Grausame Gefühle von Chiko-chan (Seth x Atemu) ================================================================================ Kapitel 1: ein Schicksalsweg ---------------------------- Titel: grausame Gefühle Serie: Yu-Gi-Oh Genre: Shônen Ai / Yaoi, Lemon / Lime, Romantik, Drama Teil: 1/? Pairing: Atemu x Seth Warnings: Shônen Ai/Yaoi, das schließt auch Lemon und Lime ein, Pain, Angst, wahrscheinlich auch Death Email: corrie-hanne@t-online.de Disclaimer: Wenn sie doch nur mir gehören würden. *in träumen versink* Aber, ach, leider sind sie es nicht. Die Welt ist grausam. T_T Kommentar: Ich glaub ich habe zu viele Atemu x Seth FFs gelesen. Denn jetzt will ich doch tatsächlich eine Yu-Gi-Oh FF schreiben. Ob das gut geht? Und das erste mal habe ich zwei FFs parallel laufen. Dabei sollte ich doch lieber erste meine Wish Story zuende schreiben. Das kann jetzt also noch etwas dauern. Oder auch etwas mehr. Ich hab eigentlich noch gar keinen Plan, wie die Handlung aussehen soll. Hab nur einen groben Leidfaden. Wer Ideen hat, der kann sie mir gerne vorschlagen. ^-^ Wenn ihr 'ne richtige Stimmung haben wollte, das solltet ihr beim Lesen den 2. Soundtrack von "Herr der Ringe" (die zweit Türme) laufen lassen. Ich hab diesen Teil nämlich beim Hören dieser CD geschrieben. Derpasst wirklich super. Aber genug der schönen Worte. Viel Spaß beim Lesen. Chiko Legende: "....." - sprechen '.....'- denken Teil 1 - ein Schicksalsweg "NEIN! MAMA! PAPA!" Mit aller Mühe wehrte sich die junge Gestalt gegen die starken Arme der Soldaten. Gepackt an seinen Oberarmen zogen sie den schwachen Körper hinter sich her. Dabei gingen sie nicht gerade zimperlich mit den Jungen um und die festen Handgriffe zeigten schon jetzt ihre Spuren. Verzweifelt versuchte sich der braunhaarige Junge zu befreien. Seine Arme loszureisen und von ihnen zurück zu seinen Eltern zu laufen. Doch die Soldaten hinderten in mühelos daran. "BITTE, ICH WILL NICHT!" Mit einem flehendem Ausdruck in seinen Augen drehte er den Kopf nach hinten. Zurück zu seinen Eltern, die dort von Wachen umschlossen standen, und nur zusehen konnten, wie ihr Kind von den Soldaten des Priesters mitgenommen wurde. "ICH WILL BEI EUCH BLEIBEN!" Die Tränen hatten sich schon längst einen Weg hinaus in die Kälte gesucht. Obwohl es Nacht war konnte man die salzige Flüssigkeit deutlich erkennen. Die Fackeln der restlichen Wachen und Soldaten schimmerten das Gesicht des Jungen in tiefes orange. Dadurch wirkte es noch mehr gepeinigt und zerrissen. Deutlich konnte man in den Augen den Schmerz der Trennung erkennen. Dieses tiefe Gefühl von jenen weggerissen zu werden, die einem das Leben gaben, es hegten und pflegten und nun doch nur zu sehen konnten, wie ihnen das Liebste entwendet wurde. Durch Zufall und viel Glück gelang es seiner Mutter durch die Barriere von Wachen zu gelangen. Mit Tränen in ihren Augen lief sie auf ihren verschleppten Sohn zu. Ein kleiner Hoffungsschimmer erglühte in den Augen des Braunhaarigen. Sie würde ihn Retten kommen. Sie würde ihn zurück holen. Ihn davor bewahren diese grausame Weihe zu empfangen. Doch mit einem Wahl war jedwede Hoffnung mit einem Sperr zerstoßen. Einer der Wachleute folgte seinem Befehl den Jungen unter allen Umständen in den Tempel zu bringen, und stach ohne Barmherzigkeit auf die verzweifelte Mutter ein. Der Stab bohrte sich tief in ihr Herz, und wäre es nicht schon so von Schmerz getränkt, wäre es ihr größtes Leid gewesen. Hilflos musste ihr Sohn zusehen, wie sie vor seinen Augen starb. Nein. Wie sie vor seinen Augen ermordet wurde. "MUTTER! NEIN!" Die Tränen in seinen Augen nahmen Überhang. Wie abertausend Flüsse aus salzigem Wasser flossen sie über sein Gesicht. Der tiefe Schmerz über den Verlust jenen geliebten Menschen, verzerrten sein Gesicht schmerzlich. Er konnte sehen, wie sein Vater auf seine Knie zusammenbrach und in den sandigen Boden fiel. Ohne auf die Gefühle des Jungen Rücksicht zu nehmen, fuhren die Soldaten mit ihrem Befehl fort. Kaltblütig ließen sie seine Eltern zurück. Seine Kraft ließ nach. Er konnte sich nicht mehr wehren. Zu viel Schmerz und Trauer mischte sich zwischen seine Kraft und ließen sie den Tränen weichen. Warum tat man ihm das an? Was hatte er verbrochen, dass man ihm so etwas antat? Welches Verbrechen hatte er sich schuldig gemacht? Er verstand es nicht. Nie würde er diese grausamen Menschen verstehen, die einem so etwas im Namen Gottes antaten. Unter Tränen wurde er in den Tempel gebracht. Mühelos konnten die Männer, die ihn immer noch wie ein Stück Vieh hinter sich herschleiften, dorthin geleiten. Der Tempel war einer der größten im Lande. Seine Einrichtung war edel und der Bau hatte unzählige Gelder und Leben gekostet. Meist gaben Sklaven hier Leben für dieses Bauwerk hin. Versklavte Bauern und Bürger aus Kriegsländern, aber auch jene die in den Ruin geraten waren. Hier hatte der Hohepriester seinen Wohnsitz. Er unterstand Gott und leitete seinen Willen an die Menschen und das Volk weiter. Aber er unterstand auch dem Pharao. Dem von Gotte gesegnetem Kind, das Land zu regieren und zu leiten. Grob wurde der braunhaarige Junge auf den kalten Boden geworfen. Unachtsam ließen die Männer ihn liegen. Noch immer krümmte sich der junge Körper unter dem erlittenen Schmerz. Noch immer quollen die Tränen aus seinen Augen. Nur verschwommen konnte er seine Umgebung wahrnehmen, da ihm ein Schleier vor Augen die Sicht nahm. Doch vor sich konnte er eine Treppe erkennen. Mühevoll richtete er sich auf und blickte nach oben. Dort oben stand jener Mann, der für sein Erscheinen hier verantwortlich war. Der dafür gesorgt hatte, dass er seiner Familie entrissen wurde. Der Mann, der den Tod seiner Mutter zu verantworten hatte. Jener Mensch, der Gott diente und so schreckliche Dinge tat. Der Hohepriester. Auch wenn er ihn nicht vollends erkennen konnte, auch wenn ihn der innere Schmerz noch peinigte, so mischte sich doch der unbändige Hass gegen diese Person in seine Augen. Diesem Mann würde er niemals vergeben. Weder vor dem Pharao, noch vor Gott selbst. "Ich sehe schon." Die dunkle und zugleich bedrohliche Stimme bohrte sich in den Kopf des Braunhaarigen. Sein Blick festige sich jetzt noch intensiver an die Person, die vor ihm auf der obersten Stufe der Treppe stand. "Mit dir werden wir noch einige Probleme haben." Ein leises Knurren stieß der Junge von sich. Jedoch so leise, dass niemand es im Raum mitbekam. Er fühlte in seinem Innersten regelrecht die Stimme, die ihm zurief, er solle diesen Mann aus ganzem Herzen hassen. Ihn sein Leben lang nicht vergessen. Und diese Stimme sehnte sich nach Rache, nach Vergeltung. Für alles was ihm angetan wurde. "In deinen Augen erkennt man den Stolz. Du wirst dich wehren." Der Hohepriester trat von der obersten Stufe herab und stiegt die Treppe hinunter. Er sah in diese tiefen einsblauen Augen, die von Kampfesgeist nur so durchzogen waren. Ja. Es waren diese Augen, die ihm seine Vorahnung bestätigten. "Aber du wirst dein Erbe trotzdem antreten." Mit einem leicht verwunderten Blick sah der braunhaarige Junge, den Mann, der nun vor ihm stand an. Den Sinn seiner Worte verstand er nicht. Er hatte kein Erbe, dass er anzutreten hatte. "Du wirst mein Nachfolger. Der Hohepriester der zukünftigen Generation. Hier in diesem Tempel wirst du erzogen und gelehrt." Ein zorniger Blick traf die große Gestalt. "Nein. Nie im Leben. Ich werde mich nicht unterwerfen." Ein Grinsen seines Gegenübers war die Antwort. Wie konnte es dieser Mann wagen, ihn als seinen Nachfolger zu bezeichnen? Er hatte doch nichts gemein mit diesem Menschen. "Oh doch. Das wirst du." Die Augen des Jungen weiteten sich, als er die tief dunklen Augen des Hohepriesters vernahm. Sie waren furcheinflössend und von Grausamkeit durchtränkt. "Denn es liegt dir im Blut. Seth." Der Junge riss seine Augen geschockt auf. Woher kannte dieser Mann seinen Namen? Und wie er ihn aussprach. Mit so viel Betonung, mit so viel Wagemut. Ja. Dieser Mann barg die Dunkelheit in sich, und er würde sie zeigen. Sein grausames dunkles Wesen, dass in ihm schlummerte. Seth spürte, wie die Angst in ihm aufkam, als er an die Zukunft dachte. Er würde unter diesem Menschen leiden, das wusste er. Er würde ihn demütigen, ihm seiner Würde und seinem Stolzes berauben. Das stand deutlich in seinen Augen geschrieben. Der Hohepriester hob seine rechte Hand und sogleich kamen 2 Soldaten auf sie zu. "Bringt in weg." Die beiden Männer packten den Jungen unsanft an den Oberarmen und führten ihn aus den Raum. Ein letztes Mal bevor sich die Tür zu jenem Zimmer schloss, in dem er sich soeben befunden hatte, drehte Seth sich noch einmal um. Mit entgeisterten Augen vernahm er, wie sich die starren Lippen zu einem fiesen Grinsen formten und die Augen ihm wissend hinterher blickten. Ja. Dieser Mann war von Grund auf böse. Ein harter Schlag mit der Peitsche und Seth fiel zu Boden. Schmerzlich kam er auf seiner rechten Schulter auf und lag gelähmt auf dem Boden. "Du widerspenstiger Bengel. Dir werde ich noch gehorsam beibringen." Der Hohepriester hob seine rechte Hand, in der er immer noch die Peitsche hielt und schlug erbarmungslos auf den wehrlosen Körper, der vor ihm lag, ein. Mit jedem Schlag zeichnete sich eine neue rotmarkierte Wunde auf dem Jungen ab. Seths Körper krümmte sich vor Schmerzen und mit jedem Hieb wuchsen sie an. Langsam zeigten sich die ersten blutigen Wunden. Tiefrote blutige Linien zogen sich nun über seinen Körper. Sie lagen dich neben den schon verschlossenen Narben, die die vergangenen Wunder zurück gelassen hatten. "Niemand lehnt sich gegen mit auf, ohne die Konsequenzen davon zu tragen." Die Stimme seines Peinigers vibrierte im Raum. Sie war tief und bedrohlich und sie hatte genug Wut in sich, um in blinder Rage zu toten. Erst als das Blut des Jungen auch an der Peitsche klebte, unterließ er die Schläge. Innerlich atmete Seth auf. Die Tränen hatten sich schon längst wieder einen Weg nach draußen gebahnt und ihre salzigen Spuren auf seinem Gesicht hinterlassen. Er wünschte die Qualen würden jetzt ein Ende finden. Jedes mal war es das selbe. Jeden Tag das gleiche. Er musste nur eine Frage falsch beantworten, ein Wort falsch betonen, oder nur kurz das Feuer ins einen Augen aufflammen lassen und schon wurde er mit der Peitsche gezüchtigt. Warum wurde ihm das angetan? Er war doch auch nur ein Mensch. "Ich werde dir noch einbrennen, wem du zu gehorchen hast." Das wutverzerrte Gesicht des Hohepriesters ließ die Zornesfalten verschwinden und Seth glaubte sich schon gerettet, als er plötzlich das hinterhältige Grinsen erblickte. Genüsslich strich sich der mächtige Mann mit seiner Zunge über die Lippen. Seths Augen weiteten sich geschockt. In ihnen stand die Furcht geschrieben. Ein Anfall von Ekel und eisigem Schauer überkam ihn. Der Hohepriester kniete sich nieder und zog Seth mit seiner linken Hand am Oberarm hoch. Dann druckte er gewalttätig seinen Lippen auf den Mund des Jungen. Ohne auf eine Reaktion zu warten, gewährte er sich selber Einlass in den Mund des anderen und für mit seiner Zunge die gesamte Umgebung ab. Seth überkam die Übelkeit, als er die Zunge des anderen in seinem Mund spürte. Es war widerlich. So schrecklich und abstoßend eklig. Nun fuhr der Hohepriester mit seiner Hand unter Seths Lendenschurz. Seth versteifte sich, als er die Hand seines Gegenübers spürte. Seine Zunge hatte sich mittlerweile vom Mund des Braunhaarigen gelöst und zog jetzt mit ihrem Speichel eine feuchte Spur über dessen Körper. Noch bevor Seth sich wehren könnte, drang der Priester mit Gewalt in ihn ein. Bewegungsunfähig und wie versteinert lag Seth auf dem kargen Boden. Arme und Beine hatte er dich an sich gezogen. Sein Körper zitterte immer noch von jenem schrecklichen Ereignis, was sich noch vor kurzem im Raum abgespielt hatte. Seine Augen waren nur leicht mit Tränen gefüllt, denn die Wut auf den Mann, der ihm das angetan hatte, überstiegen den inneren Schmerz. Jedes mal, egal wie oft er es auch schon durchlebte hatte, immer wieder war es für ihn die reinste Tortur. Die offenen Wunden, die er immer noch von der Peitsche mit sich trug, hatte er schon längst vergessen. Ja. Erst kamen die Schläge, und dann ... Er mochte gar nicht dran denken. Nur stark konnte er verhindern, sich gleich hier und jetzt zu übergeben. Dabei war er so vorsichtig gewesen. Er hatte extra vermieden das falsche zu sagen. Er wusste, wenn er auch nur einen Fehler begehen würde, würde es so enden. Er war dem Blick des Hohepriester aus dem Weg gegangen, da er wusste, dass seine blauen Augen ihm viel Ärger machen. Er verfluchte sie deswegen. Und doch hatte es alles nichts gebracht. Wie oft er auch seine Worte, denen des Priester anpasste, so schien dieser doch immer wieder etwas zu finden, um ihn zu bestrafen. Mühvoll erhob sich der schlaffe Körper und richtete seine Sachen wieder zurecht. Jedoch nicht ohne dabei daran zu denken, wer sie ihm verschoben hatte. Er hatte schon so oft mit sich zu kämpfen gehabt. Diese Qualen und diese Schmerzen, sein ganzes Leben, seit er hier war. Das alles wollte er nicht mehr. Wollte dem ein Ende setzen und seinem Peiniger eins auswischen, in dem er ihm zuvor kam. Wie oft hatte er schon versucht sicht das Leben zu nehmen. Doch jedes mal, erinnerte er sich daran, was ihm alles angetan wurde. Ihm wurde sein ganze Leben genommen und die anderen freuten sich ihres weiter. Dieser Gedanke, dass die anderen sich an seinem Tode nicht stören würden, dass es alles umsonst sein würde, brachte ihn jedes Mal wieder aus seiner Traumwelt zurück und hinterließ einen bitteren Nachgeschmack. Nein. Er wollte es nicht so enden lassen. All die endlosen Tage, Wochen, Monate hatte er seine Wut mehr und mehr genährt. Hatte sie zum Hass erzogen und sie würde erst in Rache enden. Seth öffnetet die hölzerne Tür und verließ das im jetzt zuwidere Zimmer. Ja, in Rache würde er diesen Tempel verlassen. Das schwor er sich, Tag um Tag, Stunde um Stunde. Das war es, wofür er jetzt lebte. Viele Monate vergingen und bald waren einige Jahre ins Land gezogen. Seth lernte zwar, den Hohepriester milde zu stimmen, doch entkam er seinen Anfällen trotzdem nicht. Zu Beginn nahm er sich den jungen Körper fast täglich mit Gewalt und ließ erst von ihm ab, wenn ihm die Lust verging. Mit der Zeit nahm seine Gewalt ab, doch nur soweit, dass er Seth immer noch peinigte, wenn er sich seiner bemächtigte. Dieser ließ es über sich ergehen, immer wieder. Einmal hatte er sich dem Hohepriester wiedersetzt und musste die harten Folgen ertragen. Die Peitsche hatte seinen ganzen Rücken zerkratzt und die Wunden öffneten sich selbst die nächsten 10 Tage immer noch. Der Priester hatte im eine Woche lange das Essen verwehrt und er bekam nur das nötigste Wasser zu geteilt. Wenn er zurück dachte, so war dies die schlimmste Zeit, die er bis jetzt in seinem Leben hatte. Und jetzt? Seine Gefühle in seinem Inneren waren schwächer geworden. Oft schien sein Körper nur noch einer leeren Hülle zu gleichen, ohne Willen und ohne Seele. Als wäre er nur eine Puppe, ein Spielzeug, dass man benutze, da es vollkommen hol war. Wenn man ihn sah, wie er durch die Gänge des Tempels schritt, so sah man in seinem Gesicht nur Gleichgültigkeit. Selbst das Funkeln in seinen eisblauen Augen hatte sich mit der Zeit immer weiter fortgestohlen. Nur schwach könnte man noch das Feuer in ihnen brennen sehen. Es war einer dieser Tage, in denen Seth dem Hohepriester so gut es ihm möglich war aus dem Weg ging und damit Erfolg hatte. Heute musste er weder Schläge, noch Gewalt über sich ergehen lassen. Ein ruhiger Tag, so hoffte er. Einmal nicht an seine Schmerzen denken und den Tag dahin siechen lassen. Doch bevor er seinen Gedanken, an ein halbwegs normales und lebenswertes Leben, nachgehen konnte, wurde seine Bahn durchkreuzt. Einer der Soldaten des Hohepriester versperrte ihm den Weg, auf den sich Seth gerade gemacht hatte. "Der Hohepriester will dich sehen!". Seine Stimme klang barsch und befehlerisch. Sie duldete keine Wiederrede. Wie ein Blitz zuckte es in Seth, als er den Befehl seines Gegenübers vernahm. Wollte der Hohepriester etwa ... ? Aber hatte nichts gemacht. Er hatte sich den ganzen Tag still verhalten, hatte sich nicht zu schaden kommen lassen. Und doch bestellte er ihn zu sich. Wollte er ihm noch mehr zeigen, wie viel Macht er über ihn hatte? Nachdem er sich nach seinem anfänglichen Schock erholt hatte, machte er sich dennoch schwermütig auf den Weg zum Hohepriester. Er wusste, selbst wenn er es jetzt wieder tun würde, ihn mit Gewalt nehmen würde, so wäre das immer noch besser, als sich seinem Befehl zu wiedersetzen und die Strafe folgen zu lassen. Der Soldat ließ Seth wissen, wo sich der Hohepriester befand und Seths Schritte trugen ihn nun schwerfällig in den großen Hauptsaal des Tempels. Langsam öffneten die Wachen die große Eingangstür und ließen Seth hindurch. Nachdem er eingetreten waren, wurden die Türen sogleich wieder hinter ihm geschlossen. Mit gesenktem Blick schritte Seth bis zum Anfang der Treppe, die sich am mittleren ende des Saals befand. Er wusste, wie er sich zu verhalten hatte, um nicht allzu sehr zu leiden. Er hatte aus den vergangenen 5 Jahren gelernt. Gerade als er sich innerlich auf das Bevorstehende bereitmachte, ergriff die Stimme des Priester die Stille des Raumes. "Du wirst morgen mit mir in den Palast kommen! Der Pharao wünscht meine Anwesenheit und die meiner Männer. Ebenso die, meines Nachfolgers." Seth war deutlich überrascht. Schon seit Jahren, war er nicht über die Mauern des Tempels hinausgekommen. Er saß hier drinnen gefangen, ohne die Möglichkeit einer Flucht. Sonst hätte er sie längst genutzt. Und nun sollte er in den Palast. Zum Pharao. Innerlich keimten in Seth Hoffnungen auf. Der Pharao, war der einzige, der über dem Hohepriester stand. Vielleicht könnte er durch ihn wieder frei werden. Sein Leben zurück erlangen. Seine Augen leuchteten wieder. Jetzt war es wieder deutlich zu erkennen. Diese Tiefe in seinen blauen Augen, die so verblasst war, das niemand sie mehr finden konnte. Sogleich bemerkte der Priester das aufkommende Feuer. "Mach dir keine Hoffnungen. Selbst der Pharao kann dich nicht vor deinem Schicksal bewahren." Schicksal? Innerlich lachte Seth sarkastisch auf. War es etwa sein Schicksal auf Ewigkeiten erniedrigt zu werden und unter Schmerzen sein Leben zu fristen. Nein, ganz sicher nicht. Der Priester stieg vom oberen Absatz der Treppe, wo er bis jetzt verweilt hatte, herab und stand nun seitlich neben Seth. "Solltest du vorhaben Schwierigkeiten zu machen, vergiss es schnell wieder. Wenn du etwas unüberlegtest tust, weißt du ja, was dir blüht." Ein hinterhältiges Grinsen bildete sich auf seinem Gesicht und Seth verstand genau. Sollte er sich erlauben, auch nur das geringste Wort zu erheben, so würde er teuer dafür bezahlen. "Dir würde eh keiner glauben. Schon gar nicht der Pharao." Er senkte seinen Kopf, währen der Hohepriester weiter ging und den Raum verließ. Der andere hatte so Recht. Nicht einmal der Pharao konnte ihm helfen. Wenn nicht mal er es konnte, wer dann? Konnte ihm denn niemand helfen. Langsam stiegen die Tränen in ihm auf und er sackte auf den Boden zusammen. Er konnte nicht an Gott glauben und nicht auf den Pharao hoffen. Was könnte er denn dann tun? Still sein Leben dahin laufen lassen? Sollte es wirklich das sein? Scherzen über sich ergehen lassen, an denen sich andere freuten? Er schlug mit seiner Faust auf den Boden auf. Ein zweites, dann ein drittes mal. "Verdammt!" Niemand konnte seinem Leiden ein Ende machen. Niemand. Die letzte Hoffnung verstört. Die Gewissheit der Schmerzen und Qualen vor sich. In diesem Moment hatte er aufgehört zu leben. to be Continued ... Kommentar: Ja, der erste Teil also. Mmh ... macht es Neugierde auf mehr? Ich hab keine Ahnung. Meine Bethaleserin freut sich auf jeden Fall Teil 2 zu lesen. Und zur Zeit sprühe ich nur so vor Engerie. Da wird sie wohl also nicht mehr lange warten müssen. Obwohl ich viele andere Dinge zu tun habe. T_T Aber egal. Ja, also, wenn ihr was zu diesem Teil zu sagen habt, einfach einen Kommentar schreiben. 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