Safe von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 6: ----------- Hintergrundmusik: GLAY feat. Nightmare feat. Hyde... gute Kombination! XD~ Kommentar: So, ENDLICH konnte ich mich aufraffen, mal weiterzuschreiben.. will "Safe" schließlich irgendwann noch zu Ende bringen. ^__~ Ich hoffe, es finden sich noch ein paar Leser.. und ihr seid nicht böse, wegen der monatelangen Wartezeit...sry! ^^'' *peinlich is* Feedy ist übrigens trotz allem noch immer sehr willkommen! ^__^ ---6--- Endlich glitten die schweren Türen des Aufzugs zur Seite. Ohne aufzusehen stürmte Nils hinein und wäre fast gegen eine Schwester gestoßen, die den Aufzug auf dieser Etage verlassen wollte. Sie sah ihn verwirrt an, lächelte dann aber freundlich, als er leise "'tschuldigung!" murmelte. Nils konnte das Krankenhaus gar nicht schnell genug verlassen. Nur noch mit sich selbst und seinem Gefühlswirrwarr beschäftigt rannte er die Stufen vor dem Haupteingang hinunter. /Scheiße! Das kann einfach nicht sein!! Verdammt!/ Ohne nach links oder rechts zu schauen, überquerte er die Straße. Er konnte es einfach nicht glauben. Hatte er irgendwas verpasst? /Gestern hieß es doch noch, er solle noch ein oder zwei Tage zur Beobachtung im Krankenhaus bleiben?! Shit!/ Jetzt hatte er stundenlang mit sich gerungen, sich aufgeregt, sich tausend Gedanken gemacht und... -wenn er ganz ehrlich war- sich auch ein kleines bisschen auf das Wiedersehen mit Raphael gefreut... und nun das! Noch im Bus auf dem Weg nach Hause dachte Nils weiter über die Situation nach. Er hatte sich langsam vom ersten Schrecken erholt und versuchte nun, sachlicher zu werden und logisch zu denken. Mit Jammern, Ärger oder Selbstmitleid kam man hier auch nicht weiter. Er hatte zumindest versucht, Raphael wieder zu treffen, also hatte er sich eigentlich nichts vorzuwerfen... doch die ganze Krankenhaus-Aktion hatte ihn letztendlich in seinem Vorhaben nur bestärkt. Er wollte...nein, er MUSSTE Raphael finden, egal wie. Und er würde auch nicht die absurdeste Möglichkeit oder den kleinsten Anhaltspunkt auslassen. /Ich finde ihn, koste es, was es wolle!/ **** Wieder zu Hause angekommen, schmiss Nils seine Turnschuhe in eine Ecke und ließ sich in seinen Lieblingssessel fallen. Er schloss die Augen und versuchte, den Kopf wenigstens für kurze Zeit frei zu bekommen. Erst nach einigen Minuten merkte er, wie durstig er war. Rennen bei dieser Hitze war eben relativ schweißtreibend. Außerdem war er ziemlich müde. Kein Wunder, geschlafen hatte er letzte Nacht nicht besonders gut...und dann war da noch die ganze Aufregung um Raphael gewesen... Seufzend erhob er sich aus dem Sessel und schlurfte in die Küche, um sich ein Glas Wasser zu holen. Nach kurzem Überlegen schnappte er sich aber doch gleich die Flasche und trank ein paar tiefe Züge. Er nahm die Wasserflasche mit in sein Zimmer und suchte noch seinen Block und einen Kuli heraus, um es sich damit wieder im Sessel bequem zu machen. Schnell streifte er noch sein T-Shirt über den Kopf. Wenn es derart heiß war, trug er immer so wenig Klamotten wie möglich. Er hasste das Gefühl, wenn die Kleidung nahezu am Körper klebte. Es ließ ihn sich in irgendeiner Weise schmutzig und unangenehm fühlen. /Also weg mit dem Ding!/, dachte er bestimmt und warf das Shirt zusammengeknüllt aufs Bett. /So. Und jetzt, Nils, streng mal dein Gehirn an! Welche Möglichkeiten gibt es noch, nach Raphael zu suchen? Wie stell ich das an? Was klingt plausibel? Welche Anhaltspunkte hab ich?/ Während er angestrengt nachdachte und stirnrunzelnd einige Ideen im Kopf durchging, wurde die Wohnungstür aufgeschlossen und Nils hörte, dass seine Mutter von der Arbeit gekommen war. "Nils! Ich bin wieder da!", rief sie schon im Flur, während sie noch die Haustür hinter sich schloss und ihre Tasche auf der Kommode abstellte. "Hi!", rief Nils zurück. Monika Funks Kopf erschien in Nils' Zimmertür. "Na, wie geht's dir heute? Besser? Was soll ich denn zu essen machen?" Nils sah von seinem -zugegeben noch ziemlich leeren- Block auf. "Hm? Sorry, war grad in Gedanken.." "Wies dir geht! Und was ich zu Essen machen soll!", gab seine Mutter leicht genervt zurück. "Äh.. hm.. ganz gut geht's mir. Und wie wärs mit Ravioli?" "Okay, gute Idee, geht schön schnell", stimmte Monika ihrem Sohn zu und wandte sich um, um in die Küche zu gehen. "Und prima, dass du wieder fit bist! Dann kannst du ja morgen wieder zur Schule gehen!" hörte Nils sie noch vom Flur aus rufen. Beim Gedanken daran verzog Nils das Gesicht. "Auch das noch...!" grummelte er. Er streckte sich, um die Zimmertür zu erreichen und schloss sie mit Schwung. Dann griff er sich die Fernbedienung seiner Anlage und schaltete die Musik ein. Das würde ihm bestimmt helfen, kreativer zu sein. **** Eine halbe Stunde später hatte ein mittlerweile fix und fertiger Nils folgende Punkte zu Papier gebracht: Auskunft Einwohnermeldeamt (Gemeindeverwaltung) Telefonbuch Krankenhaus (andere Schwester fragen!!) Schwimmbad (Bademeister) Raphaels Adresse oder Telefonnummer bei der Auskunft zu erfragen, war zwar eigentlich sinnlos, da Nils nur den Vornamen nennen konnte, aber es war -Nils Meinung nach- immerhin einen Versuch wert. Eine Anzeige oder etwas ähnliches in die Zeitung zu setzen, war ihm dann aber doch zu peinlich. Raphael wurde ja nicht allgemein gesucht, sondern nur von ihm. Aber wenigstens hatte er schon einige Anhaltspunkte, die er zur Suche nutzen konnte. Zufrieden streckte er sich einmal und ließ sich im Sessel zurücksinken. Gleich morgen nach der Schule würde er damit beginnen. Irgendwer musste doch Näheres über Raphael wissen! **** Das Aufstehen war Nils am nächsten Morgen nicht sonderlich schwer gefallen, denn geschlafen hatte er wieder kaum. Dafür war sein Kopf zu voll mit Ideen, Hoffnungen, Ängsten und ähnlichen Gedanken gewesen. Und obwohl er am Nachmittag vorher noch 3 Stunden lang hatte den Rasen im Garten in sengender Hitze mähen müssen, war er nicht müde gewesen. Er war einfach irgendwie aus dem Gleichgewicht, was sich nun auch dementsprechend auf seine Stimmung auswirkte. Während der ersten vier Schulstunden hatte sich Mira ständig in seiner Nähe aufgehalten, was ihm langsam aber sicher auf die Nerven gegangen war, auch wenn er wusste, dass sie nur besorgt war und es gut mit ihm meinte. Auf Nikos besorgte Blicke und seine Fragen, was denn los sei, hatte Nils nicht wirklich geantwortet. Es sei nichts, er sei nur müde. /Jaja.. ich bin ein schlechter Lügner/, dachte er bei sich, als Niko ihn mit hochgezogener Augenbraue angesehen und kaum merklich den Kopf geschüttelt hatte. /Nik kennt mich wohl doch schon zu lange./ Obwohl er merkte, dass mit seinem Freund etwas nicht in Ordnung war, hatte Niko es wohl trotzdem vorgezogen, mit präziseren Fragen oder einem Gespräch zu warten, bis die immer präsente Mira mal außer Hörweite war. Er hatte gemerkt, dass Nils nicht sonderlich begeistert von deren Anhänglichkeit war. Kaum hatte sich Nils anfang der zweiten Pause draußen auf dem Schulhof auf einer der Bänke niedergelassen, um weiter vor sich hinzubrüten und an den Nachmittag zu denken, den er für die weitere Suche nach Raphael nutzen wollte, saß auch schon jemand dicht neben ihm und fing an zu plappern. Mira. /Natürlich/, dachte Nils und seufzte resigniert. Er hatte es aufgegeben, sie loszuwerden. Wenn sie ihm hinterherdackeln wollte, na dann bitte. "Hey Nils, was ist denn los? Du bist irgendwie so komisch heute...ist was passiert? Oder gehts dir nicht gut?" /Das fragt sie jetzt schon ungefähr zum zehnten Mal heute.../ "Nee, schon gut, es ist nix. Bin nur müde." "Sicher? Du wirkst irgendwie niedergeschlagen... Aber hey, ich muss dir was erzählen! Du kennst doch Susanne, aus der 11-5? Weil..." Mitten im Satz wurde Mira von Niko unterbrochen, der plötzlich aufgetaucht war. "Hey, ihr zwei." "Hey....", entgegnete Nils müde. "Ähm, Nils, bist du heut daheim?" "Hmmm.. ", Nils dachte an seine Suchaktion, "kann sein, ich denk schon. Wenn ich weg bin, dann nur kurz." "Okay, dann ruf ich dich mal an, ja?" "Geht klar". Niko warf Nils noch ein aufmunterndes Lächeln zu und wandte sich dann wieder in Richtung Jana, die in einiger Entfernung auf ihren Freund gewartet hatte. Schweigen. "Ähm, ja, was ich sagen wollte...", begann Mira wieder. Nils sah nicht auf. /Oh mann. Red schon./ "Ja, also die Susanne...kennst du sie jetzt? Na ja, ist ja eigentlich auch egal, jedenfalls hat sie morgen Geburtstag und feiert rein und ich wollte dich fragen, ob du vielleicht auch kommen willst. Ich bin eingeladen und Susi hat gesagt, wir können ruhig Leute mitbringen, wenn wir wollen. Und ja... da dacht ich eben..." Mira errötete ein wenig und wartete auf Nils' Reaktion. Erst nach einigen Sekunden begriff Nils, dass er antworten musste. "Ähm.. ich weiß nicht.. heut abend..?", zögerte er. Mira zupfte an seinem T-Shirt-Ärmel. "Ja, ist bei ihr daheim im Garten. Ach komm, Nils, das wird bestimmt lustig! Ne richtig dicke Party!" Nils sah sie an. "Komm doch mit, dann muss ich nicht allein gehn...und ohne dich ists sowieso langweilig...!" Nils zögerte noch immer. Eigentlich hatte er keine große Lust, zu feiern. Und wer weiß, wie lang es dauern würde, bis er alle Möglichkeiten, Raphael zu finden, durchprobiert hatte. Außerdem...mit Mira... "Nikolai und Jana kommen auch mit...bitte!", sagte diese just in dem Moment eindringlich und sah ihn mit großen, flehenden Augen an. Er gab nach. "Ja.. okay. Ich bin dabei." "YAY!", freute sich Mira und lachte. "Dann hol ich dich so um 9 ab, meine Mum fährt uns hin, okay?" Nils nickte nur und erhob sich schnell, als der Gong ertönte und den Beginn der fünften Stunde ankündigte. /Was hab ich mir da bloß wieder eingebrockt?/ Mit diesem Gedanken ging er zurück in den Klassenraum, um die zwei letzten Stunden für diesen Tag auch noch hinter sich zu bringen. **** Mathe war bei dem Wetter einfach nur unerträglich gewesen, die Zeit hatte sich mehr dahingeschleppt denn je und die Hitze in den Klassenräumen war jetzt im Spätsommer sowieso kaum auszuhalten. Deswegen war Nils umso erleichterter, endlich im Bus zu sitzen und den lästigen Schultag hinter sich lassen zu können. Wie immer saß er auf der hintersten Bank des kleines VW-Busses und lauschte mit geschlossenen Augen der Musik, die aus den Kopfhörern seines voll aufgedrehten Discmans tönte. Und -wie immer in letzter Zeit- versuchte er mal wieder, NICHT an Raphael zu denken, was ihm -wie immer in letzter Zeit- nicht sonderlich gut gelang. Wäre doch wenigstens Niko dagewesen, um ihm die neusten Storys zu erzählen und ihn ein wenig abzulenken, denn durch seine Beziehung zu Jana und deren Verwandtschaft zu Mira war Nik nun immer auf dem neusten Stand, was Klatsch und Tratsch betraf. Aber Niko fuhr heute nicht mit dem Bus nach Hause, er war von seiner Mutter direkt von der Schule abgeholt worden, weil er gleich einen Arzttermin gehabt hatte. Grummelnd hatte er sich mal wieder darüber beschwert, wie blöd es doch sei, noch so von den Eltern abhängig zu sein und davon geträumt, wie es wäre, endlich den Führerschein und vielleicht sogar ein eigenes Auto zu besitzen. Nils legte nicht viel Wert auf den Führerschein oder Mobilität im Allgemeinen, deswegen konnte er Nikos Unzufriedenheit diesbezüglich nicht besonders gut nachvollziehen. Ihm reichten die Busverbindungen der Stadt, und wenn er nicht mit dem Bus unterwegs war, dann konnte er mit dem Fahrrad fahren. Große Strecken legte er sowieso selten zurück und wenn, dann konnte man ja auch mal die Eltern fragen, ob sie einen irgendwo abholten oder hinfuhren. Nils schreckte aus seinen Gedanken, als der Bus vor seinem Haus hielt. /Schon da?/ Er packte seinen Rucksack und stieg mit einem "Tschüss" an Friedrich aus dem Bus aus. An der Haustür fiel ihm sein Vorhaben für diesen Nachmittag wieder ein. Schnell ging er in sein Zimmer, pfefferte er die Turnschuhe und den Rucksack in die Ecke und ging dann erst einmal in die Küche, um zu sehen, ob seine Mutter etwas gekocht hatte, da sie Donnerstags immer erst später am Nachmittag von der Arbeit nach Hause kam. Auf dem Herd standen Nudeln und Hackfleischsoße. /Na wenigstens ETWAS positives heute../ Während Nils' vollgeladener Teller in der Mikrowelle aufgewärmt wurde, hatte er schnell die Liste, die er am Tag zuvor geschrieben hatte, aus seinem Zimmer geholt und sich damit an den Küchentisch gesetzt. /So. Erstmal was essen und dann gehts los./ Mit einem Mal war er wieder voller Elan und brannte nur darauf, die verschiedenen Möglichkeiten, Raphael zu finden, auszuprobieren. /Irgendwie MUSS es doch funktionieren!/ Mit einem "Ping!" schaltete sich die Mikrowelle aus. Nils holte den dampfenden Teller Nudeln heraus und begann zu essen. ---- Danke fürs Lesen und bis zum nächsten Teil! ^__^v Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)