Red Moon von AliceFeder ================================================================================ Kapitel 3: Ende gut, alles gut ------------------------------ Kapitel 3 – Ende gut, alles gut   Seit diesem Vorfall im Lager-Raum waren drei Tage ins Land gezogen und was soll ich sagen? Meine Vorgehensweise mag zwar nicht die feine englische Art gewesen sein und Kaito Kuroba hatte in diesem Lager mehr leiden müssen als eigentlich beabsichtigt, aber wir hatten uns an diesem Abend noch ausgiebig ausgesprochen und es lief seit dem besser denn je zwischen uns. Es war nahezu perfekt.   Ohne es zu merken, hatte er sich quasi bei mir in der Villa einquartiert. Ich war darum keineswegs böse, nein, denn endlich fühlte ich mich in diesen für mich viel zu großen Gemäuern nicht mehr allein und es kam endlich mal Leben in dieses Haus rein, denn mein Mondscheindieb überraschte mich stets mit irgendwelchen Zaubertricks, die seine Liebe zu mir bekundeten... oder die mich einfach in den Wahnsinn trieben und ich nachher das Konfetti auf dem Boden aufsammeln konnte, weil er mal wieder übertrieben hatte.   An diesem Morgen ging ich meiner üblichen Routine nach. Kaito lag noch oben in meinem Bett und verweilte in seinem Reich der Träume. Beim Aufwachen erwischte ich ihn dabei, wie er im Schlaf verschmitzt grinste und hin und wieder meinen Namen vor sich hin murmelte und sein Gemurmel, meiner Meinung nach, einen Tick Erotik zu viel innehatte. Verlegen hatte ich mein Schlafzimmer fluchtartig verlassen, denn ich wollte wirklich nicht wissen, wovon der junge Mann träumte. Seine Nähe machte mich leider Gottes immer noch unglaublich verlegen und ich wusste bis heute nicht, wie ich im Lager-Raum den Mut aufgebracht hatte, ihn zu küssen, kamen solche zärtlichen Gesten schließlich immer von Kuroba. Ich genoss seine Nähe keine Frage, aber dennoch hatte ich eine innerliche Blockade in mir, um einen Schritt weiter zu gehen und was mich am meisten daran störte war, ich wusste nicht, woher das kam. Eigentlich war ich inzwischen soweit mit Kaito intim zu werden und doch konnte ich die letzte Hürde von mir aus nicht überwinden, was nach vier Monaten Beziehung einfach lächerlich war. Ich kam mir vor wie ein Angsthase, was ich wohl auch allem Anschein war. Jedes Mal, wenn Kaito Zärtlichkeiten mit mir austauschte, die einen Schritt in besagte Richtung gingen, bekam ich Muffensausen. Ob es daran lag, dass ich in Sachen Liebe bis dato keine Erfahrung gesammelt hatte und es sich um meine erste Liebe um einen Mann handelt? Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, dass ich mich über Sex mit Männern nicht schlau gemacht hätte, denn das habe ich. Dumm und dämlich habe ich mich gelesen und anstatt, dass mir das die Angst genommen hat, hat es sie eher noch genährt. Ich sollte mich einfach darauf einlassen, aber auf der anderen Seite... zweifelte ich wieder an mir und seufzte schwerfällig, als ich mir die Zeitung holte und es mir wie jeden Morgen am Küchentisch mit einer dampfenden Tasse Kaffee bequem machte.   Als erstes fiel mein Blick auf das Datum der Zeitung und ich musste unweigerlich schmunzeln. Das hätte ich beinahe glatt vergessen. Heute ist der 15. August. Somit trifft der Vollmond heute auf den Wassermann und es würde nicht mehr lange bis zu Kaitos Coup sein. Doch dann huschten meine Augen weiter nach unten und genau wie vor drei Tagen verschluckte ich mich beinahe an meinem Heißgetränk als meine Seelenspiegel die neue Schlagzeile erfassten: KID sagt seinen letzten Coup ab!   »Wie bitte?«, brachte ich verständnislos hervor und blätterte eiligst auf die zweite Seite, die ganz dem Mondscheindieb gewidmet war, der oben friedlich in meinem Bett vor sich hin schlummerte. Warum hat er seinen letzten Coup abgesagt? Und wann hat er den Verlag informiert, der hat doch mein Haus in den letzten Tage gar nicht verlassen, oder doch?, schoss es mir durch den Kopf und ich verstand die Welt nicht mehr. »Wir hatten uns doch ausgesprochen und ich habe ihm gesagt, dass es für mich okay ist«, murmelte ich gedankenverloren und ließ meine Argusaugen über die gedruckten Buchstaben huschen, als ich Kaitos letzte Mitteilung las:   Der Vollmond sollte am 15-ten den Wassermann treffen und der Neumond beim doppelten die Jungfrau treffen. Armors Pfeil durchbohrte allerdings mein Herz und ich verlor mich auf dem Pfad des Lichts. Der rote Mond ist nicht mehr von Nöten, denn der Stein der Liebe hat seine Wirkung längst entfacht. Das Objekt meiner wahren Begierde ist auf ewig mein. - KID   Eine unsagbare Hitze stieg in mir auf. Mein Puls raste und meine Wangen glühten vor Hitze. »Da bringt der Idiot mich jetzt schon in Verlegenheit, wenn er gar nicht anwesend ist«, grummelte ich und bemerkte nicht die Person, die hinter mir stand und mich mit einem zufriedenen Grinsen im Gesicht bereits seit einer geraumen Zeit beobachtete. Erst, als ich erneut einen heißen Atem an meiner Ohrmuschel spüren konnte und eine Stimme mir sanft in mein Ohr flüsterte: »Lass es uns versuchen«, schreckte ich vom Tisch hoch und schaute mein Gegenüber mit purpurroten Wangen an. »Du... d-u... meinst doch nicht...«, haspelte ich überfordert vor mich hin und wusste genau, was er meinte, während mein Mondscheindieb nur ein schelmisches Lächeln auf seinem Gesicht hatte, als er mich am Handgelenk packte und mich an seinen Körper zog. »Ich weiß, dass du dich schlau gemacht hast«, hauchte er mir gegen meine vor Nervosität zitternden Lippen. Zeit zum Kontern gab er mir nicht, denn schon spürte ich seine heißen Lippen auf die meinen und wie er mich in seiner Umarmung fester an seinen Körper drückte. War seine Körpertemperatur schon immer so hoch? Während ich mich solch einer Situation solch banale Sachen fragte, versteh einer mal mein Gehirn, ließ er von meinen Lippen ab und fing an frech mein Ohrläppchen zu knabbern, was mir ein kleines Quieken entlockte. »Und ich hatte da vorhin einen wunderschönen Traum von uns beiden, ...«, hauchte er weiter und fuhr mit seiner feuchten Zunge meine Ohrmuschel entlang, was mich leicht Aufkeuchen ließ. »... denn ich jetzt in die Tat umsetzen werde. Du wirst mir heute nicht entkommen, mein Tantei-kun!«, und ohne es wirklich zu realisieren, weil mein messerscharfer Verstand sind abgeschaltet hatte, wurde ich unter tausenden von Küssen die Treppe hochdirigiert.   Ende   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)