell, dass sie nicht wie die anderen war. Sie verschaffte sich Respekt, keiner wagte es, sich gegen sie zu stellen. Bis zu ihrem Einstieg hatte sie einer mehr als guten Freundin, sie war ihre beste, geholfen der Organisation zu entkommen. Chardonnays Gesicht erschien vor Sharons Augen, obwohl diese geschlossen waren. Er, der sie haben wollte, aber nicht bekam. Schon immer hatte er versucht ihre Freundinnen mit der Organisation in Verbindung zu bringen, so tat er es auch mit Serena, Sharons allerbester Freundin zu dieser Zeit. Sie war so etwas wie eine kleine Schwester für sie gewesen. Welch wahrer Hintergrund... Das Mädchen hatte keine Chance gegen die Organisation, also kam es nicht gerade selten vor, dass Sharon Killer ihres Vaters und von Chardonnay tötete, um die Kleine zu beschützen. Im Grunde waren sie fast zur gleichen Zeit in die Organisation eingestiegen, was für ein Wink des Schicksals. Keichiro machte Serena zu Seyval, weil sie sein Kind austrug. Als Sharon dann wirklich in der Organisation landete, weil man sie gemein erpresste, dachte sie sich, dass sie dieser auch in ihren Reihen schaden konnte, aber am meisten wollte sie Chardonnay schaden. Aber er war nicht ihr größter Feind, wie sich später herausstellte, immerhin hatte Rie dafür gesorgt, dass sie der Organisation dienen musste. Der Nebel lichtete sich und es wurde alles schwarz. Mitten drin war eine Person, ein Mädchen. Sie hatte blonde halblange Haare und schrie nach seiner Mutter. "Mutter hilf mir", schrie sie immer wieder. Sharon wälzte sich weiter in ihrem Bett, gequält von den Erinnerungen. Der Traum erinnerte sie wieder daran, weswegen sie solche Angst um ihre kleine Tochter hatte... Sieben Jahre später dachte irgendjemand, dass Sharon durch ihre Tochter verweichlicht war und die Organisation vernachlässigte. Man brachte die 17-jährige um... Einerseits versuchte irgendjemand der Frau Angst zu machen, damit sie es ja nicht wagte aufzumucken, andererseits war es ein Racheakt einer 20-jährigen Frau, die sich verraten fühlte. Obwohl diese Frau 18 Jahre jünger war, sah sie in Sharon so etwas wie ihre Rivalin. Sie hatte Kagura, wie diese fand, den Mann vor der Nase weggeschnappt. Um sich zu rächen, nahm sie ihr ihre einzige Tochter weg. Der Mann, den sie Kagura damals ja weggenommen hatte, verließ sie, somit war sie eine Zeitlang erst mal alleine. Immer wieder rief Chris nach ihrer Mutter, bat um Hilfe, doch auf einmal war es nicht mehr Chris, sie verwandelte sich in ihre kleine Tochter Justine, die weinte und von ihrer Mutter beschützt werden wollte... Sharon schrak heftig keuchend aus ihrem Albtraum auf und riss erschrocken die Augen auf. Es war lange her, dass sie sich so real an ihre Vergangenheit hatte erinnern müssen, ihr wurde wieder klar, weswegen sie Justine beschützte und deswegen für die Organisation arbeitete, um nicht noch einmal ihre Familie zu verlieren... Das schlimmste war, dieser Albtraum entsprach der Wahrheit, es war nicht einfach nur ein Hirngespinst, all das, wovon sie geträumt hatte, war wirklich passiert... "Beruhig dich", versuchte sie sich selbst klarzumachen, Justine war aufgewacht, als ihre Mutter vom Bett aufgesprungen war und erhob sich jetzt, dabei musterte sie ihre Mutter, die irgendwie seltsam erschrocken keuchte. "Mama? Was ist los mit dir?" fragte sie schüchtern, woraufhin diese ihre Tochter ansah, als hätte sie nicht damit gerechnet, sie noch einmal wiederzusehen. "Mit mir? Sollte was nicht stimmen? Mir geht es gut, ich hab nur schlecht geträumt." So ganz kaufte ihr die Kleine das nicht ab, man konnte es ihr an den Augen ablesen. "Papa soll nach Hause kommen", meinte Justine jetzt traurig und ihre Mutter zog sie zu sich in die Arme. "Bald.. mach dir keine Gedanken, er hat nur etwas, um das er sich kümmern muss." Warum log sie eigentlich? Um sie vor der Wahrheit zu beschützen? Wenn man im Regen lag, wurde einem kalt, so war es Miwako ergangen. Sie zitterte am ganzen Leib und starrte versessen vor sich hin, als habe sie einen Schock erlitten. Leider brachte es nichts, sie zu befragen, sie gab keine Antwort. Man hatte Sêiichî natürlich kontaktiert, immerhin war er jetzt der Inspektor. Völlig verzweifelt versuchte er aus der verwundeten Frau im Krankenbett etwas herauszubekommen, was sich aber als mehr als schwer erwies. Für Sêiichî war allerdings klar, dass man die Frau verängstigt hatte, es sah ihm ganz danach aus, als habe die Organisation gewütet. Es war immerhin deren Spezialität spurlos in der Nacht zu verschwinden. "Miwako bitte, sag etwas, das ist wichtig. Du bist eine wichtige Zeugin, normalerweise legen die so was gleich um. Man kann nichts gegen diese Leute unternehmen, wenn man nichts gegen sie in der Hand hat", begründete er seine Hartnäckigkeit, wurde dann aber mit verständnislosen Augen angesehen. Sie schien total teilnahmslos zu sein, das bemerkte Sêiichî sofort, so allerdings würde er nicht weiterkommen und der Mörder würde davonkommen. "Willst du nicht auch, dass man den Kerl kriegt?" Er packte ihre Schultern, aber sie reagierte nicht darauf. Ihre Augen wirkten noch immer völlig leer, als stände die Welt um sie herum still. Die Frau fühlte sich wie leer, sie empfand nichts, als habe man ihr die Gefühle geraubt. Es war alles so verdammt egal. Sie war dabei gewesen, als dieser Mistkerl die beiden tötete und sie hatte nichts unternehmen können... So wie die Frau aussah, musste der Killer furchtbar gewesen sein, Sêiichî ahnte zwar, wer das gewesen war, hatte jedoch nicht den kleinsten Beweis. Wenn man Zardetto begegnete, bekam man meistens einen Schock. Miwako war nur so seltsam, weil ihr genau das passiert war. Jemand, der von der Organisation nichts wusste und dann fast umgebracht wurde, noch dazu von einem Psychopathen wie Zardetto, erholte sich nur sehr schwer von dieser Begegnung, Frauen sowieso. Deswegen spielte der Kerl ja so gerne mit ihnen, weil es gut bei ihnen funktionierte. Allerdings war er Kriminalist, kein Psychiater. Was sollte er also mit der Frau machen? Er wusste es nicht... "Weswegen bist du Polizistin geworden, Miwako?" fragte Sêiichî jetzt ruhig, in dem Moment sah er zum ersten Mal eine Regung in ihren Augen, doch im nächsten Augenblick wirkte sie deprimiert. "Ich wollte für Gerechtigkeit sorgen... Aber ich habe es nicht geschafft", sagte sie apathisch. Sêiichî rüttelte sie ein wenig. "Nein, bisher nicht, aber was nicht ist, kann noch werden, wenn du mir sagst, wie der Kerl aussah." "Ich hab sein Gesicht überhaupt nicht gesehen. Aber Takuto nannte er Champagner und Sakura Madeira. Außerdem hat er von einer Organisation geredet und dass alle Mitglieder, wenn sie aussteigen, sterben müssen." "Ich weiß, dass die beiden Champagner und Madeira waren. Was weißt du noch?" "Er hat Wataru umgebracht..." Ihr kamen die Tränen, aber irgendwie war er froh, dass so etwas wie Gefühle zu ihr zurückgekehrt waren. "Und unser Kind.. Er wird nicht zulassen, dass ich weiterlebe, wenn doch, will er mich in den Wahnsinn treiben. Ich weiß zuviel.." Spätestens jetzt wusste Cognac Bescheid und konnte handeln. "Ich werde mich darum kümmern, dass er seine gerechte Strafe bekommt, das verspreche ich..." Er hatte nicht vor, dieses Gespräch zu vertiefen, damit konnte er gar nicht so recht umgehen. Ihm kam nur eines in den Sinn, er musste etwas unternehmen, bevor Zardetto noch mehrere Menschen töten würde, die er für eine Gefahr hielt. Wie gut, dass er zur Organisation gehörte, er würde ihn sicher über kurz oder lang finden. Allerdings war es ihm aus gewissen Gründen nicht mehr möglich in der Organisation zu schnüffeln. Manchmal hasste er Vermouth dafür, dass sie den Boss umgebracht hatte, damit hatte sie Cognac quasi seine Macht genommen. Er hielt nicht mehr die Zügel in der Hand. Ihr Mord hatte nur alles schlimmer gemacht. Die Organisation zu verraten, war jetzt noch viel schwerer geworden. Zardetto schob seiner Mutter keine Killer unter, die nur ein einziges Ziel vor Augen hatten: Den Absturz der Schwarzen Organisation. Früher war es noch viel einfacher gewesen, mit der Tochter vom Boss an seiner Seite. Jetzt war Zardetto, dieser verdammte Irre über ihm und konnte, wenn er wollte, über ihn bestimmen. So hatte sich Sêiichî seine Zukunft sicher nicht vorgestellt. Zardetto würde niemals seine Mutter hintergehen, er war nicht wie Vermouth, leider, die hatte ja auch keinerlei Respekt vor ihrem Vater gehabt... Der Rest dieser Nacht war relativ ruhig verlaufen. Nichts desto Trotz mordete die Organisation fröhlich weiter, man würde sie ja ohnehin niemals enttarnen können, so in etwa dachte der Großteil, der dort mitwirkte. Die alten Mitglieder wurden ohnehin von den neuen verdrängt. Cognac hatte nichts erreicht. Eigentlich wollte er nicht eher wieder nach Hause, bis er Zardetto oder zumindest einen Hinweis, der zu ihm führte, ausfindig gemacht haben würde. Jetzt allerdings trat er ins Haus ein, zu der Frau, mit welcher er ein Kind hatte. Er musste ihr sagen, dass man eine Freundin von ihr ermordet hatte, was er aber wohl nicht übers Herz bringen würde. Er wusste, wie Shiho dann fast immer war, sie litt unter den Machenschaften der Organisation mit am meisten. Seit ihre Tochter verschwunden war sowieso. Und alles war nur Cognacs Schuld, weil er die Organisation verraten musste und damit seine Familie in Gefahr gebracht hatte. Hätte er es doch bloß um seiner Familie willen gelassen, dann wäre Kumiko mit Sicherheit nicht verschwunden. Ja, es war eine Art Strafe, das war ihm klar. Die Organisation nahm ihm die Tochter nur weg, weil er dieser einige ihrer Killer gestohlen hatte, was für andere als Verrat galt. Entweder man war für die Organisation, oder man war deren Feind. Aber in welche Kategorie gehörte Cognac jetzt? Die eine Seite war die Gerechtigkeit, die andere das Böse schlechthin und er gehörte mehr zum Bösen, wenn er sich das recht überlegte. Immerhin tötete er schon seit mehreren Monaten keine Killer aus der Organisation mehr, um nicht auch noch Shiho zu verlieren. Entweder würde man sie endgültig töten, oder aber man löschte ihn aus und seine Freundin litt dann unter seinem Verlust. Sêiichî wusste, dass Shiho ihn liebte, sie war nicht wie Vermouth. Vielleicht war sie genauso verschlossen wie sie, dennoch war sie ein vollkommen anderer Mensch. Sêiichî wusste auch gar nicht mehr, wie das zwischen ihnen angefangen hatte, es kam eben so... Nie hatte er mehr an seiner Liebe zu dieser Frau gezweifelt, immerhin machte sie ihn zu einem Mitglied der Organisation, das es nicht wagte, sich dieser zu widersetzen. Er sah den Sinn nicht mehr mit ihr zusammenzusein, es steckte nichts gutes mehr darin. Ihre Tochter war ohnehin der wichtigste Grund für ihre Beziehung gewesen, doch jetzt... Verrat an der Organisation war ihm wichtiger als alles andere, mehr noch als jemand, den er tief in sein Herz geschlossen hatte. Sie war ohnehin alles, was ihm geblieben war. Eine Familie hatte er lange Zeit nur in Vermouth gesehen, seine Mutter war ja tot und sein Vater verschollen. Wäre Yuji nicht gewesen, hätten seine und Vermouths Wege sich wohl nie getrennt, weil er an dieser Frau regelrecht geklammert hatte. Irgendwo musste er ja hingehören. Er musste sich eben eine andere suchen, dass seine Wahl dann auf Shiho fiel, war Schicksal. Sie war auf Kôjis Beerdigung gewesen, da dieser Akemis Freund gewesen war, so kam er mit der jungen Frau damals in Kontakt. Seine beiden allerbesten Freunde waren von der Organisation ermordet worden, er wollte endlich Rache, auch wenn er Shiho dafür brutal vor den Kopf stoßen musste. Wataru und Kôji waren so unschuldig gewesen und doch mussten sie genauso wie Akemi sinnloser Weise sterben, weil so ein Mistkerl sie nicht leiden konnte. Es war ungerecht, so sehr, dass sein Herz nach Rache durstete... Doch dafür musste Shiho aus seinem Herzen verschwinden, vielleicht hatte er sich deswegen an Vermouth rangeschmissen, um Shiho schnell zu verdrängen. Er gab ihr teilweise die Schuld daran, dass er die Organisation nicht klein kriegen konnte, dabei konnte die arme Frau nicht wirklich etwas dafür. Sie zu bestrafen war ungerecht, aber er konnte einfach nicht anders, heute würde er sich von ihr trennen... "Wie geht's dir?" fragte Shinichi seine Frau, diese schaute ihn mit einem mehr als fröhlichem Lächeln an. "Mir geht's wunderbar", antwortete sie und lachte leicht. Obwohl es jetzt nach halb drei am Mittag war, war es windig und daher etwas kühl. Gestern Nacht hatte ein Sturm gewütet, doch nun versuchte die Sonne das trübe Wetter zu verdrängen, niemand wusste, ob sie den Kampf gewinnen würde. Sancerre, die sich noch ganz in der Nähe des Krankenhauses befand, und Ran und Shinichi im Auge behielt, war nicht alleine, sie hatte Zardetto an ihrer Seite, er leistete ihr quasi nach seiner atemberaubenden Nacht Gesellschaft, da er wusste, wo Angel war. "Das ist sie. Die Frau will der Boss haben. Und du sollst mir dabei helfen." Sancerre verschluckte sich fast. Nie hatte ihr ein Auftrag besser in den Kram gepasst als eben. Angel war also Ran Môri, was für eine Überraschung. Wer hätte das gedacht? Jetzt würde es Sancerre noch mehr genießen mit Zardettos Mutter gegen Vermouth zu arbeiten, die würde noch merken, dass sie sich ganz unten befand und sie sich alle über ihr, sie waren mächtiger und bestimmten, wer leben durfte und wer sterben musste. So was musste doch wehtun... Justine wartete auf ihre Mutter, die sie zur Schule gebracht hatte und sie auch wieder abholen sollte, doch diese wurde gerade in der Verbrechergegend von jemandem aufgehalten und musste sich um das Problem kümmern. Zardettos Freundin hatte Lust ein Spiel zu spielen, deswegen musste Sharon jetzt eben herhalten, sie wusste ja nicht, dass man Justine an ihrer Stelle abholen würde. Wenn sie das gewusst hätte, wäre sie auf das Spiel nicht eingegangen, aber leider konnte sie noch nicht hellsehen und durchschaute den Plan der schwarzhaarigen Killerin noch nicht. Adria war zusammen mit Baileys bei der Schule, um Justine und Baileys Tochter abzuholen. Wie gut, dass niemand Verdacht schöpfte, weil die beiden Kinder Freunde waren. "Hi, ihr Zwei, wir holen euch heute ab. Justine, du kommst mit uns, deine Mutter hat einen wichtigen Termin, weswegen sie dich nicht abholen kann. Also, steig ein..." Die Kleine zögerte noch, stieg dann aber ohne Misstrauen in den Wagen ein, der wenig später zusammen mit Mizuki und Justine davonfuhr, ohne dass irgendjemand es zur Kenntnis nahm... Nicht weit entfernt, waren Ran und Shinichi, die ihre Tochter Miharu von der Schule abholten. Die Kleine sprang ihrer Mutter überglücklich in die Arme, weil sie sie sehr vermisst hatte. "Hey", lenkte Shinichi ein. "Nicht so doll, sie ist noch nicht so ganz in Ordnung." Ran lächelte nur und strich ihrem kleinen Mädchen über den Kopf. "Mir geht es gut", versuchte sie ihn zu beruhigen. Zardetto und Sancerre beobachteten sie noch immer und warteten auf eine Chance, die ihnen momentan nicht gegeben war. "Verdammt, hier sind viel zu viele Leute, die sollen endlich von hier verschwinden", fauchte die Rothaarige entzürnt, wurde aber von Zardetto wieder einigermaßen ruhiggestellt, indem er ihr den Mund zuhielt. "Wir sollten hier weg, es gibt Ärger." Die Frau fragte sich wieso, aber da man ihr die Stimme raubte, konnte sie ihn nicht fragen. Eine alte Frau mit gefärbten blonden Haaren war ganz in der Nähe zu sehen, sie beobachtete ebenfalls das junge Glück und fragte sich, ob sie es wagen sollte, sie anzusprechen... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)