Naruto Kurzgeschichten von Chi_desu (Sammlung meiner oneshots) ================================================================================ Kapitel 6: Für dich ------------------- Das fiel mir gestern einfach so ein... ich geb dem Alkohol die Schuld! *g* Naja die Itachi gegen Sasuke Sache is ja nicht neu, ich mache mir immer wieder Gedanken darüber wie dieser Kampf wohl aussehen wird. Hier mal eine ganz neue Variante... *** Für dich Blut tropfte von seinem Kinn auf sein schmutziges, zerrissenes Hemd. Wild hing ihm sein schwarzes Haar ins Gesicht. Rote Augen leuchteten darunter und wie Feuer brannten die Male auf seiner Haut, die sich langsam wieder zurückzogen und schließlich nur das Siegel auf seiner Schulter zurückließen. Sein Atem ging rasselnd und schwer, ihm war schwindlig. Aber neben den Schmerzen, die seine zahllosen Wunden und Orochimarus Siegel in ihm verursachten, fühlte er einen gewaltigen Triumph. Er hatte gesiegt. Als er den Blick auf seinen Bruder richtete, der einige Meter weg von ihm am Boden kniete, kurz vor einem totalen Zusammenbruch, raste eine Welle absoluter Euphorie über ihn hinweg. Er hatte es geschafft. Nach all den Jahren, endlich, hatte er Itachi besiegt. Er sah hoch zum Himmel, wo die Sonne sich bereits dem Horizont näherte und blutrot färbte. Sie mussten stundenlang gekämpft haben. Er wusste, dass er es nicht allein seiner Stärke oder dem Fluch zu verdanken hatte, dass er letzten Endes diesen Kampf gewonnen hatte. Itachi benutzte im Kampf zu viel Chakra und die Dauer des Gefechts hatte ihn schließlich den Sieg gekostet. Er hatte zu viel Chakra verbraucht um sich noch zu verteidigen. Er war absolut hilflos. Sasuke wusste, dass er es zu Ende bringen musste. Erst dann würde er seine wohlverdiente Ruhe finden und das Kapitel Itachi für immer hinter sich lassen. Er musste es tun, solange diese Euphorie ihn noch erfüllte, denn er ahnte bereits, dass die Freude über seinen Sieg nicht lange anhalten würde. Langsam setzte er sich in Bewegung und kam zu seiner Begleiterin, die zitternd am Boden kniete, ebenfalls übersät mit Wunden. Sie hatte dem Tempo des Kampfes nicht lange standgehalten, aber am Anfang war sie ihm tatsächlich eine Hilfe gewesen. Er war ihr dankbar für ihre Unterstützung und war erleichtert, dass er sie mitgenommen hatte, als sie ihn darum gebeten hatte. Er stellte sich vor sie und sie schaute ihn ausdruckslos an. Er streckte die Hand aus und sagte: "Sakura. Leih mir dein Schwert." Ihre Augen weiteten sich. "Was hast du damit vor?" "Ihn töten.", sagte er ernst. "Ich werde beenden, was ich angefangen habe." "Nein!", rief sie entsetzt. "Das darfst du nicht! Du hast ihn doch besiegt, du hattest deine Rache! Sieh ihn dir an, du hast dafür gesorgt dass er nie mehr kämpfen kann. Warum musst du ihn töten?" Seine Augenbrauen furchten sich missbilligend. Verstand sie nicht, dass er das tun musste? Es ging um seinen Seelenfrieden, er musste es tun um endlich Ruhe zu finden! Aber er sagte kein Wort. Sollte sie ihr Schwert doch behalten. Dann würde er es eben ohne zu Ende bringen. Er hob den Arm und formte einen Feuerball darin. Für das Chidori hatte er keine Kraft mehr, aber in Itachis Zustand würde ihn auch der Feuerball töten. Er drehte sich von ihr weg und ging seinem reglosen Bruder langsam entgegen. Dessen Sharingan beobachtete ihn furchtlos. Selbst jetzt, da er dem Tod ins Auge sah, zeigte Itachi keine Emotionen. Was ging in ihm wohl vor? Sasuke wollte gar nicht darüber nachdenken. Er wollte diesen Mann nur töten und damit das letzte Hindernis auf seiner Suche nach Frieden beseitigen. Auf einmal schlangen sich blutige Arme um seine Taille und Sakura drückte sich von hinten an ihn. "Sasuke, tu das nicht!", rief sie verzweifelt. "Ich bitte dich, werde nicht auch noch zum Mörder!" "Du verstehst das nicht!", fauchte er. "Er hat meine Eltern getötet! Ich lasse mich von dir nicht aufhalten!" "Ich bitte dich, Sasuke. Du darfst deine Seele nicht wegen ihm beschmutzen. Bitte." Sie schluchzte. "Siehst du nicht, dass du damit alles nur noch schlimmer machst? Es wird dir keinen Frieden bringen. Lass ihn gehen und komm mit mir zurück nach Hause." Nein, er konnte Itachi nicht verzeihen. Mit einer Drehung stieß er sich grob von sich und sie prallte auf den Boden. Der Wald rauschte als ein Windstoß über ihre Köpfe hinweg rauschte. "Sasuke! Willst du so werden wie er?", schrie Sakura. "Ich werde das nicht zulassen! Ich möchte dich und deine Seele retten." "Das kannst du nicht.", sagte er düster. Der Feuerball in seiner Handfläche wurde größer und er sah Itachi in die Augen. Langsam richtete Itachi sich auf und kam taumelnd auf die Füße, um den Tod aufrecht zu empfangen. "Fahr zur Hölle, Bruder.", sagte Sasuke finster. Und dann rannte er los. Etwas zischte rechts an ihm vorbei aber er schenkte dem keine Beachtung. Er sah nur noch Itachi und sein Ziel Ruhe zu finden zum Greifen nahe. Er holte mit einem Schrei aus. Nur noch wenige Meter. Und dann ging ein Ruck durch Itachis Körper. Er riss die Augen weit auf und warf den Kopf in den Nacken. Erschrocken bremste Sasuke seinen Angriff und als er zum Stehen kam, sah er die Schwertspitze, die aus Itachis Brustkorb ragte. Entsetzt sah Sasuke, wie die Augen seines Bruders endlich, nach all den Jahren, wieder schwarz wurden, und dann kippte er vornüber. Hinter ihm stand Sakura. Sie hatte das Schwert durch seinen Körper getrieben. Fassungslos schaute Sasuke sie an. Sie schaute runter auf Itachis toten Körper und in ihren Augen schwammen Tränen, als sie den Kopf wieder hob und Sasuke direkt ansah. "Ich habe deine Seele gerettet. Für dich...", stammelte sie. "...bin ich sogar bereit, zur Mörderin zu werden." Der Feuerball in Sasukes Hand erlosch und er fiel auf die Knie. Es war vorbei. Itachi war tot, aber nicht er hatte ihn umgebracht. Sie hatte es getan, ausgerechnet sie. Er wusste nicht, was er fühlen sollte. Die Euphorie wich einer gewaltigen Enttäuschung. Er vergrub verzweifelt das Gesicht in den Händen. Sie kam näher und versuchte, ihn zu berühren, aber er schlug ihre Hand zornig beiseite. "Du!", schrie er. "Du hast mich um meine Rache gebracht!! Komm mir nie wieder unter die Augen!" "Sasuke..." "VERSCHWINDE!!!", schrie er aus vollem Hals. Traurig schaute sie zu ihm runter. Und dann drehte sie sich wortlos um und ging mit schleppenden Schritten davon. Weit kam sie nicht. Sie taumelte und stützte sich an einem Baum ab. Ihre Schultern bebten. Dann hörte er ihr Schluchzen. So also sollte es enden. Sasuke war, als hätte man ihm das Herz bei lebendigem Leibe herausgerissen. Die Rachegelüste waren fort und alles, was übrig war, war eine große Leere. Er hatte Sakura gestattet, ihn zu begleiten, weil er sich erhofft hatte, sie eines Tages, wenn der Alptraum vorbei war, zu heiraten und mit ihr den Clan wieder aufzubauen. Und nun war sie es gewesen, die ihm seine Rache genommen hatte. Um seine Seele zu retten. Er begriff, dass sie Recht gehabt hatte. Er wäre genau wie Itachi geworden, wenn er seinen Bruder getötet hätte. Oder er wäre daran zerbrochen. Aber ihr würde er nie wieder ins Gesicht sehen können. Er schaute rüber zu der Leiche seines Bruders, neben der er saß. Begriff, dass seine Rache ihm letzten Endes weder Frieden noch Glück, sondern nur Verzweiflung gebracht hatte. In einer einzigen Sekunde hatte er alle Hoffnung verloren. Er fühlte sich wie ein alter Mann. Sein Kopf senkte sich und dann drang ein Schluchzen aus seiner Kehle. Tränen tropften auf den Boden und vermischten sich mit Itachi's Blut. Nur weniger Meter weiter weinte auch Sakura. Sie war für ihn zur Mörderin geworden und das würde er ihr nie verzeihen. Sie konnten einander keinen Trost spenden. Nie mehr. Sie beide waren an Sasukes Rache verzweifelt. OWARI Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)