Racheengel von Little-Cherry (Du entkommst ihr nicht!) ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Prolog   Aus kalten türkisblauen Augen heraus blickte sie ihr Gegenüber an. Keine Emotionen lagen in ihrem Blick. Die hatte sie alle auf dem Weg hierher verloren, hatte sie verlieren müssen, um hier stehen zu können, um ihm gegenübertreten zu können. Er aber sah sie nur weiter spöttisch an, zeigte ihr, wie wenig er ihr glaubte, was er von ihr hielt. Noch immer machte er sich über sie lustig. Dabei war sie es, die die Pistole auf ihn gerichtet hatte.   Natürlich war sie sich darüber im Klaren, dass auch er irgendwo noch eine Waffe versteckt hatte. Jemand wie er ging niemals ohne aus dem Haus. Trotzdem machte er ihr damit keine Angst. Sie würde zuerst schießen, koste es, was es wolle. Dass er sie wahrscheinlich mit sich in den Tod reißen würde, war ihr egal. Viel mehr wünschte sie es sich sogar. Dann hatte das alles endlich ein Ende.   „Jetzt leg endlich die Waffe weg, Kindchen“, erhob er spöttisch seine Stimme. „Wir wollen doch nicht, dass du jemanden damit verletzten wirst.“ Er lachte. Temaris Blick aber blieb starr und kalt. Ihr war schon lange nicht mehr zum Lachen zu Mute und daran war allein er Schuld. Aber das spielte keine Rolle mehr, sie würde ihn dafür büßen lassen.   „Machen Sie ruhig so weiter, dann werde ich sie nur noch schneller umbringen“, sagte sie. Ihre Stimme klang schwach, erschöpft. Genauso erschöpft wie sie sich in ihrem Innersten fühlte.   „Mach dich nicht lächerlich, Kind. Wir wissen beide, dass du mich nicht erschießen wirst, sonst hättest du es schon längst getan. Und weißt du, warum du es nicht tust?! Du hast Angst davor, was danach kommt, denn, wenn du mich auch tötest, hast du deine Aufgabe erfüllt und nichts mehr, was dich am Leben hält“, erwiderte er ruhig, wobei er sie nicht aus den Augen ließ. Diese Wachsamkeit zeigte Temari, dass er selbst nicht hundertprozentig an seine eigenen Worte glaubte.   „Sie haben absolut keine Ahnung von mir“, belächelte sie seine Worte und entsicherte mit einer gewissen Genugtuung die Waffe. Eigentlich müsste es sie erschrecken, wie sicher das kalte Metall der Waffe in ihrer Hand lag, wie gut sie sich anfühlte. Früher hatte sie Waffen und Gewalt gehasst, ganz zu schweigen von Mord. Nun war es das, was sie am Leben erhielt. Es gab ihr das Gefühl von Sicherheit. Dabei ließ sie sich auch nicht von dem Gedanken beirren, dass sie dabei war ein Menschenleben auszulöschen, erneut. Auch der Gedanke, dass sie dafür in der Hölle schmoren könnte, schreckte sie nicht ab, schließlich gehörte sie, nach allem, was sie getan hatte, auch dahin. Doch sie würde garantiert nicht alleine gehen. Sie nahm ihn, den Anfang allen Übels, mit sich.   Mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen zog sie den Abzug und drückte somit ab. Es war endlich vorbei! All ihre Arbeit zahlte sich in diesem Moment aus. All die Wochen des Schmerzes waren wie weggeflogen bei dem Anblick der Patrone, die wie in Zeitlupe auf ihr Ziel zuflog und dem ganzen endlich ein Ende setzten würde … Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)