Angel of Light I von abgemeldet (Another world) ================================================================================ Kapitel 1: Verkehrte Welt, Teil 1 --------------------------------- Hallo! Da bin ich wieder mit einer neuen Story, die mein Gehirn ausgebrütet hat. Dies hier ist der 1.Teil eines Vierteilers, also richtet euch darauf ein, daß diese Story ein wenig (???) länger wird als meine anderen... Disclaimer: Harry Potter gehört nicht mir und daher auch keine(r) der Charaktere, was ich zutiefst bedauere, aber nun mal nicht ändern kann. Alles jedoch, was euch von den Original-Büchern und -Filmen her nicht bekannt vorkommt, ist mein Werk! Die Story setzt übrigens nach dem fünften Band ein, also Vorsicht diejenigen unter euch, die noch immer nicht "Harry Potter und der Orden des Phönix" gelesen haben - Spoilergefahr! Warning: G, wird später geändert Feedback: romantic_dragonangel@yahoo.de Part I: Verkehrte Welt, Teil 1 Harry spürte, wie er wieder langsam zu sich kam. Sein Kopf schmerzte höllisch, sein Mund war trocken und er fühlte sich noch vollkommen benebelt. Daher regte er sich in den ersten Minuten auch nicht, nachdem er das Bewußtsein wiedererlangt hatte. Mit geschlossenen Augen lag er da und überprüfte im Geiste, was mit ihm passiert war - er fühlte keine Schmerzen außer im Kopf, der aber auch langsam klarer wurde. Er war also nicht verletzt. Das war positiv zu bewerten, dafür, daß er nicht wußte, was geschehen war. Und wo er sich gerade befand, obwohl sich der schwarzhaarige Gryffindor eine recht gute Chance dafür ausrechnete, im Krankenflügel von Hogwarths zu liegen. Dieser war inzwischen schließlich fast sein ,zweites Zuhause', bedachte man, wie oft er dort schon Tage, wenn nicht sogar Wochen hatte zubringen müssen, um Verletzungen auszukurieren, die er auf die eine oder andere Weise durch Voldemort zugefügt bekommen hatte. Harry blieb noch eine Weile regungslos liegen, bis auch der Kopfschmerz ganz abgeklungen war und sein Schädel nicht mehr so hämmerte. Dann öffnete er die Augen, schloß sie jedoch sogleich wieder, da ihn das grelle Sonnenlicht blendete, das durch ein nahegelegenes Fenster hereinfiel. Er brummte leise vor sich hin, da sich helle Flecke blendend auf seiner Netzhaut spiegelten und erneut vage Kopfschmerzen auslösten. Dann öffnete er ein weiteres Mal, dieses Mal vorsichtiger und langsamer, die Augen. Und wurde in seiner Vermutung bestätigt. Die weißen Wände der Krankenstation, die ihm durch seine wiederholten Aufent-halte in diesen Räumen so vertraut, so daß er sie trotz seiner ohne seine Brille verschwommenen Sicht erkannte, begrüßten ihn erneut. Außerdem lag er, wie er mit einem weiteren Blick erkannte, auch in ,seinem' Bett. Seufzend hob Harry seine Hand und bedeckte damit sein Gesicht, während er genervt vor sich hinmurmelte: "Nicht schon wieder." Obwohl er nur sehr leise gesprochen hatte, hörte Harry im nächsten Moment, wie Stuhlbeine über den Boden scharrten, als sich jemand erhob. Jemand kam auf ihn zu und beugte sich dann über ihn, doch er ließ seinen Arm vorerst über seinem Gesicht, wollte sich nicht eingestehen, daß ihn schon wieder etwas in den Krankenflügel der Schule befördert hatte. Harry haßte solche Begebenheiten, denn dadurch machten sich seine Freunde noch mehr Sorgen um ihn als sonst. Außerdem bedeutete es, daß etwas Schlimmes geschehen sein mußte. Und das wiederum hieß, es hing mit Voldemort zusammen. ,Warum eigentlich immer ich?', seufzte Harry in Gedanken tief auf. ,Warum muß immer mir so etwas geschehen? Ich möchte doch einfach nur ein normales Leben führen, Spaß haben und mich mit meinen Freunden amüsieren. Aber statt dessen... Ich hab' es satt, einfach so satt...' An dieser Stelle unterbrach ihn eine bekannte Stimme in seinen Gedanken. "Harry? Wie fühlst du dich, Kumpel?" Ron, das war eindeutig Ron. Diese Mischung aus Besorgnis und Erleichterung, die immer dann in der Stimme seines rothaarigen Freundes mitschwang, wenn er sich - wenn auch meistens verletzt - wieder einmal vor Voldemorts Attentaten hatte retten können, war für den schwarzhaarigen Gryffindor unverwechselbar. Harry gestattete sich ein mentales Lächeln, bevor er den Arm von seinen Augen hob und zu der Person aufsah, die sich über sein Bett beugte. Bevor er jedoch etwas sagen oder Ron antworten konnte, erklang eine weitere ihm bekannte Stimme. "Wie soll es ihm schon gehen, Ron? Wie würdest du dich denn fühlen, wenn du hier im Krankenflügel aufwachst...und das nach drei Tagen?", meinte die Stimme. Hermine. Auch ihr Tonfall war typisch für Begebenheiten wie diese. Sie verbarg ihre Besorgnis, welche sich mit Rons durchaus messen konnte, hinter ihrer angeblichen Genervtheit über dessen scheinbar überflüssige Frage. Dennoch spürte Harry, daß seine braunhaarige Freundin ebenso angespannt auf seine Antwort wartete wie Ron. "Es geht mir gut, Freunde", erwiderte Harry daher und setzte sich langsam auf. Dann griff er, mittlerweile aus Gewohnheit, nach der Stelle, wo seine Brille immer lag, wenn er hier eingeliefert worden war - auf dem Nachtschränkchen rechts von ihm. Und wie immer fand er sie dort auch und atmete erleichtert auf, als sich seine Sicht dramatisch verbesserte. Harry hatte seine Sehschwäche schon oft insgeheim verflucht, doch er hatte noch keinen Zauber gefunden, der die Brille überflüssig machen würde. Und irgendwie schien sie auch zu ihm zu gehören. Gerade als der Schwarzhaarige sich die Brille auf die Nase gesetzt hatte, bewegte sich etwas am Rande seines Blickfeldes, doch bevor er reagieren konnte, schlangen sich zwei Arme stürmisch um seinen Hals. "Oh Gott, Harry, ich bin ja so froh, daß du endlich wieder aufgewacht bist. Wir haben uns solche Sorgen um dich gemacht, als wir dich bewußtlos am See fanden und niemand wußte, was mit dir geschehen war...", schluchzte Hermine in sein Ohr. "Es tut mir leid, ' Mine. Ich wollte euch keine Sorgen machen", murmelte Harry der Gryffindor ins Ohr, während er seine Arme fest um sie schlang, um das Mädchen zu trösten. Nun ließ sich auch Rons Stimme wieder vernehmen, der scheinbar verärgert meinte: "Du darfst also so reagieren, Hermine! Aber wenn ich zeige, daß ich mir Sorgen um meinen besten Freund mache..." Harry hob bei diesen Worten den Kopf und blickte in die Richtung, aus der Rons Stimme erklungen war. Als er das tat, traf sein Blick auf blaue Augen, die ihn mit Erleichterung und Freude ansahen. Der Gryffindor lächelte seinem rothaarigen Freund kurz zu, dankbar über dessen Sorge. "Das ist etwas ganz anderes", ließ sich nun wieder Hermine vernehmen, die sich inzwischen wieder etwas gefangen hatte und langsam aus Harrys Armen löste. "Ach ja, und wieso das?", wollte Ron daraufhin wissen. "Ich bin ein Mädchen, Ron", erläuterte Hermine mit ihrer ,McGonagall-Stimme', wie ihre zwei Freunde diesen Tonfall getauft hatten. "Mädchen dürfen heulen und sich Sorgen machen, wenn es um jemanden geht, den sie mögen. Jungen dagegen - die behaupten doch immer, sie würden sich nie so gehenlassen. Also..." "Mädchen", stöhnte Ron auf und schüttelte den Kopf, während langsam ein echtes Lächeln auf Harrys Gesicht kroch. Er hatte in letzter Zeit selten den Drang verspürt, zu lächeln - doch jetzt, wo sich seine Freunde wieder einmal liebevoll in die Haare bekamen, konnte er ganz einfach nicht anders. Die Normalität dieser Verhaltensweise beruhigte ihn irgendwie und wärmte ihn. Er wußte nicht, wie rasch diese Normalität enden sollte... Während Harry sich gerade aufsetzte und kurz die Augen schloß, als ihn dadurch ein leichter Schwindel überfiel und sich der Kopfschmerz zurückmeldete, blickte Hermine, die sich mit Ron auf der Kante von Harrys Bett niedergelassen hatte, auf einmal an ihrem schwarzhaarigen Freund vorbei auf etwas hinter ihm. "Willst du nicht auch mal etwas sagen?", fragte sie. "Ich dachte, du würdest Harry mindestens ebenso enthusiastisch begrüßen wie wir, wenn nicht noch mehr, aber jetzt stehst du nur da und guckst uns zu, ..." Hermine brach ab, als plötzlich die Tür zum Krankenflügel mit voller Wucht aufgerissen wurde und eilige Schritte zu hören waren. Auch Harry, der sich gerade zu der Person hinter ihm hatte umdrehen wollen, um herauszufinden, wer dort stand, blickte verwundert in Richtung der Tür. Er brauchte auch nicht lange auf den Verursacher der lauten Geräusche zu warten, denn im nächsten Augenblick kam eine hohe schwarzgekleidete Gestalt auf ihn und seine Freunde zugeeilt. Die Person lief mit langen, ausgreifenden Schritten, so daß ihre Robe hinter ihm herflatterte. Eigentlich wäre das ein sehr lustiger Anblick gewesen, doch Harry kam gar nicht mehr dazu, in irgendeiner Weise zu reagieren, bevor der Neuankömmling auch schon heran war und sich förmlich auf ihn stürzte. Ron und Hermine hatten gerade noch aufspringen und zur Seite treten können, um nicht über den Haufen gerannt zu werden. Jetzt standen sie wenige Schritte neben Harrys Bett und beobachteten mit lächelnden Gesichtern, wie ihr Freund von der schwarzgekleideten Person stürmisch, aber gleichzeitig sehr liebevoll in den Arm genommen wurde. Der schwarzhaarige Gryffindor dagegen wußte gar nicht, wie ihm geschah. In einem Moment saß er noch da und versuchte herauszufinden, wer da so stürmisch in die Krankenstation geeilt kam - und im nächsten fand er sich in einer festen Umarmung wieder, das Gesicht in einer schwarzen Robe verborgen. So überrascht Harry auch war, er konnte das plötzliche Gefühl von Geborgenheit, das ihn überschwemmte, nicht leugnen. Wer auch immer diese Person war, sie hatte ihn anscheinend sehr gern, auch wenn Harry gerade nicht wußte, wer ihn hier umarmte. Der Körper, an den er gepreßt wurde, war warm und drückte liebevolle Zärtlichkeit aus, wie die Arme der Person ihn umfingen und schützend festhielten. Alles in Allem gesehen war diese Umarmung unglaublich wohltuend. Harry konnte den Stich in seinem Herzen nicht unterdrücken, als er plötzlich daran denken mußte, daß er sich das letzte Mal in Sirius' Armen so geborgen gefühlt hatte. Doch das konnte einfach nicht sein, denn Sirius... Sirius war tot. Aber wer...wer hielt ihn hier dann auf solch herzliche Weise fest? Diese Gedanken ließen Harry keine Ruhe, welcher sich vorher in keinster Weise gegen die unvermutete Umarmung gewehrt hatte. Doch nun wollte er ergründen, wer die Person war, die ihn umarmte. Daher regte er sich nunmehr und befreite sich dann sanft aus den Armen seines Gegenübers. Doch als er aufblickte und die Person erkannte, weiteten sich seine smaragdgrünen Augen überrascht. Unwillkürlich versteifte sich Harry und blinzelte, als würde er einem Trugbild aufsitzen. Denn vor ihm saß niemand anderer als...Severus Snape. Vor Schreck, seinen ihn hassenden Professor vor sich sitzen zu haben, welcher ihn eben noch so voller Freundlichkeit umarmt hatte, brachte Harry keinen Ton heraus und sah den Mann vor ihm nur mit weit aufgerissenen Augen an. Dieser beugte sich ein wenig zu ihm vor. Besorgt fragte er: "Wie geht es dir, Harry? Wir haben uns große Sorgen um dich gemacht, mein Junge." Harrys Gedanken rasten, doch noch immer konnte er sich keinen Millimeter von der Stelle bewegen, so geschockt war er. ,Ich hab' wohl Halluzinationen oder passiert das hier gerade wirklich? Professor Snape sitzt hier vor mir und erkundigt sich, wie es mir geht? Er umarmt mich? Er hat sich Sorgen um mich gemacht? Das...das ist doch nicht wahr! Das glaub' ich einfach nicht...was ist hier los?' Als Harry sein Gegenüber auch weiterhin nur wortlos anstarrte, streckte dieser die Hand aus und strich ihm behutsam eine Strähne seines zerzausten rabenschwarzen Haares aus der Stirn. Die Berührung brachte jedoch wieder Leben in den Gryffindor, der plötzlich zusammenfuhr und dann so schnell und so weit es ging, in seinem Bett zurückrutschte. Erst, als Harry den Bettpfosten im Rücken spürte, beruhigte er sich wieder etwas - blickte Professor Snape jedoch weiterhin aus weit aufgerissenen, verwirrten Augen an und sagte keinen Ton. Erst jetzt, wo er eine gewisse Distanz zwischen sich und den schwarzhaarigen Mann gelegt hatte, konnte Harry diesen genauer betrachten. Und spürte, wie er mit jeder Sekunde erstaunter wurde. Denn der Severus Snape, der dort am anderen Ende des Bettes saß und ihn nun mit unverhohlener Sorge in den Augen ansah, war nicht der Mann, den der Gryffindor die letzten sechs Jahre gekannt hatte. Schon sein Äußeres hatte sich verändert. Gut, er trug schwarze Roben wie gewohnt, doch haftete diesen nicht dieser Hauch von Dunkelheit und Kälte an, den Harry von seinem Professor sonst immer hatte ausgehen spüren. Vielmehr wirkten die Sachen, die der Mann trug, wie ganz normale Kleidung. Doch als Harry seinen Blick in das Gesicht seines Lehrers lenkte, wurde das Erstaunen immer größer. Die schwarzen Haare, die er stets nur fettig und zurückgekämmt gesehen hatte, hingen Professor Snape nun vereinzelt in die Stirn und waren frisch gewaschen. Das Licht der Deckenleuchte in der Krankenstation ließ hin und wieder einzelne der weichen Strähnen seidig aufglänzen. War dies schon total ungewohnt für Harry, hielt er bei dem Blick in Professor Snapes Augen instinktiv die Luft an. Es kam einem Schock für ihn gleich, auf diese Art und Weise aus den immer so kalten, abweisenden Augen angeschaut zu werden. Denn diese strahlten nicht die Verachtung und den Abscheu aus, den Harry gewohnt war, wenn ihn sein Zaubertränkelehrer sonst anblickte. Nein, es war vielmehr das genaue Gegenteil davon - die schwarzen Augen blickten sanft und voller Wärme sowie mit ziemlicher Besorgnis auf ihn nieder. Zusammengenommen konnte Harry kaum glauben, daß er Professor Snape hier vor sich sitzen hatte, denn die Person vor ihm und den Zaubertränkelehrer, den er in den letzten Jahren fast zu hassen gelernt hatte, waren unterschiedlich wie Tag und Nacht. Harry hätte sich nicht vorstellen können, daß der Hauslehrer der Slytherins durch eine gepflegtere Erscheinung und ein verändertes Benehmen gleich so viel mehr an Wärme und Vertrauen ausstrahlen könnte. ,Ich kann kaum glauben, daß dies Professor Snape ist', fuhr es Harry durch den Sinn, während er stocksteif dicht an die Bettpfosten gelehnt dasaß und sein Gegenüber betrachtete. ,Er sieht genauso aus wie Snape und gleichzeitig ist er vollkommen anders. Er blickt so warm und freundlich...was ist hier los? Ich verstehe nicht, was passiert ist..' "Harry? Geht es dir nicht gut?", erklang erneut die Stimme des Professors, der sich wieder etwas vorbeugte, irritiert vom Verhalten des Gryffindors, der ihn stumm aus ziemlich entsetzt wirkenden tiefgrünen Augen musterte. Als er die Bewegung seines Gegenübers bemerkte, zuckte Harry kurz zusammen und wollte noch weiter zurückweichen. Da er schon am Kopfende des Bettes angekommen war, konnte er jedoch nicht weiter zurück. Daher versteifte er sich und rutschte an den Bettpfosten entlang zur Seite, als wolle er möglichst weit weg von dem schwarzhaarigen Mann, dessen Blick immer besorgter wurde wegen des Verhaltens des Jungen. Doch er hielt ihn nicht auf, da er bemerkte, wie verstört Harry wirkte. Aber als der Junge immer weiter wegrutschte und schließlich halb aus dem Bett fiel, sich aber gerade noch so fangen konnte, seufzte er auf, ein bißchen traurig und sehr besorgt. Harry klammerte sich am Bettrand fest, um nicht herauszufallen und zuckte erneut zusammen, als er Sekundenbruchteile später eine stützende Hand in seinem Rücken verspürte. Eigentlich wollte er schon herumfahren, um zu sehen, wer hinter ihm war, doch plötzlich hatte er ein Gefühl, das ihm sagte, daß dieser Jemand hinter ihm auf gar keinen Fall etwas tun würde, um ihn zu verletzen. Der Schwarzhaarige wußte nicht, woher dieses Gefühl kam, aber er akzeptierte es unbesehen. Die Wärme, welche die Hand auf seinem Rücken ausstrahlte, war wohltuend und beruhigend. Daher wandte er sich erneut an Professor Snape und sprach das erste Mal, seit dieser in der Krankenstation aufgetaucht war. "Pro-Professor? Was...was machen Sie denn hier? Und...wieso sind Sie so...so...NETT?", platzte es aus Harry heraus. Auf diese verwirrten, ungläubigen Worte hin war es dieses Mal der Angesprochene, der erstaunt aussah. Der schwarzhaarige Mann blinzelte überrascht und Harry sah, wie er nach einer Antwort suchte. Währenddessen blickte Harry zu seinen beiden besten Freunden, welche sich seinem Bett wieder genähert hatten, ihn seltsamerweise aber ebenso wie Professor Snape jetzt ungläubig, verblüfft - aber vor allem besorgt - anschauten. ,Was ist hier los?', dachte Harry. ,Ron und 'Mine schauen mich an, als wären sie überrascht über meine Reaktion gegenüber Professor Snape. Aber er...' Weiter kam Harry nicht in seinen verwirrten Gedanken, denn plötzlich ertönte eine neue Stimme. Diese war dunkel, warm und dem Schwarzhaarigen nur zu gut vertraut. "Aber Harry! Nun tu doch nicht so, als würdest du Severus' Verhalten nicht kennen. Ich würde meinen, daß jeder Vater sich Sorgen um seinen Sohn machen würde, verbrächte dieser mal wieder einige Tage in der Krankenstation, ohne daß man weiß, wie man ihn wieder zum Aufwachen bekommt..." An dieser Stelle verstummte der Redner, doch Harry sah ihn nicht an, war statt dessen vollkommen erstarrt. Sein Herz klopfte laut und so schnell, als wäre der Gryffindor gerade eine Meile gerannt. ,Ich kenne diese Stimme...so dunkel, herzlich und voller Wärme. Es ist seine Stimme. Aber wie ist das möglich? Ich habe ihn doch gesehen, wie er verschwand, im Kampf gegen Voldemorts Anhänger. Er kann also gar nicht hier sein. Das ist einfach nicht möglich, so oft ich es mir in den letzten Wochen auch gewünscht habe...es geht einfach nicht. Der Gedanke tut so weh, daß er niemals zu mir zurückkehrt... Bilde ich es mir deswegen ein, seine Stimme zu hören? Als wäre er noch immer lebendig, als hätte ich ihn immer noch...' Harry hob nun doch den Blick und sah langsam von Professor Snape, der ihn noch immer besorgt musterte in die Richtung, aus der die ihm so schmerzlich vertraute Stimme erklungen war. Und als er das tat... "Sirius", hauchte Harry ungläubig, als er seinen Paten in der Tür zur Krankenstation stehen sah. Hinter ihm stand noch jemand, doch Harry beachtete es nicht weiter. Statt dessen hing sein Blick wie magnetisch an dem hochgewachsenen Mann, welcher ihn voller Freude anstrahlte. Der Schwarzhaarige erschien in den Augen des Gryffindor auf die gleiche Weise, wie er ihn zuletzt erlebt hatte - groß, schlank, mit etwas wirren schwarzen, langen Haaren und warmen, braunen Augen. Harrys Unterlippe begann heftig zu zittern, während sich seine smaragdgrünen Augen langsam mit Tränen füllten. Tränen, die er seit dem Tod seines Paten stets zurückgedrängt hatte, da er gewußt hatte, würde er sie zulassen, würde die Trauer ihn durch ihre Wucht zerreißen. Daher hatte er Mauern um sein Herz gebaut, die den Schmerz einschließen und dadurch die Erinnerungen erträglicher machen sollten. Doch genau diese Mauern bekamen nun von Sekunde zu Sekunde mehr und mehr Risse, bis sie schließlich zusammenstürzten. Harry fühlte, wie sich sein Herz schmerzhaft zusammenzog, als seine Schutzmauern versagten - und er seiner Trauer hilflos gegenüberstand. Er versuchte sich einzureden, es wäre nur ein Traum. Nur ein Gebilde seiner Phantasie, das sein Unterbewußtsein aus seiner Sehnsucht erschaffen hatte - doch je länger er in die ihm so bekannten braunen Augen sah, desto mehr wurde ihm bewußt, es war kein Traum. Während die Tränen haltlos aus seinen Augen rannen, sprang Harry plötzlich auf und lief auf seinen Paten zu. Als er bei Sirius ankam war, warf er sich weinend in dessen Arme, für den Augenblick vergessend, was für einen Anblick er bieten mußte - so aufgelöst, wie er gerade war. Alles, was für Harry zählte, war die unglaublich warme Ausstrahlung, die von Sirius ausging, der ihn schützend mit seinen Armen umfing und an sich drückte. Zitternd und schluchzend drängte sich der Gryffindor enger an die eine Person, die ihm nach seinen Eltern am meisten bedeutet hatte - und die er verloren geglaubt hatte. Tata! Ende! Na, wie hat's euch bis jetzt gefallen? 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