Gâteau Sucré - One Shots so süß wie Kuchen von DarkRapsody ================================================================================ Kapitel 15: Venti - Matchmaking ------------------------------- Vor uns liegt ein Stapel Papiere und dahinter Lisa, die uns freundlich zulächelt. “Das ist alles was reingekommen ist. Du wirst ziemlich beschäftigt sein über die nächsten Feiertage befürchte ich.” sie schiebt die Unterlagen in Ventis Arme, der ein bisschen besorgt aussieht. “Wie willst du das ehrlich alles schaffen?” frage ich ihn und nehme ihm die Hälfte ab. Oben drauf liegt ein kurzer Brief den ich einmal überfliege. “Nach dem Windblume Fest ist es ziemlich normal, keine Sorge. Jetzt kommen die Anfragen alle auf einmal rein, da wir über die Festigkeiten keine Zeit haben.” Es war ein wunderschönes Fest, aber danach holt einen leider immer die Realität ein. Tägliche Aufgaben, einen Stapel Aufträge und der übliche Arbeitstag. Im Brief steht, soweit ich lesen kann, dass jemand Venti treffen möchte und er in einer Liebesangelegenheit helfen solle. Die Gedichte der anderen haben sie inspiriert, auch endlich ihm ihre Liebe zu gestehen. “Das hier könnte dir gefallen.” ich reiche ihm den Brief weiter, den Venti auf dem Weg nach draußen sich durchliest. “Okay, wenn du mir hilfst sollte das eigentlich spannend werden.” “Naja, wenn du es bist kann ich nicht verneinen!” flirte ich ihn an und schenke ihm ein breites Lächeln. Wir bringen die Papiere fort und machen uns auf dem Weg zum Treffpunkt. Es geht zum großen Brunnen in der Stadtmitte, an dem bereits eine junge Frau eine Blume zerpflückt und die Blüten ins Wasser fliegen lässt. “Hübsche Dame, dafür ist die Blume viel zu wertvoll.” Venti nimmt ihr die nun kahl gepflückte Pflanze aus der Hand. “Ah, Venti!” sie sieht erschrocken und erleichtert aus bei seinem Anblick. “Du hast diesen Brief geschrieben?” “Ja, bitte, du musst mir helfen! Es ist einfach hoffnungslos.” Verzweifelt sinkt sie auf den Rand des Brunnens und verschränkt ihre Hände im Schoß. “Ich habe auch mitbekommen, dass Alden alle deine Avancen nicht wirklich zu bemerken scheint. Eine knifflige Situation.” Venti überlegt und sieht mich fragend an. Anscheinend liegt es nun bei uns, die Liebe für sie zu finden. “Wo ist er gerade? Was macht er so?” frage ich die junge Frau. “Er arbeitet auf den Feldern der Dawn Winery, und er kommt jeden Samstag Abend zum Cat's Tail. Er liebt Dionas Getränke und naja...ich habe oft versucht ihn dort anzusprechen.” erklärt sie mir mit einer etwas schwankenden Stimme. “Hast du...mit ihm schon mal ein Gespräch geführt?” frage ich sie vorsichtig. “Nein habe ich nicht, das ist viel zu schwierig!” “Oh…” rutscht es mir heraus. Eine Frau die nicht einmal mit ihrem Schwarm bisher gesprochen hat? Das kann nur in Chaos enden. Doch bevor ich meine Sorgen aussprechen kann, unterbricht mich Venti in meinem Gedankengang. “Wir kümmern uns drum, aber nur gegen Zahlung eines deiner besten Apfelweine!” Die Mondstadtfrau schüttelt extatisch seine Hände und verspricht ihm den besten Wein aus ihrem Keller. Paimon ist gerade nicht in der Nähe, also kann ich sie auch nicht um ihre Meinung fragen. Und generell ist sie wirklich eher fast dumm in solchen Fragen, vor allem bei der Liebe. “Was meinst du?” frage ich Venti als wir uns ein Stück entfernt und das Stadttor durchquert haben. Venti bläst ein paar der Windblumen los, die sanft durch die Luft tanzen und ein gutes Stück entfernt langsam wieder herab fliegen. “Sie hat nicht einmal mit ihm eine Konversation geführt, und meint schon dass er die große Liebe ist? Wo die Liebe hinfällt…” meine ich und sehe auf den See heraus. “Abends habe ich sie schon öfters am Cat's Tail gesehen. Für mich scheint es einfach nur Bewunderung zu sein, oder vielleicht hat er ihr mal in der Vergangenheit geholfen. Aber wenn sie es so möchte, werde ich ihr helfen.” erklärt er mir. Es macht Sinn, eine Person in Not zurücklassen ist absolut nicht sein Stil. Auch wenn er etwas zu oft seine Angelegenheiten auf andere weiter schiebt und mich manchmal fragt, für ihn so simple Sachen wie eine Nachricht mitteilen an mich übergibt. Für einen Wind-Archon ist er einfach manchmal doch ein wenig zu faul. “Kannst du heute Abend? Ich lade dich auch auf einen Drink im Cat's Tail ein, damit wir ein bisschen einen Überblick über ihren Liebsten und der gesamten Situation haben.” “Ja, gern. Solange du nicht über die Stränge trinkst.” Venti grinst mich breit an und sagt nichts weiter, als er weggeht. Das wird ein spaßiger Abend, das kann ich schon spüren. Die Sonne ist beinahe hinter dem Horizont verschwunden, als wir vor der Tür der Bar stehen. Auch andere Gäste, fast alles Männer, warten auf die Öffnung. Ich habe schon oft von den Getränken und den betrunkenen Gästen in dieser spezifischen Bar gehört. Diona scheint einen wirklich zu guten Job zu machen. “Willkommen, wir haben geöffnet!” Margaret aus der Bar öffnet die Tür und sofort stürmen alle herein wie eine Flut wilder Tiere. Venti winkt mir zu und gemeinsam begeben wir uns ins Maul des Biestes. Wir nehmen einen Tisch eher in einer der Ecken, und beobachten die ganze Situation. “Weißt du nach wem wir suchen?” frage ich ihn und blättere durch die Getränkekarte. “Sie hat mir nochmal eine Personenbeschreibung gegeben.” meint Venti und lässt seinen Blick durch den Raum schweifen. Die ersten Getränke wandern über die Theke und in die Bäuche der wilden Säufer. “Ah, da ist er! Der mit dem Hut.” “Huh, der ist wirklich uninteressant.” kommentiere ich und verstecke mein Gesicht hinter der Karte, als Venti mich überrascht ansieht. “Heh, wer hätte gedacht!” kommentiert er und bevor er weiter mich necken kann, kommt eine der Bardamen an unseren Tisch um unsere Bestellung aufzunehmen. Hoffentlich hat Venti genug Mora dabei… Wir bestellen uns beide etwas simples, mit wenig Alkohol und nicht zu schwer für den Geldbeutel. Günstig ist es hier nicht. Diona steht hinter der Theke und schüttelt ein Getränk nach dem anderen unter dem lauten Gegröle der Gäste. Alden ist mit unter der Meute, anscheinend mit Freunden. “Und was meinst du sollen wir machen?” frage ich Venti. “Lass uns einfach warten, bis sie stockbesoffen sind. Das wird dann viel einfacher. “Und dann?” frage ich ihn weiter. “Dann werde ich ihn ein bisschen befragen, ob er überhaupt von unserer Kundin Bescheid weiß und ihm ein wenig...einen schmackhaften Hinweis geben, dass sie auf ihn steht. Mir schwebt da schon etwas vor.” Huh, das klingt nach etwas was Venti tun würde. Unsere bestellten Drinks kommen, sie sind in einem sanften Blau und es steigen Blubberblasen auf. Am Rande ist eine Frucht als Dekoration angebracht. Auf jeden Fall ist hier alles schon von der Präsentation an anders als im Angel´s Share, Diluc sein Laden. Meine Gedanken finden sich immer wieder bei Venti und es stört mich ein wenig, dass sein Blick die ganze Zeit auf die Meute gerichtet ist. Wenn wir gemeinsam schon ausgehen, dann sollte er doch auch für mich ein paar Blicke übrig haben, oder? Ich trinke einen großen Schluck von dem Gebräu. Überraschend gut, es schmeckt nach verschiedenen Zitrusfrüchten und einer Unternote der Süßen Blume. Der Archon dreht sich nun um und nimmt auch einen Schluck. “Ich hoffe, du hast trotzdem ein wenig Spaß. Auch wenn ich heute nicht im Angel´s Share spiele und das Trinken ein wenig besser gestalten kann mit ein paar Liedern.” “Die Musik hier ist auch nicht schlecht, aber du hast recht. Wenn du mit deiner Leier ankommst, dann tanzen wirklich immer alle.” Venti nimmt einen weiteren Schluck und stellt schwunghaft den Becher wieder hin. “Das könnte klappen, wenn ich sie alle zum tanzen bringe…” Die Tür schwingt auf und zu unserer Überraschung kommt unsere Kundin herein. “Was macht sie denn hier?” “Weißt du noch, sie ist jeden Samstag hier um ihn...zu beobachten?” flüstert er in meine Richtung. Ohh ja, das hatte sie gesagt. Sie setzt sich an einen Tisch in seiner Nähe und blickt immer wieder zu seinem Tisch. “Gut, dann lasse ich mal meine Magie spielen. Also meine Musik.” er lächelt mich schelmisch an und zieht seine Leier hervor. Daraufhin stellt er sich zur Band dazu und stimmt mit ins Lied ein, was die Gäste zuerst überrascht, doch lassen sie sich schnell mit im Takt mitreißen. Die ersten fangen an zu tanzen und springen auf die Tische, während andere ihre Becher schwingen. Ich beschließe, zur jungen Dame herüber zu gehen. “Jetzt ist die perfekte Chance, ihn einfach zum Tanz mitzunehmen! Du brauchst auch kein Wort mit ihm zu wechseln! Manchmal ist ein einfacher Tanz schon genug!” rufe ich gehen die Meute ihr entgegen, was sie anscheinend verstanden hat da sie aufsteht. Venti sieht uns und winkt mir zu. Tatsächlich schafft sie es, ihren Schwarm einfach am Arm zu packen, was er auch als Einladung versteht und reißt sie mit zwischen die Tische zu einem eher betrunkenen Tanz. Erleichtert setze ich mich und nehme einen letzten Schluck aus meinem Becher. Vielleicht sollte ich auch Venti zum tanzen auffordern, damit meine Gefühle rüber kommen? Das Lied ist zu Ende und Venti winkt dem Lokal zu, als er die Band wieder zu ihrem üblichen Programm zurück lässt. Jedoch sind jetzt alle so in Partystimmung, da ist es wohl den meisten egal was läuft, hauptsache es ist laut und wild. “Komm mit, lass uns auch tanzen!” Venti zieht mich auf einen der Tische neben uns und presst mich mit seinem Arm um meiner Hüfte näher an sich. Ich bin ihm so nah wie noch nie. Sofort spüre ich wie ich leicht verlegen werde. Alles um uns herum wird beinahe unwichtig, als wir zusammen hin und her schwingen, ich lasse mich von ihm führen. Der Moment sind ein paar Minuten von Glück und Liebe. Doch fühlt er auch so für mich? Für einen Moment werde ich unsicher und spüre, wie die Traurigkeit mich mitreißt. Sollte ich ihn ansprechen und meine Gefühle gestehen? Oder weiterhin einfach nur vom Rand zuschauen wie er mit anderen flirtet und ich es einfach nur mit ansehen kann? “Venti, ich…” ich setzte zum sprechen an, als er mich mit einem großen Schwung vom Tisch herunter wirft und mich auffängt. “H-huh?” Er grinst mich breit an, sein Lächeln direkt über meinem Gesicht. “Tut mir Leid, der Moment hat einfach nur so gepasst!” meint er und setzt mich ab. Seine Arme scheinen doch nicht so schwach zu sein wie sie aussehen mögen. “Du siehst aus als ob du ein bisschen frische Luft gebrauchen könntest. LAss uns rausgehen.” er hält mich weiter fest und ich nehme dankbar sein Angebot an. Die Luft ist angenehm kalt auf der Haut. “Das war echt ein wahnsinniger Abend, ich habe dich hier einfach so mit reingezogen…” Venti sieht mich ein wenig besorgt an. “Keine Sorge, ich hatte meinen Spaß.” erkläre ich ihm. “Aber eine Sache hätte ich noch die ich klären muss.” Wir stehen nebeneinander vor der Tür und sehen in den Himmel, es ist eine wolkige Nacht. “Ich mag dich wirklich gern, aber ich weiß nicht wie du dich fühlst.” Erst bekomme ich keine Antwort, woraufhin die Angst in mir steigt. “Ich mag dich auch wirklich gern, aber weißt du....diese vielen Jahre als der Anemo-Archon, ich habe Menschen kommen und gehen gesehen. Dabei mir die Gefühle dir gegenüber einzugestehen bedeutet auch, dass ich immer wieder mit ansehen musste wie andere sterben. Weißt du was ich meine? Tut mir Leid wenn ich etwas…” er beendet den Satz nicht weiter. Ohne zu zögern umarme ich ihn feste und drücke ihn an mich. “Das war mir irgendwo schon klar, aber ich bin wirklich nicht so wie du denkst. Wenn du aber weiterhin durch das Leben laufen möchtest und immer wieder deine Gefühle unterdrücken musst, das ist doch auch nicht wirklich schön…” Wir stehen für einen Moment da, als auch er seine Arme um mich legt und seinen Kopf auf meinen stützt. “Du hast Recht. Und ja, ich bin einfach ein bisschen verrückt nach dir.” ich sehe ein leichtes Lächeln auf seinen Lippen. “Hah, du hast gelacht! Sei bitte nicht mehr so traurig.” ich drücke ihn noch einmal fest, und will mich loslösen. Jedoch macht er mir einen Strich durch die Rechnung und hält mich im Arm, als er mich fest auf die Lippen küsst. Es ist für einen Moment als ob ich einfach alles ausblenden kann und nur uns beide wahrnehmen kann. Ein Kuss voller Liebe, aber auch ein wenig Traurigkeit und Entschlossenheit. “Ab jetzt zögere ich nicht mehr so, versprochen!” Venti grinst breit und sieht mich verlegen an, woraufhin ich ihn spielerisch böse ansehe. “Das hoffe ich doch, denn ab jetzt werde ich mich als deine Freundin vorstellen.” Ich überlege kurz. “Sofern du das möchtest.” “Natürlich!” Der Anemo-Archon schwingt mich einmal herum und gibt mir einen weiteren tiefen Kuss. Das wird sicher noch eine lange Zeit dauern, bis er all die vergangene Zeit nachgeholt hat, und dafür möchte ich ihm alle Küsse und Umarmungen der Welt geben. Wann immer, wo immer. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)