Während des ersten Schnees von Goetterspeise (Uzumaki Familie) ================================================================================ Kapitel 1: unerwartete Sorge ---------------------------- Das Kinderlachen und die lauten Rufe waren in der ganzen Stadt zu vernehmen. Der erste Schnee war über Nacht endlich gefallen und nichts hielt die Bewohner Konohas noch in ihren Häusern. Ausgelassen rannten die Kinder durch die Straßen, bewarfen sich mit Schneebällen oder bauten Schneemänner. Ihre Eltern versuchten darauf zu achten, dass sie anständig angezogen blieben und sich nicht erkälteten, hatten damit allerdings nur mindergroßen Erfolg. Überall lagen Mützen und Schals verstreut auf dem Boden. Naruto stand hinter dem Schlafzimmerfenster und betrachtete das wilde Treiben mit zusammengezogenen Augenbrauen, während seine Gedanken sich überschlugen. Er wusste nicht, wie lange er sich bereits in dieser Position befand, doch irgendwann legte Hinata ihm eine Hand auf die Schulter und er fuhr zusammen. „Über was denkst du nach?“, fragte sie ihn mit einem Lächeln auf den Lippen. Statt zu antworten, musterte er seine Ehefrau einen Moment. Ihre freundlichen Augen sahen ihn abwartend an, sie wartete allerdings geduldig auf seine Antwort. „Glaubst du die Kinder haben Lust, in den Garten zu gehen?“, fragte er. Ihm war natürlich klar, dass Hinata auffiel, wie er ihrer Frage auswich. „Darum bin ich hier. Die beiden sind fertig angezogen und hüpfen schon ganz aufgeregt auf und ab. Kommst du?“ Naruto konnte nicht anders. Trotz der inneren Anspannung musste er seine Frau anstrahlen und nickte. Zusammen verließen sie das Schlafzimmer und im Gang konnte er schon das glückliche Lachen seiner Kinder hören und das Trampeln ihrer Füße auf dem Holzboden. „Willst du mir denn sagen, worüber du nachgedacht hast?“, hakte Hinata nach, während sie zur Treppe liefen. „Später. In Ordnung?“ Einen Moment sah sie ihn verwirrt an, nickte aber schließlich. Naruto wusste selbst, dass sein Verhalten ungewöhnlich war. So seltsam hatte er sich das letzte Mal verhalten als er sie gefragt hatte, ob sie ihn heiraten wolle – und das lag schon eine ganze Weile zurück. Normalerweise teilte er seine Gedanken gerne und sofort mit ihr und er wusste auch nicht, wieso er sich in diesem Fall sträubte. Es war etwas Wundervolles. Etwas, das er doch einfach nur in die Welt brüllen wollen sollte. Und doch hielt ihn etwas zurück und machte ihm beinahe schon Angst. Eine Art von Angst, die er nicht einmal bei Hinata ansprechen wollte. „Papa!“, rief Boruto, als er seinen Vater entdeckte und rannte auf ihn zu. Er sprang hoch und hängte sich um seinen Hals. „Woah.“ Naruto lachte, musste aber um Halt kämpfen. Diesen fand er gerade rechtzeitig, weil Himawari ihn in diesem Moment umarmte und erneut ins Straucheln brachte. „Schau mal!“ Sie strahlte ihn von unten an und meinte damit offensichtlich die Wollmütze, die sie auf dem Kopf trug. Sie war orangebraun und hatte … Ohren und Augen? Naruto begann laut zu lachen. Kurama in ihm sah das definitiv nicht so, aber Naruto konnte nicht anders. Seine Tochter trug allen Ernstes eine Kurama-Wollmütze. „Steht dir sehr gut“, sagte er, während er seinen Sohn wieder auf den Boden absetzte, um zur Garderobe zu kommen. Seine Kinder waren bereits vollständig gekleidet, aber sowohl er als auch Hinata mussten noch Schuhe wechseln und sich in die Winterkleidung überziehen. Widerwillig löste sich nun auch Himawari von ihm und hüpfte gemeinsam mit ihrem älteren Bruder ungeduldig um ihre Eltern herum. Als sie schließlich das Haus verließen, gab es für die Kinder kein Halten mehr. Boruto warf sich in den hohen Schnee des Gartens und machte einen Schneeengel, während Himawari eine Kugel formte und damit begann, einen Schneemann zu bauen. In Narutos Inneren machte sich eine Wärme breit, die immer kam, wenn er sich bewusstwurde, wie anders das Leben seiner Kinder war im Vergleich zu seinem. Sie konnten unbeschwert aufwachsen, mussten sich nicht alleine durchs Leben schlagen und sich von abgestandener Milch und Ramen ernähren. Obwohl Naruto seine Ramen für nichts in der Welt eintauschen wollen würde, weshalb er seine Familie regelmäßig zu Ichiraku einlud. „Mama, schau mal!“ Himawari erhielt durch ihren aufgeregten Ruf nicht nur die Aufmerksamkeit ihrer Mutter, sondern auch Naruto sah zu seiner Tochter. Diese hatte den Arm gehoben und zeigte in Richtung Straße. Konohamaru und Hanabi waren gerade um die Ecke gebogen und liefen auf das Anwesen der Uzumakis zu. „Konohamaru!“, rief Boruto begeistert. Sofort bückte er sich, griff mit seinen behandschuhten Händen in den Schnee und warf im nächsten Augenblick einen Schneeball. Konohamaru, der mittlerweile direkt vor dem Gartentürchen stand, reagierte augenblicklich und wehrte das Geschoss entspannt mit seiner flachen Hand ab. Der Ball zerfiel und die einzelnen Teile landeten auf dem Boden. „Wenn du den Gegner warnst, bevor du ihn angreifst, ist das nicht sonderlich klug.“ Boruto verdrehte genervt die Augen, lachte aber im nächsten Moment laut und stürmte mit seiner kleinen Schwester im Schlepptau auf die Neuankömmlinge zu. „Was für eine schöne Überraschung. Von euch beiden.“ Hinata sah erst zu Hanabi und dann zu Konohamaru, die gerade die Kinder begrüßten. Naruto entging der Unterton seiner Frau nicht, aber da er nicht genau zuordnen konnte, was sie damit andeuten wollte, ignorierte er es. Er würde sie später definitiv fragen müssen. Nachdem er ihr von seinen Gedanken erzählt hatte. Was ihn schlagartig daran erinnerte, was ihm seit letzter Nacht so schwer im Magen lag. Zumindest bis er in die glücklichen Augen seiner Kinder geblickt und alles andere vergessen hatte. Er seufzte leise. Das entging Hinata nicht, aber sie warf ihm nur einen kurzen Blick zu und wandte sich dann wieder den anderen zu. „Tante Hanabi, willst du mir beim Schneemann bauen helfen?“ „Natürlich Himawari“, erwiderte Hanabi, bevor sie wieder zu ihrer älteren Schwester blickte. „Konohamaru und ich haben uns zwei Straßen weiter zufällig getroffen. Wir hatten beide die Idee, die zwei Bestien einzupacken und zum Schlittenfahren abzuholen.“ „Oh ja!“, rief Himawari und der bereits begonnene Schneemann war komplett vergessen. „Schlittenfahren!“ Boruto sprang um seine Tante und Konohamaru herum und rannte zu seinen Eltern zurück. „Bitte sagt ja!“ Naruto und Hinata mussten ein Lachen unterdrücken. Sofort waren die bedrückenden Gedanken wieder verschwunden. „Wie könnten wir da nicht ja sagen?“, fragte Hinata schließlich. „Aber ich denke, euer Vater und ich würden gerne mitkommen. Nicht wahr Liebling?“ Natürlich konnte Naruto sich nichts Besseres vorstellen. Zumal er selbst gerne die eine oder andere Runde den Berg hinunterfahren wollte. Es dauerte zwar ein paar Minuten, bis er die Schlitten im Keller fand, aber dann waren sie schneller beim Lieblingsschlittenhügel des Dorfes als er gedacht hätte. Auf diesem tummelte sich bereits halb Konoha. Naruto war sich sicher, dass die andere Hälfte auch noch kommen würde, also beeilten sie sich, nach oben zu kommen, solange man sich noch nicht über den Haufen fuhr. So wild wie Boruto den Hügel hinunterraste, musste Naruto aber schnell feststellen, dass es wohl egal war, wie viele Menschen sich hier aufhielten. Sein Sohn fuhr ohne Rücksicht auf Verluste und hätte wahrscheinlich wirklich den ein oder anderen umgefahren, wenn diese nicht gerade rechtzeitig aus dem Weg gesprungen wären oder ihre Schlitten waghalsig zum Stehen gebracht hätten. „Du bist hier nicht allein!“, schrie Konohamaru Boruto entgegen, als dieser zum zweiten Mal wieder nach oben stapfte. „Der Hügel ist für alle da. Sei gefälligst nachsichtiger.“ Hinata lächelte gequält, während Hanabi den Kopf über das Verhalten ihres Neffen schüttelte. Boruto streckte ihm die Zunge raus, sah aber verstohlen zu seiner Mutter und Hanabi und achtete im Anschluss auffällig genau darauf, wohin er fuhr. Naruto musste darüber schmunzeln, hielt den zweiten Schlitten allerdings noch ungenutzt in der Hand. Er hatte sich überlegt, Himawari als Vorwand zu nutzen, um den Hügel hinunterfahren zu können, doch diese stand gerade mit riesigen Augen da und schien gar nicht genug von der weißen Landschaft bekommen zu können. Von hier aus hatte man einen perfekten Blick auf die zugeschneiten Dächer und die in Stein gemeißelten Hokage, zu denen Naruto es heute mied zu blicken. „Wunderschön, nicht wahr?“, fragte er seine Tochter deshalb. Diese nickte heftig und wandte sich nun zu ihm. Ihre Augen strahlten vor Begeisterung. Da Himawari erst vier Jahre alt war, wusste Naruto nicht genau an wie viel sie sich von den vergangenen Wintern erinnern konnte. Ihr Blick verriet ihm allerdings, dass ihr dieser Augenblick sehr genau im Gedächtnis bleiben würde. „Ich wusste gar nicht wie groß Konoha ist“, flüsterte sie ehrfürchtig. An jedem anderen Tag hätte Naruto wahrscheinlich selbst begonnen zu strahlen und die eine oder andere Anekdote über das Dorf ausgepackt, aber heute war ihm nicht danach. Deshalb stellte er entschlossen den Schlitten vor sich ab und machte eine Handbewegung vor sich, um ihr zu bedeuten, sich auf die Holzbretter zu setzen. „Wollen wir deinem Bruder mal zeigen, wie man richtig Schlitten fährt?“ „Ja!“, rief sie begeistert und sprang beinahe auf den Schlitten. Naruto musste schnell danach greifen, damit sie nicht ohne ihn losfuhr und sich am Ende noch alle Knochen brechen würde. Naruto ließ sich hinter seiner Tochter auf dem Schlitten nieder, was erneut dazu führte, dass sie beinahe unbeabsichtigt losfuhren, doch mithilfe seines Chakras, das er in die Fußsohlen leitete, stemmte er sich dagegen und verhinderte so einen peinlichen Auftritt. Er war sich sicher, dass er während dieser ungewollten Fahrt hinuntergefallen und den restlichen Hügel hinuntergekugelt wäre und das wollte er sich und allen anderen wirklich ersparen. „Puh“, flüsterte er schließlich, als er endlich fest auf dem Schlitten saß und stieß sich ab, seine Arme fest um Himawaris Körper geschlungen. Diese winkte so gut es ging ihrer Mutter und Tante zu, die gutgelaunt zurückwinkten. „Hui!“, rief Himawari auf halber Strecke laut und hob ihre Hände nach oben. Als sie unten ankamen ließ Naruto seine Tochter los und diese drehte sich zu ihm. „Noch mal!“ Sie hatte mittlerweile feuerrote Wangen, eine Mischung aus Kälte und Aufregung. Himawari sprang vom Schlitten und rannte so schnell ihre kurzen Beine sie ließen, wieder nach oben. Naruto überholte sie bereits nach ein paar Metern und bot ihr an, sie das restliche Stück hochzuziehen, aber sie weigerte sich und stapfte entschlossen weiter. Als sie wieder am oberen Ende des Hügels ankamen, war sie vollkommen außer Atem, aber bereit für eine nächste Runde. Die Zeit verging viel zu schnell und die Sonne war bereits am Untergehen als sich die kleine Gruppe zurück zum Haus der Uzumakis begab. Hinata, die sich laufend dafür entschuldigt hatte, dass sie nicht an Tee und Gebäck gedacht hatte, lud Konohamaru und Hanabi als Entschädigung – und Dankeschön – zum Abendessen ein. Zur großen Freude ihrer Kinder, die trotz des anstrengenden Anstiegs immer noch nicht zu müde waren, um auf dem Heimweg eine Schneeballschlacht zu beginnen. „Ich hätte gewettet, Himawari würde auf dem Heimweg auf deinem Rücken schlafen“, flüsterte Hinata. Sie und Naruto zogen die beiden Schlitten und liefen ein paar Meter hinter den anderen hinterher. „Ich glaube, es wird keine zehn Sekunden dauern, bis sie eingeschlafen ist, wenn sie erst einmal im Bett liegt.“ Er musterte seine Tochter, die gerade Boruto mit einem Schneeball bewarf, der an seinem Oberarm landete und nach unten fiel. „Auf jeden Fall.“ Hinata lächelte liebevoll, wurde im nächsten Moment allerdings ernst und musterte Naruto. Er wusste, was gleich kommen würde und machte sich innerlich auf alles gefasst. Sie hatte ihm den sorglosen Nachmittag mit seinen Kindern geschenkt. Mehr konnte er wirklich nicht von ihr erwarten, wenn er bedachte, wie seltsam er sich am Morgen verhalten hatte. Ein lautes „Hokage-sama“ rettete ihn allerdings für den Moment. Eine Traube von Kindern, die sich um Kakashi versammelt hatten, tauchte vor ihnen auf. Sie sprangen aufgeregt um ihn herum, während dieser versuchte sie zu beruhigen. „Immer langsam“, sagte dieser streng, aber man konnte durch die Gesichtsmaske erkennen, dass er lächelte. „Kakashi!“ Das war – natürlich – Boruto. Naruto seufzte leise, ließ seinen Sohn aber erst einmal rennen. Gegen eine Begrüßung sprach nichts, aber sie sollten langsam wirklich nachhause gehen. „Wen haben wir denn da?“ Nicht nur Kakashi blickte nun in Richtung Naruto, sondern auch die Kinder um ihn herum. „Was macht ihr denn?“, wollte Boruto neugierig wissen. „Hokage-sama spielt mit uns Verstecken.“ Naruto hob zweifelnd eine Augenbraue, erhielt aber nur ein kurzes Schulterzucken von Kakashi. „Dann wollen wir den Hokage natürlich nicht stören.“ Hinatas Stimme klang freundlich, aber bestimmt. Boruto zuckte sofort zusammen und Naruto musste das Gesicht seines Sohnes nicht sehen, um zu wissen, dass er zerknirscht nach unten blickte. Boruto wollte sicher mitspielen und allen zeigen, dass er der Beste darin war, jemanden zu finden. Allerdings wurde es immer später, die Sonne war mittlerweile fast komplett verschwunden und die Straßenlaternen bereits an. Außerdem gähnte Himawari gerade ausgiebig und rieb sich die Augen. „Natürlich nicht“, bestätigte Boruto schließlich mit zusammengebissenen Zähnen. Er ging an der Gruppe Kinder vorbei, die Naruto unverhohlen anstarrten als wäre er ein Geist. Er grinste sie breit an, war aber froh, dass sie ihn nicht aufhielten und er so in Ruhe mit seiner Familie weitergehen konnte. Kaum waren sie um die nächste Ecke gebogen, besserte Borutos Laune sich wieder und er fing erneut an mit Schneebällen nach den anderen zu werfen. Himawari war augenblicklich wieder hellwach. „Naruto“, sagte Hinata schließlich und er wusste, dass ihm dieses Mal kein Kakashi und keine Kindermeute mehr retten würde. „Ja.“ „Was ist los?“ Er seufzte, warf ihr einen kurzen Blick zu, wollte aber die Sorge in ihren Augen nicht zu genau sehen, weshalb er schließlich stur geradeaus blickte und lieber seine Kinder dabei beobachtete, wie sie alles und jeden um sich herum mit Schnee bewarfen. „Kakashi-sensei hat angekündigt, dass er im Laufe des nächsten Jahres sein Amt als Hokage niederlegen wird.“ Er wartete darauf, dass Hinata etwas sagte, doch sie schwieg. Sie merkte an seiner verhaltenen Art definitiv, dass das wider Erwarten keine positiven Nachrichten für ihn waren. So, wie vermutlich alle es er warten würden. „Er meinte, ich bin so weit und warum es dann noch künstlich in die Länge ziehen?“, wiederholte er die Worte, die er ihm Gestern nach dem Treffen mit dem Feudalherrn gesagt hatte. „Warum bedrückt dich das?“ Nun musste Naruto seine Frau doch wieder anschauen. Sie hatte den Kopf leicht schräg gelegt und hatte ihn wohl während seiner Worte gemustert, um herauszufinden, was genau in ihm vorging. Er seufzte. So genau konnte er diese Frage nicht beantworten. Zumindest wusste er nicht, woher diese Gedanken plötzlich kamen. Bisher war sein Ziel immer geradeaus vor ihm gelegen. Hokage werden war sein Traum. Schon immer. Er hatte daran noch nie Zweifel gehabt, hatte dafür gekämpft, sich durchgebissen und war keinem Hindernis ausgewichen. Aber Kakashi das sagen zu hören, was er sich schon so lange wünschte, hatte etwas in ihm ausgelöst, mit dem er nicht gerechnet hatte. Sorge, was mit seiner Familie geschehen würde. „Solche Tage wie heute wird es dann vielleicht nicht mehr geben.“ Er dachte daran, wie Kakashi von all den Kindern belagert worden war. Er wäre dann für das gesamte Dorf verantwortlich und Ansprechpartner für alle – etwas, dass er doch eigentlich längst wusste. Der Hokage der dritten Generation hatte es oft genug gesagt: das gesamte Dorf war seine Familie. Naruto wusste, dass er dieses Amt ebenfalls genauso ausfüllen wollte, doch er fragte sich, während sein Blick wieder zu seinen eigenen Kindern wanderte, ob er damit nicht etwas vernachlässigen würde. „Naruto.“ Er wartete darauf, was nun folgen sollte und zum ersten Mal seit einer Ewigkeit konnte er nicht einschätzen wie Hinata reagieren würde. „Du hast dieser Welt Frieden gebracht“, fuhr sie schließlich fort. Sie sprach langsam, als würde sie überlegen, wie sie ihre Gedanken am besten äußern sollte. „Frieden, nachdem so viele Menschen sich so lange gesehnt haben. Es war mir immer klar, dass wir dich irgendwann teilen müssen. Du bist doch jetzt schon viel unterwegs und wichtiger Ansprechpartner für alle.“ Hinata hakte sich bei ihm unter und schaute nachdenklich zu Boruto und Himawari, die gerade gemeinsam mit Hanabi Konohamaru mit Schneebällen bewarfen und laut dabei lachten. „Ich bin mir sicher, dass wir das hinbekommen werden, auch wenn es manchmal schwierig sein wird.“ Er wollte etwas erwidern, aber in diesem Moment geschah etwas, das er nur selten erlebte: er wusste nicht was. Er konnte nicht einfach drauflosplappern. Stattdessen hoffte er, dass Hinata weitersprach. Ihre Stimme und ihre Worte beruhigten ihn wie nichts anderes und er fragte sich, wovor er so viel Angst gehabt hatte. Schließlich tat sie ihm diesen Gefallen und sagte: „Frieden ist instabil. Es kostet viel Energie, ihn aufrecht zu erhalten. Das wissen wir alle. Und das größte Geschenk, das wir unseren Kindern machen können, ist, dafür zu kämpfen, dass sie keine Kriege erleben und Menschen sterben sehen müssen.“ Naruto ließ die Worte auf sich wirken und wusste, dass sie in diesem Moment an dasselbe Gesicht dachte wie er. Neji. In seinem Inneren verkrampfte sich bei diesem Gedanken etwas und er wollte seine Kinder am liebsten fest an sich drücken und nie wieder loslassen. Aber er wusste, dass es nichts ändern würde. Hinata hatte Recht. Frieden war instabil. Ein fragiles Etwas, das man rund um die Uhr beschützen musste. „Weißt du eigentlich wie dankbar ich dir bin, dass du mich geheiratet hast?“, fragte er schließlich und sah zu ihr hinunter. Hinata drehte ihren Kopf bei diesen Worten zu ihm und ihre Blicke trafen sich. Er wusste nicht, ob Hinatas Wangen wegen der Kälte gerötet waren oder wegen seiner Worte, aber in diesem Moment fühlte er sich wieder wie mit neunzehn, als er zum ersten Mal verstanden hatte, dass er in sie verliebt war. Hinata lächelte ihn einen langen Augenblick liebevoll an, bevor sie wieder zu ihren Kindern schaute und sich an Naruto anlehnte. Und endlich verspürte er das Gefühl, das er seit Kakashis Ankündigung vermisst hatte. Freude kroch langsam in ihm hoch und breitete sich zaghaft, aber stetig, in ihm aus. Er würde Hokage werden. Endlich. Nach so vielen Jahren, die er auf dieses Ziel hingearbeitet hatte, stand es nun kurz bevor. Er lehnte sich nach vorne und gab Hinata einen schnellen Kuss auf die Lippen. Ihre Wangen wurden noch röter, aber sie strahlte ihn an. „Vielen Dank. Echt jetzt!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)