Love is a unendless Thing von LolaLucifer (Family counts too!) ================================================================================ Kapitel 1: Chapter No. 1 ------------------------ Zitternd saß sie da. Das konnte nicht wahr sein. Das durfte einfach nicht wahr sein! Gestern war noch alles in Ordnung gewesen. Doch jetzt? Jetzt war alles vorbei. Sie versuchte mit aller Kraft nicht los zu heulen, doch es alle Mühe waren umsonst, schon liefen vereinzelte Tränen ihre Wangen hinab. Wenn sie doch bloß die Zeit zurück drehen könnte... Flashback Das Klassentreffen lief bisher ganz gut. Okay, ein paar Pärchen stritten sich hier und da, doch das war nie anders gewesen. Schon damals in der Schulzeit gab es Dramen. War schon damals nichts außergewöhnliches. Irgendwas stimmte mit dieser Schule einfach nicht. Doch es war ihr heute egal. Sie war erwachsen, war immer noch mit ihrem besten Freund befreundet, hatte einen Beruf und sogar mit ihrem Ex-Freund verstand sie sich. Wer konnte das schon von sich behaupten? Dean und sie hatten sich aber auch im guten getrennt gehabt. Er musste nach Los Angeles für seine Arbeit, sie musste allerdings in Sacramento bleiben. Eine Fernbeziehung war keine Option, da war die Trennung keine große Frage mehr gewesen. Doch das spielte für sie auch keine Rolle mehr. Ihre Liebe gehörte nun Liam. Ausgerechnet ihm. Ausgerechnet ihrem besten Freund. Er würde in ihr wahrscheinlich nie etwas anderes sehen als seine beste Freundin, eine Art kleine Schwester. Doch sie hatte sich damit arrangiert. Zumal sie viel zu schüchtern war, um ihm ihre Gefühle zu gestehen. So eine war sie einfach nicht. Und verlieren wollte sie ihn nicht. Josy wäre verloren ohne Liam. Vielleicht war das aber auch der Grund gewesen, wieso sie vor einem Jahr aber noch einmal mit Dean geschlafen hatte. In ihr war eine leere, eine Einsamkeit die gefüllt werden wollte. Natürlich wollte sie Dean niemals ausnutzen, doch es war irgendwie passiert. Sie hatte nie mit ihm darüber geredet. Vor allem hatte er kurz darauf seine Frau kennen gelernt, sie ein halbes Jahr später geheiratet und hatte nun einen zwei Monate altes Baby. Sie hatte sich eingestanden, dass dieses eine Mal nicht einfach so war, Gefühle waren natürlich noch im Spiel gewesen, aber ihre Gefühle für Liam waren einfach größer. Und Dean irgendwas kaputt machen wäre nicht gerecht gewesen. Ihr blieb also quasi nichts anderes übrig. Es war der dritte Tag, das Klassentreffen ging eine komplette Woche. Es war schon seltsam. Diese Woche hatte es echt in sich gehabt, es waren ganz schön viele Dinge raus gekommen. Einer, der eine Stufe über ihr war (und dem sie immer aus dem Weg gegangen war), hatte seit Jahren eine Affäre, obwohl er verheiratet war und einen Sohn mit ihr hatte. Mit ihrer Schwester hatte er auch noch geschlafen. Wieso tat man denn sowas? Allerdings schien seine Frau auch nicht unbedingt unschuldig zu sein. Diese hatte nämlich anscheinend Gefühle für einen anderen und hatte sogar mit ihm ein Kind. Eine Tochter, von der sie ihm allerdings nie erzählt und abgegeben hatte. Doch zum Glück war die kleine am Ende doch bei ihrem Vater gelandet. Das waren aber wenige dieser zahlreichen Ereignisse die passierten. Josy kam einfach nicht drauf klar. "Josy?" Mit großen Augen sah sie zur Seite und schaute in Liams Gesicht. "Bitte?", erkundigte sie sich und erntete ein Lachen. "Hast du mir überhaupt zu gehört?" Verdammt, da hatte er sie erwischt. Schuldbewusst sah sie ihn an, schüttelte ihren Kopf. "Nein, tut mir leid. Ich war mit dem Kopf gerade ganz wo anders. Könntest du dich vielleicht einfach nochmal wiederholen?" Mit einem nicken wiederholte er sich und die Fotografin versuchte ihr bestes, sich nicht wieder ablenken zu lassen. Bis zum Abend funktionierte dies auch. Nur hatte sie im Gefühl, das noch irgendwas schief gehen würde. Es konnte nicht sein, dass überall Sachen raus kamen nur bei ihr nicht. Solch ein Glück hatte sie nie gehabt. Und sie sollte Recht behalten. Während sie mit Liam an einem Tisch saß, da an dem Abend wieder die ganze Gemeinschaft Essen war, spürte sie plötzlich, wie Liam ihre Hände in seine nahm und somit umschloss. Schüchtern sah sie zu ihm. "Josy...", begann Liam leise und man konnte sehen, wie er mit sich rang. Noch einmal holte er tief Luft. "Ich muss dir etwas sagen. Aber du musst auch wissen, dass dies, was ich dir sage, nichts zwischen uns ändern muss." Sie war verwirrt. Wollte er etwa... Das was sie dachte? Schwer schluckte sie, denn sie zweifelte an ihrem Glück. "Also... Du bist meine beste Freundin und ich bin wirklich froh, dich in meinem Leben zu haben. Vielleicht ist das auch eines der Gründe, wieso..." Er sah ihr in die Augen. "Josy, ich liebe dich!" Sie hatte das Gefühl, als würde ihr Herz stehen bleiben. Die Außenstehenden waren Gott sei Dank viel zu sehr mit sich beschäftigt um ihnen beiden Aufmerksamkeit zu schenken. Gerade als sie etwas darauf erwidern wollte, ihm gestehen, dass sie ebenfalls so fühlte, hörte sie einen lauten Schrei. Erschrocken sah sie zur Tür, ebenso wie Liam, und man konnte Nelly erkennen. Deans Frau. Sie schien aufgewühlt, sauer. Aber weshalb? "Wieso dann überhaupt das ganze, Dean?" Ihr Blick wanderte hinein und schon war Nelly auf den Weg Richtung Liam und Josy. "Ich hoffe du wirst glücklich mit ihm!" Josys Brauen zogen sich zusammen. "Was? Wovon redest du?" Sie fühlte sich unwohl. Denn nicht nur Liam sah es sich an, sondern nun wirklich alle anderen. Nellys Schrei hatte ihre Aufmerksamkeit nun wirklich auf sie gezogen. "Na, du und Dean! Er hat es mir eben erzählt. Bevor ich ihn kennen gelernt habe, habt ihr nochmal miteinander geschlafen. Das wäre an sich nicht schlimm, hätte er nur nicht noch Gefühle für dich." Nellys sah noch einmal zu Dean, dann wieder zu Josy. "Ich wünsche euch alles Glück der Welt. Da mache ich nicht mit." Und mit diesen Worten drehte sie sich um und verschwand. Völlig perplext starrte Josy nun in die Leere. Um sie herum war es still geworden. Vielleicht bildete sie es sich auch einfach nur ein. Ein Blick zu Dean bewies, das er es sich wohl anders gewünscht hatte. Er stand einfach nur da und hatte seinen Kopf auf den Boden gerichtet. Sie biss sich auf ihre Lippe, sah dann endlich zu Liam. Dieser schien das ganze wohl auch erst einmal verdauen zu müssen. Wie in Trance stand er plötzlich auf und ging Richtung Tür. Wo wollte er denn hin? Nun stand sie ebenfalls auf. "Liam!" Doch er ging einfach weiter. Natürlich versuchte sie ihm hinterher zu laufen, doch er war schneller. Es nützte nichts, also blieb sie stehen. Wenn etwas in ihrem Leben passierte, dann war es keine Kleinigkeit. "Es tut mir leid, wirklich!" Bei diesen Worten drehte sie sich um, sah Dean. Er war ihr gefolgt. Wütend biss sie die Zähne zusammen, wollte den Tränen keine Chance geben. "Wieso hast du das getan? Was sollte das?", knallte sie ihm an den Kopf. Er hob jedoch seine Arme leicht in die Höhe. "Ich konnte sie nicht weiter belügen. Du solltest am besten wissen, wie ich bin." Sie hatte einen Klos im Hals, der sie beim Reden behinderte, dennoch sprach sie einfach weiter. "Aber wieso musstest du mich unbedingt mit rein ziehen?" Das war einfach nicht fair! "Glaubst du für mich war es leicht? Sie hat bemerkt das etwas nicht stimmt und ich konnte und wollte nicht weiter lügen. Selbst wenn ich deinen Namen nicht erwähnt hätte, wäre sie auf dich gekommen. Ich kann es leider nicht mehr rückgängig machen und es tut mir auch leid. Aber was soll ich tun? Was hätte ich deiner Meinung nach tun sollen?" Wenn sie ehrlich zu sich war, wusste sie nicht, was er hätte anders machen sollen. Eigentlich verstand sie ihn sogar verdammt gut. Vielleicht hätte sie es ihm gleich machen und ehrlich sein sollen. Und zwar von Anfang an zu Liam, vielleicht wäre das alles dann gar nicht. Nun war sie es, die den Kopf Richtung Boden hielt und schon schossen ihre Tränen nur so heraus. Sie spürte aber auch, wie Dean sie in den Arm nahm. Wie automatisch erwiderte sie seine Umarmung. Auch wenn es ihr nicht mit Liam half, es gab ihr Trost. Er gab ihr Trost. Flashback Ende Seitdem hatte sie Liam nicht mehr gesehen. Eigentlich hatte er die Woche bei ihr schlafen wollen, doch er war nicht zu ihr gekommen. Wahrscheinlich hatte er die Nacht bei seinen Eltern verbracht. Kommen musste er dennoch, seine Sachen waren schließlich noch hier. Mit Dean hatte sie sich noch unterhalten gehabt. Darüber, dass sie ihn wirklich gern hatte, sie jedoch Gefühle für Liam hatte. Dean hatte es auch verstanden. Aber würden sie weiterhin Freunde bleiben? Sie hoffte es doch, denn Dean war nach wie vor eine sehr wichtige Person in ihrem Leben. Nach einer gefühlten Ewigkeit klingelte es bei ihr an der Tür und sofort war Josy zur Tür in der Hoffnung, dass es Liam war. Und tatsächlich, er war es. Er sah selber nicht wirklich gut aus, als wäre er die ganze Nacht über wach gewesen. "Ich wollte meine Sachen holen.", erklärte er knapp sein dasein. Ohne etwas zu erwidern gewährte sie ihm Einlaß, indem sie ein Schritt zur Seite wich. Die Tür schloss sie hinter ihm, nur um ihm dann ins Schlafzimmer zu folgen. Liam selber fühlte sich natürlich auch schlecht. Sie war seine beste Freundin, er liebte sie, würde er auch weiterhin, doch er brauchte Zeit um das alles zu verdauen. Er kannte Josy. Er kannte sie jetzt über zehn Jahre, das war nicht gerade wenig. Doch er hatte seine Gründe. Es war immerhin Josy! Seine kleine Josy, die Angst hatte, schüchtern war. Und eben das war der Punkt. Sie würde niemals mit irgendwem etwas intimes teilen, wenn es keine Bedeutung hatte. Nicht einmal dem Alkohol konnte man die Schuld geben, denn durch ihre Vergangenheit verabscheute sie Alkohol in Massen und trank daher auch keinen. Vielleicht mal ein/zwei Gläser Sekt aber was war das schon? Mit einem seufzen machte er sich also darauf, seine Sachen einzusammeln und versuchte zu ignorieren, dass Josy am Türrahmen stand und zu sah. Josy hingegen war verzweifelt. Sie hatte Angst, Angst ihn zu verlieren. Sie musste etwas tun, doch was? Sollte sie versuchen mit ihm zu reden? Sie war keine große Rednerin, dies überließ sie eigentlich immer lieber den anderen. Doch ihr blieb wohl nichts anderes übrig. Also trat sie einen Schritt in ihr Zimmer. "Liam, bitte..." Sie wurde unterbrochen. "Lass es einfach, Josy. Du musst dich nicht erklären, wirklich nicht." Die Verwirrung stand ihr im Gesicht geschrieben, aber sie versuchte es weiter. So leicht ließ sie sich nicht abwimmeln auch wenn sie gerade wieder zu zittern begann. "Ich will doch nur, dass du verstehst. Außerdem... Ich kann ja verstehen, dass du jetzt sauer bist, aber..." Sie brach ab, ihre Stimme wollte gerade nicht so wie sie wollte. Liam stand wieder auf, seine Tasche gepackt. Sie ansehen ging nicht, er sah also an ihr vorbei. "Ich bin nicht sauer. Es ist auch nicht wegen Dean." Er seufzte, machte eine kleine Pause. "Obwohl... Doch, es ist wegen Dean. Josy, ich kenne dich viel zu gut. Ich weiß, dass du niemals etwas so wichtiges tun würdest ohne irgendwelche Gefühle." Noch ein seufzen und er schüttelte den Kopf. "Es ist einfach kompliziert.", fügte er noch hinzu. Er wollte nur noch hier raus, bevor noch etwas passierte. Also schlängelte er sich an ihr vorbei. Josy jedoch wollte ihn nicht gehen lassen und tat das erste, was ihr in den Sinn kam. Sie nahm ihn in den Arm, ihr Gesicht an seinen Rücken gedrückt. "Bitte...", hauchte sie leise. Noch nie hatte sie in so kürzester Zeit das Wort 'Bitte' verwendet. Sie spürte, wie sich seine Hand auf ihre Arme legten. Im ersten Moment hatte sie schon Angst er würde versuchen ihre Arme von sich zu lösen, doch er legte sie einfach zärtlich auf ihre Arme. "Dean liebt dich." Ihr Gesicht drückte sich weiter an ihn. "Und ich liebe dich! Und du hast gestern..." Sie musste schlucken, ehe sie weiter redete. "Und du hast gestern gesagt, dass du ebenso fühlst." Sein Gesicht drehte sich etwas nach hinten. Ja, das hatte er. Und es war die Wahrheit gewesen. "Und die Sache vor einem Jahr?" Vorsichtig sah sie zu ihm auf. "Das war doch überhaupt nicht geplant gewesen. Natürlich mag ich Dean, er wird auch immer wichtig für mich sein aber nur als Freund und nicht mehr. Ich weiß das es falsch war und ich fühle mich auch schlecht deswegen. Ich würde es auch gerne ungeschehen machen." Der letzten Satz kam mehr flüsternd als fest. Diese Verzweiflung in ihrer Stimme zu hören verletzte ihn. Und er wusste, dass sie ihn niemals an Lügen würde. Verdammt, jetzt fühlte er sich noch schlechter. Es war nie seine Absicht gewesen Josy zu verletzen. Dafür liebte er sie einfach viel zu sehr! Vorsichtig drehte er sich also um, ließ seine Tasche auf den Boden fallen, legte seine Hände um ihr Gesicht und beugte sich hinab, um sie endlich zu küssen. Der Kuss war anfangs nur ganz sachte, unschuldig. Er entwickelte sich allerdings sehr schnell weiter. Es dauerte nicht lange, da flossen auch die ganzen Emotionen der beiden hinein. Keiner wusste wie, doch plötzlich spürte Josy ihre Matratze an ihrem Rücken. Dazu noch seine Hand an ihrer Hüfte. Er wollte doch jetzt nicht...? Schnell löste sie den Kuss wieder, hielt mit ihrer Hand seine fest. "Liam, nicht." Ihre Gesichter waren nur wenige Millimeter voneinander entfernt. "Es ist schon ok, ich..." Diesmal war sie es, die ihn unterbrach. "Nein, ich meine... Ich kann das nicht." Sie sahen sich in die Augen. Für einen kleinen Augenblick dachte er schon, er hatte einen großen Fehler gemacht, bis sie dann fort fuhr. "Du hattest Recht, ich mache so etwas nie ohne das es etwas bedeutet. Deshalb... Ich kann das jetzt nicht. Und besonders nicht so." Sie konnte ein winziges Lächeln in seinem Gesicht erkennen. "Das war gar nicht meine Absicht gewesen." Leicht neigte sie ihren Kopf. "Nicht?" Er schüttelte seinen Kopf. "Nein." Er setzte sich auf, zog sie sanft mit sich, zog sie an sich. Mit seinem Daumen streichelte er ihre Wange. "So schnell nicht." Er sah sie an. "Ich wollte dich nicht verletzen, wirklich nicht." Seine Hand wanderte zu ihrem Arm, streichelte dort weiter. "Meine Nerven haben einfach verrückt gespielt. Weißt du, du warst mit Dean in der High School zusammen gewesen. Ich habe leider viel zu spät meine Gefühle bemerkt. Ich habe mich auch nie getraut, als ich getrennt wart. Und als ich mich endlich getraut habe, kommt sowas raus, ich war eifersüchtig." Endlich bildete sich auch ein Lächeln wieder auf ihr Gesicht. "Du musst nicht eifersüchtig sein, wirklich nicht." Ihre Hände legten sich auf sein Gesicht. "Ich liebe dich und nur dich!" Sein Lächeln wuchs. "Ich liebe dich auch!" Und damit beugte er sich wieder zu ihr, um sie wieder zu küssen. Er wusste, dass er mehr an seine neue Zukunft mit Josy denken sollte als an ihre Vergangenheit mit Dean. Und dieser Kuss war eine Art Versprechen, das er auch dies tun würde. Einfach nur für seine Liebe des Lebens! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)