Silbersamt von DameEvieFrye (Fall des silbernen Sternes) ================================================================================ Kapitel 5: Denn das was wichtig war, wurde voneinander getrennt --------------------------------------------------------------- Lucifel wachte in der Nacht über sein Kind. Doch er wusste, dass er gehen musste. Weg von hier...Weg aus dem Himmel. So weit weg wie es nur ging. Doch wohin? Es gab nur einen Ort den sein Vater nicht kontrollierte. Die Hölle... Aber war das ein Ort ein Kind großzuziehen? Langsam nahm er ihn zu sich und sah zu seinen Begleitern. "Kommt", wisperte er und die Samtpfoten erhoben sich. Leise gingen sie zur Tür und weiter hinaus bis zum Tor des Himmels. Schimmernd und strahlend stand es da und Lucifel öffnete es mit einem Fingerstreich. Langsam sah er sich nochmal um, als er dann aber ein Kichern hörte und wie Bernstein in der Dunkelheit auf leuchtete, genau vor ihnen, schrak er zusammen. "Lucifel, oh Lucifel...", hauchte diese düstere Stimme, "glaubst du, du kannst MICH so einfach verlassen? Deinen Schöpfer, deinen Vater?" Der Engel sah zu ihm und drückte das Kind an sich. "Lass mich gehen...", wisperte er, "ich werde nicht..." "Du hast es also verstanden....", sprach der Gott, "die Wahl...Er oder ich....aber leider ist die Wahl keine Wahl...Sondern nur ein Trugbild deiner Selbst." Der Kleine, der inzwischen aufgewacht war, sah zwischen den Männern hin und her. Seine Hand verkrampfte sich in den Mantel des Engels, welcher ihn hielt. "Nein, Jahwe! Man hat immer eine Wahl!" Er wollte die Flügel spannen und fliehen, doch da riss ihm ein unsichtbarer Stoß das Kind aus dem Armen. "Du bleibst hier!" Lucifel sah es wie in Zeitlupe. Der kleine Körper, welcher hilflos der Erde entgegen fiel und hörte diesen Schrei. "MAMA!" Ohne noch auf Jahwe zu achten, ließ er sich fallen. Hinab zu seinem Kind! Der Gott verengte die Augen und sie funkelten bedrohlich. Er hörte das Fauchen der Tiere und vollzog eine weitere Handbewegung. Die elf Katzen wurde durch das Tor gefegt und fielen wie Sterne vom Himmel. "Mal sehen wie du das löst...", sprach der "Vater" und erhob erneut die Hand. Brenne Pfeile erschienen aus dem Nichts und schossen hinab. Sie trafen zielsicher die Flügel des Engels und setzen sie in brannt, als wären sie aus Papier. Lucifel schrie auf und trudelte etwas. Um sich herum hörte er das Schreien seiner Katzen und des Kindes, spürte die Hitze der Flammen und reckte sich noch etwas weiter. Noch ein Stück... ENDLICH! Er bekam das Tuch, indem das Kind eingewickelt war zu fassen, doch da war plötzlich nichts mehr. "MAMA!", schrie etwas von oberhalb und er blickte zurück. Er sah Jahwe und wie er das Kind an sich drückte und ging. Schwer fiel das Himmelstor zu und dann war da nur noch Dunkelheit. Die Hölle zu jener Zeit wurde von den Geschlecht der Vampire beherrscht, allen voran das Geschlecht der Vallimon. Sie waren seit Generation zu einem Sinnbild eines gerechten und liebevollen Fürstentums geworden, welches sich aufopferungsvoll um Volk und Familie kümmerte. Die Hölle wurde zu dieser Zeit von Wesen aller Arten, wie Dämonen, Elfen, Feen, Riesen, Drachen und viel mehr bevölkert. Jedoch waren die Vampire die stärkste Kraft, woran ihre Intelligenz, Forschungen und magischen Fähigkeiten nicht ganz unschuldig waren. Die Vampire strebten immer mehr nach Wissen und so gelang es ihnen in den Jahrtausenden ihre Fähigkeiten maßgeblich zu verbessern und so auch ihre Silberzungen zu schärfen. Sodass, nach langer Zeit des Krieges, eine Periode des Friedens eintrat. Jedoch waren vor allem die Vallimons für ihr Geschick an der Waffe bekannt, sowie mit dem Ausbilden und Lehren. So konnten die Fürsten aus diesem Geschlecht immer auf ein stetig anwachsendes Heer zurückgreifen, falls es nötig werden sollte. Der jetzige Fürst Vallian Drages von Vallimon hatte einen Sohn, auch dieser war vor allem für seine Taten auf dem Schlachtfeld bekannt, sowie seine strenge Hand gegenüber seinem eigenen Sohn Lorell Kadan Larzesse von Vallimon. Vallian an sich war eher als 'Fürst der Herzen' bekannt geworden, so hatte er sich das Vertrauen des Volkes zu eigen gemacht. Auf sein Geheiß wurde ein soziales Netz gespannt und versucht die Mittellosen zu unterstützen. Auch das Heer wurde so angepasst, dass es zum Beispiel nach Unwetterkatastrophen helfend der Bevölkerung zur Hand ging und bei dem jeweiligen Wiederaufbau half. Es war ein offenes Geheimnis, dass sein Sohn dies alles nicht guthieß und auch die Bevölkerung wusste, dass wenn dieser Mann an die Macht kommen würde, sich vieles zum Schlechteren wenden würde. Und so fürchteten die Anhänger jeden Tag, dass Vallian von seinem eigenem Fleisch und Blut gemeuchelte werden würde. Wie Unrecht sie doch hatten... "Das Geschlecht der Vallimon sieht auf eine Reihe von Wohltäter und Schöpfern herab. Ihr könnt Euch glücklich schätzen in so einer privilegierten und geschichtsträchtigen Familie...." Lorell, der erstgeborene Sohn, des Sohnes des amtierenden Fürsten Vallian Drages von Vallimon langweilte sich zu Tode, als er seine Ahnengeschichte zum sechsten Mal am heutigen Tage hörte. Er war gerade sechs Jahre alt und sein Blick floh von dem Stammbaum zum Fenster, als da ein weißer Haarkranz zum Vorschein kam. Sowie ein paar eisblaue Augen. Aber nicht sein Vater stand da, was durchaus auch auf diese Beschreibung passen würde, nein es war sein Großvater. Lächelnd schwebte er vor dem Fenster und Lorell sah wie es sich langsam, durch Geisterhand öffnete und die Finger des Großvaters ihn zu sich lockten. Lorell sah noch mal zum Lehrer, der aber sah gebannt auf den Stammbaum und redete immer noch weiter. Und so war die Endscheidung leicht, lautlos rutschte er vom Stuhl und rannte zum Fenster, sprang hinaus und landetet in den Armen des Großvaters. "Opa!", kicherte er, als sich der Lehrer nun doch umdrehte: "PRINZ! Ihr müsst noch..." Doch dann schwebte der Großvater mit ihm auch schon weg... "Na was habt ihr gemacht?", fragte Vallian und der Junge gähnte. "Den Stammbaum besprochen..." "Zum dritten mal heute?" "Sechsten..." Die langen, weißen, gewellten Haare tanzten im Wind und Lorell kuschelte sich in die Arme des Erwachsenen. "Ich habe dich lieb Opa..." "Ich dich auch mein Kleiner." "Werde ich auch mal so schöne lange Haare haben wie du?", fragte das Kind hoffnungsvoll, weil seine Haare nur bis zur Schulter reichten, zum Leidwesen von ihm. "Sicher, nur schön wachsen lassen." Vallian sah nach vorne. "Schau das ist unser Reich." "Es ist wunderschön! Und ich verspreche dir ich werde eine guter Fürst werden! Der die Leute beschützt so wie du es auch tust Opa!" "Davon bin ich überzeugt mein kleiner Lorell..." Das Kind kicherte und sah zum Himmel. "Opa?" "Ja?", meinte dieser und sah auch nach oben. "Schau mal eine Sternschnuppe!" "Na dann wünsche dir etwas, aber du darfst es nicht verraten." "Ja!" Der kleine Herr schloss die Augen und dachte ganz feste an seinen Wunsch. "Mein Herr!", rief es von unten. Es war Vallians Berater. Der Fürst sah nach unten und schwebte hinab. "Was gibt es?" "Die Gäste sind eingetroffen", sprach der Diener keuchend, "bitte kommt zurück." "Na, du hast es gehört Lorell, aber heute Abend lese ich dir etwas vor. Versprochen!" Damit gingen sie zurück zum Schloss. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)