Somewhere I belong... von Melora ================================================================================ Kapitel 9: And then it hurts... the fear of being alone ------------------------------------------------------- Bös ;_; Sehr sehr bös... T_T Und ich hab den Horror erst angefangen... i__i Don't hate me, I do my best... >.< Ich hab mir in diesem Teil wirklich verdammt viel Mühe gegeben und würde mich über ein paar positive Kommentare riesig freuen, also bitte enttäuscht mich nich ;_; Und bitte schreibt was zum Inhalt, beschimpft mich eben für meine Grausamkeit... ._. aba schreibt bitte was, vergesst mich nich >____<' Ich geh dann mal ._. *schnief* ~.~ *verpuff* *platz* XD Viel Spaß ^^ Vier Uhr Morgens, zumindest verriet der Wecker dies. Sharon war durch einen Schrei erneut aufgewacht, der von unten kam. Ihre Tochter war Gott sei Dank eingeschlafen und schlief noch immer, obwohl der Schrei wirklich laut gewesen war, deswegen kroch die blonde Frau vorsichtig aus dem Bett und machte sich auf den Weg zur Treppe. Diese passierte sie schnell und ging dann auf die Frau zu, die wachgeworden zu sein schien. Ihre schockgeöffneten Augen ließen auf einen Albtraum schließen. "Hey, was war los? Hast du schlecht geträumt?" fragte Sharon ihre allerbeste Freundin, die sie schon 30 Jahre kannte, dann sah sie diesen Blick, er machte ihr Angst und verschlang gierig ihre Stimme, so dass sie nichts mehr sagen konnte. Ein heller Blitz erhellte das Zimmer, in dem Moment schlug die Hellbraunhaarige die Hände vor das Gesicht und begann zu weinen. Was zum Teufel war nur los hier? War es das Gewitter, das diese schlechten Träume mit sich brachte? "Ich bin hier, du brauchst nicht weinen." Die Jüngere war so sehr gerührt, dass sie aufsprang und sich ihr einfach an den Hals warf und an ihrer Brust weiterheulte. Diese Rolle hatte der älteren Schauspielerin schon vor Jahren nicht gefallen, die Rolle der Trösterin, sie wusste dann nie, wie sie sich verhalten sollte, also strich sie ihrer Freundin etwas unbeholfen über die Haare. "Ist schon gut, du musst gar nichts sagen." Wie sanft sie manchmal klingen konnte, machte derjenigen, die das sagte, selbst Angst. "Ich hab von ihr geträumt, Sharon.. Mal wieder..." Manchmal hatte man das Gefühl es handelte sich bei Yukiko um ein kleines Kind, das beschützt werden wollte. "Akiko?" Ganz schwach sah man die 48-jährige nicken und Sharon seufzte. Dieses Miststück wieder. Musste diese Frau ihre Schwester auch noch in ihren Träumen quälen? Reichte es nicht, dass Akiko Fujimine ihre Schwester im wahren Leben versuchte zu piesacken? Konnte sie nicht einmal nachts Ruhe geben? "Ich hab in meinem Traum gesehen, wie sie Tasuke umgebracht hat." Eine vernichtende Kälte breitete sich schlagartig in Sharon aus, ihre Atmung schien sogar zu stoppen und ihr wurde schwindelig. Diese Worte, es waren völlig normale, doch sie taten so schrecklich weh, da sie genau wusste, wer Yukikos Bruder Tasuke getötet hatte... Sie selbst... Fälschlicherweise dachte ihre Freundin an ihre Schwester, was sollte sie jetzt bloß tun? "Ich muss dir was sagen, Yuki-chan." Warum sie diesen niedlichen Namen nun vorzog, wusste sie nicht, es war eben so. "Ich weiß, wer deinen Bruder getötet hat..." Yukiko blickte verwundert auf, in die traurig funkelnden Augen ihrer Freundin. "Tatsächlich?" Der bekümmerte Schein in ihnen versetzte ihr Stiche ins Herz. Nie hatte sie eine Freundin dermaßen liebgehabt, dass sie es nicht ertrug einen solchen Blick zu sehen. "Es war ein Auftrag, kein Racheakt... Ein Auftrag, den die Schwarze Organisation MIR erteilt hat." Nun herrschte Stille, niemand reagierte in irgendeiner Weise. Auch Yukiko nicht, obwohl sie genau verstanden hatte, was Sharon da eben gesagt hatte und Yukiko somit auch die Botschaft verstand, sie wusste allerdings nicht damit umzugehen. Ganz langsam und wie in Trance, was wohl am Schock liegen musste, ließ die jüngere Schauspielerin los und setzte sich apathisch zurück auf die Couch. "Yukiko?" Stille, die nichts ausmerzen konnte, obgleich es donnerte und der Wind gegen die Fensterscheiben klopfte, sie war vorhanden, zumindest für Sharon. Im Moment wollte sie am liebsten aus einem Fenster im 10. Stock springen, denn Schweigen konnte so wehtun, bei dieser Frau konnte sie derartiges einfach nicht ertragen. Sie traute sich nicht einmal an ihre Freundin ran und blieb an derselben Stelle stehen, wo sie die ganze Zeit gestanden hatte. Was sollte das überhaupt für eine Reaktion sein? Gar keine, oder war es die Ruhe vor dem Sturm? Würde ihre Freundin gleich schreien und ihr die Pest wünschen? Sie hatte Angst... Einige Menschen waren noch bei ihrer Arbeit. Miwako Satô und ihre Kollegin zum Beispiel. Sie waren mit ihren Dienstwaffen ausgerüstet in einer etwas abgelegenen Gegend gelandet. Bei der zweiten Kriminalistin handelte es sich um Miwakos Freundin, sie war ihre beste geworden und half ihr über einen sehr schmerzlichen Verlust hinweg. Sie war fast so etwas wie ihre Tochter, die sie nie hatte haben dürfen. "Sei vorsichtig, sie ist mit Sicherheit noch ganz in der Nähe..." Und schon hörte man einen Schuss, allerdings hatte er niemanden getroffen, augenscheinlich zumindest. Die Frau mit den kurzen dunkellila Haaren und den stechend grünen Augen schnellte hervor und richtete ihre Waffe auf etwas, das sich als Katze herausstellte. Sie war den Umgang mit Waffen gewohnt und wusste, wie man blitzschnell jemanden lahm legte, denn sie war eine Killerin gewesen. "Sieh mal einer an", machte sich eine Männerstimme lustig, zwischenzeitlich hörte man das Donnergrollen von etwas entfernt. Das Gewitter kam näher und würde bald Tokyo, in dem sie sich befanden, erreichen. Sakura blickte sich ebenfalls wie Miwako in der schwarzen Nacht um, doch da es hier kein Licht gab, konnte keine der beiden Frauen etwas erkennen. "Erinnerst du dich noch an Früher, MADEIRA!?" Die Stimme hatte etwas gespenstisches und jagte Miwako innerlich etwas Angst ein, die sie jedoch gut unter Verschluss halten konnte, sie war ja nicht erst seit gestern Polizistin und wusste, dass man niemals Schwächen preisgeben sollte. Es donnerte und blitzte ab und zu, der Himmel grummelte, aber größtenteils schien das Schlimmste vorbei zu sein. Die 36-jährige beschlich allmählich die Unruhe. Hier war jemand, der Sakura stichelte, was der Frau gar nicht gefiel, zumal ihre Waffe zu Boden ging. Der Schock war der jüngeren Frau anzusehen. "Madeira, meine Kleine... du wirst uns nicht entkommen, sei dir dessen bewusst." Die Stimme hörte sich wie besessen an, so dass Miwako einschritt. Sie stellte sich schützend vor ihre Freundin und brüllte in die eiskalte Nacht hinaus. "Wer sind sie?!" "Ich? Wer ich bin?" fragte derjenige lachend. "Ich bin der Teufel in Person, Schätzchen." Miwako schluckte, denn anhand seiner grausamen Stimme könnte man wirklich denken, er würde die Wahrheit sprechen. "Ich bin gekommen, um dich zu mir... in die Hölle... zu holen... Was hältst du davon, MADEIRA?!" Wieder sagte er diesen unbekannten Namen, der Miwako ein Rätsel war und er sprach ihn jedes Mal so besessen aus, dass sie kurz am eigenen Leibe zitterte. "Sie Mistkerl! Wenn ich sie erwische, sind sie fällig..." "Ach? Sie drohen jemandem, den sie gar nicht kennen? Sehr interessant..." Die eiskalte Stimme spottete über die beiden, dann kam ein gehässiges Lachen. "Miwa-chan... kannst du dich auch noch an damals erinnern...? An die stürmische Nacht, in der du geliebt hast...?" Ihre Augen wurden klein, sie musste aufpassen, dass die Erinnerungen sie nicht total aus der Bahn warfen. "In dieser Nacht wurdest du schwanger, das weiß ich... Der Dämon hat sich dein Kind geholt, weil es vom falschen Mann war... Von einem Versager!" "SEI STILL!" brüllte Miwako wutentbrannt und schoss wild auf irgendetwas, das sie nicht sah, wobei Tränen über ihre Wangen liefen... Sie wusste, wer er war, und er kam noch immer, um sie zu quälen und sie an etwas zu erinnern, das vor neun Jahren gegangen war. Zwei Menschen waren gestorben, der eine befand sich noch gar nicht auf Grund und Boden, es war ein unschuldiges, noch nicht einmal geborenes Kind, das so ein gestörter Killer, getötet hatte. Als es sich noch in ihrem Bauch befand, wie widerlich, sich an diesen Abschaum zu erinnern. "Du wirst mich nicht treffen, Schätzchen...", machte er sich lustig, besonders, als der Polizistin die Kugeln ausgegangen waren und sie immer weiter und weiter abdrückte, doch man hörte nur dieses monotone Klacken... "Genauso wie er mich damals nicht traf, dafür traf ich ihn... Erinnerst du dich brav an seinen blutverschmierten Körper..? An seine letzten Worte? Er sagte: Miwako, es tut mir unendlich Leid, pass auf dich auf, denn das ist mir sehr wichtig. Wie albern... Als wenn du einen Einfluss darauf hättest, wie es dir ging, du warst doch nur ein armes Weib, das sein Kind und daraufhin seinen Kerl verlor, wie tragisch..." Anscheinend wollte der Mistkerl beide Frauen in den Wahnsinn treiben, denn Sakura sank zu Boden. Die Worte des Killers trafen ihr Herz und auch ihre Seele, sie erinnerten sie daran, weswegen sie sich ihre Haare abgeschnitten hatte. Sie trauerte um ihren Cousin Wataru..., der einen Unfall gehabt hatte. Er war einem Gestörten in die Arme gelaufen, was ihm zum Verhängnis geworden war. Nun saß die 26-jährige heulend am Boden, man hörte noch ihr Schluchzen, merkte wie gebrochen sie war, das war sein Ziel, er war gekommen, um mit ihnen zu spielen, wie die Katzen mit den Mäusen. "Sakura... du gehörst nicht zur Polizei, akzeptier es endlich, oder man wird dich über kurz oder lang, seelisch zerstören... Du bist Madeira..." Wieder ein Lachen, Miwako war so klar, dass der Kerl in die Klapse gehörte, der war doch nicht mehr ganz dicht. So etwas niederträchtiges hatte es damals also gewagt, Wataru umzubringen. Wut, Hass und Schmach brachten die Frau dazu, dass sie ihre Waffe neu lud. Auch wenn Wataru ihr immer wieder eingetrichtert hatte, keine Selbstjustiz zu begehen, so wollte sie sich diesen Killer schnappen und ihm den Erdboden gleich machen, denn der hatte es in ihren Augen nicht verdient zu leben... Sie wartete ab, dass es blitzte und versuchte in diesem Moment den Killer auszumachen, doch stattdessen fand er sie und drückte mit seiner USP-Elite mehrmals ab, man musste nur einmal richtig treffen, dann war derjenige erledigt. Und man konnte davon reden, dass Miwako getroffen worden war. Nicht nur ein einziges Mal, sondern zweimal. Einmal in die Magengegend und einmal in die Schulter, so dass es ihr schwerer fiel die Waffe in der Hand zu halten. Es war in Zardettos Sinn sie an damals zu erinnern, als er sie das erste Mal angeschossen hatte, da sie es gewagt hatte, von einem Idioten wie Keichiros Sohn schwanger zu werden. "Du Schlampe wirst leiden", spie er aus und drückte noch einmal ab, die Kugel streifte Miwakos Hand und riss ihr die Waffe aus der Hand, die irgendwo in eine Pfütze fiel. "Ihr habt keine Chance... Wenn ich will, bring ich euch um..." Sein Spiel hatte begonnen... Die düstere Atmosphäre machte auch vor Krankenhäusern nicht halt. Ran, die ohnehin große Angst vor Gewittern hatte, schrak nach einem Albtraum auf. Schweißgebadet und mit bleichem Gesicht saß sie in ihrem Bett, wobei sie bemerkte, dass ihre Wunde wieder wehtat. Shinichi war nicht da, was ihre Angst nur verstärkte, doch nicht vor dem Gewitter hatte die junge Frau Angst, sondern davor, alleine zu sein. Dass er nicht hier war, machte ihr große Angst, zumal sie sich im Moment nicht gerade stark vorkam. Sie hatte Durst... Ran blickte zu ihrem Glas Wasser hinüber und streckte die Hand danach aus. In dem Moment ging die Tür auf. "Ist irgendetwas passiert?" fragte die Schwester, da sie einen ängstlichen Schrei vernommen hatte. "Nein, ich hatte nur einen bösen Traum..." "Dann legen sie sich wieder hin", wies die weiß gekleidete Frau an und Ran nickte leicht. Sie vergaß, dass sie Durst hatte und legte sich zurück ins Bett, darauf schloss sich die Tür wieder. Schon seltsam, dass sie ausgerechnet heute, wo sie verletzt worden war, von dieser Person geträumt hatte. Bisher hatte sie es immer als schlechtes Omen aufgefasst, denn immer wenn Chikako in ihren Träumen auftauchte, passierte daraufhin etwas schreckliches. Es war jedes Mal wie eine Art Warnung, als wenn jemand sie darauf hinweisen wollte, dass sie wieder auftauchen würde... Diese Person schien ohnehin nur eine Beschäftigung zu kennen... Ran zu quälen und sich an Shinichi heranzumachen. Eigentlich dachte Ran, dass es diese Frau nun endgültig aufgegeben hatte, ihm nachzustellen, doch wieso träumte sie dann von ihr und wie sie ihr durch die Organisation Leid zufügte? Sie wusste, dass die 25-jährige zu ihnen gehörte, was sie nicht gerade beruhigte. Chikako würde alles tun, um Ran zu erniedrigen, auch ihre Familie zerstören, oder der Organisation sagen, diese wäre eine Gefahr. Ran schlug die Hände vor dem Gesicht zusammen und weinte, bei dem Gedanken an diese dreiste Person. Wie konnte Gott sie nur dermaßen bestrafen? Die Organisation schien so etwas wie das Böse auf dieser Welt zu sein. Das hatte Ran schon bemerkt. Ihre Gedanken, die sie hegte, waren ein Produkt ihrer Angst. Bedroht worden war sie ja schon von dieser Bestie. Allerdings war das schon eine ganze Weile her, so dass sie gar nicht mehr an sie gedacht hatte. Nun kehrte sie in ihre Träume zurück. Ein Zittern erfüllte Rans Hände, die auf der Bettdecke lagen. Wie sollte sie bei solchen Träumen und dem Gewitter nur wieder einschlafen können? Außerdem war sie durch ihre eigene Schuld alleine mit ihren Problemen, da sie niemandem etwas davon gesagt hatte. "Wie konntest du nur so etwas gemeines tun?" fragte Yukiko in die Stille hinein, der Donner grummelte noch immer zwischendurch, das Gewitter zog aber langsam in eine andere Richtung, weswegen die Intensität des Donners abnahm. Die Enttäuschung der Stimme ihrer Freundin war aber weitaus beängstigender als die Geräusche der Nacht. "Tja", meinte Sharon, mehr bekam sie nicht über sich, sie setzte sich neben Yukiko und stützte ihren Kopf mit den Händen ab, wobei sie ihre Ellenbogen auf den Beinen abgelegt hatte. "Es hat damit angefangen, dass ich schwanger war... Du erinnerst dich noch?" Yukiko blickte sie an. "Wirst du erpresst, von denen?" Ängstlich blickte man die Blondine an. "Kann man so nennen, Schätzchen. Die entledigen sich jedem Menschen, der im Weg ist. Das hab ich dir vor langer Zeit erzählt. Im Grunde wäre Yuji somit das erste Ziel. Ich hab versprochen ihn ruhig zu halten, ansonsten wäre er wahrscheinlich tot. Ich machte mit der Organisation einen Deal, der meine Familie betrifft." Während sie erzählte, kamen Tränen in ihren Augen auf, die sie selbst aber nicht bemerkte. "Ich dachte, so kann ich die beiden aus der Organisation raushalten. Nachdem Chardonnay und mein Vater starben, hat sich jemand deren Macht gekrallt. Ich wollte eigentlich ein normales Leben führen, aber jemand von denen kannte meine Qualitäten als Killer, also wollten sie mich behalten, sie taten alles dafür, auch damit mir meine Tochter zu nehmen. Und Yuji... den wollten sie umbringen, also biss ich in den sauren Apfel und schwor denen meine Treue. Wenn ich immer schön brav das tue, was die Organisation will, wird weder Yuji, noch Justine etwas zustoßen. Also arbeitete ich wieder für die Organisation, obwohl ich sie hasse, aber das war mir egal." Ihre Stimme gewann an Wirkungsstärke und wurde dunkler. "Irgendwann haben die angefangen zu versuchen, mich wieder so zu machen, wie ich vorher war. Da fingen die Intrigen an. Statt dass ich normale Mordaufträge bekam, sorgte man dafür, dass ich Menschen töten musste, die ich kenne. Und das nur, weil einer dieser Mistkerle meint, Chris wäre besser als Killerin geeignet, ich soll doch wieder wie sie werden. Brutal, herzlos, eiskalt. Sie scheinen mich gut zu kennen, denn sie haben erkannt, dass ich schauspielere. Sie wissen wie ich wirklich bin, deswegen gelingt es ihnen, mich zu verletzen. Neulich musste ich eine Frau töten, der ich mal geholfen hatte. Das hab ich gerade noch so verkraften können, aber dann kam der Auftrag mit deinem Bruder. Ich hab mich widersetzt und einen Moment lang nur an dich gedacht", sie griff sich an den Kopf und hielt sich die Stirn, "aber dann hat man Yuji fast umgebracht, also hab ich deinen Bruder umgebracht, damit ihm nichts mehr geschieht." Yukiko schwieg, sie wusste von welcher Organisation die Rede war. Umso schlimmer fand sie es, dass nicht nur Sharon mit denen zu tun hatte, sondern auch ihr Sohn früher. "Aber was genau hat Yuji damit zu tun? Woher kennt er die Organisation? Du hast ihn doch niemals eingeweiht! Das hast du damals bei deinem Ehemann auch nicht, also?" "Er war ein Killer für die Organisation. Er hieß Absinth. Shinichi weiß davon..." Dem erzählte sie so was, nur ihr nicht? Yukiko fand das ungerecht, also schmollte sie ein wenig. "Du sagtest doch immer Yuji hat ein so reines Herz wie ein Engel! Wie kann er da ein Killer gewesen sein?" Sharon hielt sich die Hände nun vor die Augen, sie wusste, wenn sie davon erzählte, würden ihr die Tränen kommen. Das war damals auch so gewesen, als Yuji über seinen Bruder sprach. "Ich hab nicht gelogen", flüsterte sie. "Yuji ist wirklich ein Engel, zumindest sehe ich das so. Er hat Menschen getötet, aber ist nie ein böser Mensch gewesen. Ich war da näher dran, das kannst du mir glauben. Yuji hat nie aus Hass getötet. Nur einmal aus Rache. Und zwar, als man seinen Bruder grundlos umbrachte. Er war das Druckmittel. So wie es jetzt bei mir meine Familie ist, hat man Yuji damals mit seinem Bruder Koichi erpresst. Solange er brav für die Organisation tötete, würde seinem Bruder nichts geschehen. Das schlimmste ist", die Frau schluchzte auf, "ich bin daran schuld, dass man seinen Bruder ungebracht hat. Manchmal wünschte ich mir, wir wären uns nie auf die Weise begegnet wie damals. Wäre ich nie in sein Leben getreten, hätte er keine Skrupel gehabt und sein Brüder hätte nicht sterben müssen." Zu spät, die 40-jährige weinte, sie vergoss Tränen, was man hören konnte, so dass Yukiko näher an sie heranrutschte und ihr eine Hand auf die Schulter legte. Anscheinend war diese Organisation schon immer so gewesen und die Menschen, die ihr dienten, sollten spuren und herzlos Menschen umbringen. Wie war sie da bloß reingeraten, zwischen diese bösen Menschen, die vor nichts zurückzuschrecken schienen? Die Hellbraunhaarige wagte es nicht, ihre beste Freundin danach zu fragen, denn wirklich wissen wollte sie es dann doch nicht. Sie hatte Angst, dass sie mit der Erinnerung nicht zurechtkommen würde, denn so war Sharon oft, man erinnerte sie besser nicht zu sehr an früher. Sie konnte ein wahres Biest und fast herzlos sein, aber auch so sensibel und verletzlich, es kam ganz darauf an, mit wem sie es zu tun hatte. Schwächen zeigte sie normalerweise keinem, nicht mal ihren engsten Freunden, aber die Frau wusste, dass sie so etwas besaß, das hatte sie schon damals bemerkt, als sie die Frau das erste Mal traf. Sie fragte sich oft, ob sie damals schon zur Organisation gehört hatte, oder ob das alles später geschah und sie nur niemandem etwas gesagt hatte. Shinichi hatte mal gemeint, für Organisationsmitglieder wäre es besser niemanden zu haben, am besten einem waren die Menschen um sich herum egal, dann lief man nicht in die Gefahr, um diese Menschen zu trauern, wenn vom Boss ihr Tod entschieden wurde. Shiho zum Beispiel hatte man ihre geliebte Schwester weggenommen, so ging es allen, die zuviel Herz hatten. Viele verloren dadurch auch so etwas wie ihre Seele und wurden zu Monstern. Grausam, dass ihr Sohn Kontakt mit so etwas gehabt hatte. "Na, Madeira", meinte Zardetto. "Lässt du deine Freundin sterben?" Miwako lag auf dem Bauch in einer Pfütze, am Ende ihrer Kraft und durch den Blutverlust ziemlich geschwächt. Sakuras Blick schwang zu ihr hin, sie hatte Angst. Chardonnay, der sie beschützen konnte, gab es nicht mehr, sie fühlte sich im Moment so alleine... Watarus Vater hatte wenigstens damals auf sie aufgepasst und ihr geholfen, wenn sie Probleme mit der Organisation hatte, doch jetzt... Als Mitglied, das denen den Rücken zugewandt hatte, lebte es sich nicht besonders gut, ständig war da die Gefahr, dass jemand von dem Codenamen, den man einst trug, wissen konnte. Und Zardetto kannte Madeira. "Du bist eine Verräterin.. du wirst gehen", beschloss er, obwohl es seine Mutter gewesen war, die ihm diesen Befehl gab. Chardonnays Anhänger wurden nicht mehr gebraucht, der Boss hatte bessere Killer. Alle, die nicht mehr zur Organisation gehörten, sollten sterben. Zardetto lud seine Waffe und richtete sie auf den Kopf der jungen Frau, die da noch immer am Boden saß, gepeinigt und verängstigt schluchzte. Auf einmal hörte man ein Geräusch, das von einem Gegenstand ausging, bis es ein Scheppern gab und die Waffe des hellbraunhaarigen Killers zu Boden ging. "Was? Du? Was machst du hier?" Ein junger Mann war hinter den beiden Frauen aufgetaucht und hatte den Killer entwaffnet. "Finger weg von Sakura, du Mistkerl!" drohte er und spielte mit seinem zweiten Dolch, den er in der linken Hand hielt. In der rechten hatte er bis eben noch einen anderen gehabt, der Zardettos Hand getroffen hatte. "Du meinst, du kannst es mit mir aufnehmen, Verräter?" fragte Zardetto spitzzüngig, wobei seine Stimme, wie die einer hinterhältigen Schlange klang und er eine zweite Waffe in der Dunkelheit hervorholte, was man schlecht sehen konnte, da man nicht einmal die Hand vor Augen sah. "Wir Organisationsmitglieder sind dafür da, um Verräter zu beseitigen, was denkst du, plane ich jetzt, Champagner?!" Ein gehässiges Lachen kam vom 33-jährigen, der mehrmals mit seiner USP-Elite abdrückte und Takuto, den er eben bei seinem Codenamen genannt hatte, förmlich mit Kugeln löcherte, seinen Körper mit ihnen übersäte, als wolle er ihn innerlich zerstören. So war es auch, das hatte er vor. Mit seiner Waffe schaffte er es normalerweise mit einem Schuss jemanden zu töten, aber bei jemandem wie Champagner, der Liebe empfand und noch dazu ein gefährlicher Killer gewesen war, gab er sich besonders viel Mühe. Während seiner Tat lachte er grausam auf, bis man das Fallen eines Körpers hören konnte. Es waren weitere Schüsse aus dem Hinterhalt gekommen, so dass der junge Mann sich gar nicht erst wehren konnte und nun schwer verletzt am Boden lag. "Hehe, gut gemacht, Schatz", sagte eine Frauenstimme, es war die eine Killerin, die von Miwako und Sakura gejagt worden war. Sie war Zardettos Freundin Framboise, die soeben geholfen hatte, jemanden zu beseitigen. "Takuto?" flüsterte Sakura an ihren Mann gewandt, der am Boden gelandet war. Ein Blitz zeigte der jungen Frau sein Gesicht, dass den Schock verriet. Zweimal hintereinander wurde es hell durch den Blitz und sie sah seinen weit offenen Mund und seine schockierten Augen, dieses schmerzverzerrte Gesicht. Sie gab einen Schrei von sich. Miwako und ihr Beschützer lagen am Boden. Sie blickte zu Zardetto auf, der wieder seine Waffe auf ihren Kopf gerichtet hielt. In ihren Augen kam das Funkeln eines verängstigen Menschen auf, sie blickte ihrem Schicksal ins Auge und sah das Loch in der Waffe, da diese sich direkt vor ihren Augen befand. Schnell kniff sie die Augen zu... und erwartete den Schuss. Niemand konnte sie jetzt wohl noch retten, die Organisation würde sie wie so viele Menschen beseitigen, um ihren Ruf zu wahren. Alleine zu sein war schrecklich, auch für sie, sie fürchtete es alleine zu sein. Vielleicht aber würde sie gleich bei ihrem Mann sein, und bei Wataru, der schon von diesem Dämon in einem Menschen getötet worden war.... Vielleicht gab es nach ihrem Tod so etwas wie eine Erlösung von alldem, was sie durchgestanden hatte. Sie flehte Gott an, dass er ihr ihre Sünden vergab... ~Peng~ Der Schuss durchforstete die Nacht, der Bote des Todes kam daher und riss sein Opfer mit in eine tiefe schwarze Schlucht ohne Wiederkehr... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)