How am I supposed to live without you von Alaska (Draco/Harry) ================================================================================ How am I supposed to live without you Es war ein verregneter Tag. Nicht das geringste Zeichen einer Besserung, was aber auch keinen Unterschied gemacht hätte. Er fühlte sich schlecht und da war das Letzte, was er brauchte Sonnenschein und ein blauer wolkenloser Himmel, der ihm vorgaukelte, dass das Leben in all seiner Grausamkeit, eben diese verlor, wenn man nur daran glaubte. Was für ein Schwachsinn! Nichts würde sich bessern und ihn von seiner Trauer abhalten, denn sie war tiefer in seinem Herzen verankert, als das ein lächerlicher Sonnenstrahl sie hätte vertreiben können. Zitternd, nicht vor Kälte, sondern aus Wut und Trauer, lag er auf ihrem gemeinsamen Bett, dass nun nur noch seines war. All die Wärme und Liebe, die hier einst geherrscht hatten, waren verschwunden und zurück blieben leere kalte Laken, die immer noch den so typischen Geruch trugen. Seinen Geruch. Nicht zu definieren, doch unverkennbar seiner. Er war wie eine Erinnerung aus längst vergangener Zeit; einer Zeit, in der es noch möglich war zu träumen, zu wünschen, zu hoffen. Draco spürte seinen Körper nicht mehr, er war wie betäubt. Betäubt von Schmerz und der Erkenntnis, dass er nun allein sein würde und das Wichtigste in seinem Leben verloren hatte. Verloren für nichts. Bei dem Gedanken rannen bittere Tränen über seine Wangen, die nicht zum ersten Mal in dieser Nacht sein Kopfkissen tränkten. Er hatte es schon lange aufgegeben sie zu verbergen, sie zu unterdrücken. Es war egal. Im Gegensatz zu Harry konnte er nichts erleichterndes an ihnen erkennen, sie waren nur ein Splitter, dessen, was in ihm zerbrochen war. Scherben seines Herzens, die nun ungehindert in seine Seele schnitten. Und es gab niemanden, der die Wunden heilen konnte. Niemanden, der sie auffing und versprach, alles würde besser werden. Denn das würde es nicht. Niemals wieder! Denn er hatte ihn verloren. Den Menschen, den er über alles geliebt hatte und für den er sein Leben geopfert hätte ohne nur einmal mit der Wimper zu zucken. Dem er geschworen hatte, ihn zu beschützen und ihn zu halten, wenn er fiel. Er hatte ihn verloren. Draco versuchte aufzustehen, doch ihm fehlte die Kraft und auch der Wille. Warum sollte er aufstehen? Niemand würde da draußen auf ihn warten. Ein stechender Schmerz durchbrach seine Brust an der Stelle, wo einmal sein Herz gewesen sein musste und wo nun nur noch eine gähnende Leere war. Gequält schloss der blonde Mann die Augen und die brutalen Bilder schlugen wieder auf ihn ein, wobei ein leises Schluchzen seiner Kehle entfuhr. Auch dies erlaubte er sich nun. Seine frühere Stärke und Willenskraft waren mit dem geliebten Menschen gestorben. Nun musste er niemanden mehr beschützen. Nicht mal sich selbst. Er sah diese grünen Augen noch vor sich, das Strahlen, dass in ihnen lag, wenn Draco den Raum betrat und das tiefe Verlangen, wenn sie sich hingebungsvoll Nacht für Nacht liebten. Er fehlte ihm. Mehr als er sich je eingestehen wollte, aber es jedes Mal spürend, wenn sie getrennt waren. Er vermisste die Wärme seines Körpers und seiner Stimme, wenn er seinen Namen flüsterte. Die elektrisierenden Berührungen, die wie Blitze durch Draco's Körper gezuckt waren und diesen mit Gänsehaut überzogen. Doch am meisten vermisste er das Gefühl der Vollkommenheit. Ihre Seelen waren mit einander verbunden und Harry hatte ihm den Teil gegeben, der immer in seinem Herzen gefehlt hatte und der nun wieder fehlte - für immer. Auch nach Tagen der Einsamkeit, der Trauer und all den anderen Gefühlen, für die man keine Worte finden konnte, hörte er immer noch seine Stimme, schwach und von Schmerz getränkt, doch immer noch liebevoll und sanft. Diese letzten Worte, die wie ein Schwert in seine Seele schnitten und deren Wunde nicht aufhörte zu bluten. Er lag in Draco's Armen, das Gesicht von Blut verschmiert und Folter gezeichnet. Draco erinnerte sich noch an das Gewicht von Harry's Körper, als er immer schwerer wurde und die Kräfte aus ihm gesogen wurden. Harry fragte immer wieder, wo er sei - seine Augen blind von Tränen, Blut und Schmerz. Und Draco hatte immer wieder geantwortet. "Ich bin hier." Und Harry hatte gelächelt. Draco wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war. Er erinnerte sich auch nicht mehr an seine Tränen und das Flehen, Harry solle ihn nicht verlassen. Nur noch an seine Worte, an die Hand die sich sanft zu Draco's Wange hob. Verzweifelt hatte er sie umklammert. Sich an sie geschmiegt. "Ich komme wieder. Das verspreche ich dir." Und dann war die Hand leblos herabgesunken. Den glasigen Blick gen Himmel gerichtet und mit einem glücklichen Lächeln auf den Lippen lag Harry Potter in den Armen seines Geliebten. Harry Potter, der berühmte Hogwartsschüler, der tapfere Auror, hatte im letzten Kampf gegen Voldemort gesiegt und doch verloren. Draco öffnete wieder seine Augen. Er konnte die Erinnerung an Harry's Tod nicht mehr ertragen. Verzweiflung und Resignation durchfluteten sein Bewusstsein und er gab sich der Leere hin ohne jeden Widerstand. Es war zu spät zum Kämpfen. Denn all seine Hoffnungen auf Sieg waren mit Harry gestorben und damit auch der Sinn seines Lebens. Die Schwärze um ihn herum, konnte Draco nicht mehr sehen. Er wusste nicht, ob es Tag oder Nacht war; Zeit hatte jegliche Bedeutung verloren genau wie alles andere. Seine Ziele waren zerschlagen, seine Träume zersplittert. Alles, wozu er noch fähig war, war auf dem Bett liegen und fühlen, wie der Schmerz ihn auffraß. Und wieder schloss er die Augen. Und sah Harry. Er kam auf ihn zu, ein gleißendes Licht umhüllte seinen Körper und er war genauso schön wie Draco ihn in Erinnerung hatte. Das schwarze Haar, zerzaust und widerspenstig, schimmerte im Glanz des hellen Weiß. Die grünen Augen ruhten liebevoll auf dem blonden Mann. Er lächelte. So unschuldig und sanft wie damals. Mit einer fließenden Geste streckte er Draco die Hand entgegen. Eine wortlose Aufforderung. Und Draco nahm sie und sogleich strömte die Wärme durch seinen Körper, füllte ihn ganz aus und machte allen Schmerz vergessen. All die Liebe, die er verloren geglaubt, fand sich wieder, als Harry seine Lippen auf die seinen senkte und ein ewigwährender Kuss ihre Herzen wieder zusammenführte. Heiße Tränen des Glücks rannen über Draco's Wangen und er spürte die süße Erlösung, als er empor schwebte. Er hatte ihn wieder! Harry blickte Draco zärtlich in die Augen, strich durch dessen blondes Haar und lächelte sanft. "Ich habe dir doch gesagt, ich komme wieder." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)