Die Lilie Loriens von Alesssa ================================================================================ Kapitel 1: Das Zusammentreffen ------------------------------ Kapitel 1 Miriel wachte auf einer Lichtung im Wald auf. Verwirrt sah sie sich um und massierte stöhnen ihren Nacken. Sie wusste weder wo sie war noch wie sie hier her gekommen war. Sie hatte die Umgebung noch nie im Leben gesehen und niemand war in der Nähe den sie hätte fragen können. Also machte sie sich auf die Suche nach einem Dorf, dort könnte ihr sicher irgendjemand weiterhelfen. Zur gleichen Zeit, etwas weite südlich liefen fünf Hobbits durch das Unterholz "He, Frodo wann sind wir denn endlich da? Wir laufen schon seit Stunden hier durch den Wald!" rief Pippin der als letzter ging. "Hab noch ein bisschen Geduld. Vom Spiegelsee aus waren es ungefähr 2 Meilen bis zum Treffpunkt, also müssen wir sie bald finden." "Und gefunden habt ihr sie!" ertönte eine Stimme hinter ihnen. Erschrocken wirbelten die Hobbits herum und sahen wie ein Mensch ein Elb und Zwerg aus dem Schatten der Bäume traten. "Schön euch alle wieder zu sehen, ein Jahr ist nun vergangen seit der Ring der Macht zerstört wurde und ihr habt euch kaum verändert." fuhr Aragorn fort. Doch Legolas sah mit seinen scharfen Elbenaugen, dass noch ein Hobbit mehr zu ihnen gekommen war als erwartet. "Wer ist den diese hübsche Maid?" Sie errötete. Auch Sam war rot geworden. "Ähm... ja, darf ich vorstelle? Das ist Rosie, meine Frau. Sie wollte unbedingt mitkommen um euch alle kennen zulernen. Rosie das sind Aragorn, Legolas und Gimli." "Also ihr seid diejenigen von denen Sam so oft du viel erzählt haben!" "Das sieht ihm ähnlich, aber hoffentlich nur gutes!?" gluckste Gimli. Die Art der Begrüßung die bis jetzt so förmlich abgelaufen war wandelte sich jäh, alle fielen sich stürmisch um den Hals, es war genau so als hätten sie sich nie getrennt und auch Rosie hatte das Gefühl alle schon ewig zu kennen, sogar bei dem Ringkrieg dabei gewesen zu sein, Sam hatte ihr ja alles darüber doppelt und dreifach erzählt. Gerade wollten sie sich setzen um über alte Zeiten zu plaudern als Legolas plötzlich aufhorchte: "Still, versteckt euch da kommt etwas!" Miriel war schon seit Stunden unterwegs gewesen. Wie lange genau wusste sie nicht, jegliches Zeitgefühl hatte sie verloren und immer noch war keine Menschenseele in sicht. Doch plötzlich wurde sie gewahr das etliche Schwertspitzen auf sie gerichtet waren, sogar ein Pfeil zielte auf sie. "Was macht wohl ein Mädchen so ganz allein in einer Gegend wie dieser und noch dazu unbewaffnet? Wer bist du?" Ängstlich sah sich Miriel um, der Elb der mit ihr gesprochen hatte sah sie abschätzend an lies aber den Bogen sinken, auch die Axt des Zwerges stach nicht mehr so direkt in ihre Richtung. "I-ich bin Miriel" stotterte sie "und ich hab mich anscheinend verirrt." "Jetzt nehmt doch mal die Waffen runter!" mischte sich jetzt auch Rosie ein. "Seht ihr denn nicht wie sie zittert?" herrschte sie die Männer an, wandte sich darauf aber freundlich lächelnd an Miriel "Du brauchst keine Angst zu haben, die werten Herren bekommen nicht so oft ein weibliches Wesen zu Gesicht und wissen nicht wie man sich Frauen gegenüber benimmt! Im Übrigen bleibst du für heute Nacht bei uns und isst erstmal etwas anständiges, du siehst ziemlich hungrig aus." Miriel nahm das Angebot dankend an, sie hatte außer ein paar Beeren am Mittag nicht gegessen. Scheu musterte sie die Gesichter der Umstehenden, bei dem Elben blieb ihr Blick hängen. Er Schaute ihr direkt in die Augen und lächelte geheimnisvoll. Am nächsten Morgen gingen Legolas, Aragorn und Gimli auf die Jagt um das Frühstück zu fangen. Die Hobbits saßen bei einander und diskutierten welche Pilze am besten schmeckten und auf wie viele verschiedene Arten man sie am besten zubereiten kann. Bisher hatten sie herausgefunden, dass es nur drei wahre Arten der Zubereitung gibt, nämlich die Pilze zu braten, kochen oder zu backen, konnten sich aber nicht einig werden ob Braunkappen oder Pfifferlinge besser schmecken. Miriel nutzte die Gelegenheit um sich heimlich weg zu schleichen. Sie hatte die ungleichen Mitglieder dieser Gemeinschaft zwar in ihr Herz geschlossen, wollte ihnen aber nicht zur lasst. Doch nach dem sie außer sichtweite war wurde sie langsamer. Wohin sollte sie gehen? Sie wusste immer noch nicht wo sie war und hatte auch keinen Proviant dabei. Sollte sie zurückgehen und sich etwas von den anderen nehmen? Nein, das wäre Diebstahl. Natürlich könne sie auch so tun als wäre nichts gewesen und so unbemerkt wie sie gegangen war sich auch wieder zu den anderen setzten, aber... Plötzlich merkte Miriel, dass sie in ihren Gedanken versunken in eine Gruppe von Orks gelaufen war. Die Orks hatten sich zu einem Ring formiert und grinsten sie höhnisch an. Ihre Schwerter waren nicht gezogen aber sobald Miriel versuchte den Kreis zu durchbrechen wurde sie wieder von den Orks zurück gestoßen. Was sollte das werden? Doch dann verstand Miriel: Ein riesiger Uruk-hai war zu ihr in den Kreis getreten. Er hielt einen massiven Bogen in seinen Klauen und ein schwarzer Pfeil zielte genau auf ihr Herz. Das war ein Spiel für diese Monster bevor sie ihre Beute töten würden, das war nun klar. Aber wieso mussten sie auch noch so grausam sein und ihr Spiel solange ausdehnen das ihr Opfer erkannt hatte was als nächstes geschehen würde? Könnte nicht ein schneller sauberer Schuss alles hier und jetzt beenden, sie von ihrer Angst erlösen, die ihr die Brust zuschürte? Langsam drehte Miriel dem Uruk-hai den Rücken zu, sie könnte es nicht mit ansehen wie er die Sehne des Bogens loslassen würde und der Todbringende Pfeil auf sie zusausen würde. Sie schloss die Augen, wartete, wartete auf den alles beendenden Schmerz. "Oh Elbereth Gilthoniel!" Dieser Ruf kam so unverhofft und war so befreiend wie der erste Atemzug nach langem Untertauchen. Nein sie konnte nicht einfach aufgeben du sterben, nicht heute, nicht so! Doch im selben Moment durchzuckte ein Blitz aus brennendem Feuer und Schmerzen Miriels Körper. Der Pfeil hatte sein Ziel nicht verfehlt. Langsam sackte sie in sich zusammen, wie durch einen weißen Nebel hindurch sah sie Legolas, der einen Ork nach dem anderen tötete, hörte ihr Schmerzensschreie wie durch Watte gedämpft, doch es war alles so unwirklich, wie ein Traum. Dann wurde alles schwarz um sie... Kapitel 2: Er war bei dir ------------------------- Kapitel 2 "...daran gibt es nichts zu rütteln!" "He, seit doch leise sonst weckt ihr sie noch auf!" Die Stimme klang seltsam dumpf doch nach einiger Zeit erkannte Miriel sie, der letzte Satz kam von Rosie. Sie versuchte die Augen zu offnen, schaffte es aber nur mühsam. "Leute... oh sie wacht auf!" sagte nun Merrys Stimme, alles wurde still. Vorsichtig versuchte Miriel sich auf zusetzten doch Rosie war schneller. "Du musst liegen bleiben, die Wunde ist zwar gut verheilt aber du bist immer noch nicht kräftig genug um aufzustehen." "Aber..." "Kein "Aber" hör darauf was Rosie sagt" mit sanfter Gewalt drückte Sam sie zurück in die Kissen. Erst jetzt sah sich Miriel im Zimmer um. Sie lag in einem riesigen, weichen Bett, das genau in der Mitte des Zimmers stand. Die weißen Wände und Decke gingen in einer leichten Wölbung in einander über. Die Fenster hatten kein Glas und sahen eher wie kleine Torbögen aus, eine warme Nachmittagssonne schien herein und draußen sangen die Vögel. "Tja, da wird Legolas sich aber ärgern." kam es nun von Pippin "da sitzt er die ganze Zeit hier an deinem Bett und gerade als er kurz weg ist wachst du auf." "Er saß die ganze Zeit hier? Wie lange habe ich denn geschlafen?" "Ganze zwei Tage! Und, dass du aufwachst ist ja kein wunder bei dem Lärm den die werten Herren gemacht haben." Rosie funkelte die anderen Hobbits böse an. "Du hast ja recht mein Schatz" lenkte Sam ein "aber wir müssen jetzt gehen." "Ach ja stimmt, wir kommen sonst zu spät um... bis später dann Miriel du erhol dich schell!" "Ja, danke wird ich machen." Schnell liefen sie Hobbits aus dem Zimmer. Fünf Minuten später kam Legolas herein "Du bist wach? Wie geht es dir?" "Gut danke!" Ein lächeln erhellte sein Makelloses Gesicht und er setzte sich auf einen Stuhl, doch dann sah er sie lange ohne etwas zu sagen an bevor er ernst fort fuhr: "Ich.... Wir dachten du würdest es nicht schaffen, selbst Aragorn war mit seinem Latein am Ende." "Was ist eigentlich genau passiert? Das Letzte an das ich mich erinnern kann war ein unglaublicher Schmerz und... und ich hörte jemanden rufen. Das warst du oder?" unterbrach Miriel ihn. "Ja, ich folgte gerade einem Wildschwein als ich die Orks durch die Bäume erspähte und dich in ihrer Mitte, dann tauchte der Uruk-hai auf und noch ehe ich euch erreicht hatte wurdest du von dem Pfeil getroffen." Legolas hatte beim reden auf den Boden gestarrt doch jetzt sah er Miriel direkt in die Augen "Ich rasstete völlig aus und schlug auf die Orks ein, keiner überlebte. Du lagst am Boden, Blut überströmt. Doch du warst nicht tot, der Pfeil war von deinem Schulterblatt abgerutscht und steckte nun in deiner Schulter. Doch bis Aragorn endlich von der Jagt wiederkam hattest du ziemlich viel Blut verloren. Am Schluss mussten wir dich nach Lorien bringen weil die Wunde zu tief was als das Aragorn sie ohne große Hilfsmittel hätte heilen können." "Also sind wir jetzt in Lorien? Wie kommt es das man nur Bäume sieht und keine Häuser?" Jetzt lächelte Legolas: "Lorien ist die Baumstadt der Elben. Sämtliche Häuser sind auf den Bäumen gebaut und durch Brücken verbunden" "Oh, gut zu wissen falls ich schlafwandle!" Gähnend ließ Miriel sich zurück in die Kissen gleiten. "Du bist noch nicht richtig gesund. Schlaf, Miriel. Schlaf." Doch das hörte sie nicht mehr, mit einem entspannten Lächeln befand sie sich im Reich der Träume. Vorsichtig beugte sich Legolas über das schlafende Mädchen und näherte sich ihrem Gesicht, überlegte es sich dann jedoch anders und verließ leise das Zimmer. Kapitel 3: In Lorien -------------------- Kapitel 3 Am nächsten Tag wachte Miriel auf. Sie fühlte sich kräftig und voller Tatendrang. Als sie aus dem Bett stieg merkte sie, dass sie ein langes Nachthemd an hatte. Ihre Sachen waren zwar nicht zu sehen aber über dem Stuhl, auf dem zuvor Legolas gesessen hatte, hing ein wunderschönes, weißes Kleid. Es schimmerte manchmal leicht silbern du die weiten Ärmel flatterten in einer Briese. Als sie fertig angezogen war ging sie nach draußen. Die Abendsonne tauchte alles in ein goldenes Licht und die Bäume rauschten leise im Wind. Miriel ging zum Rand der Plattform und schaute sich um. Sie befand sich gut 20 Meter über dem Erdboden, der mit goldenen und blass grünen Blättern bedeckt war. Auf eine wunderbare Art und Weise strahlte dieser Wald eine seltsame Ruhe aus... "Du siehst wundervoll aus!" erschreckt drehte Miriel sich um. Legolas stand direkt hinter ihr und lächelte sie an. "Tut mir Leid wenn ich dich erschreckt habe." "Oh, d-du hast mich nicht erschreckt. Ich war nur überrascht." "Ich bin gekommen um dich zum Fest zu hohlen." Fuhr Legolas unbekümmert fort. "Was für ein Fest?" "Da du wieder fit bist werden wir morgen aufbrechen um weiter zu ziehen, deswegen geben die Herrin Galadriel und Herr Celeborn ein Fest." Zusammen gingen die beiden über die Hängebrücken von Baum zu Baum Auf eine riesige Halle zu, die das Zentrum der Stadt bildete. Als sie durch das Tor die Halle betraten wehte ihnen Gesang begleitet von Harfespiel und leises Gemurmel entgegen. "Willst etwas Trinken?" fragte Legolas galant "Ja gerne." Er eilte davon und Miriel sah sich in der Halle um. Viele Elben hatten ähnliche Kleider, wie sie, an und fast alle waren sie weiß. Nun löste sich eine Elbe aus der Menge und kam auf Miriel zu. Sie hatte lange weißblonde Locke und strahlend blaue Augen. Natürlich war sie wie alle Elben von wundervoller Gestalt. "Hallo Miriel, schön ,dass du dich so gut fühlst, dass du kommen konntest." "Ich hätte mich schlechter den je gefühlt, wenn ich dies Fest hier verpasst hätte. Es ist einfach unbeschreiblich schön!" "Schön, das es dir hier gefällt. Ich hab etwas für dich, sieh es als Abschiedsgeschenk." Mit diesen Worten überreichte sie Miriel eine Kette. In der Mitte funkelte ein weißer Kristall, der wie eine Lilie geformt war, umrandet wurde er von zwei Blättern aus Silber die Engelsflügel ähnelten. Insgesamt strahlte die Kette einen geheimnisvollen Glanz aus. Miriel stockte der Atem "Das kann ich nicht annehmen!" sagte Miriel zögernd "Die Kette ist viel zu wertvoll als, dass ich sie behalten könnte." //Sie gehört dis und ist nur für dich gemacht. Kein anderer soll sie besitze denn sie birgt geheime Kräfte in sich.// Miriel dachte diese Worte mehr als das sie sie hörte. Doch es waren nicht ihre Gedanken gewesen sondern, die ihrer Gesprächspartnerin, die sie nun mit unverhohlenem Interesse ansah. Sie verstand zwar den Sinn diese Worte nicht aber die Kette weiter abzulehnen würde eh nichts nützen. Als wenn sie Elbe ihre Gedanken erraten hätte (Was wahrscheinlich sogar der Fall gewesen war) legte sie Miriel die Kette um. //Trag sie Tag und Nacht und gib sie niemandem// hörte Miriel sie in ihrem Kopf sagen. In diesem Moment kam Legolas mit 2 Gläsern zurück und gab Miriel eines: "Hier für dich... Oh, Frau Galadriel, was machen sie den hier? Ich meine ich habe sie zuerst nicht gesehen... Bitte verzeiht!" bei diesen Worten verbeugte er sich tief und lief rosa an "W-was, Ihr seid Frau Galadriel? Wenn ich etwas falsch gemacht habe dann tut es mir schrecklich leid aber ich wusste ja nicht, dass..." "Ist schon gut Miriel. Du konntest es nicht wissen und das war auch gut so. Außerdem ist das hier ein Fest und da kann man auch mal gut auf die Etikette verzichten. Ich muss jetzt gehen, habt noch viel Spaß ihr beiden." "Danke Herrin, werden wir haben." Legolas verbeugte sich noch tieferund kam erst wieder hoch als Galadriel verschwunden war. "Woher hast du denn diese schöne Kette?" "Die hat mir Frau Galadriel geschenkt aber..." "Hallo Legolas wer ist den diese hübsche Elbe?" fragte Pippin hinter Miriels Rücken. "Willst du sie uns nicht vorstellen?" warf jetzt auch Merry ein. Überrascht drehte Miriel sich um. Sollte das ein Scherz sein? "Miriel, ähm... hab dich gar nicht von hinten erkannt." Gab Pippin nun etwas kleinlauter als zuvor zu und Merry nickte zustimmend. Also war es anscheinend doch kein Scherz gewesen. Auch Aragorn war nun aufgetaucht und sagte etwas auf Elbisch zu Legolas: "Jetzt müsste sie nur noch spitze Ohren haben und unsterblich sein dann wäre sie die perfekte Elbe" "Und sie müsste auch noch Elbisch sprechen können" ergänzte Legolas auf die gleiche Weise. Miriel hatte diese Sprache noch nie zuvor gehört doch komischer weise verstand sie den ungefähren Sinn der Unterhaltung, dachte sich aber nichts dabei, vielleicht bildete sie es sich einfach nur ein. Während die an sich unterhielten ging Miriel durch die Halle um sich etwas umzusehen, dabei wurde sie von einem Elb angesprochen: "Hallo, schönes Mädchen, ich bin Haldir und darf man fragen wer du bist?" "Äh... ich bin Miriel" "Miriel, ein schöner Name. Was machst du den hier so ganz alleine?" "Ich bin nicht allein hier!" entgegnete Miriel bestimmt, etwas in Haldirs Stimme gefiel ihr ganz und gar nicht. "Sollen wir dann nicht irgendwo hingehen, wo wir allein und ungestört sind?" "Nein, danke kein Interesse!!!" Haldir trat näher auf Miriel zu. Sie konnte seinen Atem auf ihrem Gesicht fühlen. "Ach komm schon Süße, du willst es doch auch, oder? Natürlich willst du es." Unsanft hielt er Miriel am Arm fest und zog sie mit sich. "Lass mich sofort los!" zischte Miriel wütend und riss sich los. Doch Haldir war schneller und bekam sie an ihren langen Haaren zu fassen. "Du kommst jetzt sofort mit! Dir wird es auch gefallen." Kam die knappe Antwort, wobei Haldir den Zug und Miriels Haare noch verstärkte. "Du hast doch gehört, dass sie nicht mit dir kommen will, Haldir. Lass sie in Ruhe!" Legolas war überraschet aus der Menge aufgetaucht und löste Haldirs Griff. Ein dreckiges Grinsen hatte sich auf Haldirs Zügen gezeigt "Ach, so ist das also, DU willst diese süße Zuckerschnecke nur für dich allein um sie zu vernaschen!" KLATSCH. Miriels Hand hinterließ einen weißen Abdruck auf Haldirs Wange. "Das hab ich nicht verdient!" sagte er und viel schnarchend zu Boden um seinen Rausch auszuschlafen. "Bist du in Ordnung?" "J-ja, danke." Sie hatte tränen in den Augen wischte diese jedoch energisch weg und Umarmte Legolas. "Vielen Danke für deine Hilfe!" "Äh.. keine Ursache." Ein paar der Umstehenden, die das Geschehen verfolgt hatten, brachten Haldir kopfschüttelnd nach draußen. "Willst du tanzen?" fragte Leoglas nach einiger Zeit "Eigentlich schon aber..." verlege sah sie zu Boden "...aber ich kann nicht tanzen." "Nicht schlimm, es ist ganz leicht, du wirst es schnell können." Zusammen gingen sie auf die Tanzfläche in der Mitte der Halle, in dem Moment setzte ein verträumtes Musikstück ein. Legolas umfasste vorsichtig Miriels Hüfte mit der einen Hand und ihre Hand mit der anderen und zog sie nah an sich. Sie errötete. Ohne lange zu zögern fing er an sich langsam im Takt der Musik zu bewegen und nahm Miriel mit sich. Für sie war es leichter als erwartet und so übergab sie sich Voll und Ganz Legolas Händen und seinen Tanzkünsten. Nach einiger Zeit verlor sie sich in einem Traumähnlichen Zustand erfüllt von Musik, Glück und Wärme. Nach einiger Zeit legten sie eine Pause ein. "Du tanzt gut fürs erste Mal." sagte Legolas und lächelte sie an, doch konnte er leider nicht ganz den etwas gequälten Ausdruck in seinem Gesicht verbergen: Miriel war ihm ab und an auf die Füße getreten. Sie gingen nach draußen, wo eine traumhafte Gartentrasse angelegt worden war. Es war eine laue Sommernacht, der Vollmond schien, die Sterne glitzerten und die Nachtigal sang. Gerade als sie sich auf eine silbern verzierte Bank setzten ergoss sich ein funkelnder Sternenregen über den Himmel. Darauf folgten viele weitere Raketen, die die Formen von Blume, Bäumen, Tieren und sogar Gesichtern von Isildur, Elbereth und Tinuviel (wie Legolas erklärte) annahmen. "Es ist einfach unbeschreiblich schön hier!" bemerkte Miriel nach langem Schweigen. "Ja" stimmte Legolas ihr zu "selbst für uns Elben, die viel Schönes kennen, ist dies hier etwas ganz besonderes!" So blieben sie einige Zeit bei einander sitzen und genossen die Nacht bis Miriel verhalten gähnte. "Müde?" "Ja ein wenig" "Dann geh jetzt lieber schlafen, für Morgen musst du ausgeschlafen sein. Es wird ein anstrengender Tag werden." "Gut, gute Nacht!" Sie wollte gerade gehen drehte sich nach drei Schritten aber noch mal um "Legolas, vielen Dank... für alles!" sagte sie und verschwand in der Nacht. Kapitel 4: Am Anduin -------------------- Kapitel 4 Am nächsten Morgen wurden sie bei Sonnenaufgang von Galadriel verabschiedet: "Viel Glück auf eurer Reise und helft Miriel ihre Heimat zu finden." //Auf wieder sehen. Pass auf dich auf// ertönte es in Miriels Kopf "Doch gebt Acht, die Korsaren von Umbar sind über den Anduin hier in diese Gegend gekommen. So verließen sie Lorien und folgten den ganzen Tag dem Lauf des Anduins, der Rasch durch das Land floss. Miriel fiel nach einiger Zeit immer weiter zurück, sie war solche langen Wanderungen nicht gewöhnt. Plötzlich sah sie etwas im Gras, in der Mittagssonne, glänzen. Ein altertümlicher Ring lag vor ihren Füßen. Das Gold, aus dem er gemacht war, hatte seine Reinheit verloren, war Matt geworden und leicht angelaufen. In der Mitte saß ein großer roter Stein. Beim näheren Hinsehen konnte man erkennen, dass in den Stein ein kleiner Totenkopf eingraviert wurde. Hinter Miriel raschelte es in den Büschen, doch als sie herumfuhr war nichts zu sehen. Als Miriel sich wieder umdrehte bemerkte sie, dass die anderen schon weitergegangen waren. Schnell steckte sie sich den Ring an den Finger, um ihn nicht zu verlieren, und lief hinter ihnen her. Nachmittags machte sie eine Rast um etwas zu esse. "Miriel kannst du bitte etwas Wasser hohlen gehen" fragte Sam und hielt ihr einen kleinen Kessel hin. "Natürlich doch." Sie schnappte sich den Kessel und ging runter zum Ufer des Anduins. Zwischen Schilfdickichten fand sie eine flache Stelle fand sie eine flache Stelle, die geschützt vor der Strömung lag. Gerade als Miriel sich runterbeugten wollte bemerkte sie das kleine Ruderboot welches vom Schilf halb verdeckt wurde. Es trieb langsam auf sie zu. In dem Boot lag jemand! Als es gegen das Ufer stieß beugte sich Miriel über die leblose Gestallt. Es war ein Mann mit zerschlissenen Kleidern und sah sehr ungepflegt aus. Etwas raschelte hinter ihr im Schilf. Ein anderer Mann war hinter ihr erschienen, doch noch bevor Miriel aufstehen oder Schreien konnte wurde sie von dem Mann aus dem Boot gepackt und zu Boden geworfen. Der Eine drehte ihre Arme auf den Rücken und band sie dort zusammen während der andere dafür sorgte, dass sie nicht schreien konnte. Dann wurde sie ins Boot verfrachtet und sie ruderten los in die Richtung eines großen Segelschiffes, das gerade um eine Biegung des Anduins auftauchte. Als sie ungefähr die Hälfte des Weges zurückgelegt hatten, erreichte Legolas das Ufer. Er sah den umgestürzten Kessel und dann das Ruderboot, er erfasste die Situation schnell, schon hatte er einen Pfeil auf der Sehe und zielte auf die Ruderer. "Lass der Bogen fallen Elb, oder die Kleine wird es bereuen." rief einer der beiden Männer und zog Miriel zu sich hin, sodass sie wie ein Schutzschild wirkte. Ein Schwall von Ekel überkam sie, diesen "nette Herr" sag nicht nur schmuddelig aus, er roch auch so! Und dieser Typ hielt sie nun in einer festen, fast zärtlichen Umarmung und hielt ihr ein Messer an den Hals. "Miriel!" widerstrebend und verzweifelt ließ Legolas den Bogen sinken und lief schnell die Böschung hoch in Richtung Lager. Über eine Strickleiter kam Miriel an Bord des Piratenschiffes. Auf Deck waren ungefähr 30 weitere solche Typen wie die beiden. "Was ist hier los?" rief plötzlich eine laute Stimme. Der Inhaber dieser trat wenige Sekunden aus der Menge hervor. Er war elegant gekleidet und sah sehr viel gepflegter als die anderen aus. Seine schwarzen Haare bewegten sich leicht in einer seichten Briese, doch sein Blick war kalt du lieblos. "Wer ist dieses Mädchen, was hat sie hier zu suchen?" fragte er in einem herrischen herablassenden Ton. "Sie hat ihn gefunden, Käpten! Der Bote hat gesehen wie sie ihn aufhob und an den Finger steckte." "Gut..." ein fieses Grinsen huschte über seine Züge "Wieso hat das so lange gedauert?" "Sie war nicht allein, Sir! Ein Elb, ein Mensch, ein Zwerg und fünf Hobbits waren bei ihr. Wir mussten auf den passenden Moment warten." "Sehr gut! Bringt sie unter Deck... und gebt ihr etwas Anständiges zum anziehen." Peinlich berührt versuchte Miriel ihr zerrissenes Hemd gerade zu ziehen was ihr nur in Massen gelang. Unter Deck war es feucht und glitschig, eine Seite war durch ein Gitter abgetrennt. Unsanft wurde Miriel durch die Türöffnung gestoßen, ein weißes Leihenkleid hinterher geworfen und die Tür zugeworfen und abgeschlossen. Das Kleid hatte wohl schon auch schon bessere Zeiten gesehen, doch es war wohl oder übel besser als dieses zerfetztes Teil, was sie anhatte. Schell zog sie sich um bevor noch jemand kommen konnte. Doch gerade als sie sich den Rock zurrecht zupfte und ihr Hemd zusammenfaltete ertönte aus einer hinteren dunklen Ecke eine männliche Stimme: "Du willst diese Fetzen doch nicht etwa behalten, oder?" Erschrocken fuhr Miriel herum "W-wer sind sie?" "Ich bin Käpten Jack Sparrow! Und wie heißt du?" "Miriel" "Miriel, ein schöner Name. Also DU hast den Ring gefunden?" "Ja schon aber.. was ist so besonders an dem Ding? Er sieht doch so.. so ganz normal aus!" "Schau ihn dir doch mal genau an. Was siehst du?" Miriel untersuchte den Ring eine Weile. "In dem Stein ist ein Totenkopf eingraviert, und darunter -schwer zu erkennen - es sind irgendwelche Runen." "Die Runen des Teufels!" Perplex schaute Miriel Jack erschreckt an: "Heißt das... meinst du diese Piraten..." "...haben einen Pack mit dem Teufel geschlossen um ewiges Leben zu erhalten. Doch dafür müssen sie ich alle 20 Jahre ein Opfer bringen. Klar soweit?" "E-ein Opfer? Was für ein Opfer denn?" Verschwörerisch beugte Jack sich zu dm geschockten Mädchen rüber und flüsterte: "Ein Menschenopfer! Ein weibliches Wesen, um genau zu sein, das den Ring mindestens 13 Stunden am Finger hatte." Panisch versuchte Miriel den Ring vom Finger zu ziehen, doch er bewegte sich keinen Millimeter, er schien sich sogar noch enger zusammen zuziehen. "Versuch es gar nicht erst, Liebes" riet Jack ihr "dass ist das Vertrackte an dem Teil: Er läst sich erst nach 26 Stunden abnehmen." Mutlos sank Miriel in einer Ecke zu Boden, ihre Versuche die Tränen zurückzuhalten scheiterten kläglich. Kapitel 5: Von Hobbitfrauen und ihren Ansichten (kurzer Einschub) ----------------------------------------------------------------- Kapitel 5 In windes Eile lief Legolas die Böschung zum Lager zum Lager hoch. Wie konnte er nur so blöd gewesen sein? Warum hatte er nicht auf das ungute Gefühl gehört, und warum hatte er sich nicht etwas beeilt als eine seltsame Unruhe und Geraschel vom Fluss herüber wehte? Doch spätestens als das große Segelschiff auftauchte, hätte er wissen müssen das etwas ganz und gar nicht stimmte. Als er die anderen erreichte kam Sam ihm schon entgegen: "Hat Miriel den Kessel im Wasser versenkt?" Dann sah er Legolas ernstes Gesicht. "Oder hat sie sich selbst im Anduin versenkt?" Resigniert schüttelte Legolas den Kopf. (In der Zwischenzeit hatten sich nun alle um sich versammelt) "Wenn es doch nur so einfach wäre. Sie ist von Piraten entführt worden! Und ich werde nicht eher ruhen bis ich sie gefunden habe." Betroffen schaute Rosie in die Runde. "Das ist ja schrecklich! Wir müssen sofort hinterher und sie retten." "Ja, Schatz, aber das ist viel zu gefährlich für dich. Was wenn..." "Nichts wenn. Wer weiß was die Arme gerade durchmachen muss. Außerdem würdest auch du ohne zu zögern losziehen, wenn Frodo etwas zustoßen würde, oder etwa nicht? " Sam klappet nur wortlos den Mund auf und zu und errötete. "Aber Rosie, Sam hat recht, was wenn dir dabei etwas zustößt?" warf Merry vorsichtig ein, doch aus Rosies Augen sprühten beinahe Funken. "Mir kann genau so viel oder wenig passiere wie euch, oder denkt ihr ich wäre begeistert wenn ihr zurückkommt und sagt, dass einer von euch leider getötet wurde? Pippi konnte genauso wenig mit einer Waffe umgehen als er mit euch ging und auf den Pelennor Feldern kämpfte. Außerdem müssen Frauen zusammenhalte und damit Basta!" Entschlossen packte Rosie ihre Sachen in den Rucksack und stapfte los ohne noch groß auf die anderen zu achten. Frodo warf Sam einen mitleidigen blick zu und schüttelte ungläubig den Kopf, während dessen Merry versuchte den leicht empörten und beleidigten Pippin zu beschwichtigen. Innerhalb von zehn Minuten waren alle Sachen verpackt und die restlichen Sieben machten sich auf den Weg, schnell hatten sie Rosie eingeholt und setzten gemeinsam den Marsch fort. Kapitel 6: Das Ritual --------------------- Kapitel 6 Wie lange Miriel geschlafen hatte wusste sie nicht. Wenn man es überhaupt schlaf nennen konnte, er hatte rein gar nichts erholsames, ein Albtraum jagte den anderen, bei jedem Geräusch schreckte sie hoch ur um kurz darauf wieder in den nächsten Schreckenstraum zu schlittern. Geweckt wurde sie durch einen unsanften Fußtritt. "Aufstehen Püppchen, der Käpten wartet." Mühsam kämpfte sie sich hoch In der Zwischenzeit war der Pirat wieder an der Treppe nach oben angelangt. "Komm her, keine falsche Scheu!" lockte er mit zuckersüßer Stimme. Zögernd machte Miriel einen kleinen Schritt nach hinten. Dieser lauernde Unterton in seine Stimme gefiel ihr gar nicht. "Ich habe gesagt, dass du herkommen sollst!" brüllte der Mann kam mit langen Schritten auf Miriel zu und schlug sie mitten ins Gesicht. Von der Wucht des Schlages wurde sie an die Wand geschleudert und sank langsam zu Boden. Doch unbarmherzig packte der Pirat sie am Arm, zog sie hoch du zehrte sie zu Jack. Dort wurde Miriels Hände mit denen von Jack zusammen gebunden und beide bekamen einen kräftigen Schlag ins Kreuz, der sie aus der Zelle zur Treppe stolpern ließ. An Deck herrschte, trotz der frühen Stunde, reges Treiben. Die Sonne war noch nicht ganz aufgegangen und über der Wasseroberfläche schwebten Nebelschwaden, die sich wie kleine Gespenster drehten. "Gut geschlafen, meine Liebe?" fragte der Käpten und ließ damit Miriel zusammenschrecken. Er brach in höhnisches Gelächter aus. "Zittere, mein Täubchen, denn dies werden deine letzten Stunden sein!" flüsterte er. "Ach ja, und Jack, hoffentlich hast du dich mit der Kleinen vergnügt, dass war auch deine letzte Gelegenheit. Männer zu den Booten!" Die Mannschaft stürmte, mit lautem Gejohle los. An Land schlugen die Piraten einen schmalen Trampelpfad ein. Miriel war sich sicher: Hätte jemand diese Gruppe gesehen er hätte es höchst komisch gefunden. Im Gänsemarsch folgten sie dem Pfad, der Käpten als erster, danach jede Menge Piraten, in der Mitte Jack Sparrow und Miriel und danach wieder Piraten. Es war eine sonderbare Prozession doch die Korsaren wussten was sie taten: Die Chancen zu einer Flucht waren gleich Null! Erste hätten die beiden, so zusammengebunden nicht schnell rennen können und zweites mussten die Piraten nur einen Arm ausstrecken um ihnen den Weg abzuschneiden. Von fern hörte Miriel ein leises Rauschen, dass langsam näher kam und mit der Zeit zu einem tosendem Donnern anschwoll. Nach einer Biegung sah sie den Ursprung des Lärmes: Ein riesiger Wasserfall donnerte in den Fortsatz des Anduins. Aber das war eine Sackgasse! Als wenn der Käpten ihre Gedanken lesen könnte schaute er sie geheimnisvoll grinsend an, ging zu der Steilwand direkt neben den Wasserfall und teilte den Efeu der darüber wucherte. Dahinter kam der Eingang zu einer Höhle zum Vorschein. //Nun ist es zu spät.// Dachte Miriel als sie durch die Öffnung trat. //Hier komm ich nie wieder raus.// Die Grotte war groß, sehr groß sogar, doch in der Mitte stand ein langer, breiter Felsblock an dessen Seite hässliche braune Striemen, wie von irgendeiner Flüssigkeit, entlang liefen. Zu genau diesem Felsblock wurde sie geführt und mit Hilfe von Lederriemen fest geschnallt. Jack wurde in einen dunklen Teil, weiter hinten in der Höhle von zwei Männern fest gehalten. Der Rest der Korsaren bildete einen Kreis um den Fels auf dem Miriel lag und der Käpten trat in die Mitte. "Piraten, Jack, wertes Fräulein." Er neigte sich spöttisch zu Miriel "Heute ist wieder mal der Tag gekommen an dem wir unser Leben für weitere 20 Jahren sichern werden." Plötzlich war die gesamte Höhle von einem Lied erfüllt, das sie Piraten angestimmt hatten. Erst war es nur ein Flüstern und Gemurmel, doch je länger es dauerte desto lauter wurde es und brachte die Höhle zum dröhnen. Dabei bewegten sie sich im Kreis, doch leider oder vielleicht besser zum Glück konnte Miriel nicht sehen, wie sich dabei ihre Gesichter veränderten. Sie verzehrten sich zu unheimlichen Fratzen und hatten bald nichts menschliches mehr an sich. Doch im Bruchteil einer Sekunde waren die Gesichter plötzlich wieder normal, nur ein bleiches Feuer in den Augen der Piraten zeigte die Veränderung, die mit ihnen vorgegangen war. Doch im selben Moment fing der Ring an Miriels Hand an zu glühen und wurde fast unerträglich heiß. "Das Ende ist nahe!" zischte die kalte Stimme des Käpten an Miriels Ohr. Er hatte sich direkt vor ihr aufgebaut und blickte mit großer Genugtuung auf sie nieder, weidete sich an der Angst seines Opfers. In der Hand hielt er einen langen Dolch. Damit ritzte er dem Mädchen fremdartige Zeichen in Arme und Schultern. Dann nahm er einen Krug mit einer seltsam riechenden Flüssigkeit darin und schüttete den gesamten Inhalt in einem Schwall über Miriel. Sie schrie, schrie wie noch nie in ihrem Leben. Die Flüssigkeit brannte auf ihrer Haut wie flüssiges Feuer, fraß sich in ihre Wunden und ließ Miriel sich in Krämpfen winden, soweit dies die Riemen zuließen. Nach einigen Minuten, die ihr wie eine Ewigkeit vorgekommen waren, blieb sie halb betäubt vor Schmerz erschöpft liegen. Darauf hatte der Käpten gewartet und holte zum entscheidenden Stich aus. Schicksalsergeben schloss Miriel die Augen und wartete darauf von ihren Schmerzen erlöst zu werden. Doch nichts geschah, nur etwas warmes, dickflüssiges streifte ihr Gesicht. Vorsichtig blinzelte sie nach obern und hätte fast aufgeschrien: In der Kehle der Käpten steckte ein Pfeil Kapitel 7: "Miriel, wo bist du?" -------------------------------- Kapitel 7 Sie waren die ganze Nacht gelaufen, selbst die Hobbits hatten es irgendwie geschafft durchzuhalten. Gimli grummelte etwas Unverständliches vor sich hin bevor er sich an Legolas wandte: "Willst du schon wieder so einen drei Tage Marathon veranstalten? Lass uns eine Pause machen. Sieh dir die Hobbits doch an, sie können sich kaum noch auf den Beinen halten." "Stimmt ja gar nicht!" rief Rosie. "Stimmt ja wohl!" maulte Pippin. "Dann bleibt ihr hier und haltet uns den Rücken frei, falls wir fliehen müssen." erwiderte Legolas ohne anzuhalten oder auch nur das Tempo zu drosseln. Also blieben Gimli und die Hobbits zurück, nur Aragorn begleitete Legolas. Gimli hatte nochmals gefragt ob nicht auch er bleiben wollte, doch Legolas fühlte sich nicht im Entferntesten müde. Selbst wenn sein Leben davon abhängig gewesen wäre: Er hätte nicht still sitzen bleiben können. Alle seine Gedanken waren bei Miriel. Wie es ihr wohl ging? Lebte sie überhaupt noch? Er lief um einen Baum und sah es, das Schiff. Sein Herz schlug höher, wie sollten sie nur an Bord kommen? Doch dann bemerkte er, dass die Ruderboote fehlten. Vorsichtig pirschte er sich näher ans Ufer, immer darauf bedacht im Schatten der Bäume zu bleiben, Aragorn tat es ihm gleich. Sie fanden die Boote unbewacht am "Strand" liegen. Die Ruder waren rasch ins Wasser geworfen und wurden von der Strömung mitgerissen. "Es scheint als wäre die gesamte Mannschaft ausgeflogen." meldete sich Aragorn zu Wort, der auf dem Boden hockte und die Erde vorsichtig untersuchte. "Hier sind jede Menge von Menschen entlang gelaufen, doch hier..." er stutzte und beugte sich noch weiter runter. "Diese Fußabdrücke sind kleiner als die anderen und nicht so tief in die Erde gedrückt, die Grashalme sind auch nicht abgeknickt oder zerdrückt, wie es bei den anderen der Fall ist." murmelte Aragorn weiter. Legolas lief an ihm vorbei und trat genau neben Miriels Abdruck. Aragorn, der ihm eigentlich folgen wollte, sah noch mal kurz auf die Spuren, er konnte nicht anders als den Abdruck des Elbs mit Miriels zu vergleiche. "Sehr Interessant!" flüsterte Aragorn für den Elben nicht hörbar und lief ihm, den gewundenen Trampelpfad folgend, hinterher. Wie schon zuvor die Piraten kamen auch die beiden zum Wasserfall. Doch plötzlich hörten die Spuren auf, danach folgte nur ebene matschige Erde. Das stetige Spritzen des Wasserfalls hatte jegliche Spuren verwischt du beseitigt. "Wie soll es..." Doch Legolas unterbrach Aragorn indem er ihm ein Zeichen gab still zu sein. Er lauschte, dachte außer des dröhnen des Wasserfalls etwas anderes zu hören. Ja, da war es wieder, er hörte Männerstimmen die in einer fremden Sprache, die Legolas in den Ohren schmerzte, sangen. Wie ein Schlafwandler folgte Legolas dem Geräusch und stand unvermittelt vor einer Wand aus Efeu, der Ursprung des Gesangs befändt sich eindeutig dahinter. Er winkte Aragorn zu sich rüber, hüllte sich in seinen Elbenmantel und trat durch die Ranken in die Höhle. Für jeden unsichtbar näherten sie sich der Gruppe die sich in der Mitte versammelt hatten, doch was dort genau so interessantes war konnten sie nicht erkennen. Also huschten sie weiter Aragorn machte Legolas plötzlich auf einen Mann aufmerksam, der von zwei anderen festgehalten wurde. "Vielleicht kann er uns sagen wo Miriel ist" wisperte er. Unbemerkt von den Wachen schlichen sie näher und überwältigten sie lautlos. Abschätzend sah Jack Legolas an als dieser seine Fesseln durchschnitt "Gehört ihr zu der Kleinen?" "Du kennst Miriel? Wo ist sie?" Wortlos deutete Jack auf den Menschenpulk. Dort hatte sich ein kleine Lücke gebildet durch die man sehen konnte was los war. Legolas Augen weiteten sich, dort lag Miriel, in einem weißen Kleid, an eine Art Altar gekettet. Sie blutete. Ein Mann, der anscheinend der Anführer war, nahm nun einen Krug und leerte den Inhalt über Miriel aus. Die darauf folgenden Minuten würde Legolas wohl nie mehr vergessen, Miriel schrie, wie Legolas noch nie jemanden schreien gehört hatte. Es brach ihm fast das Herz. Sie wand sich vor Schmerzen und dieser Unmensch lacht nur, weidete sich an ihrer Qual. Aragorn bemerkte was in seinem Gefährten vorging, welchen Kampf er mit sich selber ausfocht. Beruhigend legte er seine Hand auf Legolas Schulter um ihm so zu signalisieren noch abzuwarten und ich eventuell daran zu hindern, etwas Unüberlegtes zu tun. Legolas umklammerte seinen Bogen so fest das seine Fingerknöchel weiß hervortraten. Langsam tastete er nach einem Pfeil, er wollte für alles bereit sein. Doch noch bevor der Pfeil die Sehne berührte, sah er wie der Mistkerl sich über Miriel beugte und mit einem Dolch ausholte. Wie lange war Legolas für solche Situationen ausgebildet worden, wie oft wurde ihm eingeschärft ruhig zu bleiben, doch Legolas spürte, wie Panik in ihm hoch kroch. Ohne lange zu zielen verschoss er den Pfeil und traf! Kapitel 8: Die Befreiung ------------------------ Kapitel 8 Der Käpten brach über Miriel zusammen, der Dolch verfehle sie um Haaresbreite und glitt mit einem hässlichen Geräusch vom Fels ab. Ein unvorstellbarer Ekel überkam die junge Frau, sie wollte schreien, doch ihre Kehle brannte wie Feuer und nur ein leises Röcheln war zu hören. Doch jetzt kam Bewegung in die Umstehenden. Wie besessen rannten sie umher, auf der Suche nach dem Schützen, außerdem erschallten Rufe, die mitteilten, dass Jack verschwunden sei. Mit Aufwendung ihrer letzten Kraftreserven versuchte Miriel nochmals die Riemen zu lockern, doch es nützte rein gar nichts. Resigniert ließ sie sich zurück auf den Altar fallen als plötzlich Legolas auf sie hinab blickte. Er sah erschöpft aus, doch seine Augen leuchteten vor Glück als er ihre Fesseln durchschnitt. Nachdem Miriel, mit Legolas Hilfe, wieder auf eigenen Beinen stand, entdeckte sie auch Jack und Aragorn weiter hinten in der Höhle, damit beschäftigt die anderen Piraten abzuwehren. "Wir müssen hier weg. Kannst du laufen?" Legolas Stimme war angespannt aber weich zugleich. "Irgendwie wir es schon gehen, danke." Sie machte gerade mal zwei sehr wacklige Schritte, als sie auch schon spürte wie ihre Beine nachgaben und sie zu Boden stürzte. Jedoch war Legolas sofort an ihrer Seite, zog sie hoch und stützte sie. Zusammen rannten sie aus der Höhle, Aragorn und Jack hinterher, die Korsaren ihnen dicht auf den Fersen. Sie passierten den Ausgang der Höhle, ohne ihr Tempo zu drosseln. Jack jedoch blieb plötzlich stehen, zog etwas aus seiner Tasche und warf es ihren Verfolgern entgegen. Sekunden später explodierte die Höhle mit lautem Getöse und Steine und Staub erfüllten die Luft. Die Flüchtenden wurden durch die Druckwelle zu Boden geworfen, rappelten sich jedoch sofort wieder auf um ihre Flucht fortzusetzen. "Musste das sein?" rief Aragorn säuerlich Jack zu "Pirat!" Mehr als ein Kopfschütteln hatte dieser dafür nicht übrig. Nach einiger Zeit, es musste wohl schon Nachmittag sein, hatten sie die Zurückgebliebenen erreicht. Sobald sie in Sichtweite waren kam Rosie ihnen entgegen gerannt. "Oh, Miriel, du lebst, ein Glück!" stürmisch umarmte die Hobbitfrau Miriel, die dabei ziemlich ins wanken geriet. Kopfschüttelnd sah Rosie sie an. "Was haben die Bastarde nur mit dir gemacht? Du siehst furchtbar aus. Geh dich erstmal waschen, in der Zeit macht Sam etwas leckeres zu Essen." Sie zeigte Miriel den Weg zu einem nahe gelegnen Bach und lief wieder zu den anderen zurück. Schnell entledigte sie sich ihres Kleides und tauchte ins kühle Nass. Es war angenehm kühl und sie wusch sich ausgiebig. Danach machte sie sich daran ihr Kleid zu säubern. Der Schmutz löste sich unerwartet gut und bald leuchtete es wieder weiß in der Sonne. Jetzt war auch zu erkennen, dass es aus einem relativ edlen Stoff gefertigt war, es war wohl mal sehr wertvoll. Schon auf dem Weg zurück ins Lager, wehte ihr ein wohltuender Duft entgegen. Erst jetzt bemerkte sie wie hungrig sie eigentlich war. Als sie sie erreichte, reichte Merry ihr einen Teller. Anscheinend hatten alle nur auf sie gewartet. Während sie aßen, sagte keiner ein Wort. Keiner Stellte Miriel irgendwelche Fragen, wahrscheinlich hatte einer der Dreien schon alles berichtet. Ihr war es ganz recht, am liebsten würde sie alles aus ihrem Kopf schreichen. Doch eine Frage brannte ihr auf der Zunge: "Jack wie bist du eigentlich in die Sache geraten?" Alle Blicke wanderten zu diesem, er jedoch stellte betont langsam seinen Teller zur Seite und schaute dem Mädchen in die Augen. "Nun das ist eine lange Geschichte..." Kapitel 9: Sterne, eine Nacht und ein Baum ------------------------------------------ Kapitel 9 "Nun das ist eine lange Geschichte..." setzte er an hielt dann jedoch kurz inne, als besinne er sich eines besseren. "Zu lang als das ich jetzt alle Einzelheiten erzählen könnte, denn nur so viel ist wichtig. Im Harfen von Umbar ging schon seit längerem das Gerücht rum, dass Krona und seine Männer ihre Seelen verkauft hätten um so Berge von Gold zu erlangen. Meine Crew und ich wollten der Sache auf den Grund gehen, trotz der vielen Warnungen die uns ereilten. Wir segelten also zu der Insel, von der es hieß, dass Krona dort seinen Sitz habe. Mit den zwei mutigsten meiner Mannschaft ruderte sich zur Insel, dass Schiff und die anderen sollten in einer versteckten Bucht warten. Jedoch gerade als wir uns an ihr Lager anschleichen wollten, trat einer meiner Begleiter auf einen Ast, der mit einem lauten Knacken zerbrach. Sie hatten uns zwangsläufig gehört. Bei der Flucht verloren wir uns aus den Augen, was in jener Nacht mit ihnen geschah, weiß ich nicht. Ich sah sie seit dem nie wieder. Doch als ich die versteckte Bucht erreichte, war die Black Pearl weg." Wehmut schwang in den letzten zwei Sätzen mit, doch schnell hatte Jack sich wieder unter Kontrolle. "Auf jeden fall gab es keine Chance zu entkommen, Korona ließ mich mitnehmen und den Rest der Geschichte kennst du ja." Beendete er seinen Bericht. (*Anm. Die ganze Geschichte wird in einer Sidestory erzählt werden*) Als alle mit Essen fertig waren stapelten sich zwei Tellerberge in der Mitte. Rosie nahm den einen Stapel, hielt Miriel jedoch zurück als diese den anderen nehmen wollte. "Du hast schon genug getan heute, Sam kommst du mit?" Schicksalsergeben griff der Hobbit sich die Teller und folgte Rosie schwankend. "Miriel, würdest du kurz mitkommen?" Die Angesprochene schreckte aus ihren Gedanken hoch. "Ja, klar." Sie wollte aufstehen, als sie eine feingliedrige Hand vor ihrem Gesicht bemerkte. Sie ergriff diese und wurde von Legolas hochgezogen. "Danke." Lächelnd schaute sie auf und hatte das Gefühl zur Salzsäule zu erstarren. Diese unglaublich blauen Augen des Elbs waren ihr so nahe wie nie. Sie erinnerten Miriel an den Ozean, so unglaublich blau und tief. Wenn man nicht aufpasste musste man darin versinken, ertrinken in der endlosen Tiefe dieser Augen. Mühsam riss sich Miriel vom Gesicht des Elben los, sie durfte jetzt nicht die Kontrolle über sich verlieren. Erst jetzt bemerkte sie, dass ihre Hand immer noch in seiner lag. Sie konnte nicht verhindern, dass ihre Wangen einen leichten Rotschimmer bekamen, schnell entzog sie Legolas Hand die ihrige, vielleicht etwas zu schnell. "Ähm, wo wolltest du hin?" fragte Miriel um die peinliche Stille zu übergehen, vermied aber vorsichtshalber ihm in die Augen zu sehen. Mit einem Nicken setzte er sich in Bewegung, zur Miriels Überraschung blieb er bei seinen Sachen, die er etwas entfernter abgelegt hatte, und kramte ein kleines, unförmiges Päckchen hervor. Mit einem etwas verlegenen Grinsen reichte er es Miriel, die ihn fragend ansah. "Damit du nicht in dem nassen Kleid bleiben musst, du erkältest dich sonnt wohlmöglich noch." Meinte er während sie das Päckchen auseinander nahm und es sich als ein Hemd und eine Hose entpuppte. "Vielen Danke, das ist lieb von dir!" sie schenkte ihm ein erleichtertes Lächeln, es wurde langsam wirklich kühl in dem Ding und der Rock klebte unangenehm an ihren Beinen. Sie wollte gerade das feuchte Zeug abstreichen als ihr Blick auf Legolas fiel. "Würdest du dich bitte umdrehen?" "Oh, ja, natürlich... entschuldige..." Zufrieden stellte sie fest, dass sich die Spitzen seiner Ohren tief rot färbten. Schnell streifte sie ihr Kleid ab und schlüpfte in Legolas Sachen. "Fertig!" Wie ihm geheißen drehte der Elb sich wieder um und musterte die junge Frau vor sich. Hemd und Hose waren viel zu groß für sie, doch er hatte das Gefühl, dass sie in diesen Sachen trotzdem unbeschreiblich aussah. In seinen Sachen. Wirr fluteten ihre blonden Haare über ihren Rücken und Schultern. Die leichten Wellen hatten sich durch die Feuchtigkeit des Wassers zu sanften Locken gekräuselt und gaben ihr ein engelsgleiches Aussehen. "Legolas?" Erst jetzt wurde ihm gewahr, dass er sie die ganze Zeit über angestarrt hatte, sie förmlich in sich aufgesaugt hatte. "Verzeih ich war in Gedanken..." Miriel machte zaghaft einen Schritt auf ihn zu, als auch schon die viel zu große Hose auch schon begann, unter der Schwerkraft nachgebend, Richtung Boden zu rutschen. Nur Legolas schneller Reaktion war es zu verdanken das sie nicht untern ohne im Freien stand. Dies jedoch hatte zur Folge, dass der Elb nun dicht vor Miriel stand und die Hose in solch einem Griff hielt, dass ein Unbeteiligter die Situation hätte leicht falsch interpretieren können. "D-danke" Die Nähe des Elben ließ ihr Herz schneller schlagen, und einmal mehr verwünschte sie ihre Eigenschaft rot zu werden. Sie war viel zu sehr damit beschäftigt sich einzureden das es keinen Grund gab nervös zu sein, sodass sie nicht hörte wie es etwas sagte und begann sich an der Hosen rumzufummeln. Jedoch als er sie so umdrehte das sie nun mit dem Rücken zu ihm stand fragte sie sich ernsthaft ob sie etwas nicht mitgekriegt hatte, als er dann seine Arme von hintern um sie schlang ging ihr alles eindeutig zu schnell. "Legolas, was...?" "Shhh..." bedeutete er ihr ruhig zu sein. Sein heißer Atem kitzelte ihren Nacken. Erst als er seine Arme wieder wegzog (viel zu schnell eigentlich, wie Miriel fand) bemerkte sie, dass nun ein Gürtel die Hose an ihrem Platz hielt, derselbe Gürtel den Legolas zuvor umhatte. "Danke" Der Boden war plötzlich sehr interessant für Miriel geworden, war da nicht vielleicht irgendein Loch indem sie versinken könnte? Wie konnte sie nur so etwas von ihm denken? Hatte sie jetzt ernsthaft erwartet, dass er hier und jetzt über sie herfallen würde? Innerlich lachte sie über ihre Blödheit, ihre Fantasie ging mal wieder mit ihr durch. Legolas lächelte ihr aufmunternd zu, anscheinend hatte sie sein Handeln falsch verstanden gehabt. Doch seltsamerweise mochte er es der Grund für ihre Röte zu sein. Sie gab ihr einen besonderen Reiz, wie es fand. "Du brauchst dich dafür nicht zu schämen!" War das so offensichtlich? Ihre Gesichtsfarbe steigerte sich ins tiefrot. Langsam bekam sie das Gefühl, dass der Elb in ihr lesen konnte wie in einem offenen Buch, sie musste aufpassen mit dem was sie dachte. Der Tag ging und die Nacht kam. Lange saßen die Gefährten zusammen am Feuer um sich gegenseitig zu erzählen, was sie in der Zeit seit des Ringkrieg erlebt hatten. Jetzt wurde ihnen erst richtig bewusst wie sehr Gandalf ihnen fehlte. Er hatte an Abenden wie diesen, immer die besten und aufregendsten Geschichten zu erzählen gehabt. Doch er hatte leider zu dem Treffen nicht kommen können weil unaufschiebbare Geschäfte dazwischen gekommen waren. Erst als der Mond schon hoch am Himmel stand, verstummte auch das leise Getuschel der Hobbits und die Stille breitete ihren Mantel über das Lager aus. Eine einsame Eule flog durch die Lüfte, beobachtete die friedlich schlafenden Personen am Boden skeptisch. Drehte ihre Runden über deren Köpfen und schwang sich hoch in die Wolken als sie sich vergewissert hatte, dass alles ruhig blieb. Allein Miriel rollte sich unruhig von einer auf die andere Seite, schlug um sich als wollte sie einen unsichtbaren Angreifer abwehren. Mit einem erschreckten Keuchen führ sie ruckartig hoch. Das Hemd klebte an ihrem schweißnassen Rücken, ihr Atem ging stoßweise und ihr Puls raste. //Es war nur ein Traum, beruhig dich...// versuchte sie sich einzureden doch der Schrecken, der sie erfüllte blieb. Langsam suchte sich eine einsame Träne den Weg über ihre Wange. Legolas saß etwas abseits von den anderen unter einem Baum und schaute hoch zum nächtlichen Himmel, an dem friedlich die Sterne funkelten. Er wollte zum Einen, die Schlafenden nicht stören und zum Anderen schnarchte Gimli einfach zu laut als dass er hätte schlafen können. Doch auch hier gelang es ihm nicht recht Ruhe zu finden, seine Gedanken schwirrten, flogen hier hin und dort hin, schweiften ab in seine Heimat. Wie anders Miriel doch war, als all die Elbinnen die er kannte. Vor allem wussten sie alle wer er war, der Prinz des Düsterwaldes, und behandelten ihn auch dem entsprechend wie ein rohes Ei. Wie sehr er es hasste! Selbst ein vernünftiges Gespräch, wobei die Sätze seines Gegenübers nicht mit "Eure Hoheit" oder "Mein Prinz" endeten waren selten. Das war auch der Grund warum er sich hier so wohl fühlte: Hier war er einer von ihnen, konnte so sein, wie er wirklich war und musste nicht immer auf irgendwelche Regeln des Anstands achten. Ein brechender Zweig ließ ihn aus seinen Gedanken hochfahren. Eine Gestalt war hinter einem der Bäumen hervorgetreten, hatten ihn jedoch noch nicht gesehen. Gerade als sie an ihm vorbei gehen wollte hielt Legolas sie am Arm fest. "Du solltest dich nicht zu weit entfernen, Orks sind in der Nähe." Ihr Kopf ruckte herum, gehetzt sah sie ihn an. Trotz der Dunkelheit konnte Legolas sehen, dass ihre Augen gerötet waren, die nasse Spur auf ihren Wangen glänzte im Licht des Mondes. "Miriel, was ist passiert?" Seine Stimme klang sanft und beruhigend. Zögernd gab sie dem Zug an ihrem Arm nach, lehnte sich neben dem Elben an den Baum, begann stockend zu erzählen was auf dem Schiff und in der Höhle passiert war, die Augen zu Boden gewandt. "Es fing alles mit den Piraten an..." Nachdem sie geendet hatte, kam sie auf den eigentlichen Grund: "Und dann vorhin... ich habe geträumt... alles was passiert ist... doch in der Höhle kamst du nicht rechtzeitig... //...weil du tot warst!// Sie spürte wie der Klos in ihrem Hals sie am sprechen hinderte. Es war befreiend gewesen alles erzählen zu können, doch beim letzten Satz konnte sie die Tränen nicht mehr zurück halten. Legolas hatte schweigend zugehört und je länger er hörte desto schutzbedürftiger wurde sie in seinen Augen. Verzweifelt versuchte Miriel die Tränenflut zu stoppen. Würde er sie für eine Heulsuse halten? Unbewusst war sie näher zu dem Elbenprinzen gerückt und hatte ihren Kopf auf seine Schulter gelegt, ihre Tränen tränkten seine moosgrüne Tunika. Diese Geste verursachte bei ihm eine Gänsehaut. Wie gern würde er ihr alle Sorgen nehmen, dafür sorgen das sie wieder Glücklich sein könnte. Tröstend nahm er sie in den Arm, strich beruhigend über ihren Rücken. "Ruhig, du bist in Sicherheit, Eleidi. Lange saßen sie so, die Stille nur durch die Schluchzer Miriels unterbrochen. Leise, ganz leises begann Legolas eine alte Weise Düsterwalds zu singen. Schöner als der Gesang der Nachtigal und wärmer als jeder Sommertag klag seine Stimme in ihren Ohren. Er sang, bald lauter, bald leiser, so wie der Wind in den Blättern schwillt und schwindet. Langsam versiegten ihre Tränen ihr Atem ging ruhiger- Sie wurde davon getragen, flog mit dem Lied in unbekannte, schöne Lande... Die letzten Töne verloren sich im Nachtwind, Miriel schlief ruhig an seiner Seite, ihr Gesicht nahe seines Halses. Ein lächeln stahl sich auf seine Züge, sie sah so friedlich, so unschuldig aus wenn sie schlief. Vorsichtig strich er eine Locke aus ihrem Gesicht, als sie plötzlich anfing etwas im Schlaf zu murmeln. Zuerst nur unverständliches, doch ein Satz war klar zu vernehmen. "Bitte, lass mich nicht allein..." In diesem Moment schwor sich Legolas, dafür zu sorgen, dass ihr nie wieder etwas zustoßen sollte und wenn er seinen Leben dafür geben müsste. ------- ~*~-------- So ich denke das Kapitel spricht für sich selbst. Habt bitte etwas nachsicht mit mir, das war das erstemal, dass ich versucht habe etwas romantisches zu schreiben. Bitte reviewt *bettel* Kapitel 10: Eifersucht ---------------------- Kapitel 10 Der neue Tag begann strahlend schön und die Vögel stimmten ihr alltägliches Lied an. Sanft wurde Miriel von den ersten Sonnenstrahlen, die durch die Blätter drangen aufgeweckt. Sie fühlte sich erholt und frisch. Die Augen noch geschlossen haltend, lauschte sie dem Wind in den Blättern, fühlte das Moos unter sich. Das alles erinnerte sie an früher, an... ─ An was eigentlich? Sie versuchte sich zu entsinnen doch die frühsten Erinnerungen, die sie zu finden vermochte, waren wie sie auf der Lichtung aufgewacht war und die Gefährten getroffen hatte. Sobald sie versuchte weiter in die Vergangenheit vorzudringen, hinderte eine Sperre aus Dunkelheit sie daran. Wieso war ihr das erst jetzt aufgefallen? Sie hatte in den letzten Tagen nicht im Entferntesten daran gedacht was vorher gewesen war, zuviel war passiert was ihre volle Aufmerksamkeit beansprucht hatte. Ihr Kissen bewegte sich und störte sie in ihren Gedanken. Moment mal Kissen konnten sich doch gar nicht bewegen! Verwundert schlug sie die Augen auf und sah das wunderschöne Gesicht des Elben nahe über sich. "Guten Morgen, Eleidi, hast du gut geschlafen?" "Äh, ja danke." Erst jetzt dran die Erinnerung, an die vorige Nacht, ihn ihr noch etwas verschlafenes Gehirn vor. Es hatte sich so gut wie nichts verändert, außer dass sie nun nicht mehr an seiner Schulter lehnte sondern im weichen Moos lag, ihren Kopf in seinen Schoß gebettet. "Hab ich etwas die ganze Nacht so verbracht?" Hatte sie das jetzt etwa laut gesagt? Am liebsten hätte sie sich die Zunge abgebissen. Legolas konnte gerade noch nicken bevor er endgültig die Beherrschung verlor und lauthals anfing zu lachen. Der Gesichtsausdruck der jungen Frau war einfach zu schön. "He, was ist hier so komisch?" Empört stemmte sie die Arme in die Seite, ihr Kopf jedoch glich einer Tomate. //Herzlichen Glückwunsch, du hast es mal wieder geschafft dich bis auf die Knochen zu blamieren!// beglückwünschte sie sich selbst. Legolas kämpfte derweil mit den Lachtränen. "Was soll nicht komisch sein?" Gimli trat zu den beiden und sah interessiert von einem zum anderen. Er erhielt jedoch keine Antwort, denn Legolas rang immer noch um Fassung und Miriel wollte nur noch im Boden versinken. "Na ja, wie dem auch sei. Gut gemacht, Mädchen! Nur wenige haben es vollbracht, dem wertem Herr Elb, der meistens mehr auf sein eigenes Aussehen achtet als alles andere, seine Selbstbeherrschung zu stehlen. Du musst wahrlich besondere Kräfte haben." Übertrieben verschwörerisch zwinkerte er ihr zu. Wandte sich mit einem fiesen Grinsen dann Legolas zu. "Du solltest sie heiraten, sie würde dir wirklich gut tun." "Und der werte Herr Zwerg sollte aufhören solche Kommentare von sich zu geben, oder er hat gleich einen Pfeil im Allerwertesten stecken." Erwiderte dieser trocken. Gimlis Mund klappte auf und zu, doch kein Ton entkam ihm. Was war mit Legolas los? Sonnst erkannte der Elb einen Scherz, wenn er genau vor ihm stand und ihm gleich in die Nase zu beißen drohte. Und vor allem, solche Sprüche sahen ihm gar nicht ähnlich. Zum ersten Mal in der Zeit ihrer Freundschaft blieb der Zwerg dem Elb eine Erwiderung schuldig, grummelte nur etwas in seinen Bart das stark nach "Die anderen warten." klang. Legolas ging als letzter der Drei, zum Glück hatte keiner der beiden seine gefährlich rot leuchtenden Ohren bemerkt. Nach dem Frühstück wurde beraten wo lang es als nächstes gehen sollte. "Wir sollten am besten den Isen überqueren, durch die Pforte von Rohan gehen um so auf die andere Seite des Nebelgebirges und später nach Bruchtal zu gelangen. Lord Elrond weiß vielleicht etwas über Miriels Herkunft oder findet einen Weg ihre Erinnerungen wieder hervor zu holen" schlug Aragorn vor nach einigen Diskussionen vor. "Und du kannst Arwen wieder sehen, wolltest du das nicht auch noch damit sagen?" fragte Frodo scheinheilig nach. "Hm... ja, stimmt schon..." Der König von Gondor fühlte sich ertappt. Als er Minas Tirith unter der Führung Faramirs verlassen hatte, hatte Arwen seine Abwesenheit genutzt und war nach Bruchtal gereist um ihren Vater zu besuchen. "Jack, kommst du eigentlich mit uns?" fragte Miriel unvermittelt. "Nein, Liebes, ich werde versuchen mich nach Umbar durchzuschlagen und dort nach meiner Crew suchen." Liebes? Hatte dieser Pirat Miriel gerade "Liebes" genannt? Was bildete der Kerl sich eigentlich ein? Gut Miriel hatte ihm erzählt, dass Jack sie beim Umziehen erwischt hatte. Aber sonnst? War da noch mehr gewesen? Nein, schallt er sich selbst, er glaubte ihr. Sie hatte ihn nicht angelogen, er hatte es in ihren Augen lesen können, in ihren wunderschönen Augen. "Nun dann last Euch nicht von uns aufhalten und geht sobald Ihr es wünscht." Legolas war es egal ob es unhöflich klang. Wie gesagt hier musste er nicht immer auf Höflichkeit und Manieren achten. Verwunderte Blicke von allen trafen ihn, was war bloß mit ihm los? Der sonst so ausgeglichene Prinz wirkte völlig verändert. Gimli begann sich langsam sorgen um seinen Freund zu machen. "Nun, dass hatte ich sowieso vor gehabt." Antwortete Jack emotionslos. Er verabschiedete sich bei allen (sogar bei Legolas) mit einem festen Händedruck. Als letztes kam er zu Miriel. "Nun hier trennen sich unsere Wege." Sie nickte nur, sie mochte keine Abschiede und streckte ihm einfach nur die Hand entgegen. "Warum so förmlich?" damit umarmte er sie und drückte sie einmal kräftig bis sein "Opfer" die Luft weg blieb. "Viel Glück auf deiner Suche, Jack." "Und di auch deiner." Er wollte sich umdrehen um zu gehen als ihm noch etwas einfiel: "Ach ja, Miriel, dein Körper kann sich wirklich sehen lassen!" Er grinste anzüglich und zwinkerte ihr zu. Das war zu viel! Noch bevor er sich unter Kontrolle hatte, hatte er die Hand zur Faust geballt und Jack mit einem gezielten Schlag zu Fall gebracht. Er hob die Faust bereit zum nächsten Schlag und wollte sich gerade auf den am Boden Liegenden stürzen, als Miriel sich ihm in den Weg stellte "Legolas, nicht!" Die Faust stoppte wenige Zenitmeter vor ihrem Gesicht. Sie sah die Faust auf sich zu rasen, schloss reflexartig die Augen, doch der unvermeidliche Aufprall lieb aus. Sie blinzelte, die Hand hatte direkt vor ihrem Gesicht angehalten und sie war sich sicher, dass der Schlag ihr mindestens das Nasenbein gebrochen hätte. "Was ist nur los mit dir?" Er lies den Arm sinken, sodass Miriel ihm nun direkt in die Augen blicken konnte. "Du bist so verändert, ich erkenne dich gar nicht mehr wieder. Wohin ist der liebe, sanft, gewissenhaft, hilfsbereite Legolas?" Etwas leiser: "Wo ist mein Legolas?" Die Erkenntnis traf ihn wie ein Schlag ins Gesicht, er hatte sich schlimmer benommen als ein Ork, hätte ihr fast das angetan, wovor er sie zu schützen geschworen hatte. Doch sie war nicht wütend auf ihn... Er hätte er verdient gehabt, dass sie ihn nun hassen würde, nie wieder ein Wort mit ihm sprechen würde. Doch in ihren Augen konnte er nur Sorge lesen, Sorge um ihn. "Es tut mir leid." Krächzte er, drehte sich um und verschwand zwischen den Bäumen. "Legolas!" Miriel wollte ihm folgen, doch Gimli hielt sie zurück. "Lass ihn gehen, er braucht etwas Zeit für sich." Kapitel 11: Der Kampf --------------------- Kapitel 11 Die untergehende Sonne tauchte alles in goldenes Licht. Gedankenverloren lag Miriel im Gras und lauschte dem leiden Plätschern des Baches neben ihr. 14 Tage waren nun vergangen seid Jacks Abschied, Legolas war nach einigen Stunden wieder zu ihnen gestoßen, alles schien als wenn nie was passiert wäre, er war wie verwandelt, nicht zeugte mehr von einer Veränderung seines Verhalten. Was ihn an dem Tag nur bewogen hatte so zu handeln? Sie konnte es sich nicht erklären. Ihn zu fragen brachte jedoch auch nichts, sobald jemand dieses Thema anschnitt wurde er still und wechselte die Gesprächsspur. Nachdenklich betrachtete sie ihre Arme. Die Wunden hatten sich seit Tagen völlig geschlossen, selbst der Schorf hatte sich größtenteils gelöst, es erinnerten nur noch feine helle Linien auf der Haus an das Geschehen und die würden auch bald verblasst sein. Ihre Hand tastete sich zur ihrer Schulter, wo der Pfeil sie getroffen hatte. Doch ihre Finger ertasteten nur gesunde, glatte Haut. Können solche Verletzungen so schnell verheilt sein? Sie schüttelte den Kopf, vielleicht hatte es einfach was mit der elbischen Heilkunst zu tun. In zwei Tagen würden sie in Bruchtal erreicht haben. Ob es dort wohl genauso schön wie in Lorien war? Sie konnte es kaum noch erwarten endlich dort zu sein und wieder in einem weichen Bett schlafen zu können, an den harten Boden konnte sie sich einfach nicht richtig gewöhnen. Doch zumindest diese Nacht mussten sie hier verbringen, sie befanden sich an der Grenze Eregions, einem sehr gefährlichen Gebiet, wie Aragorn sagte. Dadurch, dass die Ebene öde und karg bewachsen war gab es keine Deckung und große Scharen Orks machten die Gegend unsicher. Im Moment jedoch schien alles ruhig. Langsam wurden Miriels Augen schwerer und sie glitt hinüber ins Reich der Träume. ---~*~--- Sie träumte sie sein wieder in Lorien und wanderte durch die verlassenen Gänge, des Hauses Galadriels. Am Ende eines Flures sah sie eine Gestallt die sich bei näherer Betrachtung als Legolas entpuppte. Freudig lief sie auf ihn zu um ihn zu begrüßen. Er umarmte sie und öffnete den Mund um ihr etwas zu sahen doch nur ein Mark erschüttendes Kreischen entfloh seiner Kehle. ---~*~--- Überrascht fuhr Miriel aus dem Schlaf hoch. Es war dunkel, doch ein an Horizont kündigte ein heller Streifen den nahenden Morgen an. Ein weiters mal erschallte dieses Kreischen aus ihrem Traum. Miriel beeilte sich auf die Beine zu kommen, etwas zu schnell. Ihr Kreislauf machte das nicht mit und für wenige Sekunden baute sich ihr Blickfeld zu. Gerade als sie sie wieder soweit unter Kontrolle hatte um wieder gerade stehen zu können, zischte etwas an ihrem Ohr vorbei und streifte ihre Wange. Verwundert sah das Mädchen zu, wie ein paar Haare zu Boden segelten und dort im Gras liegen blieben. Erst der Ruf Aragorns befreite sie aus ihrer Starre "Miriel, geh in Deckung!" Er warf ihr gerade noch einen Dolch rüber als auch schon die ersten Orks aus sie einstürmten. Wie sie es schaffte sie ersten Orks abzuwehren wusste Miriel später nicht mehr, aber in diesem Moment was sie einfach nur Dankbar, dass Legolas ihr etwas den Umgang damit gezeigt hatte. Doch einigen Schwerthieben konnte sie nur entgehen weil Merry oder Pippin von hintern auf den Ork einschlugen. "Konzentrier sich!" quiekte Merry noch bevor er sich dem nächsten Ork widmete. Doch immer wieder huschten Miriels Augen über das Schlachtfeld, um sich zu vergewissern, dass alle noch wohl auf waren. Dabei bemerkte sie jedoch nicht wie sie immer weiter von den anderen getrennt wurde. ---~*~--- Die ersten Orks sanken getroffen zu Boden noch bevor sie das Nachtlager der Reisengemeinschaft erreicht hatten. Doch im Nahkampf nützte der Bogen, Legolas nicht viel, so ließ er ihn zu Boden gleiten bevor er dem nächsten Ork das Lebenslicht auslöschte. Er war wieder in seinem Element. Ork um Ork fiel unter seiner Klinge, die Tod und Verderben sang. Gimli kämpfte nahe bei ihm, die einigen Geräusche die zu hören waren, waren das Kampfgeschrei der Orks das von einigem Röcheln der Sterbenden und Gimli wie er seine Erfolge zählte unterbrochen wurde. "26, 27, 28, 29, 30! Hörst du Legolas?" Dieser wollte gerade eine höhnische Bemerkung von sich geben (er war schon bei 42 angelangt) als er Miriel in der Menge entdeckte. Sie versuchte gerade verbissen einen besonders hässlichen Ork abzuwehren und bemerkte dabei nicht wie sich ein weiterer Ork von hinten näherte. Ein kurzer Blick zu Seite sagte ihm, dass er seinen Bogen nicht mehr schnell genug erreichen konnte, also spurtete er los. Orks, die ihm im Weg standen brachte er einen raschen Tod. Würde er es noch schnell genug schaffen bei ihr zu sein? Sein Rufen hatte sie nicht gehört. Noch 20 Meter; der Ork hinter ihr grinste siegessicher zu seinem Kumpel rüber. 15 Meter; nun hatte der Ork Legolas entdeckt und beschleunigte seine Schritte. 10 Meter; "Miriel, hinter dir!" durch Legolas Ruf aufgeschreckt drehte sie sich um konnte jedoch nicht reagieren weil ihr Gegner erneut angriff. Noch 5 Meter; der Ork hatte sie fast erreicht und hob schon das Schwert. Mit Aufgebot sämtlicher Kraftreserven stieß er Elbe such ab und sprang auf Miriel zu, prallte gegen sie. Der Schwung reichte aus um sie aus der Gefahrenzone zu stoßen. Wie in Zeitlupe knallte sie auf dem Boden auf, sah dabei wie die Klinge sich senkte, sie verfehlte, dafür aber Legolas traf. Langsam sackte er zusammen und blieb reglos zwischen den Bestien liegen. Kapitel 12: Wundersame Eigenschaften ------------------------------------ Kapitel 12 "NEEEEIN!!!" Eine überwältigende Wut stieg in Miriel auf, betäubte den, durch den Aufprall bedingten Schmerz und erfüllte ihren Körper mit flüssigem Feuer. //Das werden sie büßen!// war ihr letzter Gedanke. ---~*~--- Frodo, der dem Geschehen am nächsten war hatte keine Chance einzugreifen, zu viele Gegner standen im Weg. Auch als der Zwerg und Aragorn, gefolgt von den restlichen Hobbits, dazu kamen, näherten sie sich nur langsam den verletzten Elb. Doch als Miriels Schrei über die Ebene hallte, hielten selbst die Orks inne um zu sehen was da los war, gerade zu spürbar war der Zorn der darin mitschwang. Alle Blicke waren nun auf da Mädchen am Boden gerichtet. Sam wischte sich über die Augen, täuschte es oder hatte die Kette angefangen zu leuchten? Doch seinen Gefährten war es auch aufgefallen. Immer heller und heller wurde das Licht, welches aus dem Inneren der Kette zu kommen schien und ging schließlich auf sie über, hüllte ihren Körper ein, wie eine zweite Haut. Wind kam auf und fegte unbarmherzig über das Schlachtfeld. Aufwirbelnder Staub blendete die Gegner und Sand peitschte schmerzhaft gegen ihre Körper. Entsetzt schirmten alle die Augen ab um wenigstens etwas erkennen zu können. Was war hier nur los? Nur Miriel schien das ganze rein gar nicht auszumachen. Immer noch von diesem Wundersamen Licht umgeben schritt sie langsam auf die beiden Orks neben Legolas zu. Das spöttische Grinsen, über das Mädchen am Boden war schon lange aus ihren Visagen gewichen. Einen Meter vor ihnen blieb sie stehen entschlossen Blickte sie die Bestien an. Wie auf ein stilles Kommando schwoll der Wind zu einem tosenden Sturm an, ein Wirbel aus Gras, Sand und Blättern bildete sich um das Mädchen und die Orks, schirmte somit die Blicke der entsetzt Zurückweichenden ab. Für Sekunden die allen wie Stunden vorkamen, war nichts anderes zu hören als das Pfeifen des Windes, dann jedoch durchbrach ein gleißendes Licht den Wirbel. Geblendet schlossen die Zuschauer die Augen. Angsterfüllte Schreie peitschten durch die Luft. Danach war alles still. Auch der Wind verstummte, und verschwand, so schnell wie er gekommen war. Als die Luft sich wieder geklärt hatte, konnten die Gefährten sehen, dass die zwei Orks tot am Boden lagen, die Restlichen waren geflohen, oder hatten sich bei dem Versuch gegenseitig selbst erschlagen. Miriel jedoch kniete bei Legolas, seinen Kopf auf ihren Beinen, und schaute einfach nur auf ihn nieder, strich ab und an eine nicht existierende Haarsträne aus seinem Gesicht. Das ganze war die groteske Parodie auf ein schlafendes Kind in den Armen seiner liebenden Mutter. Mit wenigen Schritten hatte Aragorn die Distanz zu ihr überbrückt und besah sich den Elb genauer. "Frodo, du kümmerst dich bitte etwas um Miriel" gab er seine erste Anweisung "Rosie, versuch etwas Wasser aufzutreiben. Merry und Pippin ihr zündet ein ,Feuer an und Sam, du holst bitte meine Tasche." Führ er eilig fort. "Und was soll ich machen?" fragte Gimli, es behagte ihm gar nicht einfach nur herum zu stehen während sein Freund hier fast krepierte. "Aufhören, mich daran zu hindern, die Blutung zu stoppen und die Leichen zur Seite schaffen, das wir genügend Platz haben." kam es knapp zurück. Es kostete Frodo einiges an Überredungskunst um Miriel dazu zu überzeugen Legolas in Aragorns Obhut zu lassen und mit ihm etwas zur Seite zu gehen. Doch schließlich platzierte er, sie beide hinter einem großen Stein, denn er hatte das Gefühl, dass sie zwar dabei gewesen war aber noch nicht realisiert hatte was geschehen war. Zu abwesend wirkte ihr Blick. Vielleicht befand sie sich in einer art Schockzustand. Er wollte ihr den Anblick vorerst ersparen. "Wie fühlst du dich?" fragte er vorsichtig, doch keine Reaktion zeigte, dass sie ihn überhaupt gehört hatte. Auch auf sein Schnipsen direkt vor ihrem Gesicht reagierte sie nicht. Resigniert ließ sich Frodo neben sie ins Gras fallen, bevor er seinen letzten Versuch startete ihre Aufmerksam auf sich zu ziehen. Ein kräftiger Knuff in Seite ließ sie schließlich zusammen zucken. "Bist du wieder ansprechbar?" "Ja, wieso denn auch nicht?" "Was ist das letzte an das du dich erinnern kannst?" fragte Frodo ausweichend. Miriel überlegte kurz. "Das ich mit einem Ork kämpfte und Legolas hat mich weg gestoßen... wurde aber... selbst getroffen" Sie schluckte kurz "Wie geht es ihm? Ist er... ist er etwa...?" sie konnte den Satz einfach nicht beenden. Frodo sah sie eindringlich an. "Nein, er ist nicht tot, Aragorn kümmert sich gerade um ihn." "Es ist alles meine Schuld!" Miriel machte sich Vorwürfe, er war verletzt worden wegen ihr. "Mach dir keine Sorgen, Aragorn weiß was er tut, ich rede aus Erfahrung." Sein Gesicht nahm einen bitteren Zug an. "Auf jeden Fall wird Legolas es bis Bruchtal schaffen, er ist ein starker Krieger, und dort wird Elrond ihn sicher heilen können." "Hoffentlich... Aber was ist danach passiert? Wie habt ihr es geschafft die Orks zu besiegen?" "Wir?" Frodo lachte kurz auf "kannst du dich an gar nichts mehr erinnern?" Ein verständnisloser Blick traf den Hobbit. Wir haben gar nichts getan, dass die Orks geflohen sind." "Wer dann?" "Du!" "Ich?" Miriel wusste nicht ob sie lachen oder weinen sollte. "Du machst Witze!" "Nein." "A-aber wie sollte ich das denn gemacht haben?" jetzt war Miriel völlig verwirrt. Und so erzählte Frodo ihr, was alles geschehen war. Je mehr der Hobbit erzählte umso sicherer war sich Miriel, dass dies ein Traum sein musste oder Frodo sich alles eingebildet hatte. Das ganze klang wie eines der Märchen aus ihrer Kindheit. Sie wollte was erwidern, doch nur ein herzhaftes Gähnen kam aus ihrem Mund. Auf einmal fühlte sie sich sterbensmüde und ihre Augenlieder wurden bleiern schwer, doch eine Frage lag ihr noch auf der Zunge: "Wann können wir aufbrechen und wie transportieren wir Legolas?" Jetzt war Frodo ratlos. "Nun, dass wird wohl beides von Aragorn abhängen, wenn er Legolas verarztet hat wird er sicher wissen, wie es am besten weiter geht." Stammelte der Hobbits sich seine Antwort zusammen, was wusste er schon von solchen Sachen? Doch als er wieder zu Miriel sah schlummerte diese friedlich neben ihm. ---~*~--- Die Sonne stand schon hoch am Himmel als Aragorn recht zufrieden die Arme sinken ließ. Die Blutung war vorerst gestoppt und er hatte dem Elb ein schmerzstillendes Mittel gegeben. Dieser schlief jetzt, doch zeigten nur die Bewegungen seines Brustkorbes, dass er überhaupt noch lebte, er hatte viel Blut verloren und sah nun blass und krank aus. ---~*~--- Hufgetrappel ließ alle aufhorchen, ein weißes Ross näherte sich eilig der Gruppe und ein Elb sprang aus dem Sattel sobald es sie erreicht hatte. "Glorfindel, mein Freund, was führt dich hier her?" begrüßte Aragorn den Ankömmling überrascht nachdem sie sich umarmt hatten. "Geschickt wurde ich von Arwen Undomiel, denn sie sah letzte Nacht im Schlafe, dass ihr in Gefahr wäret und sie hatte wahrlich Recht." Sein Blick schweifte zu den Leichen der Orks. "Ich bin froh, dass ihr alle wohl auf seid." "Wir alle wohl auf sind? Ihr spinnt!" schnauzte Gimli entrüstet "Wie nennt ihr dann bitte den Zustand Legolas? Kerngesund? Das ist mal wieder typisch Elb!" Glorfindels Blick fiel auf den Verletzten am Boden, der bis dahin von den Hobbits verdeckt wurde. Seine Augen weiteten sich erschrocken. "Was ist passiert?" "Orks verletzten ihn." Erwiderte Aragorn knapp, weitere Ausführungen würden nur kostbare Zeit stehlen. Glorfindel nickte ernst: "Ich werde mit ihm vorreiten, je schneller Lord Elrond ihn behandeln kann desto besser, ihr kommt so bald es geht hinterher." Behutsam hob er den Prinzen aufs Pferd und schwang sich hinter ihm drauf. "Noro lim, Asfaloth, noro lim!" Wie ihm geheißen setzte Asfaloth sich in Bewegung, immer darauf bedacht seinen Herren schnell und sicher zurück zu bringen. Kapitel 13: Imladris -------------------- Kapitel 13 Die beidruckenden Tore öffneten sich und gaben die Sicht auf einen großen Innenhof frei. Die Umgebung was einfach Atemberaubend schön und strahlte einen inneren Frieden aus. Von der kleinen Begrüßungsreden Lord Elronds bekam sie nichts mit. Die letzten 2 Tagen hatte sie es geschafft nicht an Legolas zu denken, doch nun schlug ihr das Herz bis zum Hals. Ob es ihm schon besser ging? Als sie den anderen ins Innere des Hauses folgen wollte wurde sie von Lord Elrond angesprochen. "Ihr macht Euch Sorgen um ihn." Mehr eine Feststellung als eine Frage. Miriel nickte. "Kann ich ihn sehen? "Seid Ihr sicher, dass Ihr das wirklich wollt?" Wieder ein Nicken, doch gleichzeitig schwirrte Horrorszenarien durch ihren Kopf, was sie dort erwarten würde. "Gut, aber Ihr könnt nicht lange bleiben und müsst ruhig sein, er ist noch nicht erwacht seid er hier ist. Doch zuerst solltet Ihr Euch umziehen und frisch machen, Lalaith wird Euch dann zu seinem Zimmer bringen." Er öffnete die Tür zu ihrem Zimmer und ging. Etwas verloren stand Miriel in der Mitte des Zimmers und sah sich um: Die großen Fenster, die zugleich Türen zu dem Balkon waren sorgten für genug Licht. An der gegenüberliegenden Wand stand ein großes Himmelbett, daneben ein Nachtisch. Rechts stand ein großer Schrank aus hellen Holz mit kunstvollen Verziehrungen, ein eine der Türen war ein großer Spiegel eingelassen. Links befand sich eine Tür zu einem kleinen Badezimmer. Eine Schale mit frischem Wasser stand bereit, daneben lagen Waschlappen und Seife. Sie zog ihre Sachen aus und wusch sich ausgiebig. Danach lief sie nur mit einem Handtuch bekleidet durchs Zimmer zum Kleiderschrank. Als sie die Doppeltür öffnete blieb ihr fast die Luft weg. Der ganze Schrank war angefüllt mit Kleidern, eines schöne als das andere. Welche sollte sie nur anziehen? Doch bei genauerer Betrachtung war zu erkennen, dass nicht alle Kleider für die gleichen Zwecke bestimmt waren: Es gab Abendkleider mit aufwendigen Stickereien und Verziehrungen; Reitkleider mit breiten Schlitzen Vorn und Hinten; dann gab es noch "Alltagskleider" und sogar welche die anscheinend fürs Schwimmen gedacht waren. Diese bestanden aus besonderem Material und so gearbeitet das sie oben eng anlagen der Rock aber beim Schwimmen nicht behinderte. Dieser Unterscheid erleichterte Miriel die Entscheidung um einiges, schließlich wählte sie ein ärmelloses Kleid im satten Grünton, das mit einem helleren Schnürmieder auf die Figur angepasst wurde. Gerade als sie das Kleid an sich im Spiegel begutachtete, klopfte es an der Tür. Als sie öffnete, lächelte ihr eine junge Frau mit langen braunen Haaren entgegen. "Mae govannen, Mylady, mein Name ist Lalaith. Lord Elrond hat mich damit beauftragt für Euer wohl zu sorgen. Also wenn ihr etwas benötigt, könnt ihr mich jeder Zeit rufen, Ihr müsst nur an daran ziehen." Sie deutete auf eine Kordel neben der Tür. "Gut..." antwortete Miriel verdattert, sie war ziemlich überrumpelt von der Begrüßung der Elbe vor ihr, und trat einen Schritt zurück um Lalaith ins Zimmer zu lassen. "Oh, Ihr habt anscheinend schon den Inhalt des Kleiderschrankes geprüft, ich hoffe es ist alles zu ihrer Zufriedenheit." "Ja, vielen Dank, es ist wirklich schön hier." "Wenn Ihr dann so freundlich wäret mir zu folgen? Lord Elrond sagte Ihr wünschet Prinz Legolas zu sehen." Ein nicken ihrerseits. "Wie geht es ihm?" "Verzeiht Mylady, aber es steht mir nicht zu, Auskunft darüber zu geben." Miriel war zunehmend beunruhigter, mit jedem Schritt dem sie Lalaith folge und er sie Legolas näher brachte wurde sie nervöser. Warum sagte ihr niemand etwas genaueres? Bruchtal war riesengroß, nach 5 Minuten hatte Miriel sie Orientierung völlig verloren und war heilfroh das Lalaith sie hier auskannte. Ab und an begegneten sie anderen Elben die ihnen freundlich zunickten oder neugierige Blicke der Fremden zuwarfen, doch angesprochen wurden sie von niemand. Alle bis auf eine Elbe, in einem ähnlichen Kleid wie Lalaiths, die außer Atem vor ihnen stehen blieb. "Lalaith, komm schnell der Küchenchef verlangt schon seit einer Stunde nach dir, es scheint wichtig zu sein!" "Danke, ich komme sofort. Bitte verzeiht, Mylady, aber es ist nicht mehr weit. Ihr müsst nur noch diesen Gang entlang, dann recht abbiegen und die Zweite Tür auf der linken Seite ist das Gemach des Prinzen." "Kein Problem und vielen Dank fürs Bringen." Eilig entfernten sich die beiden und Miriel folgte der angegebenen Richtung. Gerade als sie um die Ecke bog trat ein ehrwürdig aussehender Elb aus einer der Türen, der sich mit einem jüngeren unterhielt. Bevor die beiden das Mädchen bemerkt hatten huschte diese wieder um die Ecke, wieso wusste sie selbst nicht genau und kam so nicht umhin etwas von dem Gespräch der Elben aufzuschnappen. "sein Zustand ist unverändert, es scheint gerade so als würde ihm etwas Lebensnotwendiges fehlen, doch sollte sich das nicht bald ändern, können wir nichts mehr für ihn tun. Lord Elrond wird..." mehr konnte sie nicht verstehen, zu weit hatten sich die Gesprächspartner entfernt. //Zum Glück sind sie nicht hier entlang gekommen.// dachte Miriel noch bevor sie zu der Tür ging aus der die beiden gekommen waren. Vorsichtig klopfte sie an, nichts geschah, kein Laut drang von der anderen Seite der Tür durch. Miriel atmete noch einmal tief durch bevor sie leise die Tür öffnete und eintrat. Kapitel 14: Lippenbekenntniss ----------------------------- Bitte wundert euch nicht aber ich habe Miriels Spitznamen Ithildi in Eleidi geändert. Bitte nicht böse sein, wer will kann ja nachschauen was die Namen für bedeutugen haben. Kapitel 14 Im Zimmer war es dunkel, die Vorhänge waren zugezogen und das einzige Licht spendeten ein paar Kerzen. Außerdem was es totenstill hier, als wenn alle Geräusche des Lebens ausgesperrt worden wären. Allmählich gewöhnten sich Miriels Augen an dies dämmrige Licht und sie konnte immer mehr Einzelheiten erkennen: Das Zimmer war ähnlich eingerichtet wie ihres, doch das Bett stand woanders und die roten Vorhänge des Baldachins verdeckten die Sicht. Langsam und so leise wie möglich, trat sie näher und schob schweren Stoff bei Seite. Ihr Herz zog sich schmerzhaft zusammen, zwischen den Kissen und Decken lag er, kaum mehr als der Schatten dessen was er früher war. Sein einst so schönes Gesicht hatte die Farbe des Lakens unter sich angenommen, wirkte abgemagert und eingefallen. Eine Kerze auf seinem Nachttisch warf flackernde Schatten und ließ seine Augen in Dunkelheit ruhen. Zögernd näherte die junge Frau sich seinem Bett, das Geräusch ihrer Schritte klang so unwirklich, so falsch. Jetzt hatte sie Legolas erreicht und ließ sich auf der Bettkante nieder, ihre Blicke ruhten auf ihm. Sein Atem beschleunigte sich, ging auf einmal stoßweise und unregelmäßig, seine Hände krallten sich in den Laken fest, als würden sie Halt suchen. Die Augen huschten unter seinen geschlossenen Liedern hin und her. Hatte er einen Altraum? Doch egal was es war, sie wollte ihm zeigen, dass er nicht allein war, dass jemand sich um ihn sorgte. Vorsichtig löste sie seine Hand vom Laken und nahm sie sanft in die ihrigen, wie warm und weich sie doch war. Langsam beruhigte er sich wieder. //Wenn ich doch nur was für ihn tun könnte.// dachte sie verzweifelt, schon wieder stiegen Tränen in ihr hoch. //Das kannst du aber nicht.// erwiderte eine Stimme in ihrem Kopf. //Wie meinst du das?// //Weißt du nicht mehr? Wenn sich sein Zustand nicht bald ändert, können sie nichts mehr für ihn tun. Was willst du dann bitte machen?// //Ich weiß es nicht.// //Na also, außerdem solltest du nicht vergessen wie es zu all dem gekommen ist.// //Aber...// //Kein "Aber"! Wärest du nicht gewesen währ all das nicht passiert. Wärest du nicht gewesen, hätten die Gefährten ein schönes Wiedersehen gehabt. Wärest du nicht gewesen, würde es ihm gut gehen! Es ist alles nur deine Schuld! Schuldig! Schuldig! Schuldig! Schuldig! Schuldig! Schuldig! Schuldig! Schuldig! Schuldig! Schuldig! Schuldig! Schuldig! Schuldig! Schuldig! Schuldig! Schuldig! Schuldig! Schuldig! Schuldig! Schuldig! Schuldig! Schuldig! Schuldig! Schuldig! Schuldig! Schuldig! Schuldig! Schuldig! Schuldig! Schuldig! Schuldig! Schuldig! Schuldig! Schuldig! Schuldig! Schuldig! Schuldig! Schuldig! Schuldig! Schuldig! Schuldig! Schuldig! Schuldig! Schuldig! Schuldig! Schuldig! Schuldig! Schuldig! Schuldig! Schuldig! Schuldig! Schuldig! Schuldig! Schuldig! // Immer wieder hallte es in ihrem Kopf wieder, verdrängte alle anderen Gedanken und Gefühle. Das Zimmer verschwamm vor ihren Augen. Es gab nur noch sie und die Stimme, nichts weiter. "Eleidi..." eine weitere Stimme, jedoch leise, drang zu ihr durch, wurde fast gänzlich übertönt. "Eleidi..." da war es wieder, sie kam ihr so bekannt vor, weckte Erinnerungen an längst vergangenes. "Eleidi..." Erinnerungen an IHN. Sanft wurde der Schleier von ihren Augen gewischt. "Weine nicht, es ist gar nichts deine Schuld." Die Worte bewirkten nur das Gegenteil, doch es waren Tränen des Glückes, das Miriel empfand als ihre Augen den seinen begegneten, die lebendig blitzten. Ungläubig streckte sie ihre Hand aus und fuhr sanft die Züge seines Gesichtes nach, als wollte sie sich vergewissern das er real war. Bereitwillig ließ er es geschehen, nur ein leichtes lächeln umspielte seine Lippen. Von seinem wohl geformten Kinn strich sie über seine Wange, hoch zu einem seiner spitzen Ohren. Er zuckte leicht zusammen als sie diese vorsichtig befühlte. "Du..." Er legte ihr einen Finger auf die Lippen um ihr zu bedeuten ruhig zu sein. Dann wanderte seine Hand zu ihrem Nacken und zog sie zu sich hin. Sein Duft hüllte sie ein und raubte ihr alle Sinne als er ihre Lippen in besitz nahm und seine Zunge auf Erkundungstour ging, die ihrige neckte und mehr forderte. Nur zu gern kam sie der Einladung nach und knabberte zärtlich an seiner Lippe. Doch das Geräusch der sich öffnenden Tür ließ sie auseinander fahren. Lord Elrond persönlich stand in der Tür, mit einem Gesichtsausdruck den Miriel nicht zu deuten wusste. //Hoffentlich hat er nichts gesehen.// betete Miriel, doch im selben Moment wurde ihr klar, wie hoffnungslos dieser Wunsch war. Natürlich musste er es gesehen haben oder er hätte blind sein müssen. Ihr Gesicht wurde heiß. Lord Elrond schritt würdevoll ins Zimmer, immer noch mit unveränderter Miene. "Es freut mich, dass du wieder auf dem Pfad der Besserung bist." Begrüßte er Legolas bevor er sich an Miriel wandte. "Genauso freu ich mich, dass Ihr das nötige Mittel zur seiner baldigen Genesung bei euch tragt. Doch ich muss Euch jetzt bitten zu gehen, denn Prinz Legolas Thranduilon braucht dennoch etwas ruhe, auch wenn er sich schon zu weitaus mehr fähig sieht." Sein Gesicht war streng doch in seinen Augen blitzte es belustigt, in solchen Momenten kam er sich richtig alt vor. Miriel verabschiedete sich schnell und verließ eilig das Zimmer. Ihre Gedanken rasten, sie konnte keinen klaren Gedanken fassen, doch das Gesicht eines bestimmten Elben blieb bestehen, wie ein Fels in der Brandung. Kapitel 15: Juliariel --------------------- Kapitel 15 Ohne es zu bemerken war Miriel irgendwo lang gelaufen und hatte sich nun völlig verfranst. Keiner der Gänge kamen ihr auch nur im Entferntesten bekannt vor. Schließlich kam sie in einen kleinen grünen Innenhof, in den vier Gänge endeten, ein Brunnen bildete den Mittelpunkt. Unschlüssig welchen sie nehmen sollte schaute die junge Frau von einem zum anderen. "Suchst du jemandem bestimmtes?" Erschrocken wirbelten Miriel herum. Eine Elbe war lautlos aus einem der Gänge getreten und schaute sie interessiert an. Ein leichtes, schelmisches Lächeln lag auf ihren Zügen, ihre hellblauen Augen blitzen. Sie trat einen Schritt aus dem Schatten hinaus, eine sanfte Brise strich über die beiden hinweg und ließ die lang Haare der Elbe wie leuchtend rote Flammen tanzen. "Entschuldigung, ich wollte dich nicht erschrecken. Ich bin Juliariel, du musst Miriel sein, richtig?" "Woher weißt du?" "Ach, ich hab da so meine Informanten. Hast du schon was vor?" "Nein." "Gut, dann kann ich dir etwas die Gegend zeigen. Komm mit." Sie griff Miriels Arm und zog sie hinter sich hier. ---~*~--- "...Sie hat sich so erschrocken, dass sie die Schüssel hat fallen lassen und der ganze Inhalt ergoss sich über ihr helles Kleid, dabei schrie sie wie ein angestochener Ork." "Wirklich?" "Klar, wenn ich es dir doch sage! Selbst Lord Elrond konnte sie ein grinsen nicht verkneifen." Beiden Mädchen konnten sich kaum halten vor Lachen. Juliariel hatte Miriel den ganzen Nachmittag durch Bruchtal geführt, ihr die wichtigsten Orte gezeigt und allerhand Geschichten erzählt. Nun liefen sie durch ein kleines Waldstück. "Er lacht aber nur solange, bist herausfand, wer dafür war verantwortlich war." Verdutzt sahen die beiden nach oben, sie hatten den braunhaaringen Elben im Baum gar nicht bemerkt. "Ich hab jetzt noch Blasen an den Händen vom Stall putzen!" Die Köpfe der Mädchen fuhren herum und erblickten links von ihnen das genaue Ebenbild des ersten Elben. "Ach komm, dafür glänzt er jetzt wie nie zuvor." meinte Juliariel trocken. Wie eine Person sprang beide gleichzeitig von ihren ersten und gesellten sich zu den beiden. "Wie heißt du nochmal?" wandte sich der eine der beiden an die Elbe. "Juliariel, wenn du es schon vergessen hast, wir haben uns in den letzten Monaten öfter als einmal ein Bett geteilt!" "Ach Julchen, wenn wir dich nicht hätten." Grinsend legte der andere einen Arm um sie. "Nenn ich mich nicht Julchen!" Fauchte Juliariel beleidigt doch die Zwillinge hatten ihre Aufmerksamkeit längst ihrer Begleitung gewidmet. "Du bist also Miriel, ich bin Elladan." Er streckt ihr die Hand hin, doch Juliariel tippt ihm von hinten auf die Schulter: "Wenn du Elladan bist, dann bin ich ein Höhlentroll, Elrohir!" "Oh, dann hab ich mich wohl glatt verwechselt." Elrohir grinste blöd während Juliariel genervt mit denn Augen rollte. "Also seid ihr beide sich ihre Juliariels Informanten, richtig?" "Wie hast du das nur raten?!" "Moment mal, sind wir das?" Alle Vier prusteten und gleichzeitig los. Mit den dreien würdest es bestimmt nicht langweilig werden, da war sich Miriel sicher. ---~*~--- Am nächsten Morgen wurden Miriel von lautem Vogelgezwitscher aufgeweckt, zufrieden kuschelte sie sich noch einmal die Kissen. Wie schön ein weiches Bett war, wusste sie jetzt erst reicht, nach zwei Wochen in der Wildnis. Was hatte sie eigentlich geträumt? Egal, auf jeden Fall war es schön gewesen, Legolas war auch drin vorgekommen, daran konnte sie sich noch erinnern. Voller Energie hüfte sie aus dem Bett und wusch sich, danach griff sie sich wahllos ein Kleid aus dem Schrank (Ein rotes mit langen Bändern) und fing an sich zu kämmen. Von draußen drangen diverse Stimmen herein und auf den Gängen herrscht anscheinend reges Treiben. Die Knoten in ihren lang Haare lösten sich erstaunlich gut, sowieso war es weicher als sonst, wie Miriel fand. Danach bürstete sie sich die Haare nach hinten um sie zu einem Zopf zusammenzunehmen. Doch dabei kratzte sie aus Versehen schmerzhaft an ihrem Ohr vorbei. Vorsichtig rieb sie sich die schmerzende Stelle und erstarrte. Dann schallte ein gellender Schrei durch die Gänge Bruchtals. ---~*~--- Aufgescheucht erreichten Juliariel und Elladan Miriel Zimmer zu selben Zeit. Nach einer kurzen Rangelei und 2 Ellbogen stöße später ließ Elladan Gentleman-like Juliariel den Vortritt. Besorgt liefen die beiden zu Miriel. "Miriel was ist passiert? Warum hast du so geschrieben?" Stille, das Mädchen vor ihnen starrte weiter ins Leere. Klatsch! Ungläubig führte Miriel ihre Hand an ihre Wange, wo kurz zuvor Juliariels getroffen hatte. "Tut mir Leid Kleines, es ging nicht anders." Entschuldigte die Elbe sich. Miriel nickte stumm, erblickten von einem zum anderen, wie jemand der gerade erst aus einer Trance gerissen wurde. "Warum hast du so geschrien?" fragte Elladan sanft. Doch anstatt eine Antwort strich Miriel die Haare zu Seite, die ihre Ohren verborgen hielten. Sie waren spitz! Erschrocken keuchen die beiden Besucher auf, auf sowas waren nicht vorbereitet gewesen. Juliariel hatte sich als erste wieder gefasst. "Wie kann das sein? Du wirst doch keine... du bist... warst doch ein Mensch, oder?" Miriel konnte darauf nur mit den Schultern zucken und resigniert den Kopfschütteln, wenn sie das wüsste, wäre sie um einiges schlauer. Elladan derweil hatte sich hinter sie geschlichen, packte eines der Ohren und zog daran. "AAAUUU!!!!! Was sollte das? " Schnappte das Mädchen zurück. "Sie sind eindeutig echt!" Stellte der Missetäter trocken fest. "Ich werde meinem Vater davon berichten, er mit sicher wissen, was mit dir los ist." Fuhr er fort und verschwand. Miriels ratloser Blick begegnete dem von Juliariel. "Weiß Lord Elrond wirklich so viel?" Die angesprochene nickte. "Ja, ungläubig viel, aber hat ja auch genug Zeit um sie zu lesen." "Wieso? Hat er denn sonst nichts zu tun?" "Doch einiges, doch er ist ja auch schon weit über 6000 Jahre alt." Miriel wusste zwar das Elben unsterblich waren, aber, dass die Zeit so wenig Spuren hinterließ, war ihr nicht bewusst gewesen... "Wie alt bist du denn?" fragte Miriel Juliariel. "2146 Jahre." Miriel machte große Augen. "Oh, dann musst ja auch schon einiges gesehen und erlebt haben!" "Wie man sieht, für Menschen seeehr viel, doch für Elbe relativ wenig. Doch es bringt einige Vorteile mit sich, genug Zeit zu haben, die Kerle gründlich auszutesten." Sie grinste dreckig. ---~*~--- Etwa eine Stunde später wurde sie in die Bibliothek gerufen, wo Lord Elrond sie erwartete. Auch Aragorn, Elladan, Elrohir und ein blonder Elb, der ihr später als Glorfindel vorgestellt wurde, waren anwesend. Juliariel jedoch musste draußen bleiben, sehr zum Leidwesen Miriels, die nervös auf dem ihr angebotenen Stuhl hin und her rutschte. "Habt Dank, dass ihr euch alle so kurzfristig hier einfinden konntet. Denn es ist ein sehr seltsamer Vorfall eingetreten, wie ich finde." Er sah zu Miriel. "Bitte schildert uns kurz was geschehen ist." "Hat Elladan das nicht schon gemacht?" fragte diese ausweichend. "Gewiss, doch möchte ich es noch einmal mit Euren Worten höre." "Nun gut, doch viel zu erzählen gibt es nicht. Heute Morgen bemerkte ich, während ich mir die Haare kämmte dieses." Ein weiteres Mal strich sie die Haare beiseite. Die Reaktion war ähnlich wie schon vorhin im Zimmer, anscheinend waren außer Elrond und Elladan noch keiner der anderen eingeweiht worden, über das was eigentlich los war. Besonders Aragorn war erstaunt. "Wie kann das sein?" "Dies gilt es herauszufinden. Miriel, dürfte ich Euer Ohr kurz näher betrachten?" Die Angesprochene nickte. "Aber bitte nicht dran ziehen." Fügte sie kleinlaut hinzu. Elrond hob gekonnt eine seiner Augenbrauen, Elladan beobachtete derweil sehr interessiert eine Spinne, die sich von einem der Regale abseilte. Elrond hatte in der Zeit das Ohr genau begutachtet und schritt nun Richtung Fenster, wo er mit dem Rücken zu ihnen stehen blieb. "Miriel, würdet Ihr bitte einmal herkommen?" Wie ihr geheißen erhob sie sich und trat neben den Herren Bruchtals, sah ihn fragend an. Dieser hatte den Blick in die Ferne gerichtet, doch innerlich schmunzelte er, hatte er doch so leise gesprochen, dass kein Mensch es hätte hören können. "Seht nach draußen, was könnt Ihr am Fuß der Berge erkennen?" Konzentriert ließ sie ihren Blick über die Ebene schweifen, die Sicht war ungewöhnlich klar, wie sie fand. Nach kurzer Zeit setzte sie zögernd zu einer Antwort an: "Nichts besonderes, nur Felsen und einige Büsche." Elrond wandte sich ab, also war es doch nicht- "Doch wartet! Dort ist ein Reiter. Ein Elb wie es scheint." Leicht überrascht, aber doch erfreut schaute der Halbelb auf. "Danke, doch bitte geht nun, ich muss nachdenken." Miriel sah ihn noch einmal fragend an, doch ob Lord Elrond es nicht bemerkte oder er es einfach nicht wollte, er drehte sich einfach um und ging zu einem der großen Bücherregalen, zog eines der Bücher hervor blätterte kurz durch, stellte es wieder zurück und nahm das nächste zur Hand. Kapitel 16: Das Fest -------------------- Kapitel 16 Draußen sprang Juliariel auf sobald sich die Tür öffnete. "Und? Was hat er gesagt?" "Ach Julchen, sei doch nicht immer so neugierig." Elrohir klopfte ihr freundschaftlich auf den Rücken doch Juliariels Augen schienen Blitze zu schießen. Doch Elladan ließ ihr nicht die Chance ihr Gift verschießen. "Julia, wenn mein Brüderchen DAS wüsste, würde er sich garantiert nicht sowas armes von sich geben." "Ach und du weißt mehr?" "Nein, sollte ich?" er grinste herausfordernd. "Fakt ist das wir immer noch keine klaren Ergebnisse haben." Mischte Aragorn sich nun auch ein. "Elrond hat sich nur alles genau angesehen und angehen und angehört. Wahrscheinlich wird er sich bis heute Abend in seinen Büchern vertiefen." "Ach ja! Das Mittsommerfest ist ja heute." "Du kommst doch auch mit, oder Miriel?" Diese streckte aus ihren Gedanken auf. "Was? Wohin?" "Heute Abend findet das alljährliche Fest zur Mittsommernacht statt, alle werden da sein!" //Nicht alle...// dachte Miriel traurig, doch für weitere Gedanken blieb ihr keine Zeit. Juliariel hatte sie an der Hand gefasst und zog sie mit sich. "Jungs, wir sehen uns später, die Zeit wartet nicht und wir wollen ja unsere frisch gebackene Elbe fürs Fest schick machen." Rief sie noch über die Schulter zurück bevor sie um die Ecke bog. ---~*~--- Kurze Zeit später hatten die beiden Miriels Zimmer erreicht. Doch waren sie nicht allein, als sie das Zimmer betraten war das Dienstmädchen, welches gestern Lalaith in die Küche gerufen hatte, gerade dabei die Kissen aufzuschütteln. Leicht erschrocken sah sie die beiden Neuankömmlinge an, fast wirkte es, als ob sie etwas erbleichte als sie Juliariel gewahrte. "Bitte verzeiht, ich hatte nicht erwartet, dass Ihr so schnell zurück sein würdet..." stotterte sie "Ihr werdet sofort ungestört sein." Schnell platzierte sie das Kissen wieder auf dem Bett, zupfte es zurrecht und eilte aus dem Raum, jedoch nicht ohne Julia einen ängstlichen Blick zuzuwerfen, die Elbe nickte. Miriel jedoch bemerkte davon nichts. "Die war ja recht nervös, sind wir so furcht erregend?" fragte Julia grinsend als die Tür ins Schloss gefallen war. Doch dann widmete sie sich dem Kleiderschrank. "Weißt du schon was du anziehen wirst?" "Wie das denn? Ich wusste doch bis grade noch nichts vom Fest." "Auch wahr, dann lass mal sehen was du hast." Schwungvoll öffnete sie den Kleiderschrank. "WOW!" bewundernd sah sie den Inhalt. "So viel Auswahl hab ich nicht." "Nimm dir ruhig eines raus, wenn du willst." "Klasse!" doch dann zögerte sie. "Denkst du die passen mir überhaupt?" Miriel sah die Elbe verwundert an. "Wieso sollte es nicht so sein? Du willst doch nicht etwa sagen du bist unzufrieden mit deinem Körper!" "Wie du meinst." Mit schwer verhaltenen Freude, und leuchtenden Augen durchwühlte Juliariel den Schank, kurze Zeit später zog sie triumphierend ein rotes Kleid, mit besonders tiefen Ausschnitt heraus. "So, und für dich hab ich auch genau das Richtige gefunden." Miriel befürchtete schon das Schlimmste, anscheinend fand ihre neue Bekanntschaft gefallen an, nun ja, gewagten Sachen. Doch sie hatte sie getäuscht, Julia beförderte ein nachtblaues Kleid zu Tage, das mit silbern schimmernden Fäden durchwirkt war. Der Ausschnitt und die weiten Ärmel waren mit funkelnden Steinchen besetzt und der Stoff fiel in fließenden Falten zu Boden. "Aber nicht das du damit allen Männern hier den Kopf verdrehst." Fügte Julia schelmisch hinzu. "Lass mir auch wenigstens einen übrig." "Och, mal sehen, wobei so toll kann das Angebot hier nicht sein." Beide grinsten sich an und brachen in Gelächter aus. Japsent ließ Juliariel sich aufs Bett fallen. "Komm schon, so schlimm sind die Zwillinge auch nicht. Was hältst du eigentlich von ihnen?" "Scheinen ganz nett zu sein..." Julia kicherte. "Das sagst du jetzt! Aber wart mal ab, bis du Opfer ihrer Streiche geworden bist." Die beiden Quatschten noch so lange, bis es Zeit war sich endgültig für das Fest zurrecht zu machen. ---~*~--- Die Festwiese war hell erleuchtet. Fackeln säumten die freie und in den Bäumen blinkten grüne und blaue Laternen. Obgleich der relativ frühen Stunde herrschte auf der Tanzfläche schon reges Treiben, auch der Buffettisch auf dem sich eine Vielfalt an Speisen türmte war gut besucht. Es wurde gelacht, gesungen und getanzt. Sobald Miriel mit Julia die Wiese betrat waren alle Sorgen vergessen, die Stimmung war einfach zu ansteckend. Freudestrahlend wollten sich die beiden grade ins Getümmel stürzen als die Musik aussetzte und ein großer Kreis in der Mitte entstand. Zusammen bahnten sich die Mädchen einen Weg nach Vorne um besser sehen zu können. Ein blonder Elb, den Julia als Glorfindel vorstellte richtete einige kurze Worte an die Menge und eröffnete offiziell das Fest. "Wie jedes Jahr werden die Prinzen den ersten Tanz eröffnen." Er trat zurück, an einer Stelle hatte sich der der Kreis der Umstehenden geöffnet und zwei Gestallten traten hervor. Miriel zupfte Julia am Ärmel. "Die beide sind Elronds Söhne?" "Ja. Kaum zu glauben, was?" Nickend drehte sich Miriel wieder um und zuckte zusammen, Elladan stand direkt vor ihr und hielt ihr auffordernd einen Arm hin. "Wenn ich bitten dürfte?" Völlig verdattert nickte das Mädchen und wurde vom Elb in die Mitte geführt. Elrohir ihnen mit einer anderen Elbe dicht auf den Fersen. Scheu schaute Miriel in die Runde, solch große Aufmerksamkeit war sie nicht gewöhnt. Allgemein sagen die meisten Gesichter freudig erregt aus, doch so manche Elbe starrte geradezu feindselig herüber. Wahrscheinlich hatten sie gehofft einer der Brüder würde sie erwählen. Ein Grinsen huschte über Miriels Gesicht, dass passte ganz eindeutig in das Bild, was sie von den Zwillingen hatte. Denn anscheinend brauchte es nur ein Lächeln von ihnen und die meisten ansässigen Elbinnen lagen ihnen reihenweise zu Füßen und so wie sie die beiden einschätzte nutzten sie dies auch. Mittlerweile hatten sie die Mitte erreicht und nahmen die Anfangsposition ein. Die Musik begann und fast wie von selbst setzte Miriel sich in Bewegung, sie folgte Elladans Führung als wenn sie im Leben nie etwas anderes getan hätte. Die Blicke der Zuschauer beachtete sie gar nicht mehr, viel mehr existierte für sie nichts mehr außer der Musik und sie war ein Teil von ihr. Sie konnte gar nicht anderes als sich mit ihr zu bewegen, mit ihr zu davon zu fliegen, so leicht und unbeschwert fühlte sie sich. Ihre Welt bestand allein aus Klängen, mal lauter, mal leiser, mal schneller, mal langsamer. Berichteten voll Freude und Schmerz, Liebe und Trauer. Miriel durchlebte Gefühle, von denen sie nicht wusste, dass es sie gab, oder wie sie in Worte zu fassen wären. Alles strömte auf einmal auf sie ein, gleichzeitig jedoch hatte alles seinen festen Platz. Erst als ein Raunen durch die Menge ging kam sie wieder in die Wirklichkeit zurück. Ohne es zu bemerken hatte sie angefangen zu singen, die Worte in Sindarin kamen ihr flüssig über die Lippen und fügten sich gerade zu nahtlos in Klänge der Melodie ein. Mittlerweile tanzte sie auch nicht mehr mit Elladan, doch auch nicht alleine: Hunderte von Schmetterlingen flogen um sie herum, tanzten mit ihr den wundersamen Reigen, vollführten Drehungen und wirbelten um sie herum, doch kein einziges der zarten Wesen berührte sie. Die letzten Töne verklangen im Wind, auch Miriels Bewegungen endeten und sie stand reglos da. Wie eine Wolke erhoben sich die Schmetterlinge, stoben aus einander und verschwanden in der Nacht. Der Zauber war verflogen, wie er gekommen war. Nur Stille blieb. Kapitel 17: Erinnerungen und Aktivitäten ---------------------------------------- Als erstes tut es mir schrecklich Leid, dass das Kap so lange auf sich warten ließ. Ich hatte in den letzten Monaten einfach keine Zeit bzw. Motiavtion zu schreiben, außerdem kam noch eine Blockade dazu und das ist absolut keine gute Mischung! Auch kamen zwei bis drei andere FFs dazwischen. Ich hoffe, ein paar Leser sind vielleicht noch erhalten geblieben. Kapitel 17 "Ein fröhliches Mittsommerfest!" hallte es über die Wiese und alle Blicke wandten sich dem Redner zu. Er war alt, sehr alt. Seine Haare und sein Bart waren weiß, genauso wie die Robe, die er trug, doch seine strahlendblauen Augen leuchteten lebenslustig. //Gandalf// schoss es Miriel durch den Kopf, noch ehe sie sich frage konnte woher sie das überhaupt wusste, gesehen hatte sie ihn noch nie, so glaubte sie. Beifall brandete über die Festwiese, dachten doch alle, dass es eine gelungene Überraschung des weisen Zauberers gewesen wäre, worum Miriel nicht grade böse war. Es ersparte ihr viele unangenehme Fragen. Vorerst jedenfalls, doch die Zeit würde kommen, wo sie zumindest sich selbst alles erklären musste und sie war sich sicher, Juliariel, Gandalf und Elrond, mit seinen Söhnen würden es sicher auch nicht ohne weiteres auf sich beruhen lassen. Und genau so kam es... ---~*~--- Nach einiger Zeit zogen Elladan und Elrohir sie zur Seite, wo niemand sie hören konnte und sahen sie ernst an. "Woher kennst du diesen Tanz?" fragte Elrohir sie ganz direkt, seine Stimme klang mühsam beherrscht. Miriel war völlig überrumpelt. "Ähm... ich weiß es nicht. Aber was soll daran so besonders sein? Es war nur ein Tanz!" "Was daran so besonders sein soll???" Elladans Stimme überschlug sich und er atmete einmal kurz tief durch, fuhr danach bedeutend ruhiger fort. "Dieser Tanz wird auch "Der Tanz der Valar" genannt. Nur wenige kennen ihn, aber noch wenigere wissen ihn zu tanzen." "Die letzten in Mittelerde, die ihn tanzen konnten waren oder sind Galadriel und unsere Mutter." Fuhr Elrohir fort, ihm fiel es sichtlich schwer darüber zu reden. "Denn es ist Brauch, dass ihn nur die Mutter der Tochter lehrt." Stille breitete sich aus, zwischen Miriel und den Zwillingen, aber auch in ihrem Kopf, sämtliche Gedanken waren wie weggeblasen. Das eben gehörte musste sie erstmal verdauen. "Heißt das... Ihr meint... ich bin eure Schwester???" Unglauben bestimmte ihre Stimme. "So wie es im Moment scheint, ja." Elladan sah sie dabei unverwandt an. "Komm an meine Brust, Schwesterchen!!!" Überschwänglich umarmte Elrohir sie, anscheinend hatte er die Überraschung schnell überwunden. Miriel keuchte durch den heftigen Druck überrascht auf. Elladan schüttelte lachend den Kopf. "Wenn du sie zerquetscht hast, sag bescheid, ich muss noch einen Tanz mit ihr zu Ende führen." ---~*~--- Wie angedroht befand sich Miriel wenig später, mit Elladan, wieder auf der Tanzfläche. Doch im Gegensatz zu vorher lachte sie ausgelassen und ließ sich von ihm wild durch die Gegend wirbeln. Ein weiter Kreis hatte sich schon um sie gebildet, weil keiner irgendwelche Körperteile gegen den Kopf kriegen wollte. Die Stimmung des gesamten Fest wurde immer ausgelassener und schwungvoller, auch der Met floss in strömen, was man langsam nicht mehr übersehen konnte. Überall sang es mehr oder weniger elbisch, und die angeborene Grazie der Sternenkinder hatte sich auch schon zu Ruhe gesetzt. Der Abend war schon weit fortgeschritten, und Miriel hatte gerade den fünften Tanz mit Elladan hinter sich, der wirklich traumhafte Bewegungen drauf hatte, doch jetzt brauchte sie eine Pause. Zusammen ließen sie sich auf einem Baumstamm nieder und außer Atem lehnte das Mädchen sich an ihn. Aus den Augenwinkeln bemerkte sie Elrohir und Juliariel, die sich wieder zu ihnen gesellt hatte, nachdem sie in der Aufregung durch Miriels Tanz irgendwie abhanden gekommen war. Nun unterhielten sich die beiden angeregt. Nach einiger Zeit des zuhörend bemerkte Miriel grinsend das es ziemlicher Schweiß war was die beiden redeten, zumal sie manchmal Wörter durcheinander warfen. Anscheinend hatten sie auch schon, genau wie Miriel einigen Kelchen Wein zugesagt. Sie kicherte leise. Elrohir lehnte sich gerade zurück und sah in die mit Fackeln behangenden Bäume hoch. "Der letzte Tanz war sehr brennend -äh, anstrengend, soll ich dir noch etwas zu Trinken mitbringen?" fragte er an Julia gewand. Diese grinste ihn breit an. "Sehr gerne, ich glaub der heutige Abend könnte noch anstrengend werden, da muss man ja vorgesorgt haben." Setzte sie mit einem Zwinkern hinzu. Elrohir lächelte und verschwand in der Menge, jedoch nicht ohne von einem anderen Elb angerempelt zu werden. Elladan lachte auf, sodass Miriel ihn ansah. Lächelnd sah er zu ihr runter. "Ich hoffe das Fest gefällt dir?" da die Musik gerade wieder einsetzte musste er sich nahe zu ihr beugen, da er ziemlich leise sprach. Das Mädchen bekam eine Gänsehaut. "Sehr gut." Sie erwiderte das Lächeln und sah ihn von unten an, ein leichter Schauer ging durch ihren Körper. "Ist dir etwa kalt?" fragte Elladan sofort da ihm dies nicht entgangen war. Das Mädchen zögerte leicht, einerseits ja, die Bewegung hatte sie warm gehalten, doch andererseits wollte sie nicht wie eine empfindliche Tussi dastehen. Ein weiteres Schauern übernahm für sie die Antwort. Der Zwilling grinste. "Das heißt wohl ja." Sprach es, zog sie näher an sich und schloss die Arme um sie. Miriels Herz machte einen Sprung, damit hatte sie absolut nicht gerechnet, und sie konnte nicht verleugnen, dass Elladan keine Wirkung auf sie zeige. Verdammt wieso sah er auch so gut aus??? Zwar anders als Legolas, aber doch gut. Legolas... Wieder schossen ihr Bilder durch den Kopf. Tief im Wald. Legolas hatte den Bogen auf sie gerichtet, als sie den Gefährten das erste mal begegnet war. Lorien. Legolas saß halb lachend und doch zutiefst besorgt an ihrem Bett. Sie konnte die Trauer in seinen Augen lesen. Trauer darüber, dass er sie nicht hatte beschützen können. Es war das erste Mal gewesen, dass sie etwas in seinen Augen lesen konnte. Ufer des Anduin. Legolas schrie verzweifelt ihren Namen, als er ein weiteres Mal zusehen musste wie sie von ihm weggerissen wurde und zur Untätigkeit verdammt war. Die geheime Höhle. Legolas stürzte auf sie zu um sie aus den Fängen der Piraten zu retten, und trug sie aus der Höhle. Niemals zuvor hatte sie ihn so nahe gespürte. Sie erinnerte sich immer noch an seine weiche, glatte Haut. In den Ebenen Rohans. Legolas hatte ihr etwas seiner Kleidung geliehen und sie mit seinem Gürtel vor einer weiteren Blamage gerettet. Damals hatte sie gedacht, er würde wer weiß was mit ihr anstellen wollen. Noch immer war sie sich nicht klar darüber ob sie es insgeheim nicht gehofft hatte das mehr passieren würde. Eine sternenklare Nacht. Legolas, hatte sie zurückgehalten und getröstet, als die Albträume sie gequält hatten. Er sang und hielt sie fest in den Armen. Sie hatte sein Herz schlagen gehört. Niemals zuvor hatte sie sich so wohl und geborgen gefühlt, der Morgen kam für sie viel zu schnell. Kurz vor der Pforte von Rohan. Legolas prügelte sich mit Jack, sie warf sich dazwischen und wäre beinahe selbst verletzt worden. Sie hatte richtig Angst vor Legolas gehabt, Angst vor ihm doch gleichzeitig auch um ihn. Sie wollte nicht, dass er so bleiben würde, die Seite des Kriegers hatte sie nie wirklich an ihm wahrgenommen. In dieser Situation hatte sie sich das erste Mal eingestanden, dass ihr viel an ihm lag, hatte es sogar ausgesprochen. Wie mies hatte sie sich gefühlt als er einfach weggerannt war, sie hatte ihm soviel sagen wollen. Dunland, kurz vor Bruchtal. Sie alle waren in ein hitziges Gefecht mit Orks verwickelt. Zu viele drängten auf sie ein, nicht mehr lange und sie würde unterliegen. Sie wurde von etwas getroffen und mit wucht zur Seite gestoßen. Legolas! Starr musste sie mit ansehen wie er getroffen wurde, von der Klinge die für sie bestimmt war. Rasende Wut, flammender Zorn, das war alles woran sie sich danach erinnern konnte. Und eisige Leere. Der Morgen nach dem Kampf. Glorfindel hatte Legolas auf sein Pferd gezogen, doch war der Prinz immer noch bewusstlos. Miriel hätte schreien können als sie ihn so hilflos sah und als er weggebracht wurde. Ankunft in Bruchtal. Sie hatte sich den ganzen Weg über Vorwürfe gemacht, hatte sich die Schuld an seinem Zustand gegeben. Die Ungewissheit darüber wie es ihm gehe war das schlimmste. In Imladris Miriel betrat das dunkle Zimmer wo Legolas untergebracht war. Sein Anblick ließ ihr Herz bluten. Am lieben wäre sie vor seinem Bett zusammen gebrochen und hätte alles beweint. Wie glücklich war sie gewesen als er die Augen aufschlug, ihr keinerlei Vorwürfe machte. Die Berührung durch seine Lippen war wie ein Stormschlag gewesen... Eine Berührung ihres Halses ließ sich aus den Gedanken hochfahren. Elladan hob ihr Kinn an und sah ihr in die Augen. "Kleines, was ist los, du bist so still." Besorgt sah er sie an. Schnell nahm Miriel noch einen Schluck Wein, der Kelch war noch halb voll, das musste geändert werden. Aus einem Schluck wurden zwei, und kurz darauf war der Becher leer. Elladan quittierte es mit einem Grinsen. "Miriel, du bist schon seltsam." Fragend sah das Mädchen ihn an. "Wieso??" "Erst bist du total dabei, dann recht still, kriegst nicht mal mit das über dein hübsches Gesicht Tränen laufen und trinkst den Wein, von dem du heute schon einiges hattest ohne mit der Wimper zu zucken aus. Also was ist los mit dir?" Verwirrt wischte Miriel sich über die Augen, tatsächlich hatte sie unbemerkt angefangen zu weinen. Sie blinzelte kurz und sah Elladan wieder an. "Lass mich doch, es ist alles klar." Gab sie fest zurück. "Manchmal tränen Augen halt." Elladans grinsen wurde breiter. "Will meine Kleine mir nicht endlich sagen was Sache ist? Oder muss ich dich dazu zwingen?" Herausfordernd sah das Mädchen ihn an. "Ach und wie willst du das tun?" fragte sie und sah schnell zu Juliariel ob sie ihnen zuhörte, doch war sie grad intensiv mit Elrohirs beschäftigt... Ein lauernder Ausdruck trat in die Augen des Elbs, langsam kam er ihr näher als er eh schon war. Miriel schwante etwas, sie wich vor ihm zurück und wollte schon aufspringen, doch Elladan hielt sie fest und zog sie zurück, dass sie rücklings auf seinem Schoß landete. Überrascht sah sie zu dem grinsenden Zwilling hoch. "Letzte Chance, sagst du es?" "Wieso sollte ich?" "Du wolltest es nicht anders..." Bevor Miriel noch etwas sagen oder tun konnte beugte Elladan sich runter und legte seine Lippen auf ihre. Miriel erschrak, wollte ihn schon wegdrücken als Elladan leidenschaftlicher wurde, sie hielt zögerte. Ein Fehler! Es begann ihr immer besser und besser zu gefallen, der Wein tat sein übriges und bevor sie sich versah war sie in eine wilde Knutscherei verwickelt. Nach ein paar Minuten machte sich das Atmendrang doch bemerkbar und die beiden lösten sich. Miriels Wangen waren gerötet, Elladan grinste unverschämt. "Also?" lockend hob er einen vollen Kelch Wein hoch. Als Miriel danach greifen wollte zog er ihn weg. "Erst wenn du es gesagt hat." "Schon gut, ich sag es ja!" demonstrativ lehnte sie sich an ihn "Ich musste nur gerade an Legolas denken." Der Zwilling hob eine Augenbraue. "Achja? Was läuft den da?" Beschämt sah Miriel weg, ein anderer sollte doch nichts über ihre Gefühle zu ihm wissen. "Wie SÜÜÜÜÜÜÜÜÜß!" Elladan lachte schallend auf. "Hat die Kleine sich etwa in den schönen Prinzen Düsterwalds verguckt?" "Nein!" Miriel stritt es vehement ab und griff nach dem Wein, leerte auch diesen. "Wenn das so ist, dann kann ich dich ja auch für mich alleine haben." Schnurrte der Elb plötzlich nahe ihrem Ohr und knabberte kurz dran. Das Mädchen zuckte zusammen und sah ihn geschockt an. "Aber..." "Ha! Erwischt, da ist wohl was, auch wenn du es selbst nicht wahr haben willst." Lachte Elronds Sohn gewinnend auf. "Meine Kleine." Er umarmte sie "Warte war sich ergeben wird, es wird das richtige sein." Sagte er ungewöhnlich ernst aber sanft und küsste sie auf die Stirn. "Bruder du wirst kitschig." Kamm es von Elrohir der kurz von Juliariels Lippen abgelassen hatte. "Nehmt ihr euch erstmal ein Zimmer. Morgen können wir dann weiter reden." Kicherte Elladan und zog Miriel wieder mit zur Tanzfläche. "Lassen wir die beiden lieber alleine..." Elladan zwinkerte, Miriel lachte. Kapitel 18: Offenbarung ----------------------- @InaBau: Hier das nächste, diesmal etwas schneller. Naja, ihm ging es vll schlecht, aber aufgewacht ist er ja zumindest und jetzt wo Miriel da ist wird er sich sicher auf dem Weg der besserung befinden. Kapitel 18 Der nächste Morgen kam für die Meisten in Bruchtal viel zu früh. Nicht selten hörten man leises Stöhnen erklingen, wenn irgendjemand etwas runter fiel oder jemand eine zu schnelle Bewegung gemacht hatte. Elrond hatte seine Gründe gehabt als er einst den Tag nach dem Sommerfest als Feiertag festgelegt hatte. Erstens konnten so die meisten ihren Rausch ausschlafen und den Kater beseitigen, und zweitens hatte die Vergangenheit gezeigt das die Arbeit so oder so meist gar nicht oder nur sehr unzulänglich ausgeführt worden war. Als der Schmied beim Beschlagen eines Pferdes einfach umgekippt war und im Wassertrog beinahe ertrunken wäre hatte den Gedanken des Elbenlords den Schub in die Realität verschafft, und das war schon vor gut 500 Jahren gewesen. Geblendet von den gleißenden Sonnenstrahlen, die ihr ungehindert ins Gesicht schienen erwachte Miriel in einem der wunderschönen Zimmer Bruchtals. Ein leises Grummeln, des Unwollen, von sich gebend rollte sie sich zur Seite und vergrub ihr Gesicht in den seidigen braunen Haaren neben ihr, und schloss zufrieden die Augen. Einige Momente später drang die Information in ihr noch müdes Gehirn, erschrocken fuhr sie auf. "Elladan?!" Der Angesprochene sah sie an, gähnte, streckte sich genüsslich und lächelte sie breit an. "Ja, Kleines?" Erst jetzt wurde Miriel gewahr das einer seiner Arme um ihre Taille lag und sich nahe an ihn gekuschelt lag. Sie sah an sich runter und dann wieder ihn an. "Kannst du mir erklären was du in meinem Bett machst???" sagte sie ruhiger als sie es selbst für möglich gehalten hatte. Elladan lachte auf. "Dein Bett? Mein Bett!" "WAS???" quietschte das Mädchen erschrocken. "Aber..." "Kein "aber", Tatsache." Er grinste "Du warst gestern nicht mehr in der Lage allein gerade zu laufen und wo dein Zimmer war wusstest du erst recht nicht. Ich muss schon sagen, du hast einen guten Zug drauf was Wein betrifft." Wie auf Knopfdruck wurde Miriel rot und fand die Bettdecke sehr interessant. "Was ist gestern noch passiert?" fragte sie schließlich leise, doch war sie sich nicht sicher ob sie es wirklich wissen wollte. "Oh, es war sehr interessant... Das du dich daran nicht mehr erinnern kannst! Wie schade." Miriels Kopf ruckte hoch, panisch sah sie ihn an. "Sag bitte nicht das wir zusammen..." Sie wurde von dem Elb unterbrochen, der soeben einen mittleren Lachkrampf erlitt. "Miriel, Miriel, Miriel. Du bist wirklich einmalig, ich rede von Elrohir und Julia und du denkst natürlich nur an das eine." Er bemühte sich wieder erst zu werden. "Deine Einschätzung über mich merke ich mir übrigens." Das Mädchen glich nun einer Tomate. "Ups..." war das einzige was sie sagen konnte. Entgegen ihrer Erwartungen lachte Elladan nicht erneut auf, sondern umarmte sie freundschaftlich. "Du hast mir gestern eindeutig gezeigt, dass dir Legolas wichtiger ist, das würde ich nie und nimmer ausnutzen. Und sieh, wir beiden haben unseren Kleidung noch an, du siehst es ist in der Nacht wirklich nichts geschehen." Er gab ihr einen Kuss auf die Stirn. "Was man bei meinem lieben Brüderchen wohl nicht behaupten kann." Fügte er mit einem Zwinkern hinzu, Miriel grinste. Die beiden waren nachdem die junge Frau und Elladan auf die Tanzfläche gegangen waren ziemlich schnell verschwunden, und wie der Zufall es wollte führte ihre Schritte sie zum selben Zimmer, aus dem sich auch nicht mehr herausgekommen waren. Sehr mysteriös. Miriel lächelte ihn leicht an, irgendwie fühlte sie sich in seiner Umarmung sehr wohl, doch auf eine andere weise als bei Legolas, auf eine entspannte und weniger aufregende Art und Weise. Ein zufriedenes Seufzen kam über ihre Lippen, ohne dass sie es bemerkte. Elladan schmunzelte. "Kleines, wenn du wirklich unsere Schwester sein solltest oder was auch immer, ich hoffe es ist nicht schlimm für dich, wenn ich dich öfters für solche Knuddelattacken missbrauche." Miriel lachte und schüttelte Grinsend den Kopf. "Ganz und gar nicht." Dann überlegte sie kurz. "Ähm... wann wird das denn geklärt sein ob ich das bin oder nicht?" Wie auf ein Kommando klopfte es an der Tür und eine Dienstelbe betrat sich leise räuspernd das Gemacht. "Bitte verzeiht mein Prinz, aber euer Vater erwartet Miriel in der Bibliothek und... naja, es wurde gestern beobachtet wie sie mit Euch hier in das Zimmer verschwand..." ihr war das alles sichtlich peinlich, doch Elladan lächelte nur entwaffnend. "Habt keine Sorge, meine Liebe, sie wird Euch sogleich folgen können, doch sollte sie sich vielleicht vorher noch einmal umziehen... Das Kleid von gestern ist etwas verknittert." Damit zwinkerte er Miriel zu. "Im Schrank sind Kleider, suche dir eines raus, das Bad steht dir frei." Sagte er und lehnte sich gemütlich zurück. Die junge Frau musste sich ein Kichern verkneifen, der Zwilling wusste anscheinend sehr genau was er sich bei den Elbinnen alles erlauben konnte ohne dabei übermäßig machohaft rüber zu kommen, soviel hatte sie schon gemerkt, doch machte ihn dieser Zug irgendwie noch interessanter und anziehender. Miriel war wohl nicht die einzige mit der Auffassung, die Dienerin errötete und beschloss vor der Tür zu warten. Eilig sammelte sich das Mädchen die wichtigsten Sachen zusammen und verschwand im Bad. 5 Minuten später stand sie vor Elladan, der immer noch auf dem Bett fläzte. "Faultier! Wieso hast du eigentlich Frauenkleider in deinem Schrank?" sprach die das aus, was ihr während der letzten Minuten im Kopf herumgegeistert war. Elladan grinste nur anzüglich. "Denkst du etwa andere Elbinnen hätten Wechselsachen dabei?" Miriel verdrehte die Augen. "Schwerenöter..." murmelte sie und beeilte sich zu Elrond zu kommen. ---~*~--- In der Bibliothek wurde die junge Frau bereits nicht nur von Elrond, sondern auch von Gandalf erwartet. Beigen nickten oder lächelten ihr aufmunternd zu. Elrond gebot ihr wie schon das letzte Mal sich zu setzen, und sah sie eine Zeit lang aufmerksam an. Miriel begann sich immer unwohler unter seinem Blick zu fühlen, bis der Lord Bruchtals endlich anfing zu Reden. "Ihr habt Bruchtal gestern beim Fest in ziemliche Unruhe gestürzt, wisst Ihr das?" Miriel schüttelte den Kopf, was sie darauf sagen sollte wusste sie sowieso nicht. "Was habt Ihr bei diesem Tanz gespürt." Überrascht sah die Junge Frau auf, mit so einer Frage hatte sie am wenigsten gerechnet. Sie überlegte. Wie hatte sie sich eigentlich gestern dabei gefühlt? Glücklich, ja, das war das erste was ihr in den Sinn kam, doch war es mehr gewesen, eigentlich unbeschreibbar. Alles war auf einmal auf sie eingedrungen, doch wusste sie dass es normal war und ihr nichts passieren konnte, also Angst oder Panik waren schon mal ausgeschlossen. Für sie war es... sie suchte nach den richtigen Worten... vorbestimmt gewesen. Ja, ein anderen Ausdruck konnte sie nicht finden, sie hatte sich nicht wehrer können, hätte es auch nicht mal gewollt, auch war ihr erst im Nachhinein bewusst geworden was sie da getan hatte. All dies gab sie Elrond zur Antwort, und er Elbenfürst lächelte. Er lächelte sie warm an, nicht dieses verschlossene, herablassend kühle Lächeln, nein, es war ein Lächeln das mehr beinhaltete. Zuneigung? Gandalf trat einen Schritt vor. "Meine Liebe, ich freue mich, das Ihr endlich nach Mittelerde gekommen seid, Indiliel." Leicht zweifelnd sah das Mädchen ihn an. "Ähm, ich heiße Miriel, nicht Indiliel." Sagte sie dann zögernd und sichtlich unsicher darüber was sie von all dem halten sollte. Gandalf lachte. "Ja, natürlich, ich vergas, dass du dich nicht erinnern kannst, Indiliel. Doch deine Erinnerungen werden folgen, so wie deine Macht in dir erwacht." Elrond trat vor und sah der jungen Frau direkt und mit einem undefinierbaren Blick in die Augen. "Ich weiß, Ihr habt viele Fragen. Doch werden selbst wir nicht alle beantworten können. Doch zuerst muss ich mich bei Euch entschuldigen, für das was bei der Eröffnung des Festes geschah. Ich hätte Euch warnen müssen, doch wussten wir nicht ob der Zeitpunkt der Offenbarung schon gekommen sei." "Stopp!" Miriel sprang auf. "Ihr wollt mir allen ernstes sagen, dass ihr wusstet das so etwas geschehen könnte - nein, würde? Ihr wusstet die ganze Zeit, wer ich wirklich bin oder woher ich komme? Und was, bei Morgoth, für eine Offenbarung?" fragte sie hitzig und vergaß für diesen Moment völlig mit wem sie eigentlich redete, es regte sie einfach auf. Doch Gandalf legte ihr beruhigend eine Hand auf die Schulter. "Indiliel..." "Ich BIN nicht Indiliel!" "Miriel, bitte beruhig dich, es gibt keinen Grund sich aufzuregen." Redete er auf sie ein und ließ sie dieses Mal ihn nicht unterbrechen. "Bitte hör mir zu: Wir haben gewusst wer du bist, doch war die Zeit noch zu früh um unsere Gedanken laut auszusprechen. Du kommst aus Valinor, die Valar persönlich schickten dich zurück nach Mittelerde, welches du einst zusammen mit Celebrian verließt. Deine Aufgabe hier ist noch nicht erfüllt, was sie genau beinhaltet oder was dir bevorstehen mag ist selbst mir nicht bekannt, doch handeln die Valar nie ohne Grund. Auch nahmen sie dir zu großen Teilen dein Gedächnis oder änderten kleine Einzelheiten darin, um dir Zeit zu verschaffen deine Macht neu zu entdecken." "Was ist mit dem Tanz?" "Celebrian lehrte ihn dir, so scheint es. Denn du musst wissen, jedes Mal wenn er weitergeben wird, verändert er sich um einige Merkmale, dein Tanz beinhaltete die Celebrians, doch ist er lange nicht der Selbe." Miriel überlegte und versuchte das eben gehörte zu Ordnen. ,Denn es ist Brauch, dass ihn nur die Mutter der Tochter lehrt.' Hallten Elrohirs Worte in ihrem Kopf wieder. "Ich... bin ich Eure Tochter?" fragte die junge Frau stockend und sah Elrond beinahe schüchtern an. Dieser lächelte gütig, schüttelte jedoch den Kopf. "Nein, doch kenne ich Euch schon seit Eurer Geburt." "Aber... Celebrians Tanz... ich dachte er würde von Mutter zu Tochter weitergegeben?!" "Das stimmt." Mischte sich Gandalf wieder ein. "Auch warst du für Celebrian wie eine Tochter im Herzen, auch wenn nicht ihre leibliche. Arwen war noch zu jung um den Brauch erfüllen zu können. Und ihre plötzliche Abreise gab Celebrian keine Gelegenheit es nachzuholen. Du wuchst in Lorien im Hause Galadriels auf, deshalb wussten nur wenige von deiner wahren Bestimmung, Galadriel weihte uns erst vor wenigen Wochen in all dies ein." Miriel nickte abwesend, zu viel was ihr völlig neu war strömte auf sie ein und versuchte verarbeitet zu werden. Sie bekam Kopfschmerzen. "Und diese Macht? Wie kann ich damit umgehen?" Gandalf lächelten nachsichtig. "Die Zeit wird kommen da du es wissen wirst. Lass dir Zeit sie erwachen zu lassen. Die nötigen Kenntnisse werden wieder zu dir zurückkehren." Das Mädchen nickte, drehte sich um und ging, sie war so verwirrt das sie nicht mal dran dachte zu fragen ob sie noch gebraucht werden würde. Es war sowieso nicht der Fall. Kapitel 19: Unerwarteter Besuch ------------------------------- Kapitel 19 Als Miriel nach einem langen Spatziergang endlich wieder bei ihrem Zimmer angekommen war, war sie so tief in Gedanken versunken, dass sie nicht mal merkte, dass sie angefangen hatte diese Melodie des Tanzes vor sich hinzusummen. Auch wenn sie es gemerkt hätte, wäre sie nicht verwundert drüber gewesen, es war eh niemand in der Nähe. Draußen war die Dämmerung bereits lange fortgeschritten und die meisten Elben befanden sich im großen Saal, um zu Essen und zu Plaudern. Ihr Zimmer war frisch Gemacht als sie es betrat und auf dem Fensterbrett stand sogar eine Flasche Wein und einige Gläser, Kerzen erhellten den Raum mit sanften Licht. Ein leichtes Lächeln erhellte das Gesicht der Elbe, einen Schluck konnte sie gut gebrauchen, um sich zu beruhigen. Sie durchquerte ohne einen Seitenblick das Zimmer, warf die Tür nur hinter sich ins Schloss und machte sich daran die Flasche zu öffnen. Als endlich die dunkelrote Flüssigkeit das Glas füllte konnte sie es kaum erwarten einen Schluck zu trinken. Gedankenverloren sah sie aus dem Fenster und hob das Glas zu den Lippen. Doch als sie gerade Mal daran genippt hatte legten sich ihr zwei Hände, von hinten, auf ihre Taille und sie spürte den schlanken, muskulösen Körper eines Elben hinter sich. "Elladan, was willst du hier?" fragte Miriel ohne sich umzudrehen oder aufzuschauen. Sein Gesicht befand sich dicht an ihrem Ohr, sie konnte seinen Atem spüren. "Ich bin nicht Elladan..." Miriels zuckte zusammen, vor Schreck entglitt ihr das Glas und zersprang am Boden. "Legolas!" Ein leises Lachen war zu hören, bevor sie umgedreht wurde. "Der schöne Wein..." Blaue Augen blickten direkt in die ihren, und er strich ihr sanft eine Haarsträhne aus dem Gesicht. "Hallo, Miriel." Dem Mädchen stockte der Atem, sie hatte ihn nicht erwartet das stimmte, doch glaubte sie in seinen Augen Bilder zu sehen. Bruchstücke längst vergangenem, und das war sie sah gab ihr die Sicherheit die sie so lange verloren hatte. Erleichtert lächelte sie ihn an, schloss bei der Berührung kurz die Augen nur um ihn darauf wieder anzusehen. "Wie geht es dir, was ist mit deiner Wunde?" unbewusst legte sie eine Hand auf die Stelle an seiner Brust, wo die Klinge in ihn gedrungen war. Legolas Lächeln verbreiterte sich nur. "Mach dir keine Sorgen, es ist alles wieder in Ordnung, also unwichtig..." Damit hob er ihr Kinn leicht an, beugte sich vor und küsste sie sanft aber fordernd. Langsam wurde Miriel gegen die Wand gedrängt und er stützte sich mit den Armen direkt neben ihrem Kopf ab, ohne sich von ihr zu lösen. Miriels Welt schrumpfte, genau wie beim ersten Kuss zusammen, sie spürte seine weichen Lippen auf ihren, seinen muskulösen Körper an ihrem, seinen heißen Atem auf ihrer Haut und die kalte Wand in ihrem Rücken. Ein leises Keuchen entfloh ihr, als ihre Empfindungen sie zu überwältigen drohten und ihre Beine Gefahr liefen einzuknicken. Legolas' Hand, die immer noch auf ihrer Taille lag wanderte hoch zu ihrem Rücken, drückte sie fester an sich und hielt sie so aufrecht. Sie war ihm völlig ausgeliefert. "Ich habe dich vermisst..." flüsterte er nahe ihres Ohres bevor er sich wieder aufrichtete und sie ansah. Miriel konnte dieses nur durch ein Kopfnicken wiedergeben. "Ich... dich auch." Brachte sie schließlich heraus, doch ihre Stimme klang seltsam heiser, sie erkannte sie selbst kaum wieder und doch wünschte sie sich mehr. Mehr von ihm, mehr von seiner Aufmerksamkeit, mehr von seinen Berührungen. Fahrig strich sie eine Haarsträhne die sich gelöst hatte aus ihrem Gesicht, doch fiel sie immer wieder zurück. Grinsend versuchte nun Legolas sein Glück und strich sie hinter ihr Ohr, sie hielt, doch Miriel zuckte bei der Berührung unwillkürlich zusammen. Legolas runzelte die Stirn und führ sanft über das spitze Ohr, nicht beachtend, dass Miriel unter dieser Berührung das Gefühl hatte zu vergehen. Prüfend fuhr er die Linien und Bögen des empfindlichen Ohres nach, als hätte nie in seinem leben ein solches Gesehen, oder gar selbst besessen. Miriel schloss die Augen, und biss sich auf die Lippe damit ihr ja kein Laut entkam. Wieso machte dieser Elb sie so verrückt? Wie eine Ewigkeit schien es ihr, bis der Elb seine Betrachtung abgeschlossen hatte, doch anstatt von ihr zu lassen beugte er sich nur noch weiter vor und strich mit der Zungenspitze über die Ohraußenseite und umkreiste die Spitze, fing leicht an daran zu saugen. ---~*~--- Schon seit einiger Zeit saß er hier, alleine, in dem Sessel und wartete auf sie. Die Minuten verrannen, wie zäher Gummi, die Sonne sank doch konnte er nicht ruhig werden. Langsam gestand er sich ein, dass er doch enttäuscht gewesen war, als er das Zimmer leer vorgefunden hatte, dabei hatte er sich schon so sehr darauf gefreut sie endlich wieder zu sehen, wieder ihre Stimme zu hören. ,Reiß dich zusammen, was sind diese paar Minuten im vergleich der Unsterblichkeit?' schallt er sich, sie würde sicher gleich erscheinen, allein wie er inständig hoffte, noch so ein Zwischenfall wie mit Elrond wollte er nicht erleben. Nicht das es ihm etwas ausgemacht hatte, dass der Elbenlord sie überrascht hatte, nein, Elrond hatte kein Wort mehr über den Vorfall verloren, doch Miriel war es sichtlich unangenehm gewesen. Ein sanftes Lächeln stahl sich auf seine feinen Lippen, als er daran dachte wie errötet war, oder die Erinnerung an ihre Augen, wie sie gestrahlt hatten, als er erwachte. Doch fragte er sich immer wieder, war es wirklich wegen ihm gewesen, wie er insgeheim hoffte, oder nur da er sich auf dem Pfad der Besserung befand und sie so kein allzu schlechtes Gewissen mehr haben brauchte, denn das hatte sie, nicht in einem unbeträchtlichem Maße wie er gesehen hatte. Nein, er hoffte es nicht nur, er wünschte es sich sogar, dass musste Legolas sich innerlich eingestehen, dass es nicht nur an seiner Genesung lag sondern wegen ihm. Leise Schritte auf dem Flur kündigten ihr Kommen an, die Tür öffnete und schloss sich, der Elb wollte schon aufstehen, als sie, ohne ihn zu bemerken, an ihm vorbei ging, und die Weinflasche die er aufs Fensterbrett gestellt hatte entkorkte. Legolas runzelte die Stirn, Miriel schien verwirrt und durcheinander zu sein, sonst war sie viel aufmerksamer. Dann erkannte er seine Chance. Spitzbübisch Grinsend trat er lautlos auf sie zu und umarmte sie von hinten. "Elladan, was willst du hier?" Seine Augenbraue schoss in die Höhe. Elladan? Ihm schwante böses, wenn sie Elladan schon kennen gelernt hatte konnte nichts gutes bedeuten, sie waren zwar Freunde, doch wusste Legolas um seine Wirkung auf Frauen, und Elladan nutzte sie zu gerne. "Ich bin nicht Elladan..." wisperte er in ihr Ohr. "Legolas!" Ein Klirren zeigte an, dass sie das Weinglas hatte fallen lassen, was Legolas ungemein amüsierte. Er lachte, er hatte ein überraschte Reaktion erhofft, aber das er sie so aus dem Konzept brachte freute ihn ungemein. "Der schöne Wein..." er drehte sie sanft zu sich um und blickte in die schönsten Augen die er jemals gesehen hatte, wie er fand, sie strahlten wie der hellste Stern über Arda. "Hallo Miriel." Mehr war er nicht fähig zu sagen, ohne dass er sich und seine Empfindungen verraten hätte. Das Mädchen starrte ihn immer noch überrascht an. Ihre Augen weiteten sich für einige Momente bis sie sich wieder einigermaßen gefangen hatte, Legolas spürte wie sich plötzlich etwas in ihr gewandelt hatte, doch was genau vermochte er nicht zu sagen. "Wie geht es dir, was ist mit deiner Wunde?" fragte sie sanft, und legte eine Hand auf seine Brust, ihre Berührung ließ ihn innerlich erschauern, es kribbelte ungemein. Was löste sie da nur in ihm aus? Beruhigen lächelte er sie an. "Mach dir keine Sorgen, es ist alles wieder in Ordnung, also unwichtig..." ,Viel wichtiger ist was mit dir ist, mit uns' dachte er innerlich immer noch von ihrem Anblick gefangen. Einem übermächtigen inneren Drang folgend, beute er sich vor und legte seine Lippen auf die Ihren, kurz genoss er das warme Gefühl was ihn durchfuhr, bevor er anfing sie zu fordern, doch immer darauf bedacht nicht zu drängen, er wollte sie nicht verschrecken, nicht jetzt, nicht in diesem Moment, wo er sie sich doch so sehr wünschte. Langsam wich sich zurück, er folgte ohne von ihren Lippen zu lassen, zu süß und verlockend waren sie. Um sie besser erreichen zu können stützte er sich mit einer Hand an der Wand ab, konnte so verhindern, dass sie ihm entfloh. Er brauchte sie. Ein leises Keuchen erklang von ihr, brachte sein Blut nur noch mehr in Wallungen und ließ sein Herz höher schlagen, als er jedoch merkte wie sie wegzuknicken drohte zog er sie in seine Arme und glaubte im selben Moment sich nicht weiter beherrschen zu können. "Ich habe dich vermisst..." flüsterte er mit rauer Stimme um sich abzulenken, er hätte sonst für seine Taten nicht mehr gerade stehen können. Er entzog sich das Versuchung ihrer Lippen mit Mühe, sich sehr wohl bewusst das sie ihm hilflos ausgeliefert wäre, sollte es drauf ankommen, doch den Blick von ihre Augen konnte er nicht abwenden. Die junge Frau vor ihm bestätigte seine Worte mit einem Kopfnicken bevor sie heiser erwidern konnte. "Ich... dich auch." Anscheinend nervös strich sie fahrig eine Haarsträhne weg, doch nach dem dritten Misserfolg lächelte der Elb und strich sie sorgfältig hinter ihr Ohr und erstarrte innerlich, das Zucken Miriels beachtete er gar nicht. ,Das kann doch nicht sein!' dachte er und runzelte die Stirn, strich ein weiteres Mal über die Spitze des Ohres, welche, als er sie das letzte mal gesehen hatte doch noch nicht da gewesen war... ,Sie ist doch ein Mensch... oder?' Doch noch bevor er den Gedanken zu Ende gedacht hatte schlich sich ein anderer, anzüglicher dazwischen: Elbenohren waren sehr viel empfindlicher, so könnte er testen ob sie nun eine Elbe oder ein Mensch war und gleichzeitig hoffen, dass sie ihn nicht so leicht zurückstoßen könnte. Sanft aber gründlich befühlte er ihr Ohr, bemerkte zufrieden wie sie unter seiner Berührung erzitterte und sich versuchte zu zwingen, nichts nach außen dringen zu lassen, doch durchschaute Legolas sie sofort. Er konnte nicht wieder stehen, wieder beugte er sich vor, doch statt ihren Mund fanden seine Lippen ihr Ohr und er ließ seine Zungenspitze darüber tanzen, reizte sie und spürte mit erstaunen wie sie heftig reagierte. Unwillkürlich zog er sie näher an sich, doch hörte noch lange nicht auf. Nach nur einigen Minuten richtete Legolas sich auf, und ihm stockte der Atem. Vor sich sah er eine zutiefst erregte Miriel, ihre Wangen waren gerötet, die blauen Augen waren dunkel und aufgepeitscht wie die stürmische See geworden, und er konnte auf ihrem Grunde sich selbst erblicken. Ihre Lippen waren noch voller und röter als ohnehin schon geworden, noch immer leicht geöffnet und glänzten feucht. Er schluckte und zwang sich dazu Luft zu holen. Vorsichtig, als ob er Angst hätte sie würde zerbrechen oder sich in Luft auflösen, streckte er seine Hand aus und strich über ihre Wange, zu ihrem Ohr und ließ sie schließlich in ihrem Nacken ruhen. Mit einem Mal sah Miriel, die die Augen zuvor geschlossen hatte, ihm direkt und intensiv in die Augen. Der Elb hatte das Gefühl sie würde ihm direkt in die Seele sehen, dort erkennen, was er wünschte und begehrte. Doch seinerseits vermochte er dies ebenso in ihr zu erkennen. Vermutungen wurden bestätigt, Wünsche offenbar. Ohne auch nur eine Sekunde länger zu überlegen schlang er seine Arme um sie, küsste sie gierig, während er sie hochhob und zum Bett trug. Miriels Herz machte einen Sprung, ihr Herz, welches eh schon ungewöhnlich schnell schlug raste nun unter dem Druck der Erwartung. Sie klammerte sich an seinem Hals fest wie eine Ertrinkende, ließ ihn auch nicht von sich weichen als er sie auf dem weichen Bett ablegte und sich über sie beugte. Er seufzte wohlig auf, als er ihre Hände plötzlich unter seiner Tunika spüren konnte. Miriels Finger tasteten über die zarte, warme Haut des Prinzen und hinterließen flammende Spuren. Sie konnte gar nicht schnell genug sein, um seine Tunika zu öffnen. Er wollte sie endlich spüren. Auch Miriels Kleid war schon zu Hälfte geöffnet, als sie den störenden Stoff endlich von seinen Schultern strich und fast schon quälend sanft anfing seine Brust zu küssen und an einigen Stellen leicht saugte. Überrascht keuchte Legolas auf, damit hatte er ganz und gar nicht gerechnet, hatte er doch gedacht ohne weiteres die Führung beizubehalten. Mittlerweile hatte sie sich auf ihn gedreht, ihr langes Haar verdeckte ihr Gesicht fast gänzlich und strich zusätzlich über seinen erhitzten Körper. Wieder strich er es hinter ihr Ohr. Als sie sich wieder aufrichtete rutschte das lose Kleid runter, bis zu ihren Hüften. Legolas Blick begann zu wandern. Das goldene Kerzenlicht spiegelte sich einzelne Strähnen wieder, umrahmte so ein ebenmäßiges Gesicht, welches nach seiner Meinung nicht schöner hätte sein können. Runter, über ihren schlanken Hals hinweg glitten seine Augen und gaben unverhüllt den Blick auf die weiblichen Rundungen der Elbe frei. Legolas wurde bei diesem Anblick heiß und kalt. Mühsam schluckt er, und kämpfe darum sich nicht von der Situation benebeln zu lassen, doch wurde das Blut gerade in anderen Körperteilen mehr benötigt als im Kopf. Miriel, die Legolas' Musterung still zugelassen hatte, grinste leicht, als sie bemerkte was in dem Elben vor ging, es war bei Kerlen einfach nicht zu übersehen. Doch gleichzeitig machte es sei irgendwie unsicher. Nervös rutschte sie unbewusst leicht hin und her, was jedoch zu folge hatte, dass Legolas sehr an sich halten musste um nicht auszustöhnen. Zu nahe war sie seiner Männlichkeit als das diese Bewegung ihn kalt gelassen hätte, trotz Hose, die allmählich immer enger wurde. Mit einer schnellen Bewegung hatte der Elb sie und das Mädchen dazu gedreht, drückte sie in die Kissen und küsste sie verlangend, dass Miriel die Luft weg blieb. Auch begann sie das Kleid, mit dem langen Rock, als überaus störend zu empfinden. Doch mangels der Bewegungsfreiheit konnte sie nicht viel dran ändern, Legolas schon. In wenigen Sekunden landete das Kleid neben dem Bett und der Elb ließ eine Hand in Miriels Schoß gleiten. Die Elbe keuchte auf, biss sich auf die Lippe, drückte sich jedoch so nahe an ihn wie es ihr möglich war. Ihre Hände glitten über seine muskulöse Brust, über seinen flachen Bauch runter entlang des Hosenbundes. Legolas vergrub sein Gesicht in ihren Haaren, sog ihren Duft ein, und fragte sich wie lange er darauf schon gewartet hatte, als er fühlte wie sie seine Hose öffnete. Leicht schob sie sich ihm entgegen und stieß ihr Becken gegen seines, und grinste als er leise aufstöhnte. "Miriel, was..." doch sie legte ihre Lippen schon wieder auf die Seinen und brachte ihn somit zu schweigen. Etwas im Kopf des Elben erlosch. Die Hose folgte dem Kleid, er küsste sie gierig und drang in sie ein... Hosted by Animexx e.V. 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