Red Moon von AliceFeder ================================================================================ Kapitel 1: Der letzte Coup -------------------------- Kapitel 1 – Der letzte Coup   »Verdammt, er ist uns schon wieder entwischt«, schrie Kommissar Nakamori wütend und war außer Rand und Band als er in der Ferne am klaren Nachthimmel einen weißen Paragleiter hinterher blickte. »Wie hat er das schon wieder angestellt? Verdammter Magier …« »Kommissar?«, fragte ein Polizist und musste im gleichen Moment schwer schlucken, als ihn sein Chef mit vor Zorn lodernden Augen anblickte und ihn mit grimmiger Grimasse stumm aufforderte sein Anliegen zu äußern. Der Polizist nahm all seinen Mut zusammen, schließlich war mit seinem Chef nicht gut Kirschen essen, wenn es um den berühmten Mondscheindieb ging. »Vielleicht sollten sie beim nächsten Coup diesen Oberschülerdetektiv zu Rate ziehen, denn sie vor einem halben Jahr so rabiat abgewiesen haben«, sagte er vorsichtig und erhielt, kaum hatte er das letzte Wort ausgesprochen, einen mahnenden, aber dennoch kräftigen Klaps auf den Hinterkopf. »So weit kommt es noch... Wenn Kinder jetzt die Arbeit von gestandenen Polizisten erledigen sollen, kann ich meinen Beruf und meinen Stolz gleich an den Nagel hängen«, grummelte er und verließ frustriert den Tokio Tower. Nur einmal schaute er kurz zurück in den sternenverhangenen Nachthimmel und gab dem Halbmond ein stummes Versprechen. Es gibt immer ein nächstes Mal und das nächste Mal werde ich dich schnappen, KID. Verlass dich darauf! Deine Niederlage wird kommen und die ist in greifbarer Nähe. Das schwöre ich dir, so wahr ich Kommissar Nakamori bin!   Eine Woche später war der Trubel um KID’s letztem Coup bereits wieder gelegt. In den Oberschulen war es das Gesprächsthema Nummer Eins gewesen und die Mädchen schwärmten vom Mondscheindieb, als ob es keine anderen Männer auf dieser Welt geben würde. Sie himmelten ihn regelrecht an. Die Zeitungen und die Magazine waren voll von Artikeln rund um den Meisterdieb gewesen, dass er es einmal wieder geschafft hatte mit Leichtigkeit der Polizei zu entfliehen, die mit Überschriften wie   Ein Mann gegen hundert Beamte! KID lässt Polizei wie Anfänger dastehen! Ist KID überhaupt einer gewachsen? Der Mondscheindieb ist eine lebende Legende!   als absolut unfähig betitelt wurde.   Den gestohlenen Gegenstand hatte er – und das nur um die Polizei zu verhöhnen - per Postbote mit eiligem Versand an Herrn Kommissar Ginzo Nakamori geschickt, was ihn auf dem Präsidium dezent ausrasten ließ und damit das Fass gänzlich zum Überlaufen brachte. Erst die indirekten Beleidigungen durch die Presse und dann noch ein ahnungsloser Postbote, der zum Hohn geschickt wurde. Er wünschte KID regelrecht die Pest an den Hals und als absolutes I-Tüpfelchen befand sich nicht nur der gestohlene Gegenstand in dem kleinen Paket, den Herrn Nakamori selbstverständlich persönlich den Besitzer wieder ausgehändigt hatte, sondern auch noch eine Karte mit einer neuen Ankündigung. ≈ ♦ ≈ Gähnend schlenderte ich die Treppe zur Eingangshalle hinunter und wunderte mich wie jeden Morgen über die Größe dieser Villa, in der es für meinen Geschmack viel zu ruhig war. Vielleicht sollte ich langsam einen Schritt weiter gehen und ihn zu einer Übernachtung einladen... In meinem morgendlichen Halbschlafmodus kam mir der Gang in die Küche jedes Mal wie ein Halbmarathon vor. Verschlafen rieb ich mir die Augen und raufte mir gähnend durch mein braunes Haar, das wild zu allen Seiten Abstand. Ich hätte gestern nicht mehr damit anfangen sollen, den neusten Roman von Paps zu lesen. Erneut verließ ein lautes Gähnen meinen Mund. Ich war schon lange nicht mehr so müde gewesen wie heute und so langsam fragte ich mich, warum ich mich eigentlich aus den Federn gequält hatte, bis mir wieder einfiel, dass heute ja der 12. August war und das schöne Wochenende wieder vorbei war. Außerdem muss ich heute ein Versprechen einlösen. Das habe ich nun davon, dass ich ihm nichts abschlagen kann, bemitleidete ich mich in Gedanken selbst und wollte eigentlich nur wieder in mein warmes, gemütliches Bett zurück, mich in meiner Decke einkuscheln und noch drei, vier Stunden im Reich der Träume verweilen, denn dafür waren die Schulferien – zumindest meiner Meinung nach – schließlich gedacht.   Entgegen meiner morgendlichen Routine ging ich nicht zur Haustüre um die Tageszeitung zu holen, sondern bog in die Küche ab und bewegte mich ohne Umschweife direkt auf die Kaffeemaschine zu, die mich gerade wie der Heilige Gral, der wohl bedeutendsten Reliquie aus dem Christentum, mit göttlicher Kraft anzuleuchten schien. Kurz darauf zuckten meine Nasenflügel als sie den Geruch von frisch gekochten Kaffee in sich aufnahmen. Ich lächelte zufrieden und wäre der Kaffee nicht so heiß gewesen, hätte ich wohl die Tasse in einem Zug leer getrunken, so sehr verlangte mein müder Körper nach dem Koffein. Letztendlich waren es nur zwei kleine Schlucke gewesen, die aber dennoch meine Lebensgeister weckten. Jetzt kann der Tag nur noch gut werden, dachte ich mir als ich mir die Zeitung holte und es mir am Küchentisch gemütlich machte.   Als meine blauen Augen allerdings die erste Überschrift erfassten, verschluckte ich mich beinahe an meinem Heißgetränk und hielt die Enden der Zeitungsseiten fest umklammert. Das Papier knisterte unter meinem festen Griff und zerknitterte unter dem Druck meiner Finger. Ist nicht wahr...   Der letzte Coup von KID?   »Was zur Hölle?«, entfuhr es mir und ich las mir die Zeile noch einmal durch. Unmöglich. Warum sollte er aufhören? Schnell blätterte ich auf die zweite Seite, die voll und ganz dem Mondscheindieb gewidmet war und siehe da, neben den ganzen Artikeln, die eh nichts aussagten, weil die Journalisten über den Dieb lediglich am Spekulieren waren, schließlich war er nach wie vor das reinste Mysterium, auch was seine Identität anbetraf, war eine neue Ankündigung von dem Meisterdieb. »Die Polizei tappt also wieder im Dunkeln«, murmelte ich meine Feststellung vor mich hin, denn ich wusste, dass Herr Nakamori einzig und allein in absoluten Ausnahmefällen eine Ankündigung von KID in die Zeitung drucken ließ. Ich wusste von Nakamoris falschem Stolz, der ihm leider Gottes viel zu oft im Weg stand, so dass der Meisterdieb des Öfteren ohne jegliches Polizeiaufgebot seinen angekündigten Coup durchzog und ich dies jedes Mal belustigt belächelte und ein kleines bisschen schadenfroh war. Warum ich der Polizei keine Tipps gab? Nun, dass lag vielleicht an der Tatsache, dass der liebe Herr Kommissar mich vor gut einem halben Jahr als Möchtegern-Sherlock-Holmes der Neuzeit betitelt hatte und mir ausdrücklich zu verstehen gab, dass er Hilfe von Kindern nicht annahm. Damit beließ ich es dabei und amüsierte mich seitdem über die Unfähigkeit der Polizei.   Nichtsdestotrotz zog ich fragend meine Stirn in Falten. Nakamori muss ordentlich in die Enge gedrängt worden sein, wenn er die Ankündigung von KID der Öffentlichkeit zugänglich macht und um Mithilfe bittet. Eventuell ist sogar der Polizeichef persönlich dafür verantwortlich. Auf jeden Fall steht Nakamori jetzt mit dem Rücken zur Wand. Naja, geschieht dem Kerl ganz recht. Meine blauen Augen huschten weiter zu der Ankündigung, die meine Annahme bedauerlicherweise bestätigte. »Das kann doch wohl nicht wahr sein«, schrie ich empört und konnte nicht glauben, was ich da las:   Wenn der Vollmond am 15-ten den Wassermann trifft und der Neumond beim doppelten die Jungfrau trifft, werde ich 120 Minuten nach dem ersten Schlag zu Mitternacht, der Jungfrau den roten Mond stehlen und zum letzten Mal mit weißem Himmelsgewand durch die Lüfte schweben. - KID   »Er plant wirklich aufzuhören, aber warum nur? Es muss irgendwas in seinem Leben vorgefallen sein. Warum sollte er sonst von heute auf morgen seine glorreiche Diebeskarriere an die Wand nageln?«, überlegend tippte ich mit meinen Fingernägeln am Porzellan meiner Tasse herum, die klimpernde Geräusche von sich gab. Die Ankündigung ist präzise und eindeutig. Dass es sich um seinen letzten Coup handelt, steht außer Frage. Einzig und allein das Warum ist zu klären. Ob es ihm zu langweilig geworden ist, da ihm die Polizei kein Paroli bot?, überlegte ich fiebrig weiter und dennoch war mir klar, dass außer mir, keiner diese Nachricht würde knacken können. Es mag zwar etwas eitel klingen, aber leider war es die pure Wahrheit. Heiji wäre dazu noch in der Lage, aber in Osaka interessiert sich keiner für den Meisterdieb, der als Problem von Tokio abgestempelt wird. Der Polizei würde ich keinen Tipp geben, aber für mich stand fest, dass ich den Mondscheindieb unbedingt treffen musste. Ich wollte den Grund von ihm erfahren, und zwar aus seinem Mund persönlich! Ich wusste nicht warum mich die Ankündigung eines letzten Coups so aus der Fassung brachte, aber vielleicht lag es daran, dass ich mich auf unerklärlicherweise mit dem Mondscheindieb verbunden fühlte. Intelligenzmäßig waren wir auf einer Ebene und ja, ich gab es gut und gerne zu, auch seine Rätsel zu lösen bereitet mir eine gewisse Freude, weil sie stets durchdacht und präzise waren. Schwer umschrieben klar, aber mit ein bisschen Allgemeinbildung konnte man die Rätsel mit Leichtigkeit lösen und für das aktuelle Rätsel musste man sich lediglich mit dem Mondkalender auskennen, um es entziffern zu können. Ich wusste, dass es falsch war als Detektiv so zu denken, aber wenn es KID wirklich ernst damit war, und ich sah keinen Grund an seiner Ankündigung zu Zweifeln, dann wird das hier sein letzter Coup werden und ich musste mir Wohl oder Übel eingestehen, dass mir der Meisterdieb mit seiner kecken Art, die Polizisten zu verarschen, fehlen wird.   Keine interessanten Rätsel mehr. Keine interessanten Coups mehr. Keine interessanten Verfolgungsjagten mehr. Keine interessanten Zaubertricks mehr, die es zu entschlüsseln galt.   Ein schweres Seufzen verließ meinem Mund. »Der Tag wird doch nicht so gut wie erwartet«, murmelte ich leise in meinen nichtvorhandenen Bart und war tief in Gedanken versunken gewesen, wo ich bereits Trübsal blas, so dass ich das penetrante Klingeln an meiner Haustür nicht mitbekam und sich mein Besucher kurzerhand selbst Eintritt zu meiner Villa verschafft hatte, der seit geraumer Zeit mir grinsend über die Schulter sah. Ein heißer Atem drang an meinem Ohr, als die Stimme mir leise zu flüsterte: »Dieser KID scheint interessanter zu sein, als dein eigener Freund, welch eine Schande«. Erschrocken schrie ich auf und fuhr herum. Während meine Seelenspiegel vor Schreck geweitet waren, waren die meines Gegenübers belustigt am Funkeln. »Verdammt, Kuroba. Erschreck mich doch nicht so!«, meckerte ich gleich drauf los und erhielt als Antwort ein desinteressiertes Schulterzucken. »Habe mehrfach geklingelt...«, gab er schmollend von sich ehe er sich im gleichen Augenblick zu mir nach vorn beugte und mir einen kleinen Kuss stahl. Meine Wangen erröteten sich. »Jetzt sind wir schon seit vier Monaten zusammen und du wirst immer noch verlegen, Shinichi«, grinste er mich amüsiert an, was mich nur noch verlegender werden ließ. »Der Besuch heute im Museum kommt mir ganz gelegen«, versuchte ich vom Thema abzulenken und erhielt von Kaito einen verständnislosen Blick. Mit meinem Finger wies ich auf die Zeitung mit der Ankündigung. »KID wird dort am 30. August seinen letzten Coup durchführen und den roten Rubin Red Moon stehlen, der dort zurzeit ausgestellt wird«, klärte ich ihn auf. »Von daher muss ich mich mit den örtlichen Begebenheiten vertraut machen«. Neugierig blickte er mir in meine blauen Augen und für eine viel zu kurze Zeitspanne war ich mir sicher, so etwas wie Bewunderung in seinen azurblauen Augen aufblitzen gesehen zu haben, was ich allerdings durch meine noch vorhandene Müdigkeit schnell als Einbildung abstempelte. »Wie kommst du darauf?« »Das mein Lieber, erkläre ich dir vielleicht, wenn wir gleich im Museum sind«, erwiderte ich und grinste in schelmisch an. Bevor er darauf reagieren konnte, war ich bereits am Treppengeländer angekommen und auf den Weg nach oben, um mich anzuziehen. Schließlich wollte ich das Museum nicht im Morgenmantel besuchen, wobei ich sicherlich der Hingucker schlechthin gewesen wäre, falls sie mich mit solch einem Outfit überhaupt reingelassen hätten. »Und du willst ihn mit der Polizei zusammen stellen?«, rief mir Kaito fragend hinterher. Seine Stimmlage verriet mir, dass er neugierig war. Meine Füße blieben auf der vorletzten Stufe stehen und ich drehe mich um. Lächelnd sah ich zu ihm hinunter und schüttelte mit dem Kopf. »Nein, natürlich nicht«, gab ich meiner Geste ein Wort, »... und das mag für dich vielleicht komisch klingen, aber ich möchte mich für die spannenden Coups bedanken, die mir allen Ernstes Freude bereitet haben und auch, wenn ich das als Detektiv eigentlich nicht sagen dürfte, fühle ich mich komischerweise mit ihm verbunden und manchmal«, überlegend kratzte ich mich am Kinn und versteckte für einen kurzen Moment meine blauen Augen hinter meinen Lidern. »Ich weiß auch nicht. Manchmal habe ich das Gefühl, dass ich ihm näher bin als mir bewusst ist«, unwissend zuckte ich mit den Schultern und verwarf den aufkeimenden Gedanken, der sich in meinem Kopf festsetzen wollte, als ich wieder in die azurblauen Iriden meines Freundes sah. »Ganz davon mal abgesehen, hat er die gestohlenen Gegenstände immer wieder zurückgebracht, für was sollte man ihn also einbuchten? Dafür, dass er die Polizei zum Narren hält wird er höchstens noch gefeiert. Außerdem ist er bei der Bevölkerung sehr beliebt, unter anderem auch bei mir!«, gab ich ehrlich zu und verschwand nach meiner langen Erklärung in mein Schlafzimmer um mich umzuziehen.   Das glückliche Lächeln, welches auf Kaitos Zügen lag, konnte ich demzufolge nicht mehr sehen. Auch konnte ich nicht ahnen, dass heute ein schicksalhafter Tag sein würde, der unser beider Leben mit einer simplen und durchdachten Aussage auf den Kopf stellen würde.   Der berühmte Mondscheindieb würde keine Gelegenheit mehr bekommen, seinen angekündigten letzten Coup durchzuführen oder würde er von sich aus das Interesse an dem Objekt seiner Begierde, dem Red Moon, verlieren?   Auf jeden Fall nahm das Schicksal an diesem sonnigen Montagmorgen, den 12. August seinen Lauf. Kapitel 2: Der Museumsbesuch ---------------------------- Kapitel 2 – Der Museumbesuch   Keine Stunde später stand ich mit Kaito in der Museumshalle, wo der Red Moon bis zum 30. August, also bis zu dem Tag, an dem KID den Rubin stehlen wollte, ausgestellt und für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde. »Das ist also der Gegenstand von KID's Begierde«, sagte ich mit gedämpfter Stimme und inspizierte den Rubin, der in einer Glasvitrine aufgebahrt war, mit wachsamen Augen. »Ich tippe auf Sicherheitsglas«, murmelte ich wieder und nahm die Vitrine genau unter die Lupe. Die ist zu 100 Prozent Kugelsicher. Als ich einmal um die Vitrine herumschlich, konnte ich an den jeweiligen Schnittstellen Kontakte ausmachen, die bei der kleinsten Berührung oder Vibration einen stummen Alarm auslösen würden. »Ich wette darauf, dass der Rubin mit einem Lasersystem gesichert ist. Wie er den wohl stehlen möchte?«, stellte ich mir die Frage aller Fragen und hörte daraufhin unmittelbar neben mir ein belustigtes Kichern als ich mich beim Überlegen dem Rubin unbewusst näher entgegenbeugte und meine Nasenspitze beinahe das Sicherheitsglas berührte. »Was ist Kaito?« Mein Freund schielte zu mir hinunter und sah mich amüsiert an. »So wie du um den Rubin herumschleichst, könnte man glatt annehmen, dass du ihn stehlen möchtest, Shinichi«, gab er mir zu verstehen und ich verzog für einen Moment missmutig meine Schnute. »Red’ nicht so einen Stuss«, fuhr ich ihn etwas in meiner Detektivehre eingeschnappt an. »Ich versuche lediglich herauszufinden, wie er das anstellen möchte. Das nennt man heutzutage auch Recherche.«   »Weißt du eigentlich wofür der Rubin steht?«, fragte er mich interessiert und ich verneinte. Mit Edelsteinen und dessen Struktur kannte ich mich ehrlich gesagt absolut nicht aus und erst recht nicht mit den vielen Bedeutungen, die solch ein Stein haben kann. »In traditionellem Sinn wird der Rubin als Stein der Liebe und der Lebenskraft angesehen. Er soll Stärke erwecken und Mut schenken. Außerdem soll der Rubin die Liebe und die Leidenschaft entfachen und sogar eine Schutzmauer, die Nähe verhindert, zum Einsturz bringen können«, gab mein braunhaariger Freund erklärend von sich und ich kam nicht drum herum mich dabei irgendwie angesprochen zu fühlen, denn immerhin hielt ich Kaito noch ein wenig auf Abstand, was die körperliche Nähe anbetraf. Über sein Fachwissen musste ich dennoch anerkennend nicken, weil er so viel in Sachen Diamanten, Edelsteinen und als was die Dinger noch alles bezeichnet wurden, wusste und in der Hinsicht ein richtiger Fachmann war. »Hm«, gab ich überlegend von mir, als meine Seelenspiegel wieder auf den ovalen roten Stein vor mir gerichtet waren. »Da könnte man glatt annehmen, dass KID vielleicht der Liebe wegen mit dem Stehlen aufhören möchte. Wäre zumindest eine schöne Vorstellung, meinst du nicht auch?«, fragte ich Kaito und grinste ihn von der Seite aus an, da es eher als Scherz gemeint war. Aber eventuell ist da doch was Wahres dran? »Tja, dem kann ich nur zustimmen, aber wird das Objekt seiner Begierde auch bei ihm bleiben, wenn er die Wahrheit erfährt?«, gab er seufzend von sich und marschierte mit einem traurigen Ausdruck auf seinen Gesichtszügen Richtung Ausgang. Sein Pokerface war für den Bruchteil einer Sekunde gefallen und diese würde ihm zum Verhängnis werden. Wahrheit? Er?, schoss es mir sogleich durch den Kopf. »Kaito?«, murmelte ich verwirrt und schaute ihm verdutzt hinterher. Was ist denn auf einmal in ihn gefahren? War meine erste Eingebung damals vielleicht richtig und kann es sein, dass er …? Wie von einem Schwarm Bienen verfolgt sprintete ich Kaito hinterher. Ohne groß zu überlegen fing ich ihn am Ausgang der Museumhalle ab, packte ihn am Oberarm und zerrte ihn die angrenzende Treppe hinauf. Etage für Etage, damit wir so weit wie möglich von den Museumbesuchern und etwaigen Wachleuten entfernt waren. »Hey, was soll das werden, Shinichi?«, hörte ich Kaitos empörten und zugleich verwirrten Ausruf hinter mir, der nicht wusste, wie ihm geschah und den ich allerdings gekonnt ignorierte und ihn weiter brav die Treppen hinaufzerrte. Ist mein Kaito wirklich dieser KID? Eigentlich wollte ich auf das Dach hinausgehen und ihn dort zur Rede stellen, aber meine innerliche Unruhe wurde von Treppenstufe zu Treppenstufe größer und größer, so dass ich ihn in den erstbesten Raum hineinzerrte, der mir unterwegs ins Auge fiel und er hinter mir erneut ein empörtes »Hey« von sich gab.   Wir fanden uns in einem Lagerraum wieder, wo Kunstgegenstände aufbewahrt wurden, die zurzeit nicht in der Ausstellung ausgestellt oder nicht mehr benötigt wurden. Nicht alles an der Kunst war zeitlos und irgendwann verlor auch das schönste Werk an Bedeutung und verstaubte in der hintersten Ecke eines Lagerraumes in einem Museum, was mich zusätzlich auf eine gewisse Art und Weise melancholisch stimmte.   Im Raum brannte kein Licht und ich verspürte nicht den Drang, nach einem Lichtschalter zu suchen. Dennoch befanden wir uns hier nicht gänzlich im Dunkeln wieder, denn die Mittagssonne schien durch ein kleines Fenster, das seit Ewigkeiten keinen Putzlappen mehr gesehen hatte und so verdreckt war, dass man kaum nach draußen schauen konnte, in das Lager hinein. Durch das verschmutzte Fensterglas wurde der Sonnenstrahl abgefangen und schien mit einem dämmrigen Licht in den Raum hinein, so dass das Licht leicht orange wirkte. Hätten wir es nicht besser gewusst, hätte man annehmen können, dass draußen bereits die Sonne unterging und uns die letzten Strahlen der Sonne auf der Haut wärmen wollten.   Kaitos Oberarm ließ ich los und ging in Richtung des kleinen Fensters. Kurz davor blieb ich stehen und richtete mein Blick gen Boden. Hinter mir blieb es ungewöhnlich still. Mucksmäuschen still um es genauer zu sagen. Lediglich abgeharkte Atemgeräusche drangen an mein Ohr, die mir unnatürlich laut vorkamen. Meine Sinne waren bis auf das Äußerste geschärft, was wohl an dem Adrenalin lag, dass durch meine Blutbahnen schoss. Normalerweise hätte mein Freund mich mit Fragen Löchern müssen wie, Was machen wir hier? Warum hast du mich hier hineingezerrt? Spinnst du jetzt total?, doch er tat es nicht. Und genau diese Tatsache, dass er schwieg wie ein Toter bestätigte nur meine Vermutung, die ich bereits seit längerem hegte und die schlussendlich unten beim Red Moon zur Bestätigung wurde. »Möchtest du mir nicht was sagen, Kaito?«, fragte ich ihn leise, aber mit ernster Stimme und stand immer noch mit dem Rücken zu ihm gewandt. Warum kann ich ihm nicht in die Augen schauen? »Shinichi, ich...«, vernahm ich seine gedämpfte Stimme, die traurig in meinen Ohren klang und die ganz und gar nicht zu den sonst so fröhlichen jungen Mann passte.   Ich wollte mich zu ihm umdrehen, hielt allerdings Mitten in der Bewegung inne als ein expressionistisches Kunstwerk in meine Augen stach, dass meine Gefühlswelt deutlich widerspiegelte. Es war Der Schrei von Edvard Munch. Kurz wunderte ich mich, dass sich das Bild hier an der Wand hängend wiederfand, sollte es doch eigentlich im Nationalmuseum Oslo in Norwegen ausgestellt sein, aber verwarf diesen irrwitzigen Gedanken wieder, der hier nichts zur Sache tat.   Auch ich hätte jetzt zu gerne meine Hände mit aufgerissenen Augen gegen meinen Schädel gepresst und würde am liebsten laut losschreien. Zwar hatte ich hier keine schwarzblaue Fjorflandschaft, doch der graue Putz an den Wänden kam dem sehr nahe und zumindest einen kleinen orange roten Strahl der Sonne, der durch die dreckige Fensterglasscheibe schien und wie der Teil eines flammenden Himmels wirkte, der regelrecht in Feuer stand, war dem Bild sehr treu. Ein blutroter Sonnenuntergang der mich zu verbrennen schien. Ich wusste, dass der Maler seinerzeit vor Angst zitterte, auch ich zitterte innerlich, weil ich die Wahrheit über meinen Freund kannte und damit gerade überhaupt nicht umzugehen wusste. Eigentlich sollte ich Stock sauer auf Kaito sein, dass er mir die ganze Zeit etwas vorgespielt hat. Ein tiefer Seufzer drang durch meine Lippen und gab ein klägliches Pfeifen von sich, als ich mich schlussendlich meinem Freund zuwandte. Auch, wenn ich innerlich vor Anspannung erzitterte und meine Seele vor Verwirrtheit schrie, so sah man mir das in keinster Weise an. Denn eines hatte ich von Kaito gelernt, lege niemals dein Pokerface ab und das tat ich nicht. Ganz im Gegensatz zu ihm. »Ich bin KID wirklich näher, als mir bewusst war. Du bist es, habe ich Recht, Kaito?« »Shinichi, ich …«, brachte er wieder verzweifelt meinen Namen hervor und ließ ergeben seine Schultern hängen. Bedrückt und zugleich hilflos schaute er zu Boden und wirkte auf mich gerade wie ein kleiner Welpe im Wasser, der verzweifelt mit seinen Pfötchen strampelnd versuchte, aus dem kalten, ungemütlichen Nass zu entkommen. »Ich möchte es nicht leugnen. Du hast Recht. Ich bin KID, aber ich möchte, dass du weißt, dass ich es wirklich ernst mit dir meine«, sprach er mit lauter Stimme, die fast schon einem Schrei gleich kam und kam in großen Schritten auf mich zu. Seine azurblauen Seelenspiegel, die sonst wie blaue Diamanten vor sich hin strahlten, wenn er mir in die Augen blickte und die ich im geheimen Blue Moon getauft habe, wirkten nun auf mich matt und siegelten im Augenblick nur Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung wieder. Mein Herz zog sich schmerzvoll zusammen. Das war nicht meine Absicht. Ich will nicht, dass er leidet. »Das wollte ich dir alles nach meinem letzten Coup erzählen. Ich wollte dir mit dem Red Moon, dem Stein der Liebe gegenübertreten und dir alles gestehen. Ich wollte dir die Wahrheit sagen, wie es dazu gekommen ist, dass ich zu KID wurde und was meine Ambitionen waren. Mein Dasein als Dieb möchte ich aufgeben, weil ich mich für dich entschieden habe und mit dir zusammenleben möchte, Shinichi«, sprach er wie ein Wasserfall drauf los und seine Stimme, die sich fast überschlug, wirkte einfach chancenlos und verbittert auf mich. Er bekam gar nicht mit, wie er sich mit seinen Händen in meine Schultern festgekrallt hatte und ich die Finger in dem Stoff meines Jacketts zittern spürte. »Kaito, du hast mich vier Monate lang getäuscht«, sagte ich nüchtern und versuchte weiterhin mein Pokerface aufrecht zu erhalten, was mir alles andere als leicht viel. Aber ein kleinwenig musste ich noch durchhalten, denn eine kleine Bestrafung musste für die Täuschung mir gegenüber sein. »Ja, ich habe dich getäuscht, aber bitte... Bitte gib mir, Kaito Kuroba, eine zweite Chance, denn meine Gefühle zur dir sind nicht gespielt«.   Ich schüttelte mit meinem Kopf und spürte im gleichen Moment, wie sich die Nägel von Kaito verzweifelt in mein Jackett tiefer hineindrückten. Es fing langsam an zu schmerzen, aber Kaitos Schmerz war weitaus größer, was ich in dieser Größenordnung so nicht beabsichtigt hatte. Schließlich war ich mir sicher, dass sich vor seinen Augen gerade jedes nur erdenkliche Szenario eines Beziehungsendes abspielte. Der Vorgang war gefallen und die Bühne für solch ein Szenario war hier in dem Lagerraum vorhanden, spielten wir doch direkt darauf zu, allerdings würde ich das Ende, was Kaito in seinen Gedanken gerade durchging, abändern. »Verdammt, ich wollte dir eigentlich nur einen kleinen Schrecken einjagen, dafür, dass du mich vier Monate lang in unserer Beziehung getäuscht hast. Dass du kurz vor einem Nervenzusammenbruch stehst, wollte ich wirklich nicht bezwecken. Zudem sollte ich stinksauer auf dich sein, aber nicht einmal das kann ich sein«, sagte ich schnell drauf los, packte Kaito am Hemdkragen und zog ihn zu mir heran. Mein Pokerface ist gefallen. »Hä?«, kam es unklug von ihm und ich konnte nichts anderes als ihn mit einem smarten Lächeln entschuldigend anzulächeln. »Verzeih mir, aber ich möchte das magische Gesamtpaket in Form von KID und Kaito Kuroba in einer Person und nicht nur die Hälfte«, nuschelte ich ihm zu und überbrückte die letzten Meter zu seinem Mund, als ich meinen aufgelösten Freund zu mir zog, der zu Recht die Welt nicht mehr verstand, wo ich seine Lippen mit die meinen zu einem sanften Kuss vereinten. Es war kein Kuss aus Leidenschaft eher eine sanfte Entschuldigung meinerseits. Ich löste mich schwerfällig von seinen weichen Lippen, die mir in den vergangenen Monaten so vertraut geworden waren. Zärtlich strich ich Kaito mit dem Daumen über die Wange und schaute dem immer noch verwirrten und mittlerweile überforderten Meisterdieb verliebt in seine azurblauen Iriden, in denen sich sein vorhandenes Gefühlswirrwarr nur allzu deutlich widerspiegelte. »Ich versteh rein gar nichts mehr. Shinichi, was...?«, setzte er an und ich unterbrach ihn mit einem Lächeln auf meinen Zügen. »Lass es uns versuchen«, sagte ich im sanften Tonfall und betete mein Gesicht gegen seine Brust, in welcher sein wild schlagendes Herz laut pochend an mein Ohr drang. »Und danke für die vielen spannenden Coups, mein Mondscheindieb!«     Kapitel 3: Ende gut, alles gut ------------------------------ Kapitel 3 – Ende gut, alles gut   Seit diesem Vorfall im Lager-Raum waren drei Tage ins Land gezogen und was soll ich sagen? Meine Vorgehensweise mag zwar nicht die feine englische Art gewesen sein und Kaito Kuroba hatte in diesem Lager mehr leiden müssen als eigentlich beabsichtigt, aber wir hatten uns an diesem Abend noch ausgiebig ausgesprochen und es lief seit dem besser denn je zwischen uns. Es war nahezu perfekt.   Ohne es zu merken, hatte er sich quasi bei mir in der Villa einquartiert. Ich war darum keineswegs böse, nein, denn endlich fühlte ich mich in diesen für mich viel zu großen Gemäuern nicht mehr allein und es kam endlich mal Leben in dieses Haus rein, denn mein Mondscheindieb überraschte mich stets mit irgendwelchen Zaubertricks, die seine Liebe zu mir bekundeten... oder die mich einfach in den Wahnsinn trieben und ich nachher das Konfetti auf dem Boden aufsammeln konnte, weil er mal wieder übertrieben hatte.   An diesem Morgen ging ich meiner üblichen Routine nach. Kaito lag noch oben in meinem Bett und verweilte in seinem Reich der Träume. Beim Aufwachen erwischte ich ihn dabei, wie er im Schlaf verschmitzt grinste und hin und wieder meinen Namen vor sich hin murmelte und sein Gemurmel, meiner Meinung nach, einen Tick Erotik zu viel innehatte. Verlegen hatte ich mein Schlafzimmer fluchtartig verlassen, denn ich wollte wirklich nicht wissen, wovon der junge Mann träumte. Seine Nähe machte mich leider Gottes immer noch unglaublich verlegen und ich wusste bis heute nicht, wie ich im Lager-Raum den Mut aufgebracht hatte, ihn zu küssen, kamen solche zärtlichen Gesten schließlich immer von Kuroba. Ich genoss seine Nähe keine Frage, aber dennoch hatte ich eine innerliche Blockade in mir, um einen Schritt weiter zu gehen und was mich am meisten daran störte war, ich wusste nicht, woher das kam. Eigentlich war ich inzwischen soweit mit Kaito intim zu werden und doch konnte ich die letzte Hürde von mir aus nicht überwinden, was nach vier Monaten Beziehung einfach lächerlich war. Ich kam mir vor wie ein Angsthase, was ich wohl auch allem Anschein war. Jedes Mal, wenn Kaito Zärtlichkeiten mit mir austauschte, die einen Schritt in besagte Richtung gingen, bekam ich Muffensausen. Ob es daran lag, dass ich in Sachen Liebe bis dato keine Erfahrung gesammelt hatte und es sich um meine erste Liebe um einen Mann handelt? Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, dass ich mich über Sex mit Männern nicht schlau gemacht hätte, denn das habe ich. Dumm und dämlich habe ich mich gelesen und anstatt, dass mir das die Angst genommen hat, hat es sie eher noch genährt. Ich sollte mich einfach darauf einlassen, aber auf der anderen Seite... zweifelte ich wieder an mir und seufzte schwerfällig, als ich mir die Zeitung holte und es mir wie jeden Morgen am Küchentisch mit einer dampfenden Tasse Kaffee bequem machte.   Als erstes fiel mein Blick auf das Datum der Zeitung und ich musste unweigerlich schmunzeln. Das hätte ich beinahe glatt vergessen. Heute ist der 15. August. Somit trifft der Vollmond heute auf den Wassermann und es würde nicht mehr lange bis zu Kaitos Coup sein. Doch dann huschten meine Augen weiter nach unten und genau wie vor drei Tagen verschluckte ich mich beinahe an meinem Heißgetränk als meine Seelenspiegel die neue Schlagzeile erfassten: KID sagt seinen letzten Coup ab!   »Wie bitte?«, brachte ich verständnislos hervor und blätterte eiligst auf die zweite Seite, die ganz dem Mondscheindieb gewidmet war, der oben friedlich in meinem Bett vor sich hin schlummerte. Warum hat er seinen letzten Coup abgesagt? Und wann hat er den Verlag informiert, der hat doch mein Haus in den letzten Tage gar nicht verlassen, oder doch?, schoss es mir durch den Kopf und ich verstand die Welt nicht mehr. »Wir hatten uns doch ausgesprochen und ich habe ihm gesagt, dass es für mich okay ist«, murmelte ich gedankenverloren und ließ meine Argusaugen über die gedruckten Buchstaben huschen, als ich Kaitos letzte Mitteilung las:   Der Vollmond sollte am 15-ten den Wassermann treffen und der Neumond beim doppelten die Jungfrau treffen. Armors Pfeil durchbohrte allerdings mein Herz und ich verlor mich auf dem Pfad des Lichts. Der rote Mond ist nicht mehr von Nöten, denn der Stein der Liebe hat seine Wirkung längst entfacht. Das Objekt meiner wahren Begierde ist auf ewig mein. - KID   Eine unsagbare Hitze stieg in mir auf. Mein Puls raste und meine Wangen glühten vor Hitze. »Da bringt der Idiot mich jetzt schon in Verlegenheit, wenn er gar nicht anwesend ist«, grummelte ich und bemerkte nicht die Person, die hinter mir stand und mich mit einem zufriedenen Grinsen im Gesicht bereits seit einer geraumen Zeit beobachtete. Erst, als ich erneut einen heißen Atem an meiner Ohrmuschel spüren konnte und eine Stimme mir sanft in mein Ohr flüsterte: »Lass es uns versuchen«, schreckte ich vom Tisch hoch und schaute mein Gegenüber mit purpurroten Wangen an. »Du... d-u... meinst doch nicht...«, haspelte ich überfordert vor mich hin und wusste genau, was er meinte, während mein Mondscheindieb nur ein schelmisches Lächeln auf seinem Gesicht hatte, als er mich am Handgelenk packte und mich an seinen Körper zog. »Ich weiß, dass du dich schlau gemacht hast«, hauchte er mir gegen meine vor Nervosität zitternden Lippen. Zeit zum Kontern gab er mir nicht, denn schon spürte ich seine heißen Lippen auf die meinen und wie er mich in seiner Umarmung fester an seinen Körper drückte. War seine Körpertemperatur schon immer so hoch? Während ich mich solch einer Situation solch banale Sachen fragte, versteh einer mal mein Gehirn, ließ er von meinen Lippen ab und fing an frech mein Ohrläppchen zu knabbern, was mir ein kleines Quieken entlockte. »Und ich hatte da vorhin einen wunderschönen Traum von uns beiden, ...«, hauchte er weiter und fuhr mit seiner feuchten Zunge meine Ohrmuschel entlang, was mich leicht Aufkeuchen ließ. »... denn ich jetzt in die Tat umsetzen werde. Du wirst mir heute nicht entkommen, mein Tantei-kun!«, und ohne es wirklich zu realisieren, weil mein messerscharfer Verstand sind abgeschaltet hatte, wurde ich unter tausenden von Küssen die Treppe hochdirigiert.   Ende   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)