Ai von abgemeldet (oder: Die Zukunft in die Hand nehmen) ================================================================================ Kapitel 3: Ein Dämon? Hier?! ---------------------------- Kagome erwachte, als die ersten Sonnenstrahlen auf ihr Gesicht fielen. Sie lächelte, als sie auf den schlafenden Inu Yasha sah, der sie noch immer in seinen Armen hielt. Er schien noch tief und fest zu schlafen. Wenn er mich so im Arm hat, kann ich sowieso nicht aufstehen ohne ihn zu wecken. Also muss ich wohl oder übel liegen bleiben, entschuldigte Kagome grinsend ihr Verhalten, als sie sich wieder an den schlafenden Hanyou kuschelte. Ihr Blick verschleierte sich als sie den vergangenen Tag in ihren Gedanken noch einmal Revue passieren ließ. Es war einer der schönsten Tage ihres Lebens gewesen. Dabei hatte er doch ganz genauso wie immer angefangen. Morgens war sie durch das laute Gezänke von Inu Yasha und Shippo geweckt worden, die sich wieder einmal um den letzten Keks stritten. Kagome konnte nicht mehr zählen wie viele Kekspackungen sie schon mitgebracht hatte, aber aus einem unerfindlichen Grund schafften es die beiden immer, sich morgens in aller Herrgottsfrühe um den allerletzten Keks zu streiten. Und Inu Yasha benahm sich dann immer genau so kindisch wie Shippo, wenn nicht sogar noch schlimmer, da er älter und stärker war als der kleine Kitsune und diesen Vorteil gnadenlos ausnutzte. Neulich hatte er Shippo sogar mit Tessaiga vor der Nase rumgefuchtelt. Kagome musste sich zusammenreißen um nicht laut aufzulachen. Es war ein Bild für die Götter gewesen. Der große Inu Yasha stand vor Shippo, der ständig zwischen der Form des rosa ballonartigen Wesens und sich selbst wechselte. Dazwischen auf einem Baumstumpf das Objekt der Begierde, der einzigartigste, köstlichste Keks, den Kagome aus ihrer Zeit je mitgebracht hatte. (Er sah übrigens schon ziemlich mitgenommen aus) Kurz vor Sonnenaufgang entbrannte der schreckliche Kampf. Wie in einem alten Western standen sich Inu Yasha und Shippo gegenüber, hinter sich die rot glühende Morgensonne, die gerade eben erst über den Horizont gelugt hatte. Und es entbrannte ein heftiger, erbarmungsloser Kampf, keiner der beiden schien zu Oberhand gewinnen zu können. Shippo benutzte sämtliche seiner Fuchsattacken und Inu Yasha schien diesen Morgen auf pure Muskelkraft gesetzt zu haben. "Fuchskreisel!" PONG! (neue Beule; Inu Yasha war eben kein Hanyou großer Worte) "Kreisel!" PONG! PONG! "Verwandlung!" Aber plötzlich ging alles ganz schnell und der Kampf war fast entschieden. Inu Yasha hielt den armen kleinen Kitsune im Schwitzkasten und verpasste dem schreienden Shippo ein gutes Dutzend Kopfnüsse. Er wollte gerade ein weiteres Dutzend anfangen da unterbrach Mirokus Stimme das Kampfgetümmel. "Guten Morgen, Kagome-Sama. Hast du noch von diesen köstlichen Keksen?" "Tut mir Leid Miroku, die sind glaube ich alle." Kitsune und Hanyou hatten in ihrem Kampf innegehalten und starrten nun fassungslos den jungen Mönch an, der fröhlich zu ihnen herüber sah. Die beiden benötigten mehrere Sekunden um das Geschehen zu realisieren. "Er hat UNSEREN Keks gefressen!" schrie Shippo und Inu Yasha gab ihm lautstark Recht. Wie sehr ein gemeinsamer Feind doch zusammenschweißen kann. Als Miroku sich umdrehte, sah er nur noch, wie sich Inu Yasha und Shippo auf ihn stürzen wollten. Erschlagen von der feindlichen Übermacht ergriff der Mönch die Flucht und nun ging die wilde Jagd durch das Nachtlager der kleinen Gruppe erst richtig los. Bis sie ihr abruptes Ende darin fand, dass die drei über die schlafende Sango stolperten und auf ihr landeten. Was Miroku wie immer schamlos ausnutze. "IHR SPINNT DOCH!" schrie Sango, während sie mit ihrem Hiraikotsu zu einem Rundumschlag ausholte. "KÖNNT IHR EUCH NICHT EINMAL NORMAL BENEHMEN?!" Wenig später saßen die drei am Feuer, jeder mit einer großen Beule am Kopf und jeder war dabei, die Schuld auf die anderen zu schieben. Dabei fand Kagome, dass diese Kekse einfach widerlich schmeckten. Sie brachte sie nur mit, weil die anderen sie so gerne aßen. Dann der übliche Streit mit Inu Yasha, weil sie nach Hause wollte, der in dem ebenso üblichen Sitzfeuerwerk endete. Dann die Sache mit dem Schlüssel. Ich muss Miroku unbedingt fragen wem er den Schlüssel geschenkt hat. Warum hat Inu Yasha ihm den Schlüssel gegeben? Er unterstützt Mirokus Frauengeschichten doch sonst auch nicht. Was soll's er wird schon seinen Grund gehabt haben. Aber meinen Schlüssel bringt er mir wieder. Ich kann ja nicht jedes Mal darauf bauen, dass er ein Fenster aufbekommt. Drei Wochen weg. Was man in drei Wochen nicht alles machen kann... Mittlerweile schämte sich Kagome nicht mehr für ihre Gedanken. Nicht nach gestern Abend. Allein der Gedanke daran jagte Kagome einen wohligen Schauer über den Rücken. Wieder sah sie auf den schlafenden Inu Yasha. Woher wusste er das alles? Woher hatte er so genau gewusst was ihr gefiel. Und vor allem, wie hatte er es geschafft, solche Gefühle in ihr zu wecken, die sie Dinge tun ließen, die sich nie hätte träumen. Eine Woge des Glücks und der Zuneigung überflutete Kagome beim Anblick von Inu Yasha. Ihres geliebten Inu Yashas. Endlich hatten sie zueinander gefunden. Nach so langer Zeit. Drei Jahre war es jetzt her, seit sie das erste Mal durch den Knochenfressenden Brunnen in das Zeitalter der Kriegerischen Staaten gewechselt hatte. Drei Jahre, in denen sie und ihre Freunde auf der Suche nach den Shiko-No-Kakera fest zusammengeschweißt wurden. Aber auch drei Jahre, in denen sie so manchen Schicksalsschlag hinnehmen mussten. Und es waren drei Jahre, in denen Kagome mehr und mehr erkannte, wie sehr sie den aufbrausenden Hanyou doch brauchte. Jetzt lag der aufbrausende Hanyou friedlich schlafend neben ihr und Kagome konnte nicht widerstehen ihm einen sanften Kuss auf die Wange zu hauchen. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht und ohne die Augen zu öffnen schloss er Kagome noch fester in seine Arme. "Nicht so fest", quietschte Kagome und versuchte sich energisch aus der Umarmung des Hanyou zu befreien. "Hör auf so zu zappeln und leg dich noch ein wenig hin", murmelte Inu Yasha schlaftrunken. Aber Kagome war jetzt endgültig wach. Sie sah keine Chance mehr, noch eine Runde schlafen zu können. Also konnte sie genauso gut aufstehen und Frühstück machen. "Lass mich aufstehen Inu Yasha. Du sollst mich loslassen!" Aber Inu Yasha zog sie nur grinsend noch fester an sich. "Wie soll ich denn Frühstück machen wenn du mich hier festhältst?" Bei dem Wort Frühstück hatten Inu Yashas Ohren gezuckt. "Was krieg ich wenn ich dich loslasse?" "Frühstück, Baka!" "Keh, das würde ich auch so kriegen. Ich will einen Kuss. Mindestens." Kagome fing an zu lachen. Das war wirklich zu komisch. Er wollte sie erpressen! "Na gut, wenn du das so sagst, werde ich mich deinem Wunsch natürlich beugen", sagte sie mit gespielt ernster Stimme, drückte den Hanyou sanft zurück ins Kissen und gab ihm einen innigen Kuss. "Geht doch" grinste Inu Yasha frech, "warum nicht gleich so?" Kagome ging überhaupt nicht auf den Kommentar ein und fragte "Was willst du denn zum Frühstück?" "Darf ich mir was aussuchen?" "Sonst würde ich nicht fragen." "Okay ich will Schokolade." "Zum Frühstück kann man doch keine Schokolade essen!" "Nicht?" "Nein!" "Dann will ich... Ramen! Ja genau, ich will Ramen, Kagome!" der Hanyou strahlte über das ganze Gesicht. "Ramen isst man genauso wenig wie Schokolade zum Frühstück!" sagte Kagome bestimmt und sah ihn dabei streng an. "Ich seh' schon, am besten mache ich einfach etwas und hoffe, dass es dir schmeckt." Dabei drehte sie sich um und ging Richtung Küche davon. Wieso kann man zum Frühstück keine Schokolade essen? Auf der Schachtel hat ja wohl kein Schild gestanden, dass man den Inhalt nicht vor 12.00 Uhr mittags oder so essen dürfe. Warum soll man das morgens nicht essen? Genauso wie Ramen. Wozu gibt's denn was so Feines wenn man es nur abends essen darf. Plötzlich saß Inu Yasha senkrecht im Bett und schlug sich mit der flachen Hand an die Stirn. Gott sei Dank hat Kagome gesagt, es gibt keine Schokolade. Sonst hätte sie ja gesehen, dass ich die ganze Schokolade gestern zur Strafe vernichtet habe. Puh, gerade noch mal Glück gehabt. Erleichtert seufzte der Hanyou auf. Nicht dass er Schuldgefühle gehabt hätte, nein, es war nur ziemlich anstrengend und schmerzhaft Kagome zu ertragen wenn sie wütend war. Ein Grinsen huschte über sein Gesicht, als er daran dachte wie er sie den vorherigen Abend angestrengt hatte. Ganz erschöpft war sie danach gewesen. Ja er liebte Kagome, mehr als alles andere auf dieser Welt und er liebte es auch, ihr solche Lust zu bereiten. Obwohl sie es bis jetzt nur einmal gemacht hatten. Aber sie waren ja gestern auch erst zusammen gekommen. Wir haben noch viel Zeit. Wer weiß, vielleicht heute Abend...Oder noch besser vorher schon. Immer noch grinsend stand der Hanyou auf, wickelte sich das Handtuch wieder um, zum einen weil keine Lust hatte ins Bad zu gehen um seinen Suikan zu holen und zum anderen, wer außer Kagome sollte ihn schon sehen. Und dagegen hatte er nichts. Auf dem Weg in die Küche stieg ihm ein köstlicher Geruch in die Nase. Vielleicht sollte ich mir doch was anziehen, da muss doch noch jemand in der Küche sein. Kann Kagome überhaupt kochen? "Kagome?" "Mh?" "Bist du alleine?" "Ja wieso?" "Nur so." Seit wann kann sie kochen? Da stimmt doch was nicht. Hat ein Dämon uns bis hierher verfolgt und von Kagome Besitz ergriffen? Nein, das darf doch nicht wahr sein! Hab ich dann letzte Nacht mit einem... Dämon?! War das überhaupt nicht Kagome gewesen?! Ich muss sie retten, vielleicht hat sie ja noch eine Chance. Und der Dämon nutzt es auch noch schamlos aus, dass ich ihn in dieser Welt nicht wittern kann und kocht dann noch irgendetwas so geruchsintensives. Aber warte nur, vor dir hab ich keine Angst, ich werde meine Kagome retten! Mit lautem Gebrüll stürmte er in die Küche, stieß den vermeintlichen Dämon zu Boden und bedrohte ihn mit seinen Krallen. Das Wesen schrie vor Schreck laut auf. "Was hast du mit meiner Kagome gemacht, du fieses Stück Dreck? Wie konntest du überhaupt durch den Brunnen reisen? Los du dreckiger Dämon, WO IST KAGOME!" "INU YASHA GEH RUNTER VON MIR! WAS SOLL DAS ÜBERHAUPT? NATÜRLICH BIN ICH KAGOME, BAKA!" "DU LÜGST! ENTWEDER DU SAGST MIR SOFORT, WAS DU MIT KAGOME GEMACHT HAST ODER ICH VERGESSE MICH!" "VERDAMMT NOCHMAL ICH BIN KAGOME! LASS MICH ENDLICH WEITERKOCHEN!" "SCHON WIEDER GELOGEN! KAGOME KANN ÜBERHAUPT NICHT KOCHEN! HAH, da liegt dein Fehler!" "WAS!?" Oh weh. Inu Yasha schluckte. "Kagome?" fragte er sichtlich leiser und zog vorsichtshalber den Kopf schon mal ein. "Kagome bist du's?" "Natürlich Baka, wer sollte es denn sonst sein? Und was heißt hier ich kann nicht kochen? Du verdienst es gar nicht, dass ich für dich koche." Schon wieder hatte er sich um Kopf und Kragen geredet. Warum passierte ihm das eigentlich immer nur bei Kagome? "Also, ähm, das...das hast du falsch verstanden, hehe...ähm, jetzt sieh mich doch nicht so finster an. Kagome," jetzt lass mich doch hier nicht so rumstottern. Warum schaust du denn jetzt so finster? "Ja, also...weißt du...du kochst schon ganz....nun ja, wie soll ich sagen..." Kagomes Blick wurde eiskalt. Jetzt sag bloß nichts Falsches. "Ja, Kagome, also...Schau mal ein fliegender Kitsune!" und zeigt aus dem Fenster. (hofft wohl Kagome dreht sich um und er kann verschwinden, aber leider tut sie ihm den Gefallen nicht) "Inu Yasha", wieder dieser eiskalte Schauder. Bitte mach es kurz und schmerzlos, bitte. Kagome ich liebe dich doch! Das kannst du mir nicht antun. Hilfe. Kagome! Kagome?... "Wo bist du? Kagome?" suchend drehte sich der Hanyou um. Schließlich fand er sie in der Diele, als sie gerade Jacke und Schuhe anzog. "Wo willst du hin?" "Ich gehe." Toll, klasse soweit war ich auch schon, aber das darf ich jetzt ja wieder nicht sagen, sonst würde wieder ein Sitz-Feuerwerk kommen. Kagome durfte ja so nörgelig sein wie sie wollte, er sollte immer freundlich zu ihr sein "Jetzt sag schon, wo willst du denn hin?" "WEG! Ist das so schwer zu verstehen?" Wütend stapfte Kagome an ihm vorbei auf die Haustür zu. "Und wehe du läufst mir nach! Verstanden?!" Als sie sich ein letztes Mal nach dem sprachlosen Hanyou umdrehte nur um die Tür dann hinter sich zuzuknallen, sah er es in ihren Augenwinkeln glitzern. Weinte sie etwa? Was hatte sie denn jetzt? Nur wegen der Sache mit dem Nicht-Kochen-Können? Das kann sie doch nicht sooooooo aufregen, oder doch? Inu Yasha war im Begriff selbst sauer zu werden. Soll sie doch weg gehen. Nur wegen der blöden Sache mit dem Kochen. Ich hab mir eben Sorgen um sie gemacht. Verdammt noch mal. Dass sie sich aber auch immer streiten mussten. Dabei liebte er sie doch. Und sie liebte ihn auch. Warum redeten sie immer aneinander vorbei? Reichte diese Liebe nicht aus um ihre Meinungsverschiedenheiten zu überstehen? Sollte das jetzt schon das Ende ihres Glücks sein, das doch gerade erst begonnen hatte? Das durfte einfach nicht sein. Ich muss irgendetwas tun. Aber was? Vielleicht...ja genau. Ich muss zurück in meine Epoche. Sango und Miroku helfen mir bestimmt weiter. Im Nu hatte der Hanyou seinen Suikan angezogen und war durch den Brunnen in das Zeitalter der Kriegerischen Staaten gereist. Jetzt war er dabei seine Gefährten zu suchen. Genau wusste er noch nicht was er ihnen erzählen würde, aber dass er und Kagome, na ja auf jeden Fall, zusammen gewesen waren. Und dass das ganze im Moment auf der Kippe stand und er nur wusste, dass er Kagome um nichts in der Welt wieder aufgeben würde. Um nichts in der Welt würde er ihr Glück kampflos aufgeben. Aber wie schon gesagt, er hatte noch nicht den blassesten Schimmer, wie er das ganze wieder zurechtrücken sollte. Kagome war in der Zwischenzeit durch Tokyo geirrt. Nicht, dass sie sich nicht ausgekannt hätte, aber sie hatte nicht wirklich auf ihren Weg geachtet, sie war viel zu sehr in Gedanken versunken. Warum war sie wegen so einer Kleinigkeit ausgeflippt? Sie wusste doch, dass Inu Yasha dachte, sie könne nicht kochen. Nur weil sie es im Mittelalter schon seit ewigen Zeiten nicht mehr gemacht hatte. Aber zwischenzeitlich konnte sie kochen. Sehr gut sogar. Aber trotzdem, das war kein Grund gewesen so einfach abzuhauen. Ob ich mich entschuldigen soll? Wie kann man jemanden so sehr lieben und sich doch dauernd streiten? Er liebt mich doch, nicht wahr? Ich kann es gar nicht fassen, dass er wirklich mich liebt. Er hat sich wirklich für mich entschieden. Und ich schreie ihn an. Ich bin echt eine klasse Freundin. Ich werde mich entschuldigen. Ich kann nicht immer warten bis er sich entschuldigt. Und ich werde ihm beweisen, dass ich kochen kann! Der wird sich noch wundern. Aber eigentlich ist es schon lustig. Er denkt, ich wäre von einem Dämon besessen, nur weil ich kochen kann. Gutgelaunt machte Kagome sich auf den Heimweg. In Gedanken ging sie schon die Vorbereitungen für das Essen durch und stellte einen kompletten Menüplan auf. Inu Yasha würde Augen machen. Sie sprang die Treppen zum Schrein hinauf und ging ins Haus. "Inu Yasha! Inu Yasha! Wo bist du? Kommst du bitte her? Inu Yasha?" Na denn, wenn du denkst, du musst dich verstecken, bitte schön. Ich hab zwar keine so gute Nase wie du, aber ich hab auch so meine Wege und Methoden. "SITZ!... Seltsam...kein PATONG. Wo ist er nur hin?" Kagome war ins Bad geeilt, um nachzusehen, ob Inu Yashas Suikan noch dort lag. Als sie sah, dass er weg war, versuchte sie nicht allzu enttäuscht zu sein. Er ist bestimmt nur kurz in seine Epoche gewechselt um den anderen Bescheid zu sagen, dass wir noch ein paar Tage hier bleiben und sie sich keine Sorgen machen müssen. Ich fange jetzt am Besten an das Essen zu machen, sonst werde ich nicht bis heute Abend fertig. Aber was ist wenn ich ihn vergrault habe und er nicht kommt? Nein, daran darfst du nicht mal denken, Kagome, schalt sie sich selbst. Er wird heute Abend zum Essen wieder da sein, du wirst schon sehen. Mit diesen Gedanken beschäftigt ging sie in die Küche und machte sich daran, das ultimative Entschuldigungsessen zu kochen. Es dauerte nicht lange und man hörte sie mit Töpfen und Pfannen klappern... Es ist schon dunkel draußen, wo er nur bleibt? Kagome war gerade dabei den Tisch zu dekorieren. Sie hatte eine frische Tischdecke aufgelegt und Kerzen auf den Tisch gestellt. Über den ganzen Tisch hatte sie Blütenblätter verstreut. Das Essen war auch fertig, das einzige oder besser gesagt, der einzige, der noch fehlte, war Inu Yasha selbst. Langsam wurde Kagome wirklich nervös. Alle zwei Minuten sah sie auf die Uhr. Aber Inu Yasha kam nicht. Im Laufe des Abends nickte Kagome schließlich über ihrem dekorierten Tisch ein. Plötzlich aber war sie hellwach. Hatte sie da nicht eben etwas gehört? Zögernd stand sie auf um die Geräuschquelle ausfindig zu machen. Vorsichtig tastete sie sich in den dunklen Flur, der Herz schlug ihr bis zum Hals. Da, da war es wieder! Kagome schluckte und machte noch einen Schritt auf die Tür zu. Leise wurde die Haustür aufgestoßen. Zentimeter für Zentimeter wurde sie geöffnet. In ihrer Panik griff Kagome nach dem erstbesten was sie in die Hand bekam. Ein Regenschirm, dachte sie mit zusammengebissenen Zähnen. Toll, wenn er mich nass spritzen will, bin ich wenigstens gewappnet. Nur ein paar Augenblicke sah Kagome im spärlichen Licht, dass der jemand einen Fuß durch die Tür setzte. Dann sah sie die verschwommen Umrisse eines Beines, dann einen Kopf. Jetzt oder nie, dachte Kagome, stürzte sich laut schreiend auf den Eindringling und schlug ihm den Regenschirm mit aller Kraft auf den Kopf. "AHHHHH! KAGOME, WAS SOLL DAS?" Erleichtert warf Kagome den Schirm weg und fiel dem Hanyou um den Hals. "Gott sei Dank, ich dachte schon du kommst nicht wieder. Ich bin ja so froh. Komm mit ich muss dir was zeigen!" Inu Yasha war total verwirrt. Sie ist mir nicht sauer? Sie ist sogar froh, dass ich wieder hier bin. Ist sie etwa... Weiter kam er in seinen Überlegungen nicht, denn er sah den gedeckten Tisch mit den brennenden Kerzen, die ein warmes Licht in dem abgedunkelten Zimmer spendeten. Und daneben stand Kagome mit einem unsichern Lächeln. Ihm stockte der Atem. Sie sah wunderschön aus. Sie trug ein kurzes leichtes Sommerkleid und nicht mehr ihre Schuluniform. War sie schon immer so schön gewesen? Das musste ihm doch vorher schon aufgefallen sein. Inu Yasha schluckte. Hatte sie sich diese Mühe nur für ihn gemacht? Das ganze Essen und alles? "Kagome", fragte er mit belegter Stimme, "Kagome hast du das etwa alles für...für mich gemacht?" Kagome nickte nur. "Es ist wunderschön Kagome. Genauso wie du." Kagome fing an zu strahlen über das Kompliment. Inu Yasha freute sich über ihr Lächeln und war auf einmal froh, doch mit Sango ,schwierige Situationen' geübt zu haben. Nicht, dass er es nicht alleine gekonnt hätte, es gab ihm eine gewisse Sicherheit. Und Kagomes Lächeln, das er so sehr liebte, entschädigte ihn für alle Mühen, die er mit Sango und Miroku durch gestanden hatte. Jetzt war der richtige Zeitpunkt gekommen. Inu Yasha ging zwei Schritte auf Kagome zu, er stand nun direkt vor ihr. "Kagome, ich...", begann er leise während er ihr eine Hand an ihre Taille legte, "es tut mir leid wegen heute Morgen. Ich hatte wirklich Angst, dass dir etwas passiert sei. Kannst du mir verzeihen?" Bei diesen Worten zog er hinter seinem Rücken einen Blumenstrauß hervor und hielt ihn Kagome hin. Wieder dieses herrliche Lächeln. "Baka", flüsterte Kagome zärtlich und schlang ihre Arme um seinen Hals. "Kannst du mir verzeihen, dass ich so ausgerastet bin?" Als Antwort küsste Inu Yasha sie nur. Er drückte sie fest an sich und küsste sie lange und innig. Nur widerwillig ließ er zu, dass Kagome sich von ihm löste. "Du hast sicher Hunger. Ich hab den ganzen Nachmittag in der Küche gestanden. Du musst zumindest probieren." Vorsichtig setzte Inu Yasha sich an den Tisch. Er hatte sich zwar wieder mit Kagome versöhnt, aber dass er jetzt etwas essen sollte, was sie gekocht hatte, behagte ihm nicht wirklich. Aber er wollte nicht schon wieder einen Streit riskieren. Mutig nahm er einen Bissen in den Mund, kaute vorsichtig darauf herum und ... bekam große Augen. "Kagome, dass schmeckt großartig! Du kannst wirklich klasse kochen! Wieso kochst du bei uns nicht mehr? Das schmeckt einfach köstlich." "Freut mich wenn es dir schmeckt." Lächelnd fing auch Kagome an zu essen. Als sie nach dem Essen in der Küche stand und abspülte kam der Hanyou auf sie zu und legte ihr seine Arme um die Hüfte. "Musst du das wirklich jetzt machen?" er hatte die gleiche tiefe Stimme wie gestern Abend. Die Erinnerung daran durchrieselte Kagome. Ja, warum sollte sie den Abwasch jetzt machen? Er würde ihr nicht weglaufen. Sie drehte sich zu Inu Yasha um und küsste ihn zärtlich. "Haben wir Neumond? Ich hatte überhaupt nicht darauf geachtet. Aber du hast recht, dass kann ich genauso gut morgen früh noch machen. Wieso?" "Wir könnten hochgehen und..." "Was und?" flüsterte Kagome und der Unterton in ihrer Stimme ließ Inu Yasha erbeben. "Na du könntest dich doch einfach überraschen lassen. Du bist nicht die Einzige, die Überraschungen planen kann." Voller Vorfreude grinste Inu Yasha und gab ihr einen Kuss. Er nahm die verblüffte Kagome bei der Hand und zog sie nach oben in ihr Zimmer. Vor ihrer Zimmertür angekommen zog Inu Yasha ein Tuch aus seinem Ärmel und verband Kagome lächelnd die Augen. "Gedulde dich noch einen Augenblick mein Engel." Damit schloss er die Tür vor ihrer Nase und Kagome hörte ihn leise in ihrem Zimmer rumoren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)