Ai von abgemeldet (oder: Die Zukunft in die Hand nehmen) ================================================================================ Kapitel 1: Der ganz normale Wahnsinn ------------------------------------ "Ich hab gesagt, ich muss nach Hause, hast du mir nicht zugehört?" "Keh, du gehst nicht, und damit Ende der Diskussion." Sango und Miroku schauten gar nicht mehr aus ihrer Unterhaltung auf. Sie kannten das Theater, es wurde jedes Mal aufgeführt, wenn Kagome zurück in die Neuzeit wollte, sei es wegen einem Geburtstag, ihren seltsamen Tests und Arbeiten für die Schule, oder wenn sie einfach die Nase von dem Hanyou voll hatte und sich eine Auszeit gönnen wollte. Sango und Miroku kannten diese stets gleich bleibende Leier nahezu auswendig. "Er versteht's einfach nicht Houshi-Sama. Er weiß doch ganz genau, dass Kagome am längeren Hebel sitzt und er immer den Kürzeren zieht und dann die Tage, die sie weg ist, mit Kreuzschmerzen auf dem Boden rum kriecht." Sango schüttelte den Kopf obgleich solcher penetranten Sturheit. "Sango-Sama, die Wege der Götter sind unergründlich." antwortete der junge Mönch weise. Sango verstand zwar den Zusammenhang nicht, aber sie hatte sowieso den leisen Verdacht, dass Miroku selbst nicht so genau wusste, was er damit hatte ausdrücken wollte. "Achtung gleich geht's los." Und schon hörten sie aus Richtung des Knochenfressenden Brunnens Kagomes durchdringendes "SITZ! SITZ! SITZ! SITZ! SITZ! SITZ! SITZ! SITZ! SITZ! SITZ! SITZ! SITZ!" und das rhythmisches PATONG PATONG, als Inu Yasha unter ihrem Sitz-Feuerwerk auf die Erde krachte. "Zwölf Mal, Kagome möchte wohl diesmal länger wegbleiben", meinte Sango gedankenverloren. "Inu Yasha wird wieder unausstehlich sein", seufzte Miroku. "KAGOME WARTE! VERDAMMT NOCHMAL, DU HATTEST VERSPROCHEN DAS NICHT MEHR SO OFT ZU SAGEN!!!!" Aber Kagome hörte ihn schon nicht mehr. Durch den Brunnen war sie schon in ihre eigene Zeit gelangt. "Baka", murmelte sie wütend "warum musst du es auch jedes Mal von neuem drauf anlegen? Es ist deine eigene Schuld." Damit kletterte sie an der Strickleiter hinauf und stand kurz darauf im Hof ihres Elternhauses. Sie freute sich jedes Mal nach Hause zu kommen und ihre Familie zu treffen. Hier musste sie nicht irgendwelchen verrückten Youkai nachjagen, hier konnte sie alle Annehmlichkeiten genießen, die die Neuzeit mit sich brachte. Zum Beispiel keine Youkai und kein Bad im eiskalten See, sondern ein heißes Bad, Mikrowelle, Fernseher...Kagome konnte, auch wenn sie gerne im Mittelalter bei ihren Freunden war, Stunden damit zubringen, die Vorteile ihrer Zeit aufzuzählen. Das einzige Problem war, dass Inu Yasha auf der anderen Seite des Brunnens war, aber diesen Gedanken verwarf Kagome schnell wieder. Sie gestand sich immer noch nicht gern ein, dass mehr für Inu Yasha empfand als nur Freundschaft, wie sie sie mit Miroku verband. Ihr Herz schlug schneller wenn sie an Inu Yasha dachte. Inu Yasha, den stolzen, unnahbaren Hanyou, Inu Yasha, den Freund, Inu Yasha, den gut aussehenden, starken Beschützer. Kagome liebte den Klang dieses Namens mit allem was dazugehörte. Auch wenn sie das niemals zugeben würde träumte sie oft von Inu Yasha. Träumte davon, wie es wohl wäre wenn Inu Yasha ihr seine Liebe gestände (denkt, da wäre immer noch Kikyo) er sie zärtlich küsste und ... Kagome war über und über rot geworden bei ihren Gedanken. So was denkt man doch nicht, schalt sie sich selbst. Aber sie schien es nicht so genau mit ihrer eigenen Schelte zu nehmen. Denn einen Augenblick später hatte ihr Gesicht wieder den verträumten Blick angenommen und man musste nicht Gedankenlesen können um zu wissen an wen sie dachte. So vor sich hin träumend ging Kagome zum Haus. Nanu, abgeschlossen? dachte Kagome und fing an in ihrem riesigen Rucksack nach den Haustürschlüsseln zu suchen, was eine ziemliche Zeit dauerte und eine genervte Kagome zur Folge hatte. Wo ist er nur? Ich hatte ihn doch in dieses Fach gesteckt! Man wo ist der nur? Ich ahne, ich ahne, wenn das wahr ist, dann kannst du dich auf ein Sitz-Feuerwerk gefasst machen, dass dir hören und sehen vergeht. Es muss nicht extra erwähnt werden, dass Kagome im Moment nicht mehr das Bild des strahlenden Helden vor ihrem inneren Auge sah. Sie wollte sich gerade umdrehen, als plötzlich hinter ihr ein Geschrei losging, was Kagome zutiefst erschreckte. Aber nur bis sie erkannte wer zu dieser Stimme gehörte. "KAGOME, DU KOMMST SOFORT WIEDER MIT INS MITTELALTER, DU HAST GAR KEINE SCHULE, DU HAST FERIEN!!!!" Ups, vielleicht hätte ich ihnen das gestern mit den Ferien nicht erklären sollen. Aber egal. Nicht minder laut schrie sie zurück "SITZ!" PATONG! "VERDAMMT KAGOME WAS SOLLTE DAS?" "WO HAST DU MEINEN SCHLÜSSEL?" "WAS SOLL ICH HABEN?" "MEINEN SCHLÜSSEL!" "BAKA, WAS WILLST DU? UND WAS SOLL DAS ÜBERHAUPT SEIN?" "Klein, glänzend, WAR IN MEINEM RUCKSACK!" "Ach das." "WO HAST DU'S?" "Keh, sag ich nicht." "Inu Yasha", Kagomes Stimme wurde gefährlich leise und sanft. Langsam bekam es Inu Yasha mit der Angst zu tun, er wusste genau, dass er war zu weit gegangen war. Ängstlich zog er den Kopf ein und wartete vorsichtig darauf was passieren würde. "Wozu brauchst du das dumme Ding eigentlich?" fragte er trotzig (aber mit eingezogenem Kopf) Kagome wurde es langsam zuviel. Sie wollte einfach nur ein Bad nehmen und sich entspannen. Aber das hatte sich ja anscheinend erledigt. Sie kam ja nicht mal in die Nähe des Bades. "Inu Yasha, ich frage jetzt zum letzen Mal, wo hast du meine Schlüssel?" "Ich hab das Ding nicht mehr." "WAS!? " "Na ja, ich hab's Miroku gegeben, weil er was schönes für 'ne Frau gesucht hat und da war doch so was Glitzerndes dran und..." "SITZ! SITZ! SITZ! SITZ! SITZ! ICH GLAUB DAS NICHT, DU HAST MEINEN SCHLÜSSEL VERSCHENKT! WAS HAST DU DIR DABEI GEDACHT?" "Grmpf", kam es nur von Inu Yasha, der den ganzen Mund voller Erde hatte und anfing wie wild das ganze Zeug auszuspucken. Ich kann ihr jetzt wohl schlecht sagen, dass ich das gemacht habe, weil Miroku versprochen hat, mir dann eine Lektion in "Frauen gewinnen und verführen leicht gemacht" zu geben. Deshalb beschloss er, dass das "grmpf" die bestmöglichste Antwort war. "Wofür brauchst du das blöde Ding eigentlich?" "Weil ich ohne dieses blöde Ding nicht in unser Haus komme, deshalb." "Das ist schon schlecht", meinte Inu Yasha zerstreut. Plötzlich ging ein Leuchten über das Gesicht des Hanyous. Schnell stand er auf, packte Kagome am Handgelenk und wollte sie Richtung Brunnen ziehen. "Inu Yasha, was machst du?" "Wenn du sowieso nicht rein kommst, dann kannst du ja auch genauso gut wieder mit ins Mittelalter kommen. Klasse Idee nicht?!", strahlte der Hanyou. "Inu Yasha." "Ja Kagome?" "Sitz." "Baka." "Das habe ich gehört." "Is mir doch egal." "Sitz. Du hilfst mir jetzt da rein zu kommen. Verstanden?" "Ich werde mich hüten bei euch einzubrechen. Deine Mutter macht mir den Gar aus." Die ist überhaupt nicht da, sonst könnte sie mir doch aufmachen." "Dann warte halt bis sie wieder da sind." "Inu Yasha", wieder nahm Kagomes Stimme diesen bedrohlich sanften Klang an, der Inu Yasha einen Schauder über den Rücken jagte. Er hatte nicht vor vielen Dingen Angst, aber das gehörte eindeutig dazu. "Okay, was soll ich machen?" "Sieh mal nach ob du im oberen Stockwerk ein Fenster aufbekommst. Ohne es kaputt zu schlagen." Vor sich hingrummelnd sprang Inu Yasha auf das Vordach. Es dauerte eine zeitlang bis er es geschafft hatte und eine Viertelstunde später ging Kagome in die Küche um zu sehen, ob ihre Mutter eine Nachricht hinterlassen hatte. Wie vermutet lag auf dem Tisch ein Zettel mit ihrer Handschrift. Hallo Liebes! Konnten dich nicht erreichen. Opa ist zur Kur gefahren und Sota und ich begleiten ihn. Ich habe dir Geld hingelegt. Wir sind in drei Wochen wieder da. Der Zettel trug das gestrige Datum. Da hätte ich lange warten können. Drei Wochen. Das ist massig viel Zeit. Na ja, zuerst gönne ich mir ein Bad. Auf dem Weg zum Badezimmer traf sie Inu Yasha, den sie völlig vergessen hatte. "Kagome, was machst du?" "Ich gehe baden." "Danach gehen wir zurück, deine Leute sind sowieso nicht da. Ich warte solange hier." "Geht nicht", meinte Kagome unschuldig. "Und wieso nicht?" "Ich muss noch Vorräte einkaufen, unsere drüben waren ja alle. Und weil heute Samstagabend ist, kann ich frühestens Montagmorgen einkaufen gehen." Inu Yasha brauchte ja nicht zu wissen, dass die Geschäfte in Tokio vierundzwanzig Stunden geöffnet hatten. Sie wollte eben auch mal eine Auszeit. Widerwillig willigte Inu Yasha ein. "Aber ich bleibe hier", sagte er bestimmt. "Und ich gehe mit einkaufen. Und ich such mir was aus." Damit drehte er sich rum und ging in Richtung Küche davon. Kagome glaubte sich verhört zu haben. Ich hätte ihm sagen sollen, dass ...was weiß ich was, auf jeden Fall, dass er nicht mitkann. Das überlebe ich nicht. Aber irgendwie ist es ja schon ganz nett, so mit Inu Yasha zusammen, allein, wer weiß was da...Kagome, schalt sie sich selbst. Es reicht. Gerade wollte sie die Badezimmertür hinter sich schließen als Inu Yasha plötzlich den Kopf durchstreckte. "Kagome, hast du Schokolade, ich find keine." "Was heißt hier du findest keine, wer hat dir erlaubt überhaupt danach zu suchen?" "Bitte Kagome, nur ein kleines Stückchen. Bitte." Inu Yasha setzte seine stärkste Attacke Kagome gegenüber ein. Hundeblick. Kagome schluckte. Es war schwer gegen diese starke Attacke anzukommen der Kampf war lang und hart, aber am Ende ging Inu Yasha als strahlender Sieger hervor "Ist gut ich hol dir welche." meinte Kagome lächelnd. Begeistert rannte Inu Yasha hinter ihr her. Als er auf der Couch saß und zufrieden kaute, verschwand Kagome grinsend im Bad. Sie hatte es sich gerade in der Wanne gemütlich gemacht, als sie durch ein lautes Schmerzensgeheul aufgeschreckt aus dem Bad sprang und Hals über Kopf die Treppe zu Inu Yasha in die Küche rannte woher das Geheul kam. Dort angekommen sah sie die ganze Bescherung. Der Hanyou lag vor Schmerzen schreiend auf dem Boden, neben ihm ein leerer Wassertopf. Wie sich herausstellte war er übermütig geworden und wollte sich Ramen kochen. Wie er es schon oft bei Kagome gesehen hatte. Er hatte einen Topf mit Wasser zum Kochen gebracht und hatte dann ein Päckchen Fertigramen gesucht, so wie Kagome das eben immer machte. Dabei, hatte er sich mit seinem Suikan am Topf verfangen und sich das ganze heiße Wasser übergeschüttet. Sein ganzer Rücken schien verbrüht zu sein. "Kagome", rief er, "mach was Kagome, das tut weh!" Fieberhaft dachte Kagome nach was sie gelernt hatte, was gegen Verbrennungen zu unternehmen war. Währenddessen hatte sie Inu Yashas Kopf auf ihren Schoß gezogen und streichelte ihm beruhigend über das weiße Haar. Kühlen, kam es ihr in den Sinn. Kaltes Wasser. Sie sprang auf und zog den wimmernden Inu Yasha hinter sich her ins Badezimmer. Ohne lange nachzudenken riss sie ihm den Suikan vom Leib und bugsierte ihn in die Badewanne. Sie nahm die Brause, drehte das kalte Wasser auf und ließ es Inu Yasha über den Rücken laufen. "Kagome, das ist eiskalt, hör auf!" "Stell dich nicht so an das hilft!" "Aber ich will nicht!" "Inu Yasha, soll ich das S-Wort sagen?" "Okay, okay." Nach knapp zwanzig Minuten sah Inu Yashas Rücken schon besser aus und er weigerte sich noch länger in der kalten ihm verhassten Badewanne zu bleiben. Kagome gab ihm ein Handtuch und meinte "Geh schon mal vor in mein Zimmer, ich komme gleich nach, ich hole nur noch Brandsalbe und Verbandszeug." Und schon war sie davon. Inu Yasha stieg zitternd aus der Wanne, wickelte sich das Handtuch um die Hüfte und tapste in Kagomes Zimmer. Zwar tat ihm sein Rücken immer noch weh, aber es war nicht mehr ganz so schlimm. Zumindest hatte er sich jetzt wieder unter Kontrolle und konnte wieder klar denken. Obwohl das vielleicht auch wieder nicht das Beste war. "Leg dich auf den Bauch, Inu Yasha." Kagome kam mit Verbandszeug und Brandsalbe angerannt. Sie kniete sich neben den Hanyou und begann vorsichtig die Salbe mit sanften Bewegungen auf seinem Rücken zu verteilen. Inu Yasha war sich ihrer Anwesenheit in jeder Einzelheit voll und ganz bewusst. Wie sie neben ihm kniete, mit ihren Händen sanft seinen Rücken einrieb, ihren ganz speziellen Duft und die Tatsache, dass sie noch immer nichts an hatte ließen Inu Yasha von Minute zu Minute kribbeliger werden und es fiel ihm schwer sich zu beherrschen und ruhig zu bleiben. "Es ist so in Ordnung oder zu fest?" fragte Kagome besorgt. Sie schien die Tatsache, dass sie nichts anhatte noch nicht wahrgenommen zu haben. Ob ich es ihr sagen soll? dachte Inu Yasha. Er befand sich in einer schwierigen Zwickmühle. Vielleicht sollte ich sie darauf aufmerksam machen, dass sie nichts anhat. Dann macht sie mich auch nicht so verrückt. Zum anderen, wenn ich Pech habe, kommt dann wieder so was wie Spanner, Perversling, etc. Schlecht. Außerdem, vielleicht ist es doch gar nicht so schlecht. Inu Yasha entschied sich, dass es, wie meistens, besser war nichts zu sagen. Verträumt streichelte Kagome den Rücken des Hanyou, längst verteilte sie keine Salbe mehr. Sie genoss nur noch das Gefühl Inu Yasha sanft zu streicheln. Der Hanyou genoss es anscheinend ebenso sehr wie sie. "Kagome?" "Ja?" Jetzt, die Gelegenheit ist günstig, jetzt denk dran was Miroku dir gesagt hat. Also ein intelligenter Satz muss her. Jetzt sofort, denk nach Inu Yasha, denk nach! Verzweifelt versuchte er sich an einen der Sätze zu erinnern, die Miroku ihm geduldig vorgesagt hatte. Plötzlich fiel ihm einer ein. Ohne Nachzudenken platze Inu Yasha heraus "Willst du mein Kind austragen?" Verdammt, verdammt, verdammt der Satz war falsch, wieso ausgerechnet der?! Verblüfft hatte Kagome aufgehört über seinen Rücken zu streichen. Sie brauchte eine Zeitlang bis sie überhaupt einordnen konnte, was Inu Yasha da eben gesagt hatte. Die Stille trieb Inu Yasha Angstschweiß auf die Stirn. Er traute nicht, sich herum zudrehen und Kagome direkt anzuschauen. "Miroku!", kreischte Kagome auf und verpasste dem Hanyou eine schallende Ohrfeige. "Wie hast du es geschafft wie Inu Yasha auszusehen?" "Weil ich Inu Yasha bin, Baka", murmelte der Hanyou während er sich umdrehte und seine rechte Wange hielt. "Bitte?" Kagome schaute ziemlich blöd aus der Wäsche. " Aber der Satz hätte genauso gut von Miroku kommen können." "Mmh" Jetzt war sowieso alles vorbei, die ganze Stimmung und alles. Dann konnte er es ihr auch sagen. "Kagome." "Ja?" "Du hast nichts an." Stille "Inu Yasha?" Puh dachte der Hanyou, sie klingt normal. "Ja?" "SPANNER!" Klatsch. Diesmal hielt sich Inu Yasha die linke Wange. Kagome war wütend davon gestürzt. Klasse dummes Weib, dachte Inu Yasha grummelnd, als er hörte wie sie die Badezimmertür hinter sich zuschlug. Da sind meine Klamotten drin. Toll, zur Strafe werde ich deine ganze Schokolade aufessen. Beleidigt verzog er sich Richtung Küche und sein zorniges Mampfen verkündete, dass er dabei war seine grausame Strafe in die Tat umzusetzen. Kagome hatte es sich derweil endlich in der Wanne gemütlich gemacht. "Baka", murmelte sie lächelnd. Irgendwie schaffte sie es nicht wirklich Inu Yasha böse zu sein. "Willst du mein Kind austragen", Kagome konnte sich vor lachen kaum halten. Inu Yasha, hatte versucht sie anzumachen, aber mit was für einer plumpen Anmache. Anmache? dachte Kagome plötzlich erstaunt, wenn er mich angemacht hat, interessiert er sich dann vielleicht doch für mich? Kagomes Herz schlug schneller bei dem Gedanken. Könnte es wirklich sein? Ich muss es wissen. Gedankenverloren wollte sie sich schnell abduschen, sie nahm den Duschkopf, drehte das Wasser auf... "AHHHH" Wie der Wind hatte Inu Yasha die Tür zum Badezimmer aufgestoßen, bereit es mit allem und jedem aufzunehmen, der Kagome bedrohte. Aber Kagome war allein im Bad. Verwirrt blickte der Halbdämon sich um. Sein Blick blieb an Kagome hängen, die verzweifelt versuchte den Duschkopf von sich weg zuhalten. "Kagome?" fragte er vorsichtig. "Was ist los?" "Ich hab vergessen, dass das Wasser noch kalt war wegen vorhin. "Baka", murmelte der Hanyou halblaut, aber erleichtert. "Sitz!" "Kannst du dich eigentlich auch anders wehren, oder muss es immer zu Lasten meines Rückens sein? Wie soll ich dich denn bitte schön beschützen, wenn ich irgendwann nicht mehr kriechen kann?" "Findest du mich attraktiv?" "Bitte was?" "Jetzt sag schon." Auf was für seltsame Ideen diese Weiber auch immer kamen. "Ja, ich glaube schon", meinte er vorsichtig mit prüfendem Blick auf Kagome. "Gut", antwortete Kagome. Jetzt bin ich schon so weit, jetzt kann ich auch weiter fragen. Sie schluckte. "Wolltest du mich vorhin anmachen?" "Mmh, ja, also, weil du... ich meine ich...und...", stotterte er nur. Mit einem Ruck sagte er dann aber fest: "Ja, wollte ich." "Wieso?" flüsterte Kagome. "Weil,...weil...ich dich mag,...sehr mag." Er blickte fest in ihre erstaunten braunen Augen. "Ich liebe dich, Kagome." So jetzt war es raus. Jetzt war alles zu spät. Jetzt würde sich alles entscheiden. Kagome riss vor Erstaunen die Augen auf und starrte ihn an. Wie oft hatte sie ihn das in ihren Träumen sagen hören! Hatte er das gerade wirklich gesagt? Inu Yasha wurde es mulmig unter ihrem Blick. Wenn sie wenigstens etwas sagen würde! Aber sie schien seine Gefühle nicht zu erwidern, sonst würde sie ja wenigstens reagieren. Also gab es für ihn keinen Grund noch länger hier zu bleiben. Er drehte sich um und streckte die Hand nach seinem noch nassen Suikan aus. Er wollte gerade gehen als er eine zitternde Hand auf seiner Schulter spürte. "Liebst du mich wirklich? Mich, Kagome, und nicht Kikyo?" flüsterte Kagome leise. Bitte sag ja, ich wünsche mir nichts sehnlicher, ich möchte mit dir zusammen sein, aber Kikyo, diese Ungewissheit. Noch immer hatte Inu Yasha ihr den Rücken zugewandt, er wagte nicht sich umzudrehen, hätte er es getan, hätte er ein Paar rehbraune Augen gesehen, das so flehend und ängstlich zu ihm aufsah, dass es keiner Worte zwischen den beiden mehr bedarf hätte. Inu Yasha nickte langsam. Das nächste was er wahrnahm, war dass er auf dem Fußboden lag, eine schluchzende Kagome über ihm. Glücklich über seine Antwort war Kagome dem Hanyou um den Hals gefallen, der aber war nicht darauf vorbereitet gewesen, hatte das Gleichgewicht verloren und Kagome mit sich gerissen. Wofür war das, dachte er perplex, warum weint sie? Was habe ich falsch gemacht? Sein Herz begann schneller zu schlagen, ein kurzer Gedanke brachte ihn dazu die Situation neu zu überdenken und ließ ihn leise und zaghaft hoffen. Kagome schluchzte noch immer, als Inu Yasha sich vorsichtig aufsetzte und sie ein wenig hochzog. "Kagome", flüsterte er sanft, "Kagome, was ist mit dir? Habe ich etwas Falsches gesagt? Sag doch bitte was." Kagome zog sich an dem Hanyou hoch, schloss ihre Arme um seinen Hals und flüsterte ihm zärtlich ins Ohr: "Ich liebe dich, Inu Yasha." Fest schlossen sich seine Arme um Kagome. Nie wieder wollte er sie loslassen, nie wieder sollte sie etwas trennen. Nie wieder. Sie versanken in einem langen und innigen Kuss. Kagome war glücklich, das war es wovon sie schon so lange träumte. Sanft küsste Inu Yasha ihre Tränen weg, strich ihr sanft durchs Haar und fand sie einfach nur bezaubernd. Aber Kagome, wie sie auf ihm lag, noch dazu so, wie Mutter Natur sie erschaffen hatte, die nun wirklich nicht mit Reizen gegeizt hatte. Das machte ihn dann doch ein wenig kribbelig. Jetzt nur nicht wieder einen so dummen Satz wie vorhin raus bringen. Etwas Intelligentes musste her. Ach quatsch, unterbrach er seine Gedankengänge; das hat vorhin auch nicht geklappt, dann funktioniert es jetzt auch nicht. Stattdessen widmete er sich viel lieber seiner geliebten Kagome, die, er konnte es noch gar nicht richtig fassen, seine Liebe erwiderte. Sanft küsste er sie. Küsste ihre Lippen und strich mit seinen sanft darüber. Je länger er Kagome küsste desto stärker wurde ein seltsames Gefühl in ihm, er wusste nicht genau wieso, aber er küsste Kagome nun fordernder, heftiger. Kagome öffnete ohne zu zögern die Lippen, als sie spürte, dass Inu Yashas Zunge versuchte in ihren Mund zu gelangen. Auch in Kagome war ein Feuer entbrannt, sie erwiderte Inu Yashas Küsse mit einer Heftigkeit, die sie selbst nicht weniger überraschte als Inu Yasha. Sie drängte sich an ihn, ihre Brüste berührten seinen nackten Oberkörper und Inu Yasha spürte wie seine Selbstbeherrschung mehr und mehr verloren ging. Sanft fuhr er mit seinen Händen über Kagomes Körper, erkundete ihn und kam wieder zu der Überzeugung, dass Mutter Natur dafür Überstunden gemacht haben musste. Vorsichtig fuhr er über ihren Rücken, zeichnete mit einem Finger ihre Rippen nach und strich ihr zärtlich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Er wollte Kagome, wollte ihr einfach nah sein. Aber sie hatten Zeit. Sie hatten unendlich viel Zeit. Es musste nicht alles hier und jetzt geschehen. Er wusste zwar noch nicht wie, aber er hatte sich fest vorgenommen sich zu beherrschen. Was aber ja nicht heißen musste, dass er von ihr abließ. Nach einem heftigen Kuss stand Inu Yasha auf und trug die erstaunte Kagome aus dem Badezimmer. "Nicht hier", murmelte er mit tiefer Stimme während er auf dem Weg in Kagomes Zimmer war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)