Safe von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 7: ----------- Hintergrundmusik: Siam Shade...Baroque...und Naito.. *hrhr* Kommentar: Und wieder ein neuer Teil...die Story beginnt langsam, sich etwas dahinzuschleppen...na das wollen wir doch gleich mal ändern! *gg* Feedy ist übrigens trotz allem noch immer sehr willkommen! ^__^ ---7--- Nils lag bäuchlings auf seinem Bett und biss wütend ins Kissen. Er musste sich beherrschen, um die Tränen, die er heiß in sich hochsteigen fühlte, zurückzuhalten. Nein, er würde jetzt nicht weinen. /Bringt doch eh nichts. Scheiße, verdammte. Scheiße./ Und er war sich so sich so sicher gewesen, wenigstens beim Einwohnermeldeamt einen kleinen Hinweis zu bekommen. Verbissen kaute er auf einem Zipfel seines Kopfkissenbezugs und grub enttäuscht sein Gesicht in die weichen Daunen. Erst nach ungefähr zehn Minuten, in denen er zwischen Wut, Enttäuschung und einer Art von Traurigkeit geschwankt hatte, bemerkte er, wie sehr ihn seine Füße schmerzten. Mit einem ärgerlichen Ruck setzte er sich auf, riss sich die Schuhe von den Füßen und schmiss sie mit einem wütenden Aufschrei gegen die Wand. "FUCK!" Die Welt war doch einfach nur zum Kotzen. Ob Nils nun nur auf die Welt oder auch ein bisschen auf sich selbst wütend war, konnte er in diesem Moment nicht sagen. Dumm, ja, geradezu bescheuert war er gewesen. Da rannte er diesem seltsamen Typen hinterher und versuchte, ihn wiederzufinden und dann war er noch nicht mal imstande dazu. Nachdem er weder bei der Auskunft noch im Krankenhaus, wo er unwirsch abgewiesen worden war, noch im Schwimmbad (er war fast den ganzen Weg gelaufen!) noch im Telefonbuch fündig geworden war, hatte er alle seine Hoffnungen auf die Gemeindeverwaltung gesetzt. Die schien im letztendlich sowieso als möglichster Anhaltspunkt. Er hatte sogar versucht, sich als ein Verwandter Raphaels auszugeben um an Informationen zu kommen... /Kommt nur leider alles nicht so gut, wenn du seinen verdammten Nachnamen nicht weißt, du Idiot!/ Manchmal konnte er sich einfach selbst nicht mehr ertragen. Als Nils gerade mit dem Gedanken spielte, irgendetwas zerstören zu müssen um seinen Frust abzulassen, klingelte das Telefon. Einmal. Zweimal. Dreimal. Viermal. "Scheiße! Hat man denn hier nie seine Ruhe?!" brüllte Nils. Es klingelte zum fünften Mal. "Verdammt! Mamaaaaaaa! Geh doch bitte mal ran!!" rief er durch seine geschlossene Zimmertür. Während das Telefon zum sechsten Mal klingelte, erinnerte sich Nils, dass seine Eltern bei Freunden zum Essen eingeladen waren...sie waren doch schon weg, oder? Er sah auf die Uhr. Das Telefon klingelte zum siebten Mal. /Halb Neun...halb Neun?! Oh SHIT!/ Siedendheiß fiel Nils ein, dass er in genau einer halben Stunde von Mira zu dieser Party abgeholt werden würde. Das Telefon klingelte zum achten Mal. "Mein Gott, ja, ich komm ja schon!" Er riss seine Zimmertür auf, sprintete in den Flur und hob den Hörer ab. "Funk?", sagte er mit lauter Stimme und genervtem Unterton in den Hörer. "Hi Nils, ich bins!", antwortete eine fröhliche Stimme am anderen Ende der Leitung. /Die hat mir gerade noch gefehlt. Warum zur Hölle ruft sie jetzt an?! Es reicht doch schon, dass ich nachher mit ihr auf diese verdammte Party gehen muss.../ "Hallo Mira. Was ist?" "Nichts besonderes, ich wollte nur bescheid sagen, dass Jana und Niko doch nicht mit auf Susis Party kommen. Sie wollen sich nen gemütlichen Abend zu zweit machen... " Sie kicherte leise. "Aber unser Date steht doch noch, oder?" /DATE?! Wie bitte?! Ach geht doch alle sterben!/ "Jaja." "Okay! Wir sind dann so in ner Viertelstunde da! Bis dann, Süßer!" Es klickte im Hörer. /Süßer?!/ Konnte der Tag heute eigentlich noch schlimmer werden als er schon war? Nein, wohl definitiv nicht. Eigentlich hätte Nils sich lieber ins Bett gelegt, sich weiterhin selbst bemitleidet und versucht, nicht darüber nachzudenken, dass er nun endgültig keine Chance mehr hatte, Raphael wiederzusehen, aber es blieb ihm wohl nichts anderes übrig, als noch schnell unter die Dusche zu springen... obwohl ihn seine Füße umbrachten. Er hatte eine knappe Viertelstunde. Genervt verdrehte er die Augen, seufzte resigniert und fasste schließlich den Entschluss, einfach das Beste daraus zu machen. Was blieb ihm auch anderes übrig. **** Schließlich stand ein immer noch ziemlich gestresst und schlecht gelaunter Nils mit Mira an seiner Seite, die in ihrem engen, kurzen Sommerkleid zugegeben ziemlich gut aussah, vor Susannes Haus. Es war im Landhausstil gehalten, hell mit viel Holz und penibel kurz gemähtem Rasen, auf dem jedes Hälmchen an seinem Platz zu sein schien. Schon von der Straße her konnte man Musik und Stimmengewirr vom Garten hinter dem Haus her hören. An dem kleinen, weiß gestrichenen Zaun, der das Grundstück eingrenzte, hing ein großes Schild mit einigen bunten Luftballons daran: Party im Garten! und einem Pfeil, der die Gäste anwies, rechts ums Haus zu gehen. "Wah, ich hab voll bock mal wieder so richtig Party zu machen!", freute sich Mira, hakte sich bei Nils ein und zog ihn mit sich durch das Gartentor ums Haus herum und in den Garten. Die Party schien doch größer zu sein, als Nils erwartet hatte, es waren schon mindestens 70 Jugendliche da, die alle in Feierlaune zu sein schienen. Der ganze Garten sowie das ziemlich große hölzerne Gartenhaus waren mit Lampions und Lichtern in ein angenehmes Dämmerlicht getaucht, auf der Wiese standen einige Tische und Bänke und durch die Tür hindurch erspähte Nils im Gartenhaus ein Büffet und Getränkekisten und -flaschen. In einer Ecke des Gartens war eine verhältnismäßig große Anlage aufgebaut und Leon, einer von Nils' und Miras Klassenkameraden, legte Musik auf. Die Stimmung schien sehr gut, kein Wunder, denn die meisten Gäste hatten trotz der frühen Stunde anscheinend schon einiges getrunken und waren dementsprechend gut drauf. Mira, die noch immer Nils Arm in Beschlag hielt, stellte sich auf die Zehenspitzen und sagte in sein Ohr: "Lass uns erstmal Susi suchen und hallo sagen!" Nils ließ sich wieder mitschleifen und schon nach wenigen Minuten hatte Mira Susanne inmitten von einem Kreis ihrer ausgelassen lachenden Freundinnen gefunden. "Hey Susiiii!" "Hi Mira! Schön, dass du da bist!" /Endlich!/ Mira ließ Nils' Arm los, um die Gastgeberin überschwänglich zu umarmen und plapperte dann weiter: "ich hab den Nils mitgebracht, das ist doch okay, oder? Dein Geschenk kriegst du natürlich erst um Mitternacht, also sei gespannt...!" "Oh wirklich?.." /Blah blah.../ dachte Nils und schaltete seine Ohren auf Durchzug während er seinen Blick noch einmal über den Garten schweifen ließ. Auf der Suche nach etwas Ess- oder Trinkbarem entfernte er sich von den schnatternden Mädchen und ging auf das Gartenhaus zu. Als er durch die Tür hineintrat, begrüßten ihn einige Typen aus seinem Jahrgang lauthals. /Die haben wohl auch schon einen zuviel.../ Ungefähr sieben seiner Mitklassenkameraden bzw. Leute, die im selben Jahrgang waren, saßen um einen runden Holztisch. Als Nils Blick auf denselbigen fiel und er Zitronen, Salz und Schnapsgläschen sah, war es ihm sofort klar: Tequilarunde. "Komm, Alter, mach mit! Zwei Flaschen ham wir schon gekillt, aber für die dritte brauchen wir dich, Dominik macht schlapp!" Steffen aus der 11-1 deutete auf einen Kerl, der es mit größter Anstrengung gerade noch schaffte, die Augen aufzuhalten und den Kopf zu schütteln, wenn er einen weiteren Tequila angeboten bekam. Prinzipiell war das nichts für Nils. Sich die Hucke vollsaufen ohne besonderen Grund. Aber heute hatte er einen Grund. Und zwar einen guten. "Okay, dann mal her mit dem Zeug!", grinste er in Steffens Richtung und schnappte sich eine halbe Zitronenscheibe. **** "Hey Nils! Was gehtn mit dir?! Nils!!" Nils fühlte, dass er von irgendjemandem geschüttelt wurde. "Nichjezzlassmichnruh" nuschelte er zwischen fast geschlossenen Lippen hervor. Er hörte ein weit entferntes amüsiertes Lachen. "Hast dich wohl beim Tequila-saufen übernommen, hä?" Blinzelnd öffnete Nils die Augen und versuchte, die Person, die vor dem Sessel stand, in den er nach ungefähr acht Runden Tequila einfach gefallen war -hey, er hatte schließlich noch das Wohnzimmer des Hauses gefunden! Und hier waren wenigstens nicht so viele Leute und soviel Lärm gewesen wie draußen...-, zu fokussieren. Mit einiger Anstrengung gelang es ihm, in der Person eine weibliche zu erkennen. "Nils? Gehts noch?" Sie grinste. "Wasnlos? Mira?" Das Licht war eindeutig zu hell. Aber hey, sie sah gut aus (soweit er es erkennen konnte). "Schöneskleid", murmelte Nils und schloss die Augen wieder. Mira lachte wieder. "Hey, du kannst doch nicht einfach hier deinen Rausch ausschlafen und uns allein weiterfeiern lassen! Du hast glatt Susis Geburtstag verpennt, es ist schon halb eins!" "Escht? Tumirleid..." "Jaja..tut dir leid, tut dir leid... dafür ists jetzt auch zu spät...", er hörte sie wieder kichern. "...aber wie wärs...wenn du das einfach wieder gut machst, hm? Ich meine, ich kann Ihr unverantwortliches Verhalten nicht so einfach akzeptieren, Herr Funk, das wissen Sie schon...?" scherzte Mira. "Hmmmmm..." So müde. Er war so müde. /Kann die Augen nicht aufmachen...warum geht sie nicht wieder? Will meine Ruhe haben.../ "Hey Nils..." flüsterte es nun nahe an seinem Ohr. "Du willst es doch... wieder gutmachen...nicht?" "Hmmmmmmm..." /Viel zu müde./ Er spürte heißen Atem an seiner Wange. Langsam versuchte er wieder, die Augen zu öffnen. Er stockte. Ihr Gesicht.. genau vor seinem, nur noch Zentimeter entfernt. Sie sah ihn durchdringend an. Wie paralysiert saß Nils da. Mira setzte sich langsam auf seinen Schoß, ohne ihr Gesicht von seinem abzuwenden. Sie war auf einmal ganz ernst. "Weißt du Nils, ich hab dich schon immer...sehr gern gehabt..." Ihre Lippen näherten sich seinen, nur noch Millimeter trennten beide... /Stop!/ ...und schließlich fühlte er ihre warmen, weichen Lippen auf seinen...erschrocken riss er die Augen auf. Er konnte doch nicht..! Das war doch Mira! /Was...?!/ Plötzlich fühlte er ihre raue Zunge, die sich geschickt den Weg in seinen Mund bahnte. /Halt!/ Was tat er da?! /Ach, scheiß drauf... es fühlt sich einfach nur verdammt gut an.../ dachte er, umfasste Mira schließlich mit seinen Armen, schloss die Augen und erwiderte stürmisch ihren Kuss. ---- Ein sehr kurzer Teil, ich weiß.. ^^° Seid mir nicht böse, Leute, aber sonst klappt das mit der Einteilung nicht... *drops* Nyo~, whatever, bis zum nächsten Teil und danke fürs Lesen! ^___^v Hosted by Animexx e.V. 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