Du liebst sie... von Danisa (Sessho/Rin) ================================================================================ Kapitel 7: Wege des Schicksals ------------------------------ Seine Füße trugen ihn... Immer weiter schritten sie durch das grüne Grass. Seine Gedanken waren leer, sein Gesicht wie immer so nichts sagend, doch innerlich spürte er eine Klarheit und Leichtigkeit die noch nie zuvor da gewesen war. Seine Augen waren leicht zu Boden gerichtet und betrachteten das kurze frische Grass wie es unter seinen Schritten davon zog. Und unwillkürlich fragte er sich wie lange er schon so durch die Welt ging. Achtzig Jahre? Oder waren es schon mehr...? >Ah, ja. Es muss kurz vor meinem fünfzigsten Geburtstag gewesen sein.< Fiel es ihm dann wieder ein. Doch seine Augen blieben weiterhin unbewegt und emotionslos, auch wenn sie jetzt eine kaum spürbare Fassette von Sanftheit annahmen, als er sich an lange, längst vergessene Erinnerungen zurückerinnerte. Er hatte das Wandern schon immer geliebt... Er hatte nie lange an einem Ort bleiben können. Vielleicht lag es daran das er nie einen richtigen Ort gehabt hatte an dem er hätte zurückkehren können. Er besaß zwar einen Palast, weit im Westen des Landes, doch auch dort hatte er es nie lange ausgehalten, geschweige denn hätte er ihn je richtig als sein zu Hause bezeichnen können. 'Das zu Hause ist dort wo das Herz ist' Erinnerte er sich an einen alten Spruch und unwillkürlich stahl sich ein Lächeln auf seine Lippen bei diesen Gedanken. Wenn das so war,...dann war Rin sein zu Hause... Sie hatte seine dunkle eintönige Welt mit Licht gefüllt, sie leuchtender und unendlich klarer gemacht. Und erst so viel später war ihm aufgefallen das er ohne dieses Licht nicht mehr leben konnte... Licht... So unendlich viel Licht. Ich habe niemals gewusst, dass ich ein Wesen der Dunkelheit bin. Aber es passt alles zusammen. Du bist Licht und ich bin Dunkelheit. Und nur mit dir,... bin ich komplett... Vollkommen... Er wusste nicht wie er es anders nennen sollte,...doch es war wie ein Hunger. Ein schier unendlicher Hunger auf etwas, was er nie erfahren durfte. Wie das Sehnen nach etwas was man ihm jahrelang verwehrt hatte. Und auch wenn er es immer noch nicht gerne zugab, aber er sehnte sich nach Rin... Er sehnte sich nach ihrem Lächeln, ihren strahlenden Augen und dieser eigentümlichen Schönheit, die sie selbst schon als Kind immer umgeben hatte. Doch es spielte keine Rolle. Letztendlich hatte er seine Entscheidung getroffen... ...Diesem Hunger nachzugeben... Ja, ich habe nachgegeben. Und wenn ihr es auch nicht glaubt, ich verspüre keine Reue... Wieder kehrte dieses eigentümliche Lächeln zurück, auch wenn es unbemerkt für ihn etwas Trauriges an sich hatte. Er konnte nur abwarten und sehen, ob Rin ihm vergeben konnte... Ob sie ihn immer noch an seiner Seite haben wollte... All die Jahre die nun schon vergangen waren... Zehn Jahre waren für einen Dämonen nicht viel. Er spürte sie kaum. Für einen Dämon waren zehn Jahre nur eine Minute in einem langen Leben. Doch zehn Jahre in einem Menschenleben...waren eine sehr lange Zeit... Es hatte genügt um as einem Kind eine Frau zu machen. Und auch wenn er selbst, selbst eine Lebensspanne besaß die, die eines Menschen um ein Vielfaches überschritt,...so waren diese zehn Jahre auch für ihn so unendlich langsam vergangen... Ja, vergessen... Ich wollte so gern vergessen. Mein Kopf wollte vergessen... Doch mein Herz wollte erinnern. Doch jetzt verschwand auch dieser kleine Gedanke aus seinem Kopf bevor er in einer imaginären Bewegung urplötzlich stehen blieb... Sein Blick war noch immer nach unten gerichtet, doch es war nicht dass Grass das nun seine Aufmerksamkeit fesselte...Es war etwas anderes, viel Zarteres und Zerbrechlicheres als das. Nämlich die zarten Blüten einer weißen Blume die wie die Reinheit selbst in den Strahlen des Sonnenlichts strahlten. Ein paar letzte Tropfen Tau lagen auf ihren Blüten, so glänzend und frisch wie Tränen, und Sesshomaru konnte einfach nicht anders als diese Blüte weiterhin anzustarren. Und zu seinem Verwundern,...spürte er nichts. Kein Zorn, keine Wut, keinen Schmerz. Nach zehn Jahren nun endlich konnte er eine solche Blume wieder anschauen ohne eines dieser Gefühle zu spüren. Das einzige was geblieben war, war nun ein undefinierbares schweres Gefühl tief in seinem Herzen. Das würde sich wohl nie ändern. Er würde niemals mehr eine Blume in seinem Leben anschauen können ohne ein Minimum an Verlust zu fühlen. Damit konnte er leben... Dann langsam, wandte sein Blick höher und er bemerkte dass er am Rande eines riesigen Blumenfeldes stand. Es war so riesig und so weit, dass man das Gefühl hatte es nähme kein Ende. Und selbst Sesshomaru, mit seinen scharfen Augen, konnte nicht ausmachen in welcher Entfernung das Feld endete. Wo hin man sich auch drehte war nur grünes Grass. Und jetzt vor ihm dieses riesige Feld aus weißen Blüten. Doch Sesshomarus Blick glitt immer noch weiter, bis er schließlich gefunden hatte was er suchte. Er war am Ziel... Inmitten der vereinzelten weißen Blüten konnte er ein seltsames helles Glimmen ausmachen, dass man nur erkennen konnte wenn sich so die Sonne darauf spielte. Und wenn man ganz genau hinsah meinte man ein Flimmern mitten im Feld zu erkennen. Und er wusste was es war. Was sich dort vor ihm befand. Etwas was er so ersehnte hatte und was er gleichzeitig auch so eigentümlich fürchtete... Ein Bannkreis. Sesshomarus Augen blieben noch immer ausdruckslos. Sie blieben auch so als er wieder einen Schritt nach vorne setzte und anfing auf die magische Barriere zu zulaufen. Die weiße Blüte hatte er dabei bewusst, vielleicht auch unbewusst um einige Zentimeter verfehlt... Es dauerte nur wenige Sekunden bis er das helle Glimmen erreicht hatte, und er blieb wieder stehen... Einige Sekunden tat er nichts und stand einfach nur vor der unsichtbaren Wand vor ihm. Ein leichter, plötzlicher Wind der von Westen herwehte blies ihm von der Seite sein Haar ins Gesicht, doch er beachtete es gar nicht. Seine Arme hingen immer noch nichts tuend an seinen Seiten und seine Augen sahen nach vorne... Bis sie sich plötzlich ganz langsam schlossen... Die alte Miko hatte Recht gehabt, dachte er dann und jetzt öffneten sich seine Augen langsam wieder und helles Gold traf auf das Glimmen über den Blüten. Auch mit seiner Stärke,... ...konnte er diesen Bannkreis nicht durchbrechen. Dieser Bannkreis strahlte etwas aus was er noch nie gefühlt hatte. Es war etwas reines, starkes,...und soviel Mächtigeres als er selbst... Er war nicht dumm. Er erkannte es, wenn etwas stärker war als er. Und dieser Bannkreis...war stärker. Wahrscheinlich wurde er mit einer Formel belegt die jedes Youki abwies, sinnierte er dann. Er war sich sicher dass er diesen Bannkreis nicht eine Sekunde berühren konnte ohne immense Schmerzen zu erleiden. Selbst all seine Instinkte schrieen, sich von diesem Bannkreis fernzuhalten. Doch wie sollte er dann zu Rin gelangen, wenn dieser Bannkreis ihn nicht durchließ... Und auf einmal ballten sich seine Hände zu Fäusten. Er war so weit gekommen... Hatte so viele Jahre gewartet. Sollte das jetzt alles umsonnst gewesen sein... All der Schmerz,... all der Hass,... und all die Sehnsucht die ich verspürt habe. Soll das alles umsonnst gewesen sein? Und dann sahen seine Augen nach oben und die Sonne enthüllte das was eigentlich noch unsichtbar geblieben wäre. Die ersten Spuren von Rot begann schon tief im Inneren seiner Augen aufzuleuchten... Nein. Später wusste er nicht mehr was es veranlasst hatte. Ob es einfach nur Zufall gewesen war, es eine andere übersinnliche Kraft, oder einfach nur sein Wille gewesen war, konnte er nicht mehr sagen. Doch jedenfalls sah er...wie das Glimmen des Bannkreises auf einmal schwächer wurde. Für den kurzen Bruchteil einer Sekunde blinzelte er und gab sich einigen Sekunden fast der Überzeugung hin, dass das einfach nur eine Täuschung war. Doch es verdeckte die Wirklichkeit nicht. Denn der Bannkreis,...wurde zunehmendes schwächer. Durch das Glimmen hindurch konnte er Farben sehen. Alles was den Bannkreis darstellte schien auf einmal nur noch ein heller Wirbel aus Farben zu sein. Seine Augen nahmen fast urplötzlich wieder die Farbe von geschmolzenem Gold an und auch der Wind hörte just in diesem Augenblick, wie auf ein geheimes Kommando, auf zu wehen. Seine Hände pressten sich so fest zusammen das er nun fast schon Blut spürte als er begriff, dass dieser Bannkreis sich tatsächlich auflöste, dass er schwächer wurde. Und eine unbegreifliche Furcht ergriff ihn auf einmal... Er hatte gegen so viele Geschöpfe gekämpft. So viele Menschen und Dämonen getötet ohne auch nur eine Miene zu verziehen. Doch nun...hatte er Angst. Doch er wusste auch dass er es selbst so erwählt hatte. Er hatte entschieden... Und auch trotz dieser Furcht,...wusste er doch, dass er das mit seinem ganzen Sein wollte... Das war es was er dachte, als er sah wie der Bannkreis sich auflöste... Die nächsten folgenden Sekunden die auf diese Gedanken folgten, würde er wohl niemals vergessen... Ganz langsam klärte sich der Wirbel aus Farben und gab sein Inneres preis... Und auf einmal blickte er auf Bäume und Hügelketten die sich sanfter und auch mal stärker über die flache Ebene erhoben. Tiefgrünes Grass strahlte ihm entgegen, dass so frisch und voller Leben wirkte, dass Sesshomaru ihre Energie fast körperlich spüren konnte. Und das alles wurde eingerahmt von einem Meer aus schneeweißen Blüten... Und dann auf einmal, verlor das alles an Bedeutung... Denn in diesem Meer aus Blumen...stand eine Frau... Und auch wenn sie mehrere hundert Meter weit entfernt war, konnte er sie doch so deutlich sehen, als stünde sie genau vor ihm. Und auf einmal konnte er nicht mehr den Blick von dieser Gestalt nehmen... Ein unbekannter Kloß schien sich auf einmal in seinem Hals zu formen als er diese kleine Anhöhe hinaufstarrte, die Person auf ihr fixierte als hätte er noch nie etwas in der art gesehen. Und das kam sogar seinen Gefühlen gleich. Vor ihm stand das Abbild einer Göttin... Sesshomaru hatte noch nie etwas in seinem Leben als Göttlich bezeichnet. Er glaubte an keinen Gott, er glaubte an gar nichts- nur das hier und jetzt war real. Und doch konnte er nicht anders als genau dieses Wort zu benutzen um die Person auf diesem Hügel zu beschreiben. Kein Wesen konnte soviel Reinheit und Schönheit ausstrahlen. Die Frau vor ihm war von atemberaubender Schönheit. Ein schneeweißer Kimono umschloss ihre schlanke Gestalt. Aus einer weißen Farbe so unbefleckt wie es nur die Blumen um sie herum waren. Und doch verhüllte der weite Stoff nichts von ihrer Schönheit... Lange weiße Ärmeln flatterten im Wind und ein holzfarbener Obi umschloss ihre schlanke Taille, die so zierlich wirkte, als könnten zwei Männerhände, seien es menschliche oder dämonische, sie problemlos umfassen. Und über diesem Kimono ein Stoff aus hellem Flieder der so leicht wirkte das praktisch jeder Luftzug es wehen ließ und das Bild einer Göttin nur noch mehr unterstrich... Sesshomaru war unbeweglich, wie zur Salzsäule erstarrt als er zusah wie sie sich anmutig niederbeugte, mit einer Eleganz und Sanftheit die er noch nie zuvor gesehen hatte. Sie bewegte sich als schwebte sie, als sie nun sanft eine der vielen Blumen aufhob. Braunes, ebenholzfarbenes Haar ergoss sich über ihre Schultern wie Kaskaden, und ihre dunklen Strähnen reichten weit bis über ihre Hüften, bis sie fast den Boden erreichten. Sie betrachtete die zierliche Blume mit glänzenden hellbraunen Augen und Sesshomaru war so, als könnte er es keine Sekunde länger mehr ertragen in diese Augen zu sehen. Sein ganzer Körper wurde auf einmal taub, und die zitternde Hand an seiner Seite war so fest zusammengepresst, dass er fast schon Blut spürte. Seine Augen starrten zu ihr hoch und auch sein Herzschlag wurde schneller und lauter. So laut das er das Blut in seinen Ohren rauschen hörte. Es waren seine Augen die als erstes begriffen, doch schließlich tat es auch sein Herz... Rins Augen... Doch auch das verblasste... Und fast unmöglicher weise begann sein Herz noch um einen Takt schneller zu schlagen. All seine Sinne verblassten angesichts des Lächelns welches nun auf ihren Lippen erschien. Und Sesshomarus Welt..., stoppte in diesem Augenblick. Ebenso wie auch für wenige Sekunden sein Herzschlag. Und in diesem Moment als er zusah wie sich ihre Augen schlossen und sie diese Blume anlächelte, sich dieses unglaubliche Lächeln auf ihre Lippen schlich das ihn sogar bis in seine Träume verfolgt hatte, war seine Gesicht unverfälscht... So, wie es schon seit ewigen Gezeiten nicht mehr gewesen war. Keine Maske, keine Gleichgültigkeit auf seinem Gesicht... Alle Emotion lagen blank, standen klar auf jeder Linie seines Gesichtes geschrieben. Es war das erste Mal seit vielen Jahren, dass er alles fallen ließ... Rin... Und seine Hand zitterte. Klauen gruben sich ins Fleisch. Blut lief seine Finger hinunter. Rin... Und er konnte nicht atmen... Er konnte sich nicht bewegen... Er konnte sie nur weiterhin anstarren. Dieses Lächeln... Rin... Und dann auf einmal spürte er Wind in seinem Gesicht. Eine leichte Brise kam auf und blies ihm von hinten das Haar ins Gesicht. Der Wind trug sein Haar hoch fast so als wolle er damit spielen,...und zog weiter. Schließlich erreichte die Böe auch die Anhöhe und mahagonifarbenes Haar und heller Flieder spielte im Wind. Für einen Moment stockte sie mitten in der Bewegung, und dann auf einmal, wie auf das Zeichen dieses Windes, drehte sie sich um und hellbraune Augen trafen auf seine. Der Moment in dem ihre Augen die seinigen festhielten, war der Moment dem er entgegengesehnt hatte. Er realisierte es in dem Augenblick, als er drohte auf der Stelle in die Knie zu gehen. Alles in ihm fühlte sich auf einmal so unsagbar schwach an, und nur pure Willenskraft hielt ihn in diesem einen Moment aufrecht. Er sah wie ihre Augen in einem Moment völliger Stille, in seine sahen, wie ihre Lippen sich leicht öffneten...und wie schließlich die weiße Blume aus ihren Händen glitt und lautlos zu Boden fiel... Und dann auf einmal setzten sie einen Fuß nach vorn, und immer mehr und mehr Schritte folgten diesem einen. So zögernd und so unsicher, als könnte sie immer noch nicht glauben das sie ihn wirklich sah und Angst hatte das er nur eine Illusion wäre die jeden Moment verschwinden könnte. Doch das tat er nicht... Und schließlich fing sie an zu rennen... Ihre Schritte vorher noch so unsicher, wurden mit jedem Schritt den sie tat fester. Ihr weißer Kimono behinderte sie kaum beim Rennen, und wenn er es tat, schenkte sie ihm keine Beachtung. Das einzigste was sie wollte war zu ihm zu gelangen. Und Sesshomaru, gefror auf seinem Platz. Doch selbst wenn er es gewollt hätte, hätte er sich nicht bewegen können. Sein gesamter Körper war erstarrt, kein Muskel wollte sich bewegen. Er fühlte sich wie eine lebende Marionette in einem Puppenspiel. Er war Spieler in einem fremden Spiel und wurde gezwungen zuzusehen, ohne das vor ihm geschehene beeinflussen zu können. Er sah zu wie in Zeitlupe, wie Rin sich unaufhörlich ihm näherte, ohne dass er etwas daran ändern konnte. Wie ihre wunderschönen Augen mit so vielen Emotionen glitzerten... Und auf einmal waren da wieder diese bekannten Fragen in seinem Kopf. War sie wütend ihn zu sehen? Wollte sie ihn dafür zahlen lassen das er sie verlassen hatte? Er konnte es nicht sagen. Sein Gehirn wollte diese Fragen noch nicht einmal aufnehmen. Alles was er wusste war, dass er hier nur stehen bleiben konnte... Immerhin war es das, was er am meisten entgegengesehnt hatte... Die letzten Sekunden die sie auf ihn zu rannte, kamen ihm vor wie ein Traum. Und auch wenn er wusste dass es nur Sekunden waren so kamen sie ihm vor wie ganze Ewigkeiten. Und schließlich war ihre schlanke Form nur noch wenige Meter von ihm entfernt. Seine Augen hatten den Kontakt mit ihren nicht eine Sekunde unterbrochen, doch auf einmal roch er etwas. Er roch es noch bevor es selbst seine Augen sahen. Mit leicht geweiteten Augen starrte er auf ihr Gesicht, und sein Blick heftete sich auf ihre Augen... Der Schock auf seinem Gesicht wurde größer und seine Augen weiteten sich... Tränen... Das war das letzte was er dachte, bevor schlanke Arme ihn umschlangen und alles andere hinweggespült wurde, versank...in einem Wirbel aus Farben... Ihr Gewicht das gegen ihn prallte war leichter als eine Feder und dennoch,...taumelte er zurück... Seine Augen starrten nach vorne, an die Stelle wo vorhin noch ihre Augen gewesen waren. Sein Körper registrierte das leichte Gewicht das nun gegen ihn lehnte und dessen Arme ihn nun mit erstaunlicher Festigkeit umschlangen. >So zart und doch so stark.< Schallte es in seinen Gedanken wieder. Doch er konnte sich noch immer nicht bewegen. Rin selbst schien es aber nichts auszumachen, das Sesshomaru weder reagierte noch sonnst etwas tat. Immer weitere Tränen kullerten ihre Wangen hinunter obwohl sie so glücklich war wie noch nie in ihrem Leben. Doch sie konnte es nicht verhindern. Die Tränen liefen einfach weiter. Noch etwas enger schlangen sich ihre Arme um seine schwarze Rüstung, und sie schmiegte ihre Wange an das leicht warme Metall, wie etwas Verlorenes das sie endlich wieder gefunden hatte. Und weitere Tränen kullerten auf die glatte Rüstung und perlten an ihr hinunter... Sesshomaru wusste nicht warum er so erstarrt war, warum er sich noch immer nicht bewegte, bis es ihn plötzlich traf. Er war erschrocken. Nicht geschockt, weil sie ihn auf einmal mit ihren Armen umschlang aber erschrocken weil er im ersten Moment gedacht hatte das sie sich an seiner Rüstung verletzten würde. Die spitzen Stacheln die die oberste Front bedeckten endeten nur wenige Zentimeter über ihrem Kopf. Und es hatte nicht so gewirkt als hätte sie diesen viel Beachtung geschenkt. Doch mehr, hatte es Sesshomaru getan. Nach all den Jahren, lag ihm ihre Sicherheit noch immer so am Herzen... Und ohne dass er es jetzt verhindern konnte holte er leise unbemerkt rasselnd Luft um sich zu beruhigen,...und der Geruch von Rin überschwemmte seine Sinne. Es war ein Geruch wie er ihn unter tausenden wieder gefunden hätte. Niemand roch haargenau so nach Wildblumen wie sie es tat... Seine Hände zitterten, die immer noch nutzlos an seiner Seite verharren, und der Drang sie ebenfalls zu umarmen wurde fast unerträglich. Doch etwas wehrte sich dagegen. Noch war da ein kleiner Teil in ihm der noch immer stolz und ungebrochen war, der sagte, das es falsch sei einen Menschen zu umarmen. Das es gefährlich sei. Er durfte nicht so schwach werden. Nicht so schwach das er sich an diese Menschenfrau band. Der Schmerz sie irgendwann zu verlieren würde nur umso größer werden.... Und als hätte Rin seine Gedanken gespürt, alles gehört was er in seinen Gedanken gesagt hatte, entrang sich ein kleines Schluchzen ihrer Kehle, und Sesshomaru versteifte sich urplötzlich. Doch so konnte er genau hören was sie sagte. Seine Augen starrten noch immer über sie hinweg, und wurden größer anhand was sie sagte. "Bitte..." Ihre Stimme war nicht mehr als ein Schluchzen. "Ich verlange nichts von dir... Ich weiß das ich eines Dämons niemals würdig seien kann,...aber..." Ihre sanfte Stimme brach ab und er roch weitere Tränen die auf seine Rüstung nieder tropften. Der Griff ihrer schlanken Arme um seine Rüstung wurde noch unmerklich fester als sie weiter sprach, und ihre Stimme war so tränenerfüllt das er fast nicht verstand was sie sagte. Doch schließlich verstand er und der Satz wiederholte sich in seinem Kopf... "...aber bitte verlass mich nie wieder... Es hat so wehgetan von dir getrennt zu sein... Ich bitte dich... Ohne dich würde mein Leben keinen Sinn haben..." Und dann plötzlich, verstand er... Das war es, warum er sie nicht vergessen konnte... Es hatte gar keinen Sinn, versuchen zu wollen Rin nicht zu einem Teil seines Lebens zu machen. Sie war bereits ein Teil seines Lebens. Ein unauslöschlicher Teil. Hätte er diesen Fehler etwa wieder begangen...? Was wäre passiert, gleich, nachdem diese Umarmung geendet hätte...? Währe er wieder gegangen? Hätte er sie wieder allein gelassen? Wie konnte er das tun? Wie, wenn sie doch beide so litten... 'Es hat so wehgetan von dir getrennt zu sein...' Und Sesshomaru schloss die Augen und lächelte leicht. Ja... Es hatte unglaublich wehgetan... Und ohne dass er es verhindern konnte hob er seine linke Hand und legte sie vertraut in ihren Nacken, ohne das seine scharfen Klauen ihre Haut berührten der Druck seiner Hand aber doch spürbar für sie war. Rins Schluchzen verstummte schlagartig. Ihre braunen Augen waren weit geöffnet und noch immer schwammen Tränen in ihren Tiefen, doch keine weiteren flossen, als Sesshomaru sich leicht zu ihr hinunter beugte, als ein paar Strähnen seines schneeweißen Haares ihre Wange berührten und als er die Worte in ihr Ohr flüsterte die die Qual der letzten zehn Jahre endgültig besiegeln sollten... "Keine Angst... Ich kann dich nicht verlassen. Du bist ein Teil von mir..." Und Rins Augen zitterten, und wenn es möglich war brachten ihre Arme sie in diesem Moment noch enger zusammen... Sie wusste dass sie diese Worte vielleicht nie wieder hören würde... Doch das war schon okay... Das war immerhin Sesshomaru, und sie konnte warten. Und vielleicht...und vielleicht würde sie diese Worte dann noch einmal hören... Doch das war egal. Das einzige das zählte, war das sie wieder zu Hause war. Bei Sesshomaru-sama... Auch Sesshomaru hatte in diesem Moment ähnlicher Gedanken... Man konnte nichts vergessen was bereits ein Teil seines Lebens war. Und er wusste nicht wie, aber er sah es auch nicht mehr als Schwäche. Ohne Rin hatte er sich schwach gefühlt. Jetzt da sie wieder bei ihm war fühlte er sich stark... Zehn Jahre lang hatte er sich mit etwas bestraft von dem er dachte dass es eine Schwäche sei. Und er wusste auch, dass Rin ihm vielleicht nicht so schnell vergeben würde. Wie er selbst auch nicht. Doch vielleicht...doch vielleicht würde die Zeit das auch heilen, so wie alte Wunden... Und vielleicht werde ich dann auch irgendwann einmal in der Lage sein sie zu umarmen... Ich glaube sie weiß, dass ich dazu Zeit brauche. Mein Stolz war noch nie leicht zu überwinden. Und es würde Zeit benötigen, dass ich mich auch innerlich so weit dazu überwinden könnte, dass das was ich Tat kein Zeichen von Schwäche war... Doch natürlich währte auch dieser kurze Moment, in dem wir so nahe beieinander standen, nicht ewig. Und so war es das Geräusch von raschelndem Gras das mich als erstes dazu veranlasste, langsam den Kopf zu drehen, so wie es Rin eine Sekunde später mir gleich tat. Das war der Moment in dem ich meine Hand wieder von ihrem Kopf nahm, und der Moment in dem sich ihre Arme um mich lösten... Doch ich wusste irgendwie, dass das nicht das letzte Mal gewesen sein würde... Zusammen, Seite an Seite, sahen wir dann zu, wie Ah-Un geführt von einem zitternden Jaken mit seltsamen feuchten Augen auf sie beide zugeschritten kamen. Jaken wirkte als würde er jeden Moment losheulen und selbst Ah-Un schien sich mächtig zu beherrschen um nicht auf seine Meisterin zu zu rennen. Doch beide waren froh dass das kleine Mädchen von damals wieder bei ihnen war, und dass ihr Leben jetzt vielleicht wieder einen normalen Lauf nehmen würde. Besonders aber auch, da ihr Meister sich jetzt vielleicht auch endlich wieder normal verhalten würde. Das war das, was sie sich am meisten gewünscht hatten... Und während Rin sich vor Jaken auf die Knie fallen ließ, ihn stürmisch umarmte und Jaken doch anfing los zu heulen wie ein Wasserfall, bemerkte niemand die zwei Gestalten die viele hundert Meter entfernt auf einem großen Hügel standen und der kleinen Gruppe zu sahen während ein immerwährender Wind ihre Kleidung umspielte. Schließlich sagte die eine Person, die, die sich bis jetzt mehr im Hintergrund gehalten hatte langsam: "Ich hoffe du bist zufrieden. Erinnere mich nur daran, dass ich dir nie wieder einen Gefallen tun werde." Während sie ihren schwarzen Mantel zurückschlug und orangene Augen die Person vor ihr fixierten, die sich noch immer nicht gerührt hatte und noch immer unbeweglich und still auf die Gruppe hinunterstarrte. "Sehr." Sagte sie schließlich, in einer ganz anderen Stimme als die Person hinter ihr. Ihre Stimme war weich und in einem angenehmen Ton, auch wenn ihre Züge genauso jung waren wie die der Person hinter ihr. Jetzt drehte sie sich um und die weiße Robe ihrer Priesterkleidung flog im Wind als ihre strahlend blauen Augen nun die der Person in schwarz trafen. Sie lächelte sie an bis ihr Blick wieder zu dem ungewöhnlichen Paar vor ihr schweifte. "Sie sind glücklich. Du hast deinen Job gut gemacht." Die Person hinter ihr schnaubte und sie antwortete mit der gleichen uralten Stimme. "Ich habe noch nie ein Wesen gesehen das so verbittert war wie dieser Dämon. Man könnte fast sagen ich hatte Mitleid mit ihm." "Das war sehr nobel von dir." Sagte die andere wieder sanft und ihr weißblondes Haar flatterte im Wind. "Auch mir ging es ähnlich. Vom ersten Moment an, als mir dieses kleine Mädchen begegnet war, spürte ich einen unstillbaren Schmerz in ihrem Herzen, einen Schmerz von dem ich nicht dachte dass es ihn auf dieser Welt gab. Noch erstaunter war ich als sie mir schließlich erzählte, dass sie auf jemanden wartete, sie hatte es mir erzählt nachdem sie immer und immer wieder Dämonen abgewiesen hatte. Sie sagte dass sie nur zu einer Person gehören würde, und dass sie so lange warten würde bis dieser käme um sie wieder mit sich zu nehmen. Diese Loyalität war es die mich dazu bewog das Mädchen unter meinen Schutz zu stellen." "Ja. Aber dann waren schon zehn Jahre vergangen und noch immer war diese Person nicht gekommen die das Mädchen so sehr erwartete." Berichtete die alte Stimme hinter ihr weiter und unwillkürliche lächelte die Miko mit den blauen Augen und drehte sich wieder um. "Ja. Und dann habe ich dich gefragt, Schwester, ob die Sünde die du begangen hattest wieder gut machen wolltest. Und du sagtest ja." Wieder schnaubte die dunkle Miko doch diesmal sahen ihre roten Augen schon fast sehnsüchtig über das weite Land vor ihr. "Wenigstens kann ich jetzt frei sterben. So viele Jahrhunderte verflucht auf der Erde zu wandeln, ohne Chance auf den Tod, ist nicht angenehm. Jetzt ist das wenigstens vorbei." Die Miko in Weiß vor ihr sah sie jetzt lächelnd wenn auch traurig an doch dann sagte sie schließlich: "Viel Glück." Wieder schnaubte die dunkle Miko, doch dann lächelte sie ihren Gegenüber ebenfalls leicht an und sagte: "Das brauche ich nicht,...Schwester." Und damit drehte sie sich um, zog ihren schwarzen Mantel noch etwas tiefer ins Gesicht und ging in die Entgegengesetzte Richtung davon. Die verbliebene Miko in Weiß sah ihr einige Sekunden traurig nach, doch dann wandte sie sich wieder um und sah dem Paar zu, wie es nun zusammen mit den anderen zwei Dämonen langsam diesen magischen Ort verließ. Sie musste sagen, dass sie ein solches Paar noch nie gesehen hatte. Ein Dämonenfürst und ein einfaches Menschenkind. Doch sie wusste dass die Gefühle zwischen den beiden echt waren. "Ich hoffe du bist jetzt glücklich, Rin." Und damit drehte auch sie sich um und überließ dieses ungewöhnliche Paar dem Schicksal. Das Schicksal war etwas was man nicht bestimmen konnte, das war etwas was sie nur zu gut wusste. Doch das Schicksal hatte es gewollt, das ein Dämon und ein Menschenkind ihren Weg zusammen fanden. Und sie war sich in diesem Moment sicher, dass es das Schicksal auch weiterhin gut mit ihnen meinen würde... Egal was für Schwierigkeiten das Leben noch für sie bereithalten würde... Because whatever you do...You can never escape your destiny... Don't fool yourself... Because you know, you do love her... ~*OWARI*~ ---------- So, das wars. Meine zweite Geschichte "Du liebst sie..." Ist hiermit zu Ende. An dieser Stelle möchte ich mich nochmals für alle Kommis bedanken, und auch allen denen die diese Fanfic lesen und vielleicht keine Kommis geschrieben haben. Ihr habt mich die ganze Zeit auf diesem Weg begleitet und dafür danke ich euch hiermit ganz herzlich. *verbeug* Einige von euch werden sich jetzt fragen was dieser seltsame Schluss mit den beiden Mikos zu tun haben sollte, und ich glaube ich bin euch dafür eine kleine Erklärung schuldich. Die weiße Miko ist, wie einige von euch vielleicht bemerkt haben, die Miko die Rin bei sich aufgenommen hatte und all die Jahre beschützte. Die dunkle Miko ist ihre Schwester, eine gefallene Miko. Ich nehme selbst mal an das sie irgenteine Sünde begangen hatte und dafür mit einer ewig anhaltenden Strafe belegt wurde. Um letztendlich diesen Fluch zu brechen musste sie etwas gutes tun. Wie ihr seht, ist es allein der Plan der weißen Miko gewesen der vorsah Dämon und Menschenkind wieder zu vereinen. Eine meiner Freundinnen hat gesagt ich solle das Ende offen lassen, Rin auf ihn zu laufen lassen und dann schluss machen. Aber das ist irgentwie nicht mein Stil. Und ich weiß ja wie sehr, ihr getobt hättet...! *G* Ich hoffe trotzdem das dieses finale Kappi gut geworden ist. Es hat mich einige Anstrengungen und Verzweiflungsattacken gekosten doch letzendlich bin ich einigermaßen zufrieden. Wie schon einmal erwähnt hatte ich zum Anfang nie vor diese Story so lang zu machen. Drei Kappis sollte alles insgesamt umfassen doch das hat letztendlich nicht geklappt. Jedenfalls bin ich stolz auf dieses Werk. Mein erstes Drama! Und ich hoffe das ihr vielleicht schon bald wieder von mir lesen werdet! Doch bis dahin sag ich erst einmal: "Tschüss". Und "Danke" an alle die diese Story gelesen haben. Sakura_Angel 24.9.04 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)