Zurück zu mi/Zurück zu dir von abgemeldet (alle Teile komplet) ================================================================================ Kapitel 9: Für immer zusammen? ------------------------------ 9. Für immer zusammen? Ein teuflisches Grinsen breitete sich auf Narakus Gesicht aus. Er betrachtete das vor ihm kauernde Mädchen, welchem er seine Klauen durch den Körper gebohrt hatte. Langsam zog er seine Hände aus dem blutenden Körper, langsam damit sie schmerzhafte Qualen erleiden sollte. Allerdings fühlte Kagome nichts. Sie war leer. All ihre Gefühle waren aus ihrem Körper gewichen. Mit einem letzten kurzen Ruck zerrte er seine Klauen aus dem menschlichen Fleisch. Kagome fiel stumm zu Boden. Ihre Arme lagen schlaf neben ihr, Inu Yashas Stein immer noch in ihrer Hand, doch ihr Griff hatte sich gelockert. Ihr Blick war leer, sie starrte in die Luft, Tränen waren auf ihren Wangen zu sehen und das Blut floss ihr unaufhörlich aus dem Körper. Bald wäre es vorbei, bald würde sie niemals wieder in ihrem Leben Schmerzen erleiden müssen, bald wäre sie frei. Naraku blickte auf den still liegenden Körper. "Hmhmhm, na was ist nun, Kikyo? Nun habe ich gesiegt. Du bist tot und wirst auch tot bleiben. Niemand wird dich jemals wieder in das Reich der Lebenden zurückholen können. Schmore in der Hölle, Hexe." Plötzlich drehte Naraku sich um, er hatte etwas gehört. Er witterte jemanden kommen. Ein letztes teuflisches Lächeln verzierte sein Gesicht, dann verschwand er in der Dunkelheit des Waldes. Yishiro starrte immer noch bewegungsunfähig auf die Gestalt, die ihr gegenüberstand. "Inu Yasha" Er sagte nichts und sah seine Schwester nur an. "Aber wie ... wie kann das sein ... du ... du müßtest doch ..." Sie betrachtete ihn eingehend von Kopf bis Fuß. Vor ihr stand er, in seinem roten Kimono und Tessaiga an seinem Gürtel hängend. Weiße Haare wehten im Wind und seine Hundeohren legten sich leicht an seinen Kopf. Mit seinen goldenen Augen sah er ihr ins Gesicht. Er konnte in ihren Augen Wut erkennen. Eine unbändige Wut, wie er sie bei ihn noch nie gesehen hatte. Doch auch Hass, Trauer, Unverständnis, Enttäuschung und Verwirrung. All ihre Gefühle richteten sich auf ihren Bruder, daher bemerkte keiner wie sich der Geruch von Blut in der Luft verbreitete, auch wenn er nur sehr schwach war. "Was ... hast du ... getan?!" Sprach sie mit zusammengebissenen Zähnen. "Was soll das Inu Yasha? Wieso bist du ein Hanyou?" Er sah sie fragend an. "Tu nicht so unwissend! Wir haben alle ganz deutlich gespürt dass du den Juwel der vier Seelen benutzt hast! Also warum zum Geier bist du immer noch ein Hanyou?!" Inu Yasha wollte gerade etwas antworten, als ihm Yishiro unsanft das Wort abschnitt. "Und was mich noch vielmehr interessiert, WIESO HAST DU DAS GETAN?!! WIESO HAST DU DN JUWEL GESTOLEN UND KAGOME DAS HERZ GEBROCHEN?! ICH DACHTE DU WÜRDEST SIE LIEBEN, ABER DA HAB ICH MICH ANSCHEINEND GEIRRT. DU HAST IHR ... UNS ALLEN ETWAS VORGESPIELT DAMIT DU AN DIESES VERDAMMTE DING RANKOMMST. DU HAST SIE VERRATEN DU ELENDES HALBBLUT!!!!" Während sie ihn anschrie hatten sich ihre Augen mit Tränen gefüllt und liefen ihr nun unkontrollierbar über die Wangen. Ihr letzter Satz traf ihn hart und tief. 'Elendes Halbblut' hatte sie ihn genannt, sie, seine eigene Schwester, die ihn doch immer verstanden hatte. Die ihn immer vor diesen Anschuldigungen beschützt und verteidigt hatte. Doch nun kamen diese Worte aus ihrem eigenen Mund. Zögernd versuchte er zu erklären. "Yishiro ... ich ... ich wollte euch nicht verletzen wirklich ... ich" "Ach ja? Das hättest du dir eher überlegen müssen!" Schrie sie. "Verdammt Yishiro, hör mir endlich zu!" "Nein, jetzt hörst du mir mal zu! Weist du eigentlich wie sehr du Kagome und uns alle verletzt hast? Du hättest sie sehen sollen. Ihre Augen waren emotionslos, wenn überhaupt irgendwelche Gefühle darin zu sehen waren dann nur Trauer, Schmerz und Verzweiflung! Und an dem ALLEN BIST NUR DU SCHULD! DU ALLEIN HAST ..." Inu Yashas Blick wurde tötend. Wütend ging er auf seine kleine Zwillingsschwester zu und packte sie unsanft an den Schultern. Er drückte sie gegen einen Baumstumpf und hielt sie fest. "So, nun pass mal auf. Denkst du vielleicht ich mach das zu meinem Vergnügen?! Ich hab den Juwel nicht eingesetzt um ein Dämon zu werden. Meine Kräfte sind kurz gestiegen, ja. Aber nur weil ich den Juwel gebeten habe mir die Kraft zu geben um mich gegen Naraku behaupten zu können. Er hätte sonst Hackfleisch aus mir gemacht. Und außerdem hab ich Kagome den Juwel nicht aus meinen eigennützigen Gründen weggenommen, sondern nur zu ihrem Schutz und ihrer Sicherheit. Ich wusste sobald wir den Juwel wieder vollständig zusammen haben würden, wurde auch Naraku nicht lange auf sich warten lassen und wenn Kagome den Juwel behalten hätte dann wäre er ohne zu zögern auf sie losgegangen! Ich hätte sie nicht beschützen könne, aber so war sie in Sicherheit. Ich musste sie und euch alle in dem Glauben lassen, dass ich euch verraten habe, sonst wäre Naraku nicht darauf reingefallen!" Yishiro sah ihn mit großen Augen an. Sie wollte etwas sagen doch Inu Yasha ließ sie nicht. "Ich weis was du jetzt sagen willst, Yishiro. Aber hätte auch nur einer von euch etwas davon gewusst wärt ihr alle in Gefahr gewesen. Bitte, versteh mich doch, Yishiro." Unschlüssig was sie jetzt sagen sollte blickte sie zu Boden. Das musste sie erste mal verarbeiten. An einer anderen Stelle im Wald schnüffelte jemand in der Luft. "Das riecht nach Blut." Abermals hielt Sesshomaru seine Nase in den Wind, welcher ihm ganz deutlich den Geruch von Blut heran trug. "Aber das ist doch ... das ist das Blut von Kagomes Blut!" Kaum hatte er seine Worte ausgesprochen, lief er auch schon in die Richtung aus welcher der Geruch kam. Je näher er dem besagten Platz kam, desto stärker wurde der Geruch von ihrem Blut. Nach wenigen Sekunden war er an dem gesuchten Ort angekommen. Kaum war er aus dem Gebüsch gesprungen, zog sich seine Aufmerksamkeit auf ein am Boden liegendes Objekt. Erschrocken stand er wenige Sekunden wie erstarrt und sah auf das Mädchen, welches in einer großen Pfütze aus Blut lag. "Oh nein." Murmelte er und lief schnell zu dem Mädchen hin. Er fühlte ihren Puls, er war kaum noch zu fühlen. Eine furchtbare Ahnung überkam ihn als er an dem Blut des Mädchens noch einen anderen Geruch wahrnahm. Nämlich den von Naraku. Vorsichtig drehte Sesshomaru das Bewußtlose Mädchen um und nahm es in den Arm. Er sah ihre leeren Augen, das aus ihrem Mund tropfende Blut und er erkannte, dass sie keine Anzeichen auf Widerstand aufwies. Erst jetzt bemerkte er das ihre Hand etwas umklammerte, nicht mehr starr aber dennoch fest und sicher. Er hob schnell ihre Hand und öffnete sie. Er erschrak, jetzt wurde ihm klar warum sie nicht um Hilfe geschrien hatte, warum sie sich nicht gewehrt hatte, warum ihr Pulsschlag fast verstummte. Der Stein war mit Blut befleckt. Er schloss ihre Hand wieder und ein Schauer durchfuhr ihn als er an ihrem Handgelenk ihren Puls fühlen wollte. Er war nicht mehr da. Yishiro stand immer noch bewegungslos da und lehnte an dem Baumstamm. Inu Yasha hatte sie inzwischen losgelassen und stand nun vor ihr. Sie hatte bis jetzt kein Wort gesagt. Als sie tief Luft holte um ihm irgend etwas zu sagen, stockte sie. Sie hatte etwas gewittert. Ihre Nase zuckte leicht, ebenso wie ihre Ohren. Ohne zu zögern streckte sie ihre Nase in die Luft und schnüffelte heftig. Nach allen Seiten wandte sie sich. Der Geruch wurde immer klarer zu definieren. "Das ist doch Blut ..." Inu Yasha sah sie erschrocken an. Doch ein Schrei riss sie beide aus ihren Gedanken. Es war der Schrei nach Yishiro. Inu Yasha und Yishiro sahen gemeinsam in die Richtung aus welcher der Ruf zu vernehmen war. "Das war Sesshomaru, bestimmt hat er Kagome gefunden!" Rief sie und lief ohne auch nur einen Moment lang zu zögern in eine bestimmte Richtung. Ohne lange nachzudenken folgte ihr Inu Yasha direkt hinter ihr. Die Schreie ihres Bruders leiteten sie und führten sie schnell zu ihnen. Sesshomaru blickte auf als er etwas im Gebüsch rascheln hörte. Yishiro kam aus dem Strauch gesprungen und blieb beim Anblick von Kagome wie angewurzelt stehen. Doch sie verweilte nicht mal zwei Sekunden bevor sie zu ihrer Freundin hinstürzte und neben ihr auf die Knie fiel. "Kagome! Um Gottes Willen was ist passiert, Sesshomaru?!" Geschockt sah sie in das Gesicht ihres Bruders. "Naraku scheint sie angegriffen zu haben. Jedenfalls klebt sein Geruch an ihrem Blut." Meinte er hektisch. Plötzlich sah er auf und mitten in das Gesicht seines kleinen Bruders. "Du." Brachte er nur voller Wut heraus, doch Inu Yasha bemerkte ihn nicht. Sein Blick war starr auf Kagome gerichtet, welche mit offenen Augen in Sesshomarus Armen lag. Genau betrachtete er die Person, welche in den Armen seines Bruders lag. Sie rührte sich nicht und ihren Augen waren leer und voller Verzweiflung. Sein Gehirn schien auszusetzen, jedenfalls bekam er nicht das Geringste davon mit, was um ihn herum passierte, weder die Schreie seines Bruders noch den hektischen Gesichtsausdruck seiner Schwester drangen zu ihm durch. Sein Blick harrte nur auf der daliegenden Kagome. "Sag mal hörst du mir überhaupt zu?!" Schrie Sesshomaru abermals, doch er erhielt keine Reaktion von Inu Yasha. "Wir müssen Kagome so schnell wie möglich ins Dorf zurück bringen, sonst stirbt sie! Vielleicht kann ihr Kaede helfen, sie muss ihr einfach helfen können!" Yishiro traten Tränen der Ohnmacht und Panik in die Augen. Sesshomaru sah seiner Schwester besorgt ins Gesicht und nickte ihr schnell zu. Er wollte sich gerade erheben, als er vor Schreck erstarrte. Langsam wandte er seinen Kopf zu Kagomes Gesicht. "Was ... was hast du Sesshomaru?" Yishiros Stimme klang lau und ängstlich. Sesshomaru biss sich hart auf seine Unterlippe und senkte seinen Blick um den Augen seiner Schwester auszuweichen bevor er begann zu sprechen. "Yishiro es ... es tut mir leid aber ..." "Was? Was tut dir leid? Bruder wir müssen Kagome sofort ins Dorf bringen, sonst ist es vielleicht zu spät ..." "Es ist bereits zu spät." Wurde sie von Sesshomaru unterbrochen. "Wa ... was ...?" Yishiro stand da wie von Donner gerührt. Sie sah ungläubig auf ihren Bruder und das schwarzhaarige Mädchen. Ihre Augen hatten sich einen kleinen Spalt weiter geschlossen. Sie ließ sich unsanft auf dem Boden neben ihnen fallen und streckte zögernd ihre Hand nach Kagomes Herzschlag aus. Als sie den Hals des Mädchens berührte, blieb ihr die Luft im eigenen Halse stecken. Zitternd entfernte sie ihre Hand wieder. "Kein ... Herz ... schlag ... mehr." Stellte sie fassungslos fest. "Aber ... nein ... das ist nicht möglich ... das ist nicht wahr..." Yishiro begann zu weinen, sie stemmte sich mit beiden Händen auf dem Boden ab um nicht vorwärts umzukippen. Dann hörte sie eine dumpfes Geräusch. Es klang wie das Aufprallen von Metall auf dem Boden. Sie und Sesshomaru drehten gleichzeitig ihre Blicke zu dem dritten Geschwisterkind. Inu Yasha hatte seine Augen weit aufgerissen, so viele Gefühle spielten sich in diesem einen Moment in ihnen ab. Sie waren leer und Trauer, Verzweiflung, Angst, Furcht, Schmerz spiegelten sich in ihnen wieder. Sein Mund fiel auf und er ging langsam kleine Schritte zurück. Langsam schüttelte er seinen Kopf von einer in die andere Richtung, fast wie in Zeitlupe. "Nein" Seine Stimme war so leise, das es nur für die Ohren seiner Geschwister zu hören war und auch sie verstanden es nur schwer. Sesshomaru packte eine unbändige Wut die in seinen Worten deutlich zu hören war. "Das ist alles deine Schuld, Inu Yasha! Hättest du nicht nur an dich gedacht sondern auch mal an andere dann wäre das hier nicht passiert! dann würde Kagome noch leben!" Er schwieg kurz und holte noch einmal tief Luft bevor er seinen letzten Satz den der seinem Bruder verklikern wollte aussprach. "DU BIST SCHULD DARAN DASS KAGOME TOD IST! DU HAST SIE UMGEBRACHT!" Yishiro sah geschockt auf ihren ältesten Bruder. Sie war auch wütend, doch sie hätte Inu Yasha niemals so etwas an den Kopf geworfen. Dieser Satz versetzte Inu Yasha den letzten Stoß in seinem Herzen, der nötig gewesen war um es zerbrechen zu lassen. Um alles was ihn ausmachte zerbrechen zu lassen. Und diesen Satz konnte er nicht ertragen. Nochmals schüttelte er seinen Kopf bevor er mit einer in Windeseile auf seinem Absatz kehrt machte und ohne sich noch einmal umzudrehen oder ohne auch nur eine Sekunde zu zögern, rannte er zurück in die Sträucher und Bäume und ließ die drei Personen alleine zurück. Yishiro hatte ihm noch nachgesehen bis er verschwunden war. Nun richtete sie ihren Blick wieder auf Sesshomaru, der sich aufgerichtet hatte und die tote Kagome auf seinen Armen hielt. "Warum hast du das zu ihm gesagt?" Fragte sie erst leise bevor ihre Stimme eindeutig lauter wurde. "Er ist nicht an ihrem Tod schuld, also warum hast du ihm das an den Kopf geworfen?" Sie verstand ihren großen Bruder nicht. Mit traurigen und enttäuschten Augen sah Sesshomaru auf seine kleine Schwester hinab. "Weil er an ihrem Tod schuld ist, Yishiro. Und das weisst du genauso gut wie ich." Entgegnete er leise aber dennoch ruhig. Yishiro senkte ihren Blick und sah nun auf die Erde. "Komm, bringen wir sie zurück zu den anderen. Sie haben ein Recht darauf zu erfahren was vorgefallen ist." Meinte Sesshomaru während er mit Kagome auf dem Arm in Richtung Dorf ging. Yishiro blieb noch eine Sekunde stehen, als auch sie dieselbe Richtung wie ihr Bruder einschlagen wollte, bemerkte sie etwas, das auf dem Boden lag und glänzte. Sie drehte sich ganz zu dem Gegenstand um und bemerkte jetzt auch was es war. "Tesseiga!" Sagte sie leise und lief schnell zu dem Schwert ihres Vaters. Sie kniete sich sanft neben das Schwert und nahm es in die Hand. Als sie wieder aufstand realisierte sie erste richtig was sie da in den Händen hielt und was das bedeutete. 'Er hat ... es fallen gelassen?' Dachte sie sich als sie durch Sesshomarus Stimme aus ihren Gedanken zurück in die Wirklichkeit geholt wurde. Sie blickte noch ein letztes mal in die Richtung in die ihr Zwillingsbruder verschwunden war, dann machte auch sie sich auf den Weg ins Dorf. Der Himmel war mit dunklen Wolken bedeckt. Wind kam auf und von weitem war ein leises Grollen von Donner zu hören. Es würde ein Unwetter geben, eines das sich gewaschen hatte. Im Schutz des Waldes lief eine rot schimmernde Person ziellos umher. Wie in Trance flogen seine Füße über den harten Waldboden. Seine Augen hatte er geschlossen. Immer wieder erschien das Bild von Kagome vor seinem geistigen Auge. Wie sie regungslos in Sesshomarus Arm lag, Blut aus ihrem Mund strömte, ihre Augen vollkommen leer waren und wie sein Bruder diesen einen Satz immer und immer wieder sagte. 'Du hast sie umgebracht!' Mit einem mal riss er seine Augen auf um diesem Anblick zu entkommen, dabei bemerkte er nicht wie sich sein Fuß in einer Wurzel verfing und er daraufhin unsanft zu Boden stürzte. Einige Sekunden blieb er einfach regungslos liegen. Er ballte seine Hände zu Fäusten und schürfte somit seine Krallen tief in den trockenen Waldboden. Langsam erhob er seinen Kopf, als er weiter aufblickte stockte er. Er war bei seinem Baum. An dem Baum an den Kikyo ihn 50 Jahre lang gebannt hatte, von dem Kagome ihn befreit hatte, vor dem er sie das erste mal gerettet hatte, vor dem er sie kennengelernt hatte. Instinktiv und ohne es zu wollen ist er hierher gelaufen. Zu dem Ort, an dem alles seinen Anfang hatte. Zögernd rappelte er sich auf und sah mit ebenfalls leeren Augen auf die Stelle des Baumes an der er geschlafen hatte. Das Donnern wurde lauter. Grelle Blitze durchzogen den Himmel und ihnen folgte sofort der schmetternde Donner. Inu Yasha jedoch nahm keinerlei Notiz davon. Die ersten Regentropfen fielen auf den Boden. Aus den erste kleinen, wenigen Tropfen wurden im Nu große und viele Regentropfen. Es dauerte nicht einmal fünf Sekunden, da schüttete es wie aus Eimern. Der Hanyou verharrte immer noch regungslos in seiner Bewegung. Der kalte Regen prasselte erbarmungslos auf ihn herab. Langsam ging er mit kleinen Schritten auf den Baum zu. Vor ihm blieb er stehen und berührte mit seiner rechten Hand die Stelle an der damals der Pfeil steckte. Er ließ seine Hand entlang der Rinde des Baumes sinken. Er stemmte seine zweite Hand ebenfalls gegen die Baumrinde und krallte seine Krallen tief hinein. Nach wenigen Sekunden drehte sich der Halbdämon um und lehnte nun mit seinem Rücken gegen den starken Baumstamm. Seine Hände ruhten neben seinem Körper an dem Baum und seinen Kopf hatte er gesenkt. Mit einem mal gaben seine Biene nach und er brach auf den Boden zusammen. Er winkelte nur sehr langsam seine Beine an und umfasste sie mit seinen Händen. Zusammengekauert saß er nun an dem Baum, an dem er 50 Jahre seines Lebens verbracht hatte. Er begann zu zitter. Ob es wegen der Kälte oder wegen Kagome war, wusste er nicht. Er konnte es nicht erkennen, er konnte gar keine Regung seines Gehirns erkennen. Leise, merkwürdige Geräusche drangen aus dem Schoß des Hundejungen hervor. Geräusch, welche man von ihm noch nie gehört hatte seitdem er erwachsen war, weder seine Freunde noch seine Familie. Inu Yasha wollte wie er es gewohnt war auf den Ast des Baumes springen, doch ihm fehlte jegliche Kraft dazu. So saß er dort. Zusammen gekauert, verlassen, verletzt und allein. Es hatte nicht lange gedauert bis Yishiro und Sesshomaru im Dorf angekommen waren. Sie waren sogar noch im trockenen zurückgekommen. Zu ihrem Glück mussten sie die anderen nicht suchen, da Sango, Miroku, Kirara und Shippo bereits in der Hütte von Kaede auf sie gewartet hatten, weil sie keine Spur von Kagome gefunden hatten. Als Yishiro die Tür zur Hütte aufmachte, sprang ihr gleich Sango entgegen und fragte sofort ob sie Kagome gefunden hätten. Yishiro hatte immer noch ihren Kopf gesenkt. Sie legte Sango sachte ihre Hände auf die Arme und drängte sie leicht vom Eingang weg um mit Sesshomaru eintreten zu können. Als die Freunde Kagome regungslos und verletzt in Sesshomarus Armen sahen, erstarrten sie. Er trat hinter Yishiro in die Hütte und legte das Mädchen vor Kaede auf einer Decke ab. Er stand wieder auf und sagte mit verbissener Stimme. "Es tut mir leid, wir waren zu spät. Wir haben versagt." Keinem mussten sie diese Wörter erklären, jeder wusste was sie damit meinten. Sango befreite sich von Yishiros Griff und lief sofort zu ihrer toten Freundin. Hastig nahm sie sie in ihre Arme ohne auf das Blut zu achten, welches an Kagome klebte und nun an Sango abgeschmiert wurde. Sango weinte bitter um ihre Freundin. "Wieso? Wieso?!" Sie war verzweifelt. Schon wieder hatte sie einen Menschen den sie liebte verloren. Regungslos standen die anderen in der Hütte. Allen liefen Tränen die Wangen herunter. Allen, bis auf einen. Sesshomaru legte einer Schwester eine Hand auf die Schulter. Aus ihren Tränen getränkten Augen sah sie ihn an. Sesshomaru...?" Fragte sie leise. Sie wunderte sich warum er so ruhig blieb. Ja, auch wenn er Kagome nie richtig gemocht hatte, wieso zeigte er kein bisschen Mitgefühl. Fragend sah sie ihren Bruder an, dieser nahm sie kurz in die Arme, drückte sie leicht an ihn und flüsterte ihr etwas in ihr Ohr. "Es wird alles wieder gut, OK? Also hör auf zu weinen." Er lies wider von ihr ab und sah ihr mit einem kleinen Lächeln in die Augen. Jetzt war Yishiro noch verwirrter als sie es vorher schon war. Sesshomaru nahm seine Hände von ihren Armen und schritt langsam zu Sango, welche Kagome immer noch in ihren Armen immer noch fest umklammert hielt. "Lass sie los." Befahl er mit leiser Stimme. Sango sah augenblicklich zu ihm herauf, mit wütenden Augen. "Wieso sollte ich?!" Gab sie nur schreiend zurück. In jenem Moment erfüllte ein lauter Donner die stillstehende Luft. "Leg sie hin." Sagte Sesshomaru erneut, seine Stimme klang immer noch ruhig und beherrscht. "Vergiss es!!" Bekam er als einzige Antwort von Sango zu hören. Als sie Kagome nicht hinlegen wollte, zog Sesshomaru sein Schwert Tensaiga (oder so ähnlich heißt es doch) aus seiner Schwertscheide und hielt es sicher in seiner Hand. Sango zog Kagome augenblicklich enger an sich heran. "Muss ich es noch einmal sagen?" Sango wollte noch immer nicht auf ihn hören, da erklang Yishiros Stimme leise und heißer im Hintergrund. "Sango, tu was er sagt." Alle sahen geschockt zu ihr. Yishiro stand kerzengerade und letzte Tränen glänzten an ihrem Gesicht. "Was habt ihr vor?" Nun schaltete sich auch Kaede in das Gespräch ein. "Vertraut uns." Gab sie jedoch nur zurück. "Sagt uns erst was ihr zum Teufel vorhabt!" Schrie Miroku sie an. "Ich hole sie zurück, was sonst." "Wie bitte?!" Keiner glaubte den Worten Sesshomarus. "Er holt Kagome wieder ins Leben zurück. Sein Schwert Tensaiga hat die Macht dazu. Damit hat er damals auch Rin wieder ins Leben zurückgeholt." Erklärte Yishiro ruhig. "Und wenn das schief geht?" Fragte Shippo unsicher. "Was soll den da schon großartig schief gehen können? Kagome ist schließlich schon tot, schlimmer kann es doch also gar nicht mehr werden, oder täusche ich mich da etwa? Wenn ja dann korrigiert mich bitte!" Jetzt war sie sauer, und das konnte man nur ach so deutlich an ihrem gereizten Tonfall erkennen. Alle schwiegen, sie wussten das Yishiro recht hatte mit dem was sie sagte. Sango legte Kagome sachte auf den Boden und stand auf. Sie ging an Sesshomaru vorbei, blieb aber kurz neben ihm stehen und sagte ihm mit warnender Stimme. Ich warne dich, solltest du ihr irgend etwas antun, dann mach dich darauf gefasst, dass ich dir das Leben zur Hölle machen werde." Damit ging sie an ihm endgültig vorbei und blieb bei Yishiro stehen. "Ich traue ihm nicht so richtig über den Weg. Aber ich glaube dir und ich vertraue dir. Du bist meine Freundin, darum werde ich auch ihm versuchen zu vertrauen, denn ich weis du würdest Kagome niemals Schaden zufügen wollen." Sango lächelte ihre Freundin gequält an. Yishiro nickte ihr dankend zu und legte ihre Arme um ihre Freundin, als sich Sango umdrehte, auf Kagome sah und Yishiro ihren Kopf auf die Schulter legte. Alle traten ein kleines Stück zurück um Sesshomaru nicht im Weg zu stehen. Er atmete nochmals tief durch und erhob seine Hand, welche Tensaiga fest umklammert hielt. Mit einer gewaltigen Geschwindigkeit sauste die Klinge des Schwertes auf Kagomes Kopf zu, stoppte jedoch kurz bevor es sie berühren konnte. Den anderen blieb der Atem für einen Augenblick stehen. Nun bewegte Sesshomaru sein Schwert langsam über Kagomes Körper, von ihrem Kopf bis zu ihrem Fuß. Kunstvoll schwang er es in einer merkwürdigen weise, als wollte er die Fesseln des Todes, welche an ihr hefteten, einfach zerschneiden. (Achtung! Alles ausgedacht, ich weis nicht ob das auch in Wirklichkeit so ist) Die Augen der Freunde verfolgten das Geschehen sehr aufmerksam. Nun lies Sesshomaru die Spitze seines Schwertes an den tödlichen Wunden, denen Kagome unterlegen hatte, ruhen ohne sie auch nur einmal zu berühren. Er schloss seine Augen und konzentrierte sich. Ein leichtes helles Licht umgab ihn und sein Schwert. Man konnte ihm ansehen wie sehr er sich anstrengte und wieviel Kraft es ihn kostete. Er musste gleich zwei Wunden, welche sogar für einen Dämonen tödlich enden können, heilen. Und das war weis Gott nicht so einfach gewesen. Er strengte sich sehr an, er musste es einfach schaffen, er musste. Yishiro schien seine Anstrengung aufzufallen. Sie wusste es wäre für ihn alleine zu anstrengend und ihm daher schier unmöglich Kagomes Wunden vollständig zu heilen. Schnell nahm sie ihre Hand von Sangos Schulter und entzog sich ihrer Hand, welche sie vorher um ihre Schulter gelegt hatte. Mit schnellen Schritten ging sie auf ihren Bruder zu. Neben ihm blieb sie stehen, er hatte sie noch nicht bemerkt. Erst als sie ihre linke Hand auf seine rechte Hand, mit welcher er Tensaiga hielt, legte und ihm damit einen Großteil der zu gebrauchenden Energie abnahm, bemerkte er sie und sah überrascht zu ihr. Seine Schwester blickte ihn mit einem freundlichen Lächeln an, was soviel zu bedeuten hatte wie: Ich helfe dir, gemeinsam werden wir es ganz bestimmt schaffen. Vertrau mir, einverstanden?. Sesshomaru nickte seiner kleinen Schwester kurz zu bevor beide wieder ihre Augen schlossen und sich auf Kagomes Wunden konzentrierten. Nun hüllte das warme Licht auch Yishiro und Kagome ein. Es wurde immer heller. Ein neuer Blitz erhellte die gesamte Umgebung, gefolgt von einem Ohrenbetäubenden Donner. Als das Licht des Blitzes erloschen war, waren die drei Personen nur noch in einen hauchdünnen Schleier aus Licht umgeben. Die langen weißen Haare des Dämons und des Hanyous wirbelten leicht in ihm. Das Licht um sie erlosch und nur noch Kagome war in diesen warmen heilenden Schein eingehüllt. Gespannt sahen alle anderen auf das am Boden liegende Mädchen mit den kohlrabenschwarzen Haaren. Keiner wollte seinen Augen trauen, die Körper durchbohrten Wunden von Narakus Klauen in Kagomes Bauch und Brust heilten. Von außen nach innen schlossen sie sich wie durch Zauberei. Das Blut von Kagomes Kleidung verschwand und auch das Blut welches aus ihrem Mund floss war nicht mehr zu sehen. Yishiro nahm ihre Hand von der ihres Bruders und Sesshomaru steckte Tensaiga wieder zurück. Die Geschwister drehten sich zu ihren Freunden um welche sie mit erwartenden Augen ansahen. Ein Lächeln umspielte ihre Gesichter. "Sie lebt wieder. Wie haben es geschafft." Sango sah ihrer Freundin mit Tränen in den Augen entgegen. Dann lief sie zu Kagome um zu überprüfen ob das wirklich kein Traum war. Tatsache, ihr Herz schlug und zwar ruhig und gleichmässig. "Aber, warum wacht sie nicht auf?" Hörte man plötzlich den kleinen Kitsune fragen. "Hab Geduld Shippo. Auch für Kagome war das alles sehr anstrengend. Lass sie schlafen." Erklärte Sesshomaru mit einem müden Lächeln zu dem kleinen Fuchsdämon. "Er hat recht. Sie wird bestimmt bald aufwachen und dann ... ah" Yishiro wurde von einem lauten Donnergrollen unterbrochen. "Mann ist das ein Mistwetter. Da will ich jetzt nicht draußen rum streunen." Meinte Miroku als er aus dem Fenster sah. 'Rumstreunen? Momentmal, das erinnert mich doch an was.' Dachte sich Yishiro als sie sich die Worte von Miroku nochmals durch den Kopf gehen ließ. "Übrigens Yishiro?" Begann Miroku mit ernster Stimme. "Ja?" Antwortete sie knapp. "Was ich dich fragen wollte. Ich meine es interessiert mich wirklich sehr warum du ..." Er stockte. "Warum ich was, Miroku? Was willst du denn wissen?" Er sah kurz zu Boden doch dann wieder in das Gesicht der Halbdämonin. "Wieso hast du Tessaiga bei dir?" Da traf es Yishiro wie der Schlag und auch Sesshomaru blickte erschrocken zu seiner kleinen Schwester. 'Tessaiga, natürlich. Ah, Inu Yasha!' Jetzt wusste Yishiro wieder was sie die ganze Zeit über gestört und beschäftigt hatte. Tessaiga, sie hatte Tessaiga bei sich. Es war nicht wie es sollte bei seinem eigentlichen Besitzer. Schnell sah sie aus dem Fenster. Es wütete ein heftiger Sturm, der Regen preschte nur so auf die Erde und es Blitzte und Donnerte fast ununterbrochen. "Oh nein, er ist noch da draußen." Sagte sie leise. "Wer? Wer ist noch da draußen?" Wollte Sango zögernd wissen. Yishiro drehte sich wieder zu ihren Freunden und mit sorgenden Augen antwortete sie. "Inu Yasha...Inu Yasha ist noch irgendwo da draußen." "Na und? Wen kümmerts?!" Schrie Sango ungehalten. Yishiro und Sesshomaru sahen geschockt zu ihr. "Was ist? Was starrt ihr mich so an? Das geschieht ihm ja wohl recht. Das ist die gerechte Strafe dafür was er Kagome angetan hat!" "Meinst du etwa das hat er gerne gemacht?!" Sango wich erschrocken ein Stück zurück als Sesshomaru sie so anfuhr. "Aber, Brüderchen." Yishiro war über das Verhalten ihres Bruders mehr als nur erstaunt. Bisher hatte sich Sesshomaru nie für seinen halbdämonischen Bruder eingesetzt. "Was ist? Das hat er bestimmt nicht gerne gemacht, dafür liegt ihm viel zu viel an dieser Göre. Er wird schon seine Gründe gehabt haben warum er sie so verletzt hat. Warum er ihr lebe wohl gesagt und den Juwel abgenommen hat!" "Abgenommen? Das ist ja wohl nicht das richtige Wort dafür oder? Ich würde sagen gestohlen passt da eher!" "Halt den Mund Miroku, misch dich da nicht ein!" Nun schrie auch Yishiro in die Runde. Als sie sich wieder etwas gefasst hatte sprach sie weiter. Sie versuchte ihre Stimme so ruhig wie möglich klingen zu lassen. "Sesshomaru hat recht. Ich weis selber nur zu gut wie sehr Inu Yasha Kagome liebt, sonst hätte er nicht ..." Sie stoppte, nein das konnte sie jetzt schlecht sagen. Unbemerkt von den anderen, doch sehr wohl von Sesshomaru erkannt, wurde Yishiro leicht rot um die Nasenspitze. Sie dachte an diese besagte Nacht und dem Heulen der Wölfe. 'Endlich, endlich sind zwei Seelen wieder vereint. Nach so langer Zeit. Endlich.' Das waren damals die Worte der Wölfe gewesen. "Sonst hätte er WAS nicht, Yishiro?" Fragte Miroku neugierig nach. "Ähm ... also..." Stotterte sie. "Sonst hätte er sie damals nicht wie verrückt gesucht und ihr das Leben gerettet. Er hätte sie einfach sterben lassen können. Dann wäre er sie auch problemlos losgeworden. Er hätte sich nicht so viel Arbeit machen müssen." Yishiro sah ihren Bruder danken an, dass er sie aus der Affäre gezogen hatte. Aber halt, einen Augenblick mal, woher zum Geier wusster ER DAS schon wieder? Ein leicht schelmisches Grinsen in Yishiros Richtung beantwortete ihre Frage schnell. Na klar, woher auch. Er hatte mal wieder gelauscht was die Wölfe sagten, obwohl ihn das gar nichts anging. Aber was sollst. Momentan war es ja zu ihrem Vorteil, also schwamm drüber. "Sesshomaru hat vollkommen Recht. Ich glaube auch nicht dass er das nur gemacht hat um Kagome weh zu tun. Es muss noch was anderes dahinter stecken und das hat nichts damit zu tun dass er ihn zu seinem eigenen Nutzen haben will." Fügte sie noch eilig hinzu. "Moment mal, Yishiro. Inu Yasha ist doch schon ein Dämon. Ihr habt doch die Aktivität des Juwels gespürt, oder irre ich mich da." "Miroku hat recht. Es wundert mich sowieso schon ne ganze Weile warum er nicht schon längst hier aufgekreuzt ist um uns zu erledigen." Meinte Sango. "Das erklärt natürlich auch warum du Tessaiga bei dir trägst, Yishiro." Yishiro sah fragend zu Kaede. Diese senkte traurig den Kopf und fuhr fort. "Auch wenn es mir schwer fällt das zu sagen aber, Inu Yasha braucht Tessaiga ja jetzt nicht mehr. Da er ein Dämon ist kann er Tessaiga nicht mehr benutzen und hat es wahrscheinlich einfach weggeworfen. Und du hast es dann gefunden. Traurig, es war das einzige Erbstück das sein Vater ihm hinterlassen hatte und er ..." "Sagt mal habt ihr jetzt etwa alle nicht mehr alle Tassen im Schrank? Ist bei euch ne Schraube locker?" Alle sahen erstaunt zu Yishiro. "Wie kommt ihr bloss auf so ne blöde Idee das er Tessaiga einfach wegschmeißen würde als wäre es .. als wäre es ach was weis ich denn?" Yishiro war nun wirklich sauer. "Aber, wenn er doch ein Dämon ist ..." Wollte sich Kaede rechtfertigen als sie